Konzerngerichtshof
Konzerngerichtshof Überblick (Stand: 2078) [1] |
Abkürzung: KGH |
Typ: Wirtschaftsorganisation |
Gründung: 2023 |
Hauptsitz: Zürich-Orbital |
Mitgliederzahl: Große Zehn |
Der Konzerngerichtshof (kurz KGH, engl. Corporate Court, kurz CC) war die wichtigste Institution der Megakonzern-Selbstregulierung und damit das vermutlich mächtigste Gremium der Sechsten Welt. Vorallem war er ein Instrument der Machtausübung für die Triple-A-Konzerne und gleichzeitig des Machtausgleichs zwischen ihnen. Diese kontrollierten den Gerichtshof durch ihre Vertreter und standen damit an der Spitze der Konzernwelt. Der Konzerngerichtshof gewährte Privilegien wie die Exterritorialität und alle exterritorialen Konzerne hatten sich ihm gegenüber zu verantworten. Seinen Sitz hatte der KGH hoch über der Erde auf dem Zürich-Orbital.
Geschichte
2023 | Der Inter-Corporate Council wandelt sich zum Konzerngerichtshof.[2] |
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2032 | 19. August: Mittels neuer Technologie treibt der KGH die Entwicklung der Matrix als Nachfolger des Internets voran.[3] 15. November: Global Financial Services wird Ziel einer feindlichen Übernahme durch den KGH.[3] |
2033 | 15. März: Global Financial Services verlegt auf Anweisung hin sein HQ ins Zürich-Orbital und nennt sich fortan Zürich-Orbital-Gemeinschaftsbank.[4] |
2035 | 20. November: Die United Nations werden im letzten Moment vom KGH gerettet und wiederbelebt.[5] |
2041 | Die Yamatetsu Corporation bewirbt sich für einen Platz im KGH, was einen kleinen Konzernkrieg auslöst.[6] 5. September: Eine Veränderung des Loureau-Gesetzes wird erwirkt, welches die Exterritorialität in Frankreich begrenzen soll.[7] |
2042 | Business Recognition Accords[8] 7. März: Die Yamatetsu Corporation erhält den AAA-Status und somit einen Sitz im KGH.[8] |
2045 | Wuxing erhält die Exterritorialität. Die Kantonesische Konföderation beschuldigt den chinesischen Mega des Fehlverhaltens und beschlagnahmt dessen Eigentum und friert auch Konten ein. Der KGH gibt Wuxing Recht.[9] |
2048 | Operation Reciprocity: Omega-Order gegen Aztlan und Aztechnology, endet mit dem Veracruz-Abkommen[10] |
2059 | 15. August: Wuxing ersetzt den freigewordenen Platz von Fuchi.[11] Novatech erhält einen Sitz im KGH |
2060 | Cross Applied Technologies erhält einen Sitz im KGH. |
2061 | 21. März: Die Grid Overwatch Division (GOD) wird gegründet.[12] |
2064 | 1. November: Eine koordinierte Aktion des Gerichtshofes richtet sich gegen Winternight auf der gesamten Welt. Selbstsicher glaubt man, die Gefahr abgewendet zu haben.[13] |
2065 | Cross Applied Technologies verliert seinen Sitz im KGH. An seine Stelle tritt die Horizon Group[14]. Novatech fusioniert mit Transys-Erika und wird zu NeoNET. Der Konzern behält den Platz im Gerichtshof, den Novatech hatte.[14] |
2067 | Yamatetsu wird zur Evo Corporation. Der konzern behält seinen Platz im KGH.[15] |
2068 | 2. Juli: Der Gerichtshof und diverse andere Länder erklären virtuell geschlossene Ehen für rechtmäßig.[16] |
2071 | 15. Januar: Das Abkommen für Künstliche Intelligenz wird abgelehnt. Die Vernunftbegabung von KIs muss im Einzelfall entschieden werden.[17]Der Konzerngerichtshof fällt im Fall Xiao-Renraku vs. Horizon zu gunsten von Horizon.[18] 20. November: Der Gerichtshof genehmigt einen gemeinsamen Schlag von Interpol und Aztechnology gegen die Drogenkartelle Südamerikas.[17] |
2072 | 10. November: Der Bau eines Weltraumliftes wird vom Gerichtshof verkündet.[19] |
Inter-Corporate Council
Der moderne Konzerngerichtshof hatte seine Wurzeln im Jahre 2012, als die Konzernwelt die Notwendigkeit eines Gerichts für sich erkannte. Kurz zuvor hatte sich ein Konflikt zwischen Keruba und BMW zu einem Krieg entwickelt. Die Großen Sieben (Ares, BMW, JRJ, Keruba, Mitsuhama, ORO und Shiawase) gründeten das Inter-Corporate Council, den Inter-Konzern-Rat oder kurz ICC.[20] Dieser Rat hatte jeweils einen Abgeordneten von jedem Konzern. Der ICC wurde durch Zahlungen seiner Mitglieder finanziert.
