Berlin: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Stadt | {{Stadt | ||
|STAND=2060 | |STAND=[[2080]] | ||
| | |QUELLE=<ref name="BER2080 11">{{QDE|ber2080}} S.11</ref> | ||
| | |WAPPEN=Wappen_Berlin.png | ||
|BILD= | |||
|SPITZNAME=''Big B''<ref name="SHB3 9">{{QDE|shb3}} S.9</ref> | |||
|STATUS=[[Freie Stadt]], mit der [[ADL]] assoziiertes Territorium | |||
|BÜRGERMEISTER=Dr. [[Paul Reinhard Zöller]] | |||
|REGIERUNG=[[Berliner Rat]] | |||
|GRÖßE=1.845 km² | |||
|KOORD_DISPLAY=1 | |||
|KOORD_LAENGE=13/24/30/O | |||
|KOORD_BREITE=52/31/6/N | |||
|KOORD_KBS=1 | |||
|KOORD_ZGM=11 | |||
|GITTER=[[Netzwerk Berlin]]<ref>{{QDE|dp:adl}} S.55-56</ref> | |||
|FLÄCHE= | |||
|EINWOHNER=6,9 Millionen | |||
:[[Mensch]]en: 63% | |||
:[[Ork]]s: 16% | |||
:[[Elf]]en: 8% | |||
:[[Troll]]e: 6% | |||
:[[Zwerg]]e: 5% | |||
:Andere: 2% | |||
|ETHNIEN= | |||
Zusammensetzung Personen mit Migrationshintergrund: | |||
:[[Türkei|Türken]]: 17%<ref name=DPB27>{{QDE|shb3}} S.27</ref> | |||
:[[Polen]]: 16%<ref name=DPB27/> | |||
:[[Russland|Russen]]: 15%<ref name=DPB27/> | |||
:Araber: 15% (Vor allem [[Irak]]er, [[Syrien|Syrer]], [[Afghanistan|Afghanen]], [[Libanon|Libanesen]], [[Ägypten|Ägypter]])<ref name=DPB27/> | |||
:[[Serbien|Serben]]: 7%<ref name=DPB27/> | |||
:[[Japan]]er: 5%<ref name=DPB27/> | |||
:[[Vietnam]]esen: 4%<ref name=DPB27/> | |||
:[[Italienische Konföderation|Italiener]]: 2%<ref name=DPB27/> | |||
:Andere: 19%<ref name=DPB27/> | |||
|OHNESIN= | |||
|ARMUT=33%<ref name=DPB27/> | |||
|KONZERNZUGEHÖRIGKEIT=16%<ref name=DPB27/> | |||
|EINKOMMEN=33.600 EC pro Jahr (Stand 2060) | |||
|BILDUNG= | |||
:unter 12 Schuljahre: 43% | |||
:Abitur-Äquivalent: 17% | |||
:Studium-Äquivalent: 17% | |||
:(Stand 2060) | |||
|SPRACHEN= | |||
|RELIGION= | |||
:konfessionslos: 55%<ref name=DPB27/> | |||
:[[Islam]]: 23%<ref name=DPB27/> | |||
::Schiiten (mit Aleviten): 65% (neben Arabern auch Iraker und Pakistanis)<ref name=DPB27/> | |||
::Sunniten 33% (überwiegend Türken)<ref name=DPB27/> | |||
::Andere: 2%<ref name=DPB27/> | |||
:[[Christentum]]: 11%<ref name=DPB27/> | |||
::Protestanten: 66%<ref name=DPB27/> | |||
::[[Russisch-Orthodoxe Kirche|Russisch-Orthodoxe]]: 13%<ref name=DPB27/> | |||
::[[Römisch-Katholische Kirche|Römisch-Katholische]]: 6% (überwiegend Polen)<ref name=DPB27/> | |||
::[[Deutsch-Katholische Kirche|Deutsch-Katholen]]: 6%<ref name=DPB27/> | |||
::Andere: 9%<ref name=DPB27/> | |||
:Neopaganismus: 9%<ref name=DPB27/> | |||
::[[Wicca (Religion)|Wicca]]: 36%<ref name=DPB27/> | |||
::Rodisten, inkl. [[Sorben]]: 28%<ref name=DPB27/> | |||
::[[Ásatrú]]: 14%<ref name=DPB27/> | |||
::Khemet: 9%<ref name=DPB27/> | |||
::[[Diskordianismus]]: 9%<ref name=DPB27/> | |||
::Andere: 4%<ref name=DPB27/> | |||
:Andere: 4%<ref name=DPB27/> | |||
|SICHERHEIT=[[BERVAG Direktion für Zentrale Aufgaben]] | |||
:Normbezirke: [[Hauptpolizeidienst Berlin]] (HPDB, [[Sternschutz]]) | |||
:Exterritoriale Konzernbezirke: Konzernabhängig | |||
:Alternative Bezirke: registrierte [[Alternativer Polizeidienst|Alternative Polizeidienste]] (APDB); oft alternative Sicherheitsdienste/Selbstschutz (Kiezwehren, Gangs) | |||
|RETTUNG=[[Bund für Mobilen Notfall-Arzteinsatz|BuMoNa]] | |||
|INDUSTRIE= | |||
|KRIMINALITÄT= | |||
|KARTE=Karte DidS Berlin.jpg | |||
|KARTE_SIZE_OVR=242px | |||
|POSITIONSKARTE=ADL | |||
}} | }} | ||
'''Berlin''' ist | '''Berlin''' ist eine [[Freie Stadt]] in dem [[Anarchie]] über ein Jahrzehnt die vorherrschende "Regierungsform" war. Sie war die ehemalige Hauptstadt der [[Bundesrepublik Deutschland|Bundesrepublik]] und inzwischen ein mit der [[Allianz Deutscher Länder|ADL]] assoziierter Freitaat, der sich in einen von [[Konzerne]]n kontrollierten Westteil und einen von Anarchisten kontrollierten Ostteil gliedert. | ||
== | ==Geographie== | ||
Lokalisiert ist Berlin ganz im Osten der ADL inmitten des Allianzlandes [[Brandenburg]], von dem es gänzlich umgeben wird. Die desolate Lage des Allianzlandes hat nur wenig mit dem "Speckgürtel" rund um Berlin zu tun, wo sich seit jeher Unternehmen ansiedeln, die sich gute Geschäfte in der Stadt erhoffen, aber von der wandelbaren Rechtslage der einzelnen Bezirke mitunter abgeschreckt werden. Oftmals finden sich daher Zulieferer mittelständischer Unternehmen, die sich wie auch ihre Auftraggeber hinter Meterhohen Mauern verschanzen.<ref>{{QDE|dp:adl}} S.123-124</ref> Rund um Berlin ist der [[Spreewald]] von Relevanz, wo die [[Sorben]] zu finden sind. | |||
{{ | ===JWD=== | ||
Außerhalb von Berlin haben sich die Ortschaften [[Werder]], [[Kremmen]], [[Wandlitz]] und vor allem [[Ludwigsfelde]] und das seit Jahren boomende [[Königs-Wusterhausen]] zu relevanten Industrie- und Wirtschaftsnestern entwickelt.<ref>{{QDE|dp:adl}} S.124</ref> Das Berliner Umland wird mitunter auch als "[[JWD]]", kurz für "Janz weit draußen" bezeichnet, wo abseits der Zufahrtstraßen praktisch keine Seele zu finden ist. Hier finden sich neben den abgeriegelten und ausgedehnten Agrarbetrieben [[Aztechnology]]s auch die riesigen Mülldeponien von [[Shiawase]].<ref name="BER2080 76">{{QDE|ber2080}} S.76</ref> | |||
== | ===Flora und Fauna=== | ||
[[2039]] befreiten Öko-Aktivisten damals sämtliche Tiere und [[Critter]] aus dem [[Zoologischer Garten & Aquarium|Zoologischen Garten]], der damals der artenreichste Zoo der Welt gewesen war. Alle Wesen, die nicht in den Kochtöpfen der hungernden Bevölkerung landeten, wurde anschließend aus verschiedenen Gründen gejagt - Aus Spaß, als Trophäe oder, wenn die Gefahr hoch genug war, auch für eine Prämie. Allerdings überlebten einige Wesen und haben sich zum Wildlife der Stadt entwickelt. Folgende Arten sind in Berlin heimisch:<ref name="BER2080 84">{{QDE|ber2080}} S.84</ref> | |||
*[[Alpkatze]] - [[2070]] wurden zwei Paare von Spaßanarchisten befreit | |||
*[[Bandit]] - Erwachte Waschbärenart, die sich am Müll gütlich tut | |||
*[[Barghest]] | |||
*[[Bombardier]]-Hörnchen | |||
*[[Europäischer Gargoyle]] - Leben gerne zwischen den hohen Türmen, Statuen und historisierten Fassaden. Angeblich leben über 50 Exemplare allein an der [[Metropolis-Arkologie]]. | |||
*[[Grabbiber]] - Sorgen immer wieder für Rohrbrüche und Überschwemmungen (oder werden zumindest dafür verantwortlich gemacht) | |||
*[[Jahrhundertfrettchen]] | |||
*Großstadtaffen - Häufiger sind Makaken zu sehen, seltener Paviane, Nachkommen der befreiten Kolonien, die sich scheinbar seitdem wunderbar weiterentwickelt haben. Was auch an den Fütterungen durch Touristen liegt. | |||
*[[Höllenhund]]e | |||
*[[Kaufhausfalke]]n | |||
*[[Kludde]] - Ein Exemplar, das in [[Marzahn]] sein Revier hat | |||
*Ratten (vor allem Erwachte Varianten) | |||
*[[Riesenwildschwein (Ostdeutschland)|Riesenwildschweine]] - In den Außenbezirken leben große Populationen, einzelne Rotten dringen aktuell tiefer nach [[Zehlendorf]] vor. | |||
*[[Schattenhund]]e | |||
*[[Strix]]e | |||
*[[Sumpfschwalbe]]n - Nachts bei der Jagd zwischen den Hochhäusern von [[City-West]] zu sehen | |||
Abseits davon finden man hauptsächlich im Untergrund auch noch vereinzelte Nester von sehr seltenen und sehr tödlichen Crittern, die hier eigentlich nicht heimisch sind. Gerüchte sprechen außerdem von der Anwesenheit von [[Technocritter]]n.<ref name="BER2080 84"/> | |||
==Gliederung== | |||
Gegliedert wird Berlin in insgesamt drei Kategorien: Die [[Konzernbezirk]]e (KB) und die [[Alternativer Bezirk|Alternativen Bezirke]] (AB) sowie die mit dem Berliner Vertrag wiedereingeführten [[Normbezirk]]e (NB). Der Begriff "Norm" bezieht sich hierbei nicht auf den Slang-Ausdruck für [[Mensch]]en, sondern auf eine Funktionsweise, die einem "normalen" Bezirk in einer beliebigen ADL-Großstadt entspricht. Innerhalb der Konzern- und Alternativen Bezirke ist die Funktionsweise dieser sehr unterschiedlich, denn im Falle der KB handelt es sich um [[Exterritorialität|exterritoriale]] Gebiete, während die Alternativen Bezirke als "quasi-exterritorial-anarchistische" Gebiete gehandelt werden, deren exakter Rechtsstatus von der Berliner Verfassung ganz bewusst schwammig gehalten wurde. Wenig überraschend führt dieses politische Flickwerk auch dazu, dass es in keiner anderen europäischen Metropole so viele Unterschiede in Architektur, technischen Standards, Sicherheit und Lebensweise gibt.<ref>{{QDE|dp:adl}} S.113-114</ref> | |||
{ | {| class="wikitable sortable" | ||
|+ Bezirke von Berlin | |||
|- | |||
! Stadtteil !! Zugehörigkeit !! class="unsortable" style="width:50%" | Beschreibung | |||
|- | |||
| [[AGC Siemensstadt]] || Konzernbezirk || Früher "Groß-Siemensstadt", im Besitz der [[AG Chemie]]. Wildes Gewirr aus Produktionsstätten mit hoher Umweltbelastung und miesen Arbeitsbedingungen. Sitz der [[MSI-Arkologie]]. | |||
|- | |||
| [[Aztech-Schönwalde]] || Konzernbezirk || Im Besitz von [[Aztechnology]]. Ländlich gehalten mit vielen [[Critter]]zucht- und -forschungsanlagen. | |||
|- | |||
| [[Charlottenburg-Wilmersdorf]] || Normbezirk || Meist nur "Chawi" abgekürzt. Nobelbezirk mit vielen hochkarätigen Locations wie der [[Metropolis-Arkologie]] der [[DeMeKo]]. | |||
|- | |||
| [[Falkensee]] || Alternativbezirk || Endstation für die Hoffnungslosen, wo jene landen, die selbst für das so offene Berlin zu extrem sind. Hohe Kriminalität. | |||
|- | |||
| [[Gropiusstadt]] || Alternativbezirk || Übelster Slum, der von der [[Horde]] dominiert wird, die hier immerhin etwas Wirtschaft aufgebaut hat. | |||
|- | |||
| [[Köpenick]] || Alternativbezirk || Grüner Bezirk, in dem [[Erwachte]] Gemeinschaften Leben und das Hanf angebaut wird. | |||
|- | |||
| [[Kreuzhain]] || Alternativbezirk || Früher "Friedrichshain-Kreuzberg". Toleranter Bezirk, in dem Altanarchisten gleich neben dem [[Emirat]] leben. | |||
|- | |||
| [[Lichtenberg]] || Alternativbezirk || Bezirk der sich weitestgehend genossenschaftlich selbst organisiert. | |||
|- | |||
| [[Marzahn]] || Alternativbezirk || Vor [[2077]] "Marzahn-Hellersdorf", seit dem Tod von [[Pjotr Gargari]] zu einem Kriegsschauplatz der [[Unterwelt]] geworden. | |||
|- | |||
| [[Mitte (Berlin)|Mitte]] || Normbezirk || Reicher Bezirk, in dem die [[BERVAG]] dominiert. Im Zentrum ein Touristenhotspot, nach außen hin sich selbst überlassen. | |||
|- | |||
| [[Oranienburg]] || Alternativbezirk || Dominiert vom [[Bundesgrenzschutz]], der hier den Willen der [[ADL]] ausführt. | |||
|- | |||
| [[Pankow]] || Alternativbezirk || [[Vory]]-dominierter Bezirk, der noch einen Schritt von Zuständen wie in [[Marzahn]] entfernt ist. | |||
|- | |||
| [[Potsdam]] || Normbezirk || Steht unter der Fuchtel der [[Preußenstiftung]], die hier ein idealisiertes Bild des alten Preußens erschaffen will und dabei die Nöte der einfachen Bürger ignoriert. | |||
|- | |||
| [[Reinickendorf]] || Normbezirk || Nach dem Gebietsverlust an Z-IC Tegel hat der Bezirk nun eine unsichere Zukunft vor sich. | |||
|- | |||
| [[Renrakusan]] || Konzernbezirk || Früher "Prenzlauer Berg", im Besitz von [[Renraku Computer Systems]]. Eine miniaturisierte Version von [[Neo-Tokio]] mit dessen kulturellen Besonderheiten. | |||
|- | |||
| [[S-K Tempelhof]] || Konzernbezirk || Ein im Besitz von [[Saeder-Krupp]] befindliches Konzernutopia, das extrem stark gesichert wird. | |||
|- | |||
| [[Schönefeld]] || Normbezirk || Industrialisierter Bezirk. Dominiert vom Großflughafen [[Berlin-Schönefeld International]] und [[Messerschmitt-Kawasaki]]. | |||
|- | |||
| [[Spandau]] || Alternativbezirk || Bis [[2078]] Normbezirk. Isolationistisches Pulverfass zwischen Aztech-Propaganda, Rechtem Bodensatz und drohendem Wertverlust. | |||
|- | |||
| [[Strausberg-Fredersdorf]] || Normbezirk || Meist nur als "Strausberg" bezeichnet, ist dies ein Industriegebiet mit Fabrikfestungen und Gewerberuinen, das zunehmend im Dreck der illegalen Müllentsorgung versinkt. | |||
|- | |||
| [[Zehlendorf]] || Normbezirk || Bezirk mit viel Grün und noch mehr Geld, der von der [[Evo Corporation]] und [[Proteus]] dominiert wird. Alte [[Fuchi]]-Tunnel verlaufen unter dem Bezirk. | |||
|- | |||
| [[Z-IC Tegel]] || Konzernbezirk || Im Besitz von [[Zeta-ImpChem]]. Jüngst durch Gebietsübernahme von Reinickendorf gewachsen, dominiert von Forschung und Entwicklung rund um den eigenen Konzernflughafen. | |||
|} | |||
== | ===Übersichtskarte=== | ||
{| style="background-color:transparent;" | |||
| | |||
<center> | |||
[[Datei:Übersicht Stadtteile Berlin.png|500px]] | |||
{ | {| style="background-color:transparent; font-size:3mm; width:500px; text-align:left;" | ||
|- | |||
| style="width:3%;" | 1 | |||
| style="width:30%;" | Mitte | |||
| style="width:3%;" | 8 | |||
| style="width:30%;" | Reinickendorf | |||
| style="width:3%;" | 15 | |||
| style="width:30%;" | Schönefeld | |||
|- | |||
| 2 | |||
| Renrakusan | |||
| 9 | |||
| Pankow | |||
| 16 | |||
| Zehlendorf | |||
|- | |||
| 3 | |||
| Kreuzhain | |||
| 10 | |||
| Lichtenberg | |||
| 17 | |||
| Potsdam | |||
|- | |||
| 4 | |||
| Tempelhof | |||
| 11 | |||
| Marzahn | |||
| 18 | |||
| Spandau | |||
|- | |||
| 5 | |||
| Charlottenburg-Wilmersdorf | |||
| 12 | |||
| Strausberg-Fredersdorf | |||
| 19 | |||
| Falkensee | |||
|- | |||
| 6 | |||
| AGC Siemensstadt | |||
| 13 | |||
| Köpenick | |||
| 20 | |||
| Schönwalde | |||
|- | |||
| 7 | |||
| Z-IC Tegel | |||
| 14 | |||
| Gropiusstadt | |||
| 21 | |||
| Oranienburg | |||
|} | |||
</center> | |||
| valign="top" | | |||
<center> | |||
[[Datei:Übersicht Stadtteile Berlin Zugehörigkeit.png|500px]] | |||
{ | {| style="background-color:transparent; font-size:3mm; width:500px; text-align:left;" | ||
| | |||
<span style="background-color:black;"> </span> Alternative Bezirke<br/><br/> | |||
<span style="background-color:gold;"> </span> Exterritoriale Konzernbezirke<br/><br/> | |||
<span style="background-color:#7f7f7f;"> </span> Normbezirke | |||
|} | |||
</center> | |||
|} | |||
===Alte Gliederung=== | |||
:siehe [[Berlin/Gliederung vor 2072|Gliederung Berlins vor der Wiedervereinigung 2072]] | |||
==Geschichte== | |||
{| class="zeitleiste_infobox" style="clear:right; float:right;" | |||
|+ '''Zeitleiste Berlin''' | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[1990]] | |||
| Mauerfall.<ref name="BER2080 14">{{QDE|ber2080}} S.14</ref> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |ab [[2005]] | |||
| Gewaltige Summen sind nötig, um die Stadt wieder aufzubauen. Diverse Krisen verhindern den Aufbau allerdings, weil die Mittel fehlen.<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2015]] | |||
| Berliner Bannmeile: Die zweite Berliner Mauer wird hochgezogen, dieses Mal allerdings um die Stadt herum, um die Flüchtlingsströme aus dem Umland fernzuhalten. Engpässe, Notstandsgesetze und Kontrollen erschweren den Alltag Berlins.<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2021]] | |||
| Die [[Goblinisierung]] und [[VITAS]]-II sorgen für Unruhen.<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2022]] / [[2023]] | |||
| [[Deutscher Regierungsumzug (2022-23)|Deutscher Regierungsumzug]]: Die Regierung flieht nach [[Hannover]], welche zur neuen Hauptstadt wird.<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2023]] | |||
| [[Berliner Frühling]]: Eine Brutale Polizeiaktion stellt die ordnung in Berlin wieder her.<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2031]] | |||
| [[Eurokriege]]: Die ersten Eurokriege beginnen. Aus Angst fliehen Teile der Bevölkerung aus Berlin in weiter entfernte Teile der [[BRD]].<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2034]] | |||
| [[Großer Dschihad]]: Die [[Allianz für Allah]] kann die große muslimische Bevölkerung anstacheln, sodass Berlin zu einem Kriegsgebiet wird.<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2039]] | |||
| [[7. Februar]]: [[Nacht des Zorns]]<br>[[5. September]]: Der Berliner Senat wird zum Rücktritt gezwungen.<ref name="BER2080 14"/><br>[[28. September]]: Das [[Letztes Gesetz|Letzte Gesetz]] wird ausgerufen, womit der [[Status F]] beginnt.<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2053]] | |||
| Berlin wird zur Freistadt erklärt.<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2055]] | |||
| [[27. August]]: Ende des [[Status F]].<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2059]] | |||
| [[20. Oktober]]: [[Proteus]]-Truppen rücken auf das [[Fuchi]]-Gelände vor, nachdem die Angestellten Mittels diverser Tricks und [[Schatten]]operationen davon überzeugt wurden, dass sie gekündigt seien und ihre Arbeitsplätze verlassen haben.<ref name="SHB4 78">{{QDE|shb4}} S.78</ref> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2060]] | |||
| Berlin-Embargo: [[Proteus]] und [[Renraku]] versuchen, den anarchistischen Widerstand durch Aushungern und Dauerbeschallung zu brechen. Nach fünf Monaten wird endet das Embargo, als der Widerstand aus unbekannter Quelle schwere Waffen erhält.<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2070]] | |||
| [[12. September]]: [[Konwacht-Anschlag von 2070|Konwacht-Anschlag]] auf die [[MSI-Arkologie]].<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2072]] | |||
| [[14. April]]: [[Operation Just Cause]].<ref name="BER2080 14"/><br>[[12. September]]: Berlin wird assoziierter Staat der [[ADL]].<ref name="BER2080 14"/><br>[[2. Oktober|2.]] / [[3. Oktober]]: [[Berliner Urwahl]].<ref name="BER2080 14"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2073]] | |||
| Januar: Der extremistische Schiitenprediger [[Muhammad Cemar Husain Abu al-Qasim]] kehrt nach [[Xhain]] zurück und hetzt seitdem die Muslime gegen die [[Konzerne]] der Ungläubigen auf.<ref name="BER2080 15">{{QDE|ber2080}} S.15</ref><br>März: Erste Berlinkonferenz<ref name="BER2080 15"/><br>[[16. Juni]]: Terroranschlag durch die [[Letzte Front]], bei dem es zum [[Berliner Polizeistreit]] kommt.<ref name="BER2080 15"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2074]] | |||
| Mai: Eine Durchsuchung der Räume des alternativen [[Rigger]]magazins [[Razang]] durch den [[Sternschutz]] sorgt für heftige Proteste seitens der [[DeMeKo]].<ref name="BER2080 15"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2075]] | |||
| [[1. Mai]]: Berlin erlebt die schwersten Maikrawalle seit 15 Jahren.<ref name="BER2080 15"/><br>Dezember: [[Berliner Polizeistreit]].<br>Rekordwinter.<ref name="BER2080 15"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2076]] | |||
| [[Erster Mai 2076]]: Das Mai-Massaker geschieht, bei dem eingekesselte Demonstranten erschossen werden. Die Lage in Berlin eskaliert.<ref name="BER2080 15"/><br>[[22. November]]: Dritter Bürgermeister [[Michael Koslowski]] wird durch eine Autobombe getötet.<ref name="BER2080 15"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2077]] | |||
| [[1. Mai]]: Dank des neuen, dualen Sicherheitskonzeptes aus regulären und alternativen Polizisten bleibt der erste Mai weitgehend friedlich.<ref name="BER2080 15"/><br>[[16. Juni]]: Ein Wohnblock in der [[Gropiusstadt]] explodiert.<ref name="BER2080 15"/><br>[[28. Juni]]: Die BAV entscheidet, dem Ratspräsidenten erweiterte Entscheidungsbefugnisse in allen Fällen einzuräumen. Das [[Marschall]]-Pilotprojekt wird freigegeben.<ref name="BER2080 15"/><br>Oktober: Bei der Wahl in [[Spandau]] ersetzt Dr. [[Paul Reinhard Zöller|Paul R. Zöller]] den [[PNE]]-nahen Dr. [[Alexander Schmidt]], welccher nach einem Angriff im Koma liegt.<ref name="BER2080 15"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2078]] | |||
| März: Zweite Berlinkonferenz.<br>Juni: Die BAV wählt Dr. [[Paul Reinhard Zöller|Paul R. Zöller]] zum neuen Ratspräsidenten und Ersten Bürgermeister Berlins. Spandau entscheidet sich parallel dazu, fortan ein Alternativer Bezirk zu sein.<ref name="BER2080 15"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2079]] | |||
| [[7. März]]: Die Eröffnungsfeier "40 Jahre Berliner Anarchie" findet statt.<ref name="BER2080 15"/><br>[[1. Juni]]: Die ADL-Regierung beschließt eine Gesetzesnovell, bei der sie in Krisenfällen kritische Güter und Strukturen inklusiver exterritorialer Anlagen beschlagnahmen darf. In Berlin löst dies eine Debatte im [[Berliner Rat|Rat]] aus, ob man den Vollbeitritt Berlins in die ADL überhaupt weiter anstreben sollte.<ref name="BER2080 15"/><br>[[24. Juni]]: [[Pjotr Gargari]] verstirbt bei einem Raketenanschlag.<ref name="BER2080 16">{{QDE|ber2080}} S.16</ref><br>[[7. Juli]]: [[Vladimir Karewitsch]] stirbt durch einen magischen Angriff.<ref name="BER2080 16"/> | |||
|- | |||
! align=left valign=top |[[2080]] | |||
| März: Durch die rechtliche Stärkung [[MMVV-Infizierte]]r in der [[ADL]] treten die [[Ghulkiez]]e offensiver auf und der [[Ghul]]-Polizeidienst [[NekroPol]] wird gegründet.<ref name="BER2080 16"/><br>[[30. April]]: Die [[Sorben]] der [[Wjelkami]]-Milizen attackieren einen [[Aztechnology]]-Konvoi.<ref name="BER2080 16"/><br>[[1. Mai]]: Bei den Maifeiern kommt es spürbar zu ADl-Grenzschickanen gegen Bürger mit [[VolksSIN]]s. Statt der Konzerne werden die ADL-Parteibüros und Symbole Deutscher Politik zur Zielscheibe von Angriffen.<br>Juni: Die Wjelkami erobern mehrere Aztech-Militärfahrzeuge.<ref name="BER2080 16"/><br>August: Es kommt zu schweren Ausschreitungen zwischen Autofahrern und [[BGS]]-Einheiten am [[Checkpoint Dreilinden]], die erstmals Tote zur Folge haben.<ref name="BER2080 16"/><br>September: Die Kette [[Döner King]] wird gegründet.<ref name="BER2080 16"/><br>September/Oktober: Die Wjelkami halten mehrere orte im [[Spreewald]] besetzt. [[Brandenburg]]s Ministerpräsident bittet um militärische Unterstützung durch die ADL.<ref name="BER2080 16"/><br>[[20. Oktober]]: Die BA von [[Reinickendorf]], [[Sofia Nordin]], tritt überraschend die wertvollsten Teile des Bezirks an [[Tegel]]. Wenige Tage später erklärt die bezirksversammlung Reinickendorf ihre Absetzung. | |||
|} | |||
===Nach der Wiedervereinigung=== | |||
Nach der Wiedervereinigung im Jahr [[1990]] standen die Dinge nicht besonders gut um die Deutsche Hauptstadt: Westberlin war korrupt und Ostberlin komplett marode. Beide Stadthälfte hatten überall Narben aus dem zweiten Weltkrieg, die man nie behandelt hatte, bzw. Industrie, die abgewandert war. Man bemühte sich zwar um einen Wiederaufbau, aber diverse Krisen - darunter der [[Ruhraufstand]] [[1998]], die [[Hamburg]]er Flut [[2002]] und Flüchtlingsströme - wie etwa durch den [[Osteuropäischer Grenzkrieg|Osteuropäischen Grenzkrieg]] [[2005]] und dem [[Cattenom-GAU]] [[2008]] kosteten den Bund so viel Geld, dass dieser sich schlicht entschied, den Wiederaufbau zu stoppen. Auch die nachfolgenden Jahre waren durch [[VITAS]] ([[2010]]), [[Schwarze Flut]] ([[2011]]) und weitere Katastrophen einfach andere Löcher entstanden, die wesentlich dringlicher waren.<ref name="BER2080 14"/> | |||
===VITAS=== | |||
Die erste Welle von [[VITAS]] blieb in Berlin erstaunlich "milde", zumindest wenn man sie in den Vergleich mit anderen Städten setzt. Dank einer guten ärztlichen Versorgung, militärischer Zwangsmaßnahmen durch den [[Deutscher Militärrat|Militärrat]] unter General [[Horst Stöckter|Stöckter]] und einer engen Zusammenarbeit mit den [[Konzerne]]n (vor allem den deutschen und [[schweiz]]erischen Vorläuferfirmen von [[Swiss Genom]], [[Zeta-ImpChem]] und [[AG Chemie]]) starben im Zeitraum [[2010]] / [[2011]] nur etwa 5% der Berliner Bevölkerung, während andere Bundesländer rund 20%+ ihrer Bevölkerung verstarben.<ref name=BER8/> | |||
Dennoch traf es einige Bezirke härter als andere. So wurden vor allem die Hochhaussiedlungen und sozialen Brennpunkte wie [[Kreuzberg]], [[Marzahn-Hellersdorf]], [[Spandau]], [[Prenzlauer Berg]], [[Gropiusstadt]], [[Falkenhagener Feld]] und [[Neukölln]] erwischt. Am Ende versterben doch immerhin gut 200.000 Menschen, was zu Protestaktionen der "undankbaren Agitatoren" gegen die "faschistische Militärdiktatur" im [[Bendlerblock]] führte, welche von den lokalen - nicht-gewählten - Militärführern ignoriert, bzw. mit Wasserwerfern entgegnet wurde, wodurch sich die Proteste wieder auflösten.<ref name=BER8/> | |||
Als dann die ersten magsichen Phänomene auftauchten, wirkten diese wie ein Brandbeschleuniger auf die ohnehin zündelnden Funken. Neben unerklärlichen Phänomenen, randalierenden [[Geister]]n, sowie [[Zauberer]]n ohne jede Kontrolle und Sinn für Maß und Anstand verwandelten die Stadt in ein riesiges Pulverfass.<ref name=BER8/> | |||
===Zweite Berliner Mauer=== | |||
Am [[22. August]] [[2014]] endete die Militärregierung und machte Platz für Bundestagswahlen, was in Berlin direkt mit neuem Politaktivismus beantwortet wurde. Protestgruppen aus der gesamten Bundesrepublik versammelten sich in Berlin, um vor dem [[Reichstag]] zu demonstrieren. Sie verlangten von den Politikern mehr Verantwortung zu übernehmen (einer der Höhepunkte war das [[2015]] verfasste ''Fanimest'', welches der Entwicklung der Bundeshauptstadt vorausgreifen sollte), während die Bundesebene zunehmend an Bedeutung verloren hatte. Vor allem die südlichen Bundesländer, aber auch die Regionen wie Westfalen und [[Nordrhein-Ruhr]] wie auch die Konzernkeimzellen bei [[Ludwigshafen]], [[Darmstadt]] und [[Frankfurt am Main]] versuchten, den förderalen Charakter des Landes weiter voranzutreiben. Diese Entwicklung wurde durch die zum Teil noch aktiven regionalen Notfallgesetze und das Militärrecht nur noch weiter gestärkt.<ref name=BER8/> | |||
Die enormen Flüchtlingsströme, die durch die Katastrophen der vergangenen Jahre aufkamen, verlangten nach Maßnahmen, um sie aus der Stadt zu halten. Hatte man es während der Grenzkriege noch vergebens mittels Diplomatie versucht, mussten nun andere Mittel her.<ref name=BER8>{{QDE|ber}} S.8</ref> [[2015]] wurde entschieden, die zweite Berliner Mauer zu errichten.<ref name="DPADL 14">{{QDE|dp:adl}} S.14</ref> Dieses Mal sollte sie allerdings um die Stadt herum verlaufen. Eine Bewachte Grenze aus Sperren und Stacheldraht wurde kurzerhand um die Stadt herum errichtet, während Schwerbewaffnete Kontrollen durchführten. Immer umfassendere Sonderrechte für [[Konzerne]] belasteten zunehmend den Berliner Alltag.<ref name="BER2080 14"/> | |||
Während sich Berlin eingrub und einen Aufschwung erlebte, war der Verlierer dieser Entwicklung direkt vor der Haustür in Form von [[Brandenburg]], welches aus der Ferne zusehen musste, wie die Investitionen der wachsenden deutschen Großkonzerne nur der Hauptstadt zu Gute kamen. Die Stadt [[Potsdam]] hatte immer wieder mit dem Einfall krimineller motorisierter Banden zu kämpfen, die aus dem brandenburgischen Umland in die Stadt einfielen und plünderten. So entschied man sich [[2019]]<ref>{{QDE|ber2080}} S.55</ref> die Stadt kurzerhand aus Sicherheitsgründen in Berlin einzugemeinden und den "Speckgürtel" der Metropolenregion Berlin/Brandenburg als gesicherte Pufferzone um die Stadt herum zu errichten.<ref name=BER8/> | |||
===Flucht der Regierung=== | |||
Die nächsten Unruhen, die das Fass zum Überlaufen brachten, kamen mit der [[Goblinisierung]] im Jahr [[2021]]. Ein Riss zeichnete sich in der Bevölkerung, der die Hauptstadt im Chaos versinken ließ. Auf der einen Seite gab es jenen Teil der Bevölkerung, der aus Furcht vor vermeintlicher Ansteckung, Xenophobie und Rassenablehnung die Schaffung großer Sammellager für Goblinisierte begrüßte, während auf der anderen Seite der Teil der Berliner stand, die sich für die Rechte und Anerkennung der Betroffenen einsetzte. [[Ork]]s und [[Troll]]e reagierten mit Verwirrung, dem Bitten um Hilfe und den Kampf um Akzeptanz und Überleben, während ihnen von so mancher Person offene Ablehnung, Hass und Angst entgegengebracht wurde. Als dann der erste Troll - unfähig, seine neuen übermenschlichen Körperkräfte richtig einschätzen zu können - dann auch noch den ersten [[Mensch]]en umbrachte, eskalierte die Situation endgültig und entlud sich in Bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen auf offener Straße. Erst mit der zweiten [[VITAS]]-Welle im Herbst bekam die Stadt eine kurze Verschnaufpause.<ref name=BER8/> Auf der Suche nach einem besseren Heim wanderten viele [[Metamenschen]] in den metafreundlicheren [[Rhein-Ruhr-Megaplex]] ab.<ref>{{QDE|ber}} S.8-9</ref> In all den Wirren der anschwellenden Protestszene entstanden neben Metamenschenrechtsgruppen auch andere Graswurzelbewegungen, die man später als [[Policlub]]s bezeichnen wird.<ref name="BER2080 14"/> | |||
= | Die Spannungen kehrten umso stärker zurück, nachdem klar wurde, dass die neue VITAS-Welle weniger schlimm war als die erste. Es folgten gezielte Angriffe auf die Berliner Polizeikräfte und -einrichtungen, sowie ein Bombenattentat auf das neu gegründete [[Bundesamt für Erwachtes]].<ref name=BER9>{{QDE|ber}} S.9</ref> | ||
== | Für die Regierung war das Maß endgültig voll und sie zog einen alten Notfallplan aus der Tasche, der zu Zeiten des [[Osteuropäischer Grenzkrieg|Osteuropäischen Grenzkriegs]] ersonnen wurde und begann in einer Nacht- und Nebelaktion zunächst [[Bundeskanzler]], die Vizekanzlerin und alle wichtigen Minister von Berlin nach [[Hannover]] auszufliegen. In den folgenden Wochen folgten dann die restlichen Minister und die Angehörigen des [[Bundestag]]es, die ebenfalls nach Hannover evakuiert wurden. Im Oktober [[2022]]<ref name="DPADL 14"/> wurde Hannover mit dem ''zweiten Hauptstadtbeschluss'' zur neuen Bundeshauptstadt ernannt und man begann offiziell mit dem [[Deutscher Regierungsumzug (2022-23)|Deutschen Regierungsumzug]] bei dem innerhalb von sechs Monaten Parlament und Bundesämter in die neue Hauptstadt verlegt wurden.<ref name=BER9/> Am [[31. März]] [[2023]] war der Umzug dann auch offiziell beendet.<ref name="ADSW 37">{{QDE|adsw}} S.37</ref><ref name="BER2080 14"/> | ||
{{ | ===Berliner Frühling=== | ||
Mit der Regierung nun in Sicherheit zogen Polizei und Stadtverwaltung die Samthandschuhe aus und entschieden sich, die im Chaos versunkene Stadt mit allen Mitteln wieder zur Ordnung zu bringen. Es folgte am [[29. April]] [[2023]]<ref name="ADSW 37"/> eine äußerst brutale Polizeikampagne, die man später als [[Berliner Frühling]] bezeichnen würde, bei der es zahlreiche Razzien und Verhaftungen gab - oftmals mit "unerklärlichen Todesfolgen" und die man später als gezielte Exekutionen von "Aufrührern" enthüllen wird. Die Polizei war mehr als bereit, Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten und schreckte auch nicht mehr vor Eskalationen bei der Durchsetzung von Ausgangssperren zurück. Versammlungen wurden gezielt mit dem Einsatz von bewaffneten Sonderwagen, Reizgas und Maschinenpistolen aufgelöst.<ref name=BER9/> Am Ende resultierte die Aktion in 14 Toten und mehr als 2.000 Verletzten, sowie 14.000 Festgenommenen. Die dabei verursachten Schäden gingen in die Milliarden.<ref name="ADSW 37"/> Es gelingt aber immerhin Ostberlin zu befrieden.<ref name="BER2080 14"/> | |||
Nach dem Berliner Frühling wurde es für einige Zeit still um Berlin, auch wenn staatliche Repressalien an der Tagesordnung waren. Überwachung, Schikanen durch die Ordnungskräfte und die soziale Ächtung von Nicht-Konformisten waren ein enormer Spiegel zu dem, was aus Berlin später mal werden sollte. Zu dem tristen Alltag gesellten sich zudem noch leere Haushaltskassen, Misswirtschaft, fehlende Subventionen und auch sozialpolitische Sparmaßnahmen, die eine soziale Verarmung und den Verfall der Stadt weiter vorantrieben. Als der [[Crash von 2029]] zuschlug, brach auch noch die computergestütze Dienstleistungsbranche zusammen und ließ Berlin ums nackte Überleben bangen, da es kaum produzierende Industrie besaß.<ref name=BER9/> | |||
===Eurokriege=== | |||
====Eurokrieg I==== | |||
{{Hauptartikel|Eurokriege}} | |||
Nach der Offensive in [[Polen]] befürchtete man in der benachbarten [[Bundesrepublik Deutschland]] das Schlimmste. Bald schon gab es einen Zustrom polnischer Flüchtlinge, die vor allem Berlin erreichten, während gleichzeitig viele Berliner in die wirtschaftlich stärkeren Regionen der BRD flüchteten, wie etwa [[Frankfurt am Main]] oder [[München]]. Der Berliner Ring erlitt tagelange Staus und jeder, der nichts zu verlieren hatte, verschwand aus der Metropole. Nachdem auch alle diplomatischen Versuche der BRD gen [[Russland]] scheiterten, hatte sich die Stadt auf eine Belagerung eingestellt, da Berlin zu diesem Zeitpunkt zwar keinen wirtschaftlichen, dafür aber einen strategisch-historischen Wert als Eroberungsziel besaß. Als die russischen Verbände die deutsch-polnische Grenze schließlich überquerten, kam es zu einer ersten Schlacht mit der [[Euro Defense Force]], zu der auch die neugegründete [[MET2000]] gehörte.<ref name=BER9/> | |||
Um bereits im Vorwege die russischen Kräfte auszubremsen, hatte die [[Bundeswehr]] die Deiche in [[Brandenburg]] gesprengt. Dennoch kam es zu heftigen Kämpfen um [[Frankfurt an der Oder]], welches durch die Kampfhandlungen kräftig zerschossen wurde.<ref>{{QDE|dids2}} S.67-69</ref> Man erwartete, dass die russischen Panzerkeile auf Berlin vorstoßen würden, erlebte dann aber überraschenderweise, dass diese die Stadt im Norden umgingen.<ref name=BER9/> Die Russen hatten aufgrund ihrer fielen Konflikte entschieden, dass eine Eroberung Berlins zu viele Opfer bedeuten würde, weshalb man lieber ins Kerngebiet Deutschlands vordringen wollte.<ref>{{QDE|eids}} S.13</ref><ref group="W">Laut {{QDE|eids}} S.13 gab es doch eine massive Schlacht um Berlin Ende 2032. Allerdings ist dies die einzige Quelle, die davon spricht, in den Quellenbüchern zu Berlin, {{QDE|ber}} und {{QDE|ber2080}} sowie {{QDE|dids2}} und auch im {{QDE|adsw}} findet sich keine Erwähnung. Daher ist es wahrscheinlicher, dass die Version richtig ist, bei der Berlin umfahren wird.</ref> Die nördlich von Berlin gelegenen Städte [[Rostock]] und [[Szczecin]] würden im November '31 fallen<ref>{{QDE|dids2}} S.11</ref>, bzw. wurden schlicht aufgegeben.<ref>{{QDE|sd1}} S.6</ref> | |||
====Großer Dschihad==== | |||
{{Hauptartikel|Großer Dschihad}} | |||
Als [[2034]] der [[Großer Dschihad|Große Dschihad]] begann, riefen die islamistischen Fanatiker der [[Allianz für Allah]] um [[Sayid Jazrir]] auch in Berlin zum heiligen Krieg auf, wodurch die Stadt in ein Kriegsgebiet verwandelt wurde.<ref name="BER2080 14"/> Berlin, welches den höchsten Anteil Muslime in einer westlichen Metropole besitzt, sah die Entstehung der [[Panislamische Union|Panislamischen Union]], die zusammen mit anderen islamistischen einen "heiligen Krieg" ausriefen und Tod und Verwüstung in die Straßen brachten. Hauptziele wurden die staatlichen und metamenschlichen Einrichtungen, sowie Kirchen, die allesamt Ziel von Bombenattentaten oder anderen Terrorangriffen wurden. Auf offener Straße kam es zu übergriffen mittels militärischer Waffen aus alten Armeebeständen, sowie Militärwaffen und Sprengstoffen, die aus dem [[Mittlerer Osten|Mittleren Osten]] nach Berlin geschmuggelt wurde. Auch hier richteten sich die Übergriffe in erster Linie gegen Polizei und [[Metamenschen]]. In der Folge kam es zu massiven Razzien, die vor allem das "Emirat" [[Kreuzberg]] traf, bei denen Sondereinsatzkommandos der Polizei mit Unterstützung von [[Söldner]]-Einheiten durchgeführt werden.<ref name=BER9/> | |||
