Kreuzritter
Dieser Artikel behandelt die Gang; für weitere Bedeutungen siehe Steyr-Daimler Kreuzritter. |
Kreuzritter Überblick (Stand: 2062)[1] [2] | |
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Typ: Straßengang | |
Gangfarben:
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Mitgliederzahl: ?
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Territorium:
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Kriminelle Aktivitäten:
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Die Kreuzritter waren eine pseudo-christliche Berliner Gang. Unter dem Vorwand, "Sünder" und "Geschöpfe des Antichristen" auszumerzen und "Ungläubige" gewaltsam zu bekehren, machten sie im anarchistischen Berlin zu Zeiten des Status F brutal Jagd auf Metamenschen und Andersdenkende, was selbstverständlich auch Moslems mit einschloss. Ebenso richtete sich die Gewalt und Selbstjustiz der magophoben Fanatiker auch gegen Magieanwender.
Geschichte
Als eine der mit Abstand unbeliebtesten - um nicht zu sagen: verhasstesten - Gangs im Status F-Berlin hatten die «Kreuzritter» nur wenige Freunde oder Verbündete, und waren selbst dem Berliner Arm der «Streiter Christi» zu extrem. - Zumindest zeitweise hatten sie allerdings in einer abtrünnigen Fraktion respektive Splittergruppe der «SurfTurf»-Subwayjockey-Gang einen Bündnispartner, der ihnen im als "Schattennest" bekannten Kiez am Karl-August-Platz die ausgebrannte Ruine der Trinitatis-Kirche als HQ und Unterschlupf zur freien Verfügung überließ. [3]
Obwohl die «Kreuzritter» wiederholt von wehrhaften Metamenschen sowie von Selbstjustiz-Trupps dezimiert wurde, die im Auftrag der Opfer ihrer Gewalttaten gegen Entgeld Vergeltung übten, existierte die Gang (respektive eine ihrer Inkarnationen) noch, als die Megakonzerne 2055 mit ihren paramilitärischen Sicherheitskräften der Anarchie in den westlichen Sektoren der Freien Stadt ein Ende machten. In der Folge verließen die Ganger - notgedrungen - Berlin, und ließen sich im ländlichen Brandenburg auf der Burg Rabenstein im Fläming nieder. Dort haben sie sich sie ein beeindruckendes Folterkabinett im Stile der spanischen Inquisition eingerichtet, das der bekannte Shadowrunner Eismann auf seiner Rundreise durch die Mark Brandenburg gegen Überlassung von ein paar gebrauchten Sturmgewehren besichtigen konnte. Wenn sie nicht gerade in der Umgebung missionieren, in dem sie etwa vor dem Brandenburger Dom Pamphlete verteilen, verüben sie vermutlich hauptsächlich Überfälle auf Durchreisende, an denen sie gerne ihre mittelalterlichen Marterinstrumente ausprobieren.
Im Fläming haben sich die «Kreuzritter», die es in den frühen 2070ern immer noch gibt, mittlerweile in einen sogenannten "Wanderorden" - die Motorradgang - und die ortsfeste Gruppe aufgespalten, die nach wie vor die Burg Rabenstein besetzt hält, und dort im Juli 2074 bereits das 8. «Kreuzritter-Treffen» veranstaltete. Zu diesem reisen über ein Dutzend Gangs und Gruppen aus der gesamten ADL und dem nahen Ausland an, die durchwegs zu den ultragewalttätigen Hassgruppen aus dem rechtsnationalen, anti-metamenschlichen, antiislamischen und fundamentalchristlichen Spektrum zu rechnen sind. - Die brandenburgische Polizei sieht sich - wie ihr Einsatzleiter Frederick Rust gegenüber Journalisten zugab - außer Stande, das Treffen zu verhindern, und muss sich darauf beschränken, schwere Zwischenfälle auf den Wegen im Rabener Umland und insbesondere den Transitautobahnen und dem Berliner Autobahnring zu verhindern. Dabei werden die brandenburgischen Ordnungshüter und Behörden nicht nur durch ihre schlechte, personelle und materielle Ausstattung sondern auch durch die Einflussnahme von in Brandenburg traditonell starken Parteien vom äußersten, rechten Rand des politischen Spektrums in ihrer Handlungsfreiheit beim Vorgehen gegen die Gang und ihre Gesinnungsgenossen behindert.