Der ICC in dieser Form konnte jedoch die in ihn gesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Ein Jahr nach seiner Gründung kam es zu einem Krieg zwischen Keruba und ORO, dessen Grund nie geklärt werden konnte. Der ICC konnte in diesem Konflikt nicht intervenieren. ORO und Keruba beschuldigten sich gegenseitig angefangen zu haben und der Konflikt schwelte weiter und kostete alle Konzerne viel Geld, da Querschläger des Krieges auch Aktivposten von Konzernen gefährdeten, die sich nicht im Krieg befanden. Nachdem alle Konzerne Milliarden Nuyen für Verteidigung und Angriffsmaßnahmen verschwendet hatten, wurde die Notwendigkeit einer Regulierung der Konzern-Außenpolitik eingesehen.[21]
Daher wurde beschlossen, dass die Abgeordneten - die in den Jahren zuvor oft niedrige Execs waren - die CEOs der jeweiligen Konzerne oder ihre Stellvertreter sein mussten. Diese Regelung funktionierte anfangs nicht, da die CEOs keine Zeit für den ICC hatten. Nach einigen Jahren ohne größere Veränderungen der Struktur fing der Rat jedoch an zu funktionieren. Die Präsenz der Macht der CEOs allein schien zu reichen, um Entscheidungen des ICCs durchzusetzen.
Gründung des Konzerngerichtshofes
Nachdem der ICC funktionierte, erkannten die sieben Gründer, dass der Rat ein gutes Mittel war, um kleinere Konzerne an der Stange zu halten. Sie nannten das Inter-Corporate Council in Inter-Corporate Court, den Konzerngerichtshof, um. Bis 2023 veränderte sich der ICC noch weiter. ORO wurde zu Aztechnology, Keruba von Renraku aufgekauft, BMW wurde zu Saeder-Krupp und Yamatetsu stieg zu einem Megakon auf. 2023 wurde des Sitz des ICC in das Zürich-Orbital verlegt, während sich selbiges in den Konzerngerichtshof umtaufte. Auch verlieh man sich weitreichende Rechte und Befugnisse über exterritoriale Konzerne, was auf einigen Widerstand traf. Dieser wurde aber recht schnell und hart gebrochen.[2]
Die sieben Gründungsmitglieder erhielten eines sogenanntes "Goldenes Ticket", also eine Garantie auf einen Platz im Gerichtshof, solange sie in irgendeiner Art und Weise existierten (JRJ International wurde beispielsweise eine Tochterfirma im Besitz von Richard Villiers, die im Laufe der Zeit eine Tochter von Fuchi Industrial Electronics, danach Novatech und schließlich NeoNET wurde - alle drei waren AAA-Kons mit Sitz im KGH).[22]
Erschaffung der Matrix
Nach dem Crash von 2029 und der Geburt der ASIST-Technologie trieb der Konzerngerichtshof die Wiederherstellung des vom Crash-Virus vernichteten Netzes voran, sodass die Matrix das alte Internet ablösen konnte.[3]
Entstehung des Z-OG
Am 15. November 2031 übernahm der Konzerngerichtshof, bzw. dessen Mitglieder, Global Financial Services, wodurch die Hauptschuldner zu den neuen Eigentümern wurden.[3] Schon kurze Zeit später, am 15. März 2033, verlegte der KGH das HQ von "Global" in das Zürich-Orbital und benannte es kurzerhand in Zürich-Orbital-Gemeinschaftsbank (kurz Z-OG) um.[4] Das Z-OG sollte zu einem der mächtigsten Finanzkonzerne der Welt avancieren.