Hierbei kam es zur sogenannten [[Operation Hera]], bei der Spezialermittler der [[MET2000]] (die später einmal [[Argus]] bilden sollten) Ziele infiltrierten, um die lokalen Führer der Panislamischen Union zu identifizieren und auszuschalten.<ref name=MSHFS178>{{QDE|mshfs}} S.178</ref> Die Operation war größtenteils erfolgreich und die Panislamische Union wrude von der Straße wieder in den Untergrund gedrängt.<ref name=BER9/> Das Emirat Kreuzberg war so schnell passé, wie es entstanden war. | |||
{{Shadowtalk|Auch wenn nicht wenige anno 2070 immer noch nostalgisch vom Emirat Kreuzberg reden...|Archiv|67%}} | |||
===Das Letzte Gesetz=== | |||
Im Jahre [[2039]] löste die [[Nacht des Zorns]] und der überraschend einige Widerstand der [[Metamenschheit|Meta-freundlichen]], anarchistischen und linken Gruppen stadtweite Unruhen aus, die in der Vernichtung der Berliner Sektion des [[Humanis-Policlub]]s mündeten, der Jahre brauchte, um eine neue Niederlassung in der Stadt aufzubauen. Neben den Neo-Skins und anderen rechtsextremen Gruppen richtete sich der Zorn noch gegen weitere Ziele. In der Vergangenheit wurde immer wieder über Metamenschenlagern im [[Süddeutscher Bund|Süddeutschen Bund]] berichtet wurde, die nicht nur von der dortigen Regierung gebilligt, sondern auch im Rahmen eines geplanten Eugenikprogrammes initiiert wurde. Aus dem Protest heraus entsteht eine politisch linksmotivierte Massenbewegung, die bald schon im Rahmen anhaltender Demonstrationen gegen den "faschistischen Staat" abermals Polizeiwillkür erfuhr, wie man sie zuletzt in den [[2020er]]n mit dem [[Berliner Frühling]] sah. Dieses Mal hatten die Demonstranten jedoch endgültig die Nase voll.<ref name=BER9/> | |||
Als die Erinnerungen an die Polizeigewalt und Behördenwillkür, politische Ermüdung, die zunehmende Verarmung, die Massenflucht der bessergestellten Bürger und das wirtschaftliche Sterben der Metropole wieder hochkochen und der Schmerz durch den Verlust, den praktisch jede Familie oder jeder Freund bei den brutalen Auseinandersetzungen direkt oder indirekt hinnehmen musste, zurückkehrte, erhoben sich die Massen gegen das unterdrückerische System, das die Maske der Demokratie lediglich zur Zierde trug. Die etlichen Protestaktionen und Übergriffe gegen staatliche Einrichtungen ließen sich von der Polizei mit Gewalt nicht mehr kontrollieren und die Stadt versank im Ausnahmezustand. Verkehrsknoten wie Flughäfen und Bahnhöfe kommen zum Erliegen und wurden nicht mehr angesteuert, Autobahnen wurden von errichteten Blockaden versperrt und selbst das [[ALI]] wird sabotiert.<ref name=BER9/> | |||
Bei den vielen Kundgebungen suchte man nach einer politischen Alternative, wobei die [[Anarchistische Bewegung Berlin]] (ABB) entstand. Zahlreiche (zum Teil gegenläufige) Strömungen verschmelzen in dieser (Kommunismus, Sozialismus, Mutualismus, Anarchismus, Anarchofeminismus, etc.), die ein System von Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, Selbstverwirklichung der Individuen und kollektiver Selbstverwaltung anboten. Die wütende Bevölkerung war dieser Aussicht sehr angetan.<ref>{{QDE|ber}} S.9-10</ref> Bald schon wurde die ABB zur Massenbewegung.<ref name="BER2080 14"/> | |||
Am [[5. September]] marschierte die Masse ins [[Rotes Rathaus|Rote Rathaus]] (welches in diesem Zuge zerstört wurde<ref>{{QDE|ber}} S.11 (Abbildung)</ref>) und zwang den [[Berliner Senat]] zum Rücktritt. Ganze 23 Tage später, am [[28. September]], ruft das neu gegründete [[Libertäres Komitee|Libertäre Komitee]] zum "''größten soziopolitischen Experiment der Geschichte''" auf und erließ das sogenannte [[Letztes Gesetz|Letzte Gesetz]]<ref name="BER2080 14"/>, welches die nächsten 16 Jahre die Grundlage des allgemeinen Zusammenlebens werden sollte.<ref name=BER10>{{QDE|ber}} S.10</ref> | |||
{{Zitat| | |||
"Hiermit erklären wir die Anarchie zur offiziellen Staatsform Berlins. Das Aufstellen von Regeln und Gesetzen zwecks allgemeiner Gültigkeit wird zum Hochverrat, ebenso wie die Anhäufung von Macht in den Händen eines einzelnen oder einiger weniger. Einziges Staatsorgan bleibt der [[Berliner Rat]], dessen Mitglieder sich unbedingt auf eine Koordinierungsfunktion beschränken müssen. Anderenfalls ist jeder Berliner berechtigt, die entsprechende Person zu eliminieren." | |||
|-- Das Letzte Gesetz<ref name="BER2080 14"/>}} | |||
===Status Fluxus=== | |||
{{Hauptartikel|Status F}} | |||
Das Libertäre Komitee verblieb selbst als beratendes politisches Organ und als Diskussionsplattform unter dem Namen "[[Berliner Rat]]" und hatte eine Koordinationsfunktion ohne irgendwelche legislativen oder exekutiven Befugnisse. Öffentliche Einrichtungen wurden im Rahmen der Aktion "Treusorgende Hände" privatisiert. Fortan wurden Müllentsorgung, Feuerwehr, öffentliche Bau- und Instandhaltungsvorhaben, Energie, Post, ÖPNV und Polizei aufegelöst und diese Aufgaben von (mal mehr, mal weniger) verantwortungsvolle "Interessengruppen" verteilt, wobei es sich dabei um Kommunen, Zusammenschlüsse und manchmal sogar [[Konzerne]] handelte.<ref name=BER10/> | |||
Der Status F funktionierte trotz aller Widrigkeiten und Berlin erlebte in den [[2040er]]n und beginnenden [[2050er]]n das erste Mal seit langem soetwas wie Ruhe. Die Idealisten erträumten sich zwar ein Utopia, das nie erreicht werden konnte, aber den Berlinern wurde ermöglicht, ein vollkommen neues Bewusstsein für die Abhängigkeit voneinander klar, sowie auch die Bildung alternativer Gemeinschaften auf limitiertem Raum - den sogenannten ''Kiezen'', die auch weit nach dem Ende des Status F ihre Bedeutung nicht verlieren würden. Und vor allem: Eine Zeit des gemeinschaftlichen Zusammen- und Überlebens ohne Blutvergießen oder Tyrannei. Auch wenn es immer wieder Schwierigkeiten gab, so konnten dei Vermittler und ''Sokaren'' (vergleichbar mit lokalen Richtern / Vollstreckern) immerhin über ein Jahrzehnt lang das Gleichgewicht der Kräfte wahren und das komplizierte Gewulst unterschiedlichster Interessengruppen im Gleichgewicht halten.<ref name=BER10/> | |||
Auch [[Konzerne]] fanden sich in Berlin während dieser Zeit, da der Status F deren Anwesenheit nicht verboten hat (auch wenn man die [[Exterritorialität]] nicht anerkannte). Diese waren, wenig überraschend, natürlich daran interessiert, Profit aus den Berlinern zu schlagen. Dennoch gab es auch Widerstand von konzernfeindlichen Gruppierungen, die die wachsende Präsenz der Konzerne eher besorgt betrachteten; ihr eigenen Regeln ermöglichten es aber nicht, den Aufbau von [[Konzernenklave]]n zu untersagen, solange die Konzerne die Macht nicht an sich rissen.<ref name=BER11>{{QDE|ber}} S.11</ref> | |||
Da allerdings die Absolute Freiheit der Anarchie aber dem Einzelnen auch eine erhebliche soziale und Eigenverantwortung abverlangte, und nicht wenige das Fehlen von feststehenden Gesetzen mit "alles ist erlaubt" verwechselten, war das anarchistische Paradies in der Praxis so paradisisch nicht: So brachte der ''Status F'' eine Menge teils (meta)menschenverachtende Auswüchse hervor, gegen die die verschiedenen Fraktionen innerhalb des im Fluß befindlichen Machtgefüges bestenfalls sporadisch vorgingen. "[[Sportarten|Sportveranstaltungen]]" wie der berüchtigte «[[Berliner Zehnkampf]]», bei denen regelmäßig fast alle Teilnehmer ums Leben kamen, "Freakshows" im [[Trideo|Nachmittags-Trid-Programm]], bei denen die Selbstdarsteller Leben und Gesundheit riskierten, der große [[Berliner Schattenmarkt|Schattenmarkt]] oder kanibalistische Restaurants - es gab in Berlin kaum etwas, was es nicht gab. Auch [[Gangs]], die ihren [[Rassismus]] hemmungslos auslebten wie die pseudo-christlichen «[[Kreuzritter]]» auf der einen und die «[[Horde]]» der [[Ork]]s und [[Troll]]e auf der anderen Seite feierten in Berlin fröhlich Urstädt. | |||
{{Shadowtalk|Tja, es ist schon erstaunlich, welche Stilblüten die [[Metamenschheit]] treibt, wenn man sie denn lässt...|Prof. Z|67%}} | |||
Anno [[2053]] erhielt Berlin dann offiziell eine Anerkennung von der [[Allianz Deutscher Länder]] und bekam auch einen Sitz im [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrat]].<ref name=BER11/><ref name="BER2080 14"/> Mit dieser Anerkennung wurde Berlin offiziell zur [[Freistadt]] erklärt.<ref name="DPADL 14"/> | |||
===Ende des Status F=== | |||
Der Zustand der Anarchie hatte in Berlin in dieser Form bis [[2055]] Bestand. Eine anarchosyndikalistische Gruppe namens „[[Liberty of Body and Soul]]" (LBS) hatte ein Bündnis mit anti-anarchistischen Gruppen gegründet und bereitete sich auf den Kampf vor. - Bevor der Konflikt allerdings ausbrach, rückten Kampfgruppen der [[Megakonzerne]] (mit politischer Rückendeckung der [[ADL]]) am [[27. August]] in einer generalstabsmäßig geplanten und durchgeführten Militäraktion in die Stadt ein. Die Konzerne versuchten zwar eine gewaltsame "Befreiung" der Stadt, scheiterten aber an dem autonomen Widerstand und dessen Militärwaffen aus Eurokriegszeiten.<ref name="BER2080 14"/> Die LBS und ihre Verbündeten wurden dabei nahezu vollständig aufgerieben. | |||
{{Shadowtalk|Der offene Krieg mit den [[Söldner]]n der Konzerne begann im Prinzip, als die Gruppe «[[Liberty of Body & Soul]]», die sich zur echten BFS entwickelt hatte, als Werkzeug der [[AG Chemie]] enttarnt wurde... und wie es ausgegangen ist, wissen wir schließlich alle!|Auntie {{Talksymbol|anarchie}}nnarchie|67%}} | |||
Die Anarchos, die den logistisch und militärisch überlegenen Konzerntruppen einen erbitterten Abwehrkampf lieferten, aber ihren Widerstand nicht wirklich effektiv koordinieren konnten, wurden in den Ostteil zurückgedrängt und dort in dem kleinen Stück von Berlin, das sie mit Mühe halten konnten, letztlich ''eingemauert''. So wurde Berlin abermals geteilt; dieses Mal in einen konzernkontrollierten Westteil und einen von Anarchisten kontrollierten Ostteil. Der [[Berliner Vertrag]] wurde mit der ADL aufgesetzt und legitimierten den Anspruch der Berliner Konzerne auf "ihre" Stadt.<ref name="BER2080 14"/> | |||
===Neues geteiltes Berlin=== | |||
Im Osten versuchte man, den Status F nochmal in kleinerem Maßstab aufleben zu lassen, während sich im Westen die Bewohner mit ihrem lange gepflegten Selbstverständnis nun einer Autorität beugen mussten. Unter diesen befand sich zudem eine ganze Generation, die im Status F geboren und aufgewachsen war und nichts anderes kannte - von den Medien auch als ''Generation F'' bezeichnet, die nun der Mischung aus Allianz- und internationalem Konzernrecht folgen sollte.<ref>{{QDE|ber}} S.11-12</ref> | |||
Auf der Westseite bildete sich mit dem Konzernrat ein Gremium der regierenden Konzerne, der der Verläufer des späteren [[Berliner Rat]]es sein sollte und übernahm die Aufgaben der öffentlichen Hand, die die Bürger nun bezahlen sollten. Jene ohne Einkommen verpflichteten sich, für die Konzerne zu arbeiten oder wurden schlicht in den Osten umgesiedelt. Die Wiedereinführung der Schulpflicht und die Subventionierung von Universitäten und Schulen begann die "Erziehung" der nächsten Generation nach Konzernwillen. Dadurch zogen auch die verschiedenen Konzernkulturen nach Berlin, mit denen die Bevölkerung innerhalb der Enkalven in Kontakt kommt und die die spätere Gesellschaft Berlins nachhaltig beeinflussen würden.<ref name=BER12>{{QDE|ber}} S.12</ref> | |||
Am [[20. Oktober]] [[2059]] nutzte die [[Proteus AG]] die Gelegenheit während des anhaltenden [[Konzernkrieg]]es rund um [[Fuchi]], um Mittels diverser Tricks und [[Schatten]]operationen gegen [[Fuchi Pan-Europa]] vorzugehen. Bei einer der Operationen rückten die Truppen des Konzerns auf das Gelände zwischen [[Steglitz]] und [[Zehlendorf]] aus, nachdem die hiesigen Fuchi-Mitarbeiter glauben gelassen wurden, sie seien gekündigt worden.<ref name="SHB4 78"/> | |||
Ein Mal versuchten es die Konzerne unter Führung von [[Proteus]] und [[Renraku]]<ref name="BER2080 14"/> noch, als sie [[2060]] in einer Nacht-und-Nebel-Aktion alle Versorungsrouten für den Berliner Osten abriegelten und versuchten (unter Ausschluss, Zensur und zum Teil mit Billigung der Medien) die Einwohner auszuhungern. Mittels Dauerbeschallung von Aufgabe- und Amnestieangeboten sollten die Bewohner zudem weiter zermürbt werden. Nach Monaten, in denen nur Schmuggelware das Embargo den Berliner Osten erreichen konnte, antwortete das legendäre [[Komitee 221]] mit dem Einsatz schwerer Waffen aus Sowjetbeständen und erzwang ein Ende des Embargos.<ref name=BER12/> | |||
Die nächsten vier Jahre herrschte ein instabiler Frieden, der aber immer wieder durch Aktionen der Autonomen (die man zunehmend als [[Sprawlguerilla]] bezeichnete) gegen Konzerneinrichtungen und durch Embargos der Konzerne gegen den Osten strapaziert wurde. Zwar erfuhren die Ostberliner aufgrund der extensiven Anti-Anarchisten-Propaganda immer mehr Ablehnung, doch gab es zeitgleich immer mehr Alt-Berliner im Westen, die die Autonomen insgeheim unterstützten. Durch die zunehmende Radikalisierung im Osten und den Zugriff auf militärische Waffen kam es in Ostberlin zu mehr internen Problemen, da der zum Teil pazifistische [[Ostberliner Rat]] in Konflikt mit den militanten Rädelsführern geriet.<ref name=BER12/> | |||
===Umzug des Shadowland-Knotens=== | |||
Nach der Zerschlagung von [[Schattenland Frankfurt]] zog der wichtigste deutsche [[Shadowland-Knoten]] in den anarchistischen Osten Berlins um, wobei eine Crew aus dortigen Anarchisten vom bisherigen Sysop [[Tell]] das Ruder übernahm: [[Antifa]], [[Anne Archiste]], [[Dator]] und [[Roter Korsar]] sowie [[Corpshark]], der zusammen mit [[Konwacht]] aus Frankfurt gekommen war. Auch die [[Otaku]] unter Führung [[Mnemosyne]]s, die [[2061]] die «[[Operation Erntedank]]» überstanden hatten, siedelten sich dort an. | |||
[[2061]] gab es auch das heute legendäre, von [[Mitsuhama|MCT-Media]] gemeinsam mit der [[DeMeKo]] gesponserte Benefiz-Konzert "[[Ragnarock]]" für die "Opfer der Anarchie" und den Wiederaufbau Berlins.<ref>[[Quelle, de: Ragnarock|Roman: Ragnarock]] {{+zit}}</ref> | |||
===Crash 2.0=== | |||
{{Hauptartikel|Crash von 2064}} | |||
Als der [[Crash von 2064]] zuschlug waren die [[Konzerne]] schnell der Ansicht, ohne jegliche Gewalt oder schlechte Presse den Osten zum Aufgeben bewegen zu können. Das Berliner [[Gitter]] war durch den [[Jormungand|Virus]] irreparabel zerstört worden und der Osten war komplett von der [[Matrix]] abgeschnitten. Und im Dezember kam es dann zu einem Zugriff des [[Bundesamt für Innere Sicherheit|Bundesamtes für Innere Sicherheit]], welches den dortigen [[Shadowland-Knoten]] aushob.<ref name=BER12/> | |||
[[Saeder-Krupp]] hatte immer wieder betont, dass man das Berliner Netzwerk nicht durch die Abschaltung hat retten können, die man sonst einsetzen konnte, wird hinter verschlossenen Türen gemutmaßt, dass S-K das Gitter sehr bewusst mit Zustimmung der anderen Konzerne opferte, was auch zu dem Schlag gegen [[Schattenland]] passte.<ref name=BER12/> | |||
Die Versorgungslage war dennoch prekär, auch wenn der Osten mit seinen Selbstversorgern weniger infrastrukturelle Probleme erfuhr als der technisierte Westen. Nahrungsmittel und andere Produkte (vor allem im medizinischen und technischen Bereich) verschlechterten die Situation rapide. Mangelndes technisches Know-How, schlechte Verfügbarkeit und mangelnde Netzabdeckung in [[Brandenburg]] sorgten dafür, dass die autonomen Zonen nur selten mit kabellosen Netzwerken versorgt werden konnten. Als weitere Schikane störten dei Konzerne zudem alle Datenübertragungen aus und in den Osten mittels Signalmasten.<ref name=BER12/> | |||
===Emergenz=== | |||
Während der [[Technomancer-Verfolgung]] im Jahr [[2070]] waren [[Technomancer]] in einigen Teilen von Berlin relativ sicher, da man dort keine Jagd auf sie machte.<ref>{{QDE|eme}} S.125</ref> Das hielt aber am Ende niemanden davon ab, heftigst auf die sogenaninte "Technomancer-Gesetze" zu reagieren, die in der ADL in Kraft getreten waren. Als Reaktion folgte am [[12. September]] der berüchtigte [[Konwacht-Anschlag von 2070|Anschlag]] von [[Kommando Konwacht]].<ref name="EME 126">{{QDE|eme}} S.126</ref> | |||
Dabei übernahmen Hacker von KK ein [[Messerschmitt-Kawasaki]]-Flugzeug vom Typ ''Gulfstream Luxe V'', welches M-K-Pendler auf dem Weg nach Hause transportierte. Im Landeanflug wurde das Flugzeug plötzlich gehackt und in die nahegelegene [[Arkologie]] von [[Müller-Schlüter-Infotech]] gelenkt. Die 25 Insassen des Flugzeuges, sowie 79 MSI-Mitarbeiter kamen dabei ums Leben und es entstand ein erheblicher Sachschaden an der Arkologie. Am Anfang ging man noch von einem tragischen Unfall aus, dann kamen aber Gerüchte auf, dass das Flugzeug gehackt wurde. Da die Art und Weise auf Technomancer schließen ließ, heizte dies die Hexenjagd wieder an. Schließlich bekannte sich Kommando Konwacht zu dem Anschlag über einen Blogeintrag, wodurch nicht nur die Öffentlichkeit empört wurde. Auch im Untergrund und in den [[Schatten]] war die Aktion äußerst kontrovers aufgefasst worden und kostete KK erhebliche Unterstützung.<ref name="EME 126"/> | |||
Die Konzerne reagierten entsprechend extrem, zumal man die Urheber in Ostberlin vermutete. Der Konzernrat nutzte die vorherrschende Angst der Westberliner (was auch mit den Spukgeschichten über die Technomancer zusammenhing) und denunzierte Ostberlin abermals medial. Die schiere Brutalität der Tat sorgte zudem dafür, dass die viele Westberliner ihre Unterstützung für die Ostberliner aufkündigten. Dank der Medien (und viel Hilfe durch die [[DeMeKo]]) verwandelte sich Ostberlin in der öffentlichen Wahrnehmung - sowohl in Berlin als auch darüber hinaus - zu einer Brutstätte radikaler [[Sprawlguerilla]], was natürlich nur in Teilen der Wahrheit entsprach.<ref name=BER12/> | |||
Doch auch auf der anderen Seite der Berliner Mauer radikalisierte man sich mehr und mehr. Da die ADL seit dem [[Crash von 2064]] mehr und mehr den Status einer Konzerndemokratie annahm, welche vom [[Frankfurter Bankenverein]] und [[Saeder-Krupp]] abhängt, entstehen immer mehr Zellen, die den Konzernen eins Auswischen wollen. Durch die Parallelen der Situation zu [[2055]] auf gesamtdeutscher Ebene in den [[2070er]]n sehen viele die Zeit zum Handeln gekommen, bevor die ADL am Ende sich ganz dem Konzernfaschismus beugen muss.<ref name=BER12/> | |||
===Operation Just Cause=== | |||
Die Wiedervereinigung von Berlin sollte bald darauf geschehen. Am Vormittag des [[14. April]] [[2072]] verübte die [[Sprawlguerilla]]-Gruppe namens [[UV-X]] ein schweres Attentat auf dem Gelände der [[European Motor Company]] ([[Ford]]) in [[Schönweide]] nahe Ostberlin.<ref name=BER12/> Die Organisation verwendete eine Handvoll Kanister der Aerosol-Nanowaffe [[Surtr]], die in der Vergangenheit schon von [[Deus]] und [[Winternight]] eingesetzt worden war. Diese Waffe versprühte ihre Ladung als roten Staub, der sich kurz darauf selbst entzündete und die einige EMC-Angestellte in Flammen aufgehen ließ. Das Gelände wurde rasch evakuiert und eine Bannmeile errichtet, da die Gefahr bestand, dass der Wind die Nanowaffe in der Umgebung verteilen würde. Zusammen mit dem Anschlag ging auch ein Bekennerschreiben bei den Medien ein, in dem UV-X weitere Aktionen ankündigten.<ref name=BER13>{{QDE|ber}} S.13</ref> | |||
Nun mit einer vollkommen neuen Gefahr konfrontiert, schreiteten die [[Konzerne]] umgehend ein, ohne vorher zu klären was überhaupt passiert ist. Die Absperrung von Ostberlin wurde an einigen Stellen geöffnet und man begann mit der [[Operation Just Cause]]. Ein massives Aufgebot von Konzernstreitkräften mit Soldaten, Panzern, Wasserwerfern, unzähligen [[Drohne]]n und unter Einsatz von ADS-Geschützen wie auch experimentellen Reizkampfstoffen stürzte sich in die Schlacht. Zwar setzten die vereinten Truppen primär nichttödliche Waffen ein, aber aufgrund der angespannten Situation, sowie Angst vor bewaffnetem Widerstand und dem Einsatz von weiteren Nanotech-Angriffen waren am Ende der Operation zahlreiche Tote und Verletzte unter den Alternativen zu beklagen. Um weiteres sinnloses Morden zu verhindern, ergab sich der Großteil der alternativen Bevölkerung den Konzernen. Der Widerstand fiel am Ende geringer aus als gedacht, sodass innerhalb weniger Tagen der gesamte Osten komplett von den Konzernen eingenommen wurde.<ref name=BER13/> | |||
Auch der [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrat]] und die [[Allianzregierung]] schaltete sich schließlich ein, nachdem zahlreiche Aufnahmen der Übergriffe des Konzernmilitärs von der "Befreiung" in die [[Matrix]] gelangten. In der Folge gab es jede Menge öffentliches Interesse und es wurde auf eine Klärung der Zustände gedrängt. Auch eingehende Durchsuchungen konnten kaum Waffen, Sprengstoffe und - was am wichtigsten war - keinerlei Nanowaffen gefunden werden. Die Untersuchung einer unabhängigen Kommission aus Regierung und Konzernen gelangte zu dem Schluss, dass es den Terroristen gelungen war, die Konzerne zu überlisten und zu einem Angriff zu provozieren.<ref name=BER13/> | |||
===Wiedervereinigung=== | |||
Nach der ''Befreiung'' der Ostsektoren wurde der [[Berliner Vertrag]] mit der ADL von 2055 grundlegend überarbeitet und neu geregelt. Die Konzerne waren nach der Situation in der Bredouille, da eine Rechtfertigung für die Aktion fehlte und ein Sündenbock nicht zu finden war. Die gesamte Allianz blickte zu den Geschehnissen in Berlin, weshalb sich [[Bundeskanzler]] [[Hagen Linnheimer|Linnheimer]] mit einem Stab aus politischen Beratern - darunter Innenministerin [[Sandra Sagehorn]], Ex-Bundeskanzlerin [[Herta Brüggen]], wie auch [[ESP]]-Vorsitzender [[Gerrit Marquardt]] - in die Stadt begaben, um sich dort mit Vertretern der Konzerne zu treffen. Auf Bitten des evangelischen Pastors [[Morek Pflügler]] aus [[Lichtenberg]], sowie [[Mitra Özgun]], einer Kiez-Vertreterin aus [[Friedrichshain-Kreuzberg]] kam es auch zu einem Treffen unter Augen der ADL-Politik zwischen Vertretern der Konzerne und der Alternativen an einem runden Tisch.<ref name=BER14>{{QDE|ber}} S.14</ref> | |||
So zusammengebracht, begann man an der Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung. In den nächsten Monaten gab es weitere Verhandlungen unter der ADL-Botschafterin Dr. [[Isabelle Jandorf]], die zudem auch Aufsichtsrat der [[Preußenstiftung]] ist. Unter Zustimmung des Bundesrates wurde der [[Berliner Vertrag]] von [[2055]] neu geregelt. Der bisher bestehende Konzernrat wurde in ein politisches, rechtsstaatliches Gremium aus Vertretern der Bezirke erweitert, sodass dieser - nun wieder [[Berliner Rat]] heißend, nun offiziell für alle Bezirke der Stadt galt. Die [[BERVAG]] wurde neu organisiert, um nun als Verwaltungskonzern der öffentlichen Hand zu dienen. Weiterhin unternahm man eine weitreichende Metropolenreform, bei der die Bezirksverteilung und deren Administration neu festgelegt wurde. Trotz dieses insgesamt produktiven Prozesses gab es immer wieder Störaktionen links- und rechtsmotivierter [[Sprawlguerilla]], die verdeutlichten, dass nicht alle Alternativen einer gemäßigten, auf Autarkie bedachten Bürgerbewegung folgen wollten. Dennoch hielt man an den Plänen fest.<ref name=BER14/> | |||
Am [[12. September]] wurde mittels der Änderungen des [[Berliner Vertrag]]es die Freistadt Berlin als ein mit der ADL asoziierter politischer Staat anerkannt, der aber selbst keinen Sitz im Bundesrat haben sollte.<ref name="BER2080 14"/> Der politische Sondercharakter sorgte dafür, dass man sich im Bundesrat für den Erhalt eines Sonderstatus entschieden hatte. Für das Berliner Territorium wurde eine Sonder-[[SIN]] eingerichtet,<ref name=BER14/> die sogenannte [[VolksSIN]]. | |||
Im Verlauf dieser einschneidenden Umgestaltung wurde auch [[Königs-Wusterhausen]] an [[Brandenburg]] zurückgegeben, während andere, zu vor brandenburgische Teile des Berliner Umlands eingemeindet wurden. Die Zahl der Berliner Bezirke reduzierte sich im Rahmen einer Neu-Ziehung der Bezirksgrenzen auf 21. Die Bezirksautonomie bzw. -autokratie stellt einen Kern der neuen Ordnung Berlins dar. So sitzen im neuen "Berliner Rat" Vertreter der exterritorialen Konzernbezirke nominell gleichberechtigt neben den demokratisch gewählten Bezirksvertretern der ''Freien Bezirke'' und den Vertretern der ''alternativen Bezirke'', deren ''Regierungsformen'' von anarchistisch über [[Kommunismus|kommunistisch]] bis meritokratisch reichen.{{+zit}} | |||
Um weiterhin die Widerstände und Konflikte zum erliegen zu bringen, gewährte der am [[1. Oktober]] der inaugurierte [[Berliner Rat]] nach seiner Wahl allen Ostberlinern sowie allen SINlosen der Stadt Bürgerrechte und eine einmalige Generalamnestie für Verbrechen gegen Konzerne und Stadt, bevor man die Stadt offiziell wiedervereinte. Überraschend schnell bestellte man den [[Sternschutz]] als berlinweite Stadtpolizei, während die deutsche Öffentlichkeit darin die erste Weichenstellung sieht, die Berlin auf dem Weg zur Rückkehr zur alten Glanz nimmt.<ref name=BER14/> | |||
Am [[2. Oktober|2.]] / [[3. Oktober]] geschieht folgten dann erste Bezirkswahlen, die Bestellung des Berliner Rates und schließlich die Wahl der Ratspräsidenten und der Bürgermeister.<ref name=BER14/> | |||
===Berliner Polizeistreit=== | |||
Januar [[2073]] kehrte der extremistische Schiitenprediger und [[Eurokriege|Eurokriegsveteran]] [[Muhammad Cemar Husain Abu al-Qasim]] aus seinem Exil nach [[Xhain]] zurück. In der dortigen Jazrir-Gemeinde hetzte er seitdem gegen die [[Konzerne]] der Ungläubigen.<ref name="BER2080 15"/> | |||
Im März kam es zur [[Erste Berlinkonferenz|Ersten Berlinkonferenz]]. Nach Anregung durch [[Morek Pflügler]] kamen die Vertreter verschiedener Interessengruppen bei diesem Gipfeltreffen zusammen, um so die Einigungsgespräche von 2072 fortzuführen.<ref name="BER2080 15"/> | |||
Der brüchige Frieden zeigte sich aber weiterhin. Am [[16. Juni]] nahmen Terroristen der [[Letzte Front|Letzten Front]] in [[Lichtenberg]] einen Bus mit 31 Anarchotouristen als Geiseln. Nachfolgend kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der rechtsextremen [[Falkenwehr]] und der [[ork]]ischen [[Sevet-Kiezwehr]]. Mit der Freigabe von Polizeibefugnissen und -mitteln zur Geiselrettung durch [[Morek Pflügler]] an die Falkenwehr kam es zum sogenannten [[Berliner Polizeistreit]], der [[2076]] zur [[Berliner Polizeifreiheit]] führen sollte.<ref name="BER2080 15"/> | |||
Im Mai [[2074]] folgte eine überraschende Reaktion der [[DeMeKo]]. Als Polizisten des [[Sternschutz]]es die Räumlichkeiten des alternativen [[Rigger]]magazins [[Razang]] durchsuchten, protestierte der deutsche Mediengigant ungewohnt heftig. DeMeko-Chef [[Björn Taube]] sah in der Aktion die Berliner Pressefreiheit gefährdet. Auch wenn es vermutlich nur ein PR-Stunt war, sorgte der Protest dennoch dafür, dass sich das Ansehen des Konzerns bei der Berliner Alternativjugend nachhaltig verbesserte.<ref name="BER2080 15"/> | |||
===Das Mai-Massaker=== | |||
Am [[1. Mai]] [[2075]] kam es zu den wohl schwersten Maikrawallen seit 15 Jahren. Rund eine Million Demonstranten trifft auf 20.000 Schutzkräfte. 2.112 Personen werden festgenommen, 1.154 Polizisten werden zum Teil schwer verletzt und 51 versterben sogar. Auf Seiten der Demonstranten werden tausende verletzt und 550 von ihnen getötet.<ref name="BER2080 15"/> | |||
Im Dezember wurde der [[Berliner Polizeistreit]] weiter angeheizt, als die Waffenproduzierenden [[Konzerne]] sich auf die Seite der [[Initiative Berliner Vollbewaffnung]] stellten. Diese befürworteten die breite Vergabe von Waffenlizenzen an Privatpersonen und alternative Sicherheitsdienste. Im gleichen Atemzug wurde die rechtliche Gleichstellung von [[Kiezwehr]]en und Konzerntruppen zu einem Dauerthema im [[Berliner Rat]]. Der [[Sternschutz]] forderte parallel dazu mehr Gelder, um den anhaltenden Protesten gegen die "Überwachungsmatrix" zu begegnen.<ref name="BER2080 15"/> | |||
[[2076]] eskalierte die Situation dann aber völlig. Am [[1. Mai]] kam es erneut zu Krawallen, die sogar das Vorjahr in den Schatten stellten. Gerüchte wollen zudem wissen, dass ein diskordianisches Kommando namens [[Operation Mindfuck]] und das Terrornetzwerk [[Letzte Front]] an der Eskalation beteiligt waren. Beim sogenannten [[Mai-Massaker]] kesselten Kräfte der [[SonderSchutzTruppe]] unter Leitung von [[Bianca Voyé]] Demonstranten am [[Kottbusser Tor]] ein und eröffneten auf ihren Befehl hin das Feuer. SST-Offizier (und später als "Held von Berlin" bezeichnet) [[Sergej Rudek]] widersetzte sich dem Befehl und schaffte es, die Gewalt zu beenden. Dennoch versterben rund 1.200 Personen, während man in ganz Berlin Jagd auf Voyé machte. Monatelang kam es zu Freitagsprotesten für die Absetzung des Sternschutzleiters [[Erhardt Ahrend]] und der erste Alternative Polizeidienst der [[Schwarze Bären|Schwarzen Bären]] wurde von Rudek gegründet. Der Vertrag mit dem Sternschutz wurde massiv zugunsten einer [[Berliner Polizeifreiheit]] beschnitten.<ref name="BER2080 15"/> | |||
Im Oktober erweiterte sich der [[Berliner Rat]] um Dr. [[Karoline Baader]], die als Sonderberaterin der [[ADL]] in Sachen [[Kognitives Fragmentierungssyndrom]] eingesetzt wurde. Bei der Wahl wurde [[Sofia Nordin]] die neue BA von [[Reinickendorf]].<ref name="BER2080 15"/> | |||
Am [[22. November]] verstarb derweil der BA von [[Z-IC Tegel]], [[Michael Koslowski]], kurz nach seiner Wiederwahl. Koslowski wurde Opfer einer Autobombe in der Tiefgarage der [[Q-Mall]]. Der oder die Verantwortlichen wurden nie geschnappt.<ref name="BER2080 15"/> | |||
Die Maidemonstrationen am [[1. Mai]] [[2077]] blieben überraschend friedlich. Das neue Konzept aus regulären und alternativen Polizisten bewährte sich, sodass die Gewalttätigkeiten und Eskalation der beiden Vorjahre ausblieben.<ref name="BER2080 15"/> | |||
===Explosion in der Gropiusstadt=== | |||
Am [[16. Juni]] erschütterte direkt die nächste Katastrophe Berlin. Ein Wohnblock in der [[Gropiusstadt]] explodierte und stürzte ein. Offiziellen Angaben zufolge war ein Drogenlabor detoniert, während der Piratensender [[Vibesfolk]] angibt, dass ein Raketenschlag verantwortlich war. Demnach sollte es weitere Anschläge geben, die aber durch [[Shadowrunner]] der [[Tuesday Crew]] vereitelt wurden. Ziel war es offenbar gewesen, einen neuen Krieg zwischen Anarcho- und Konzernbezirken zu provozieren. Die Täter waren gemäß Vibesfolk die [[Letzte Front]], wobei man sich hier auf die Daten des ermordeten "Gedankengift"-Verschwörungsbloggers [[Cyanide]] stützte.<ref name="BER2080 15"/> | |||
Wenig später, am [[28. Juni]], beschließt der BAV mit überraschend großer Mehrheit, dem Ratspräsidenten erweiterte Entscheidungsbefugnisse in allen Fällen einzuräumen. Dies betrifft Fälle, die sowohl im BAV als auch im Schlichtungsausschuss nicht einvernehmlich geklärt werden können. [[Yilmaz Wojenko]] gibt in diesem Zuge das [[Marschall]]-Pilotprojekt frei.<ref name="BER2080 15"/> | |||
===Aufstieg von Zöller=== | |||
Im Oktober kam es wieder zu Wahlen. In [[Spandau]] zu einem weiteren Vorfall. Der Vertreter der [[Vereinigung Alternativ-Autonomes Spandau]] (VAAS) setzte sich Fletscher gegen [[Yilmaz Wojenko|Wojenko]] durch, dessen Amtszeit als Ratspräsident damit dann auslief. Im Bezirk [[Mitte (Berlin)|Mitte]] ersetzte Dr. [[Paul Reinhard Zöller]] den [[PNE]]-nahen Dr. [[Alexander Schmidt]], der durch einen Angriff seitens eines linksautonomen [[Ork]]s so schwer verletzt wurde, dass er ins Koma fiel.<ref name="BER2080 15"/> | |||
[[2078]] folgte im März die Zweite Berlinkonferenz. Bei dem Gipfeltreffen der Interessensgruppen sollte es offenbar um die Sondierung möglicher Kandidaten für [[Yilmaz Wojenko]]s Nachfolge gehen. Im Juni wählte der BAV dann Dr. [[Paul Reinhard Zöller]] von [[HKB]] zum neuen Ratspräsidenten und Ersten Bürgermeister von Berlin. Parallel zu der Wahl entschied sich der Bezirk [[Spandau]], fortan ein Alternativer Bezirk zu sein.<ref name="BER2080 15"/> | |||
Direkt am [[1. Januar]] erließ die [[ADL]]-Regierung eine Gesetzesnovelle. Darin wurde ihr das Recht einberaumt, im Krisenfall kritische Güter und Strukturen inklusive [[Exterritorialität|exterritorialer]] Anlagen zu beschlagnahmen und zu enteignen. Diese Novelle war Anlass genug, um seitdem im [[Berliner Rat]] immer wieder Diskussion darüber zu führen, ob es überhaupt gut wäre, einen Vollbeitritt Berlins in die ADL anzustreben.<ref name="BER2080 15"/> | |||
Am [[7. März]] [[2079]] fand die Eröffnungsfeier "40 Jahre Berliner Anarchie" statt. Berlin wurde von zahllosen Krawallen in der Stadt aufgerüttelt, während über zwei Millionen "Anarcho- und Chaostouristen" nach Berlin strömten. Auf den Dritten Bürgermeister [[Morek Pflügler]] verübte man einen Anschlag, der aber erfolglos blieb. [[neme.sys]], ein Aktivist der [[Letzte Front|Letzten Front]], verbreitete via [[SuperBILD]]: "Der Status F lebt. Die Verbrechen gegen das [[Letztes Gesetz|Letzte Gesetz]] werden geahndet werden. Wir kriegen euch!".<ref name="BER2080 15"/> | |||
===Unterweltkämpfe=== | |||
Die Unterwelt Berlins wurde am [[24. Juni]] ordentlich aufgerüttelt. Während der Johannesfeier der russisch-orthodoxen Gemeinde traf eine Lenkrakete die [[Pankow]]er [[Hoffnungskirche]] und zerstörte diese vollständig. Unter den Toten findet sich die Führungsriege der [[Weiße Vory|Weißen Vory]], darunter auch der "Zar" [[Pjotr Gargari]]. Wenige Wochen später, am [[7. Juli]], kam es im [[Lichtenberg]]er [[Tautpalast]] zu einer [[Magie|magischen]] Entladung. Mehrere Räume wurden von Kratzspuren übersät und vollkommen verwüstet. Kräfte von [[PsiAid]] konnten keinerlei Hinweise auf die Täter oder Opfer finden. Einzig diverse Piratensender berichteten, dass der Führungsstab der [[Rote Vory|Roten Vory]] inklusive Boss [[Vladimir Karewitsch]] ausgelöscht wurde.<ref name="BER2080 16"/> In der Folge wurde [[Nadjeska Girkin]], alias [[Drakova]], effektiv die Tzarin von Berlin.<ref name="SHB3 16">{{QDE|shb3}} S.16</ref> | |||
Im März [[2080]] wurde die rechtliche Stellung der [[MMVV-Infizierte]]n in der [[ADL]] gestärkt. Dies führte zu einer massiven Infizierten Kampagne der [[Partei der Neuen Ordnung]] (PNO) um die Berliner [[Vampir]]in und PNO-Kandidatin [[Bella Lugosi]], sowie einem offensiveren Auftreten der [[Ghul]]-Kieze, sowie der Gründung des Ghul-Polizeidienstes [[NekroPol]].<ref name="BER2080 16"/> | |||
===Sorben gegen Aztech=== | |||
Im [[Spreewald]] kam es am [[30. April]] zu Konflikten zwischen den [[Sorben|sorbischen]] [[Wjelkami]]-Milizen und [[Aztechnology]]. Bei einem Überfall in ''Nowa Niwa'' sterben so 22 Personen. Im Juni sollte ein Überfall auf Konvoi von Aztech folgen, bei dem die Wjelkami Militärfahrzeuge erbeuteten. Darunter zählten Schnellboote und ein [[Camaxtli]]-Hoverpanzer. Der Konflikt rund um die Wjelkami schaltete sich dann im September/Oktober auch [[Brandenburg]]s Ministerpräsident Schinkel von der [[USPD]] ein, da diese mehrere Orte im [[Spreewald]] besetzt hielten. Schinkel bat um militärische Unterstützung durch die ADL.<ref name="BER2080 16"/> | |||
