AGC Siemensstadt

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AGC Siemensstadt
(Berlin)
Überblick (Stand:2080)[1]
Spitzname: Jewühl
Alternativbezeichnung: Industriesektor West[2]
Bezirksvertreter:

Dr. Robert Schlüter jun.

Kurzbeschreibung:
Konzernbezirk der AG Chemie
Sicherheitskräfte: C-E[3]
Rettungsdienst:
BuMoNA: 5-7 Minuten (bei Zugangserlaubnis, 2073)[4]
GeoPositionskarte Berlin.svg
Overlay Berlin Groß-Siemensstadt.png

AGC Siemensstadt, (Spitzname Jewühl) früher Groß-Siemensstadt, ist ein exterritorialer Stadtbezirk von Berlin, der von der AG Chemie, bzw. dessen Tochterfirma Müller-Schlüter Infotech kontrolliert wird.

Geschichte

Am 12. September 2070 verübte Kommando Konwacht einen Anschlag auf die MSI-Arkologie. Dabei rammte ein gehacktes Flugzeug die Arkologie, was 104 Personen das Leben kostete.[5]

Stadtbild

Die AGC Siemensstadt ist eine riesige Konglomeration aus Rohren und Förderbändern, voll von Schwerlastdrohnen und Heerscharen billigster metamenschlicher Arbeiter. Auf engstem Raum zusammengepfercht erscheinen selbst Mietskasernen aus der Zeit der Industrialisierung wie großzügige Lofts im Vergleich zu den AGC-Wohnblocks. Bis heute hält man offiziell daran fest, dass ein Umbau der aktuellen Prekariatszustände in ein menschen- und umweltgerechteren Standard zu teuer wäre, hat sich auch seit der Blütezeit der Anarchie nichts für die hiesigen Bewohner zum Besseren verändert.[1]

Der Konzern kümmert sich um die Grundver- und -entsorgung, um so zumindest die Entstehung von Seuchen zu verhindern, die die Produktion verringern könnten, alles andere ist ihm allerdings vollends egal. Bricht der Wohncontainerturm mit den 500 Bewohnern zusammen, dann wird der Schrott zum Schutz vor Seuchen in Rekordzeit entfernt, recycelt und anschließend ein identischer Turm wieder an der gleichen Stelle aufgebaut. Beim Recycling wird nicht mal die organische Masse vom Rest getrennt, sondern man erhitzt die ganze Mischung einfach so weit, dass biologische Bestandteile keine Gefahr mehr darstellen.[1]

Siemensstätten

Früher einst als Charlottenburg-Nord bezeichnet, sind die Siemensstätten östlich des Jewühls aktuell noch in einem leicht besseren Zustand als der Rest des Bezirks. Neben der Leicht- und Pharmaindustrie stehen hier Mehrfamilien- und Einzelhäuser, die teilweise mehr als 150 Jahre alt sind und sogar hin und wieder von der AGC renoviert werden. Bewohner und Arbeiter sind untere und mittlere Angestellte, die immerhin akzeptable Verhältnisse haben.[6]

Der Terroranschlag von 2070 hat allerdings eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, welche sich durch den gesamten Stadtteil zieht. Das früher hier wohnende mittlere und obere Management konnte es sich leisten, in andere Teile der Stadt oder näher an die hiesige MSI-Arkologie heranzuziehen, während der Rest dazu verdammt wurde, mitanzusehen, wie die hiesigen Ladenzeilen verödeten und leer stehender Wohnraum günstig vermietet wurde.[7]

Wirtschaft

Wer in der AGC Siemensstadt landet, der ist ganz unten am Boden der (legalen) Reichtumspyramide angekommen. Man kann als Tagelöhner dabei helfen, die Umweltverschmutzung zu verschlimmern und es interessiert keinen, ob man eine SIN hat oder nicht. Überlebt man den Tag, dann bekommt man ein paar Konzernkredite, die man dann in der Koje im Gruppenwohncontainer in billigsten Soyslush investieren kann. Der einzige Lichtblick ist, dass man nicht als illegal eingestuft wird und sich rühmen kann einer geregelten Arbeit nachzugehen, während jeder Atemzug die eigene Lebensspanne verkürzt. Man sollte sich aber von dem Gedanken, man könne aufsteigen, befreien.[8] Die hiesigen Vorarbeiter sind für viele Personen diejenigen, die das Sagen haben, da sie unter anderem den Arbeitermassen morgens den RFID-Chip in den Arm schießen.[6]

"Gastronomie" existiert in diesem Bezirk nicht. Wenn die Spendierhose mal etwas locker sitzt, dann geht man zu einem der hiesigen Soyburger-Automaten. Ansonsten geht man zu einer der zahlreichen Zapfstellen, legt die eigene VolksSIN vor und gönnt sich dann einen kostengünstigen, geschmacklosen Sojashake.[7]

Neben der AGC fertigen hier diverse Konzerne meist im verborgenen hinter mehreren Schichten von Scheinfirmen und verdeckten Beteiligungen, um sich so Transportkosten zu sparen, die man sonst dafür aufbringen müsste, um die Waren zur Entsorgung in die Dritte Welt zu bringen.[2]

Kriminalität

Die Siemensstadt ist ein perfekter Ort zum Untertauchen. Solange man niemandem, vor allem den Transportdrohnen, im Wege steht, interessiert es keinen, ob man unter einer Brücke nächtigt.[6] Allerdings heißt das nicht, dass deswegen alles ruhig sei. Immer wieder kommt es zu Arbeiterprotesten, Sabotageakten und Anschläge, weshalb die AGC hier eine Nultoleranzpolitik fährt.[2]

Gangs sucht man eher vergeblich, denn hier ist jeder so arm, dass er weder Schutzgelder noch Drogen im großen Stil kaufen könnte. Einzige Ausnahme sind die Orkfaust-Gang, die zur Horde gehören und sich dafür bezahlen lassen, jede Form von gewerkschaftlicher Organisation nieder zu knüppeln. Zudem organisieren sie für den Ringbund Ex-Knackis als Arbeitssklaven für Auftragsspitzen. Abseits davon gibt es noch die Dräxgörn, ein Zusammenschluss von Kindern unter zwölf Jahren, die aufgrund sozioethischer Standards des Konzerns den ganzen Tag sich selbst überlassen werden und durchs Viertel stromern.[6] Das hiesige "Modem" wird zudem von der Matrixgang Hackbirds betrieben.[9]

Locations



Endnoten

Index

Quellenbücher

Sonstige

Weblinks