Als den Vereinten Nationen 2035 aufgrund von Mitgliederverlust, wirtschaftlicher Probleme und dem Versagen bei der Verhinderung der Eurokriege der Zerfall droht, greift der Konzerngerichtshof im letzten Moment ein und kann die Organisation wiederbeleben.[5]
Aufnahme von Yamatetsu in den KGH
Im Jahr 2041 wagte die Yamatetsu Corporation den Sprung, um sich einen Platz im Konzerngerichtshof zu sichern, was einen kleinen Konzernkrieg auslöste. Diverse schwarze Operationen wurden gestartet, die sehr heißblütig geführt wurden, ehe die Konzerne nach einigen Monaten ihre militärischen Assets einsetzten. Yamatetsu schlug sich wacker und geschickt durch diese, indem es die Streitpunkte seiner Gegner gegen diese ausspielte und so Zwistigkeiten untereinander anfachte. Da sie nicht als traditioneller japanischer Konzern angesehen wurden, erhielten sie Unterstützung von Ares Macrotechnology, Aztechnology und Saeder-Krupp, die die Mehrheit der japanischen Großkonzerne im Konzerngerichtshof brechen wollten. Zudem hatte Yamatetsu die Unterstützung zahlreicher kleinerer Konzerne, die sehr bereitwillig zur Seite standen, um dabei zu helfen, die Fassade des Konzerngerichtshof zu knacken, um sich so später eventuell selbst eine höhere Position zu sichern. Yamatetsu schafte es durch schiere Hartnäckigkeit, das Ziel zu erreichen.[6]
Am 7. März 2042 erreichte die Yamatetsu Corporation ihr Ziel und stieg in die Reihen der AAA-Konzerne auf. Noch am gleichen Tag kaufte eine bisher unbekannte Investorin namens Ms. Buttercup rund 11 Prozent der Anteile des Konzerns.[8]
Nachfolgend erwirkte der Konzerngerichtshof am 5. September 2041 eine Veränderung an Frankreichs Loureau-Gesetz, welches die Exterritorialität der Konzerne beschränken soll.[7]
Wuxing gegen die Konföderation
Der Konzerngerichtshof verlieh am 15. Mai 2045 Wuxing Incorporated die Exterritorialität.[23] In der Folge kam es zu Konflikten mit der Kantonesischen Konföderation. Die Kantonesische Konföderation hingegen wollte schlicht und ergreifend am Umsatz von Hongkong mitverdienen und wollten eine Revanche für die Aktion von Wu Kuan-Lei, der damals die Unabhängigkeit von Hongkong vorantrieb. Gerüchteweise erhielt die Konföderation dabei Unterstützung von den Japanokons, die in Wuxing erhebliche Konkurrenz sahen.[9]
Wuxing hatte durch den AA-Status die Exterritorialität erreicht und war nicht länger staatlicher Aufsicht unterstellt. Ganz aufgebracht warf die Konföderation Wuxing schweres Fehlverhalten gegen allgemeine Konzernpraktiken vor. Verdeutlicht wurden diese Vorwürfe durch die Beschlagnahmung von Eigentum und dem Einfrieren von Konten. Wuxing wandte sich in dieser Angelegenheiten an den Konzerngerichtshof und der Fall wurde schnell zur Abstimmung vor die Richter gebracht, der sein Dekret erwirkte.[9]
Die Kantonesische Konföderation erfuhr plötzlich wilde Streiks, verlorengegangene oder gestohlene Lieferungen, zu spät bezahlte Handelswaren und ähnliche Probleme. Fast drei Monate ertrug das Land diese Vorfälle, bevor die internen probleme die Führung des Landes in die Knie zwangen. Es folgte eine neue Regierung, die die Lektion begriffen hatte und Wuxing mit dem nötigen Respekt behandelte. Für Wuxing endete die Phase der Expansion - zumindest schien es danach für eine Weile so zu sein. Der Konzern erwarb zwar einige Aktiva, aber die Wachstumsrate der letzten sechs Jahre war offenbar passé.[9]
Operation Reciprocity
Der Konzerngerichtshof hatte die nächsten Jahrzehnte nicht sehr viel zu tun, was sich jedoch 2044 änderte[24], als Gründungsmitglied Aztechnology sich entschied, sämtliche nicht ihm gehörende Unternehmen in Aztlan zu verstaatlichen, was einen starken Aufruhr bei einer Menge geprellter Parteien bedeutete. Aztechnology wurde dazu angehalten, damit aufzuhören, was der Konzern aber geflissentlich ignorierte, denn bislang war es das erste Mal, dass soetwas geschah und bis jetzt hatte der KGH nie ein schwereres Urteil ausgesprochen.[25]