Die Konflikte zwischen ADL und Berlin kochten in der Zwischenzeit hoch. Die Feiern am [[1. Mai]] wurden von zunehemenden Grenzschikanen gegen Bürger mit einer [[VolksSIN]] überschattet. Statt [[Konzerne]] und dessen Symbole zu attackieren, richtete sich die Wut der Demonstranten zunehmend auf die Parteibüros der ADL-Parteien sowie auf die Symbole deutscher Politik. Im August starben dann bei schweren Ausschreitungen zwischen Autofahrern und dem [[Bundesgrenzschutz]] am [[Checkpoint Dreilinden]] erstmal Personen.<ref name="BER2080 16"/> | |||
Im September dehnte die [[Kaplan-Özdemir BGoH]] aus [[Falkensee]] ihre Produktion und Vertrieb von "Halal"-Dönerspießen ADL-weit aus. Zudem gründete der Konzern die Fastfood-Kette [[Döner King]].<ref name="BER2080 16"/> | |||
Am [[20. Oktober]] gab es dann noch einen kleinen Eklat, als die Bezirksabgeordnete von [[Reinickendorf]], [[Sofia Nordin]] ([[CVP]]), die wertvollsten Teile des Bezirks an [[Z-IC Tegel]] abtrat, für dessen Eigentümer [[Zeta-ImpChem]] sie arbeitet. Einige Tage später erklärte die Bezirksversammlung Reinickendorf dann die Absetzung von Nordin.<ref name="BER2080 16"/> | |||
==Bevölkerung== | |||
{{Hauptartikel|Bevölkerungsentwicklung von Berlin}} | |||
<center> | |||
{| class="wikitable" | |||
|+ Bevölkerungsentwicklung | |||
|- | |||
! Jahr !! Bevölkerung !! [[Mensch]]en !! [[Ork]]s !! [[Elf]]en !! [[Troll]]e !! [[Zwerg]]e !! Andere | |||
|- | |||
| [[2073]]*<ref name="BERK4">{{QDE|ber}} K: S.4</ref> || 4.6 Millionen || 68% || 15% || 10% || 3% || 3% || 1% | |||
|- | |||
| [[2078]]<ref name="DPADL 109">{{QDE|dp:adl}} S.109</ref> || 6.8 Millionen || 64% || 15% || 8% || 6% || 5% || 2% | |||
|- | |||
| [[2080]]<ref name="BER2080 11"/> || 6.9 Millionen || 63% || 16% || 8% || 6% || 5%|| 2% | |||
|} | |||
</center> | |||
<small><nowiki>*</nowiki>Daten beruhen auf Schätzungen der Berliner Verwaltung.<ref name="BERK4"/> Dank der erheblich verbesserten Datenlage wenige Jahre später über die Anarchozone und einen konstanten Zuzug von netto ca. 150.000 Personen pro Jahr vor allem durch Konzernversetzungen, Zuzug von Entwurzelten und SINlosen sowie hohe Geburtenraten speziell bei der Orkbevölkerung konnte der massive Zuwachs erklärt werden.<ref name="DPADL 109"/></small> | |||
===Nicht-Metamenschen=== | |||
Während die [[Feenwesen|Fae]] des [[Seelie-Hof]]es zunehmend in der [[ADL]] auftreten, scheinen sie das instabile Berlin eher zu meiden. Allerdings lässt diese Annahme vermuten, dass der [[Unseelie-Hof]] um so interessierter an der Stadt sein könnte.<ref>{{QDE|schlsch}} S.149</ref> | |||
Weiterhin ist der [[Drache]] [[Khael]] unter dem Namen "Marduk Perkot" aktiv, der als Vasall eines älteren Drachen aktiv ist, um Informationen über [[Mordrakhan]] zu sammeln.<ref name="ber2080-168">{{QDE|ber2080}} S.168</ref> | |||
==Stadtbild== | |||
Nachdem dem die [[Konzerne]] mit ihren Privatarmeen im Jahr [[2055]] die Macht über den Westteil Berlins übernommen hatten, während sich die [[Neo-Anarchisten]] und [[Anarcho-Syndikalismus|Anarchosyndikalisten]] verzweifelt bemühten, den Ostteil der Stadt zu halten, hat sich alles geändert. | |||
{{Shadowtalk|Die Kurzfassung: ''Besatzungszone'' ist wieder ein treffender Name für Westberlin.|AnarXo}} | |||
Auf dem ersten Blick fällt ein starkes Gefälle zwischen West- und Ostberlin auf: Während der von Konzernen dominierte Westen mit Hochhäusern und Megabauten geprägt ist, bilden die maroden Plattenbauten im Osten die höchsten Gebäude in diesem Sektor, der ansonsten deutlich niedriger bebaut wird. Die alten DDR-Gebäude kommen auf maximal sechs Stockwerke, weshalb man einen deutlichen Höhenunterschied sehen kann.<ref name="DPADL 112">{{QDE|dp:adl}} S.112</ref> | |||
Nachts wird der Westen von Videowänden und Himmelsschreibern erleuchtet, während der Osten eher in Dunkelheit versinkt, welches von vereinzeltem Flackern und einigen Flammen unterbrochen werden. Man sollte aber nicht denken, dass Berlin genau auf einer Linie klar getrennt wurde; es gibt Nester von Anarchie im Westen und auch im Osten brechen sich einige Konzerntürme vereinzelt Bahn gen Himmel. Die jahrzehntelange Trennung wird aber noch für einige Zeit deutlich sichtbar bleiben, was auch an der Zergliederung der Stadt liegt.<ref name="DPADL 112"/> | |||
Ein weiterer Faktor im Stadtbild von Berlin ist die Dezentralisierung, die historisch bedingt ist. Berlin entstand aus dem relativ späten Zusammenschluss mehrere Städte, deren ureigene Identität sich noch heute in Namen und Strukturen einiger Bezirke wiederfinden, was den Zerfall Berlins in mehrere Stadtteile und Kieze mit jeweils eigenen Zentren und Lebensgefühlen begünstigte. Dieses typische "Einkiezen" homogener Nachbarschaften zu ''Gated Communities'' war eine Folge des unter dem [[Status F]] existenten Zwangs zum Selbstschutz, Selbstverwaltung und auch Selbstversorgung mit Wasser, Energie, Nahrung, etc. Auch im Westen findet man ''Gated Communities'', die hier deutlich verbreiteter sind als im Rest der ADL, wenngleich auch in klassischer Form von umgrenzten Wohnvierteln und Einzelgebäuden mit uniformiertem Personal.<ref name="DPADL 112"/> | |||
In Gewiser Hinsicht erinnert Berlin auch an Neo-[[Paris]] mit seinen teilweise überbauten Straßenzügen, monumentalen Nouveau-déco-Fronten, den grotesk überdimensionierten Statuen und einer Melange aus Neo-Renaissance und trotzigem Bunker-Brutalismus, was man so wohl in keiner anderen deutschen Stadt zu Gesicht bekommt. Am Ende sollte man aber nicht vergessen, dass es hier mitunter genauso stinkt, denn sowohl private als auch alternative Mülldienste verrichten ihre Arbeit so kosteneffektiv wie möglich und holen den Müll aus den ihnen zugeteilten gebieten ab und laden ihn dann irgendwo hin. Viele Gassen sind daher metertief in Müllsäcken, Sperrmüll und Rattenhorden versunken.<ref name="DPADL 113">{{QDE|dp:adl}} S.113</ref> | |||
===Westberlin=== | |||
Abseits der Megabauten von Westberlin sind auch dessen Außenbezirke überwiegend von Niedrigbauten geprägt, die allerdings hier und da von Betonghettos unterbrochen werden. Großzügig angelegte Villenenklaven und die großen Wasserflächen erklären dabei ganz gut, weshalb die allgemeine Bevölkerungsdichte nicht so hoch ausfällt. Die vorhanden Megabauten werden oftmals eng geclustert; Zentral steht eine der vielen [[Arkologie]]n, um die sich dann zahlreiche Hochhäuser drängen. Einzelne Straßenzüge sind mit Glasdächern überzogen oder wurden mit weiteren Ebenen überbaut, um so die historischen Fassaden vor ätzendem Regen zu schützen.<ref name="DPADL 112"/> | |||
Westberlin ist aber auch ein Sinnbild der Konzernfestungen, denn die hohe Zahl der hier liegenden Arkologien und Großbauten in eng umrissenen, meist sogar ummauerten Gebieten entstammt noch den Zeiten, als Berlin von mehr Unruhen ergriffen war und die [[Konzern]]e zwang, ihre Anlagen innerhalb beherrschbarer Bereiche zu konzentrieren.<ref name="DPADL 112"/> | |||
===Das Anarchistische Ostberlin=== | |||
Ostberlin ist im Vergleich zum Westen ein industrielles Labyrinth aus sich windenden Leitungen, Rohren, Dachverbindungen und aufgespannten Planen, die gegen Überwachungsdrohnen und Satelliten schützen sollen. Die Alternativen, egal welcher Coleur, haben üblicherweise eine enorme Abneigung gegen jeder Form der Überwachung, auch wenn sie paradoxerweise nicht davon absehen, ein [[VolksKOMM]] einzusetzen. Man sollte in Ostberlin aber vor allem mit Sichtlbockaden aller Art rechnen, wie über Straßen gespannte Lkw-Planen, zugesprühten Fenstern, Störsender und White-Noise-Generatoren.<ref name="DPADL 112"/> | |||
Mitunter bilden die Häuser der Kieze zusammengewachsene Metastrukturen, auf deren Dächern sich oftmals Blechhütten oder Gewächshäuser finden und praktisch lückenlos mit Solarmodulen, Windrädern und wuchtigen Generatoren überzogen sind. Außerdem kann man im Osten keine Parks erkennen, sondern nur Flecken, in denen Wagensiedlungen oder Parzellen, wo scheinbar Landbau betrieben wird, sowie schmutzige Brachflächen zwischen Gebieten feindlich gesinnter Gruppierungen, die als Schlachtfeld dienen und von denen man sich besser fernhält.<ref name="DPADL 112"/> | |||
==Politik== | |||
{{Hauptartikel|Berliner Politik}} | |||
Berlin ist eine repräsentative Demokratie.<ref name="BER K19">{{QDE|berlim}} K: S.19</ref> Der dominierende Grundsatz von Rat und Berliner Politik liegt im Erhalt der Bezirksautonomie, bzw. -autokratie. Dieser Minimalkonsens ist es, worauf sich Vertreter von Konzernen und Alternativen bei den Verhandlungen im Rahmen der [[Berliner Einigung]] verständigen konnten, weshalb es auf ein "Leben und Leben lassen" belief, bei dem keiner dem anderen den eigenen Lebensstil aufzwingen würde. In gewisser Hinsicht lässt sich dies mit den verschiedenen [[Allianzländer]]n vergleichen, doch wäre ein ähnliches System auf diesem Maßstab undenkbar; einzig die über 25 Jahre gewachsene Sozialökologie der Metropole machten diese Entscheidung zum einzig gangbaren Weg. Praktisch bedeutet, dass die politische Struktur jedes Bezirks in einem angemessenen Rahmen frei und von dessen Bewohnern mitbestimmbar ist. Auf dem Papier ist das natürlich sehr demokratisch, aber in der Realpolitik Berlins zeigt sich, dass dies nur in Teilaspekten realisiert wird.<ref name="BER K18">{{QDE|berlim}} K: S.18</ref> | |||
Berlin ist ein mit der [[ADL]] assoziiertes Gebiet und entsendet 3 Vertreter in den [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrat]], hat aber kein eigenes Stimmrecht.<ref name="BER2080 11"/> Ähnlich wie im [[Herzogtum Pomorya]] bedeutet dies, dass Berlin eine autonome Entität mit eigenen Gesetzen ist. Von Rechtswegen erlaubt dies der ADL die Stationierung von Truppen auf dem Gebiet und die Übernahme von Berlins Außenpolitik, während die Stadt selbst den Schutz der ADL genießt.<ref>{{QDE|sd1}} S.7</ref> | |||
ie grundlegende Politik der [[Freistadt]] ist am ehesten vergleichbar mit der von [[Groß-Frankfurt]], welches quasi Modell für Berlin gestanden hat.<ref name="SHB4 17">{{QDE|shb4}} S.17</ref> Regiert wird die Stadt vom [[Berliner Rat]], der sich in das Ratspräsidium, die Ratsausschüsse und die [[Berlin Verwaltungs AG]] gliedert. Jedes Jahr im Oktober finden zudem die [[Berliner Bezirkswahl]]en statt.<ref name="BER2080 24"/> | |||
===Organisationen=== | |||
Die Metropole an der [[Spree]] gilt als Wiege und Zentrum der [[Policlub]]-Bewegung und sogar als Geburtsort der [[Sprawlguerilla]]. Somit avanciert die Stadt auch zur Hauptstadt des linken Terrorismus in [[Europa]].<ref>{{QDE|dp:adl}} S.110-111</ref> | |||
{| width="100%" | |||
|- | |||
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'''Politische Organisationen''' | |||
*[[Anarchistischer Schwarzer Halbmond]] | |||
*[[Anarchistisches Schwarzes Kreuz]] | |||
*[[Humanis Deutschland]] | |||
**[[BerlinJetzt]] | |||
**[[Deutsche Familienhilfe]] | |||
**[[Deutsches Hungerhilfswerk]] | |||
**[[Neue Hauptstadt Partei]] (NHP) | |||
**[[SOS Berlin]] | |||
*[[Initiative Autofreies Kreuzberg]] | |||
*[[Initiative Berliner Vollbewaffnung]] | |||
*[[Interessenverband Gewerbe und Industrie Strausberg]] | |||
*[[Interessensvertretung der Eigentümer]] | |||
*[[Kizil Adalar]] | |||
*[[Komitee 221]] | |||
*[[Komitee 23fünf]] | |||
*[[Mothers of Metahumans ADL]] | |||
*[[Neues Forum]] | |||
*[[Ork-Rechte-Komitee]] (ORK, deutsches HQ) | |||
*[[Radikaldemokratische Spaßvereinigung Kreuzberg-Friedrichshain]] | |||
*[[Schockwellenreiter]] | |||
*[[Sündikat]] | |||
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'''Stiftungen''' | |||
*[[Draco Foundation Deutschland]] - Außenstelle<ref>{{QDE|zm/ms:netz}} S.14</ref> | |||
*[[Preußenstiftung]] - Hauptsitz in [[Schloss Sanssouci]]<ref name="RDS 140">{{QDE|rds}} S.140</ref> | |||
| style="vertical-align:top;" | | |||
'''Extremismus''' | |||
*[[Colcha]] | |||
*[[Komitee 221]] | |||
*[[Kommando Konwacht]]<ref name="RDS 140"/> | |||
*[[Letzte Front]] | |||
*[[Magnifike Loge der Heiligen Eris]] | |||
*[[Nationale Aktion]] | |||
**[[Das Letzte Manifest]] | |||
**[[First Alliance]] | |||
**[[Neue Faschistische Alternative]] (NFA) | |||
*[[Thraex]] | |||
*[[UV-X]] (früher) | |||
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'''Nachrichtendienste''' | |||
*[[Argus]] | |||
*[[Central Intelligence Agency]] (CIA) | |||
*[[Departamento de Inteligência e Segurança Amazonica]] (DISA) | |||
*[[Extraterritoriality Registry and Liaison Agency]] (ERLA) | |||
*[[Mossad]] | |||
*[[Saeder-Krupp Prime]] | |||
*[[Shiawase Market Information & Forcasting Department]] (MIFD) | |||
*[[Uprawlenije Gossudarstwennoy Besopasnosti]] (UGB) | |||
| style="vertical-align:top;" | | |||
'''Sonstige''' | |||
*[[Berliner Genossenschaftsverband]] (BGV) | |||
*[[Bundesgrenzschutz]] (BGS) | |||
*[[Bundeswehr]] | |||
**[[Institut für astrale Erkundung und Sicherung]] (IAES) | |||
*[[Investorengruppe Oranienburg]] (IGO) | |||
*[[Königswald-Gesellschaft]] (KöGe) | |||
*[[Lichtenberger Verwaltungs-Genossenschaft]] (LiVeGen) | |||
*[[Neue Sezession]] (Künstlerbewegung) | |||
*[[Schlichtungsausschuss]] | |||
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==Recht und Gesetz== | |||
Für Recht und Gesetz in Berlin ist die [[Berliner Judikative Dienste GmbH]] (BeJuDi), eine Tochter der [[Berlin Verwaltungs AG]], zuständig, während die privaten Gefängnisse vom [[Sternschutz]] übernommen wurde. De facto existiert innerhalb Berlins aber eigentlich keine richtige Legislative. Berlin hat auch nach der Berliner Einigung von 2072 seinen Status als Sonderzone behalten, deren Gesetzesgrundlage aber das Gesetz der ADL bildet. In vielen Teilen war dies aber weder für die Konzerne noch für die Alternativen wirklich akzeptabel, weshalb man mit dem Umschreiben des [[Berliner Vertrag]]es festlegte, dass die vom [[Berliner Rat]] erlassenen Stadtverordnungen als "normsetzende Befugnisse" auf Berliner Territorium vor den ADL-Gesetzen besitzen.<ref>{{QDE|berlim}} K: S.19-20</ref> | |||
Die BeJuDi hat seit jeher mit dem Rechtssystem der Flickwerk-Metropole zu kämpfen, das ein einziges Labyrinth aus lokalen Sonderrechten und unklaren Grenzziehungen ist. Im Versuch, der Lage irgendwie Herr zu werden, brachte die sie eine ausufernde Zahl dubioser Anklagen vor.<ref name="DPADL 107">{{QDE|dp:adl}} S.107</ref> Sie stellt aber nicht nur die Gerichte, sondern arbeitet auch aktiv an der Etablierung eines Baukastensystems, um so Kiezen eine Reihe von Optionen zu bieten, die sie später dann für ihr eigenes Rechtssystem einsetzen können. Im Kern steht die Erschaffung einer rechtlichen Grundlage, die dann den überregional aktiven Polizeidiensten als Fundament für eine einfachere Durchsetzung des Rechtes dienen soll.<ref name="BER2080 121">{{QDE|ber2080}} S.121</ref> | |||
Jeder Konzern und jeder Kiez darf die Herausgabe eines Kriminellen nicht verweigern. Bezirke sind verpflichtet bei Verbrechen, die jenseits ihrer Grenzen verübt wurden, mit der [[BERVAG Direktion für Zentrale Aufgaben]] (ZA) und der BeJuDi zusammenzuarbeiten. Bei Konzernn ist dies etwas schwieriger umzusetzen, da diese durch ihre [[Exterritorialität]] doppelt geschützt sind. Daher setzen die Behörden auf Kopfgeldjäger und bei besonders heiklen Aufgaben mitunter auch auf [[Shadowrunner]].<ref>{{QDE|shb3}} S.28</ref> | |||
===VolksSIN=== | |||
Die Registrierung via [[SIN]] ist auch in Berlin eine Besonderheit. Seit [[2073]] kann jeder SINlose in der Freistadt eine sogenannte (kostenlose!) [[VolksSIN]] beantragen, die allerdings nur in Berlin ihre Gültigkeit hat. Dies war als "fairer Neustart" gedacht für all die Bürger, die aufgrund der Anarchie oder des [[Crash von 2064|Crashs von 2064]] keine SIN besitzen. Allerdings hat sich gezeigt, dass die, die ein Interesse an einer SIN haben, auch eine solche erhalten haben. Die Sonderregelung mit der VolksSIN findet tatsächlich nur bei Einreisenden Anklang, die in Berlin von vorne anfangen wollen. Daher verzeichnet Berlin auch eine rasant wachsende Zahl an "SIN-Migranten", was nicht nur beim [[Berliner Rat]] Sorgen verursacht, sondern die prekäre Versorgungslage in den alternativen Bezirken weiter verschärft, wo es zu Spannungen und Verteilungskämpfen kommt, wo sich die Zugezogenen meistens niederlassen.<ref name="BER2080 120">{{QDE|ber2080}} S.120</ref> Wichtig ist auch zu vermerken, dass eine VolksSIN keine [[CEERS]]-ID ist, da Berlin nur ein assoziiertes Gebiet der [[ADL]] ist. Wer also nur eine VolksSIN hat, der muss (offiziell) zur ADL-Botschaft in Berlin und dort ein Visum beantragen, wenn er nach [[Köln]] oder [[Brandenburg]] will. Das macht aber keiner und so wirklich scheren tut es auch niemanden.<ref name="DPADL 46">{{QDE|dp:adl}} S.46</ref> | |||
Wer sich registriert und eine VolksSIN erhält, erhält dazu auch kostenlos ein sogenanntes [[VolksKOMM]]. Dieses ist aber, anders als man glauben mag, weiterhin Besitz der [[BERVAG]] und diese weiß diese [[Kommlink]]s auszunutzen. Nicht nur, dass sämtlicher Dateninhalt verwertet werden darf, auch Aufnahmen über Kamera und Micro darf der Konzern juristisch verwenden - sogar gegen den Nutzer. In der [[Unterwelt]] und den [[Schatten]] weiß man, dass das Komm nichts anderes als eine Wanze ist, über die auch ein vermeintlicher "Inkognito"-Modus nicht hinwegtäuscht. Als wäre das noch nicht genug, hat man sogar ein ''Social Credit''-System eingebaut, welches positives Verhalten mit der virtuellen Währung "B-Mark" belohnt oder auch bei der vom [[Berliner Rat]] etablierten [[Aktion Berliner Zukunft]] (ABZ) Punkte einbringt. Wer sich wie gewünscht benimmt, erhält dann bei einigen Institutionen eine bevorzugte Behandlung, wie etwa Kitaplätze oder Jobvermittlung. Einige ABZ-bezuschusste [[Hortbau]]-Wohnanlagen sind zudem gerade zu gruselig, wenn die Vorzeigebürger dort ganz bewusst nach verdächtigen Vorgängen Ausschau halten, um dann weitere Punkte zu kassieren.<ref>{{QDE|ber2080}} S.120-121</ref> | |||
===Waffengesetze=== | |||
In Berlin kann man sehr problemlos an Waffenscheine für Jagdwaffen kommen. Auch Lizenzen für Automatikwaffen sind relativ gut zu bekommen, wenn man zu einer [[Kiezwehr]] gehört, die bei der [[BERVAG]] registriert wurde.<ref name="DPADL 46"/> Die Duldung ist insgesamt aber sehr ortsbezogen. Normsektoren unterliegen praktisch dem Allianzrecht, in den Konzernsektoren gilt Konzernrecht (was bedeutet, dass man der Gefahr höchstens aus dem Weg gehen kann) und in den Alternativen Bezirken kann man zum Teil auch mit dem Sturmgewehr durch die Straßen laufen, getreu dem Motto: Tust du mir nichts, tu ich dir nichts. Andernfalls wird man ohne großes Prozedere einfach erschossen.<ref>{{QDE|sotaadl}} S.14</ref> | |||
Schon seit geraumer Zeit drängt man darauf, die hiesigen Waffengesetze dem geltenden ADL-Recht anzugleichen.<ref name="DPADL 106">{{QDE|dp:adl}} S.106</ref> Der Prozess der Harmonisierung von Berliner und ADL-Recht sieht bis [[2082]] Straffreiheit für die freiwillige Abgabe militärischer Bewaffnung vor. Wer möchte, der kann zudem die ADL-weit üblichen Waffentypen für die Eigensicherung per Registrierung und sehr lasch gehandhabter Vergabe einer entsprechenden, aber auf Berlin beschränkten, Lizenz ganz legal erwerben. Man sollte sich aber nichts vormachen, denn im Osten werden vermutlich noch zahlreiche Mietcontainer, Wohnungen und Verstecke mit Abertausenden Automatikwaffen, Raketenwerfern und anderen Militärgütern vollgestopft sein.<ref name="DPADL 113"/> | |||
===Ausweispflicht=== | |||
In Berlin wird man trotz der in der ADL geltenden Ausweispflicht meistens schief angesehen, wenn man rund um die Uhr die eigene Identität in den Äther strahlt.<ref>{{QDE|rds}} S.9</ref> | |||
===Eigentumsrecht=== | |||
Ein grundlegendes Prinzip Berlins ist "Eigentum durch Nutzung". Nach Anarchie und [[Matrix]]crash regelt die [[Freistadt]] das Eigentumsrecht dahingehend, als dass dort, wo Urkunden fehlen oder die Eigentümer ihren Besitz zurückgelassen haben, die Immobilie an den tatsächlichen Nutzer selbiger übergeht. Diese Regelung sorgt mitunter aber auch für Probleme, wie man an dem "[[Das Kowloon Berlin|Kowloon Berlin]]", einer unvollendeten [[Fuchi]]-[[Arkologie]], in [[Zehlendorf]] sieht.<ref>{{QDE|ber2080}} S.73</ref> | |||
===Sicherheit=== | |||
{{Hauptartikel|Sicherheit in Berlin}} | |||
Das politische Fleckenwerk zieht sich auch durch die Sicherheitskräfte und Polizeidienste Berlins. Von der [[BERVAG Direktion für Zentrale Aufgaben]] (ZA) mit ihren 11 Abteilungen, die über allem thront, über den Hauptpolizeidienst (HPDB), Konzernpolizeidienste (KPDB) und Alternative Polizeidienste (APDB) bis hin zu [[Kopfgeldjäger]]n und [[Marschall]]e, sowie die [[Kiezwehr]]en und schließlich noch den [[Bundesgrenzschutz]], der in [[Oranienburg]] unterwegs ist: Berlin hat viele Besonderheiten, die es zu beachten gilt. | |||
==Wirtschaft== | |||
Die Jahre des Anarchismus führten zu enormen Entbehrungen innerhalb der Berliner Gesellschaft, in dessen Folge eine enorme Binnennachfrage entstanden ist. Günstige Mieten, geringe Lebenshaltungskosten, faktisch nichtexistente Umweltkontrollen und Fertigungsbestimmungen, sowie in der ADL beispiellos geringe Lohnkosten ermöglichen derweil industrielle Produktion in Verhältnissen, die man mit der Dritten Welt vergleichen kann - inmitten des Herzens von [[Europa]]. Die Niedriglöhne und Einsparungen bei der Arbeitssicherheit haben zudem dafür gesorgt, dass die industrielle Fertigung in Berlin noch immer einen hohen Anteil menschlicher Arbeitskräfte aufweist.<ref name="DPADL 110">{{QDE|dp:adl}} S.110</ref> Trotz allem kann sich Berlin aber rühmen, seit [[2060]] ein stärkeres Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, als es die restlichen Allianzländer können, was aber auch daran liegt, dass diese vor der Wiedervereinigung schon alles andere als "gut" war.<ref name="DPADL 120">{{QDE|dp:adl}} S.120</ref> | |||
Charakteristisch sind die im Stadtbild typischen "Eckensteher", die je nach Produktionsbedarf von Bussen oder Trucks abgeholt werden und nach einem medizinischen Scan und Säuberung mit [[Long Haul]] und anderen leistungssteigernden Drogen vollgepumpt werden, um dann die nächsten 40 Stunden als Zeitarbeiter zu schuften. Anschließend werden die frischen Zeitarbeiter gefeuert und landen oftmals in den fabriknahen (und mitunter konzerneigenen) Kaschemmen, wo sie ihre Konzernchips zu schlechten Tauschkursen gegen Billigfusel, [[Cram]] und Sex eintauschen können. Die Aufsammler selbst wissen selten, wo sie die Arbeitskräfte im Vorwege hinbringen sollen, weshalb die Infiltration über diesen Weg eher unzuverlässig ist. Hinzu kommt, dass den Arbeitskräften manchmal auch ID-Chips injiziert werden, weshalb diese rund um die Uhr funken - Gerüchte sprechen sogar davon, dass es Arbeiter gibt, die mitunter 30 bis 40 Chips im Körper sitzen haben.<ref name="DPADL 110"/> | |||
Die enormen Mittel, die die Konzerne für die Sicherheit in Berlin investieren mussten, wird so auch wieder eingefahren. So manche Berliner "Fabrikfestung" besitzt auch 2078 noch Produktionslinien, die aus der Zeit vor der Jahrtausendwende stammt, weshalb Unfälle zum Alltag gehören, die aber selten bekannt werden.<ref name="DPADL 110"/> | |||
Aber auch die Berliner haben sich an die Umstände angepasst und so manch einer hat sich zu einem wahren Meister des Mulitjobbings gemausert. Diese verkaufen Drogen an Mitarbeiter, dealen mit Informationen und kassieren Vermittlungsgelder für andere Jobber. Ebenfalls sehr beliebt sind Apps, bei denen banale Tätigkeiten monetarisiert werden können.2 Kredite, um sich einen Werbespot anzusehen, 6 für das per Mikrofon des [[Kommlink]]s erfasste Erwähnen einer Marke, 20 Kredite wiederum für die Kaufempfehlung an den Freund - egal, ob man am Ende mit den Krediten nur ein paar Trockenfraßpellets in einem Shop erhält - es hilft dem Berliner dabei, über die Runden zu kommen. Das wiederum führt dazu, dass praktisch jeder käuflich ist.<ref name="DPADL 110"/> | |||
===Aufstiegschancen=== | |||
Allerdings hat sich Berlin auch zu einer Karriereschmiede entwickelt, denn es ist bekannt, dass die Aufstiegskämpfe hier mit besonders harten Bandagen geführt werden. Immerhin ist dies ein Millieu, in dem Gewalt zum Alltag gehört und in dem Waffen und Personen, die wissen, wie man sie einsetzt, leicht verfügbar sind, senken die Hemmschwelle für die Gewaltanwendung drastisch. [[Shadowrunner]] werden daher auch gegen Konkurrenten im eigenen Unternehmen eingesetzt, wenn es sein muss. Aufsteiger entfernen ihre Vorgänger, etwa indem sie diesen belastende Daten unterschieben, Projekte Sabotieren oder diese schlicht ermorden lassen.<ref name="DPADL 111">{{QDE|dp:adl}} S.111</ref> | |||
===Immobilien=== | |||
Berlin konnte vom anhaltenden Wirtschaftsaufschwung der vergangenen Jahre stark profitieren, was man vor allem im Westsektor begutachten kann, wo die Bautätigkeit unablässig vorangeht. Die Immobilien sind nach wie vor heiß begehrt, aber aufgrund der anhaltenden Berichten von Gewalt und Anschlägen im Vergleich zu anderen Metropolen äußert günstig zu erstehen. Davon konnten die Gebiete der früheren Anarchozone allerdings nur begrenzt profitieren, denn wenn der Rat oder die [[BERVAG]] Baumaßnahmen beschließen, dann führt das im Osten notorisch zu Protesten und Vetos der Bezirksverwaltungen.<ref>{{QDE|dp:adl}} S.111-112</ref> Die Baustellen privater Bauherren werden sabotiert, sofern sie sich entscheiden, die langwierigen Verhandlungen mit den Anwohnern und [[Gangs]] zu umgehen. Dazu gehören auch Blockaden der Lieferwege, Angriffe auf Baukräfte und Diebstahl von Baumaterial, was die Attraktivität für Bauinvestitionen entsprechend reduziert. Jene, die letzten Endes doch auf die Forderung der Protestler eingehen, finanzieren am Ende dafür das organisierte Verbrechen, bzw. die Straßengangs der Umgebung mit neuen Waffen, was dann zwangsläufig zu neuen Konflikten mit eskalierender Gewalt führt, die wiederum den Wert des Standortes in den Keller stürzen lässt.<ref name="DPADL 112"/> | |||
===Währungen=== | |||
Auch wenn man offiziell mit dem [[Euro]] bezahlen kann, heißt das nicht, dass man das auch überall tut. Es gibt einige Gegenden und Shops, die die "Datenkrakenwährung" schlicht nicht akzeptieren. Stattdessen verwendet man dort die Alternativwährung aus [[Vesuv-Casino|Vesuv-Casinochips]], die auch zunehmend in Läden außerhalb der Alternativgebiete akzeptiert.<ref name="BER2080 14"/> | |||
===Konzerne=== | |||
{{Hauptartikel|Konzerne in Berlin}} | |||
Berlin steht unter der Fuchtel der allgegenwärtigen [[Berlin Verwaltungs AG]], kurz BERVAG. Diese ist aber freilich nur für die Verwaltung Berlins zuständig, welches ansonsten neben einigen Platzhirschen mit ihren [[Exterritorialität|exterritorialen]] Bezirken zudem auch Vertretungen unzähliger Megakonzerne aus aller Welt aufweist. Abseits dieser ''Big Player'' existieren zudem noch eine ganze Reihe von kleineren Unternehmen, die zum Teil Berliner Sonderformen, wie etwa die [[BGoH]] (Berliner Gesellschaft ohne Haftung), [[EDE]] (Eingetragene Dienste-Erbringer) und weitere aufweist. | |||
==Verkehr== | |||
Die Einreise nach Berlin ist kein Problem, besonders, wenn man die alternativen Bezirke anpeilt. Die Konzerne sind deutlich pingeliger, wobei sie sich allerdings schon mit irgendeiner [[SIN]] zufrieden geben, denn man ist es gewohnt, dass die in Berlin verwendete [[VolksSIN]] ohnehin etwas dünn ist. Die Ausreise hingegen ist deutlich schwieriger, denn solange man in Berlin ist, ist man das Problem der Stadt. Kommt man wieder heraus, dann wird man plötzlich wieder zum ADL-Problem. Der [[Bundesgrenzschutz]] hat zum Schutz extra ein engmaschiges Sensorennetz (auch als ''Neue Berliner Mauer'' bezeichnet) installiert, das Wärmequellen ausfindig macht und dabei nach einer SIN sucht. Findet es keine SIN, schlägt es Alarm. Dieses Sensorennetz ist auf allen Straßen, Wasserwegen und Schienen, sowie freiem Gelände eingerichtet. In letzterem sind die Sensoren jedoch weniger genau eingestellt, da Tiere sonst regelmäßig Fehlalarme auslösen würden.<ref>{{QDE|ber2080}} S.16-18</ref> | |||
===Straßenverkehr=== | |||
Autobahnen aus allen Richtungen führen auf den [[Berliner Außenring]] (A10). Im Süden verläuft parallel die Baustelle für die neue [[EuroRoute]] 4 (Die Berlin mit [[Hannover]], [[Essen]] und [[Brüssel]] verbindet<ref>{{QDE|mshfs}} S.165</ref>). Die in den [[2060er]]n laufende Konstruktion des Megaprojektes einer Horizontaltangente ist nach Millioneninvestitionen schließlich aufgegeben worden.<ref name="BER2080 18">{{QDE|ber2080}} S.18</ref> | |||
Innerhalb des Innenrings wird durch das [[Autofahrer-Leit- und Informationssystem]] (ALI) eine Automatiksteuerung angeboten. Im Osten der Stadt funktioniert ALI allerdings nur eingeschränkt, wohingegen es auf den Autobahnen und der EuroRoute ALI verpflichtend ist. Die BERVAG stuft Straßen von A (topmodern und verfügt über einen intelligenten Straßenbelag) bis hin zu Z (Buckelpiste, die nur im Offroad-Modus befahren werden sollte). Sowohl Straßen- als auch Sicherheitsstufe stimmen oft überein, zumindest bei den Hauptverbindungen.<ref name="BER2080 18"/> | |||
*[[Berliner Außenring]] (A10) | |||
*[[Berliner Innenring]] (A100) | |||
*[[Avus]] (A115) | |||
*[[EuroRoute 4]] ([[2080]] im Bau) | |||
====Busse und Taxis==== | |||
Für den innerstädtischen Verkehr gibt es diverse Optionen. Die Buslinien im Westen verfügen über hochmoderne hybride Elektrobusse von [[MAN]], die sowohl über eine Wasserstoffzelle verfügen, als auch Elektrizität via [[GridLink]] beziehen und nur in den seltensten Fällen noch einen metamenschlichen Fahrer einsetzen. Im Osten hingegen vertraut man den Anarchos die eigenen Schätze nicht an, da man zu viele Verluste befürchtet. Stattdessen kommt hier das sogenannte ''Stattbusnetz'' zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um alte, eigentlich ausrangierte Busse, die von findigen Schraubern wieder fit gemacht werden und oftmals mit Panzerung und Schießscharten versehen werden, um so auch durch gefährlichere Gebiete zu kommen.<ref name=ber2080019>{{QDE|ber2080}} S.19</ref> | |||
Innerhalb der Stadt unterhält die BERVAG die [[BVB-Robotaxis]], die irgendwo zwischen Robo-Großraumtaxi und selbstfahrendem Minibus mit Haustürstopp liegen. Auch wenn die BVB versuchen, die Freien Taxifahrer durch teure Lizenzen für Norm- und Konzernbezirke aus dem Geschäft zu drängen, bilden die [[Eingetragene Dienste-Erbringer]] (EDE) mit eigenem Fuhrpark (Autos, Tuk-Tuk, oder die im Bezirk Mitte allgegenwärtigen E-Rikschas) das Rückgrat der Berliner Taxibranche. Da sich praktisch keiner die Sonderlizenzen und Unbedenklichkeitsprüfungen für die Konzernbezirke leisten kann, haben sich viele der [[Spreefunk-Genossenschaft]] angeschlossen oder arbeiten direkt für einen der Anbieter. Auf Konzernseite sind dies [[Bärenfunk]], ein Unternehmen der [[DeMeKo]] und [[Cars-R-Us]], sowie [[CityCab]] ([[Aztech]]). Auf alternativer Seite sind dies beispielsweise [[Black Flag Cab]], [[Berlin Marschrutka]] und [[KombatKar]], welche zum Teil sehr aggressiv um Routen und Zielgebiete "verhandeln".<ref name=ber2080019/> | |||
===Schienenverkehr=== | |||
Wer das notwendige Kleingeld und eine [[SIN]] sein eigen nennt, der kann Berlin auch problemlos mit dem [[Transrapid]] erreichen, welcher ebenfalls über die [[EuroRoute]] verläuft und am [[Berliner Hauptbahnhof]] endet. Abseits davon gibt es noch die Bahnhöfe in [[Spandau]], [[Potsdam]] und die vier Bahnkreuze West, Ost, Süd, und Nord (Gesundbrunnen) als Zielbahnhöfe für Fernreisende.<ref name="BER2080 18"/> Eine Direktverbindung führt von Berlin aus in Richtung [[Strelasund]], bzw. [[Greifswald]] im [[Herzogtum Pomorya]]. Will man tiefer ins Land, ist man gezwungen, dort umzusteigen.<ref name="SD1 8">{{QDE|sd1}} S.8</ref> Über diese Strecke kommt auch Ware aus Pomorya nach Berlin, nachdem die Frachtschiffe in den pomoryanischen Häfen gelöscht wurden.<ref name="SD1 9">{{QDE|sd1}} S.9</ref> | |||
{| class="wikitable" | |||
|+ Bahnhöfe<ref name="BER2080 11"/> | |||
|- | |||
! Bahnhof !! Bezirk !! Beschreibung | |||
|- | |||
| [[Bahnhof Alexanderplatz]]<ref>{{QDE|ber2080}} Karte, Punkt 406</ref> || [[Mitte (Berlin)|Mitte]] || Am [[Alexanderplatz]] | |||
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| [[Bahnhof Französische Straße]]<ref>{{QDE|ber2080}} Karte, Punkt 407</ref> || [[Mitte (Berlin)|Mitte]] || | |||
|- | |||
| [[Bahnhof Friedrichstraße]]<ref>{{QDE|ber2080}} Karte, Punkt 408</ref> || [[Mitte (Berlin)|Mitte]] || | |||
|- | |||
| [[Bahnhof Hackescher Markt]]<ref>{{QDE|ber2080}} Karte, Punkt 409</ref> || [[Mitte (Berlin)|Mitte]] || | |||
|- | |||
| [[Bahnhof Potsdam]]<ref>{{QDE|ber2080}} Karte, Punkt 411</ref> || [[Potsdam]] || | |||
|- | |||
| [[Bahnhof Spandau]] || [[Spandau]] || | |||
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| [[Bahnhof Zoo]]<ref>{{QDE|ber2080}} Karte, Punkt 413</ref> || [[Mitte (Berlin)|Mitte]] || | |||
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| [[Berliner Hauptbahnhof]] || [[Mitte (Berlin)|Mitte]] || | |||
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| [[BSI Tiefbahnhof]] || [[Schönefeld]] || Tiefbahnhof unter dem [[Berlin-Schönefeld International]] | |||
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| [[Güterbahnhof Moabit]]<ref>{{QDE|ber2080}} Karte, Punkt 425</ref> || [[Mitte (Berlin)|Mitte]] || Stadtteil [[Moabit]] | |||
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| [[Nordkreuz]] || [[Mitte (Berlin)|Mitte]] || ehemals Bahnhof Gesundbrunnen | |||
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| [[Ostkreuz]] || || | |||
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| [[Südkreuz]] || || | |||
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| [[Westkreuz]] || || | |||
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====M-Bahnen==== | |||
Für den innerstädtischen Verkehr stehen in Berlin knapp 300 Stationen für die ''Magnetschwebebahnen'' (oft auf ''M-Bahn'' verkürzt) zur Verfügung, die ab [[2055]], kurz nach Gründung der [[BERVAG Verkehrsbetriebe]] (BVB), die U- und S-Bahn abgelöst hat. Alle Stationen sind mit sogenannten TransPlex-Barrieren ausgestattet. Die bruchsichere und durchsichtige Barriere öffnet sich erst nach Halt des Zuges.<ref name=ber2080019/> Die Verbindung der M-Bahnen in die Anarchogebiete ist jedoch grundsätzlich überfüllt und deutlich weniger sicher.<ref name="BER2080 18"/> | |||
===Flugverkehr=== | |||
Am schnellsten und komfortabelsten kommt man über den Luftweg nach Berlin. Besonderes Augenmerk liegt auf dem [[Berlin-Schönefeld International]] (BSI), der die Stadt mit dem Rest der Welt verbindet und sogar [[Suborbitalflug|Suborbitalflüge]] abwickeln kann. Konzerner wird empfohlen, da lieber Direktflüge via [[Flughafen Saeder-Krupp Tempelhof]] (SKT) oder [[Flughafen Tegel]] (TXL) direkt in die Innenstadt zu nutzen, welche VIP-Abfertigungen für [[Exterritorialität|exterritoriale]] Reisen anbieten. Wer unter dem Radar nach Berlin einfliegen will (oder muss), der sollte [[Strausberg]] oder [[Werneuchen]] anpeilen, welche sich in privater Hand befinden und sich in befliegbarem Zustand befinden, während Gatow in [[Spandau]] trotz "Insidertipps" keine gute Wahl ist. Man sollte nur eine Idee haben, wie man von hier weiterreist, da man mitten im Nirgendwo landet.<ref>{{QDE|ber2080}} S.18-19</ref> | |||
