Spandau
Spandau (Berlin) Überblick (Stand:2080)[1] | ||
Bezirksvertreter:
Yilmaz Wojenko (2072 - 2077) | ||
Kurzbeschreibung:
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Sicherheitskräfte: Level C-E[2] | ||
Rettungsdienst: | ||
Kriminelle Aktivitäten:
Rehmers-Familie, Wehrsportfreunde Spandau, diverse Gangs (Dorf Defenders, Kladow Kombat Krew, Lynar Boyz, Sleipnir) | ||
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Spandau ist ein Alternativbezirk von Berlin.
Geschichte
Während der VITAS-Pandemie von 2010 / 2011 war Spandau einer der Bezirke, die von der Seuche stärker betroffen waren und mehr Opfer zu verzeichnen hatte als andere Bezirke.[4]
Zwischenzeitig war von Spandau nicht viel übrig, da das Gebiet zwischen Aztechnology und der AG Chemie aufgeteilt wurde, wobei sich die beiden Megas nur wenig um das Gebiet außerhalb ihrer Anlagen interessierten und man über viele Jahre hinweg nicht mal den genauen Grenzverlauf kannte. Wer konnte, der verließ die Gegend, weshalb Mitte der 2060er ein großer Teil von Spandau menschenleer und abbruchreif war.[1]
Mit der Berliner Einigung sahen beide Konzerne dann ihre Chance gekommen, die abgewirtschafteten Teile endlos loszuwerden und sich gesundzuschrumpfen. Für die Spandauer war dies aber Grund zur Feier, die damit die Wiederauferstehung "ihres Bezirks" gekommen sahen und darüber hinaus auch noch jubeln konnten, dass der erste Bürgermeister des geeinten Berlins, Yilmaz Wojenko, aus Spandau kam. Die Wahl von Wojenko war für Spandau ein kleiner Segen, denn der wohlhabende Südzipfel des Bezirks konnte ein wenig Geld in die leere Bezirkskasse spülen. Auch der Umstand, dass Wojenko einige Entscheidungen zu Gunsten des Bezirks treffen konnte, half dabei, den Bezirk wieder etwas auf die Beine zu stellen.[1]
Im August 2077 fand man die Leiche der 2075 aus dem Amt geschiedenen Potsdamer Bezirksvertreterin Fejjeri Pesotskaya im Glienicker See in der Villenenklave Kladow. Die Elfe und frühere Kuratorin der Preußenstiftung hatte sich nach dem Ausscheiden aus der Stiftung zurückgezogen. Offenbar lag ihr Körper schon seit Jahren am Grund des Sees, aber vermisst wurde sie dennoch nicht. Erst ein DNA-Abgleich brachte ihre Identität zu Tage.[5]
Wahl von Fletscher
Im Herbst gleichen Jahres wurde Wojenko dann bei der 6. Berliner Bezirkswahl durch den Troll Fletscher ersetzt. Ursache für diesen Absturz war, dass sich der ohnehin angeschlagene Wojenko auf Unruhen reagieren musste, die auf den Anschlag auf Alexander Schmidt, den Ratsvertreter von Berlin-Mitte, am 3. Oktober folgten. Wojenko war gezwungen, von seinen Sonderrechten als Exekutiv-Direktor der BERVAG Gebrauch zu machen, in dem er die Wahl unterbrach, die fünf Wochen später wiederholt wurde. In der Folge rutschten seine Umfragewerte in Spandau endgültig ab, sodass Fletscher, bekannter Anarchist und Führungsfigur der in seinem Bezirk gelegenen Autonomen Inselfestung Eiswerder, dann die Wahl für sich entscheiden konnte. Damit verlor Wojenko auch seinen Posten als erster Bürgermeister von Berlin.[6]
Im Juni 2078 entschied Spandau parallel zur Wahl des ersten Bürgermeisters, fortan ein alternativer Bezirk zu sein.[7]
Stadtbild
