Rhein-Ruhr-Megaplex

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Rhein-Ruhr-Megaplex
(Nordrhein-Ruhr
Allianz Deutscher Länder)

Überblick (Stand: 2082) [1]
Status: Stadtverbund
Gitter: RuhrNet-Verbund[2]
Bürgermeister:
Lokale Bürgermeister + Städtetag
Fläche: 6.728 km²
Einwohnerzahl: 25.700.000
Menschen: 59%
Orks: 21%
Elfen: 9%
Trolle: 6%
Zwerge: 4%
Andere: 1%
Drachen: 1
Bevölkerungsdichte:
3.819 Einwohner pro km²
max. 13.688 Einwohner pro km² in Nord-Essen[3]
Sicherheitskräfte: Staatliche Polizei[3]
Rhein-Ruhrplex.png

Der Rhein-Ruhr-Megaplex (engl. Rhine-Ruhr) dominiert das bevölkerungsreichste Allianzland der ADL, Nordrhein-Ruhr, und nimmt den größten Teil seiner Fläche ein.

Geographie

Der Ruhrplex besitzt mit dem Mittellandkanal die längste künstliche Wasserstraße Deutschlands. Mit seinen 325 Kilometern länge verbindet der Kanal den Plex mit der Elbe. Im weiteren Sinne ist er so auch eine Verbindung zwischen den Flüssen Rhein und Oder. Über den Kanal ist man zudem mit den Vereinigten Niederlanden, Frankreich und der Schweiz auf der einen und mit Osteuropa auf der anderen Seite verbunden.[4]

Das Bergische Land ist in unmittelbarer Nähe des RRPs.

Gliederung

Der Rhein-Ruhr Plex verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur, die nicht nur innerstädtisch sondern auch zwischen den Städten gut ausgebaut ist. Diese ist jedoch ständig überlastet und Staus sind keine Seltenheit. Auch wenn die Städte, die den Megaplex bilden, zusammengewachsen sind und somit einen gemeinsamen urbanen Raum bilden, sind sie dennoch eigenständige politische Einheiten geblieben:

Stadt/Landkreis Beschreibung
Bergisch-Gladbach
Bochum
Bonn
Bottrop
Dortmund
Duisburg
Düsseldorf
Ennepe-Ruhr-Kreis (Witten)
Essen
Gelsenkirchen
Gladbeck
Hagen
Hamm[5]
Herne
Köln
Krefeld
Kreis Mettmann (Velbert)
Leverkusen
Mülheim an der Ruhr
Mönchengladbach
Neu-Essen
Neuss
Oberhausen
SVZ Recklinghausen
Remscheid
Solingen
Unna
Wesel
Wuppertal

Geschichte

Zeitleiste Rhein-Ruhr-Megaplex
1998 Ruhraufstand: Der harte Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau und anderen Teilen der lokalen Montanindustrie führt zu einem Generalstreik und später dann auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die erst unter Mühen niedergeschlagen werden.[6]
2004 - 2011 Diverse Katastrophen führen zu Flüchtlingswellen. Zahlreiche Personen kommen in das Ruhrgebiet, was die Bildung weiterer ethnischer Viertel zur Folge hat.[7]
2014 Nachdem sich im Herbst des Vorjahres Westfalen als Freistaat Westphalen ausgegründet hat, entsteht das neue Allianzland Nordrhein-Ruhr. Nordrhein-Westfalen hört auf zu existieren.[7]
2021 Auf einige Jahre der Stabilisierung folgt die Goblinisierung. Wieder wird der Ruhrpott zum Ziel von goblinisierten Flüchtlingen, was den RRP in das Armenhaus Deutschlands verwandelt. Das Ruhrgebiet leidet immer wieder unter Versorgungsengpässen, was zu Konflikten mit dem Freistaat Westphalen führt.[7]
2029 Crash 1.0: Die Arbeitslosenquote steigt durch viele Pleiten auf 30%, Gewalttaten steigen rasant an und die unterbezahlte Polizei kann dem kaum etwas entgegen setzen. ÖPNV wird immer weniger genutzt und die Bevölkerung bewaffnet sich zunehmend mit Tasern und Handfeuerwaffen.[7]
2037 Der Große Drache Lofwyr übernimmt BMW, was einen Aufschwung für das darbende Ruhrgebiet bedeuten sollte.[7] Aus BMW wird Saeder-Krupp. Mit der Verlegung des HQs nach Essen erlebt der Ruhrpott einen dringend benötigten Geldsegen.[8]
2039 Die Nacht des Zorns verläuft reibungslos im RRP, da die Multikulti-Gesellschaft eine hohe Akzeptanz besitzt.[8]
2040 In Nordrhein-Ruhr wird das erste Matrix-RTG etabliert, was einen Aufschwung an den Universitäten und Technischen Hochschulen zur Folge hat. Das erste Mal seit Jahrzehnten sinken die Arbeitslosenzahlen.[8]
2045 Gründung der ADL. In den folgenden Jahren kommen viele auf der Suche nach Arbeit in den Ruhrplex, da sie andernorts nur wirtschaftlichen Abschwung erleben. Leider bleiben viele von ihnen ohne Arbeit. Offizielle Zahlen gehen davon aus, dass 20 Millionen (Meta-)Menschen im Plex leben, die Dunkelziffer liegt aber wahrscheinlich deutlich darüber.[8]
2055 Operation Zebra: Die Behörden gegen die Universelle Bruderschaft vor und heben einige Insektengeister-Nester aus.[8]
2060 Eine Teufelsratten-Plage sucht den Plex heim. Die lokale Population steigt aus bislang ungeklärten Gründen rasant an und verlässt auf der Suche nach Nahrung die Kanalisation, wobei sie auch vor (Meta-)Menschen keinen Halt macht. Kammerjäger, Polizei und Konzerneinheiten setzen Gift und Flammenwerfer ein, um die Lage unter Kontrolle zu kriegen.[8]
2061 Jahr des Kometen: Sowohl der Komet als auch das mit ihm auftretende SURGE geht am RRMP recht unspektakulär vorbei, da die tolerante Gesellschaft sich nicht weiter an den Veränderungen stört.[8]
2062 Anschlag von Extremisten auf die Saeder-Krupp-Hauptarkologie.[8]
2064 Der Neo-Anarchist Leon Durutti platziert eine schmutzige Bombe in der Saeder-Krupp-Hauptarkologie, die aber gerade noch rechtzeitig entschärft werden kann, bevor sie größere Schäden anrichten kann.[8]
Crash 2.0: Dank S-K wird die Matrix vor dem Crash runtergefahren, weshalb der RRP vergleichsweise unbeschadet durch den Crash kommt. Plünderer zwischen Köln und Dortmund wittern ihre Chance, müssen aber feststellen, dass die Sicherheitskräfte längst nicht so überrumpelt werden können, wie sie dachten. S-K und Ruhrmetall entsenden militärische Konzerntruppen, die den Plex schnell befrieden.[8]
2068 Ætherpedia wird in einem groß angelegten Feldversuch der Bevölkerung vorgestellt und entwickelt sich zu einem Erfolg.[9]
2070 Technomancer-Verfolgung: Trotz der sonst vorhandenen Toleranz kommt es im RRP zu Demonstrationen und Hexenjagden gegen Technomancer.[9]
2071 Tempo-Krise: Die Landesregierung und Konzerne arbeiten zusammen, um hart gegen den Handel mit Tempo, den Drogenkonsum und die damit einhergehende Beschaffungskriminalität durchzugreifen. Das Problem endet aber erst, als die Droge Ende 2071 vom Markt verschwindet.[9]
2072 14. September: Saeder-Krupp gründet die "Exterritoriale Enklave Essen".[9]
2076 KFS-Krise: Massenpaniken machen sich breit, während Saeder-Krupp aufgrund des Wegbrechens seines Nanotechnologie-Sektors schwere Schäden nimmt.[10]
2078 Vor den Bundestagswahlen von 2078 entlässt Saeder-Krupp über 100.000 Beschäftigte, was mit dem Niedergang der Nanofabrikation und dem Einbrechen des Bausektors begründet wird. Gleichzeitig entzieht der Konzern der Rhein-Ruhr-Polizei seine Unterstützungshilfe und befestigt stattdessen die Grenzen zu Neu-Essen.
Eine neue Teufelsrattenplage tritt auf, die besonders Wuppertal und Dortmund trifft.
Ruhr-Nuklear kündigt massive Einsparungen an, was zu zeitweise kleineren Stromausfällen führen könnte.
Die Mafia hat ein Führungsproblem, was von den Vory ausgenutzt wird.[3]

Die Entstehung des Rhein-Ruhr-Megaplex (und auch die von Nordrhein-Ruhr) war eine Folge des Ruhraufstandes von 1998. Durch die technologischen Fortschritte im Bereich der Solar- und Nukleartechnologien kam es im Ruhrgebiet zu einem harten Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau und anderen Teilen der hiesigen Montanindustrie. Trotz der Zusage von erheblicher staatlicher Unterstützung, die die drohende Arbeitslosigkeit für die betroffene Region bedeuten wird, weigerten sich die Beschäftigten, den Arbeitsplatzverlust einfach hinzunehmen. Die Folge war ein Aufuhr unter der Arbeiterschaft, der von den Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes, wie etwa IG Bergbau, Energie und Chemie, IG Metall sowie auch der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaften, mit massiven Kundgebungen, Demonstrationen und Solidaritätsaktionen in Nordrhein-Westfalen, die schließlich in einem Generalstreik mündeten, der das Ruhrgebiet über Wochen hinweg lahmlegte.[6]