{| class="wikitable" | |||
|+ Flughäfen Berlins<ref name="BER2080 11"/> | |||
|- | |||
! Flughafen !! Bezirk !! Besonderheiten | |||
|- | |||
| [[Berlin-Schönefeld International]] (BSI) || [[Schönefeld]] || Großflughafen | |||
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| [[Flugfeld Gatow]] || [[Spandau]] || privat | |||
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| [[Flughafen Saeder-Krupp Tempelhof]] (SKT) || [[S-K Tempelhof]] || Im Besitz von [[Saeder-Krupp]] | |||
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| [[Flugfeld Strausberg]] || [[Strausberg-Fredersdorf]] || privat | |||
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| [[Flughafen Tegel]] (TXL) || [[Z-IC Tegel]] || Im Besitz von [[Zeta-ImpChem]], ehemals [[Flughafen Berlin-Tegel]] | |||
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| [[Flugfeld Werneuchen]]<ref name=ber2080019/> || Außerhalb von Berlin nahe [[Werneuchen]] || privat | |||
|} | |||
Das Fliegen innerhalb von Berlin ist etwas komplizierter, denn alle Bezirke haben schlechte Erfahrungen mit Angriffen aus der Luft gemacht. So durften die Konzerne sich in der Vergangenheit schon mit Raketen, Amokfliegern und [[Drohne]]n mit Sprengsätzen herumplagen, während die Alternativen mit Truppentransportern, Hoverpanzern und Überwachungsdrohnen geplagt wurden. Diese allgegenwärtige Paranoia hat schon zu versehentlichen Abschüssen von Flugtaxis, Privathelikoptern und insbesondere Drohnen geführt, weshalb der Luftraum generell leerer ist als in anderen Megaplexen. Dies hat aber paradoxerweise dazu geführt, dass die wenigen Luftkorridore oft von "Staus" geplagt werden, weil der gesamte Luftverkehr durch diese hindurch gelenkt wird. Auch Werbe- und Verkehrsleitdrohnen sind gezwungen sich an die vorgeschriebenen Korridore und Parkpositionen zu halten. Als [[Rigger]] sollte man damit rechnen, dass das Ignorieren der registrierten Strecken und Zonen jederzeit sehr reale Chancen bestehen, die eigene Hardware zu verlieren.<ref name=ber2080019/> | |||
{| class="wikitable" | |||
|+Flugtaxi- und Kommuteranbieter | |||
|- | |||
! Anbieter !! Zugehörigkeit !! Beschreibung | |||
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| [[Luft- und Stadtverkehrsgesellschaft Berlin]]<ref>{{QDE|ber2080}} S.112</ref> || [[Zeta-ImpChem]] || | |||
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| [[Renraku Air]]<ref>{{QDE|ber2080}} S.105</ref> || [[Renraku Computer Systems]] || | |||
|} | |||
===Wasserverkehr=== | |||
Üblicherweise nutzen nur Kriminelle die Einreise über oder unter Wasser, wobei es wahrscheinlich ist, dass man auf eine der [[Spreeratten]] zurückgreift, welche praktisch jedes noch so kleine Gewässer in Berlin kennt. Sie sind ideal, um alles rein und raus zu kriegen, was nicht an der Mauer hängen bleiben soll. Da über 40% von Berlin via Wasserweg versorgt wird, kann man auch an Bord eines beliebigen Binnenschippers gehen. Das hohe Frachtaufkommen sorgt zudem dafür, dass man die meisten, eigentlich sehr flachen Gewässer von Schrott gereinigt und entlang der Fahrrinnen ordentlich ausgebaggert werden. Ein Beispiel dafür ist die Stadtspree, die von ursprünglich zwei auf über drei Meter vertieft wurde.<ref name=ber2080019/> | |||
Hauptwasserstraßen in Berlin bilden die [[Spree]] und die [[Havel]]. Über diese kann man sogar bis zur [[Nordsee]] hochfahren, wenn man den [[Elbe-Havel-Kanal]] nutzt oder auch bis zur [[Ostsee]], wenn man entweder die [[Havel-Oder-Wasserstraße]] oder die [[Spree-Oder-Wasserstraße]] nimmt.<ref name="BER2080 11"/> Die Elbe ist zudem mit dem [[Mittellandkanal]] verbunden, weshalb man theoretisch noch wesentlich weiter ins Inland der ADL und andernorts fahren kann.<ref>{{QDE|rds}} S.200</ref> | |||
{| class="wikitable" | |||
|+ Häfen<ref name="BER2080 11"/> | |||
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! Hafen !! Bezirk !! Beschreibung | |||
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| [[BEHALA Westhafen]] || [[Mitte (Berlin)|Mitte]] || Moabit | |||
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| [[BEHALA Südhafen]] || [[Spandau]] || | |||
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| [[Freihafen Neukölln]] || || | |||
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| [[Hafen Tegel]]<ref>{{QDE|ber2080}} Karte: Punkt 426</ref> || [[Z-IC Tegel]] || | |||
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| [[Hafen Wannsee]]<ref>{{QDE|ber2080}} Karte: Punkt 427</ref> || [[Zehlendorf]] || | |||
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| [[Schattenhafen am Urban]] || [[Kreuzhain]] || | |||
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| [[S-K Hafen Tempelhof]] || [[S-K Tempelhof]] || Im Besitz von [[Saeder-Krupp]] | |||
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Berlin selbst ist durch diverse innerstädtische Kanäle zu Wasser fahrbar.<ref name="BER2080 11"/> Die BVB bietet zu Wasser Linienfähren an, die durch ein ganzes Arsenal verschiedener Anbieter ergänzt werden. Hier seien [[Riedeltours]], [[Stern-im-Kreis-Schifffahrt]], [[Midnight Float]], [[Killing Spree]] und [[Radeau Radicale]] zu nennen.<ref name=ber2080019/> | |||
Wer in [[Hamburg]] war, der wird die [[Nordseewerke Thetis|Thetis-Fähren]] bereits kennen, die in Berlin zum Einsatz kommen.<ref>{{QDE|ber2080}} S.72</ref> | |||
==Matrix== | |||
Üblicherweise kann man in Berlin lückenlos auf die [[Matrix]] zugreifen, sogar im Berliner Osten geht der Ausbau zügig voran. Dank einer neuen Initiative von Netzbetreiber [[BERVAG]] kann man selbst dort auf die digitale Welt zugreifen, wo sonst dessen Gegner dies verhindern würden. Gemacht wird dies durch den Einsatz hochfliegender Schwebedrohnen und den vorinstallierten Relais-Apps der [[VolksKOMM]]s, die so als Funkbrücke eine ''Adhoc''-Verbindung erzeugen. Anfängliche Proteste gegen die "Überwachungsmatrix" konnten entschärft werden, indem die Kontrolle über das Berliner [[Gitter]], das [[Netzwerk Berlin]], fest bei der BERVAG verblieb und der [[Berliner Rat]] darüber entscheiden kann, wer als Administrator eingesetzt wird. Daher sind einige [[demiGOD]]s den Hacktivisten aus dem alternativen Berlin zuzurechnen.<ref name="DPADL 117">{{QDE|dp:adl}} S.117</ref> | |||
===Kabelgebundene Matrix=== | |||
Auch in Berlin ist noch viel von der alten kabelgebundenen Matrix vorhanden. Wer allerdings auf diese zugreifen will, der braucht einen ISDN2-Emulator der [[Schockwellenreiter]], um sich dann via [[Abyss]] dort einzuklinken. Überraschenderweise tauchen im Osten immer mehr Telefonzellen auf, die über ISDN2-Scartbuchsen verfügen. Diese Telefonbuchsen verfügen über einen Münzeinwurf für Jetons der Berliner [[Vesuv-Casino]]s, welche [[RFID]]-fähige Speicherchips besitzen. Normale Coins und [[Kommlink]]zahlungen erlauben nur Telefongespräche und codierte Telefonbox-Nachrichten, aber die Jetons mit dem richtigen Code schalten den Zugang zur Kabelmatrix frei oder erlauben den Zugriff auf die Auftragsboards der Schockwellenreiter in Berlin.<ref name="DPADL 117"/> | |||
Wer den Aufbau des Netzwerkes finanziert ist nicht bekannt, nur dass einige OV-Gruppen ihre Buchhaltung vollkommen auf die Kabelmatrix umgestellt haben, nachdem die Matrix rebootet wurde. Was man aber weiß, ist, dass das Netzwerk nicht nur oberirdisch ausgebaut wird, sondern inzwischen auch Funkrelais besitzt, mit denen man angeblich in das Kabelgitter wechseln können soll, sofern man in dessen Reichweite steht. Die Schnittstellen selbst verfügen über eigenartige Kompilierungsalgorithmen und offenbar zwackt irgendwer systematisch Kleinstbeträge an den Abrechnungen der [[Vory v Zakone]] ab. Das hatte zur Folge, dass diese eine Task Force zusammenstellen, um einen Schuldigen für die Summe zu finden.<ref name="DPADL 118">{{QDE|dp:adl}} S.118</ref> | |||
===Matrix-Gefahren=== | |||
Besucher der Berliner Matrix müssen damit rechnen, zuweilen mit plötzlichen Verwerfungen, temporären Matrixlöchern und sehr vereinzelten Signalspitzen überrascht zu werden - selbige können sogar zum Tod führen, wie man in einigen Fällen bereits schmerzlich erfahren musste. Gängige Verschwörungstheorien besagen, dass die mit [[Kommando Konwacht]] fusionierte Terrororganisation [[UV-X]] dafür verantwortlich ist, während andere von neuen [[Intrusion Countermeasure|IC]]-Typen, Aktivitäten der [[Shader]], Sabotage durch [[Konzern]]e oder Hacker-demiGODs als Verursacher sehen. Eines der beliebtesten Schauermärchen der Antihacker ist das Gerücht, eine Matrixentität würde sich im Netz befinden und Hackerseelen fressen.<ref name="DPADL 117"/> Tatsächlich wird es sich dabei um [[APEX]] handeln - eine [[Künstliche Intelligenz]] der ersten Generation. | |||
==Bildung== | |||
Seit den [[2060er]]n wurden die verschiedenen über die Stadt verteilten Bildungseinrichtungen in den [[Vereinigte Freie und Technische Universitäten|Vereinigten Freien und Technischen Universitäten]] vereint. Der Hauptcampus liegt in [[Zehlendorf]].<ref>{{QDE|ber2080}} S.73</ref> Eine Ausnahme davon bilden die konzerneigenen Hochschulen, die weiterhin unabhängig betrieben werden.<ref name="BER2080 44">{{QDE|ber2080}} S.44</ref> | |||
{| class="wikitable" | |||
|+ Universitäten Berlins | |||
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! Name !! Bezirk | |||
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| [[Vereinigte Freie und Technische Universitäten]] || [[Zehlendorf]] (Hauptcampus) | |||
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| [[Horizon Universität Berlin]] || [[Mitte (Berlin)|Bezirk Mitte]] | |||
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==Kultur== | |||
Die Metropole kann sich rühmen, weltoffen und tolerant gegenüber allen Lebensentwürfen zu sein, weshalb sie jedes Jahr Künstler und Kreative, sowie auch Randgruppen und Extremisten aller Arten anlockt.<ref name="DPADL 110"/> Ursache dafür ist die Vielfältigkeit, die sich durch das gesamte Leben der Berliner zieht. Der kroatische Anarcho-[[Troll]] aus [[Marzahn]] wird wenig mit einem Schlipsträger aus einem der Konzernbezirken oder den Hanfzüchtern in [[Köpenick]] zu tun haben, doch begreifen sich am Ende alle dieser vielen Personen als "Berliner". Viele der heutigen Tendenzen gehen dabei entweder auf die Zeit des [[Status Fluxus]] von [[2039]] bis [[2055]] und die ummauerte Anarcho-Ostzone von [[2055]] bis [[2072]] zurück und finden sich in praktisch allen Bezirken in irgendeiner Form.<ref name="BER2080 10">{{QDE|ber2080}} S.10</ref> | |||
;Akzeptanz | |||
: Das WiFi fällt aus. Die M-Bahn kommt nicht. Der Lieblingsdrink ist gerade nicht verfügbar. Eine Verordnung scheitert am Veto eines Kiezes. Das öffentliche Versorgungsnetz - oder vielmehr die Abwesenheit von diesem während der Anarchie hat die Alternativen gelehrt, sich perfekt an jede Unwägbarkeit anzupassen. Inkompetenz und Versagen bringt sie nicht aus der Ruhe, wo andere komplett durchdrehen würden. Stattdessen reagiert man eher mit einem "''Inshallah, so Gott will''", "''Que sera, sera''", oder anderen Aussprüchen. Die klugen Konzerner haben ebenfalls aus diesen Umständen gelernt und denken eher "out of the box", um agil auf solche Umstände zu reagieren - das hat Berlin zu einem Innovationszentrum gemacht.<ref>{{QDE|ber2080}} S.10-11</ref> | |||
;Gleichgültigkeit | |||
: Wenn sich vor dem Haus der Abfall stapelt, die Orks im Obergeschoss mal wieder das gesamte Haus wissen lassen, dass die Großfamilie Zuwachs kriegen wird oder der Typ im Supermarkt nur eine Unterhose trägt, dann ist das nicht gleich Grund für Anstoß. In Berlin kann jeder Streit schnell in Gewalttätigkeiten enden, weshalb Kämpfe mit Bedacht gewählt werden. Ob [[Sternschutz]], Stadtreinigung, [[BERVAG]] oder [[Berliner Rat]] - Berlin hat genug Probleme, also konzentriert man sich auf das, was man lösen kann und um den eigenen Verantwortungsbereich. Unlösbare Probleme kann die Konkurrenz, die Kiezversammlung oder irgendein Ausschuss behandeln.<ref name="BER2080 11"/> | |||
;Improvisation | |||
: Selbst gelegte Stromkabel, die über der offenen Straße baumeln, eine mit Panzertape abgeklebte Autotür, Hinterhofschrauber, Kellerkrämer - Berliner sind Meister der provisorischen Lösung, unabhängig davon, ob irgendwelche schnökeligen Gesetze dies zulassen oder nicht.<ref name="BER2080 11"/> | |||
;Isolation | |||
: Nicht selten wird man auf Gebiete treffen, deren Zugang nur Anwohnern und deren Gästen gestattet ist. Eine Fahrt in den Kiez wird durch einen verrosteten Bus als Rolltor versperrt, [[S-K Tempelhof]] hat seine 12 Meter hohe Mauer und Geschütztürme, das Scharia-Gebiet des Emirats wird mit grünen Toren markiert; Ein Erbe des Status F, als jeder kleine Konflikt das Potenzial hatte, tödlich zu enden. Dies führte dazu, dass das Miteinander auf das direkte Umfeld begrenzt und nach außen hin abgeschottet wurde. Dieses "Einkiezen", wie es die Berliner nennen, basiert darauf, dass man sich zumeist gleiche Lebensentwürfe im eigenen Kiez teilt und so sehr starke kommunale Strukturen erschafft. Als Außenseiter fällt man da natürlich auf wie ein bunter Hund.<ref name="BER2080 12">{{QDE|ber2080}} S.12</ref> | |||
===Sprache=== | |||
In Berlin herrscht auf den Straßen eine ganz eigene Form von Slang, die sich aus einer Vielzahl von Sprachen, darunter Arabisch, Russisch, Türkisch, ein wenig Japanisch und schließlich auch Deutsch, zusammensetzt und die man allgemeinhin als [[Streetspeek]] bezeichnet. Diese babylonischen Verhältnisse führen allerdings auch dazu, dass man in den alternativen Bezirken mitunter Probleme hat, wenn die Straßen und Plätze plötzlich und gerne auch mehrmals umbenannt werden. Viele Straßen haben gar keine Hausnummern und die Bewohner sind oftmals erst zu sprechen, wenn man vorher mit dem örtlichen ''Dwornik'', dem Blockwart, gesprochen hat. [[Kartensoft]]s weigern sich oft die "offiziellen" Bezeichnungen der Alternativen zu akzeptieren.<ref name="BER2080 12"/> Man sollte also eher damit rechnen, dass die alten Bezeichnungen dort zu finden sind.<ref>{{QDE|ber2080}} S.12-14</ref> | |||
===Events=== | |||
{{Hauptartikel|Events in Berlin}} | |||
Berlin ist ein Hotspot lokaler Aktivitäten, die regelmäßig stattfinden. Bei der Navigation durch den engen Terminkalender helfen Programme wie der [[MOMO]]-Eventfinder, der stark zensierte [[VolksKOMM]]-Navigator, sowie auch der Szenefeed [[ZITTY]] und das in den vielen Destillen der Stadt ausliegende Magazin [[TimeOUT]].<ref name="BER2080 23">{{QDE|ber2080}} S.23</ref> | |||
Trotz der Bedeutung, die diese Großevents haben, sind die kurzfristig entstehenden Events, zu denen nur Insider Zugang bekommen, beinahe wichtiger. Die ''Raves'' werden grundsätzlich geheim gehalten und finden nur einmalig in einer versteckten Location statt, wobei als Faustregel gilt, dass je verrückter und illegaler dies ausfällt, desto besser ist es. Noch schwerer zu finden sind die ''Waves'', die sich bei der frustrierten Konzernjugend großer Beliebtheit erfreuen. Üblicherweise entstehen sie spontan durch Verabredungen via [[Beep]] und anderer Kurznachrichten. Bei diesen sammeln sich Dutzende, manchmal sogar Hunderte Konzernkids ähnlich wie bei einem Flashmob, verlinken sich dann zu einem Peer-to-Peer-Netzwerk und feiern los. Kommen sogar mehr als tausend Leute zusammen, dann spricht man sogar von einer ''Flood''. Alkohol und Drogen werden von allen mitgebracht, die Musik stammt von einem Stream direkt ins Kollektiv und die Lichteffekte stammen aus der [[AR]]. Waves bleiben zumeist in Bewegung und zerfallen sobald die [[Polizei]] anrückt, um sich dann woanders wieder zusammenzufinden. Zumeist bleiben Waves komplett Geräuschlos, da die oft maskierten Kids abseits vom Johlen und der unweigerlichen Zerstörung (oder Brandstiftung) alle über ihr P2P-Netzwerk abspielen. Auch [[Shadowrunner]] haben diese Gelegenheit für sich erkannt, da die Eltern mitunter gut für das Finden verirrter Kids zahlen.<ref name="BER2080 23"/> | |||
===Mode=== | |||
Seit Jahren halten sich folgende Trends<ref name=ber2080021>{{QDE|ber2080}} S. 21</ref>: | |||
*[[Berliner Standard]]: Grundsätzlich gepanzert. Auch ein Anzug oder Kostum wird mit einer passenden Schutzweste aufgewertet. Jacken und Langmäntel sind chemisch geschützt. | |||
*[[Décreau]]: Eine weiterentwickeltes ''[[Nouveau Retro]]'', mit ''[[Def Noir]]''-Anleihen, das stark an den ''Art Déco'' erinnert. Auch hier darf gerne Gepanzertes getragen werden. | |||
*[[Jynx (Stil)|Jynx]]: Ursprünglich diente dieser Stil der Verhüllung durch Hutkrempen, Halstücher und aufwendige Gesichtsbemalung. Mittlerweile hat dieser Trend die Laufstege der High Fashion erreicht. | |||
*[[Grotesque]]: Dominiert von vielen Piercings, rituellen Vernarbungen und vollflächig tätowierten Gesichtern, in Kombination mit irgendwie zusammengenähten Klamotten. Und das alles, um zu zeigen, dass man nicht zum System gehört. Niemals. | |||
Eine Auswahl an Bekleidungsgeschäften und Ähnlichem<ref name=ber2080021/>: | |||
*[[Anastasia]] ([[Köpenick]]): Mode und Möbel im Retro- und Décreau-Stil | |||
*[[Artur König]] ([[Mitte]]): Promi-Frisör | |||
*[[Out/Insider]] ([[Zehlendorf]]): Panzerfashion und Accessoires auf fünf Ebenen | |||
*[[Pandoras Box]] ([[S-K Tempelhof]]): winziger, sehr gut sortierter [[Taliskrämer]] | |||
*[[Resistor Elektronik]] ([[Lichtenberg]]): Elektrohändler für Gear gegen Überwachung, entfernt auch RFIDs, Marker, Seriennummern u.Ä. | |||
*[[Schöner Leben Body Mall]] ([[Z-IC Tegel]]): Einkaufszentrum im Bereich Körperoptimierung, Fitness und Beauty | |||
*[[Wakk-O]] ([[Renrakusan]]): Megamall für alles Japanische | |||
===Essen & Trinken=== | |||
Altberliner Gerichte wie Eisbein, Aal oder Klopse fristen eher ein Nischendasein in den Spezialitätenrestaurants und Touristenfallen. Der geneigte Berliner tendiert eher zu Kesselcurry, Soljanka und Piroschki. Da man zudem permanent unterwegs ist, greift man auch gerne auf diverse [[Schlampfen in Fladenbrot]] zurück, die verschiedene Füllungen anbieten, wie Döner-Kebap, Curry(wurst)-Döner, Rattenfleisch-Döner (auch bekannt als "Döner Sican") oder Sonstwas-Döner. Dabei sollte man aufpassen, denn ob nun Katzen, Hunde, Ratten, Tauben oder Insekten - wenn man es totschlagen, sammeln oder mit Müll füttern und züchten kann, dann wird es im anarchistischen Teil irgendwann auf dem Tisch landen. Die meisten Auswüchse verschwanden mit Ende der Hungerkrise wieder, aber einiges kehrt inzwischen wieder zurück oder wird von Touris sogar explizit verlangt. Man sollte aber damit rechnen, dass die Ratte am Stock vor dem [[Brandenburger Tor]] wahrscheinlich aus einer sauberen Farm der Alternativen stammt und nie Müll fressen musste - anders als der Verkäufer selbiger.<ref>{{QDE|ber2080}} S.21-22</ref> Spreewälder Gurken haben derzeit einen absoluten Trend erreicht und kosten so viel, dass selbst Trüffel dagegen günstig erscheinen, was nicht zuletzt an der geringen Ausfuhrmenge liegt.<ref name="BER2080 22">{{QDE|ber2080}} S.22</ref> | |||
Um die Kehlen zu ölen greift man auf eines der Biere aus den unzähligen Mikrobrauereien der Stadt zurück, wie etwa die bekannten (und gut trinkbaren!) [[Schwarzer Stern (Mikrobrauerei)|Schwarzer Stern]], [[Grobijan]], [[Kettensprenger]], [[Engelhärdter]], [[Kreuzbock]], [[F*Bier]] ("Mit Herz und Schnauze"), [[Schwarzer Bär]], [[Zille-Export]] und auch das [[Kreuzbock Plörrator]]. Alternativ greift man gleich zu billigem Selbstgebrannten, im Volksmund [[Jabifu]] getauft. "Janz billja Fusel" ist in jeder Destille verfügbar und wird meist ohne irgendwelche Aufschriften in Altglasflaschen mit Stoffpropfen verkauft, sodass man ihn alternativ auch direkt als Molotov-Cocktail einsetzen kann, wenn man ihn nicht austrinken kann oder will. Weiteres Highlight ist der [[Futschi]], eine Mischung aus Cola und Jabifu, die nach Zerschlagung von [[Fuchi Industrial Electronics]] so getauft wurde.<ref name="BER2080 22"/> | |||
====Gastronomische Grenzerfahrungen==== | |||
Wer will, der kann eines der herausragenden Sternerestaurants Berlins suchen. Beste Beispiele dafür sind das auf Landfrauenküche spezialisierte [[Gislinde]] am [[Gendarmenmarkt]] oder das international renommierte [[Belvedere Sans Soucis]]. Wirklich berühmt ist Berlin aber nicht nur für sein schlechtes Straßenessen, sondern vor allem für halb- bis illegale gastronomische Grenzerfahrungen. Berühmt-berüchtigt sind das [[Gore]] ([[Mitte]]), [[Asamando (Berlin)|Asamando]] ([[Pankow]]), das [[Seçkin]] ([[Lichtenberg]]), sowie dem mobilen und halb legalen Fleshmobbing-Happening [[Moving]] (das illegalerweise den Verzehr bedrohter Tiere oder geschützter, unter anderem sapienter [[Critter]] anbietet) oder in jüngerer Vergangenheit auch das [[japan]]ische Nobelrestaurant [[Keyakizaka]].<ref name="BER2080 22"/> | |||
Seit der rechtlichen Neubewertung von [[Ghul]]en und [[Vampir]]en durch die ADL wurde eine Grundlage für den kontrollierten Verzehr von Plazenta und Organen geschaffen. Allerdings bleibt dann zu hoffen, dass die "Mahlzeit" auch wirklich aus dem Labor oder von Toten stammen, welcher der gastronomischen Nutzung ihrer Überreste zugestimmt haben und nicht extra umgebracht wurden.<ref name="BER2080 22"/> | |||
===Unterhaltung=== | |||
====Musik==== | |||
Egal welchen Geschmack man auch haben mag - Berlin weiß diesen Wunsch zu erfüllen, egal ob nun Konzert, Diskothek oder Kellerclubs. Selbst die kleinste Destille besitzt irgendeine Art von Bühne, auf der hin und wieder Live performt wird. [[Stampe]] ist eine Tanzform, bei der Stühle und Tische zusammengeschoben oder gleich ganz aus dem Weg geschoben werden und anschließend Katzenstreu ausgekippt wird. Dazu tanzt man zu handgemachter Musik, wie etwa heiterem [[Schwing]], sehnsuchtsvollen [[Chanson]]s, dem zottig-rebellischem [[Schwoof]] oder dem [[Rakatak]], der rein aus Percussion besteht, das mittels Müll gespielt wird.<ref name="BER2080 22"/> | |||
Während handgemachte Musik in den kleinen Clubs der alternativen Bezirke gespielt wird, steht man in den großen Clubs mehr auf Mainstream. [[SynthPop]], [[SpeedTrance]], [[GlamRock]] und das inzwischen (mal) wiederaufblühende [[Polkatronic]] erfreuen sich großer Beliebtheit, aber auch die üblichen Underground-Stile wie [[Chemdustrial]], [[Deathcore-Tekkno]], [[NeoGoth]], [[SlamPunk]] und der pro-anarchistische Gewaltrap - [[FRap]] - dürfen nicht fehlen. Dank [[Daemonika]] erlebt zur Zeit auch die [[Deutsche Härte]] eine Blüte.<ref name="BER2080 22"/> | |||
====Games, Wetten & Drogen==== | |||
Das Spiel [[Trog of War]] ist ''der'' [[VR]]-Hit schlechthin, welches im Berlin der [[2050er]] spielt und konnte damit auch die Spiele [[World Without Magic]] und den WW2-Shooter [[Kampf um Berlin]] hinter sich lassen. [[Vision Berlin]] ist ebenfalls von Relevanz, da zahlreiche große und kleine Studios darüber schimpfen, dass es mit seinen Möglichkeiten einfach schwer zu toppen ist, zumal man es komplett kostenlos spielen kann.<ref>{{QDE|ber2080}} S.23-24</ref> | |||
Was in der Berliner Freizeit aber wirklich von Relevanz ist, sind alle Arten von Glücksspiel. Neben den gängigen Varianten wie Poker, Blackjack, Craps, Mahjong und in [[Renrakusan]] natürlich auch Pachinko vor allem das sogenannte "Buki", eine Variante von Domino, bei dem Zuschauer auf die Spieler wetten können. Generell sind Wetten ein großes Ding in der einstigen Hauptstadt. Berliner lieben das wetten und tun dies praktisch zu jeder Zeit und an jedem Ort. Egal ob Sportergebnisse, das Wetter, der Ausgang eines Gangkrieges oder die Verspätung eines Busses. Dies geschieht Online, in Wettbüros, beim Kneipenwirt oder ganz spontan bei einem aus den Umstehenden berufenen ''Pachuk'' (Bänker). Dabei bildet die [[Berliner Bezirkswahl]] im Oktober das größte Wettevent des Jahres. Zum Teil werden schon Monate zuvor auf die Erst- und Zweitplatzierungen der Kandidaten gewettet und bis zuletzt sogar auf die exakten Prozentergebnisse. Das führt natürlich auch zu einiger Schattenarbeit, da hier viel Geld im Raum steht. Die größten Zocker erkennt man üblicherweise daran, dass sie einen meist teuren oder verzierten Revolver besitzen, um "Polnisch Roulette" zu spielen. Anders als beim Russisch Roulette schießt man sich nicht in den Kopf, sondern in den Fuß.<ref name="BER2080 24">{{QDE|ber2080}} S.24</ref> | |||
Schließlich und Schlussendlich gibt es dann noch [[Droge]]n. Abseits des Emirates und einiger weniger Konzernbezirke kann man mit Leichtigkeit die meisten Spaßmacher kaufen und jederzeit konsumieren. Praktisch überall erlaubt (oder zumindest toleriert) sind Alkohol, Tabak und Mariuhana. Dabei stechen besonders [[Köpenick]] und die vielen ''Hashisha''-Cafés hervor, wo das Gras immerzu grün ist. Wer harte Drogen, [[CalHots]] und [[BTL]]s sucht, der wird auch überall in der Stadt irgendwelche Bezirke oder Kieze finden, wo Verkauf und Verwendung erlaubt sind. Das kann aber auch mit langen Laufwegen verbunden sein, weshalb man vielleicht eher eine der versteckten Flüsterkneipen in den Norm- und Konzernbezirken aufsuchen. Diese Lokalitäten, auch als ''Kabatschen'' oder ''Speakeasys'' bezeichnet, sind vergleichbar mit den Hinterzimmern in der Prohibition, inklusive versteckter Eingänge, geheimen Klopfzeichen und dem verruchten Ambiente. Einzig gänzlich verboten sind die bei den [[Gangs]] so beliebten Kampfdrogen, die selbst von den alternativen Polizeidiensten nach Kräften bekämpft werden.<ref name="BER2080 24"/> | |||
===Sender=== | |||
Während man in anderen Sprawls nur noch personalisierte Streams konsumiert, wird Berlin von Musik-, Piraten- und Nischensendern überflutet, die oftmals noch analog und einige sogar auf weltweiter Kurzwelle ihr Angebot ausstrahlen. Die langjährigen Versuche, die meist pro-anarchistischen und konzernkritischen Sender zu stören oder gar komplett aus dem Verkehr zu ziehen fruchteten nicht. Eine Entscheidung des [[Schlichtungsausschuss]]es brachte diesbezüglich Entspannung, als dieser befand, dass der [[Berliner Vertrag]] weder dem [[Berliner Rat]], der [[BERVAG]] noch der [[DeMeKo]] oder sonst jemandem das Recht zusprach, nichtgenehmigte Sender einfach abzuschalten, solange der Kiez oder Bezirk, aus dem sie heraus senden, sie toleriert oder gar offensiv gutheißt.<ref name="BER2080 24"/> | |||
Die DeMeKo als allgegenwärtiger Mediengigant hat sich auf diese Entscheidung hin angepasst und den Kurs auf Kooperation statt Konfrontation gelenkt. Durch Initiativen wie dem betont lax geführten [[Freistadtsender B1Live]] als geistigen Erben des SFB will der Konzern eine breitere Akzeptanz erreichen. Einige der wichtigsten "echten" Freisender der Stadt sind:<ref>{{QDE|ber2080}} S.24-25</ref> | |||
*[[Radio KAOS]] - Underground -Musiksender mit Trendguru "Bambule" | |||
*[[Radikaler Sender Spandau]] (RSS) - Sendet von der [[Insel Eiswerder]] aus ein analoges 2DTV-Programm | |||
*[[Kreis-A]] - Enthüllungssender um Ex-Runnerin [[Verita]] | |||
*[[Radio Sputnik]] - Kommunistensender mit [[Wladimir Bronstein]]s berüchtigter Sendung "Der Rote Kanal" | |||
*[[Radio Radikal]] - Berlins ältester Anarcho-Newssender | |||
*[[Vibesfolk]] - Sender aus [[Pankow]] mit den Sendepiratinnen [[Catwalk]] und [[Greasemonkey]] | |||
*[[Hahnenschrei]] - "Schattenläufersender", der neben Musik und Gear-Reviews aktuelle Polizeieinsätze, Zielfahndungen und Straßensperren ansagt und kommentiert. | |||
*[[Sender 44]] - Mit [[Nakaira]]s Nachfolgerin [[Penny Dreadful]], einer jungen Szenekennerin die sich Storys von [[Shadowrunner]]n beschafft. | |||
===Diskordianismus=== | |||
{{Hauptartikel|Diskordianismus}} | |||
Während man in Berlin allerhand Religionen antreffen kann, hat sich eine Besonderheit gebildet, die man als "Diskordianismus" bezeichnet, bei der die Verehrung der altgriechischen Göttin [[wp:Eris (Mythologie)|Eris]] ein Teilaspekt bildet; Der Kern der Lehre dreht sich um das Erzeugen von Zank und Streit.<ref>{{QDE|ber2080}} S.25-26</ref> | |||
===Sport=== | |||
Als riesiges Wettbüro dürstet Berlin immerzu nach neuen sportlichen Ergüssen, was die [[Konzern]]e erkennen ließ, dass die Stadt der perfekte Testraum für neue Innovationen im Bereich des Sports ist. Die Übertragungsrechte für offizielle sportliche Ereignisse liegen bei der [[DeMeKo]], [[Ares Entertainment ADL]] und dem [[Aztechnology Battle Channel]] (ABC). Der illegale Markt hingegen wird von einer Myriade kleiner Piratenkanäle mit temporären Knoten für Wettgeschäfte verwertet, die nach dem Ende abgeschaltet werden.<ref name="BER2080 26">{{QDE|ber2080}} S.26</ref> | |||
Die alternativen Einwohner haben Schwierigkeiten, sich mit den Stars und Teams der Profiligen zu identifizieren, weshalb sie sich eher den lokalen Teams und Einzelpersonen bei Bezirks- und Kiezwettkämpfen zuwenden. Neben [[Fußball]] und [[Stadtkrieg]] lieben die Berliner vor allem unterschiedliche Formen der Gladiatorenkämpfe. Zudem gibt es noch allerhand Kuriositäten, wie [[Kuznechik]]-Flugbike-Rennen, [[Kampfhockey]] (wahlweise auf Eis oder motorisierten Inlinern), das M-Bahn-Surfen (wo andernorts S-Bahn-Surfen angesagt ist) oder auch [[TrashParcour]], die genug Publikum besitzen, um einiges an Umsatz zu generieren.<ref name="BER2080 26"/> | |||
Als ständiger Ursprung neuer Sportarten kommt beständig etwas Neues hervor oder etwas Altes wird kurzerhand neu erfunden, nur um wenig später wieder vergessen zu werden. Beständigere Formate sind neben den üblichen Verdächtigen wie [[Combat Biking]] und [[All-Area-Combat-Golf]] Dinge wie Fassadenklettern, City-Races (zu Fuß oder auf Rädern), Escape-Games (aus brennenden Gebäuden, Tunneln voller [[Critter]] oder alten Bunkern), Kampfarenen (mit [[Drohne]]n, [[Critter]]n und [[Metamenschen]]), das Kampftrinken / Wettessen, sowie öffentliche Hetzjagden nach virtuellen Tokens, bei dem man auch nicht vor exzessivem Einsatz von Körpern und Waffen zurückschreckt.<ref name="BER2080 26"/> Der grausame «[[Berliner Zehnkampf]]» - eine Art bizarrer Stadtmarathon oder eher -triatlon, bei dem regelmäßig die Mehrheit der Teilnehmer ums Leben kam, ist mit dem Ende der Anarchie im Westteil der Stadt verschwunden. Das zu Status-F-Zeiten so populäre [[Zwerge]]ncatchen ist in den 2060ern ebenfalls kein Publikumsmagnet mehr. | |||
====Stadtkrieg==== | |||
Berlin besitzt mit den «''[[Berlin Cybears]]''», den «''[[Berlin Solids]]''», den «''[[Cyberwölfen Berlin]]''» und den «''[[Kreuzberg Assassins]]''» vier bekanntere professionelle [[Urban Brawl]]-Teams, von denen jedoch seit 2070 nur noch die ''Assasins'' und die ''Cybears'' in der Deutschen Stadtkrieg-Liga spielen. Die ''Solids'' und die ''Cyberwölfe'' wurden '72 von den vom [[Messerschmitt-Kawasaki]] gesponserten «''Berlin Cybears''» kaputtgekauft und spielen heute nur noch auf Stadt- beziehungsweise Amateurniveau. Die «''Kreuzberg Assassins''» sind das einzige Team, dass sowohl in der [[Deutsche Stadtkriegsliga|Deutschen Stadtkriegsliga]] (DSKL) als auch in der [[Berliner Bezirkskriegsliga]] (BBKL) spielen. | |||
Die Teams der BBKL, die Cyberwölfe, «''[[Wedding Warhawks]]''», «''[[Spandau Schrapnells]]''», «''[[Pankow Pandemics]]''», und auch die Solids, haben eine große Fanbase mit nicht-kommerziellem Interesse, die sie unterstützen, was auch den Assassins nach ihrem Abstieg half, sich wieder neu aufzustellen und erste Erfolge zu erzielen.<ref name="BER2080 26"/> | |||
====Combat Biking==== | |||
Mit den «''[[Berlin Bulldogs]]''» besaßen die Berliner zudem bis zur Einstellung der Liga auch eine erfolgreiche [[Combat Biking]]-Mannschaft. Nach der Neubegründung der Liga 2071 durch [[ Ares Entertainment]]<ref>{{QDE|ken}} S. 174</ref>, versucht ein hoffnungsvolles Team aus jungen Menschen, Orks und Zwergen in Marzahn-Hellersdorf die Tradition der alten «Berlin Bulldogs» fortzuführen. Sie werden von «Bulldogs»-Veteran [[Buck Bradler|Buck "Stierschädel" Bradler]] trainiert.<ref>{{QDE|berlim}} S. 50, 51</ref> | |||
====Fußball==== | |||
Bei den alternativen Fußballveranstaltungen zeigt sich, dass auch bei den [[Konzernbürger]]n eine Tendenz besteht, zunehmend auf alternative Wettanbieter auszuweichen. Die Zuschauerzahlen des [[FC Teutonia]] in der [[Mitteldeutsche Liga|Mitteldeutschen Liga]] bleiben zwar konstant, aber die Kiezligen der Alternativen Bezirke verzeichnen hohe Wachstumsraten. Es zeigt sich, dass hier ein Interesse und die Menge an Kleinstvereinen zwei Klassen geführt hat; eine Klasse für [[Cyberware|unvercyberte]] und eine für modifizierte Spieler. Letztere finden sich häufig in leer stehenden Hallen ein, wo dann gespielt wird.<ref name="BER2080 26"/> | |||
==Kriminalität== | |||
{{Hauptartikel|Kriminalität in Berlin}} | |||
Anders als die eingekiezten und z.T. auch ummauerten Bereiche, gehen die Kriminellen in Berlin eher gegenteilig vor: Sie verteilen schützenswerte Orte, wie Treffpunkte, Lager, Waffenmanufakturen und Drogenlabors über die gesamte Stadt, sodass der Verlust eines dieser Orte durch Überfälle oder Razzias den Schaden nur begrenzt und nicht die gesamte Operation gefährdet - das macht den Verlust auch leichter ersetzbar.<ref>{{QDE|dp:adl}} S.112-113</ref> | |||
Neben den Unterweltsyndikaten ist das kriminelle Millieu Berlins ebenso stark diversifiziert wie dessen Bezirke und viele Regionen sind unter unzähligen [[Gangs]] aufgeteilt. Dies rührt daher, dass viele in der ADL illegalen Tätigkeiten aufgrund der alternativen Gebieten und lokaler Gesetzesausnahmen mitunter völlig legal sind oder einfach keine Seele interessieren, wie etwa Kneipen, die ganz offen Marihuana, [[Cram]] oder gar Heroin auf der Karte stehen haben. Im Kern vieler Bestrebungen der hiesigen Syndikate steht weniger die Waffen-, Chip- oder Drogenproduktion für Berlin selbst, sondern für den Vertrieb nach Resteuropa.<ref name="DPADL 118"/> | |||
===Unterwelt=== | |||
<!--- Hier den Ist-Zustand 2080 einfügen, Geschichte ist im Kriminalitäts-Unterartikel ausgelagert. Hauptartikel ist einfach zu lang. ---> | |||
[[2080]] ist die Unterwelt Berlins ordentlich aufgemischt worden. Der Tod von [[Pjotr Gargari]] und [[Vladimir Karewitsch]] schwächten die Position der [[Vory v Zakone]] in Berlin erheblich.<ref name="BER2080 16"/> Seitdem hat die [[Nadjeska Girkin]], alias [[Drakova]], die Position als ''Tzarin von Berlin'' inne.<ref name="SHB3 16"/> | |||
===Schatten=== | |||
{{Hauptartikel|Schatten von Berlin}} | |||