Wichtigstes Merkmal von Spandau ist die historische Rivalität zu Berlin. Ein Spandauer fährt "nach Berlin", wenn er eine der Havelbrücken nach Osten überquert und das ist etwas, was nach Leibeskräften vermieden wird. Spandau ist einfach älter, härter, schöner und besser im Allgemeinen.[1]
Allerdings ist das nur die Mentalität der Spandauer und wenn man diesen "Filter" entfernt, dann macht Spandau keine so gute Figur: Das Zentrum zwischen Altstadt, Rathaus und Bahnhof Spandau beherbergt ein paar aus Großmannssucht gewachsene Wolkenkratzer, welche panisch Laden- und Büroflächen anbieten. Am Südhafen findet man die letzten Ausläufer von AGC Siemensstadt, die mit ihrem Dreck die Luft verpesten. In vielen Teilen Spandaus stehen zudem die Mietshausruinen aus den 1960er Jahren leer, wie man es etwa im Falkenhagener Feld oder Staaken sieht und die praktisch unbewohnbar sind. In Gatow und den Konzernbezirk-Anrainern wie Hakenfelde-Süd und Haselhorst hat man zwar in den 2040ern einige billig-Wohnblocks hingeferkelt, aber diese verrotten inzwischen schon wieder. Einzig der Südzipfel um den Sacrower See und auch den Glienicker See sieht Wohlstand in Form der Villenorte Kladow, Groß Glienicke und Sacrow, die vom Rest von Spandau abgetrennte Enklaven bilden und ganz besonders nichts mit dem Alternativen Spandau zu tun haben wollen.[1]
Eiswerder
Innerhalb Spandaus liegt die Insel Eiswerder, die die berühmt-berüchtigte Autonome Inselfestung Eiswerder beherbergt, inklusive eines permanenten Rynak (Russenmarktes / offenen Schwarzmarkts), dem Hospital Eiswerder (einer größeren Schattenklinik), der Freien Medienkooperative Berlin und dem «Eiskeller», dem Lokal des nihilistischen, elfischen Magiers Spuk, der entweder auf dem Weg zum Toxiker oder zum Ausgebrannten sein soll (oder beides).
Gatow
Gleichfalls zu Spandau gehört der Prekariatsbezirk Gatow bzw. Alt-Gatow, in dem teilweise ähnliche Verhältnisse herrschen, wie im zu Mitte gehörenden Moabit (und in Teilen selbst wie in Falkensee), auch, wenn er in der Vergangenheit vielleicht nicht ganz so alternative Züge trug, wie der - gleichfalls zu Mitte zählende - Wedding.
Hier findet man - heruntergekommene - «Stuffer-Plus»-Supermärkte, leerstehende und teilweise sogar warm sanierte Ladengeschäfte oder Restaurants, Wettbuden, und Filialen der üblichen Billigst-Imbiss-Ketten wie etwa SoiSoiSoi oder Ödnur's Diners.
Politik
Spandau galt seit der Berliner Einigung als Normbezirk, und der langjährige Bezirksvertreter Spandaus - Yilmaz Wojenko - war zugleich auch 3. Bürgermeister Berlins und damit Exekutivdirektor der BERVAG. Die Zufriedenheit der Spandauer mit ihrem Vertreter im Berliner Rat, der daneben auch die örtliche Zentrale von Psi Aid leitete, hatte allerdings mit der Zeit rapide nachgelassen. Dies führte im Gefolge der abgebrochenen und wiederholten 6. Berliner Bezirkswahl, dass er sein Amt als Bezirksvertreter an den Troll Fletscher von der Autonomen Inselfestung Eiswerder verlor, der mit der Wahlplattform "Vereinigung Alternativ-Autonomes Spandau" angetreten war. Bei einer von diesem veranlassten Volksabstimmung im Folgejahr entschieden sich die Wahlberechtigten Spandaus dann mehrheitlich dafür, dass Spandau künftig als "Alternativer Bezirk" firmieren solle.