Es folgten zahlreiche Verhandlungen, die aber ohne jedes Ergebnis abgebrochen werden mussten, was die Landesregierung NRWs unter Druck lokaler Großkonzerne wie Thyssen-Krupp, RWE und der RAG zwang, den Notstand auszurufen. Die Streiks hielten jedoch an, weshalb man die Bundeswehr zur Unterstützung rief. Dem Werkschutz von Thyssen-Krupp und RWE wurden weitreichende Befugnisse im Umgang mit den Demonstranten erteilt, vergleichbar wie man sie bei den Seretech-Urteil oder den Shiawase-Urteilen gesehen hatte, die später auch dazu führen sollte, ähnliche Befugnisse für bewaffnete Sicherheitsdienste in Deutschland zu etablieren. Militär, Polizei und (nun bewaffneter) Werkschutz gingen brutal gegen die Streikenden vor, was die Situation eskalieren ließ. Es folgten Übergriffe auf die Stahlwerke von Thyssen-Krupp, die Opel- und Fordwerke, sowie auch mehrere kleinere Betriebe, was Schäden in Millionenhöhe zur Folge hatte. Trauriger Höhepunkt war schließlich eine Bombe, die das Rathaus von Essen dem Erdboden gleich machte.[6]

Auf den Überresten des Sprengsatzes, der das Rathaus in Schutt und Asche gelegt hatte, fand man schließlich die Nummer 236, was später die Grundlage von der urbanen Legende der 235 Bomben sein sollte, gemäß der man das gesamte Ruhrgebiet plätten könnte, wenn man 235 Bomben an strategischen Punkten platzieren und detonieren würde. Die Drahtzieher des Bombenattentats sollten nie gefunden werden. Trauriges Resultat des "Ruhraufstandes" waren zahlreiche Verhaftungen und mehrere hundert Tote auf beiden Seiten, was die Bundesrepublik Deutschland praktisch unter Schock setzte.[7]

Steigende Arbeitslosenzahlen, die bereits kurz nach der Jahrtausendwende bei über 20% lagen, sowie der immer stärker werdende Klassenkampf erzeugten eine enorme Kluft zwischen Sozialhilfeempfängern und jenen, die das Glück hatten, noch einen Job zu besitzen, sollten auch über Jahrzehnte hinweg bestand haben. Man versuchte, die Lage irgendwie zu entspannen, indem die alten Zechen, Kokereien und Stahlhütten zu Industrieparks, Kulturstätten und Attraktionen umgewandelt werden, die den Historientourismus in das Ruhrgebiet holen sollten, was aber eher schlechter denn besser gelang. Auch der Versuch, eine subventionsgestützte Mikroelektronikindustrie für einen nachhaltigen Strukturwandel zu erschaffen, sollte scheitern. Im Ruhrgebiet wuchs stattdessen der Dienstleistungs- und "Kreativ"-Sektor und es siedelten sich auch kleine und mittlere Unternehmen und Tochtergesellschaften ausländischer Firmen aus dem Hochtechnologiesektor an. Die verkehrsgünstige Lage und die niedrigen Grundstückspreise lockten dafür immerhin viele Logistikunternehmen und Abteilungen großer Handelsketten an. Auf dem Papier klang das zwar gut, aber das Problem bestand darin, dass diese "neuen" Industrien vor allem gute ausgebildete Facharbeiter benötigten, welche durch die mangelnde Schulbildung und die "Null-Bock"-Mentalität aber vor Ort nicht verfügbar war, weshalb man Fachkräfte von außerhalb nach Nordrhein-Ruhr holen musste.[7]

Gründung von Nordrhein-Ruhr

Diverse internationale Krisen sollten das Ruhrgebiet weiter anschwellen lassen. Es folgte der Zehn-Minuten-Krieg von 2004, der Osteuropäische Grenzkrieg von 2006, der Cattenom-GAU von 2008, sowie die Schwarze Flut von 2011 die große Teile der Niederlande zerstörten. Mit jeder Katastrophe kamen neue Flüchtlinge ins Ruhrgebiet, was die Bevölkerung wachsen ließ und zur Bildung weiterer ethnischer Viertel in diesem Schmelztiegel führte.[7]

Der Militärrat, der nach dem Cattenom-GAU kommissarisch von Bonn ausarbeitete, konnte allerdings nicht viel gegen die steigende soziale Armut und explodierende Kriminalität ausrichten. Erst die VITAS-Welle von 2010, die das Ruhrgebiet als zentralen Knotenpunkt im europäischen Verkehr hart erwischte, sowie das darauf folgende Erwachen konnten den sozialen Unfrieden zeitweise beenden, sodass nach Abtreten von Horst Stöckter und die Redemokratisierung die Gründung von Nordrhein-Ruhr einen Neustart ermöglichte.[7] Im Herbst 2013 hatte sich Westfalen erst als Freistaat Westphalen ausgegründet, was effektiv das Ende von Nordrhein-Westfalen bedeutet hatte.[11]

Nachfolgend gelang es Nordrhein-Ruhr dank der wirtschaftlichen stabilen Bezirke Köln und Düsseldorf den bankrotten Ruhrpott subventionieren, was die Lage einigermaßen stabilisieren konnte. Dies begründete aber auch mitunter illustre Bauprojekte wie dem Moloch, der Wuppertal wurde, welches durch den Wahnsinn einiger AG Chemie-Manager aus Leverkusen immer weiter überbaut wurde.[7]

Goblinisierung

Als 2021 die Goblinisierung um sich griff, wurde der Ruhrpott abermals Ziel hunderttausender Einwanderer, vor allem für die jüngst verwandelten Orks und Trolle, die in dem insgesamt recht toleranten und multikulturellen Rhein-Ruhr-Sprawl trotz der Nähe zum faschistoiden Kirchenstaat eine Zuflucht fanden.[7] Im weit entfernten Berlin kam es derweil zu schweren Spannungen, die sich schließlich nach dem Tod eines Menschen durch einen Troll in offenen, bürgerkriegsähnlichen Konflikten auf offener Straße entluden. Nachdem im Herbst VITAS-II um sich griff und die Konflikte kurzzeitig zum Versiegen bringen konnte, wanderten viele Metamenschen in den metafreundlicheren RRP ab.[12] Binnen weniger Jahre wandelte sich das Ruhrgebiet zunehmend zum Armenhaus, das aber zugleich die höchste Bevölkerungsdichte und bis zur Gründung des Trollkönigreichs Schwarzwald in den 2040ern auch den höchsten Anteil an Metamenschen aufwies. Das Gebiet litt immer mehr unter Versorgungsengpässen, was zu Konflikten mit dem Nachbarn Westphalen und dessen Wurstbaronen mündete.[7]

Als wäre die Katastrophe noch nicht schlimm genug gewesen, folgte auch schon der Crash von 2029. Der Bankrott zahlreicher Firmen lässt die Arbeitslosenquote die 30%-Marke knacken. Armut, Unzufriedenheit und Hoffnungslos führen zu immer mehr bewaffneten Auseinandersetzungen mit der unterbezahlten Polizei. Quasi über Nacht steigen überall die Zahlen für Gewalttaten, vor allem aber Vandalismus und Körperverletzung bis hin zu Raubmord in ungeahnte Höhen, sodass die Eurokriege praktisch ohne jede Notiz am Ruhrgebiet vorbeiziehen. Das einzige, was die unzufriedenen Massen betäubt halten und die Aggressivität abmildern sollten, waren Fußball und Stadtkrieg. Da dies aber nicht darüber hinwegtäuschte, dass man an einem Wochenende real in Gefahr lief, vor den Augen machtloser Ordnungshüter Opfer von betrunkenen Hooligans oder Randalekids zu werden (um es noch nett auszudrücken), wird der ÖPNV immer weniger genutzt und die Bevölkerung bewaffnet sich zur Selbstverteidigung mit Tasern und Handfeuerwaffen.[7]

Entstehung von Saeder-Krupp

2037 sollte die Weichen für eine bessere Zukunft des zunehmend zerfallenden Ruhrgebiets bedeuten, als BMW überraschend vom Großen Drachen Lofwyr übernommen wurde. Nachdem der Automobilriese unter Führung von Michel Beloit in der Vergangenheit die wirtschaftliche Schieflage vieler ortsansässiger Großkonzerne wie etwa Thyssen-Krupp in den 2020ern ausgenutzt hatte, um sie dann aufzukaufen und in BMW einzugliedern, was den Großkonzern weit über den Automobilbau hinaus in Bereiche wie Chemie, Energie und Schwerindustrie diversifiziert hatte, folgte Lofwyr diesem Kurs weiter. Damit er die Kontrolle über sein Konzernimperium erhalten würde, strukturierte er die Firma neu und formte aus Thyssen-Krupp und Saeder Munitions schließlich Saeder-Krupp, eine private Kapitalgesellschaft in seinem Besitz, in das BMW nun reintegriert wurde.[13]