Die Berliner [[Schatten]] sind nichts für Weicheier. Die Jahrzehnte der Anarchie verwandelten Berlin zu Zeiten des [[Status F]] zur "Müllhalde" für komplett außer Kontrolle geratene Manager, irre Wissenschaftler und psychotische Sicherheitsleute. Auch wenn die PR inzwischen besser wird, hat das nichts daran geändert, dass man als Runner darauf vorbereitet sein muss, auf einen dieser dysfunktionalen Pulp-Endgegner zu treffen, die auch nicht davor halt machen, nachzutreten, wenn man am Boden liegt. Wer deshalb glaubt, man würde in Berlin viel verdienen, der muss leider enttäuscht realisieren, dass dem nicht so ist. Der Grund ist simpel: Angebot und Nachfrage. Berlins Schatten strotzen nur so vor Schizos mit Knarren, von denen sich jeder für den nächsten [[Karl Kombatmage]] hält, sobald er genug ''juice'' in die Venen gepumpt hat. Konzerne reservieren ihre Ressourcen lieber für Runnercrews, die lange genug überleben, damit sich das Investment auch lohnt. Alle anderen sind ersetzbar und Einweg-Kräfte, bis sie etwas anderes bewiesen haben. Das hat zur Folge, dass die Runnercrews sich auch in aller Regelmäßigkeit gegenseitig bekämpfen. Zusammenhalt ist in der Berliner Szene etwas für die [[Sprawlguerilla]].<ref name="DPADL 122>{{QDE|dp:adl}} S.122</ref> | |||
==Locations== | |||
{| width="75%" | |||
|- | |||
| style="vertical-align:top;" | | |||
'''Norm Hotspots''' | |||
*[[Alexanderplatz]] | |||
*[[Archiv der Preußenstiftung]] | |||
*[[Berlinale-Palast]] | |||
*[[Berliner Bankenviertel]] | |||
*[[Berliner Rat (Location)|Berliner Rat]] | |||
*[[Biotechnologiepark Berlin]] | |||
*[[Brandenburger Tor]] | |||
*[[Der Block]] | |||
*[[Der Goldene Zweig]] | |||
*[[Exquisit]] | |||
*[[Friedrichstadtpalast]] | |||
*[[Gendarmenmarkt]] | |||
*[[Gewerbecampus Hennigsdorf]] | |||
*[[Großer Tiergarten]] | |||
*[[Himmel & Hölle]] | |||
*[[Hotel Adlon]] | |||
*[[Justizvollzugsanstalt Plötzensee]] | |||
*[[KaDeWe]] | |||
*[[Knossos]] | |||
*[[Medikus]] | |||
*[[Metropolis-Arkologie]] | |||
*[[Meld In]] | |||
*[[MSI-Arkologie]] | |||
*[[Museumsinsel]] | |||
*[[Neue Messe]] | |||
*[[Neues Europacenter]] | |||
*[[Niemerland]] | |||
*[[Ödnur-Pyramide]] | |||
*[[Olymp (Berlin)|Olymp]] | |||
*[[Olympiastadion Berlin]] | |||
*[[Ordre Illogique]] | |||
*[[Pariser Platz]] | |||
*[[Pergamon-Hotel]] | |||
*[[Privatrestaurant Schnepfendreck]] | |||
*[[Reichstag]] | |||
*[[Residenz & Spa Hotel Potsdam]] | |||
*[[Scheunenviertel]] | |||
*[[Schloss Babelsberg]] | |||
*[[Schloss Sanssouci]] | |||
*[[Schöner Leben]] | |||
*[[Slippery]] | |||
*[[Stille Sehnsucht]] | |||
*[[Tarantel]] | |||
*[[The Orchid Berlin]] | |||
*[[The Westin Berlin]]<ref name=ber2080083>{{QDE|ber2080}} S. 83</ref> | |||
*[[Wintergarten]] | |||
*[[Zitadelle Spandau]] | |||
*[[Zoologischer Garten & Aquarium]] | |||
| style="vertical-align:top;" | | |||
'''Autonome Hotspots''' | |||
*[[Altes Kachelwerk]] | |||
*[[Autohof Wilde Briese]] | |||
*[[Autonome Inselfestung Eiswerder]] | |||
*[[Autonomer Tauschbasar Eiswerder]] | |||
*[[Berliner Schattenmarkt]] | |||
*[[Bottermanns Schattenklinik]] | |||
*[[BV-1837]] | |||
*[[Café Radikal]] | |||
*[[Das Fundstübchen]] | |||
*[[Das Logenhaus]] | |||
*[[Das Rattennest]] | |||
*[[Das thaumaturgische Lyzeum]] | |||
*[[Das Versteck]] | |||
*[[Elternschelter]] | |||
*[[Hanfitamin-Shop]] | |||
*[[Haus der 1000 Seelen]] | |||
*[[Helter Skelter]] | |||
*[[KZ Sachsenhausen]] | |||
*[[Leif Erickson]] | |||
*[[Osramhöfe]] | |||
*[[Red Leprechaun]] | |||
*[[Salzhof]] | |||
*[[Sankt Melitta]] | |||
*[[Schopenhauer – Dark Poetry-Club]] | |||
*[[Schrapnell]] | |||
*[[Schrotter]] | |||
*[[Sechs-Tief]] | |||
*[[SoiSoiSoi (Alt-Gatow)]] | |||
*[[The Factory]] | |||
*[[The Loveboat]] | |||
*[[Tierpark Berlin]] | |||
*[[Vereinigte Freie und Technische Universitäten]] | |||
*[[Wolfsschanze]] | |||
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{{NavAllianz}} | |||
==Endnoten== | |||
===Quellenangabe=== | |||
{{Einzelnachweise}} | |||
===Widersprüche=== | |||
<references group="W"/> | |||
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|KONFLIKT={{Qen|swa|SWA}} S. 26; {{Qen|sr3|SR3}} S. 30 | |||
|ABWEICHUNG=Beginn der Anarchie | |||
|ERLÄUTERUNG=Der ''Sixth World Almanac'' legt nahe, dass das anarchistische Projekt in Berlin bereits 2015 begann. Im deutschen ''Almanach der Sechsten Welt'' wird diese Aussage zu Berlin relativiert und ein Zeitlinieneintrag zum eigentlichen Beginn der anarchistischen Phase 2039 eingefügt, der sich nicht im englischen Original findet.<br/> | |||
Im ''Shadowrun Third Edition'' wird angegeben, dass Berlin 2037 von Anarchisten übernommen wurde. | |||
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{{Widerspruch | |||
|KONFLIKT={{Qen|swa|SWA}} S. 77, {{QDE|eids|EidS}} {{+zit}} ({{Qen|soe|eV}}: S. 44) | |||
|ABWEICHUNG=Befriedung Berlins | |||
|ERLÄUTERUNG=Im ''Sixth World Almanac'' wird als Begründung für die Teilbefreiung Berlins im Jahr 2055 eine vorgeschobene Zerschlagung der Universellen Bruderschaft angegeben. Das geht möglicherweise auf die Darstellung in einem Eintrag in der ADL-Zeitleiste im ''Europa in den Schatten'' / ''Shadows of Europe'' zurück, wo nahegelegt wird zwischen der Aktion in Berlin und dem zeitnahen weltweiten Vorgehen gegen die hinter der Bruderschaft stehenden Insektengeister bestünde ein Zusammenhang. In der korrigierten deutschen Übersetzung ''Almanach der Sechsten Welt'' werden die Insektengeister nicht mehr erwähnt und auch sonstige deutsche Quellen stützen einen Zusammenhang nicht. Allerdings könnte der Name der für die Ereignisse wichtigen Gruppierung "Liberty of Body & Soul" auf eine entsprechende Verbindung hindeuten. | |||
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|KONFLIKT={{QDE|ber2080}} S.14 | |||
|ABWEICHUNG=Großer Dschihad | |||
|ERLÄUTERUNG=Laut ''{{QDE|ber2080}}'' begann der Große Dschihad 2032, was aber der gängigen Darstellung widerspricht, dass dieser erst 2034 begann. | |||
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}} | |||
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|KONFLIKT={{QDE|adsw}} S.89 | |||
|ABWEICHUNG=Friedensvertrag | |||
|ERLÄUTERUNG=Laut ''{{QDE|adsw}}'' schlossen Konzern- und Anarchistensektoren [[2060]] einen Friedensvertrag, der die Koexistenz ermöglicht. Dies steht aber im Widerspruch zu der Darstellung, dass die Konzerne 2060 nochmal mit ihrem Embargo nachlegen. | |||
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==Index== | |||
===Quellenbücher=== | |||
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===Romane=== | |||
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*[[Quelle, de: Die Anfänger|Die Anfänger]] {{+idx}} | |||
*[[Quelle, de: Die Graue Eminenz|Die Graue Eminenz]] {{+idx}} | |||
*[[Quelle, de: Im Fadenkreuz (Roman)|Im Fadenkreuz]] {{+idx}} | |||
*[[Quelle, de: Nosferatu 2055|Nosferatu]] {{+idx}} | |||
*[[Quelle, de: Ragnarock|Ragnarock]] {{+idx}} | |||
| | |||
*[[Quelle, en: Nosferatu|Nosferatu]], 221, 229-233, Kap. 26-27 | |||
*[[Quelle, en: Ragnarock|Ragnarock]], 52 | |||
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===Sonstige=== | |||
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*{{qfc|1}} {{QDE|zm/ms:netz}} 14 | |||
*{{QDE|zm/np}} | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2073-06-04|2073-06-04}} "Die Anstehenden Begegnungen - Berlin Solids" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2074-05-22|2074-05-22}} "Willkommen bei novapuls 6.0!", "Band verbrennt bei Punkkonzert" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2074-06-10|2074-06-10}} "Wifi Wars – Der Krieg der Wifi-Schmieden", "Festessen zum DMK-Abschluss" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2074-07-10|2074-07-10}} "Erste Hamburgflüchtlinge eingetroffen", "Hamburger Anschläge befeuern Berliner Dezentralisierungsdebatte", "Suche nach Verantwortlichen geht weiter", "Polizei warnt vor Kreuzritter-Treffen" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2074-09-29|2074-09-29}} "Stimmen zur Wahl", "Neuer Finanzkonzern in Hamburg gegründet", "ESUS schlägt ER-Alternative vor" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2074-10-08|2074-10-08}} "Berliner erleben Bezirkswahl-Krimi" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2075-01-01|2075-01-01}} "Deutschland feiert 2075!", "Quoten-Hits im Silvester-Trid", "Verhängnisvoll vorgestrig", "Frachthover löst Massenunfall auf ER aus" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2075-10-24|2075-10-24}} "Berlin-Krise verschärft sich weiter" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2075-12-25|2075-12-25}} "Aztechnology investiert in Berliner Umland" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2076-01-20|2076-01-20}} "Auf der Mauer, auf der Lauer" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2076-03-22|2076-03-22}} "Berliner Straßenfront erwacht aus Kältestarre", "Bauarbeiten verzögert", "AK Robin Hood ruft zum Einsatz" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2076-04-19|2076-04-19}} "Berlin feiert Kirschblütenfest" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2076-05-21|2076-05-21}} "Berlin jagt eine Mörderin", "Protokoll einer Chaosnacht", "Sagedorn besorgt über Berliner Entwicklung" | |||
**{{QDE|zm/np|ref=2080-10-30|2080-10-30}} | |||
*{{QDE|zm/srb}} | |||
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*{{Qen|zm/sw}} {{+idx}} | |||
*{{Qen|zm/spiel:srdf}} {{+idx}} | |||
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==Weblinks== | |||
*[[wp:Berlin|Wikipedia: Berlin]] | |||
*[http://shadowrunberlin.wordpress.com/ Shadowrun Berlin] | |||
*{{Shwp|Berlin|Shadowiki: Berlin}} | |||
*[http://rabenwelten.wordpress.com/shadowrun/ Rabenwelten - Knochensplitter Berlin 2071] | |||
[[Kategorie:Städte]] | |||
[[Kategorie:Städte (Europa)]] | |||
[[Kategorie:Hauptstädte (Europa)]] | |||
[[Kategorie:Allianzländer]] | |||
[[Kategorie:Freie Städte]] | |||
[[Kategorie:Berlin| ]] | |||
[[en:Berlin]] | [[en:Berlin]] | ||
[[fr:Berlin]] | |||
[[pl:Berlin]] |
Aktuelle Version vom 28. November 2024, 17:36 Uhr
Berlin Überblick (Stand: 2080) [1] | ||
| ||
Spitzname: Big B[2] | ||
Status: Freie Stadt, mit der ADL assoziiertes Territorium | ||
Gitter: Netzwerk Berlin[3] | ||
Bürgermeister: Dr. Paul Reinhard Zöller | ||
Regierung: Berliner Rat | ||
Größe: 1.845 km² | ||
Koordinaten: | ||
Einwohnerzahl: 6,9 Millionen | ||
Ethnische Gruppen:
Zusammensetzung Personen mit Migrationshintergrund: | ||
Personen unter Armutsgrenze: 33%[4] | ||
Personen mit Konzernzugehörigkeit: 16%[4] | ||
Pro-Kopf-Einkommen: 33.600 EC pro Jahr (Stand 2060) | ||
Bildung:
| ||
Religiöse Zugehörigkeit:
| ||
Sicherheitskräfte: BERVAG Direktion für Zentrale Aufgaben
| ||
Rettungsdienst: BuMoNa | ||
| ||
|
Berlin ist eine Freie Stadt in dem Anarchie über ein Jahrzehnt die vorherrschende "Regierungsform" war. Sie war die ehemalige Hauptstadt der Bundesrepublik und inzwischen ein mit der ADL assoziierter Freitaat, der sich in einen von Konzernen kontrollierten Westteil und einen von Anarchisten kontrollierten Ostteil gliedert.
Geographie
Lokalisiert ist Berlin ganz im Osten der ADL inmitten des Allianzlandes Brandenburg, von dem es gänzlich umgeben wird. Die desolate Lage des Allianzlandes hat nur wenig mit dem "Speckgürtel" rund um Berlin zu tun, wo sich seit jeher Unternehmen ansiedeln, die sich gute Geschäfte in der Stadt erhoffen, aber von der wandelbaren Rechtslage der einzelnen Bezirke mitunter abgeschreckt werden. Oftmals finden sich daher Zulieferer mittelständischer Unternehmen, die sich wie auch ihre Auftraggeber hinter Meterhohen Mauern verschanzen.[5] Rund um Berlin ist der Spreewald von Relevanz, wo die Sorben zu finden sind.
JWD
Außerhalb von Berlin haben sich die Ortschaften Werder, Kremmen, Wandlitz und vor allem Ludwigsfelde und das seit Jahren boomende Königs-Wusterhausen zu relevanten Industrie- und Wirtschaftsnestern entwickelt.[6] Das Berliner Umland wird mitunter auch als "JWD", kurz für "Janz weit draußen" bezeichnet, wo abseits der Zufahrtstraßen praktisch keine Seele zu finden ist. Hier finden sich neben den abgeriegelten und ausgedehnten Agrarbetrieben Aztechnologys auch die riesigen Mülldeponien von Shiawase.[7]
Flora und Fauna
2039 befreiten Öko-Aktivisten damals sämtliche Tiere und Critter aus dem Zoologischen Garten, der damals der artenreichste Zoo der Welt gewesen war. Alle Wesen, die nicht in den Kochtöpfen der hungernden Bevölkerung landeten, wurde anschließend aus verschiedenen Gründen gejagt - Aus Spaß, als Trophäe oder, wenn die Gefahr hoch genug war, auch für eine Prämie. Allerdings überlebten einige Wesen und haben sich zum Wildlife der Stadt entwickelt. Folgende Arten sind in Berlin heimisch:[8]
- Alpkatze - 2070 wurden zwei Paare von Spaßanarchisten befreit
- Bandit - Erwachte Waschbärenart, die sich am Müll gütlich tut
- Barghest
- Bombardier-Hörnchen
- Europäischer Gargoyle - Leben gerne zwischen den hohen Türmen, Statuen und historisierten Fassaden. Angeblich leben über 50 Exemplare allein an der Metropolis-Arkologie.
- Grabbiber - Sorgen immer wieder für Rohrbrüche und Überschwemmungen (oder werden zumindest dafür verantwortlich gemacht)
- Jahrhundertfrettchen
- Großstadtaffen - Häufiger sind Makaken zu sehen, seltener Paviane, Nachkommen der befreiten Kolonien, die sich scheinbar seitdem wunderbar weiterentwickelt haben. Was auch an den Fütterungen durch Touristen liegt.
- Höllenhunde
- Kaufhausfalken
- Kludde - Ein Exemplar, das in Marzahn sein Revier hat
- Ratten (vor allem Erwachte Varianten)
- Riesenwildschweine - In den Außenbezirken leben große Populationen, einzelne Rotten dringen aktuell tiefer nach Zehlendorf vor.
- Schattenhunde
- Strixe
- Sumpfschwalben - Nachts bei der Jagd zwischen den Hochhäusern von City-West zu sehen
Abseits davon finden man hauptsächlich im Untergrund auch noch vereinzelte Nester von sehr seltenen und sehr tödlichen Crittern, die hier eigentlich nicht heimisch sind. Gerüchte sprechen außerdem von der Anwesenheit von Technocrittern.[8]
Gliederung
Gegliedert wird Berlin in insgesamt drei Kategorien: Die Konzernbezirke (KB) und die Alternativen Bezirke (AB) sowie die mit dem Berliner Vertrag wiedereingeführten Normbezirke (NB). Der Begriff "Norm" bezieht sich hierbei nicht auf den Slang-Ausdruck für Menschen, sondern auf eine Funktionsweise, die einem "normalen" Bezirk in einer beliebigen ADL-Großstadt entspricht. Innerhalb der Konzern- und Alternativen Bezirke ist die Funktionsweise dieser sehr unterschiedlich, denn im Falle der KB handelt es sich um exterritoriale Gebiete, während die Alternativen Bezirke als "quasi-exterritorial-anarchistische" Gebiete gehandelt werden, deren exakter Rechtsstatus von der Berliner Verfassung ganz bewusst schwammig gehalten wurde. Wenig überraschend führt dieses politische Flickwerk auch dazu, dass es in keiner anderen europäischen Metropole so viele Unterschiede in Architektur, technischen Standards, Sicherheit und Lebensweise gibt.[9]
Stadtteil | Zugehörigkeit | Beschreibung |
---|---|---|
AGC Siemensstadt | Konzernbezirk | Früher "Groß-Siemensstadt", im Besitz der AG Chemie. Wildes Gewirr aus Produktionsstätten mit hoher Umweltbelastung und miesen Arbeitsbedingungen. Sitz der MSI-Arkologie. |
Aztech-Schönwalde | Konzernbezirk | Im Besitz von Aztechnology. Ländlich gehalten mit vielen Critterzucht- und -forschungsanlagen. |
Charlottenburg-Wilmersdorf | Normbezirk | Meist nur "Chawi" abgekürzt. Nobelbezirk mit vielen hochkarätigen Locations wie der Metropolis-Arkologie der DeMeKo. |
Falkensee | Alternativbezirk | Endstation für die Hoffnungslosen, wo jene landen, die selbst für das so offene Berlin zu extrem sind. Hohe Kriminalität. |
Gropiusstadt | Alternativbezirk | Übelster Slum, der von der Horde dominiert wird, die hier immerhin etwas Wirtschaft aufgebaut hat. |
Köpenick | Alternativbezirk | Grüner Bezirk, in dem Erwachte Gemeinschaften Leben und das Hanf angebaut wird. |
Kreuzhain | Alternativbezirk | Früher "Friedrichshain-Kreuzberg". Toleranter Bezirk, in dem Altanarchisten gleich neben dem Emirat leben. |
Lichtenberg | Alternativbezirk | Bezirk der sich weitestgehend genossenschaftlich selbst organisiert. |
Marzahn | Alternativbezirk | Vor 2077 "Marzahn-Hellersdorf", seit dem Tod von Pjotr Gargari zu einem Kriegsschauplatz der Unterwelt geworden. |
Mitte | Normbezirk | Reicher Bezirk, in dem die BERVAG dominiert. Im Zentrum ein Touristenhotspot, nach außen hin sich selbst überlassen. |
Oranienburg | Alternativbezirk | Dominiert vom Bundesgrenzschutz, der hier den Willen der ADL ausführt. |
Pankow | Alternativbezirk | Vory-dominierter Bezirk, der noch einen Schritt von Zuständen wie in Marzahn entfernt ist. |
Potsdam | Normbezirk | Steht unter der Fuchtel der Preußenstiftung, die hier ein idealisiertes Bild des alten Preußens erschaffen will und dabei die Nöte der einfachen Bürger ignoriert. |
Reinickendorf | Normbezirk | Nach dem Gebietsverlust an Z-IC Tegel hat der Bezirk nun eine unsichere Zukunft vor sich. |
Renrakusan | Konzernbezirk | Früher "Prenzlauer Berg", im Besitz von Renraku Computer Systems. Eine miniaturisierte Version von Neo-Tokio mit dessen kulturellen Besonderheiten. |
S-K Tempelhof | Konzernbezirk | Ein im Besitz von Saeder-Krupp befindliches Konzernutopia, das extrem stark gesichert wird. |
Schönefeld | Normbezirk | Industrialisierter Bezirk. Dominiert vom Großflughafen Berlin-Schönefeld International und Messerschmitt-Kawasaki. |
Spandau | Alternativbezirk | Bis 2078 Normbezirk. Isolationistisches Pulverfass zwischen Aztech-Propaganda, Rechtem Bodensatz und drohendem Wertverlust. |
Strausberg-Fredersdorf | Normbezirk | Meist nur als "Strausberg" bezeichnet, ist dies ein Industriegebiet mit Fabrikfestungen und Gewerberuinen, das zunehmend im Dreck der illegalen Müllentsorgung versinkt. |
Zehlendorf | Normbezirk | Bezirk mit viel Grün und noch mehr Geld, der von der Evo Corporation und Proteus dominiert wird. Alte Fuchi-Tunnel verlaufen unter dem Bezirk. |
Z-IC Tegel | Konzernbezirk | Im Besitz von Zeta-ImpChem. Jüngst durch Gebietsübernahme von Reinickendorf gewachsen, dominiert von Forschung und Entwicklung rund um den eigenen Konzernflughafen. |
Übersichtskarte
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Alte Gliederung
Geschichte
1990 | Mauerfall.[10] |
---|---|
ab 2005 | Gewaltige Summen sind nötig, um die Stadt wieder aufzubauen. Diverse Krisen verhindern den Aufbau allerdings, weil die Mittel fehlen.[10] |
2015 | Berliner Bannmeile: Die zweite Berliner Mauer wird hochgezogen, dieses Mal allerdings um die Stadt herum, um die Flüchtlingsströme aus dem Umland fernzuhalten. Engpässe, Notstandsgesetze und Kontrollen erschweren den Alltag Berlins.[10] |
2021 | Die Goblinisierung und VITAS-II sorgen für Unruhen.[10] |
2022 / 2023 | Deutscher Regierungsumzug: Die Regierung flieht nach Hannover, welche zur neuen Hauptstadt wird.[10] |
2023 | Berliner Frühling: Eine Brutale Polizeiaktion stellt die ordnung in Berlin wieder her.[10] |
2031 | Eurokriege: Die ersten Eurokriege beginnen. Aus Angst fliehen Teile der Bevölkerung aus Berlin in weiter entfernte Teile der BRD.[10] |
2034 | Großer Dschihad: Die Allianz für Allah kann die große muslimische Bevölkerung anstacheln, sodass Berlin zu einem Kriegsgebiet wird.[10] |
2039 | 7. Februar: Nacht des Zorns 5. September: Der Berliner Senat wird zum Rücktritt gezwungen.[10] 28. September: Das Letzte Gesetz wird ausgerufen, womit der Status F beginnt.[10] |
2053 | Berlin wird zur Freistadt erklärt.[10] |
2055 | 27. August: Ende des Status F.[10] |
2059 | 20. Oktober: Proteus-Truppen rücken auf das Fuchi-Gelände vor, nachdem die Angestellten Mittels diverser Tricks und Schattenoperationen davon überzeugt wurden, dass sie gekündigt seien und ihre Arbeitsplätze verlassen haben.[11] |
2060 | Berlin-Embargo: Proteus und Renraku versuchen, den anarchistischen Widerstand durch Aushungern und Dauerbeschallung zu brechen. Nach fünf Monaten wird endet das Embargo, als der Widerstand aus unbekannter Quelle schwere Waffen erhält.[10] |
2070 | 12. September: Konwacht-Anschlag auf die MSI-Arkologie.[10] |
2072 | 14. April: Operation Just Cause.[10] 12. September: Berlin wird assoziierter Staat der ADL.[10] 2. / 3. Oktober: Berliner Urwahl.[10] |
2073 | Januar: Der extremistische Schiitenprediger Muhammad Cemar Husain Abu al-Qasim kehrt nach Xhain zurück und hetzt seitdem die Muslime gegen die Konzerne der Ungläubigen auf.[12] März: Erste Berlinkonferenz[12] 16. Juni: Terroranschlag durch die Letzte Front, bei dem es zum Berliner Polizeistreit kommt.[12] |
2074 | Mai: Eine Durchsuchung der Räume des alternativen Riggermagazins Razang durch den Sternschutz sorgt für heftige Proteste seitens der DeMeKo.[12] |
2075 | 1. Mai: Berlin erlebt die schwersten Maikrawalle seit 15 Jahren.[12] Dezember: Berliner Polizeistreit. Rekordwinter.[12] |
2076 | Erster Mai 2076: Das Mai-Massaker geschieht, bei dem eingekesselte Demonstranten erschossen werden. Die Lage in Berlin eskaliert.[12] 22. November: Dritter Bürgermeister Michael Koslowski wird durch eine Autobombe getötet.[12] |
2077 | 1. Mai: Dank des neuen, dualen Sicherheitskonzeptes aus regulären und alternativen Polizisten bleibt der erste Mai weitgehend friedlich.[12] 16. Juni: Ein Wohnblock in der Gropiusstadt explodiert.[12] 28. Juni: Die BAV entscheidet, dem Ratspräsidenten erweiterte Entscheidungsbefugnisse in allen Fällen einzuräumen. Das Marschall-Pilotprojekt wird freigegeben.[12] Oktober: Bei der Wahl in Spandau ersetzt Dr. Paul R. Zöller den PNE-nahen Dr. Alexander Schmidt, welccher nach einem Angriff im Koma liegt.[12] |
2078 | März: Zweite Berlinkonferenz. Juni: Die BAV wählt Dr. Paul R. Zöller zum neuen Ratspräsidenten und Ersten Bürgermeister Berlins. Spandau entscheidet sich parallel dazu, fortan ein Alternativer Bezirk zu sein.[12] |
2079 | 7. März: Die Eröffnungsfeier "40 Jahre Berliner Anarchie" findet statt.[12] 1. Juni: Die ADL-Regierung beschließt eine Gesetzesnovell, bei der sie in Krisenfällen kritische Güter und Strukturen inklusiver exterritorialer Anlagen beschlagnahmen darf. In Berlin löst dies eine Debatte im Rat aus, ob man den Vollbeitritt Berlins in die ADL überhaupt weiter anstreben sollte.[12] 24. Juni: Pjotr Gargari verstirbt bei einem Raketenanschlag.[13] 7. Juli: Vladimir Karewitsch stirbt durch einen magischen Angriff.[13] |
2080 | März: Durch die rechtliche Stärkung MMVV-Infizierter in der ADL treten die Ghulkieze offensiver auf und der Ghul-Polizeidienst NekroPol wird gegründet.[13] 30. April: Die Sorben der Wjelkami-Milizen attackieren einen Aztechnology-Konvoi.[13] 1. Mai: Bei den Maifeiern kommt es spürbar zu ADl-Grenzschickanen gegen Bürger mit VolksSINs. Statt der Konzerne werden die ADL-Parteibüros und Symbole Deutscher Politik zur Zielscheibe von Angriffen. Juni: Die Wjelkami erobern mehrere Aztech-Militärfahrzeuge.[13] August: Es kommt zu schweren Ausschreitungen zwischen Autofahrern und BGS-Einheiten am Checkpoint Dreilinden, die erstmals Tote zur Folge haben.[13] September: Die Kette Döner King wird gegründet.[13] September/Oktober: Die Wjelkami halten mehrere orte im Spreewald besetzt. Brandenburgs Ministerpräsident bittet um militärische Unterstützung durch die ADL.[13] 20. Oktober: Die BA von Reinickendorf, Sofia Nordin, tritt überraschend die wertvollsten Teile des Bezirks an Tegel. Wenige Tage später erklärt die bezirksversammlung Reinickendorf ihre Absetzung. |
Nach der Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 standen die Dinge nicht besonders gut um die Deutsche Hauptstadt: Westberlin war korrupt und Ostberlin komplett marode. Beide Stadthälfte hatten überall Narben aus dem zweiten Weltkrieg, die man nie behandelt hatte, bzw. Industrie, die abgewandert war. Man bemühte sich zwar um einen Wiederaufbau, aber diverse Krisen - darunter der Ruhraufstand 1998, die Hamburger Flut 2002 und Flüchtlingsströme - wie etwa durch den Osteuropäischen Grenzkrieg 2005 und dem Cattenom-GAU 2008 kosteten den Bund so viel Geld, dass dieser sich schlicht entschied, den Wiederaufbau zu stoppen. Auch die nachfolgenden Jahre waren durch VITAS (2010), Schwarze Flut (2011) und weitere Katastrophen einfach andere Löcher entstanden, die wesentlich dringlicher waren.[10]
VITAS
Die erste Welle von VITAS blieb in Berlin erstaunlich "milde", zumindest wenn man sie in den Vergleich mit anderen Städten setzt. Dank einer guten ärztlichen Versorgung, militärischer Zwangsmaßnahmen durch den Militärrat unter General Stöckter und einer engen Zusammenarbeit mit den Konzernen (vor allem den deutschen und schweizerischen Vorläuferfirmen von Swiss Genom, Zeta-ImpChem und AG Chemie) starben im Zeitraum 2010 / 2011 nur etwa 5% der Berliner Bevölkerung, während andere Bundesländer rund 20%+ ihrer Bevölkerung verstarben.[14]
Dennoch traf es einige Bezirke härter als andere. So wurden vor allem die Hochhaussiedlungen und sozialen Brennpunkte wie Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf, Spandau, Prenzlauer Berg, Gropiusstadt, Falkenhagener Feld und Neukölln erwischt. Am Ende versterben doch immerhin gut 200.000 Menschen, was zu Protestaktionen der "undankbaren Agitatoren" gegen die "faschistische Militärdiktatur" im Bendlerblock führte, welche von den lokalen - nicht-gewählten - Militärführern ignoriert, bzw. mit Wasserwerfern entgegnet wurde, wodurch sich die Proteste wieder auflösten.[14]
Als dann die ersten magsichen Phänomene auftauchten, wirkten diese wie ein Brandbeschleuniger auf die ohnehin zündelnden Funken. Neben unerklärlichen Phänomenen, randalierenden Geistern, sowie Zauberern ohne jede Kontrolle und Sinn für Maß und Anstand verwandelten die Stadt in ein riesiges Pulverfass.[14]
Zweite Berliner Mauer
Am 22. August 2014 endete die Militärregierung und machte Platz für Bundestagswahlen, was in Berlin direkt mit neuem Politaktivismus beantwortet wurde. Protestgruppen aus der gesamten Bundesrepublik versammelten sich in Berlin, um vor dem Reichstag zu demonstrieren. Sie verlangten von den Politikern mehr Verantwortung zu übernehmen (einer der Höhepunkte war das 2015 verfasste Fanimest, welches der Entwicklung der Bundeshauptstadt vorausgreifen sollte), während die Bundesebene zunehmend an Bedeutung verloren hatte. Vor allem die südlichen Bundesländer, aber auch die Regionen wie Westfalen und Nordrhein-Ruhr wie auch die Konzernkeimzellen bei Ludwigshafen, Darmstadt und Frankfurt am Main versuchten, den förderalen Charakter des Landes weiter voranzutreiben. Diese Entwicklung wurde durch die zum Teil noch aktiven regionalen Notfallgesetze und das Militärrecht nur noch weiter gestärkt.[14]
Die enormen Flüchtlingsströme, die durch die Katastrophen der vergangenen Jahre aufkamen, verlangten nach Maßnahmen, um sie aus der Stadt zu halten. Hatte man es während der Grenzkriege noch vergebens mittels Diplomatie versucht, mussten nun andere Mittel her.[14] 2015 wurde entschieden, die zweite Berliner Mauer zu errichten.[15] Dieses Mal sollte sie allerdings um die Stadt herum verlaufen. Eine Bewachte Grenze aus Sperren und Stacheldraht wurde kurzerhand um die Stadt herum errichtet, während Schwerbewaffnete Kontrollen durchführten. Immer umfassendere Sonderrechte für Konzerne belasteten zunehmend den Berliner Alltag.[10]
Während sich Berlin eingrub und einen Aufschwung erlebte, war der Verlierer dieser Entwicklung direkt vor der Haustür in Form von Brandenburg, welches aus der Ferne zusehen musste, wie die Investitionen der wachsenden deutschen Großkonzerne nur der Hauptstadt zu Gute kamen. Die Stadt Potsdam hatte immer wieder mit dem Einfall krimineller motorisierter Banden zu kämpfen, die aus dem brandenburgischen Umland in die Stadt einfielen und plünderten. So entschied man sich 2019[16] die Stadt kurzerhand aus Sicherheitsgründen in Berlin einzugemeinden und den "Speckgürtel" der Metropolenregion Berlin/Brandenburg als gesicherte Pufferzone um die Stadt herum zu errichten.[14]
Flucht der Regierung
Die nächsten Unruhen, die das Fass zum Überlaufen brachten, kamen mit der Goblinisierung im Jahr 2021. Ein Riss zeichnete sich in der Bevölkerung, der die Hauptstadt im Chaos versinken ließ. Auf der einen Seite gab es jenen Teil der Bevölkerung, der aus Furcht vor vermeintlicher Ansteckung, Xenophobie und Rassenablehnung die Schaffung großer Sammellager für Goblinisierte begrüßte, während auf der anderen Seite der Teil der Berliner stand, die sich für die Rechte und Anerkennung der Betroffenen einsetzte. Orks und Trolle reagierten mit Verwirrung, dem Bitten um Hilfe und den Kampf um Akzeptanz und Überleben, während ihnen von so mancher Person offene Ablehnung, Hass und Angst entgegengebracht wurde. Als dann der erste Troll - unfähig, seine neuen übermenschlichen Körperkräfte richtig einschätzen zu können - dann auch noch den ersten Menschen umbrachte, eskalierte die Situation endgültig und entlud sich in Bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen auf offener Straße. Erst mit der zweiten VITAS-Welle im Herbst bekam die Stadt eine kurze Verschnaufpause.[14] Auf der Suche nach einem besseren Heim wanderten viele Metamenschen in den metafreundlicheren Rhein-Ruhr-Megaplex ab.[17] In all den Wirren der anschwellenden Protestszene entstanden neben Metamenschenrechtsgruppen auch andere Graswurzelbewegungen, die man später als Policlubs bezeichnen wird.[10]
Die Spannungen kehrten umso stärker zurück, nachdem klar wurde, dass die neue VITAS-Welle weniger schlimm war als die erste. Es folgten gezielte Angriffe auf die Berliner Polizeikräfte und -einrichtungen, sowie ein Bombenattentat auf das neu gegründete Bundesamt für Erwachtes.[18]
Für die Regierung war das Maß endgültig voll und sie zog einen alten Notfallplan aus der Tasche, der zu Zeiten des Osteuropäischen Grenzkriegs ersonnen wurde und begann in einer Nacht- und Nebelaktion zunächst Bundeskanzler, die Vizekanzlerin und alle wichtigen Minister von Berlin nach Hannover auszufliegen. In den folgenden Wochen folgten dann die restlichen Minister und die Angehörigen des Bundestages, die ebenfalls nach Hannover evakuiert wurden. Im Oktober 2022[15] wurde Hannover mit dem zweiten Hauptstadtbeschluss zur neuen Bundeshauptstadt ernannt und man begann offiziell mit dem Deutschen Regierungsumzug bei dem innerhalb von sechs Monaten Parlament und Bundesämter in die neue Hauptstadt verlegt wurden.[18] Am 31. März 2023 war der Umzug dann auch offiziell beendet.[19][10]
Berliner Frühling
Mit der Regierung nun in Sicherheit zogen Polizei und Stadtverwaltung die Samthandschuhe aus und entschieden sich, die im Chaos versunkene Stadt mit allen Mitteln wieder zur Ordnung zu bringen. Es folgte am 29. April 2023[19] eine äußerst brutale Polizeikampagne, die man später als Berliner Frühling bezeichnen würde, bei der es zahlreiche Razzien und Verhaftungen gab - oftmals mit "unerklärlichen Todesfolgen" und die man später als gezielte Exekutionen von "Aufrührern" enthüllen wird. Die Polizei war mehr als bereit, Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten und schreckte auch nicht mehr vor Eskalationen bei der Durchsetzung von Ausgangssperren zurück. Versammlungen wurden gezielt mit dem Einsatz von bewaffneten Sonderwagen, Reizgas und Maschinenpistolen aufgelöst.[18] Am Ende resultierte die Aktion in 14 Toten und mehr als 2.000 Verletzten, sowie 14.000 Festgenommenen. Die dabei verursachten Schäden gingen in die Milliarden.[19] Es gelingt aber immerhin Ostberlin zu befrieden.[10]
Nach dem Berliner Frühling wurde es für einige Zeit still um Berlin, auch wenn staatliche Repressalien an der Tagesordnung waren. Überwachung, Schikanen durch die Ordnungskräfte und die soziale Ächtung von Nicht-Konformisten waren ein enormer Spiegel zu dem, was aus Berlin später mal werden sollte. Zu dem tristen Alltag gesellten sich zudem noch leere Haushaltskassen, Misswirtschaft, fehlende Subventionen und auch sozialpolitische Sparmaßnahmen, die eine soziale Verarmung und den Verfall der Stadt weiter vorantrieben. Als der Crash von 2029 zuschlug, brach auch noch die computergestütze Dienstleistungsbranche zusammen und ließ Berlin ums nackte Überleben bangen, da es kaum produzierende Industrie besaß.[18]
Eurokriege
Eurokrieg I
Nach der Offensive in Polen befürchtete man in der benachbarten Bundesrepublik Deutschland das Schlimmste. Bald schon gab es einen Zustrom polnischer Flüchtlinge, die vor allem Berlin erreichten, während gleichzeitig viele Berliner in die wirtschaftlich stärkeren Regionen der BRD flüchteten, wie etwa Frankfurt am Main oder München. Der Berliner Ring erlitt tagelange Staus und jeder, der nichts zu verlieren hatte, verschwand aus der Metropole. Nachdem auch alle diplomatischen Versuche der BRD gen Russland scheiterten, hatte sich die Stadt auf eine Belagerung eingestellt, da Berlin zu diesem Zeitpunkt zwar keinen wirtschaftlichen, dafür aber einen strategisch-historischen Wert als Eroberungsziel besaß. Als die russischen Verbände die deutsch-polnische Grenze schließlich überquerten, kam es zu einer ersten Schlacht mit der Euro Defense Force, zu der auch die neugegründete MET2000 gehörte.[18]
Um bereits im Vorwege die russischen Kräfte auszubremsen, hatte die Bundeswehr die Deiche in Brandenburg gesprengt. Dennoch kam es zu heftigen Kämpfen um Frankfurt an der Oder, welches durch die Kampfhandlungen kräftig zerschossen wurde.[20] Man erwartete, dass die russischen Panzerkeile auf Berlin vorstoßen würden, erlebte dann aber überraschenderweise, dass diese die Stadt im Norden umgingen.[18] Die Russen hatten aufgrund ihrer fielen Konflikte entschieden, dass eine Eroberung Berlins zu viele Opfer bedeuten würde, weshalb man lieber ins Kerngebiet Deutschlands vordringen wollte.[21][W 1] Die nördlich von Berlin gelegenen Städte Rostock und Szczecin würden im November '31 fallen[22], bzw. wurden schlicht aufgegeben.[23]
Großer Dschihad
Als 2034 der Große Dschihad begann, riefen die islamistischen Fanatiker der Allianz für Allah um Sayid Jazrir auch in Berlin zum heiligen Krieg auf, wodurch die Stadt in ein Kriegsgebiet verwandelt wurde.[10] Berlin, welches den höchsten Anteil Muslime in einer westlichen Metropole besitzt, sah die Entstehung der Panislamischen Union, die zusammen mit anderen islamistischen einen "heiligen Krieg" ausriefen und Tod und Verwüstung in die Straßen brachten. Hauptziele wurden die staatlichen und metamenschlichen Einrichtungen, sowie Kirchen, die allesamt Ziel von Bombenattentaten oder anderen Terrorangriffen wurden. Auf offener Straße kam es zu übergriffen mittels militärischer Waffen aus alten Armeebeständen, sowie Militärwaffen und Sprengstoffen, die aus dem Mittleren Osten nach Berlin geschmuggelt wurde. Auch hier richteten sich die Übergriffe in erster Linie gegen Polizei und Metamenschen. In der Folge kam es zu massiven Razzien, die vor allem das "Emirat" Kreuzberg traf, bei denen Sondereinsatzkommandos der Polizei mit Unterstützung von Söldner-Einheiten durchgeführt werden.[18]
Hierbei kam es zur sogenannten Operation Hera, bei der Spezialermittler der MET2000 (die später einmal Argus bilden sollten) Ziele infiltrierten, um die lokalen Führer der Panislamischen Union zu identifizieren und auszuschalten.[24] Die Operation war größtenteils erfolgreich und die Panislamische Union wrude von der Straße wieder in den Untergrund gedrängt.[18] Das Emirat Kreuzberg war so schnell passé, wie es entstanden war.