Die Villenbesitzer im Südende sind allerdings alles andere als begeistert von den Wahlen und werden mit Sicherheit bei der nächsten Berliner Bezirkswahl alles daran setzen, Dr. Katrin Lara Wegener von der Christlichen Volkspartei ins Rathaus zu bekommen, um ihr Gebiet an Potsdam anzuschließen.[1]
Aztechnology
Ein weiterer Faktor in der Politik von Spandau ist Aztechnology. Der Konzern gibt sich gen Spandau zwar eigentlich desinteressiert, doch im Grunde hat der Amerikanische Mega eine ganze Menge Einfluss: An wichtigen Punkten im Rathaus und auch den verschiedenen Interessensvertretungen sitzen Loyalisten von Aztech oder auch nur jene, die mit ein wenig Kleingeld gekauft werden können. Zudem gehört Aztech auch das Spandauer Volksblatt, das außerhalb des Bezirks komplett irrelevant ist, doch innerhalb davon von einem Großteil der Bevölkerung gelesen wird.[1]
Königswald-Gesellschaft
Die Elite-Enklaven Kladow, Großglienecke und Sacrow sind über die Zeit zusammengewachsen und haben diesen Prozess im Zuge des Wandels Spandaus in einen alternativen Bezirk noch weiter beschleunigt. Auch wenn man festhalten muss, dass weder Fletscher noch sonst irgendjemand etwas Verwerfliches tun, was das ländliche High-Society-Paradies irgendwie besorgen sollte, ändert das nichts daran, dass die Enklaven ihren politischen Einfluss gerne für Überreaktionen verwenden. Inzwischen hat man sich daher zur Königswald-Gesellschaft (KöGe) zusammengeschlossen und so etwa die Sicherheit des Enklavenverbundes weiter verschärft und überhäuft das Rathaus täglich mit neuen (und vor allem gegenstandslosen) Beschwerden. Auch spricht der KöGe beim Berliner Rat, der BERVAG und vor allem bei der Preußenstiftung in Potsdam vor, weil man unbedingt nach Potsdam übertreten will. Ihnen kommt zu Gute, dass die BERVAG-Finanzdirektorin Fatima Al-Hashimi in Kladow wohnt und ihnen alle Türen von innen heraus öffnen kann. Spandau wäre natürlich nicht erpicht darauf, denn es würde dem Bezirk finanziell erheblich zusetzen und man könnte sich zu Falkensee oder Reinickendorf in die Verliererecke setzen. Der Umstand, dass Fletscher versucht, sich bei der Provinzelite anzubiedern, um sie irgendwie zu beschwichtigen, hat ihn bislang einiges an Ansehen bei den Hardcore-Anarchisten gekostet - besonders auf Eiswerder.[8]
Geführt wird die Gesellschaft von dem Immobilienmarkler Steffen Hafemeister, einem Millionenerbe mit Sitz im Stiftungsrat der Preußenstiftung und Senior Consultant bei Engel & Wöllner. Für diesen ist der Übertritt besonders deshalb wichtig, weil viel reiche Eigenvillabesitzer einen Preisverfall befürchten, wenn ihr "Häuschen" in einem Alternativen Bezirk steht - nicht zu unrecht, denn der Wechsel hat die Immobilienpreise durchaus einbrechen lassen. Eine Adresse in Potsdam klingt da deutlich eleganter. Allerdings profitierte die Wohnungsbaugenossenschaft Berlin Türk Cemaati (BTC), die aus dem Dachverband der türkischen Vereine in Berlin hervorging. In der Folge kauft sie ganze Viertel aus Spandaus Resterampe auf, was den Einfluss der mit der BTC verflochtenen Grauen Wölfe deutlich stärkt.[8]
Verkehr
In Spandau findet sich der Bahnhof Spandau (auch "Spandauer Fernbahnhof" genannt), wo immer wieder das Graffito "Es war schon immer etwas Besonderes, ein SPANDAUER zu sein" angebracht wird.[9]
Weiterhin liegt hier auch das Flugfeld Gatow[10] sowie auch der BEHALA Südhafen.[11]
Kultur
Der Spandauer Lokalpatriotismus ist eine Klasse für sich und man könnte behaupten, dass er die erste Bürgerpflicht für alle Spandauer ist. Spandau selbst ist älter als Berlin und je weniger der Bezirk zu melden hat, desto vehementer stehen die Spandauer auch für ihre Lokalmannschaften ein. Da ist es keine Seltenheit, wenn sich Fans der Spandau Schrappnells gerne mit anderen prügeln.[1]
Kriminalität
Unterwelt
Wenigstens eine der Maffiya-Fraktionen von Semra "Asena" Buluts Grauen Wölfen macht im Gatower Teil Spandaus (in vergleichsweise kleinem Umfang) Geschäfte, etwa durch Zuhälterei/Prostitution und in dem sie das Lager des örtlichen Stuffer-Plus (mit Billigung des Filialleiters) als Zwischenlager für Schmuggelfracht wie z. B. Waffen aus dem Osten nutzt. - Ein lokaler Maffiyaboss, der als Zuhälter bei den Pferdchen abkassiert, ist Kemal.
2080 spielen die Rehmers, ein gemischtrassiger, krimineller Familienklan mit Kontakten zum Ringbund, eine gewisse Rolle in der Unterwelt Spandaus: sie machen praktisch alles, vom Verkauf von Waffen an Wehrsportler, Hooligans und Kiezwehren über den Diebstahl (namentlich von Kabeln, Schrott, Metall und Baumaterial / -Gerät), Hehlerei, Schutzgelderpressung und Prostitution bis hin zum Verkauf gefälschter Stadiontickets und dem nicht-konzessionierten Ausschank von Bier und Jabifu.