Derweil verlief die Nacht des Zorns von 2039 im RRP eher ruhig, was an der Multikultur und generellen Akzeptanz der Bewohner Nordrhein-Ruhrs lag.[8]

Lofwyr verlegte die Konzernzentrale nach Essen, was Nordrhein-Ruhr den erhofften Geldsegen brachte. Es folgten ambitionierte Bauprojekte, wie etwa der Bau der Saeder-Krupp-Hauptarkologie in Bredeney nördlich des Baldeneysees, sowie die Investition gewaltiger Summen in die Infrastruktur und Wirtschaft des Sprawls, was viele neue Arbeitsplätze schuf. Mit der Etablierung des ersten Matrix-RTGs 2040 in Nordrhein-Ruhr erlebt die moderne Computerindustrie und Informationstechnik vor allem an den Universitäten und Technischen Hochschulen einen neuen Aufschwung. Das erste Mal seit Jahrzehnten verzeichnet die Region sinkende Arbeitslosenzahlen, zumal auch aus dem Ausland expandierende Großkonzerne wie Renraku oder Mitsuhama den Ruhrplex als lohnenden Standort für ihre Investitionen erkennen. Sie gründeten vor allem produktionsorientierte Tochtergesellschaften, die hauptsächlich Komponenten für Cyberdecks fertigten und dabei von den vielen verfügbaren Arbeitskräften vor Ort profitierten.[8]

Solche Entwicklungen kamen natürlich nicht kostenlos, weshalb etwa der Duisburger Hafen Exterritorial wurde. Weniger im Gedächtnis der Leute war eher der Umstand, dass Wasser, Abfall, Energie, Matrix und ÖPNV indirekt in die Hand des Drachen gelegt wurden und von Tochtergesellschaften betrieben werden, die entweder direkt oder indirekt zu S-K gehören.[8]

Gründung der ADL

2045 folgte die Gründung der Allianz Deutscher Länder und der Ruhrplex erfuhr unter Ägide von S-K und natürlich auch dem Drachen eine neue Industrie-Renaissance. Viele Allianzländer spüren einen wirtschaftlichen Abschwung, mit Ausnahme von Hamburg, München / Bayern, Groß-Frankfurt und der neuen Hauptstadt Hannover. Dies führte dazu, dass auch in den 2040ern und 2050ern wieder viele ihr Glück im Ruhrpott suchen, doch leider oftmals ohne Erfolg. Der Plex schwillt auf 20 Millionen an, aber Dunkelziffern gehen davon aus, dass die Stadt mit ihren SINlosen wahrscheinlich deutlich darüber liegt.[8]

Die 2050er waren im RRP vergleichsweise ruhig und ohne größere Zwischenfälle für Gesellschaft oder Politik. Einzig die Operation Zebra 2055 war von Bedeutung, bei dem die Behörden und Konzerne gezielt gegen die Universelle Bruderschaft vorgingen, um einige Nester von Insektengeistern auszuheben. 2060 wurde der Sprawl schließlich von einer Rattenplage heimgesucht, als ein sprunghafter Anstieg der hiesigen Teufelsratten-Population mit ungeklärter Ursache die Tiere aus der Kanalisation über die Straßen herfielen ließ. Auf der Suche nach Nahrung machten die Critter auch vor (Meta-)Menschen keinen Halt. Erst der Einsatz von speziellem Gift und Flammenwerfer hilft Kammerjägern, Polizei und Konzerneinheiten in die Kanalisation vorrücken, um die Plage einzudämmen.[8]

Der in diesem Zeitraum stattfindende Konzernkrieg rund um Fuchi Industrial Electronics ging ebenfalls recht unspektakulär am RRP vorbei, da die wenigen Aktiva im Vorgarten des Drachen von diesem nicht weiter beachtet und kaum der Rede wert waren. Die kleinen Scharmützel fielen daher sehr unbedeutend aus.[8]

Crash 2.0

Wie auch schon die Nacht des Zorns zuvor waren auch das Jahr des Kometen und SURGE von 2061 kein größeres Problem, sodass der RRP ob dieser plötzlichen Veränderungen sehr gefasst reagierte. Aber damit waren die Probleme der 2060er nicht vorbei, denn sowohl linke als auch rechte Extremisten - die man später als Sprawlguerilla klassifizieren würde - verübten Anschläge gegen die Einrichtungen von Saeder-Krupp, der Landesbehörden und auch gegen Politiker auf der Lohnliste von S-K, die sich immer weiter häufen. Das Hauptquartier S-Ks wird gleich zwei Mal, 2062 und 2064, zum Ziel. Das zweite Mal verübte der Neo-Anarchist Leon Durutti einen Anschlag mittels schmutziger Bombe, die aber noch rechtzeitig entschärft werden konnte. Gemäß einiger Simulationen hätte eine Detonation der Bombe die Innenstadt Essens auf Jahre hin verseucht. Gerüchte wollen wissen, dass der Anschlag allerdings nicht politisch motiviert gewesen war, sondern dass man versuchte, ein Artefakt aus dem Besitz des Drachen zu rauben. Die Angreifer profitierten damals lediglich von der Abwesenheit Lofwyrs, da dies sonst vermutlich erst gar nicht so weit gekommen wäre.[8]

Der Crash von 2064 führte weltweit zu einem Systemausfall, wodurch auch zahlreiche Sicherheitssysteme einfach offline gingen, was wiederum zu zahlreichen Plünderungsfeldzügen zwischen Köln und Dortmund führte. Da die hiesigen Netze aber kontrolliert von Saeder-Krupp heruntergefahren wurden, werden Polizei und Konzerneinheiten im RRP längst nicht so überrumpelt, wie es die Plünderer sich vorgestellt hatten. Sowohl S-K als auch Ruhrmetall entsenden militärische Konzerntruppen zur Unterstützung der Rhein-Ruhr-Polizei, wodurch der Plex schnell befriedet werden kann.[8] Auch die Matrix kann binnen einiger Monate wieder Stück für Stück hochgefahren werden, was Nordrhein-Ruhr und vor allem den hiesigen Logistik-Firmen ähnlich wie Groß-Frankfurt einen entscheidenden wirtschaftlichen Vorteil liefert. Der Start der WiFi-Matrix würde aber noch dauern, bis aus Ruhr-Data-Fax schließlich Ætherlink werden würde.[9]

Nachh dem Crash entwickelte sich der Rhein-Ruhr-Megaplex zu einer Niedriglohnregion für die Montage- und Schwerindustrie. Die Landmigration der Arbeits- und SINlosen von den strukturschwachen in die strukturstarken Ballungsräume innerhalb der Allianz führten zu einer Fülle an billiger Arbeitskräfte, die sich in der Chemie-, Metall- und Abfallindustrie zu Tode schufteten, sowie auch in den Bereichen Montage und Unterhaltungselektronik allerhand über sich ergehen lassen mussten - offiziell gebilligt von der Landesregierung. Aufgrund der Natur ihrer einfachen Arbeiten waren diese Leute am Ende sogar unter dem Strich billiger als jede Drohne.[14]

2068 startete S-K schließlich Ætherpedia in einem groß angelegten Feldversuch mit der Millionenbevölkerung von Nordrhein-Ruhr, die als Betatester herhalten. Das Programm wird ein voller Erfolg für den Konzern.[9]

Emergenz

Der Rhein-Ruhr-Senat befasste sich im Juni 2070 mit Gesetzesvorschlägen, die aus Hannover zu dem Thema Technomancer gekommen waren. Der Senat berief eine außerplanmäßige Sitzung ein, bei der keine Medien zugelassen waren. Der Senat stimmte über die Gesetzesinitiativen ab und ging sogar noch einen Schritt weiter. Dabei präsentierte man bereits komplett ausgearbeitete Einsatzpläne für Großrazzien bei vermeintlichen Technomancer-Organisationen, politischen Sprawlguerilla-Aktivisten und sonstigen Sympathisanten. Es kam zu hitzigen Diskussionen zwischen hochrangigen Mitgliedern des Senats und Repräsentanten von Saeder-Krupp, da sich letztere überraschend für eine allgemeine Zurückhaltung einsetzten, was der Rest aber ablehnte.[15]

Es ist nicht geklärt, wie es dazu kam, aber Aufzeichnungen der Senatssitzung landeten direkt im Anschluss in den öffentlichen Netzen, was den Rhein-Ruhr-Senat in schwere Erklärungsnot brachte. Man konnte den Einbruch ins System zwar schnell bemerken und der Senat wurde weiträumig geräum,t aber jegliche Spuren verliefen sich nach kurzer Zeit im virtuellen Raum. Es folgte ein Aufschrei der Empörung von der Bevölkerung und die Medien stürzten sich auf die Teile der Story, bei denen es um das Eindringen in das geschlossene System des Senats gekommen war. Das Veröffentlichen "vertraulicher Daten" sorgten für einen Stimmungswandel in der Bevölkerung, was durch den Hongkong-Zwischenfall die Stimmung kippte. Der Rhein-Ruhr-Senat nutzte nun die allgemeine Situation aus, um die kontroversen Pläne in die Tat umzusetzen und durchsuchte im großen Stil Privatwohnungen, Datenflüsse und nahm einige Bürger mit dem Vorwand der Technomancer-Bedrohung in Gewahrsam.[16]