Auch wenn nicht wenige anno 2070 immer noch nostalgisch vom Emirat Kreuzberg reden... | |
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Das Letzte Gesetz
Im Jahre 2039 löste die Nacht des Zorns und der überraschend einige Widerstand der Meta-freundlichen, anarchistischen und linken Gruppen stadtweite Unruhen aus, die in der Vernichtung der Berliner Sektion des Humanis-Policlubs mündeten, der Jahre brauchte, um eine neue Niederlassung in der Stadt aufzubauen. Neben den Neo-Skins und anderen rechtsextremen Gruppen richtete sich der Zorn noch gegen weitere Ziele. In der Vergangenheit wurde immer wieder über Metamenschenlagern im Süddeutschen Bund berichtet wurde, die nicht nur von der dortigen Regierung gebilligt, sondern auch im Rahmen eines geplanten Eugenikprogrammes initiiert wurde. Aus dem Protest heraus entsteht eine politisch linksmotivierte Massenbewegung, die bald schon im Rahmen anhaltender Demonstrationen gegen den "faschistischen Staat" abermals Polizeiwillkür erfuhr, wie man sie zuletzt in den 2020ern mit dem Berliner Frühling sah. Dieses Mal hatten die Demonstranten jedoch endgültig die Nase voll.[18]
Als die Erinnerungen an die Polizeigewalt und Behördenwillkür, politische Ermüdung, die zunehmende Verarmung, die Massenflucht der bessergestellten Bürger und das wirtschaftliche Sterben der Metropole wieder hochkochen und der Schmerz durch den Verlust, den praktisch jede Familie oder jeder Freund bei den brutalen Auseinandersetzungen direkt oder indirekt hinnehmen musste, zurückkehrte, erhoben sich die Massen gegen das unterdrückerische System, das die Maske der Demokratie lediglich zur Zierde trug. Die etlichen Protestaktionen und Übergriffe gegen staatliche Einrichtungen ließen sich von der Polizei mit Gewalt nicht mehr kontrollieren und die Stadt versank im Ausnahmezustand. Verkehrsknoten wie Flughäfen und Bahnhöfe kommen zum Erliegen und wurden nicht mehr angesteuert, Autobahnen wurden von errichteten Blockaden versperrt und selbst das ALI wird sabotiert.[18]
Bei den vielen Kundgebungen suchte man nach einer politischen Alternative, wobei die Anarchistische Bewegung Berlin (ABB) entstand. Zahlreiche (zum Teil gegenläufige) Strömungen verschmelzen in dieser (Kommunismus, Sozialismus, Mutualismus, Anarchismus, Anarchofeminismus, etc.), die ein System von Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, Selbstverwirklichung der Individuen und kollektiver Selbstverwaltung anboten. Die wütende Bevölkerung war dieser Aussicht sehr angetan.[25] Bald schon wurde die ABB zur Massenbewegung.[10]
Am 5. September marschierte die Masse ins Rote Rathaus (welches in diesem Zuge zerstört wurde[26]) und zwang den Berliner Senat zum Rücktritt. Ganze 23 Tage später, am 28. September, ruft das neu gegründete Libertäre Komitee zum "größten soziopolitischen Experiment der Geschichte" auf und erließ das sogenannte Letzte Gesetz[10], welches die nächsten 16 Jahre die Grundlage des allgemeinen Zusammenlebens werden sollte.[27]
"Hiermit erklären wir die Anarchie zur offiziellen Staatsform Berlins. Das Aufstellen von Regeln und Gesetzen zwecks allgemeiner Gültigkeit wird zum Hochverrat, ebenso wie die Anhäufung von Macht in den Händen eines einzelnen oder einiger weniger. Einziges Staatsorgan bleibt der Berliner Rat, dessen Mitglieder sich unbedingt auf eine Koordinierungsfunktion beschränken müssen. Anderenfalls ist jeder Berliner berechtigt, die entsprechende Person zu eliminieren."
-- Das Letzte Gesetz[10]
Status Fluxus
Das Libertäre Komitee verblieb selbst als beratendes politisches Organ und als Diskussionsplattform unter dem Namen "Berliner Rat" und hatte eine Koordinationsfunktion ohne irgendwelche legislativen oder exekutiven Befugnisse. Öffentliche Einrichtungen wurden im Rahmen der Aktion "Treusorgende Hände" privatisiert. Fortan wurden Müllentsorgung, Feuerwehr, öffentliche Bau- und Instandhaltungsvorhaben, Energie, Post, ÖPNV und Polizei aufegelöst und diese Aufgaben von (mal mehr, mal weniger) verantwortungsvolle "Interessengruppen" verteilt, wobei es sich dabei um Kommunen, Zusammenschlüsse und manchmal sogar Konzerne handelte.[27]
Der Status F funktionierte trotz aller Widrigkeiten und Berlin erlebte in den 2040ern und beginnenden 2050ern das erste Mal seit langem soetwas wie Ruhe. Die Idealisten erträumten sich zwar ein Utopia, das nie erreicht werden konnte, aber den Berlinern wurde ermöglicht, ein vollkommen neues Bewusstsein für die Abhängigkeit voneinander klar, sowie auch die Bildung alternativer Gemeinschaften auf limitiertem Raum - den sogenannten Kiezen, die auch weit nach dem Ende des Status F ihre Bedeutung nicht verlieren würden. Und vor allem: Eine Zeit des gemeinschaftlichen Zusammen- und Überlebens ohne Blutvergießen oder Tyrannei. Auch wenn es immer wieder Schwierigkeiten gab, so konnten dei Vermittler und Sokaren (vergleichbar mit lokalen Richtern / Vollstreckern) immerhin über ein Jahrzehnt lang das Gleichgewicht der Kräfte wahren und das komplizierte Gewulst unterschiedlichster Interessengruppen im Gleichgewicht halten.[27]
Auch Konzerne fanden sich in Berlin während dieser Zeit, da der Status F deren Anwesenheit nicht verboten hat (auch wenn man die Exterritorialität nicht anerkannte). Diese waren, wenig überraschend, natürlich daran interessiert, Profit aus den Berlinern zu schlagen. Dennoch gab es auch Widerstand von konzernfeindlichen Gruppierungen, die die wachsende Präsenz der Konzerne eher besorgt betrachteten; ihr eigenen Regeln ermöglichten es aber nicht, den Aufbau von Konzernenklaven zu untersagen, solange die Konzerne die Macht nicht an sich rissen.[28]
Da allerdings die Absolute Freiheit der Anarchie aber dem Einzelnen auch eine erhebliche soziale und Eigenverantwortung abverlangte, und nicht wenige das Fehlen von feststehenden Gesetzen mit "alles ist erlaubt" verwechselten, war das anarchistische Paradies in der Praxis so paradisisch nicht: So brachte der Status F eine Menge teils (meta)menschenverachtende Auswüchse hervor, gegen die die verschiedenen Fraktionen innerhalb des im Fluß befindlichen Machtgefüges bestenfalls sporadisch vorgingen. "Sportveranstaltungen" wie der berüchtigte «Berliner Zehnkampf», bei denen regelmäßig fast alle Teilnehmer ums Leben kamen, "Freakshows" im Nachmittags-Trid-Programm, bei denen die Selbstdarsteller Leben und Gesundheit riskierten, der große Schattenmarkt oder kanibalistische Restaurants - es gab in Berlin kaum etwas, was es nicht gab. Auch Gangs, die ihren Rassismus hemmungslos auslebten wie die pseudo-christlichen «Kreuzritter» auf der einen und die «Horde» der Orks und Trolle auf der anderen Seite feierten in Berlin fröhlich Urstädt.
Tja, es ist schon erstaunlich, welche Stilblüten die Metamenschheit treibt, wenn man sie denn lässt... | |
Prof. Z |
Anno 2053 erhielt Berlin dann offiziell eine Anerkennung von der Allianz Deutscher Länder und bekam auch einen Sitz im Bundesrat.[28][10] Mit dieser Anerkennung wurde Berlin offiziell zur Freistadt erklärt.[15]
Ende des Status F
Der Zustand der Anarchie hatte in Berlin in dieser Form bis 2055 Bestand. Eine anarchosyndikalistische Gruppe namens „Liberty of Body and Soul" (LBS) hatte ein Bündnis mit anti-anarchistischen Gruppen gegründet und bereitete sich auf den Kampf vor. - Bevor der Konflikt allerdings ausbrach, rückten Kampfgruppen der Megakonzerne (mit politischer Rückendeckung der ADL) am 27. August in einer generalstabsmäßig geplanten und durchgeführten Militäraktion in die Stadt ein. Die Konzerne versuchten zwar eine gewaltsame "Befreiung" der Stadt, scheiterten aber an dem autonomen Widerstand und dessen Militärwaffen aus Eurokriegszeiten.[10] Die LBS und ihre Verbündeten wurden dabei nahezu vollständig aufgerieben.
Der offene Krieg mit den Söldnern der Konzerne begann im Prinzip, als die Gruppe «Liberty of Body & Soul», die sich zur echten BFS entwickelt hatte, als Werkzeug der AG Chemie enttarnt wurde... und wie es ausgegangen ist, wissen wir schließlich alle! | |
Auntie nnarchie |
Die Anarchos, die den logistisch und militärisch überlegenen Konzerntruppen einen erbitterten Abwehrkampf lieferten, aber ihren Widerstand nicht wirklich effektiv koordinieren konnten, wurden in den Ostteil zurückgedrängt und dort in dem kleinen Stück von Berlin, das sie mit Mühe halten konnten, letztlich eingemauert. So wurde Berlin abermals geteilt; dieses Mal in einen konzernkontrollierten Westteil und einen von Anarchisten kontrollierten Ostteil. Der Berliner Vertrag wurde mit der ADL aufgesetzt und legitimierten den Anspruch der Berliner Konzerne auf "ihre" Stadt.[10]
Neues geteiltes Berlin
Im Osten versuchte man, den Status F nochmal in kleinerem Maßstab aufleben zu lassen, während sich im Westen die Bewohner mit ihrem lange gepflegten Selbstverständnis nun einer Autorität beugen mussten. Unter diesen befand sich zudem eine ganze Generation, die im Status F geboren und aufgewachsen war und nichts anderes kannte - von den Medien auch als Generation F bezeichnet, die nun der Mischung aus Allianz- und internationalem Konzernrecht folgen sollte.[29]
Auf der Westseite bildete sich mit dem Konzernrat ein Gremium der regierenden Konzerne, der der Verläufer des späteren Berliner Rates sein sollte und übernahm die Aufgaben der öffentlichen Hand, die die Bürger nun bezahlen sollten. Jene ohne Einkommen verpflichteten sich, für die Konzerne zu arbeiten oder wurden schlicht in den Osten umgesiedelt. Die Wiedereinführung der Schulpflicht und die Subventionierung von Universitäten und Schulen begann die "Erziehung" der nächsten Generation nach Konzernwillen. Dadurch zogen auch die verschiedenen Konzernkulturen nach Berlin, mit denen die Bevölkerung innerhalb der Enkalven in Kontakt kommt und die die spätere Gesellschaft Berlins nachhaltig beeinflussen würden.[30]
Am 20. Oktober 2059 nutzte die Proteus AG die Gelegenheit während des anhaltenden Konzernkrieges rund um Fuchi, um Mittels diverser Tricks und Schattenoperationen gegen Fuchi Pan-Europa vorzugehen. Bei einer der Operationen rückten die Truppen des Konzerns auf das Gelände zwischen Steglitz und Zehlendorf aus, nachdem die hiesigen Fuchi-Mitarbeiter glauben gelassen wurden, sie seien gekündigt worden.[11]
Ein Mal versuchten es die Konzerne unter Führung von Proteus und Renraku[10] noch, als sie 2060 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion alle Versorungsrouten für den Berliner Osten abriegelten und versuchten (unter Ausschluss, Zensur und zum Teil mit Billigung der Medien) die Einwohner auszuhungern. Mittels Dauerbeschallung von Aufgabe- und Amnestieangeboten sollten die Bewohner zudem weiter zermürbt werden. Nach Monaten, in denen nur Schmuggelware das Embargo den Berliner Osten erreichen konnte, antwortete das legendäre Komitee 221 mit dem Einsatz schwerer Waffen aus Sowjetbeständen und erzwang ein Ende des Embargos.[30]
Die nächsten vier Jahre herrschte ein instabiler Frieden, der aber immer wieder durch Aktionen der Autonomen (die man zunehmend als Sprawlguerilla bezeichnete) gegen Konzerneinrichtungen und durch Embargos der Konzerne gegen den Osten strapaziert wurde. Zwar erfuhren die Ostberliner aufgrund der extensiven Anti-Anarchisten-Propaganda immer mehr Ablehnung, doch gab es zeitgleich immer mehr Alt-Berliner im Westen, die die Autonomen insgeheim unterstützten. Durch die zunehmende Radikalisierung im Osten und den Zugriff auf militärische Waffen kam es in Ostberlin zu mehr internen Problemen, da der zum Teil pazifistische Ostberliner Rat in Konflikt mit den militanten Rädelsführern geriet.[30]
Umzug des Shadowland-Knotens
Nach der Zerschlagung von Schattenland Frankfurt zog der wichtigste deutsche Shadowland-Knoten in den anarchistischen Osten Berlins um, wobei eine Crew aus dortigen Anarchisten vom bisherigen Sysop Tell das Ruder übernahm: Antifa, Anne Archiste, Dator und Roter Korsar sowie Corpshark, der zusammen mit Konwacht aus Frankfurt gekommen war. Auch die Otaku unter Führung Mnemosynes, die 2061 die «Operation Erntedank» überstanden hatten, siedelten sich dort an.
2061 gab es auch das heute legendäre, von MCT-Media gemeinsam mit der DeMeKo gesponserte Benefiz-Konzert "Ragnarock" für die "Opfer der Anarchie" und den Wiederaufbau Berlins.[31]
Crash 2.0
Als der Crash von 2064 zuschlug waren die Konzerne schnell der Ansicht, ohne jegliche Gewalt oder schlechte Presse den Osten zum Aufgeben bewegen zu können. Das Berliner Gitter war durch den Virus irreparabel zerstört worden und der Osten war komplett von der Matrix abgeschnitten. Und im Dezember kam es dann zu einem Zugriff des Bundesamtes für Innere Sicherheit, welches den dortigen Shadowland-Knoten aushob.[30]
Saeder-Krupp hatte immer wieder betont, dass man das Berliner Netzwerk nicht durch die Abschaltung hat retten können, die man sonst einsetzen konnte, wird hinter verschlossenen Türen gemutmaßt, dass S-K das Gitter sehr bewusst mit Zustimmung der anderen Konzerne opferte, was auch zu dem Schlag gegen Schattenland passte.[30]
Die Versorgungslage war dennoch prekär, auch wenn der Osten mit seinen Selbstversorgern weniger infrastrukturelle Probleme erfuhr als der technisierte Westen. Nahrungsmittel und andere Produkte (vor allem im medizinischen und technischen Bereich) verschlechterten die Situation rapide. Mangelndes technisches Know-How, schlechte Verfügbarkeit und mangelnde Netzabdeckung in Brandenburg sorgten dafür, dass die autonomen Zonen nur selten mit kabellosen Netzwerken versorgt werden konnten. Als weitere Schikane störten dei Konzerne zudem alle Datenübertragungen aus und in den Osten mittels Signalmasten.[30]
Emergenz
Während der Technomancer-Verfolgung im Jahr 2070 waren Technomancer in einigen Teilen von Berlin relativ sicher, da man dort keine Jagd auf sie machte.[32] Das hielt aber am Ende niemanden davon ab, heftigst auf die sogenaninte "Technomancer-Gesetze" zu reagieren, die in der ADL in Kraft getreten waren. Als Reaktion folgte am 12. September der berüchtigte Anschlag von Kommando Konwacht.[33]
Dabei übernahmen Hacker von KK ein Messerschmitt-Kawasaki-Flugzeug vom Typ Gulfstream Luxe V, welches M-K-Pendler auf dem Weg nach Hause transportierte. Im Landeanflug wurde das Flugzeug plötzlich gehackt und in die nahegelegene Arkologie von Müller-Schlüter-Infotech gelenkt. Die 25 Insassen des Flugzeuges, sowie 79 MSI-Mitarbeiter kamen dabei ums Leben und es entstand ein erheblicher Sachschaden an der Arkologie. Am Anfang ging man noch von einem tragischen Unfall aus, dann kamen aber Gerüchte auf, dass das Flugzeug gehackt wurde. Da die Art und Weise auf Technomancer schließen ließ, heizte dies die Hexenjagd wieder an. Schließlich bekannte sich Kommando Konwacht zu dem Anschlag über einen Blogeintrag, wodurch nicht nur die Öffentlichkeit empört wurde. Auch im Untergrund und in den Schatten war die Aktion äußerst kontrovers aufgefasst worden und kostete KK erhebliche Unterstützung.[33]
Die Konzerne reagierten entsprechend extrem, zumal man die Urheber in Ostberlin vermutete. Der Konzernrat nutzte die vorherrschende Angst der Westberliner (was auch mit den Spukgeschichten über die Technomancer zusammenhing) und denunzierte Ostberlin abermals medial. Die schiere Brutalität der Tat sorgte zudem dafür, dass die viele Westberliner ihre Unterstützung für die Ostberliner aufkündigten. Dank der Medien (und viel Hilfe durch die DeMeKo) verwandelte sich Ostberlin in der öffentlichen Wahrnehmung - sowohl in Berlin als auch darüber hinaus - zu einer Brutstätte radikaler Sprawlguerilla, was natürlich nur in Teilen der Wahrheit entsprach.[30]
Doch auch auf der anderen Seite der Berliner Mauer radikalisierte man sich mehr und mehr. Da die ADL seit dem Crash von 2064 mehr und mehr den Status einer Konzerndemokratie annahm, welche vom Frankfurter Bankenverein und Saeder-Krupp abhängt, entstehen immer mehr Zellen, die den Konzernen eins Auswischen wollen. Durch die Parallelen der Situation zu 2055 auf gesamtdeutscher Ebene in den 2070ern sehen viele die Zeit zum Handeln gekommen, bevor die ADL am Ende sich ganz dem Konzernfaschismus beugen muss.[30]
Operation Just Cause
Die Wiedervereinigung von Berlin sollte bald darauf geschehen. Am Vormittag des 14. April 2072 verübte die Sprawlguerilla-Gruppe namens UV-X ein schweres Attentat auf dem Gelände der European Motor Company (Ford) in Schönweide nahe Ostberlin.[30] Die Organisation verwendete eine Handvoll Kanister der Aerosol-Nanowaffe Surtr, die in der Vergangenheit schon von Deus und Winternight eingesetzt worden war. Diese Waffe versprühte ihre Ladung als roten Staub, der sich kurz darauf selbst entzündete und die einige EMC-Angestellte in Flammen aufgehen ließ. Das Gelände wurde rasch evakuiert und eine Bannmeile errichtet, da die Gefahr bestand, dass der Wind die Nanowaffe in der Umgebung verteilen würde. Zusammen mit dem Anschlag ging auch ein Bekennerschreiben bei den Medien ein, in dem UV-X weitere Aktionen ankündigten.[34]
Nun mit einer vollkommen neuen Gefahr konfrontiert, schreiteten die Konzerne umgehend ein, ohne vorher zu klären was überhaupt passiert ist. Die Absperrung von Ostberlin wurde an einigen Stellen geöffnet und man begann mit der Operation Just Cause. Ein massives Aufgebot von Konzernstreitkräften mit Soldaten, Panzern, Wasserwerfern, unzähligen Drohnen und unter Einsatz von ADS-Geschützen wie auch experimentellen Reizkampfstoffen stürzte sich in die Schlacht. Zwar setzten die vereinten Truppen primär nichttödliche Waffen ein, aber aufgrund der angespannten Situation, sowie Angst vor bewaffnetem Widerstand und dem Einsatz von weiteren Nanotech-Angriffen waren am Ende der Operation zahlreiche Tote und Verletzte unter den Alternativen zu beklagen. Um weiteres sinnloses Morden zu verhindern, ergab sich der Großteil der alternativen Bevölkerung den Konzernen. Der Widerstand fiel am Ende geringer aus als gedacht, sodass innerhalb weniger Tagen der gesamte Osten komplett von den Konzernen eingenommen wurde.[34]
Auch der Bundesrat und die Allianzregierung schaltete sich schließlich ein, nachdem zahlreiche Aufnahmen der Übergriffe des Konzernmilitärs von der "Befreiung" in die Matrix gelangten. In der Folge gab es jede Menge öffentliches Interesse und es wurde auf eine Klärung der Zustände gedrängt. Auch eingehende Durchsuchungen konnten kaum Waffen, Sprengstoffe und - was am wichtigsten war - keinerlei Nanowaffen gefunden werden. Die Untersuchung einer unabhängigen Kommission aus Regierung und Konzernen gelangte zu dem Schluss, dass es den Terroristen gelungen war, die Konzerne zu überlisten und zu einem Angriff zu provozieren.[34]
Wiedervereinigung
Nach der Befreiung der Ostsektoren wurde der Berliner Vertrag mit der ADL von 2055 grundlegend überarbeitet und neu geregelt. Die Konzerne waren nach der Situation in der Bredouille, da eine Rechtfertigung für die Aktion fehlte und ein Sündenbock nicht zu finden war. Die gesamte Allianz blickte zu den Geschehnissen in Berlin, weshalb sich Bundeskanzler Linnheimer mit einem Stab aus politischen Beratern - darunter Innenministerin Sandra Sagehorn, Ex-Bundeskanzlerin Herta Brüggen, wie auch ESP-Vorsitzender Gerrit Marquardt - in die Stadt begaben, um sich dort mit Vertretern der Konzerne zu treffen. Auf Bitten des evangelischen Pastors Morek Pflügler aus Lichtenberg, sowie Mitra Özgun, einer Kiez-Vertreterin aus Friedrichshain-Kreuzberg kam es auch zu einem Treffen unter Augen der ADL-Politik zwischen Vertretern der Konzerne und der Alternativen an einem runden Tisch.[35]
So zusammengebracht, begann man an der Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung. In den nächsten Monaten gab es weitere Verhandlungen unter der ADL-Botschafterin Dr. Isabelle Jandorf, die zudem auch Aufsichtsrat der Preußenstiftung ist. Unter Zustimmung des Bundesrates wurde der Berliner Vertrag von 2055 neu geregelt. Der bisher bestehende Konzernrat wurde in ein politisches, rechtsstaatliches Gremium aus Vertretern der Bezirke erweitert, sodass dieser - nun wieder Berliner Rat heißend, nun offiziell für alle Bezirke der Stadt galt. Die BERVAG wurde neu organisiert, um nun als Verwaltungskonzern der öffentlichen Hand zu dienen. Weiterhin unternahm man eine weitreichende Metropolenreform, bei der die Bezirksverteilung und deren Administration neu festgelegt wurde. Trotz dieses insgesamt produktiven Prozesses gab es immer wieder Störaktionen links- und rechtsmotivierter Sprawlguerilla, die verdeutlichten, dass nicht alle Alternativen einer gemäßigten, auf Autarkie bedachten Bürgerbewegung folgen wollten. Dennoch hielt man an den Plänen fest.[35]
Am 12. September wurde mittels der Änderungen des Berliner Vertrages die Freistadt Berlin als ein mit der ADL asoziierter politischer Staat anerkannt, der aber selbst keinen Sitz im Bundesrat haben sollte.[10] Der politische Sondercharakter sorgte dafür, dass man sich im Bundesrat für den Erhalt eines Sonderstatus entschieden hatte. Für das Berliner Territorium wurde eine Sonder-SIN eingerichtet,[35] die sogenannte VolksSIN.
Im Verlauf dieser einschneidenden Umgestaltung wurde auch Königs-Wusterhausen an Brandenburg zurückgegeben, während andere, zu vor brandenburgische Teile des Berliner Umlands eingemeindet wurden. Die Zahl der Berliner Bezirke reduzierte sich im Rahmen einer Neu-Ziehung der Bezirksgrenzen auf 21. Die Bezirksautonomie bzw. -autokratie stellt einen Kern der neuen Ordnung Berlins dar. So sitzen im neuen "Berliner Rat" Vertreter der exterritorialen Konzernbezirke nominell gleichberechtigt neben den demokratisch gewählten Bezirksvertretern der Freien Bezirke und den Vertretern der alternativen Bezirke, deren Regierungsformen von anarchistisch über kommunistisch bis meritokratisch reichen.?