Gangs
Die Abneigung einiger Spandauer gegenüber Berlin findet in der Verachtung der Stadt und dessen gelebter, offener Multi-Kulti-Gesellschaft eine Extremform, die in der Toleranz die Wurzel allen Übels sieht. Vertreter solcher Gesinnungen finden sich vor allem in den verschiedenen Spandauer Sportvereinen und Fanclubs, sowie auch jenen, die allen Krisen zum Trotz an ihrer Heimat festgehalten haben. Dieser rechtsnationale Bodensatz hat sich durch Orchestrierung der Rehmers-Familie und Hilfe von Ringbund und Falkenwehr im Sportverein Wehrsportfreunde Spandau (WSS) gesammelt, einer Mischung aus Dauerstammtisch, Hooligan-Vertretung, Rekrutierungsbüro rechter Parteien und auch Lynchmob.[1] Paradoxerweise hat er WSS auch Zwerge und Orks in den eigenen Reihen, aber das liegt auch daran, dass der WSS selbst nicht allzu metafeindlich ist; Hauptziel sind stattdessen alle Nichtdeutschen, die in ihre Heimatländer zurück sollen - und die Linken am besten direkt ins Massengrab.[12]
Abseits der WSS existieren noch eine Reihe weiterer Gangs: Die «Dorf Defenders», die zur Leet Legion gehören, die «Kladow Kombat Krew», eine Party-Gang aus gelangweilten Luxuskids, die «Lynar Boyz» , welche ebenfalls eine Party-Gang sind, aber deutliche Anzeichen zeigen, ein OV-Syndikat zu werden und zu guter Letzt auch noch die Rassisten-Gang «Sleipnir», die enge Kontakte zu rechten Netzwerken und zum Siegfriedbund haben.[13]
Schatten
Im Hahneberg findet sich die wichtigste Schattenlocation von Westberlin: Der Schwarze Hahn, der zum Teil unterirdisch gelegen ist und alles besitzt, was Shadowrunner benötigen. Das Zederer im alten Zollhaus ist ebenfalls eine Institution der Berliner Schatten, auch wenn es sich in der jüngeren Vergangenheit radikal verändert hat.[14] Eine weitere Adresse ist das Pipeline, deren Betreiberin Biljana Hrdlicka Runner nicht nur auf den ersten Blick erkennt, sondern scheinbar auch weiß, was diese gerade brauchen.[15]
Locations
- Bei Milleuowitsch
- Club Lynar44
- Hexenhof Bathe
- Hualpas Dance Palast
- Insel Eiswerder
- Kunsthof Groß Glienicke
- Ödnur's Diner (Alt-Gatow)
- Ödnur's Diner (Havelspitze)
- Pipeline
- Rittersaal am Sacrower See
- Schmugglerflugfeld Gatow
- Der Schwarze Hahn
- Sky Airobic
- SoiSoiSoi (Alt-Gatow)
- Tanzturbine Vektorschub
- Zederer
- Zitadelle Spandau
Infrastruktur
Bezirke von Berlin |
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Konzernbezirke Normbezirke Alternative Bezirke Sonstiges |
Endnoten
- ↑ a b c d e f g h i Berlin 2080 S.67
- ↑ Datapuls: ADL S.114
- ↑ Berlin, Limitierte Auflage K: S.56
- ↑ Berlin S.8
- ↑ Datapuls: ADL S.107
- ↑ SRB: 2077-11-07 "[BL1] Quo vadis Berlin – Schicksalswahl mischt Karten neu!"
- ↑ Berlin 2080 S.15
- ↑ a b Berlin 2080 S.68
- ↑ Datapuls: ADL S.106
- ↑ Berlin 2080 Karte, Punkt 419
- ↑ Berlin 2080 S.11
- ↑ Berlin 2080 S.67-68
- ↑ Berlin 2080 S.132
- ↑ Berlin 2080 S.69
- ↑ Berlin 2080 S.70
Index
Quellenbücher
- M Berlin, 8
- M Berlin, Limitierte Auflage K: 56, Karte: 57
- M Berlin 2080, 11, 15, 67-70
- Datapuls: ADL, 99, 106, Karte: 111, 113, 114
- Datapuls: Berlin, 40
- Schattenhandbuch 3, 17
Sonstige
- M Adventskalender 2075 "Erste Weihnacht"
- NovaPuls
- 2074-05-22 "Band verbrennt bei Punkkonzert"
- 2074-10-08 "Berliner erleben Bezirkswahl-Krimi"
- 2078-01-19 "Berliner Stadtgespräch"
- 2078-07-30 "Top Meldungen" / "Berlin"