Der Konzerngerichtshof war in einer schwierigen Lage, denn würde er hier keine Lösung finden, wäre er defacto entmachtet und die Konzerne würden vermutlich in ihre alten Gepflogenheiten zurückfallen. Es folgte im Jahr 2048 Operation Reciprocity (dt. Operation Gegenseitigkeit). Die sogenannte Omega-Order gegen Aztechnology bedeutete konzertierte Militärische Schläge gegen Aztech und Aztlan (das Aztech praktisch gehörte) durch die anderen großen Konzerne, namentlich Ares, Saeder-Krupp, Mitsuhama und Fuchi Industrial Electronics, unterstützt von Renraku, Shiawase und Yamatetsu (welches erst 2042 den AAA-Status erlangt hatte). Aztechnology erlitt schwere Schäden und beugte sich schließlich der Übermacht, als es das Veracruz-Abkommen unterzeichnete. Der Konzerngerichtshof hatte seine erste echte Probe überstanden und seine Glaubwürdigkeit bewahrt.[25][10]
Wuxings Aufstieg
Die Konstellation der Großen Acht wurde erschüttert, nachdem 2059 nicht nur Fuchi in der Auflösung begriffen war, sondern auch noch Yamatetsu seiner alten Heimat Japan aufgrund der Repressionen den Rücken kehrte. Nachdem Fuchis Konzernrichter David Hague unter mysteriösen Umständen verstarb und der Konzern durch interne Kämpfe zerrissen war, blieb die Wahl eines neuen Richters lange Zeit offen. Niemand wollte, dass die Konzerne Ares, Mitsuhama oder Saeder-Krupp, die schon zwei Richter hatten, einen dritten bekamen und Fuchi und Renraku waren zu sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig zu attackieren, als dass sie sich darum kümmern konnten, einen zweiten Sitz im Gerichtshof an sich zu bringen. Der Rest des Konzerngerichtshofes war sich einig, dass Yamatetsus gegenwärtiger Zustand zu instabil war, als dass man ihnen einen Sitz geben könnte, weshalb nur Shiawase und Aztechnology als ernsthafte Bewerber übrig blieben. Allerdings wollte niemand, dass Aztech noch mehr Einfluss im KGH erhielt und die nichtjapanischen Konzerne wollten ebensowenig, dass der japanische Konzernblock ebenfalls mehr Einfluss erhielt, während ihre Ökonomie nicht stabilisiert wurde.[26]
Yamatetsu brachte daher einen Kompromissvorschlag vor: Li Feng, ein junger Konzernanwalt von Wuxing, würde die Position bekleiden. Die Konzerne akzeptierten im Glauben, sie könnten den Neuling nach Belieben manipulieren.[26] So wurde Li Feng am 15. August Konzernrichter[11] und Wuxing stieg automatisch zum AAA-Konzern auf. Aus den Großen Acht wurden die Großen Neun.[26]
Am 28. Juli 2060 klagte Shiawase vor dem Konzerngerichtshof gegen Proteus. In der Klage ging es darum, dass Shiawase Anspruch auf das frühere Gelände von Fuchi Pan-Europa in Berlin erhob. Da Proteus einen wasserdichten Kaufvertrag vorweisen konnte, entschied das Gericht zu Gunsten von Proteus.[27]
Veränderungen Anfang der Sechsziger
In den frühen Sechzigern erfuhr der ICC wieder eine große Veränderung. Aus den Großen Neun mit Sitz im KGH wurden die Großen Zehn, indem Cross Applied Technologies ebenfalls aufstieg. Vorher hatte schon Novatech Fuchi ersetzt, in dem es JRJ kontrollierte, das vorher Fuchi besaß.
Am 21. März 2061 gründete der KGH die Grid Overwatch Division (GOD), die die Aufgabe erhält, rechtsordnungsübergreifend die Gesetze in der Matrix durchzusetzen. Ihre Mitglieder rekrutieren sich aus allen Mitgliedskonzernen des Gerichtshofes.[12]
Proteus-Skandal
Im Jahr 2063 kam es im Rahmen des Proteus-Skandals zu der Offenbarung, dass die AG Chemie im Rahmen des "AGC-Skandals" den gesamten Aufsichtsrat von Proteus ermordete, was zuvor als Flugzeugabsturz deklariert worden war. Hochrangige AGC-Manager inklusive des CEOs Alfons Endermann werden in Frankfurt auf Geheiß des Konzerngerichtshofes wegen Anstiftung und Beihilfe zum Mord sowie Bruch des internationalen Konzernrechts verhaftet. Sturmtruppen von Ares Macrotechnology durchsuchen Medienwirksam die Konzernzentrale von AGC, während der Konzern in eine Krise gestürzt wird.[28]