Um weiterhin die Widerstände und Konflikte zum erliegen zu bringen, gewährte der am 1. Oktober der inaugurierte Berliner Rat nach seiner Wahl allen Ostberlinern sowie allen SINlosen der Stadt Bürgerrechte und eine einmalige Generalamnestie für Verbrechen gegen Konzerne und Stadt, bevor man die Stadt offiziell wiedervereinte. Überraschend schnell bestellte man den Sternschutz als berlinweite Stadtpolizei, während die deutsche Öffentlichkeit darin die erste Weichenstellung sieht, die Berlin auf dem Weg zur Rückkehr zur alten Glanz nimmt.[35]
Am 2. / 3. Oktober geschieht folgten dann erste Bezirkswahlen, die Bestellung des Berliner Rates und schließlich die Wahl der Ratspräsidenten und der Bürgermeister.[35]
Berliner Polizeistreit
Januar 2073 kehrte der extremistische Schiitenprediger und Eurokriegsveteran Muhammad Cemar Husain Abu al-Qasim aus seinem Exil nach Xhain zurück. In der dortigen Jazrir-Gemeinde hetzte er seitdem gegen die Konzerne der Ungläubigen.[12]
Im März kam es zur Ersten Berlinkonferenz. Nach Anregung durch Morek Pflügler kamen die Vertreter verschiedener Interessengruppen bei diesem Gipfeltreffen zusammen, um so die Einigungsgespräche von 2072 fortzuführen.[12]
Der brüchige Frieden zeigte sich aber weiterhin. Am 16. Juni nahmen Terroristen der Letzten Front in Lichtenberg einen Bus mit 31 Anarchotouristen als Geiseln. Nachfolgend kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der rechtsextremen Falkenwehr und der orkischen Sevet-Kiezwehr. Mit der Freigabe von Polizeibefugnissen und -mitteln zur Geiselrettung durch Morek Pflügler an die Falkenwehr kam es zum sogenannten Berliner Polizeistreit, der 2076 zur Berliner Polizeifreiheit führen sollte.[12]
Im Mai 2074 folgte eine überraschende Reaktion der DeMeKo. Als Polizisten des Sternschutzes die Räumlichkeiten des alternativen Riggermagazins Razang durchsuchten, protestierte der deutsche Mediengigant ungewohnt heftig. DeMeko-Chef Björn Taube sah in der Aktion die Berliner Pressefreiheit gefährdet. Auch wenn es vermutlich nur ein PR-Stunt war, sorgte der Protest dennoch dafür, dass sich das Ansehen des Konzerns bei der Berliner Alternativjugend nachhaltig verbesserte.[12]
Das Mai-Massaker
Am 1. Mai 2075 kam es zu den wohl schwersten Maikrawallen seit 15 Jahren. Rund eine Million Demonstranten trifft auf 20.000 Schutzkräfte. 2.112 Personen werden festgenommen, 1.154 Polizisten werden zum Teil schwer verletzt und 51 versterben sogar. Auf Seiten der Demonstranten werden tausende verletzt und 550 von ihnen getötet.[12]
Im Dezember wurde der Berliner Polizeistreit weiter angeheizt, als die Waffenproduzierenden Konzerne sich auf die Seite der Initiative Berliner Vollbewaffnung stellten. Diese befürworteten die breite Vergabe von Waffenlizenzen an Privatpersonen und alternative Sicherheitsdienste. Im gleichen Atemzug wurde die rechtliche Gleichstellung von Kiezwehren und Konzerntruppen zu einem Dauerthema im Berliner Rat. Der Sternschutz forderte parallel dazu mehr Gelder, um den anhaltenden Protesten gegen die "Überwachungsmatrix" zu begegnen.[12]
2076 eskalierte die Situation dann aber völlig. Am 1. Mai kam es erneut zu Krawallen, die sogar das Vorjahr in den Schatten stellten. Gerüchte wollen zudem wissen, dass ein diskordianisches Kommando namens Operation Mindfuck und das Terrornetzwerk Letzte Front an der Eskalation beteiligt waren. Beim sogenannten Mai-Massaker kesselten Kräfte der SonderSchutzTruppe unter Leitung von Bianca Voyé Demonstranten am Kottbusser Tor ein und eröffneten auf ihren Befehl hin das Feuer. SST-Offizier (und später als "Held von Berlin" bezeichnet) Sergej Rudek widersetzte sich dem Befehl und schaffte es, die Gewalt zu beenden. Dennoch versterben rund 1.200 Personen, während man in ganz Berlin Jagd auf Voyé machte. Monatelang kam es zu Freitagsprotesten für die Absetzung des Sternschutzleiters Erhardt Ahrend und der erste Alternative Polizeidienst der Schwarzen Bären wurde von Rudek gegründet. Der Vertrag mit dem Sternschutz wurde massiv zugunsten einer Berliner Polizeifreiheit beschnitten.[12]
Im Oktober erweiterte sich der Berliner Rat um Dr. Karoline Baader, die als Sonderberaterin der ADL in Sachen Kognitives Fragmentierungssyndrom eingesetzt wurde. Bei der Wahl wurde Sofia Nordin die neue BA von Reinickendorf.[12]
Am 22. November verstarb derweil der BA von Z-IC Tegel, Michael Koslowski, kurz nach seiner Wiederwahl. Koslowski wurde Opfer einer Autobombe in der Tiefgarage der Q-Mall. Der oder die Verantwortlichen wurden nie geschnappt.[12]
Die Maidemonstrationen am 1. Mai 2077 blieben überraschend friedlich. Das neue Konzept aus regulären und alternativen Polizisten bewährte sich, sodass die Gewalttätigkeiten und Eskalation der beiden Vorjahre ausblieben.[12]
Explosion in der Gropiusstadt
Am 16. Juni erschütterte direkt die nächste Katastrophe Berlin. Ein Wohnblock in der Gropiusstadt explodierte und stürzte ein. Offiziellen Angaben zufolge war ein Drogenlabor detoniert, während der Piratensender Vibesfolk angibt, dass ein Raketenschlag verantwortlich war. Demnach sollte es weitere Anschläge geben, die aber durch Shadowrunner der Tuesday Crew vereitelt wurden. Ziel war es offenbar gewesen, einen neuen Krieg zwischen Anarcho- und Konzernbezirken zu provozieren. Die Täter waren gemäß Vibesfolk die Letzte Front, wobei man sich hier auf die Daten des ermordeten "Gedankengift"-Verschwörungsbloggers Cyanide stützte.[12]
Wenig später, am 28. Juni, beschließt der BAV mit überraschend großer Mehrheit, dem Ratspräsidenten erweiterte Entscheidungsbefugnisse in allen Fällen einzuräumen. Dies betrifft Fälle, die sowohl im BAV als auch im Schlichtungsausschuss nicht einvernehmlich geklärt werden können. Yilmaz Wojenko gibt in diesem Zuge das Marschall-Pilotprojekt frei.[12]
Aufstieg von Zöller
Im Oktober kam es wieder zu Wahlen. In Spandau zu einem weiteren Vorfall. Der Vertreter der Vereinigung Alternativ-Autonomes Spandau (VAAS) setzte sich Fletscher gegen Wojenko durch, dessen Amtszeit als Ratspräsident damit dann auslief. Im Bezirk Mitte ersetzte Dr. Paul Reinhard Zöller den PNE-nahen Dr. Alexander Schmidt, der durch einen Angriff seitens eines linksautonomen Orks so schwer verletzt wurde, dass er ins Koma fiel.[12]
2078 folgte im März die Zweite Berlinkonferenz. Bei dem Gipfeltreffen der Interessensgruppen sollte es offenbar um die Sondierung möglicher Kandidaten für Yilmaz Wojenkos Nachfolge gehen. Im Juni wählte der BAV dann Dr. Paul Reinhard Zöller von HKB zum neuen Ratspräsidenten und Ersten Bürgermeister von Berlin. Parallel zu der Wahl entschied sich der Bezirk Spandau, fortan ein Alternativer Bezirk zu sein.[12]
Direkt am 1. Januar erließ die ADL-Regierung eine Gesetzesnovelle. Darin wurde ihr das Recht einberaumt, im Krisenfall kritische Güter und Strukturen inklusive exterritorialer Anlagen zu beschlagnahmen und zu enteignen. Diese Novelle war Anlass genug, um seitdem im Berliner Rat immer wieder Diskussion darüber zu führen, ob es überhaupt gut wäre, einen Vollbeitritt Berlins in die ADL anzustreben.[12]
Am 7. März 2079 fand die Eröffnungsfeier "40 Jahre Berliner Anarchie" statt. Berlin wurde von zahllosen Krawallen in der Stadt aufgerüttelt, während über zwei Millionen "Anarcho- und Chaostouristen" nach Berlin strömten. Auf den Dritten Bürgermeister Morek Pflügler verübte man einen Anschlag, der aber erfolglos blieb. neme.sys, ein Aktivist der Letzten Front, verbreitete via SuperBILD: "Der Status F lebt. Die Verbrechen gegen das Letzte Gesetz werden geahndet werden. Wir kriegen euch!".[12]
Unterweltkämpfe
Die Unterwelt Berlins wurde am 24. Juni ordentlich aufgerüttelt. Während der Johannesfeier der russisch-orthodoxen Gemeinde traf eine Lenkrakete die Pankower Hoffnungskirche und zerstörte diese vollständig. Unter den Toten findet sich die Führungsriege der Weißen Vory, darunter auch der "Zar" Pjotr Gargari. Wenige Wochen später, am 7. Juli, kam es im Lichtenberger Tautpalast zu einer magischen Entladung. Mehrere Räume wurden von Kratzspuren übersät und vollkommen verwüstet. Kräfte von PsiAid konnten keinerlei Hinweise auf die Täter oder Opfer finden. Einzig diverse Piratensender berichteten, dass der Führungsstab der Roten Vory inklusive Boss Vladimir Karewitsch ausgelöscht wurde.[13] In der Folge wurde Nadjeska Girkin, alias Drakova, effektiv die Tzarin von Berlin.[36]
Im März 2080 wurde die rechtliche Stellung der MMVV-Infizierten in der ADL gestärkt. Dies führte zu einer massiven Infizierten Kampagne der Partei der Neuen Ordnung (PNO) um die Berliner Vampirin und PNO-Kandidatin Bella Lugosi, sowie einem offensiveren Auftreten der Ghul-Kieze, sowie der Gründung des Ghul-Polizeidienstes NekroPol.[13]
Sorben gegen Aztech
Im Spreewald kam es am 30. April zu Konflikten zwischen den sorbischen Wjelkami-Milizen und Aztechnology. Bei einem Überfall in Nowa Niwa sterben so 22 Personen. Im Juni sollte ein Überfall auf Konvoi von Aztech folgen, bei dem die Wjelkami Militärfahrzeuge erbeuteten. Darunter zählten Schnellboote und ein Camaxtli-Hoverpanzer. Der Konflikt rund um die Wjelkami schaltete sich dann im September/Oktober auch Brandenburgs Ministerpräsident Schinkel von der USPD ein, da diese mehrere Orte im Spreewald besetzt hielten. Schinkel bat um militärische Unterstützung durch die ADL.[13]
Die Konflikte zwischen ADL und Berlin kochten in der Zwischenzeit hoch. Die Feiern am 1. Mai wurden von zunehemenden Grenzschikanen gegen Bürger mit einer VolksSIN überschattet. Statt Konzerne und dessen Symbole zu attackieren, richtete sich die Wut der Demonstranten zunehmend auf die Parteibüros der ADL-Parteien sowie auf die Symbole deutscher Politik. Im August starben dann bei schweren Ausschreitungen zwischen Autofahrern und dem Bundesgrenzschutz am Checkpoint Dreilinden erstmal Personen.[13]
Im September dehnte die Kaplan-Özdemir BGoH aus Falkensee ihre Produktion und Vertrieb von "Halal"-Dönerspießen ADL-weit aus. Zudem gründete der Konzern die Fastfood-Kette Döner King.[13]
Am 20. Oktober gab es dann noch einen kleinen Eklat, als die Bezirksabgeordnete von Reinickendorf, Sofia Nordin (CVP), die wertvollsten Teile des Bezirks an Z-IC Tegel abtrat, für dessen Eigentümer Zeta-ImpChem sie arbeitet. Einige Tage später erklärte die Bezirksversammlung Reinickendorf dann die Absetzung von Nordin.[13]
Bevölkerung
Jahr | Bevölkerung | Menschen | Orks | Elfen | Trolle | Zwerge | Andere |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2073*[37] | 4.6 Millionen | 68% | 15% | 10% | 3% | 3% | 1% |
2078[38] | 6.8 Millionen | 64% | 15% | 8% | 6% | 5% | 2% |
2080[1] | 6.9 Millionen | 63% | 16% | 8% | 6% | 5% | 2% |
*Daten beruhen auf Schätzungen der Berliner Verwaltung.[37] Dank der erheblich verbesserten Datenlage wenige Jahre später über die Anarchozone und einen konstanten Zuzug von netto ca. 150.000 Personen pro Jahr vor allem durch Konzernversetzungen, Zuzug von Entwurzelten und SINlosen sowie hohe Geburtenraten speziell bei der Orkbevölkerung konnte der massive Zuwachs erklärt werden.[38]
Nicht-Metamenschen
Während die Fae des Seelie-Hofes zunehmend in der ADL auftreten, scheinen sie das instabile Berlin eher zu meiden. Allerdings lässt diese Annahme vermuten, dass der Unseelie-Hof um so interessierter an der Stadt sein könnte.[39]
Weiterhin ist der Drache Khael unter dem Namen "Marduk Perkot" aktiv, der als Vasall eines älteren Drachen aktiv ist, um Informationen über Mordrakhan zu sammeln.[40]
Stadtbild
Nachdem dem die Konzerne mit ihren Privatarmeen im Jahr 2055 die Macht über den Westteil Berlins übernommen hatten, während sich die Neo-Anarchisten und Anarchosyndikalisten verzweifelt bemühten, den Ostteil der Stadt zu halten, hat sich alles geändert.
Die Kurzfassung: Besatzungszone ist wieder ein treffender Name für Westberlin. | |
AnarXo |
Auf dem ersten Blick fällt ein starkes Gefälle zwischen West- und Ostberlin auf: Während der von Konzernen dominierte Westen mit Hochhäusern und Megabauten geprägt ist, bilden die maroden Plattenbauten im Osten die höchsten Gebäude in diesem Sektor, der ansonsten deutlich niedriger bebaut wird. Die alten DDR-Gebäude kommen auf maximal sechs Stockwerke, weshalb man einen deutlichen Höhenunterschied sehen kann.[41]
Nachts wird der Westen von Videowänden und Himmelsschreibern erleuchtet, während der Osten eher in Dunkelheit versinkt, welches von vereinzeltem Flackern und einigen Flammen unterbrochen werden. Man sollte aber nicht denken, dass Berlin genau auf einer Linie klar getrennt wurde; es gibt Nester von Anarchie im Westen und auch im Osten brechen sich einige Konzerntürme vereinzelt Bahn gen Himmel. Die jahrzehntelange Trennung wird aber noch für einige Zeit deutlich sichtbar bleiben, was auch an der Zergliederung der Stadt liegt.[41]
Ein weiterer Faktor im Stadtbild von Berlin ist die Dezentralisierung, die historisch bedingt ist. Berlin entstand aus dem relativ späten Zusammenschluss mehrere Städte, deren ureigene Identität sich noch heute in Namen und Strukturen einiger Bezirke wiederfinden, was den Zerfall Berlins in mehrere Stadtteile und Kieze mit jeweils eigenen Zentren und Lebensgefühlen begünstigte. Dieses typische "Einkiezen" homogener Nachbarschaften zu Gated Communities war eine Folge des unter dem Status F existenten Zwangs zum Selbstschutz, Selbstverwaltung und auch Selbstversorgung mit Wasser, Energie, Nahrung, etc. Auch im Westen findet man Gated Communities, die hier deutlich verbreiteter sind als im Rest der ADL, wenngleich auch in klassischer Form von umgrenzten Wohnvierteln und Einzelgebäuden mit uniformiertem Personal.[41]
In Gewiser Hinsicht erinnert Berlin auch an Neo-Paris mit seinen teilweise überbauten Straßenzügen, monumentalen Nouveau-déco-Fronten, den grotesk überdimensionierten Statuen und einer Melange aus Neo-Renaissance und trotzigem Bunker-Brutalismus, was man so wohl in keiner anderen deutschen Stadt zu Gesicht bekommt. Am Ende sollte man aber nicht vergessen, dass es hier mitunter genauso stinkt, denn sowohl private als auch alternative Mülldienste verrichten ihre Arbeit so kosteneffektiv wie möglich und holen den Müll aus den ihnen zugeteilten gebieten ab und laden ihn dann irgendwo hin. Viele Gassen sind daher metertief in Müllsäcken, Sperrmüll und Rattenhorden versunken.[42]
Westberlin
Abseits der Megabauten von Westberlin sind auch dessen Außenbezirke überwiegend von Niedrigbauten geprägt, die allerdings hier und da von Betonghettos unterbrochen werden. Großzügig angelegte Villenenklaven und die großen Wasserflächen erklären dabei ganz gut, weshalb die allgemeine Bevölkerungsdichte nicht so hoch ausfällt. Die vorhanden Megabauten werden oftmals eng geclustert; Zentral steht eine der vielen Arkologien, um die sich dann zahlreiche Hochhäuser drängen. Einzelne Straßenzüge sind mit Glasdächern überzogen oder wurden mit weiteren Ebenen überbaut, um so die historischen Fassaden vor ätzendem Regen zu schützen.[41]
Westberlin ist aber auch ein Sinnbild der Konzernfestungen, denn die hohe Zahl der hier liegenden Arkologien und Großbauten in eng umrissenen, meist sogar ummauerten Gebieten entstammt noch den Zeiten, als Berlin von mehr Unruhen ergriffen war und die Konzerne zwang, ihre Anlagen innerhalb beherrschbarer Bereiche zu konzentrieren.[41]
Das Anarchistische Ostberlin
Ostberlin ist im Vergleich zum Westen ein industrielles Labyrinth aus sich windenden Leitungen, Rohren, Dachverbindungen und aufgespannten Planen, die gegen Überwachungsdrohnen und Satelliten schützen sollen. Die Alternativen, egal welcher Coleur, haben üblicherweise eine enorme Abneigung gegen jeder Form der Überwachung, auch wenn sie paradoxerweise nicht davon absehen, ein VolksKOMM einzusetzen. Man sollte in Ostberlin aber vor allem mit Sichtlbockaden aller Art rechnen, wie über Straßen gespannte Lkw-Planen, zugesprühten Fenstern, Störsender und White-Noise-Generatoren.[41]
Mitunter bilden die Häuser der Kieze zusammengewachsene Metastrukturen, auf deren Dächern sich oftmals Blechhütten oder Gewächshäuser finden und praktisch lückenlos mit Solarmodulen, Windrädern und wuchtigen Generatoren überzogen sind. Außerdem kann man im Osten keine Parks erkennen, sondern nur Flecken, in denen Wagensiedlungen oder Parzellen, wo scheinbar Landbau betrieben wird, sowie schmutzige Brachflächen zwischen Gebieten feindlich gesinnter Gruppierungen, die als Schlachtfeld dienen und von denen man sich besser fernhält.[41]
Politik
Berlin ist eine repräsentative Demokratie.[43] Der dominierende Grundsatz von Rat und Berliner Politik liegt im Erhalt der Bezirksautonomie, bzw. -autokratie. Dieser Minimalkonsens ist es, worauf sich Vertreter von Konzernen und Alternativen bei den Verhandlungen im Rahmen der Berliner Einigung verständigen konnten, weshalb es auf ein "Leben und Leben lassen" belief, bei dem keiner dem anderen den eigenen Lebensstil aufzwingen würde. In gewisser Hinsicht lässt sich dies mit den verschiedenen Allianzländern vergleichen, doch wäre ein ähnliches System auf diesem Maßstab undenkbar; einzig die über 25 Jahre gewachsene Sozialökologie der Metropole machten diese Entscheidung zum einzig gangbaren Weg. Praktisch bedeutet, dass die politische Struktur jedes Bezirks in einem angemessenen Rahmen frei und von dessen Bewohnern mitbestimmbar ist. Auf dem Papier ist das natürlich sehr demokratisch, aber in der Realpolitik Berlins zeigt sich, dass dies nur in Teilaspekten realisiert wird.[44]
Berlin ist ein mit der ADL assoziiertes Gebiet und entsendet 3 Vertreter in den Bundesrat, hat aber kein eigenes Stimmrecht.[1] Ähnlich wie im Herzogtum Pomorya bedeutet dies, dass Berlin eine autonome Entität mit eigenen Gesetzen ist. Von Rechtswegen erlaubt dies der ADL die Stationierung von Truppen auf dem Gebiet und die Übernahme von Berlins Außenpolitik, während die Stadt selbst den Schutz der ADL genießt.[45]
ie grundlegende Politik der Freistadt ist am ehesten vergleichbar mit der von Groß-Frankfurt, welches quasi Modell für Berlin gestanden hat.[46] Regiert wird die Stadt vom Berliner Rat, der sich in das Ratspräsidium, die Ratsausschüsse und die Berlin Verwaltungs AG gliedert. Jedes Jahr im Oktober finden zudem die Berliner Bezirkswahlen statt.[47]
Organisationen
Die Metropole an der Spree gilt als Wiege und Zentrum der Policlub-Bewegung und sogar als Geburtsort der Sprawlguerilla. Somit avanciert die Stadt auch zur Hauptstadt des linken Terrorismus in Europa.[48]
Politische Organisationen
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Stiftungen
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Extremismus |
Nachrichtendienste |
Sonstige
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Recht und Gesetz
Für Recht und Gesetz in Berlin ist die Berliner Judikative Dienste GmbH (BeJuDi), eine Tochter der Berlin Verwaltungs AG, zuständig, während die privaten Gefängnisse vom Sternschutz übernommen wurde. De facto existiert innerhalb Berlins aber eigentlich keine richtige Legislative. Berlin hat auch nach der Berliner Einigung von 2072 seinen Status als Sonderzone behalten, deren Gesetzesgrundlage aber das Gesetz der ADL bildet. In vielen Teilen war dies aber weder für die Konzerne noch für die Alternativen wirklich akzeptabel, weshalb man mit dem Umschreiben des Berliner Vertrages festlegte, dass die vom Berliner Rat erlassenen Stadtverordnungen als "normsetzende Befugnisse" auf Berliner Territorium vor den ADL-Gesetzen besitzen.[51]
Die BeJuDi hat seit jeher mit dem Rechtssystem der Flickwerk-Metropole zu kämpfen, das ein einziges Labyrinth aus lokalen Sonderrechten und unklaren Grenzziehungen ist. Im Versuch, der Lage irgendwie Herr zu werden, brachte die sie eine ausufernde Zahl dubioser Anklagen vor.[52] Sie stellt aber nicht nur die Gerichte, sondern arbeitet auch aktiv an der Etablierung eines Baukastensystems, um so Kiezen eine Reihe von Optionen zu bieten, die sie später dann für ihr eigenes Rechtssystem einsetzen können. Im Kern steht die Erschaffung einer rechtlichen Grundlage, die dann den überregional aktiven Polizeidiensten als Fundament für eine einfachere Durchsetzung des Rechtes dienen soll.[53]
Jeder Konzern und jeder Kiez darf die Herausgabe eines Kriminellen nicht verweigern. Bezirke sind verpflichtet bei Verbrechen, die jenseits ihrer Grenzen verübt wurden, mit der BERVAG Direktion für Zentrale Aufgaben (ZA) und der BeJuDi zusammenzuarbeiten. Bei Konzernn ist dies etwas schwieriger umzusetzen, da diese durch ihre Exterritorialität doppelt geschützt sind. Daher setzen die Behörden auf Kopfgeldjäger und bei besonders heiklen Aufgaben mitunter auch auf Shadowrunner.[54]
VolksSIN
Die Registrierung via SIN ist auch in Berlin eine Besonderheit. Seit 2073 kann jeder SINlose in der Freistadt eine sogenannte (kostenlose!) VolksSIN beantragen, die allerdings nur in Berlin ihre Gültigkeit hat. Dies war als "fairer Neustart" gedacht für all die Bürger, die aufgrund der Anarchie oder des Crashs von 2064 keine SIN besitzen. Allerdings hat sich gezeigt, dass die, die ein Interesse an einer SIN haben, auch eine solche erhalten haben. Die Sonderregelung mit der VolksSIN findet tatsächlich nur bei Einreisenden Anklang, die in Berlin von vorne anfangen wollen. Daher verzeichnet Berlin auch eine rasant wachsende Zahl an "SIN-Migranten", was nicht nur beim Berliner Rat Sorgen verursacht, sondern die prekäre Versorgungslage in den alternativen Bezirken weiter verschärft, wo es zu Spannungen und Verteilungskämpfen kommt, wo sich die Zugezogenen meistens niederlassen.[55] Wichtig ist auch zu vermerken, dass eine VolksSIN keine CEERS-ID ist, da Berlin nur ein assoziiertes Gebiet der ADL ist. Wer also nur eine VolksSIN hat, der muss (offiziell) zur ADL-Botschaft in Berlin und dort ein Visum beantragen, wenn er nach Köln oder Brandenburg will. Das macht aber keiner und so wirklich scheren tut es auch niemanden.[56]
Wer sich registriert und eine VolksSIN erhält, erhält dazu auch kostenlos ein sogenanntes VolksKOMM. Dieses ist aber, anders als man glauben mag, weiterhin Besitz der BERVAG und diese weiß diese Kommlinks auszunutzen. Nicht nur, dass sämtlicher Dateninhalt verwertet werden darf, auch Aufnahmen über Kamera und Micro darf der Konzern juristisch verwenden - sogar gegen den Nutzer. In der Unterwelt und den Schatten weiß man, dass das Komm nichts anderes als eine Wanze ist, über die auch ein vermeintlicher "Inkognito"-Modus nicht hinwegtäuscht. Als wäre das noch nicht genug, hat man sogar ein Social Credit-System eingebaut, welches positives Verhalten mit der virtuellen Währung "B-Mark" belohnt oder auch bei der vom Berliner Rat etablierten Aktion Berliner Zukunft (ABZ) Punkte einbringt. Wer sich wie gewünscht benimmt, erhält dann bei einigen Institutionen eine bevorzugte Behandlung, wie etwa Kitaplätze oder Jobvermittlung. Einige ABZ-bezuschusste Hortbau-Wohnanlagen sind zudem gerade zu gruselig, wenn die Vorzeigebürger dort ganz bewusst nach verdächtigen Vorgängen Ausschau halten, um dann weitere Punkte zu kassieren.[57]
Waffengesetze
In Berlin kann man sehr problemlos an Waffenscheine für Jagdwaffen kommen. Auch Lizenzen für Automatikwaffen sind relativ gut zu bekommen, wenn man zu einer Kiezwehr gehört, die bei der BERVAG registriert wurde.[56] Die Duldung ist insgesamt aber sehr ortsbezogen. Normsektoren unterliegen praktisch dem Allianzrecht, in den Konzernsektoren gilt Konzernrecht (was bedeutet, dass man der Gefahr höchstens aus dem Weg gehen kann) und in den Alternativen Bezirken kann man zum Teil auch mit dem Sturmgewehr durch die Straßen laufen, getreu dem Motto: Tust du mir nichts, tu ich dir nichts. Andernfalls wird man ohne großes Prozedere einfach erschossen.[58]
Schon seit geraumer Zeit drängt man darauf, die hiesigen Waffengesetze dem geltenden ADL-Recht anzugleichen.[59] Der Prozess der Harmonisierung von Berliner und ADL-Recht sieht bis 2082 Straffreiheit für die freiwillige Abgabe militärischer Bewaffnung vor. Wer möchte, der kann zudem die ADL-weit üblichen Waffentypen für die Eigensicherung per Registrierung und sehr lasch gehandhabter Vergabe einer entsprechenden, aber auf Berlin beschränkten, Lizenz ganz legal erwerben. Man sollte sich aber nichts vormachen, denn im Osten werden vermutlich noch zahlreiche Mietcontainer, Wohnungen und Verstecke mit Abertausenden Automatikwaffen, Raketenwerfern und anderen Militärgütern vollgestopft sein.[42]
Ausweispflicht
In Berlin wird man trotz der in der ADL geltenden Ausweispflicht meistens schief angesehen, wenn man rund um die Uhr die eigene Identität in den Äther strahlt.[60]
Eigentumsrecht
Ein grundlegendes Prinzip Berlins ist "Eigentum durch Nutzung". Nach Anarchie und Matrixcrash regelt die Freistadt das Eigentumsrecht dahingehend, als dass dort, wo Urkunden fehlen oder die Eigentümer ihren Besitz zurückgelassen haben, die Immobilie an den tatsächlichen Nutzer selbiger übergeht. Diese Regelung sorgt mitunter aber auch für Probleme, wie man an dem "Kowloon Berlin", einer unvollendeten Fuchi-Arkologie, in Zehlendorf sieht.[61]
Sicherheit
Das politische Fleckenwerk zieht sich auch durch die Sicherheitskräfte und Polizeidienste Berlins. Von der BERVAG Direktion für Zentrale Aufgaben (ZA) mit ihren 11 Abteilungen, die über allem thront, über den Hauptpolizeidienst (HPDB), Konzernpolizeidienste (KPDB) und Alternative Polizeidienste (APDB) bis hin zu Kopfgeldjägern und Marschalle, sowie die Kiezwehren und schließlich noch den Bundesgrenzschutz, der in Oranienburg unterwegs ist: Berlin hat viele Besonderheiten, die es zu beachten gilt.
Wirtschaft
Die Jahre des Anarchismus führten zu enormen Entbehrungen innerhalb der Berliner Gesellschaft, in dessen Folge eine enorme Binnennachfrage entstanden ist. Günstige Mieten, geringe Lebenshaltungskosten, faktisch nichtexistente Umweltkontrollen und Fertigungsbestimmungen, sowie in der ADL beispiellos geringe Lohnkosten ermöglichen derweil industrielle Produktion in Verhältnissen, die man mit der Dritten Welt vergleichen kann - inmitten des Herzens von Europa. Die Niedriglöhne und Einsparungen bei der Arbeitssicherheit haben zudem dafür gesorgt, dass die industrielle Fertigung in Berlin noch immer einen hohen Anteil menschlicher Arbeitskräfte aufweist.[62] Trotz allem kann sich Berlin aber rühmen, seit 2060 ein stärkeres Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, als es die restlichen Allianzländer können, was aber auch daran liegt, dass diese vor der Wiedervereinigung schon alles andere als "gut" war.[63]
Charakteristisch sind die im Stadtbild typischen "Eckensteher", die je nach Produktionsbedarf von Bussen oder Trucks abgeholt werden und nach einem medizinischen Scan und Säuberung mit Long Haul und anderen leistungssteigernden Drogen vollgepumpt werden, um dann die nächsten 40 Stunden als Zeitarbeiter zu schuften. Anschließend werden die frischen Zeitarbeiter gefeuert und landen oftmals in den fabriknahen (und mitunter konzerneigenen) Kaschemmen, wo sie ihre Konzernchips zu schlechten Tauschkursen gegen Billigfusel, Cram und Sex eintauschen können. Die Aufsammler selbst wissen selten, wo sie die Arbeitskräfte im Vorwege hinbringen sollen, weshalb die Infiltration über diesen Weg eher unzuverlässig ist. Hinzu kommt, dass den Arbeitskräften manchmal auch ID-Chips injiziert werden, weshalb diese rund um die Uhr funken - Gerüchte sprechen sogar davon, dass es Arbeiter gibt, die mitunter 30 bis 40 Chips im Körper sitzen haben.[62]
Die enormen Mittel, die die Konzerne für die Sicherheit in Berlin investieren mussten, wird so auch wieder eingefahren. So manche Berliner "Fabrikfestung" besitzt auch 2078 noch Produktionslinien, die aus der Zeit vor der Jahrtausendwende stammt, weshalb Unfälle zum Alltag gehören, die aber selten bekannt werden.[62]
Aber auch die Berliner haben sich an die Umstände angepasst und so manch einer hat sich zu einem wahren Meister des Mulitjobbings gemausert. Diese verkaufen Drogen an Mitarbeiter, dealen mit Informationen und kassieren Vermittlungsgelder für andere Jobber. Ebenfalls sehr beliebt sind Apps, bei denen banale Tätigkeiten monetarisiert werden können.2 Kredite, um sich einen Werbespot anzusehen, 6 für das per Mikrofon des Kommlinks erfasste Erwähnen einer Marke, 20 Kredite wiederum für die Kaufempfehlung an den Freund - egal, ob man am Ende mit den Krediten nur ein paar Trockenfraßpellets in einem Shop erhält - es hilft dem Berliner dabei, über die Runden zu kommen. Das wiederum führt dazu, dass praktisch jeder käuflich ist.[62]
Aufstiegschancen
Allerdings hat sich Berlin auch zu einer Karriereschmiede entwickelt, denn es ist bekannt, dass die Aufstiegskämpfe hier mit besonders harten Bandagen geführt werden. Immerhin ist dies ein Millieu, in dem Gewalt zum Alltag gehört und in dem Waffen und Personen, die wissen, wie man sie einsetzt, leicht verfügbar sind, senken die Hemmschwelle für die Gewaltanwendung drastisch. Shadowrunner werden daher auch gegen Konkurrenten im eigenen Unternehmen eingesetzt, wenn es sein muss. Aufsteiger entfernen ihre Vorgänger, etwa indem sie diesen belastende Daten unterschieben, Projekte Sabotieren oder diese schlicht ermorden lassen.[64]
Immobilien
Berlin konnte vom anhaltenden Wirtschaftsaufschwung der vergangenen Jahre stark profitieren, was man vor allem im Westsektor begutachten kann, wo die Bautätigkeit unablässig vorangeht. Die Immobilien sind nach wie vor heiß begehrt, aber aufgrund der anhaltenden Berichten von Gewalt und Anschlägen im Vergleich zu anderen Metropolen äußert günstig zu erstehen. Davon konnten die Gebiete der früheren Anarchozone allerdings nur begrenzt profitieren, denn wenn der Rat oder die BERVAG Baumaßnahmen beschließen, dann führt das im Osten notorisch zu Protesten und Vetos der Bezirksverwaltungen.[65] Die Baustellen privater Bauherren werden sabotiert, sofern sie sich entscheiden, die langwierigen Verhandlungen mit den Anwohnern und Gangs zu umgehen. Dazu gehören auch Blockaden der Lieferwege, Angriffe auf Baukräfte und Diebstahl von Baumaterial, was die Attraktivität für Bauinvestitionen entsprechend reduziert. Jene, die letzten Endes doch auf die Forderung der Protestler eingehen, finanzieren am Ende dafür das organisierte Verbrechen, bzw. die Straßengangs der Umgebung mit neuen Waffen, was dann zwangsläufig zu neuen Konflikten mit eskalierender Gewalt führt, die wiederum den Wert des Standortes in den Keller stürzen lässt.[41]
Währungen
Auch wenn man offiziell mit dem Euro bezahlen kann, heißt das nicht, dass man das auch überall tut. Es gibt einige Gegenden und Shops, die die "Datenkrakenwährung" schlicht nicht akzeptieren. Stattdessen verwendet man dort die Alternativwährung aus Vesuv-Casinochips, die auch zunehmend in Läden außerhalb der Alternativgebiete akzeptiert.[10]
Konzerne
Berlin steht unter der Fuchtel der allgegenwärtigen Berlin Verwaltungs AG, kurz BERVAG. Diese ist aber freilich nur für die Verwaltung Berlins zuständig, welches ansonsten neben einigen Platzhirschen mit ihren exterritorialen Bezirken zudem auch Vertretungen unzähliger Megakonzerne aus aller Welt aufweist. Abseits dieser Big Player existieren zudem noch eine ganze Reihe von kleineren Unternehmen, die zum Teil Berliner Sonderformen, wie etwa die BGoH (Berliner Gesellschaft ohne Haftung), EDE (Eingetragene Dienste-Erbringer) und weitere aufweist.
Verkehr
Die Einreise nach Berlin ist kein Problem, besonders, wenn man die alternativen Bezirke anpeilt. Die Konzerne sind deutlich pingeliger, wobei sie sich allerdings schon mit irgendeiner SIN zufrieden geben, denn man ist es gewohnt, dass die in Berlin verwendete VolksSIN ohnehin etwas dünn ist. Die Ausreise hingegen ist deutlich schwieriger, denn solange man in Berlin ist, ist man das Problem der Stadt. Kommt man wieder heraus, dann wird man plötzlich wieder zum ADL-Problem. Der Bundesgrenzschutz hat zum Schutz extra ein engmaschiges Sensorennetz (auch als Neue Berliner Mauer bezeichnet) installiert, das Wärmequellen ausfindig macht und dabei nach einer SIN sucht. Findet es keine SIN, schlägt es Alarm. Dieses Sensorennetz ist auf allen Straßen, Wasserwegen und Schienen, sowie freiem Gelände eingerichtet. In letzterem sind die Sensoren jedoch weniger genau eingestellt, da Tiere sonst regelmäßig Fehlalarme auslösen würden.[66]
Straßenverkehr
Autobahnen aus allen Richtungen führen auf den Berliner Außenring (A10). Im Süden verläuft parallel die Baustelle für die neue EuroRoute 4 (Die Berlin mit Hannover, Essen und Brüssel verbindet[67]). Die in den 2060ern laufende Konstruktion des Megaprojektes einer Horizontaltangente ist nach Millioneninvestitionen schließlich aufgegeben worden.[68]
Innerhalb des Innenrings wird durch das Autofahrer-Leit- und Informationssystem (ALI) eine Automatiksteuerung angeboten. Im Osten der Stadt funktioniert ALI allerdings nur eingeschränkt, wohingegen es auf den Autobahnen und der EuroRoute ALI verpflichtend ist. Die BERVAG stuft Straßen von A (topmodern und verfügt über einen intelligenten Straßenbelag) bis hin zu Z (Buckelpiste, die nur im Offroad-Modus befahren werden sollte). Sowohl Straßen- als auch Sicherheitsstufe stimmen oft überein, zumindest bei den Hauptverbindungen.[68]
- Berliner Außenring (A10)
- Berliner Innenring (A100)
- Avus (A115)
- EuroRoute 4 (2080 im Bau)
Busse und Taxis
Für den innerstädtischen Verkehr gibt es diverse Optionen. Die Buslinien im Westen verfügen über hochmoderne hybride Elektrobusse von MAN, die sowohl über eine Wasserstoffzelle verfügen, als auch Elektrizität via GridLink beziehen und nur in den seltensten Fällen noch einen metamenschlichen Fahrer einsetzen. Im Osten hingegen vertraut man den Anarchos die eigenen Schätze nicht an, da man zu viele Verluste befürchtet. Stattdessen kommt hier das sogenannte Stattbusnetz zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um alte, eigentlich ausrangierte Busse, die von findigen Schraubern wieder fit gemacht werden und oftmals mit Panzerung und Schießscharten versehen werden, um so auch durch gefährlichere Gebiete zu kommen.[69]
Innerhalb der Stadt unterhält die BERVAG die BVB-Robotaxis, die irgendwo zwischen Robo-Großraumtaxi und selbstfahrendem Minibus mit Haustürstopp liegen. Auch wenn die BVB versuchen, die Freien Taxifahrer durch teure Lizenzen für Norm- und Konzernbezirke aus dem Geschäft zu drängen, bilden die Eingetragene Dienste-Erbringer (EDE) mit eigenem Fuhrpark (Autos, Tuk-Tuk, oder die im Bezirk Mitte allgegenwärtigen E-Rikschas) das Rückgrat der Berliner Taxibranche. Da sich praktisch keiner die Sonderlizenzen und Unbedenklichkeitsprüfungen für die Konzernbezirke leisten kann, haben sich viele der Spreefunk-Genossenschaft angeschlossen oder arbeiten direkt für einen der Anbieter. Auf Konzernseite sind dies Bärenfunk, ein Unternehmen der DeMeKo und Cars-R-Us, sowie CityCab (Aztech). Auf alternativer Seite sind dies beispielsweise Black Flag Cab, Berlin Marschrutka und KombatKar, welche zum Teil sehr aggressiv um Routen und Zielgebiete "verhandeln".[69]
Schienenverkehr
Wer das notwendige Kleingeld und eine SIN sein eigen nennt, der kann Berlin auch problemlos mit dem Transrapid erreichen, welcher ebenfalls über die EuroRoute verläuft und am Berliner Hauptbahnhof endet. Abseits davon gibt es noch die Bahnhöfe in Spandau, Potsdam und die vier Bahnkreuze West, Ost, Süd, und Nord (Gesundbrunnen) als Zielbahnhöfe für Fernreisende.[68] Eine Direktverbindung führt von Berlin aus in Richtung Strelasund, bzw. Greifswald im Herzogtum Pomorya. Will man tiefer ins Land, ist man gezwungen, dort umzusteigen.[70] Über diese Strecke kommt auch Ware aus Pomorya nach Berlin, nachdem die Frachtschiffe in den pomoryanischen Häfen gelöscht wurden.[71]
Bahnhof | Bezirk | Beschreibung |
---|---|---|
Bahnhof Alexanderplatz[72] | Mitte | Am Alexanderplatz |
Bahnhof Französische Straße[73] | Mitte | |
Bahnhof Friedrichstraße[74] | Mitte | |
Bahnhof Hackescher Markt[75] | Mitte | |
Bahnhof Potsdam[76] | Potsdam | |
Bahnhof Spandau | Spandau | |
Bahnhof Zoo[77] | Mitte | |
Berliner Hauptbahnhof | Mitte | |
BSI Tiefbahnhof | Schönefeld | Tiefbahnhof unter dem Berlin-Schönefeld International |
Güterbahnhof Moabit[78] | Mitte | Stadtteil Moabit |
Nordkreuz | Mitte | ehemals Bahnhof Gesundbrunnen |
Ostkreuz | ||
Südkreuz | ||
Westkreuz |
M-Bahnen
Für den innerstädtischen Verkehr stehen in Berlin knapp 300 Stationen für die Magnetschwebebahnen (oft auf M-Bahn verkürzt) zur Verfügung, die ab 2055, kurz nach Gründung der BERVAG Verkehrsbetriebe (BVB), die U- und S-Bahn abgelöst hat. Alle Stationen sind mit sogenannten TransPlex-Barrieren ausgestattet. Die bruchsichere und durchsichtige Barriere öffnet sich erst nach Halt des Zuges.[69] Die Verbindung der M-Bahnen in die Anarchogebiete ist jedoch grundsätzlich überfüllt und deutlich weniger sicher.[68]
Flugverkehr
Am schnellsten und komfortabelsten kommt man über den Luftweg nach Berlin. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Berlin-Schönefeld International (BSI), der die Stadt mit dem Rest der Welt verbindet und sogar Suborbitalflüge abwickeln kann. Konzerner wird empfohlen, da lieber Direktflüge via Flughafen Saeder-Krupp Tempelhof (SKT) oder Flughafen Tegel (TXL) direkt in die Innenstadt zu nutzen, welche VIP-Abfertigungen für exterritoriale Reisen anbieten. Wer unter dem Radar nach Berlin einfliegen will (oder muss), der sollte Strausberg oder Werneuchen anpeilen, welche sich in privater Hand befinden und sich in befliegbarem Zustand befinden, während Gatow in Spandau trotz "Insidertipps" keine gute Wahl ist. Man sollte nur eine Idee haben, wie man von hier weiterreist, da man mitten im Nirgendwo landet.[79]
Flughafen | Bezirk | Besonderheiten |
---|---|---|
Berlin-Schönefeld International (BSI) | Schönefeld | Großflughafen |
Flugfeld Gatow | Spandau | privat |
Flughafen Saeder-Krupp Tempelhof (SKT) | S-K Tempelhof | Im Besitz von Saeder-Krupp |
Flugfeld Strausberg | Strausberg-Fredersdorf | privat |
Flughafen Tegel (TXL) | Z-IC Tegel | Im Besitz von Zeta-ImpChem, ehemals Flughafen Berlin-Tegel |
Flugfeld Werneuchen[69] | Außerhalb von Berlin nahe Werneuchen | privat |
Das Fliegen innerhalb von Berlin ist etwas komplizierter, denn alle Bezirke haben schlechte Erfahrungen mit Angriffen aus der Luft gemacht. So durften die Konzerne sich in der Vergangenheit schon mit Raketen, Amokfliegern und Drohnen mit Sprengsätzen herumplagen, während die Alternativen mit Truppentransportern, Hoverpanzern und Überwachungsdrohnen geplagt wurden. Diese allgegenwärtige Paranoia hat schon zu versehentlichen Abschüssen von Flugtaxis, Privathelikoptern und insbesondere Drohnen geführt, weshalb der Luftraum generell leerer ist als in anderen Megaplexen. Dies hat aber paradoxerweise dazu geführt, dass die wenigen Luftkorridore oft von "Staus" geplagt werden, weil der gesamte Luftverkehr durch diese hindurch gelenkt wird. Auch Werbe- und Verkehrsleitdrohnen sind gezwungen sich an die vorgeschriebenen Korridore und Parkpositionen zu halten. Als Rigger sollte man damit rechnen, dass das Ignorieren der registrierten Strecken und Zonen jederzeit sehr reale Chancen bestehen, die eigene Hardware zu verlieren.[69]
Anbieter | Zugehörigkeit | Beschreibung |
---|---|---|
Luft- und Stadtverkehrsgesellschaft Berlin[80] | Zeta-ImpChem | |
Renraku Air[81] | Renraku Computer Systems |
Wasserverkehr
Üblicherweise nutzen nur Kriminelle die Einreise über oder unter Wasser, wobei es wahrscheinlich ist, dass man auf eine der Spreeratten zurückgreift, welche praktisch jedes noch so kleine Gewässer in Berlin kennt. Sie sind ideal, um alles rein und raus zu kriegen, was nicht an der Mauer hängen bleiben soll. Da über 40% von Berlin via Wasserweg versorgt wird, kann man auch an Bord eines beliebigen Binnenschippers gehen. Das hohe Frachtaufkommen sorgt zudem dafür, dass man die meisten, eigentlich sehr flachen Gewässer von Schrott gereinigt und entlang der Fahrrinnen ordentlich ausgebaggert werden. Ein Beispiel dafür ist die Stadtspree, die von ursprünglich zwei auf über drei Meter vertieft wurde.[69]
Hauptwasserstraßen in Berlin bilden die Spree und die Havel. Über diese kann man sogar bis zur Nordsee hochfahren, wenn man den Elbe-Havel-Kanal nutzt oder auch bis zur Ostsee, wenn man entweder die Havel-Oder-Wasserstraße oder die Spree-Oder-Wasserstraße nimmt.[1] Die Elbe ist zudem mit dem Mittellandkanal verbunden, weshalb man theoretisch noch wesentlich weiter ins Inland der ADL und andernorts fahren kann.[82]
Hafen | Bezirk | Beschreibung |
---|---|---|
BEHALA Westhafen | Mitte | Moabit |
BEHALA Südhafen | Spandau | |
Freihafen Neukölln | ||
Hafen Tegel[83] | Z-IC Tegel | |
Hafen Wannsee[84] | Zehlendorf | |
Schattenhafen am Urban | Kreuzhain | |
S-K Hafen Tempelhof | S-K Tempelhof | Im Besitz von Saeder-Krupp |
Berlin selbst ist durch diverse innerstädtische Kanäle zu Wasser fahrbar.[1] Die BVB bietet zu Wasser Linienfähren an, die durch ein ganzes Arsenal verschiedener Anbieter ergänzt werden. Hier seien Riedeltours, Stern-im-Kreis-Schifffahrt, Midnight Float, Killing Spree und Radeau Radicale zu nennen.[69]
Wer in Hamburg war, der wird die Thetis-Fähren bereits kennen, die in Berlin zum Einsatz kommen.[85]
Matrix
Üblicherweise kann man in Berlin lückenlos auf die Matrix zugreifen, sogar im Berliner Osten geht der Ausbau zügig voran. Dank einer neuen Initiative von Netzbetreiber BERVAG kann man selbst dort auf die digitale Welt zugreifen, wo sonst dessen Gegner dies verhindern würden. Gemacht wird dies durch den Einsatz hochfliegender Schwebedrohnen und den vorinstallierten Relais-Apps der VolksKOMMs, die so als Funkbrücke eine Adhoc-Verbindung erzeugen. Anfängliche Proteste gegen die "Überwachungsmatrix" konnten entschärft werden, indem die Kontrolle über das Berliner Gitter, das Netzwerk Berlin, fest bei der BERVAG verblieb und der Berliner Rat darüber entscheiden kann, wer als Administrator eingesetzt wird. Daher sind einige demiGODs den Hacktivisten aus dem alternativen Berlin zuzurechnen.[86]
Kabelgebundene Matrix
Auch in Berlin ist noch viel von der alten kabelgebundenen Matrix vorhanden. Wer allerdings auf diese zugreifen will, der braucht einen ISDN2-Emulator der Schockwellenreiter, um sich dann via Abyss dort einzuklinken. Überraschenderweise tauchen im Osten immer mehr Telefonzellen auf, die über ISDN2-Scartbuchsen verfügen. Diese Telefonbuchsen verfügen über einen Münzeinwurf für Jetons der Berliner Vesuv-Casinos, welche RFID-fähige Speicherchips besitzen. Normale Coins und Kommlinkzahlungen erlauben nur Telefongespräche und codierte Telefonbox-Nachrichten, aber die Jetons mit dem richtigen Code schalten den Zugang zur Kabelmatrix frei oder erlauben den Zugriff auf die Auftragsboards der Schockwellenreiter in Berlin.[86]
Wer den Aufbau des Netzwerkes finanziert ist nicht bekannt, nur dass einige OV-Gruppen ihre Buchhaltung vollkommen auf die Kabelmatrix umgestellt haben, nachdem die Matrix rebootet wurde. Was man aber weiß, ist, dass das Netzwerk nicht nur oberirdisch ausgebaut wird, sondern inzwischen auch Funkrelais besitzt, mit denen man angeblich in das Kabelgitter wechseln können soll, sofern man in dessen Reichweite steht. Die Schnittstellen selbst verfügen über eigenartige Kompilierungsalgorithmen und offenbar zwackt irgendwer systematisch Kleinstbeträge an den Abrechnungen der Vory v Zakone ab. Das hatte zur Folge, dass diese eine Task Force zusammenstellen, um einen Schuldigen für die Summe zu finden.[87]
Matrix-Gefahren
Besucher der Berliner Matrix müssen damit rechnen, zuweilen mit plötzlichen Verwerfungen, temporären Matrixlöchern und sehr vereinzelten Signalspitzen überrascht zu werden - selbige können sogar zum Tod führen, wie man in einigen Fällen bereits schmerzlich erfahren musste. Gängige Verschwörungstheorien besagen, dass die mit Kommando Konwacht fusionierte Terrororganisation UV-X dafür verantwortlich ist, während andere von neuen IC-Typen, Aktivitäten der Shader, Sabotage durch Konzerne oder Hacker-demiGODs als Verursacher sehen. Eines der beliebtesten Schauermärchen der Antihacker ist das Gerücht, eine Matrixentität würde sich im Netz befinden und Hackerseelen fressen.[86] Tatsächlich wird es sich dabei um APEX handeln - eine Künstliche Intelligenz der ersten Generation.