Als es nach dem Erlass der sogenannten "Technomancer-Gesetze" im August zu landesweiten Protesten und Straßenschlachten kam, fand sich ein größeres Schlachtfeld an der Grenze zwischen dem RRP und dem Kirchenstaat Westphalen. Dabei versuchte offenbar ein NeoNET-Spezialkommando, eine Inkognito-Delegation der DKK daran zu hindern, die Grenze zum Kirchenstaat zu überschreiten.[17]

Auch der Tempo-Drogenkrieg von 2071 war keine leichte Sache für den Ruhrplex. Landesregierung und Konzerne arbeiteten gemeinsam daran, hart beim Handel mit Tempo, dem Drogenkonsum und der zunehmenden Beschaffungskriminalität, die damit einherging, durchzugreifen, doch stellte der Handel mit der Droge ein ernstzunehmendes Problem dar. Erst als die Droge plötzlich Ende 2071 verschwand konnten diese Auswirkungen abebben.[9]

Entstehung von Neu-Essen

In einer außerordentlichen Sitzung des Städtetages, dem Bezirksparlament von Nordrhein-Ruhr in Düsseldorf, folgte der nächste Schachzug von Lofwyr. Saeder-Krupp beantragte am 14. September 2072 unter Berufung auf die Passauer Verträge, der Business Recognition Accords und des Allianzvertrages die Erschaffung der "Exterritorialen Enklave Essen" und legte unabhängige Gutachten des Frankfurter Bankenvereins und des Konzerngerichtshofes vor, die dem Mega den nahezu vollständigen Besitz eines rund vier Kilometer großen Areals rund um die Saeder-Krupp-Hauptarkologie nachwiesen.[9]

Der Antrag wurde innerhalb weniger Wochen geprüft und erhielt vom Städtetag schließlich dessen Zustimmung. Zusammen mit dem Essener Stadtrat erfolgte eine Neugliederung der Stadtteile, da die Stadtteile Rüttenscheid, Margarethenhöhe, Fulerum, Haarzopf und die südlich der A40 gelegenen Teile von Holsterhausen und Bergerhausen, sowie auch Stadtwald, Heisigen, Rellinghausen, Schuir, Kettwig und Bredeney, die zusammen mit der Arkologie schon vorher zu weiten Teilen Exterritorialität besaßen und schließlich noch die südlich der Ruhr gelegen Stadtteile Werden, Fischlaken und Heidhausen und schließlich auch der Flughafen Essen-Mülheim, werden allesamt nun als S-K-Eigentum ausgezeichnet.[18]

Die S-K-Tochter Hochtief begann sogleich mit massiven Baumaßnahmen, um die Infrastruktur an die neuen Umstände anzupassen, wie etwa die Verlegung und unterirdische Straßenführung der A52. Auch innerhalb der exterritorialen Enklave wurde das Stadtbild massiv verändert, was auch Anfang 2074 noch nicht vollständig abgeschlossen war. In der Folge werden Bredeney, ein Teil des früheren Stadtwaldes und der an den Baldeneysee angrenzende Teil von Werden in "Neu-Essen" umbenannt, während der südliche Teil Werdens mit Heidhausen und Fischlaken zu Neu-Halbach wird und man Schuir, Haarzopof und Fulerum zum Stadtteil Berthashöh zusammenfasst. Die Siedlung Margarethenhöhe wurde in den Stadtteil Rüttenscheid integriert, blieb aber mit seinen Grünflächen als historischer Ort Essens bewahrt.[19]

Diese Veränderungen im Rahmen der Schaffung von Neu-Essen gingen aber nicht ohne Konsequenzen. 2074 kam es immer wieder zu Ausbrüchen von Gewalt, plötzliche Unfällen mit zum Teil tödlichen Resultaten und offenem Schusswechsel in den Unterwelt-Hochburgen wie Karnap-Altenessen (besser bekannt als "Klein-Babel"), Oberhausen-Dümpten oder Duisburg-Diemen, was auf einen internen Konflikt der Mafia zurückzuführen ist und sich offenbar schon jenseits des Ruhrplexes erstreckt. Die ohnehin überforderte Rhein-Ruhr-Polizei hatte zunehmend mit innenpolitischen Krisen zu kämpfen, da ein Skandal den nächsten jagte. Informationen über Korruption und Schmiergeldaffären, Verdunkelung und Amtsmissbrauch, Selbstjustiz, Polizeibrutalität und Beteiligungen an kriminellen Machenschaften, sowie auch Revierbullen mit Cyberpsychose wurden scheinbar gezielt an die Boulevardpresse geleitet, um das Landeskriminalamt Nordrhein-Ruhr in der Öffentlichkeit zu denunzieren, was den Polizeialltag im Ruhrplex zu einem wahren Spießrutenlauf avancieren ließ.[20]

Gepaart wurde das ganze auch noch mit Hetzkampagnen gegen Lofwyr selbst, denn seit 2071 erschienen überall im Plex mysteriöse Graffitis, während in elektronischen Pogromen und Netzhacks ein "Ende der Drachenherrschaft" und der "Tod des Wurms" gefordert wurde, was bei jenen, die sich als Opfer von S-K und des Drachen sahen, auf offene Ohren stieß.[20]

KFS-Krise

Mit Beginn der KFS-Krise sollten sowohl der Ruhrplex als auch Saeder-Krupp einige Federn lassen. Die KFS-Seuche schürte Massenpaniken, während der Deutsche AAA-Riese schwere Schäden in seinem Nanotechnologie-Sektor hinnehmen musste, auf die er in den vorangegangenen Jahren gesetzt hatte. Der Drachenbürgerkrieg, der zuvor noch getobt hatte, hatte S-K ebenfalls reichlich in Schieflage gebracht, sodass nun das geschah, womit niemand gerechnet hatte: Saeder-Krupp stieg unter den AAA-Megakonzernen auf Platz Zwei ab, direkt hinter seinem größten Konkurrenten Mitsuhama Computer Technologies. Die neue Allianzregierung unter Anikka Beloit nutzte die Lage zusätzlich aus, um weiter Druck auf den Essener Mega zu machen, während allerhand Haie sich in Angriffsstellung begaben.[21]

Lofwyr wurde in die Ecke gedrängt und gezwungen, mit harten Bandagen zurückzuschlagen. Essen, praktisch der Vorgarten des Drachen, wurde dabei als Austragungsort genutzt, um Unruhe zu stiften. Innerhalb eines halben Jahres führten der Niedergang der Nanofabrikation und Einsparungen bei der Baubranche zu mehr als 100.000 neuen Arbeitslosen in der Region, während man der Rhein-Ruhr-Polizei wichtige Unterstützungsmittel entzog und die Grenze nach Neu-Essen weiter befestigte. So kurz vor den Bundestagswahlen von 2078 war die Message hinter diesem Schritt klar gen Beloit gerichtet und eine Warnung, dass sie sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte.[3]

Zur gleichen Zeit hatte der Ruhrplex aber bereits genug Probleme, denn in der Unterwelt brannte es gewaltig, als Don Lupo Gasperi für (vermeintlich) Tod gehalten wurde und seine Tochter Michaela Semenszato die Ruhr-Mafia übernahm. In der Folge gab es einige Streitereien, da sie versuchte, die alten Strukturen neu zu arrangieren. Derweil nutzten die Vory v Zakone das wackelige Gefüge aus, um sich auf den Vormarsch zu begeben. Und als wäre das alles nicht schon genug gewesen, gibt es eine neue Teufelsrattenplage, wie zuletzt 2060 (mit besonderem Fokus auf Wuppertal und Dortmund), während nun auch die S-K-Tochter Ruhr-Nuklear massive Einsparungen durchführte und darauf verwies, dass zeitweise kleinere Stromausfälle in der Region auftreten könnten.[3]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Bevölkerung Menschen Orks Elfen Trolle Zwerge Andere
2074[22] 25.000.000 63% 18% 9% 5% 4% 1%
2078[3] 25.700.000 62% 19% 9% 5% 4% 1%
Bevölkerungsdichte
Jahr Mittel Maximal
2074[22] 3.504 Ew./km2 12.548 Ew.km/2 (Nord-Essen)
2078[3] 3.819 Ew./km2 13.688 Ew.km/2 (Nord-Essen)

Metaviertel

Im RRP gibt es de facto keine Metaviertel, wie man sie in anderen großen Plexen findet. Einzig Hagen ist hier eine Ausnahme, da sie als grünes Tor zum Sauerland gilt und ist dicht von Elfen bevölkert, die hier zum Teil in abgeschirmten Communities wohnen. Abseits von diesen leben hier sonst nur Menschen und sonst praktisch keine anderen Metatypen. Dieser Umstand hat die Feenwesen vom Seelie-Hof angelockt, was vermutlich auch Lofwyr nicht entgangen sein sollte. Vor Ort agiert ein elfischer Schmidt namens Ailil, die immerzu in Gesellschaft ihrer vollverchromten Trollbodyguards Blot unterwegs ist. Die Fae ist leicht an ihrem wunderschönen Aussehen zu erkennen, zumal sie immerzu weiß trägt und immerzu lange weiße Handschuhe über ihren Händen trägt (weshalb es sich bei ihr um eine Croki handeln könnte). Ailils Interesse gilt neuerding der Dortmunder Nordstadt, vor allem in der Nähe der Druidenbrache.[23]