Die Rabener «Kreuzritter» selbst haben allerdings ihren einige Veränderungen durchlaufen, mit ähnlichen Hassgangs fusioniert und auch interne Auseinandersetzungen überlebt. Das hat nicht zuletzt auch dazu geführt, dass nicht mehr der radikale, mörderische Meta-Hass im Mittelpunkt ihrer Doktrin steht, und sie ihre Reihen sogar für Metamenschen geöffnet haben, so dass heute vereinzelte Metas unter den Gangern sind - zwar nicht als Offiziere - wohl aber beim Fußvolk. Hass im allgemeinen und auf Ungläubige und Magieanwender im Besonderen spielt allerdings nach wie vor die zentrale Rolle in ihrem Glaubensbekenntnis, sie sind mit den Jahren sogar eher noch fanatischer und gewalttätiger geworden, und ihr religiöser, pseudo-christlicher Kult wird von den Mitgliedern sogar noch ernster genommen, als früher. Die 2078 in der ehemaligen Feuerwache des niedergebrannten Ortes Niemegk ansässige Gang der «Feuerstarter» entstand ursprünglich aus einer Abspaltung von den «Kreuzrittern». Zu dieser kam es, als ein Ritual zur Läuterung unglücklicher Opfer durch Feuer durch die Einmischung eines freien Feuergeists gründlich schiefging. Ein Troll aus den Reihen der «Kreuzritter», der dieses Inferno schwer verbrannt überlebt hatte, wurde unter dem Namen Hellfire zum Gangleader der neuen Feuergang, die sich von den «Kreuzrittern» abspaltete. Diese ist im Übrigen keineswegs mit der Ursprungsgang der «Kreuzritter» verbündet, sondern hat - ganz im Gegenteil - mit dieser gelegentlich gewaltsame und blutige Zusammenstöße, was die «Feuerstarter» nicht zuletzt ihren Decker und BTL-Programmierer Burner kostete. [4]
Gebräuche
Gangzeichen
Das Symbol der Kreuritter ist langes, schmales und unten spitz zulaufendes Kreuz in roter Farbe. Dieses Zeichen fand sich sowohl auf den ansonsten weiß lackierten Fahrzeuge der Gang und auf den gleichfalls weißen Wappenröcke und Kutten, die die Ganger über ihrer Synth-Leder- und Panzerkleidung oder ihren Kettenhemden trugen.
Was die Haare anging, bevorzugten viele «Kreuzritter» einen Topf- respektive "Prinz Eisenherz"-Haarschnitt, wie er zu Zeiten der historischen Kreuzzüge üblich gewesen war, unter dem Fußvolk der einfachen Ganger waren aber - neben Bürstenschnitten und Skin-Glatzen - auch Frisuren mit Mönchstonsur verbreitet. Die Biker der Kreuzritter trugen - wie ihre historischen Vorbilder - spitz zulaufende Eisenhelme mit breitem Nasenschutz.
Bei ihren Gewaltaktionen beschallten sie ihre Umgebung häufig mit dem alten, deutschen Kirchenlied "Ein feste Burg ist unser Gott...", das in ohrenbetäubender Lautstärke aus dem Lautsprechersystem des Fahrzeugs ihres Gangleaders donnerte.
Ausstattung
Die Kreuzritter waren schwer bewaffnet, und gut motorisiert. So verfügten die «Kreuzritter» - neben einer breiten Auswahl archaischer Nahkampfwaffen - unter anderem über eine Staffel von Motorrädern mit an den Vorderradgabeln befestigten MGs für ihre Offiziere, MAN-Busse in der Militärversion zum Transport des Fußvolks und sogar einen Panzerspähwagen, der dem Gangleader als Kommandofahrzeug diente.
Aktivitäten
Überfälle
Während sich die Kreuzritter an schwerbewaffnete Jihad-Gangs meist nicht herantrauten, überfielen sie gerne Bordelle, Kaschemmen und bekannte Metamenschenlokale. Ihren anti-metamenschlichen Rassismus und ihren Sadismus (respektive den ihres Gangleaders) lebten die «Kreuzritter» häufig aus, in dem sie ihre mehr oder minder wehrlosen Opfer bei lebendigem Leib häuteten oder angebliche "Sünder" - wie zum Beispiel nicht zur Gang gehörige Zuhälter oder männliche Bordellbesucher - öffentlich unter Verwendung von Stahlruten und ähnlichen Instrumenten blutig auspeitschten. Diese Untaten bezeichneten sie selbst zynisch als "Gottesdienst".
Zuhälterei
Im Übrigen waren sich die Ganger der «Kreuzritter» nicht zu schade, menschliche Prostituierte, die sie geläutert und zu tätiger Reue gezwungen haben, anschließend selber auf den Strich zu schicken, wobei sie deren Tätigkeit nun nicht mehr als "fleischliche Sünde" sondern als "Werk christlicher Nächstenliebe" bezeichneten, wenn diese ihrer eigenen Gang-Kasse zugute kam.
Dependancen
In Stuttgart gab es etwa um 2040 eine Niederlassung der «Kreuzritter».
Bis Mitte 2074 gab es kaum nennenswerte Aktivitäten der Kreuzritter in Stuttgart, die von einer alten Kirche in den nordwestlichen Außenbezirken aus operieren und den selben Aktivitäten nachgehen wie in Berlin zu Zeiten des Status F. Dabei werden sie vom Sternschutz ignoriert. Sie haben im März 2075 auch angefangen unsere Operationen in Degerloch zu stören, was sie jedoch nicht lang überleben werden. | |
Suebian Mobstar |
Angeblich sollen sie sich um 2059 rum auch in geschäftliche Kontroversen zwischen Roter Vory und Jihad X um Drogenmärkte im Norden der Allianz eingemischt haben, die damals von den Jihadis als Geldquelle für ihren heiligen Krieg genutzt wurden. [5]
Endnoten
- ↑ Deutschland in den Schatten S. 57
- ↑ Deutschland in den Schatten II S. 63, 64
- ↑ Shadowrun 2050 S. 105, 111
- ↑ Datapuls: ADL S. 168-169
- ↑ Target: Smuggler Havens S. 71-72
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Weblinks