Bildung
Seit den 2060ern wurden die verschiedenen über die Stadt verteilten Bildungseinrichtungen in den Vereinigten Freien und Technischen Universitäten vereint. Der Hauptcampus liegt in Zehlendorf.[88] Eine Ausnahme davon bilden die konzerneigenen Hochschulen, die weiterhin unabhängig betrieben werden.[89]
Name | Bezirk |
---|---|
Vereinigte Freie und Technische Universitäten | Zehlendorf (Hauptcampus) |
Horizon Universität Berlin | Bezirk Mitte |
Kultur
Die Metropole kann sich rühmen, weltoffen und tolerant gegenüber allen Lebensentwürfen zu sein, weshalb sie jedes Jahr Künstler und Kreative, sowie auch Randgruppen und Extremisten aller Arten anlockt.[62] Ursache dafür ist die Vielfältigkeit, die sich durch das gesamte Leben der Berliner zieht. Der kroatische Anarcho-Troll aus Marzahn wird wenig mit einem Schlipsträger aus einem der Konzernbezirken oder den Hanfzüchtern in Köpenick zu tun haben, doch begreifen sich am Ende alle dieser vielen Personen als "Berliner". Viele der heutigen Tendenzen gehen dabei entweder auf die Zeit des Status Fluxus von 2039 bis 2055 und die ummauerte Anarcho-Ostzone von 2055 bis 2072 zurück und finden sich in praktisch allen Bezirken in irgendeiner Form.[90]
- Akzeptanz
- Das WiFi fällt aus. Die M-Bahn kommt nicht. Der Lieblingsdrink ist gerade nicht verfügbar. Eine Verordnung scheitert am Veto eines Kiezes. Das öffentliche Versorgungsnetz - oder vielmehr die Abwesenheit von diesem während der Anarchie hat die Alternativen gelehrt, sich perfekt an jede Unwägbarkeit anzupassen. Inkompetenz und Versagen bringt sie nicht aus der Ruhe, wo andere komplett durchdrehen würden. Stattdessen reagiert man eher mit einem "Inshallah, so Gott will", "Que sera, sera", oder anderen Aussprüchen. Die klugen Konzerner haben ebenfalls aus diesen Umständen gelernt und denken eher "out of the box", um agil auf solche Umstände zu reagieren - das hat Berlin zu einem Innovationszentrum gemacht.[91]
- Gleichgültigkeit
- Wenn sich vor dem Haus der Abfall stapelt, die Orks im Obergeschoss mal wieder das gesamte Haus wissen lassen, dass die Großfamilie Zuwachs kriegen wird oder der Typ im Supermarkt nur eine Unterhose trägt, dann ist das nicht gleich Grund für Anstoß. In Berlin kann jeder Streit schnell in Gewalttätigkeiten enden, weshalb Kämpfe mit Bedacht gewählt werden. Ob Sternschutz, Stadtreinigung, BERVAG oder Berliner Rat - Berlin hat genug Probleme, also konzentriert man sich auf das, was man lösen kann und um den eigenen Verantwortungsbereich. Unlösbare Probleme kann die Konkurrenz, die Kiezversammlung oder irgendein Ausschuss behandeln.[1]
- Improvisation
- Selbst gelegte Stromkabel, die über der offenen Straße baumeln, eine mit Panzertape abgeklebte Autotür, Hinterhofschrauber, Kellerkrämer - Berliner sind Meister der provisorischen Lösung, unabhängig davon, ob irgendwelche schnökeligen Gesetze dies zulassen oder nicht.[1]
- Isolation
- Nicht selten wird man auf Gebiete treffen, deren Zugang nur Anwohnern und deren Gästen gestattet ist. Eine Fahrt in den Kiez wird durch einen verrosteten Bus als Rolltor versperrt, S-K Tempelhof hat seine 12 Meter hohe Mauer und Geschütztürme, das Scharia-Gebiet des Emirats wird mit grünen Toren markiert; Ein Erbe des Status F, als jeder kleine Konflikt das Potenzial hatte, tödlich zu enden. Dies führte dazu, dass das Miteinander auf das direkte Umfeld begrenzt und nach außen hin abgeschottet wurde. Dieses "Einkiezen", wie es die Berliner nennen, basiert darauf, dass man sich zumeist gleiche Lebensentwürfe im eigenen Kiez teilt und so sehr starke kommunale Strukturen erschafft. Als Außenseiter fällt man da natürlich auf wie ein bunter Hund.[92]
Sprache
In Berlin herrscht auf den Straßen eine ganz eigene Form von Slang, die sich aus einer Vielzahl von Sprachen, darunter Arabisch, Russisch, Türkisch, ein wenig Japanisch und schließlich auch Deutsch, zusammensetzt und die man allgemeinhin als Streetspeek bezeichnet. Diese babylonischen Verhältnisse führen allerdings auch dazu, dass man in den alternativen Bezirken mitunter Probleme hat, wenn die Straßen und Plätze plötzlich und gerne auch mehrmals umbenannt werden. Viele Straßen haben gar keine Hausnummern und die Bewohner sind oftmals erst zu sprechen, wenn man vorher mit dem örtlichen Dwornik, dem Blockwart, gesprochen hat. Kartensofts weigern sich oft die "offiziellen" Bezeichnungen der Alternativen zu akzeptieren.[92] Man sollte also eher damit rechnen, dass die alten Bezeichnungen dort zu finden sind.[93]
Events
Berlin ist ein Hotspot lokaler Aktivitäten, die regelmäßig stattfinden. Bei der Navigation durch den engen Terminkalender helfen Programme wie der MOMO-Eventfinder, der stark zensierte VolksKOMM-Navigator, sowie auch der Szenefeed ZITTY und das in den vielen Destillen der Stadt ausliegende Magazin TimeOUT.[94]
Trotz der Bedeutung, die diese Großevents haben, sind die kurzfristig entstehenden Events, zu denen nur Insider Zugang bekommen, beinahe wichtiger. Die Raves werden grundsätzlich geheim gehalten und finden nur einmalig in einer versteckten Location statt, wobei als Faustregel gilt, dass je verrückter und illegaler dies ausfällt, desto besser ist es. Noch schwerer zu finden sind die Waves, die sich bei der frustrierten Konzernjugend großer Beliebtheit erfreuen. Üblicherweise entstehen sie spontan durch Verabredungen via Beep und anderer Kurznachrichten. Bei diesen sammeln sich Dutzende, manchmal sogar Hunderte Konzernkids ähnlich wie bei einem Flashmob, verlinken sich dann zu einem Peer-to-Peer-Netzwerk und feiern los. Kommen sogar mehr als tausend Leute zusammen, dann spricht man sogar von einer Flood. Alkohol und Drogen werden von allen mitgebracht, die Musik stammt von einem Stream direkt ins Kollektiv und die Lichteffekte stammen aus der AR. Waves bleiben zumeist in Bewegung und zerfallen sobald die Polizei anrückt, um sich dann woanders wieder zusammenzufinden. Zumeist bleiben Waves komplett Geräuschlos, da die oft maskierten Kids abseits vom Johlen und der unweigerlichen Zerstörung (oder Brandstiftung) alle über ihr P2P-Netzwerk abspielen. Auch Shadowrunner haben diese Gelegenheit für sich erkannt, da die Eltern mitunter gut für das Finden verirrter Kids zahlen.[94]
Mode
Seit Jahren halten sich folgende Trends[95]:
- Berliner Standard: Grundsätzlich gepanzert. Auch ein Anzug oder Kostum wird mit einer passenden Schutzweste aufgewertet. Jacken und Langmäntel sind chemisch geschützt.
- Décreau: Eine weiterentwickeltes Nouveau Retro, mit Def Noir-Anleihen, das stark an den Art Déco erinnert. Auch hier darf gerne Gepanzertes getragen werden.
- Jynx: Ursprünglich diente dieser Stil der Verhüllung durch Hutkrempen, Halstücher und aufwendige Gesichtsbemalung. Mittlerweile hat dieser Trend die Laufstege der High Fashion erreicht.
- Grotesque: Dominiert von vielen Piercings, rituellen Vernarbungen und vollflächig tätowierten Gesichtern, in Kombination mit irgendwie zusammengenähten Klamotten. Und das alles, um zu zeigen, dass man nicht zum System gehört. Niemals.
Eine Auswahl an Bekleidungsgeschäften und Ähnlichem[95]:
- Anastasia (Köpenick): Mode und Möbel im Retro- und Décreau-Stil
- Artur König (Mitte): Promi-Frisör
- Out/Insider (Zehlendorf): Panzerfashion und Accessoires auf fünf Ebenen
- Pandoras Box (S-K Tempelhof): winziger, sehr gut sortierter Taliskrämer
- Resistor Elektronik (Lichtenberg): Elektrohändler für Gear gegen Überwachung, entfernt auch RFIDs, Marker, Seriennummern u.Ä.
- Schöner Leben Body Mall (Z-IC Tegel): Einkaufszentrum im Bereich Körperoptimierung, Fitness und Beauty
- Wakk-O (Renrakusan): Megamall für alles Japanische
Essen & Trinken
Altberliner Gerichte wie Eisbein, Aal oder Klopse fristen eher ein Nischendasein in den Spezialitätenrestaurants und Touristenfallen. Der geneigte Berliner tendiert eher zu Kesselcurry, Soljanka und Piroschki. Da man zudem permanent unterwegs ist, greift man auch gerne auf diverse Schlampfen in Fladenbrot zurück, die verschiedene Füllungen anbieten, wie Döner-Kebap, Curry(wurst)-Döner, Rattenfleisch-Döner (auch bekannt als "Döner Sican") oder Sonstwas-Döner. Dabei sollte man aufpassen, denn ob nun Katzen, Hunde, Ratten, Tauben oder Insekten - wenn man es totschlagen, sammeln oder mit Müll füttern und züchten kann, dann wird es im anarchistischen Teil irgendwann auf dem Tisch landen. Die meisten Auswüchse verschwanden mit Ende der Hungerkrise wieder, aber einiges kehrt inzwischen wieder zurück oder wird von Touris sogar explizit verlangt. Man sollte aber damit rechnen, dass die Ratte am Stock vor dem Brandenburger Tor wahrscheinlich aus einer sauberen Farm der Alternativen stammt und nie Müll fressen musste - anders als der Verkäufer selbiger.[96] Spreewälder Gurken haben derzeit einen absoluten Trend erreicht und kosten so viel, dass selbst Trüffel dagegen günstig erscheinen, was nicht zuletzt an der geringen Ausfuhrmenge liegt.[97]
Um die Kehlen zu ölen greift man auf eines der Biere aus den unzähligen Mikrobrauereien der Stadt zurück, wie etwa die bekannten (und gut trinkbaren!) Schwarzer Stern, Grobijan, Kettensprenger, Engelhärdter, Kreuzbock, F*Bier ("Mit Herz und Schnauze"), Schwarzer Bär, Zille-Export und auch das Kreuzbock Plörrator. Alternativ greift man gleich zu billigem Selbstgebrannten, im Volksmund Jabifu getauft. "Janz billja Fusel" ist in jeder Destille verfügbar und wird meist ohne irgendwelche Aufschriften in Altglasflaschen mit Stoffpropfen verkauft, sodass man ihn alternativ auch direkt als Molotov-Cocktail einsetzen kann, wenn man ihn nicht austrinken kann oder will. Weiteres Highlight ist der Futschi, eine Mischung aus Cola und Jabifu, die nach Zerschlagung von Fuchi Industrial Electronics so getauft wurde.[97]
Gastronomische Grenzerfahrungen
Wer will, der kann eines der herausragenden Sternerestaurants Berlins suchen. Beste Beispiele dafür sind das auf Landfrauenküche spezialisierte Gislinde am Gendarmenmarkt oder das international renommierte Belvedere Sans Soucis. Wirklich berühmt ist Berlin aber nicht nur für sein schlechtes Straßenessen, sondern vor allem für halb- bis illegale gastronomische Grenzerfahrungen. Berühmt-berüchtigt sind das Gore (Mitte), Asamando (Pankow), das Seçkin (Lichtenberg), sowie dem mobilen und halb legalen Fleshmobbing-Happening Moving (das illegalerweise den Verzehr bedrohter Tiere oder geschützter, unter anderem sapienter Critter anbietet) oder in jüngerer Vergangenheit auch das japanische Nobelrestaurant Keyakizaka.[97]
Seit der rechtlichen Neubewertung von Ghulen und Vampiren durch die ADL wurde eine Grundlage für den kontrollierten Verzehr von Plazenta und Organen geschaffen. Allerdings bleibt dann zu hoffen, dass die "Mahlzeit" auch wirklich aus dem Labor oder von Toten stammen, welcher der gastronomischen Nutzung ihrer Überreste zugestimmt haben und nicht extra umgebracht wurden.[97]
Unterhaltung
Musik
Egal welchen Geschmack man auch haben mag - Berlin weiß diesen Wunsch zu erfüllen, egal ob nun Konzert, Diskothek oder Kellerclubs. Selbst die kleinste Destille besitzt irgendeine Art von Bühne, auf der hin und wieder Live performt wird. Stampe ist eine Tanzform, bei der Stühle und Tische zusammengeschoben oder gleich ganz aus dem Weg geschoben werden und anschließend Katzenstreu ausgekippt wird. Dazu tanzt man zu handgemachter Musik, wie etwa heiterem Schwing, sehnsuchtsvollen Chansons, dem zottig-rebellischem Schwoof oder dem Rakatak, der rein aus Percussion besteht, das mittels Müll gespielt wird.[97]
Während handgemachte Musik in den kleinen Clubs der alternativen Bezirke gespielt wird, steht man in den großen Clubs mehr auf Mainstream. SynthPop, SpeedTrance, GlamRock und das inzwischen (mal) wiederaufblühende Polkatronic erfreuen sich großer Beliebtheit, aber auch die üblichen Underground-Stile wie Chemdustrial, Deathcore-Tekkno, NeoGoth, SlamPunk und der pro-anarchistische Gewaltrap - FRap - dürfen nicht fehlen. Dank Daemonika erlebt zur Zeit auch die Deutsche Härte eine Blüte.[97]
Games, Wetten & Drogen
Das Spiel Trog of War ist der VR-Hit schlechthin, welches im Berlin der 2050er spielt und konnte damit auch die Spiele World Without Magic und den WW2-Shooter Kampf um Berlin hinter sich lassen. Vision Berlin ist ebenfalls von Relevanz, da zahlreiche große und kleine Studios darüber schimpfen, dass es mit seinen Möglichkeiten einfach schwer zu toppen ist, zumal man es komplett kostenlos spielen kann.[98]
Was in der Berliner Freizeit aber wirklich von Relevanz ist, sind alle Arten von Glücksspiel. Neben den gängigen Varianten wie Poker, Blackjack, Craps, Mahjong und in Renrakusan natürlich auch Pachinko vor allem das sogenannte "Buki", eine Variante von Domino, bei dem Zuschauer auf die Spieler wetten können. Generell sind Wetten ein großes Ding in der einstigen Hauptstadt. Berliner lieben das wetten und tun dies praktisch zu jeder Zeit und an jedem Ort. Egal ob Sportergebnisse, das Wetter, der Ausgang eines Gangkrieges oder die Verspätung eines Busses. Dies geschieht Online, in Wettbüros, beim Kneipenwirt oder ganz spontan bei einem aus den Umstehenden berufenen Pachuk (Bänker). Dabei bildet die Berliner Bezirkswahl im Oktober das größte Wettevent des Jahres. Zum Teil werden schon Monate zuvor auf die Erst- und Zweitplatzierungen der Kandidaten gewettet und bis zuletzt sogar auf die exakten Prozentergebnisse. Das führt natürlich auch zu einiger Schattenarbeit, da hier viel Geld im Raum steht. Die größten Zocker erkennt man üblicherweise daran, dass sie einen meist teuren oder verzierten Revolver besitzen, um "Polnisch Roulette" zu spielen. Anders als beim Russisch Roulette schießt man sich nicht in den Kopf, sondern in den Fuß.[47]
Schließlich und Schlussendlich gibt es dann noch Drogen. Abseits des Emirates und einiger weniger Konzernbezirke kann man mit Leichtigkeit die meisten Spaßmacher kaufen und jederzeit konsumieren. Praktisch überall erlaubt (oder zumindest toleriert) sind Alkohol, Tabak und Mariuhana. Dabei stechen besonders Köpenick und die vielen Hashisha-Cafés hervor, wo das Gras immerzu grün ist. Wer harte Drogen, CalHots und BTLs sucht, der wird auch überall in der Stadt irgendwelche Bezirke oder Kieze finden, wo Verkauf und Verwendung erlaubt sind. Das kann aber auch mit langen Laufwegen verbunden sein, weshalb man vielleicht eher eine der versteckten Flüsterkneipen in den Norm- und Konzernbezirken aufsuchen. Diese Lokalitäten, auch als Kabatschen oder Speakeasys bezeichnet, sind vergleichbar mit den Hinterzimmern in der Prohibition, inklusive versteckter Eingänge, geheimen Klopfzeichen und dem verruchten Ambiente. Einzig gänzlich verboten sind die bei den Gangs so beliebten Kampfdrogen, die selbst von den alternativen Polizeidiensten nach Kräften bekämpft werden.[47]
Sender
Während man in anderen Sprawls nur noch personalisierte Streams konsumiert, wird Berlin von Musik-, Piraten- und Nischensendern überflutet, die oftmals noch analog und einige sogar auf weltweiter Kurzwelle ihr Angebot ausstrahlen. Die langjährigen Versuche, die meist pro-anarchistischen und konzernkritischen Sender zu stören oder gar komplett aus dem Verkehr zu ziehen fruchteten nicht. Eine Entscheidung des Schlichtungsausschusses brachte diesbezüglich Entspannung, als dieser befand, dass der Berliner Vertrag weder dem Berliner Rat, der BERVAG noch der DeMeKo oder sonst jemandem das Recht zusprach, nichtgenehmigte Sender einfach abzuschalten, solange der Kiez oder Bezirk, aus dem sie heraus senden, sie toleriert oder gar offensiv gutheißt.[47]
Die DeMeKo als allgegenwärtiger Mediengigant hat sich auf diese Entscheidung hin angepasst und den Kurs auf Kooperation statt Konfrontation gelenkt. Durch Initiativen wie dem betont lax geführten Freistadtsender B1Live als geistigen Erben des SFB will der Konzern eine breitere Akzeptanz erreichen. Einige der wichtigsten "echten" Freisender der Stadt sind:[99]
- Radio KAOS - Underground -Musiksender mit Trendguru "Bambule"
- Radikaler Sender Spandau (RSS) - Sendet von der Insel Eiswerder aus ein analoges 2DTV-Programm
- Kreis-A - Enthüllungssender um Ex-Runnerin Verita
- Radio Sputnik - Kommunistensender mit Wladimir Bronsteins berüchtigter Sendung "Der Rote Kanal"
- Radio Radikal - Berlins ältester Anarcho-Newssender
- Vibesfolk - Sender aus Pankow mit den Sendepiratinnen Catwalk und Greasemonkey
- Hahnenschrei - "Schattenläufersender", der neben Musik und Gear-Reviews aktuelle Polizeieinsätze, Zielfahndungen und Straßensperren ansagt und kommentiert.
- Sender 44 - Mit Nakairas Nachfolgerin Penny Dreadful, einer jungen Szenekennerin die sich Storys von Shadowrunnern beschafft.
Diskordianismus
Während man in Berlin allerhand Religionen antreffen kann, hat sich eine Besonderheit gebildet, die man als "Diskordianismus" bezeichnet, bei der die Verehrung der altgriechischen Göttin Eris ein Teilaspekt bildet; Der Kern der Lehre dreht sich um das Erzeugen von Zank und Streit.[100]
Sport
Als riesiges Wettbüro dürstet Berlin immerzu nach neuen sportlichen Ergüssen, was die Konzerne erkennen ließ, dass die Stadt der perfekte Testraum für neue Innovationen im Bereich des Sports ist. Die Übertragungsrechte für offizielle sportliche Ereignisse liegen bei der DeMeKo, Ares Entertainment ADL und dem Aztechnology Battle Channel (ABC). Der illegale Markt hingegen wird von einer Myriade kleiner Piratenkanäle mit temporären Knoten für Wettgeschäfte verwertet, die nach dem Ende abgeschaltet werden.[101]
Die alternativen Einwohner haben Schwierigkeiten, sich mit den Stars und Teams der Profiligen zu identifizieren, weshalb sie sich eher den lokalen Teams und Einzelpersonen bei Bezirks- und Kiezwettkämpfen zuwenden. Neben Fußball und Stadtkrieg lieben die Berliner vor allem unterschiedliche Formen der Gladiatorenkämpfe. Zudem gibt es noch allerhand Kuriositäten, wie Kuznechik-Flugbike-Rennen, Kampfhockey (wahlweise auf Eis oder motorisierten Inlinern), das M-Bahn-Surfen (wo andernorts S-Bahn-Surfen angesagt ist) oder auch TrashParcour, die genug Publikum besitzen, um einiges an Umsatz zu generieren.[101]
Als ständiger Ursprung neuer Sportarten kommt beständig etwas Neues hervor oder etwas Altes wird kurzerhand neu erfunden, nur um wenig später wieder vergessen zu werden. Beständigere Formate sind neben den üblichen Verdächtigen wie Combat Biking und All-Area-Combat-Golf Dinge wie Fassadenklettern, City-Races (zu Fuß oder auf Rädern), Escape-Games (aus brennenden Gebäuden, Tunneln voller Critter oder alten Bunkern), Kampfarenen (mit Drohnen, Crittern und Metamenschen), das Kampftrinken / Wettessen, sowie öffentliche Hetzjagden nach virtuellen Tokens, bei dem man auch nicht vor exzessivem Einsatz von Körpern und Waffen zurückschreckt.[101] Der grausame «Berliner Zehnkampf» - eine Art bizarrer Stadtmarathon oder eher -triatlon, bei dem regelmäßig die Mehrheit der Teilnehmer ums Leben kam, ist mit dem Ende der Anarchie im Westteil der Stadt verschwunden. Das zu Status-F-Zeiten so populäre Zwergencatchen ist in den 2060ern ebenfalls kein Publikumsmagnet mehr.
Stadtkrieg
Berlin besitzt mit den «Berlin Cybears», den «Berlin Solids», den «Cyberwölfen Berlin» und den «Kreuzberg Assassins» vier bekanntere professionelle Urban Brawl-Teams, von denen jedoch seit 2070 nur noch die Assasins und die Cybears in der Deutschen Stadtkrieg-Liga spielen. Die Solids und die Cyberwölfe wurden '72 von den vom Messerschmitt-Kawasaki gesponserten «Berlin Cybears» kaputtgekauft und spielen heute nur noch auf Stadt- beziehungsweise Amateurniveau. Die «Kreuzberg Assassins» sind das einzige Team, dass sowohl in der Deutschen Stadtkriegsliga (DSKL) als auch in der Berliner Bezirkskriegsliga (BBKL) spielen.
Die Teams der BBKL, die Cyberwölfe, «Wedding Warhawks», «Spandau Schrapnells», «Pankow Pandemics», und auch die Solids, haben eine große Fanbase mit nicht-kommerziellem Interesse, die sie unterstützen, was auch den Assassins nach ihrem Abstieg half, sich wieder neu aufzustellen und erste Erfolge zu erzielen.[101]
Combat Biking
Mit den «Berlin Bulldogs» besaßen die Berliner zudem bis zur Einstellung der Liga auch eine erfolgreiche Combat Biking-Mannschaft. Nach der Neubegründung der Liga 2071 durch Ares Entertainment[102], versucht ein hoffnungsvolles Team aus jungen Menschen, Orks und Zwergen in Marzahn-Hellersdorf die Tradition der alten «Berlin Bulldogs» fortzuführen. Sie werden von «Bulldogs»-Veteran Buck "Stierschädel" Bradler trainiert.[103]
Fußball
Bei den alternativen Fußballveranstaltungen zeigt sich, dass auch bei den Konzernbürgern eine Tendenz besteht, zunehmend auf alternative Wettanbieter auszuweichen. Die Zuschauerzahlen des FC Teutonia in der Mitteldeutschen Liga bleiben zwar konstant, aber die Kiezligen der Alternativen Bezirke verzeichnen hohe Wachstumsraten. Es zeigt sich, dass hier ein Interesse und die Menge an Kleinstvereinen zwei Klassen geführt hat; eine Klasse für unvercyberte und eine für modifizierte Spieler. Letztere finden sich häufig in leer stehenden Hallen ein, wo dann gespielt wird.[101]
Kriminalität
Anders als die eingekiezten und z.T. auch ummauerten Bereiche, gehen die Kriminellen in Berlin eher gegenteilig vor: Sie verteilen schützenswerte Orte, wie Treffpunkte, Lager, Waffenmanufakturen und Drogenlabors über die gesamte Stadt, sodass der Verlust eines dieser Orte durch Überfälle oder Razzias den Schaden nur begrenzt und nicht die gesamte Operation gefährdet - das macht den Verlust auch leichter ersetzbar.[104]
Neben den Unterweltsyndikaten ist das kriminelle Millieu Berlins ebenso stark diversifiziert wie dessen Bezirke und viele Regionen sind unter unzähligen Gangs aufgeteilt. Dies rührt daher, dass viele in der ADL illegalen Tätigkeiten aufgrund der alternativen Gebieten und lokaler Gesetzesausnahmen mitunter völlig legal sind oder einfach keine Seele interessieren, wie etwa Kneipen, die ganz offen Marihuana, Cram oder gar Heroin auf der Karte stehen haben. Im Kern vieler Bestrebungen der hiesigen Syndikate steht weniger die Waffen-, Chip- oder Drogenproduktion für Berlin selbst, sondern für den Vertrieb nach Resteuropa.[87]
Unterwelt
2080 ist die Unterwelt Berlins ordentlich aufgemischt worden. Der Tod von Pjotr Gargari und Vladimir Karewitsch schwächten die Position der Vory v Zakone in Berlin erheblich.[13] Seitdem hat die Nadjeska Girkin, alias Drakova, die Position als Tzarin von Berlin inne.[36]
Schatten
Die Berliner Schatten sind nichts für Weicheier. Die Jahrzehnte der Anarchie verwandelten Berlin zu Zeiten des Status F zur "Müllhalde" für komplett außer Kontrolle geratene Manager, irre Wissenschaftler und psychotische Sicherheitsleute. Auch wenn die PR inzwischen besser wird, hat das nichts daran geändert, dass man als Runner darauf vorbereitet sein muss, auf einen dieser dysfunktionalen Pulp-Endgegner zu treffen, die auch nicht davor halt machen, nachzutreten, wenn man am Boden liegt. Wer deshalb glaubt, man würde in Berlin viel verdienen, der muss leider enttäuscht realisieren, dass dem nicht so ist. Der Grund ist simpel: Angebot und Nachfrage. Berlins Schatten strotzen nur so vor Schizos mit Knarren, von denen sich jeder für den nächsten Karl Kombatmage hält, sobald er genug juice in die Venen gepumpt hat. Konzerne reservieren ihre Ressourcen lieber für Runnercrews, die lange genug überleben, damit sich das Investment auch lohnt. Alle anderen sind ersetzbar und Einweg-Kräfte, bis sie etwas anderes bewiesen haben. Das hat zur Folge, dass die Runnercrews sich auch in aller Regelmäßigkeit gegenseitig bekämpfen. Zusammenhalt ist in der Berliner Szene etwas für die Sprawlguerilla.[105]
Locations
Länder der ADL |
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Allianzländer Assoziierte Territorien |
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ a b c d e f g h i j Berlin 2080 S.11
- ↑ Schattenhandbuch 3 S.9
- ↑ Datapuls: ADL S.55-56
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad Schattenhandbuch 3 S.27
- ↑ Datapuls: ADL S.123-124
- ↑ Datapuls: ADL S.124
- ↑ Berlin 2080 S.76
- ↑ a b Berlin 2080 S.84
- ↑ Datapuls: ADL S.113-114
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af Berlin 2080 S.14
- ↑ a b Schattenhandbuch 4 S.78
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae Berlin 2080 S.15
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Berlin 2080 S.16
- ↑ a b c d e f g Berlin S.8
- ↑ a b c Datapuls: ADL S.14
- ↑ Berlin 2080 S.55
- ↑ Berlin S.8-9
- ↑ a b c d e f g h i j Berlin S.9
- ↑ a b c Almanach der Sechsten Welt S.37
- ↑ Deutschland in den Schatten II S.67-69
- ↑ Europa in den Schatten S.13
- ↑ Deutschland in den Schatten II S.11
- ↑ Schattendossier 1 S.6
- ↑ Machtspiele - Handbuch für Spione S.178
- ↑ Berlin S.9-10
- ↑ Berlin S.11 (Abbildung)
- ↑ a b c Berlin S.10
- ↑ a b Berlin S.11
- ↑ Berlin S.11-12
- ↑ a b c d e f g h i Berlin S.12
- ↑ Roman: Ragnarock ?
- ↑ Emergenz - Digitales Erwachen S.125
- ↑ a b Emergenz - Digitales Erwachen S.126
- ↑ a b c Berlin S.13
- ↑ a b c d e Berlin S.14
- ↑ a b Schattenhandbuch 3 S.16
- ↑ a b Berlin K: S.4
- ↑ a b Datapuls: ADL S.109
- ↑ Schlagschatten (Sechste Edition) S.149
- ↑ Berlin 2080 S.168
- ↑ a b c d e f g h Datapuls: ADL S.112
- ↑ a b Datapuls: ADL S.113
- ↑ Berlin, Limitierte Auflage K: S.19
- ↑ Berlin, Limitierte Auflage K: S.18
- ↑ Schattendossier 1 S.7
- ↑ Schattenhandbuch 4 S.17
- ↑ a b c d Berlin 2080 S.24
- ↑ Datapuls: ADL S.110-111
- ↑ Machtspiele - Netzstücke S.14
- ↑ a b Reiseführer in die deutschen Schatten S.140
- ↑ Berlin, Limitierte Auflage K: S.19-20
- ↑ Datapuls: ADL S.107
- ↑ Berlin 2080 S.121
- ↑ Schattenhandbuch 3 S.28
- ↑ Berlin 2080 S.120
- ↑ a b Datapuls: ADL S.46
- ↑ Berlin 2080 S.120-121
- ↑ State of the Art ADL S.14
- ↑ Datapuls: ADL S.106
- ↑ Reiseführer in die deutschen Schatten S.9
- ↑ Berlin 2080 S.73
- ↑ a b c d e Datapuls: ADL S.110
- ↑ Datapuls: ADL S.120
- ↑ Datapuls: ADL S.111
- ↑ Datapuls: ADL S.111-112
- ↑ Berlin 2080 S.16-18
- ↑ Machtspiele - Handbuch für Spione S.165
- ↑ a b c d Berlin 2080 S.18
- ↑ a b c d e f g Berlin 2080 S.19
- ↑ Schattendossier 1 S.8
- ↑ Schattendossier 1 S.9
- ↑ Berlin 2080 Karte, Punkt 406
- ↑ Berlin 2080 Karte, Punkt 407
- ↑ Berlin 2080 Karte, Punkt 408
- ↑ Berlin 2080 Karte, Punkt 409
- ↑ Berlin 2080 Karte, Punkt 411
- ↑ Berlin 2080 Karte, Punkt 413
- ↑ Berlin 2080 Karte, Punkt 425
- ↑ Berlin 2080 S.18-19
- ↑ Berlin 2080 S.112
- ↑ Berlin 2080 S.105
- ↑ Reiseführer in die deutschen Schatten S.200
- ↑ Berlin 2080 Karte: Punkt 426
- ↑ Berlin 2080 Karte: Punkt 427
- ↑ Berlin 2080 S.72
- ↑ a b c Datapuls: ADL S.117
- ↑ a b Datapuls: ADL S.118
- ↑ Berlin 2080 S.73
- ↑ Berlin 2080 S.44
- ↑ Berlin 2080 S.10
- ↑ Berlin 2080 S.10-11
- ↑ a b Berlin 2080 S.12
- ↑ Berlin 2080 S.12-14
- ↑ a b Berlin 2080 S.23
- ↑ a b Berlin 2080 S. 21
- ↑ Berlin 2080 S.21-22
- ↑ a b c d e f Berlin 2080 S.22
- ↑ Berlin 2080 S.23-24
- ↑ Berlin 2080 S.24-25
- ↑ Berlin 2080 S.25-26
- ↑ a b c d e Berlin 2080 S.26
- ↑ Konzernenklaven S. 174
- ↑ Berlin, Limitierte Auflage S. 50, 51
- ↑ Datapuls: ADL S.112-113
- ↑ Datapuls: ADL S.122
- ↑ Berlin 2080 S. 83
Widersprüche
- ↑ Laut Europa in den Schatten S.13 gab es doch eine massive Schlacht um Berlin Ende 2032. Allerdings ist dies die einzige Quelle, die davon spricht, in den Quellenbüchern zu Berlin, Berlin und Berlin 2080 sowie Deutschland in den Schatten II und auch im Almanach der Sechsten Welt findet sich keine Erwähnung. Daher ist es wahrscheinlicher, dass die Version richtig ist, bei der Berlin umfahren wird.
Konflikt: SWA S. 26; SR3 S. 30
Abweichung: Beginn der Anarchie
Der Sixth World Almanac legt nahe, dass das anarchistische Projekt in Berlin bereits 2015 begann. Im deutschen Almanach der Sechsten Welt wird diese Aussage zu Berlin relativiert und ein Zeitlinieneintrag zum eigentlichen Beginn der anarchistischen Phase 2039 eingefügt, der sich nicht im englischen Original findet.
Im Shadowrun Third Edition wird angegeben, dass Berlin 2037 von Anarchisten übernommen wurde.
Konflikt: SWA S. 77, EidS ? (eV: S. 44)
Abweichung: Befriedung Berlins
Im Sixth World Almanac wird als Begründung für die Teilbefreiung Berlins im Jahr 2055 eine vorgeschobene Zerschlagung der Universellen Bruderschaft angegeben. Das geht möglicherweise auf die Darstellung in einem Eintrag in der ADL-Zeitleiste im Europa in den Schatten / Shadows of Europe zurück, wo nahegelegt wird zwischen der Aktion in Berlin und dem zeitnahen weltweiten Vorgehen gegen die hinter der Bruderschaft stehenden Insektengeister bestünde ein Zusammenhang. In der korrigierten deutschen Übersetzung Almanach der Sechsten Welt werden die Insektengeister nicht mehr erwähnt und auch sonstige deutsche Quellen stützen einen Zusammenhang nicht. Allerdings könnte der Name der für die Ereignisse wichtigen Gruppierung "Liberty of Body & Soul" auf eine entsprechende Verbindung hindeuten.
Konflikt: Berlin 2080 S.14
Abweichung: Großer Dschihad
Laut Berlin 2080 begann der Große Dschihad 2032, was aber der gängigen Darstellung widerspricht, dass dieser erst 2034 begann.
Konflikt: Almanach der Sechsten Welt S.89
Abweichung: Friedensvertrag
Laut Almanach der Sechsten Welt schlossen Konzern- und Anarchistensektoren 2060 einen Friedensvertrag, der die Koexistenz ermöglicht. Dies steht aber im Widerspruch zu der Darstellung, dass die Konzerne 2060 nochmal mit ihrem Embargo nachlegen.
Index
Quellenbücher
Romane
Sonstige
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