Stadtbild

Alte Übersichtskarte

Der Ruhrplex ist eine heterogene Ansammlung von Großstädten, die alles Eines gemeinsam haben: Eine Große Arbeiterschicht. Im Revier findet man haufenweise verdreckte Gettos, Arbeiterviertel, Großindustrie und Brachen. Der größte Teil der hiesigen Bevölkerung ist arbeitslos oder arbeitet am Existenzminimum in der Großindustrie. Einen Mittelstand findet man nur vereinzelt, weshalb die Chance größer ist, auf Enklaven der Konzerne oder der wahrhaft Reichen anzutreffen.[24] Abeits davon ist kaum irgendetwas einheitlich im RRP und kaum einer der hiesigen Einwohner weiß, was saubere Luft oder gar Sternenhimmel ist. Allgegenwärtig ist nur der Smog.[25]

Innenstädte

Die Innenstädte werden oft von verbauten Strukturen dominiert, die in den meisten Fällen Sicherheitszonen sind und über gute Geschäfts- und Verkehrsanbindungen verfügen. Meist werden an diese auch Ausgeh- oder Vergnügungsmeilen angeschlossen. Allerdings gibt es eine große Varianz, sodass man sie weder genau kategorisieren noch in Zonen einteilen könnte. Vereinfacht ausgedrückt kann so eine Ausgeh- oder Vergnügungsmeile alles von Rotlichtmilieu bis hin zu High Society-Entertainment bedeuten.[25]

Oberschicht-Viertel

Bei den Oberschicht-Vierteln handelt es sich meist um einzeln stehende Immobilien mit einer peripheren Sicherheitsanlage, wobei Luxusgegenden auch einen eigenen Objektschutz besitzen. In der Nähe gibt es nur wenige Geschäfte, dafür aber eine Vielzahl von Botenbetrieben, die die gewünschten Artikel direkt ins Haus liefern. In erreichbarer Nachbarschaft befinden sich oft größere Shopping-Malls, die eine Schnittstelle zwischen Ober- und Mittelschicht bilden. Die Infrastruktur ist gut entwickelt und zeigt hohe Polizei- und Objektschutzpräsenz, die nicht selten auch auf Drohnen- und Astralüberwachung zurückgreifen kann.[25]

Mittelschicht-Viertel

Bei den wenigen Mittelschicht-Viertel handelt es sich um Reihenhaus- oder Einzelhaussiedlungen, sowie sehr selten um gut gepflegte Hochhausviertel. Vor Ort finden sich Präsenzen individueller Geschäfte und kleinerer Ketten, die Infrastruktur ist in gutem Zustand und auch eine Polizeipräsenz ist vorhanden.[25]

Arbeiterviertel

Die Arbeiterviertel verfügen zumeist über eine alte und marode Bausubstanz und sind Klinker- oder Plattenbauten. Ein Arbeiterviertel kann auch aus Reihenhaussiedlungen bestehen, deren einzelnen Einheiten metamenschliche Großfamilien oder mehrere Parteien beherbergen. Die neueren Bauten bestehen aus Wohncontainern und stark modularer Bauweise und bieten so sehr kleine Wohneinheiten. Die Infrastruktur dieser Gegenden ist schlecht, doch die Versorgungslage immerhin intakt, wenngleich auch nicht ausreichend. Die Anwohner haben meist soziale Geflechte zueinander und die Bandenkriminalität ist dabei, sich zu entwickeln, weshalb diese Gegenden mit sozialen Brennpunkten verschmelzen. Die Polizeipräsenz ist allgemein nur sehr gering.[25]

Elendsviertel / Gettos

Diese Gegenden haben eine heruntergekommen Bausubstanz, wobei der Übergang zu Ruinen oder Brachen fließend ist. Die hiesigen Bauten sind eine Mischung aus Arbeiterviertel-Bebauung und hochverdichteten Wohnblock- / Hochaus-Architekturen. Die Infrastruktur ist mangelhaft, dafür gibt es aber immerhin eine Vielzahl an Kleingeschäften. Die Versorgung ist niedrig bis nicht vorhanden, die Kriminalitätsrate hoch und nach der Polizei braucht man erst gar nicht suchen.[25]

Die prekäre Versorgungslage hat dazu geführt, dass in solchen Gegenden eine neue, illegale Infrastruktur entstanden ist. Die Bewohner dieser Gegenden arbeiten entweder gar nicht oder am Existenzminimum und ist Nachts noch illegal beschäftigt, indem man Gangs hilft oder sich selbst organisiert. Da die Gangs oftmals eine bessere Ordnungsmacht als die Polizei bilden, sind solche Regionen Keimzellen der Gangkultur des RRP. Straßenkriege gehören zum traurigen Alltag und man ist im Grunde immer nur einen Schritt vom Abgrund entfernt. Wer sich allerdings arrangiert, kann mitunter aber durchaus besser als in den Arbeitervierteln leben. Kriminelle schätzen die Versteckmöglichkeiten dieser Gegenden und Schieber haben hier oftmals Lager für ihre heiße Ware.[26]

No-Go-Zonen

Diese Gegenden sind Ruinen und haben eine marode Bebauung. Versorgungsstrukturen existieren nicht und offiziell werden diese Gegenden sogar als Gefahrenzonen ausgewiesen. Eine genaue Beschreibung ist schwierig, da es sich um anarchistische Todeszonen handelt. In den Elendsvierteln gibt es immerhin noch Strukturen; Man arrangiert sich mit demjenigen, der das Sagen hat, findet einen Unterschlupf, isst gegrillte Ratte beim Dönerladen und man kennt den örtlichen Autoschrauber. No-Go-Zonen haben all dies nicht und jeder, der dumm genug ist, sich hineinzuwagen, ist Freiwild. Beispiele dafür sind der Duisburger Zoo mit seiner Squatter-Bevölkerung oder der Freizeitpark Kirchhellen, in dem es spukt und voll mit gefährlichen Geisteskranken ist.[26]

Brachen

Brachen haben nur Ruinen oder überwachsene Baustrukturen aufgegebener Industrieanlagen. Oftmals bilden sie aber die grüne Lunge eines Stadtviertels oder aber sie sind stark umweltbelastet. Bei Brachen handelt es sich entweder um Halden und ausgebaute Industrieparks für die örtliche Naherholung oder auch um toxische Wildnis, die eine große Gefahr für die Umgebung darstellt. Einige hochverseuchte Brachen sind mitunter sogar geplagt von toxischen Präsenzen. Rund ein Viertel aller Brachen sind stark umweltbelastet und gelten als verseucht. Das zieht allerhand gefährlicher Personen und Toxische Critter an, während im Astralraum Toxische Geister präsent sind. Die Magische Hintergrundstrahlung entfällt entsprechend stark.[26]

Politik

Die einzelnen Städte des Plexes verfügen jeweils über Stadträte Bürger- und Oberbürgermeister, wobei die Wahlverfahren sich z. T. in den einzelnen Gemeinden unterscheiden und in einigen Städten auch die ansässigen Konzerne Anspruch auf eine Anzahl direkt entsandter Vertreter im Kommunalparlament haben. Der Städtetag, der in den 2060ern noch das Allianzland regierte, und in dem Vertreter der einzelnen kommunalen Parlamente sitzen, tagt abwechselnd in den verschiedenen Städten des Plexes.

Seit Ende der 2060er/Anfang der 2070er stellt der Städtetag des Rhein-Ruhr-Plexes nicht länger die Regierung des Allianzlandes Nordrhein-Ruhr dar. Vielmehr gibt es seitdem einen Senat, dem die Staatsgewalt zufällt. Die Vormachtstellung des Plexes im Land ist somit zumindest auf dem Papier etwas relativiert worden. Der Städtetag ist seitdem nur noch für die interne Koordination der einzelnen Gemeinden und Städte im Plex zuständig.

Ansässige Policlubs, Interessenverbände und Lobbyisten

Extremisten

Geheimdienste

Seitdem die Konzentration japanischer Konzerne in der ADL in den 2040ern und 2050ern wieder angestiegen ist, hat der Nachrichtendienst des japanischen Außenministeriums, der Kokusai Jōhō Tōkatsukan, seine alte Residenz in Düsseldorf reaktiviert.[30]

Recht und Gesetz

Auch wenn eigentlich das Waffenrecht der ADL gilt, so hat der RRP große Ähnlichkeiten mit Berlin: Je nachdem, wo man sich gerade aufhält, wird die Sache mit der Waffe mal mehr, mal weniger fokussiert und nicht immer kontrolliert. Dennoch sollte man vermutlich die Waffe lieber unter der Jacke tragen. Im Essener Süden lieber gar keine und im Essener Norden, in Recklinghausen und Wuppertal hingegen ist es vermutlich besser, wenn potenzielle Feinde wissen, das man bewaffnet ist.[31]

Konzerne

Kultur

Die Bewohner des Reviers haben sich gewisse Gepflogenheiten beibehalten. Normale Arbeiter (und auch Arbeitslose) verlassen ihr Heim zumeist nur, um den nächsten Kiosk zu besuchen und dort ihre sozialen Kontakte zu pflegen, was man allgemein als "Büdchen-Kultur" bezeichnet. Diese Tradition kann auf eine lange Geschichte zurückblicken und die Besucher dieser "Büdchen" können fast alles über und unter der Ladentheke kaufen, während diese gleichzeitig auch als sozialer Ankerpunkt für das metamenschliche Netzwerk dienen. Während die sozialen Netze in anderen Städten sich anders definieren, ist man im Ruhrplex fester Bestandteil eines Geflechts aus guten Kumpeln und Kumpeln von Kumpeln, die irgendwo im gleichen Stadtteil leben, was paradoxerweise dazu führen kann, dass man dafür manchmal die eigenen Nachbarn nicht kennt.[24]

Diese Art des Zusammenlebens findet sich auch in der stark ausgeprägten Vereinskultur des RRP, denn Vereine bilden ein wichtiges Auffangbecken auf sozialer Ebene. Man trifft einander regelmäßig, ist füreinander da und klüngelt, womit sich quasi ein "Staat im Staat" ergibt. Ob man nun Teil des AR-Clubs der Schachfreunde Remscheid ist, dem Freundeskreis der Freiwilligen Feuerwehr Bottrop oder gar zur Dormaner Schützengilde gehört - sie alle haben gemein, eingeschworene Gemeinschaften zu sein. Das hat aber auch zur Folge, dass Mitglieder sehr darauf bedacht sind, nicht aus der Reihe zu tanzen, da ein Ausschluss soziale Isolation bedeuten kann, wenn ein Großteil der Freunde sich aus Vereinsmitgliedern zusammensetzt. Diese Vereine sind manchmal aber auch Quelle für Shadowruns, sowohl intern als auch extern. Mal muss ein Vorstandsvorsitzender abgesägt werden, um Platz für jemand neues zu machen. Manchmal muss der benachbarte und verfeindete Schrebergarten einen Denkzettel kassieren. Die Liste der Möglichkeiten ist endlos.[24]

Autokultur

Neben Fußball und Stadtkrieg sind Autos ein weiterer kulturell relevanter Punkt im Ruhrplex, besonders nördlich der Ruhr. In keinem anderen Plex der ADL findet man eine größere Autoschrauberszene und wenig überraschend wird der fahrbare Untersatz behandelt als sei er Teil der Familie. Viele tunen ihre Autos bis ans Leistungslimit, ohne dass sie dieses jemals wirklich ausnutzen wollen. Zwischen den ganzen Gangschraubern findet man viele grandiose Jungtalente, die Rigger und Raser gleichermaßen interessieren könnten.[38]

Sprachen

Die Einwohner des Ruhrplexes leben auf engstem Raum zusammen und die Flüchtlingswellen der Vergangenheit haben aus ihm einen Schmelztiegel verschiedenster Kulturen gemacht. Der örtliche Dialekt heißt Ruhrspeak und ist eine Mischung aus Deutsch, Polnisch, Türkisch, Russisch und noch einigen anderen Sprachen und dadurch kaum zu verstehen für Jemanden, der "nur" Hochdeutsch spricht. Glücklicherweise sind die meisten Einwohner des Plexes befähigt, auch Hochdeutsch sprechen.

Events

Event Wann Beschreibung
Boot und Aqua[39] Januar Messe für Boote und aquatische Ausrüstung in Düsseldorf
Jahrestreffen der Laubenfreunde[40] Februar Versammlung des Verbandes deutscher Kleingartenvereine.
Chaostage im Rhein-Ruhr-Plex[41] März, Erstes Wochenende Illegale Rennen aller Art, die direkt vor den Augen der Polizei abgehalten werden.
Shot[39] März Fachmesse für Waffenmodifikationen und -anpassungen in Köln
Düsseldorfer Kunsttrienale[42] Mai ADL-Weit größte Kunstmesse
Metarace Pride[43] Mai Früher "Metahuman Pride Parade" - In Gedenken an die Nacht des Zorns abgehaltenes Event in Köln.
Cranger Kirmes[44] August ADL-Weit größte Kirmes in Herne.
CarMania[45] September Fahrzeugmesse in der Dortmunder Westfalenhalle
Essener Motor Show[39] Oktober Ereignis rund um Fahrzeuge in Essen.
Internationale Spieletage Essen[46] Oktober Internationale Messe für analoge Spiele in Essen.
SkyStar Köln[45] Oktober, Erstes Wochenende Filmpreisverleihung
Kölner Modewoche[45] November Fashion-Event mit internationalen Besuchern und Ausstellern
Rheinischer Karneval[47] 11.11. Großer Karneval im Ruhrgebiet
Magic Düsseldorf[48] Dezember ADL-weit größte Messe für Zauberei und alles, was dazu gehört.
Crash-the-City-Tage[49] ? Periodische Straßenkämpfe der Autoduellisten.

Sport

Fußball

Die Menschen des Rhein-Ruhr-Plex haben nie ihr Lieblingskind - den Fußball - vergessen, und so entstand nach dem Einschlafen der Bundesliga dort die Ruhrliga, eine der Oberligen Deutschlands. Diese hat weniger Teams als die alte Erste Bundesliga, aber dafür gibt es alljährlich Playoffs, in denen der Ruhr-Meister ermittelt wird. In den 2060ern wird die jährliche Deutsche Meisterschaft zwischen dem Ruhr-Meister und den Siegern der anderen Ligen der ADL in der obersten Spielklasse des Profifußballs im "Cup der Meister" ausgespielt. Jene Teams aus dem Rheinischen, die nicht der Ruhrliga angehören, etwa Köln, Leverkusen und Düsseldorf oder auch Remscheid - spielen statt dessen in der Rheinhessen-Liga (RHL) - egal, wie seltsam das rein geographisch betrachtet anmuten mag.

Wenn die Ruhrliga am Wochenende antritt, dann ist das im Ruhrplex zu spüren. Dauerkarten sind heiß begehrt und vergleichbar mit dem Familienerbe und niemand lässt es sich nehmen, mit anderen Fans, die die gleichen Vereinsfarben tragen, Schlachtenlieder zu gröhlen. Auch hier zeigt sich wieder die Vereinskultur. Allerdings sind diese Spiele selten friedlich, weshalb die Familien, die zu diesen gehen, direkt nach Abpfiff auch umgehend wieder verschwunden, denn die Hooligans übernehmen dann. Als Ventil von Stress und Frust über den grauen Alltag entlädt sich dann der eigene Zorn in Straßenschlachten und Prügeleien mit anderen Hools, die andere Vereinsfarben tragen.[24]

Stadtkrieg

Von allen anderen Sportarten im Ruhrplex kann höchstens Stadtkrieg eine ähnlich bedeutsame Position wie der Fußball einnehmen. Es gibt eine hohe Dichte an Mannschaften und Wohnruinenblocks gibt es genug, die als Spielfeld dienen können.[24]

Im Ruhrplex findet mit dem von Saeder-Krupp gesponserten «Krupp-Massaker» alljährlich ein Stadtkriegs-Benefitz-Turnier statt, dessen Erlöse für wohltätige Zwecke gespendet werden. Eine Vielzahl von professionellen Stadtkriegsmannschaften in der DSKL kommen aus dem Rhein-Ruhr-Megaplex: Allen voran die «S-K Centurios Essen» und die «Ruhrmetall Leviathane», gefolgt von den «Cyberzombies Düsseldorf», den «Toxic Spyryts Duisburg», den als Fahrstuhlmannschaft berüchtigten «Kölner Maniaks» und dem - nominiell in Wuppertal ansässigen - «Warhog Clan».

Weitere Sportarten

Vor dem Ende der Liga in der Saison 63/64 hatte der Plex mit den «Ruhrplex Spawnbreeders» auch ein Combat Biking-Team in der DCBL. Nach deren Wiederbelebung durch Ares Entertainment ADL in den 2070ern gibt es im Ruhrplex mehrere Teams in der neuen DCBL.

Karneval

Musik und Kunst (und alle anderen kulturellen Belange) spielen im Ruhrplex eine eher untergeordnete Rolle, da sie eher klein und lokal passieren. Zwar findet irgendwo immer ein Garagenkonzert in irgendeinem Slums oder Arbeitergetto statt, aber Talentscouts finden sich selten in diesen Gegenden. Was den Pott eher aufwühlt ist der Rheinische Karneval, bei dem jedes Jahr eine ganze Reihe von Veranstaltung das Rheinland durch die Zeit des Frohsinns bringt. Höhepunkt ist der Straßenkarneval zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch und hat sich zu einem echten Wirtschaftsfaktor entwickelt, der dementsprechend die Straßen in ein einziges Chaos verwandelt. Die Straßen werden mit kostümierten Metamenschen geflutet, die Büros sind leer, der Objektschutz besoffen und selbst die konservativen Japaner in Düsseldorf machen beim Abschneiden von Krawatten mit. Sogar Shadowrunner können vollbewaffnet durch die Straßen rennen, wenn sie sich als Manga-Stars verkleiden und ihre Waffen anpinseln und bei Einbrüchen sogar richtig Radau machen, ohne dass es groß jemand mitbekommt. Auch die Konzerne wissen, wie kritisch diese Zeit ist, doch können sie nichts dagegen anstellen, selbst wenn sie es wollen. Nach dem Aschermittwoch sind daher meist eher "Aufräum-Runs" relevant, wenn verlorene Kommlinks mit Geheimdaten gesucht werden oder wenn der Teenagersohn eines japanischen Vorstandes ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte und man nun das Betthäschen suchen soll.[25]

Sicherheit

Für die kommunale Polizei ist jede Stadt des Plexes selbst verantwortlich, auch wenn natürlich gewisse Mindestanforderungen erfüllt werden müssen. So unterhalten einige Städte im Plex noch eine eigene Stadtpolizei, während andere den Polizeidienst privatisiert und Kontrakte an Sicherheitsfirmen vergeben haben. ProSecuritas war im Plex groß im Geschäft, ebenso wie Nitama Security Service, die mit der «Fortress» hier ihre ADL-Zentrale errichtet haben und in Köln schützte vor dem Crash von 2064 der Sternschutz die besseren Gegenden. - Die Abstimmungsprobleme und Kompetenzstreitigkeiten zwischen den unterschiedlichen Polizei-Kräften sind dem entsprechend groß. Zudem ist im Rhein-Ruhr-Plex - in Erinnerung an die Unruhen Ende des 20. Jahrhunderts, die in einen bürgerkriegsähnlichen Aufstand und die offene Konfrontation der Menschen des Ruhrpotts mit der Staatsmacht der damaligen BRD mündete - das Misstrauen der einfachen Leute und des kleinen Manns auf der Straße gegenüber den Ordnungshütern sehr ausgeprägt!

Einrichtungen

Interkonzernelles Forschungsinstitut West

Auf Grund der vielen - konzerngesponsorten - Forschungsprojekte in Dortmund entstand hier auch das "Interkonzernelle Forschungsinstitut West" (IFW). Dessen Gründung auf Grund einer Initiative der Stadtväter Dortmunds und unter Beteiligung von über 14 Großkonzernen erwies sich jedoch als Kateridee, da die Forscher der verschiedenen beteiligten Konzerne mehr gegeneinander intrigieren statt zu kooperieren und sich ständig gegenseitig ausspionieren und Forschungsergebnisse entwenden, was die kreative und produktive Arbeit der Wissenschaftler drastisch einschränkt.[50]

Universitäten

Alle Universitäten des Plexes haben sich zur Neue Ruhr-Universität zusammengeschlossen, die in den 2050ern, 60ern und 70ern dezentralisiert ist, und deren Fakultäten sich über die einzelnen Städte des Plexes verteilt. Sie verfügt über ein eigenes Nahverkehrsnetz, das die Standorte verbindet, und ausschließlich Studenten, Professoren und Uni-Angestellten zur Verfügung steht.

Untergrund

Unter dem Plex, in den alten Bergwerksstollen und aufgegebenen Schächten der Steinkohleindustrie soll es in den 2060ern nicht nur immer noch die Veteranen der "Grubenwehren" aus der Zeit der Unruhen und des Aufstands im Ruhrpott 1998 geben, die sich dort verschanzt haben, sondern dort wird auch das mystische, unterirdische Zwergenreich Hvaldos vermutet.

Verkehr

Ein- und Ausreise in den Plex sind kein Problem, denn es existieren keine Kontrollen zum Rest von Nordrhein-Ruhr. Fast alle Stadtgrenzen sind frei passierbar und die einzigen Bereiche, in denen erhöhte Sicherheit herrscht und Kommlink-Kontrollen durchgeführt werden, findet man in den gesicherten Wohnbezirken und einigen Innenstädten.[26]

Straßenverkehr

Die Einreise via Auto erledigt man über eine der vielen Autobahnen, nur um dann zwangsweise im Stau zu landen. Da praktisch jeder im Ruhrplex ein Automobil besitzt, gibt es immer wieder Zeiten, in denen die Verkehrsadern einfach komplett zum Erliegen kommen. Wer also irgendwo im Plex was erledigen will, der tut sich einen Gefallen, wenn er die Situation bereits im Vorwege betrachtet und sich merkt, an welchen Orten zu welchen Zeiten etwas los ist. Auch der Einsatz von ALI und AR-Beschilderung ist mit Vorsicht zu betrachten, denn es kann passieren, dass es manchmal unterschiedliche Signalführungen gibt, was dazu führt, dass ein Auto aufgrund widersprüchlicher Angaben zum Stillstand kommt und sich dann nicht mehr bewegen lässt. Köln hat dieses Problem schon seit Jahren und die Stadtregierung ringt auch 2078 noch damit.[26]

Schienenverkehr

Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ist mitunter die entspanntere Methode für den Transport. U-Bahnen fahren unterirdisch, ansonsten sind Megabusse eine Möglichkeit, die aber auch auf Straßen angewiesen sind und die gleichen Probleme wie Autos haben. Als Faustregel gilt daher, dass alles, was auf Schienen fährt, eine bessere Idee ist. Einziges Manko sind da die Verbindungen zwischen den einzelnen Stadtbezirken, welche auch nach Jahrzehnten der Stadtplanung noch immer unzureichend ausfallen.[26]

Der Transrapid hält an diversen Stellen im Ruhrplex, darunter Köln, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund und am Flughafen Düsseldorf. Abseits davon existieren noch eine Reihe von Regional- und Lokalbahnhöfen in jedem Teil des Ruhrplexes.[3]

Flugverkehr

Flughäfen[3]
Flughafen Sitz Besonderheiten
Dortmund Airport 21 Dortmund
Düsseldorf International Düsseldorf
Flughafen Essen-Mühlheim Neu-Essen Saeder-Krupp-Privatflughafen
Konrad-Adenauer-Flughafen Köln / Bonn

Der Luftverkehr ist im Prinzip noch einfacher als der Schienenverkehr im Plex. Abseits der stark überwachten Teile des RRP-Luftraums, wie etwa Neu-Essen, Innenstädte und die Bereiche rund um die Flughäfen, aber dafür lassen sich andere Teile des RRP mitunter gut erreichen, was auch an den Brachen und Freiflächen in den Elendsvierteln liegt. Während man illegal theoretisch überall landen kann, bieten sich auch die Möglichkeit, ein Heli-Taxi zu benutzen. Heliports mit Anschluss an das Heli_Taxi-System finden sich in allen größeren Städten.[26]

Flugtaxi- und Kommuteranbieter
Anbieter Zugehörigkeit Beschreibung
BMW AirExpress[51] BMW AG / Saeder-Krupp
HiFlyer[52] unabhängig Ging aus dem Unternehmen Swift hervor
Old World Cityline[51] Old World Airways / Saeder-Krupp
Ruhrmetall Flugdienst[53] Ruhrmetall AG

Von einem Kurierservice im Rhein-Ruhr-Megaplex weiß man zudem, dass dieser weiß umlackierte Flugdrohnen vom Typ Messerschmitt-Kawasaki Hugin einsetzt, die als Brieftauben fungieren. Diese überbringen handschriftliche Liebesbriefe oder versiegelte Umschläge mit dringlichen Datenchips für Mitarbeiter im Home Office, deren Inhalt nicht über die Matrix gesendet werden soll.[54]

FrachtTunnelSystem

Unter dem Rhein-Ruhr-Megaplex verläuft das sogenannte Fracht-Tunnel-System (engl. Freight Tube Systems, kurz FTS), mit dem Waren unterhalb der chronisch verstopften Straßen des Megaplexes bewegt werden. Betrieben wird das System offiziell von zwei Nexus, Tibello, welcher sich um die Planung kümmert, und Flamux, der die Steuerung übernimmt.[55] Kamen in der Vergangenheit schon Gerüchte auf, dass es sich um Künstliche Intelligenzen handeln könnte, so hat man 2078 die Gewissheit darüber. Auch wenn Lofwyr KIs üblicherweise nicht traut, so scheint er ein Arrangement mit den beiden getroffen zu haben, da sie hervorragende Arbeit leisten. Sie haben bisher unfallfrei gearbeitet, aber in letzter Zeit scheint ihre Performance abzufallen. Man weiß nicht wieso, aber Gerüchte sprechen davon, dass Runner heimlich externe Komponenten des FTS, auf die die beiden bisher keinen Zugriff hatten, an ihr System angeschlossen haben.[56]

Privatpersonen können das FTS ebenfalls nutzen, um so Ware in den gesamten Plex zu bringen. Man gibt den Container einfach in das System, erhält eine Transpondernummer und der Rest wird dann automatisch vom System übernommen.[57]

Wasserwege

In Duisburg liegt der Duisburger Hafen, der größte Binnenhafen der Welt.[58] Daneben finden sich noch kleinere Häfen am Rhein in Köln und Neuss.[3]

Sicherheit

Im RRP kommen Drohnen vom Typ Messerschmitt-Kawasaki Jagdhund zum Einsatz, die des Nächtens das Treiben der Autoduellisten eindämmen sollen. Für diese Aufgabe wurden sie deutlich besser gepanzert und bewaffnet, aber die Duellisten sind dennoch dazu übergegangen, die Herausforderung anzunehmen und führen inzwischen Listen, wer wieviele Jagdhunde abgeschossen hat.[59]

Kriminalität

Das hohe Aufkommen von Armut hat zur Folge, dass man in keinem anderen Plex der ADL mehr häusliche Gewalt und Alkoholprobleme findet. Auch kann hält der Ruhrplex den traurigen Rekord für die höchste Kleinkriminalitätsrate. Dementsprechend hat sich hier auch ein enormes Angebot für Dreamchips und freien Trideo-Kanälen entwickelt, mit denen sich die Bewohner irgendwie betäubt halten.[24]

Auf den Autobahnen des Ruhrplexes sind die Autoduellisten, die sich hochmotorisiert und schwer bewaffnet über die Straßen jagen eine reale Bedrohung. Daneben findet man aber auch noch eine Renn-Szene, die mitunter um richtig viel Geld Rennen fährt. Jedes Wochenende geht es dabei um zigtausend Euro, die den Besitzer wechseln. Dementsprechend haben auch die Schatten reichlich zu tun, um etwa Boliden zu beschützen oder die der Feinde zu sabotieren. Besonders beliebt in der jüngeren Vergangenheit waren sogenannte "Cannonball-Drawbacks": Schnelle Rennen von A nach B mitten durch den Verkehr und natürlich direkt an der Polizei vorbei.[60]

Unterwelt

Die Unterwelt des Rhein-Ruhr-Megaplexes wird von der Mafia - namentlich der Familie Gasperi - dominiert, die von Don Lupo Gasperi geführt wird. Auf Grund der Massen an Metamenschen bietet der Sprawl aber Nischen für zahllose kleinere Banden, die teilweise den Gasperis lehenspflichtig sind, und brav ihre Prozente abliefern. Der Organhandel - der dem Don zu drekkig ist, so dass er nichts damit zu schaffen haben will - wird von rumänischen Banden kontrolliert. In Düsseldorf sitzt außerdem die Yakuza mit ihrem Oyabun für die gesamte ADL, die jedoch im Plex mit Don Lupo (mehr oder minder friedlich) koexistiert, und es gibt sogar ein oder zwei Seoulpa-Ringe.

Weiterhin hat der Rhein-Ruhr-Plex die größte Zahl von Gangs der ADL - einfache Straßen-, Kinder- und Jugendbanden ebenso wie Go-Gangs und selbst altmodische MCs - und die Gangs aus der gesamten Allianz strömen einmal im Jahr in den Plex, um ihr alljährliches sog. Turnier abzuhalten, was regelmäßig einen Zuwachs an Chaos und Straßengewalt bedeutet.

Zudem wird an der Grenze zum Kirchenstaat Westphalen viel geschmuggelt, und die Autobahnen im Plex sind - neben denen Groß-Frankfurts - ein bevorzugter Spielplatz der Autoduellisten. Letztere sind eine echte Größe im RRP, auch wenn sie vor einigen Jahren von der Staatsmacht auf die Bundesstraßen und Ausweichstrecken der Umgebung verbannt wurden. Gerüchteweise sollen sie von Zeit zu Zeit Protoypen von den Konzernen erhalten, die sie dann im Feldversuch gegeneiannder einsetzen.[61]

Auch die Likedeeler sind indirekt über Infodealerin Cosmic im RRP vertreten. Sie bietet neben Infos auch Kontakte für Waffen, Transporte, Safehouses, etc. und ist nur über das Kommlink zu erreichen. Man sollte sich nur nicht von der gut gemachten Troll-Persona überraschen lassen.[62]

Lokale MCs

Lokale Gangs

Die Vereinskultur der Ruhrplex-Bewohner lässt sich auch bei den Gangs in den ärmeren Vierteln beobachten. In der Abwesenheit von Polizei und Staat fungieren die Gangs als Ordnungskräfte für Viertel, die im Gegenzug dafür ihren Geschäften auf offener Straße nachgehen dürfen. Ob dadurch tatsächlich Schutz entsteht oder nur eine Diktatur bewaffneter Klein-Warlords ist dabei lokal sehr unterschiedlich.[24]

Straßen-, Meta- und Ethnogangs

Go-Gangs

Ideologische Gangs

Ehemalige Gangs

Connections

Schieber

Shadowrunner

Straßendoc

Sonstige

Endnoten

Quellenangabe

  1. Revierbericht 2082 S.9
  2. Datapuls: ADL S.55
  3. a b c d e f g h i j Datapuls: ADL S.129
  4. Reiseführer in die deutschen Schatten S.200
  5. Rhein-Ruhr-Megaplex S.99
  6. a b c Rhein-Ruhr-Megaplex S.6
  7. a b c d e f g h i j k l m Rhein-Ruhr-Megaplex S.8
  8. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Rhein-Ruhr-Megaplex S.9
  9. a b c d e f g h Rhein-Ruhr-Megaplex S.10
  10. Datapuls: ADL S.128
  11. Reiseführer in die deutschen Schatten S.58
  12. Berlin S.8
  13. Rhein-Ruhr-Megaplex S.8-9
  14. Konzerndossier S.220
  15. Emergenz - Digitales Erwachen S.123
  16. Emergenz - Digitales Erwachen S.124
  17. Emergenz - Digitales Erwachen S.125
  18. Rhein-Ruhr-Megaplex S.10-11
  19. Rhein-Ruhr-Megaplex S.11
  20. a b Rhein-Ruhr-Megaplex S.12
  21. Datapuls: ADL S.128-129
  22. a b Rhein-Ruhr-Megaplex S.19
  23. Schlagschatten (Sechste Edition) S.148
  24. a b c d e f g Datapuls: ADL S.130
  25. a b c d e f g Datapuls: ADL S.132
  26. a b c d e f g Datapuls: ADL S.133
  27. Machtspiele - Handbuch für Spione S.163
  28. Reiseführer in die deutschen Schatten S.139
  29. Reiseführer in die deutschen Schatten S.140
  30. Machtspiele - Handbuch für Spione S.177
  31. State of the Art ADL S.14
  32. Reiseführer in die deutschen Schatten S.206
  33. a b Reiseführer in die deutschen Schatten S.106
  34. a b c d e f g Reiseführer in die deutschen Schatten S.105
  35. Schattendossier 1 S.129
  36. Datapuls: SOTA 2081 S.3
  37. a b c d Megakons 2078 S.213
  38. Datapuls: ADL S.130-131
  39. a b c Reiseführer in die deutschen Schatten S.217
  40. Reiseführer in die deutschen Schatten S.216
  41. Reiseführer in die deutschen Schatten S.216-217
  42. Reiseführer in die deutschen Schatten S.218
  43. Konzerndossier S.222-223
  44. Reiseführer in die deutschen Schatten S.219
  45. a b c Reiseführer in die deutschen Schatten S.220
  46. Schattenload, 2019-10
  47. Rhein-Ruhr-Megaplex S.59
  48. Reiseführer in die deutschen Schatten S.220-221
  49. Deutschland in den Schatten II S.86
  50. Deutschland in den Schatten II S. 92-94
  51. a b Revierbericht 2082 S.95
  52. Revierbericht 2082 S.14
  53. Revierbericht 2082 S.97
  54. State of the Art ADL S.60
  55. Rhein-Ruhr-Megaplex S.17
  56. Datapuls: ADL S.57-58
  57. Datapuls: ADL S.133-134
  58. Reiseführer in die deutschen Schatten S.106
  59. State of the Art ADL S.68
  60. Datapuls: ADL S.131-132
  61. Datapuls: ADL S.20
  62. Datapuls: ADL S.45
  63. a b c d e f g h i j k Rhein-Ruhr-Megaplex S.123
  64. a b c d e f g h i j Rhein-Ruhr-Megaplex S.124
  65. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Deutschland in den Schatten S.93
  66. a b Deutschland in den Schatten S.105
  67. a b Deutschland in den Schatten II S.96
  68. Rhein-Ruhr-Megaplex S.174
  69. NovaPuls 2075-01-01 "Killer-Biker sind nicht zu stoppen"
  70. Unterwelt-Quellenbuch S.119 f.
  71. a b Brennpunkt: ADL S.77

Widersprüche

Konflikt: Almanach der Sechsten Welt S.152 -- Rhein-Ruhr-Megaplex S.19 -- Revierbericht 2082 S.9
Abweichung: Gesamtbevölkerung
Laut Almanach der Sechsten Welt besaß der Ruhrplex 2072 35 Millionen Einwohner, was aber mit den Quellen zum Ruhrplex in Konflikt steht, da beide deutsche Quellen nur ca. 25 Millionen Einwohner vermerken. Daher erhalten die deutschen Quellen an dieser Stelle vorrang.

Index

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Romane

Deutsch Englisch

Sonstige

Deutsch Englisch
  • NovaPuls 2079-03-08 "Deutsche Industrie wächst weiter"


Weblinks