Der Konzerngerichtshof rief eine Sondersitzung im August 2063 ein, um den Konzernkrieg rund um Proteus einzudämmen. Er befand, dass die negativen Auswirkungen, die aus einem Streit rund um die Nachfolge bei Proteus ausgebrochen wären, sich nicht rechtfertigen ließen und übertrug der Prometheus-Stiftung, die noch immer Anteile besaß, als alleiniger Anteilseigner die Nachfolge. Kevin Goldammer, seines Zeichens der einzig verbliebene Erbe von Frederick Goldammer, des einstigen Gründers der Stiftung, wurde von Rechtswegen eingesetzt, um die ursprünglichen Ideale seines Großvaters wiederzubeleben und mit Proteus zu verwirklichen. Kevin entschied, dem interdisziplinären Beispiel seines Großvaters zu folgen und lud daher am 15. August die Vertreter anderer Konzerne ein, Teil des Stiftungsrates zu werden.[29] Der Konzerngerichtshof nahm die Gelegenheit wahr und entsandte Sir Henry Commton-Nelson in beobachtender Tätigkeit in selbigen.[30]
Crash 2.0
Der Konzerngerichtshof hatte im Zuge des ein weiteres Mal geprüft. Nachdem im Laufe des Jahres 2064 der wahnsinnige Weltuntergangskult Winternight mit seinen Plänen zum Ragnarök voranschritt, dämmerte dem KGH allmählich, was der Kult vorhatte. Als am 27. September auf der Escher-Bürkli-Insel in der Schweiz eine Nanotech-Waffe eingesetzt wurde, beichtete Zeta-ImpChem, dass es sich um Surtr handelte, die der Konzern entwickelt hatte. Winternight hatte die Waffe samt Daten gestohlen und selbst gefertigt. Das C5 wurde aktiviert, welches wiederum Anti-Terror-Einheiten auf der ganzen Welt in höchste Alarmbereitschaft versetzte.[31][32]
Am 1. November schlug dann der KGH konzertiert gegen Winternight zu. Man nahm Führungskräfte fest und vernichtete Trainingslager. Man war sich sicher, die Gefahr abgewehrt zu haben, was aber ein Trugschluss war. In den frühen Morgenstunden des 2. November brach man dann im Verhör einen der Terroristen und erfuhr den wahren Plan - und dass es zu spät war, um die bestehende Katastrophe noch gänzlich abzuwenden. Der Crash von 2064 sollte geschehen.[13]
So wie sich das ICC während der Crashs 2.0 - Minuten verhalten hat, wundert es mich heute, dass niemand versucht hat, diese profit-getriebene Penner aus der Umlaufbahn zu schießen! | |
silver |
Wandel der Großen Zehn
Nach dem Crash 2.0 veränderte sich die Besetzung des KGH wieder. Geschwächt durch den globalen Matrixabsturz und insbesondere durch die feindliche Übernahme von einigen wichtigen Tochterunternehmen von Cross Applied Technologies durch Ares verlor CATco am 2. März 2065 seinen Sitz im KGH. Den freien Sitz konnte sich wenig später der aufstrebende Medien-Konzern Horizon sichern. Im gleichen Jahr fusionierten zudem Novatech und Transys-Erika zu NeoNET.[14] 2067 benannte sich Yamatetsu nach einer Neustrukturierung in Evo Corporation um. Der Konzern setzte sich neue Ziele, behielt aber seinen AAA-Status[15] trotz der Proteste von Ares und Aztechnology.[33]
2068 entschied der Konzerngerichtshof - wie auch einige andere Länder, darunter die UCAS - dass virtuell geschlossene Ehen rechtmäßig sind.[16]
Emergenz
Technomancer-Verfolgung
Zu Beginn der Technomancer-Verfolgung baten die Vereinten Nationen den Konzerngerichtshof, an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrat am 5. Juni 2070 teilzunehmen. Thema der Sitzung war der Schutz der Bevölkerung vor der potenziellen neuen Bedrohung durch die Technomancer.[34]
Tlaloc-Krise
Auch war der Konzerngerichtshof einer der Verhandlungsführer, die mit der Künstlichen Intelligenz namens Sojourner, die die Tlaloc-Krise auslöste, verhandelte.[35] Am Ende wandte sich der Konzerngerichtshof an die KI Pulsar, um mit Sojourner zu verhandeln. Dadurch konnte die Krise friedlich beigelegt werden.[36]
KI-Rechte
Am 15. Dezember 2070 hielt der Konzerngerichtshof eine Abstimmung über ein KI-Abkommen, welches von Horizon vorgeschlagen wurde. Die Abstimmung, die mit einem 6-6-1-Patt endete, dreht sich um die Frage von Eigentumsrechten rund um Künstliche Intelligenzen. Sollte es Zustande kommen, würde es verhindern, dass die Konzerne KIs, die aus konzerneigener Soft- oder Hardware entstanden sind, sowie Materiial, das von diesen erzeugt wird, als geistes Konzerneigentum beansprucht werden können. Der KGH hatte sich auf eine 30-tägige Unterbrechung vereinbart, ehe man die Sache wieder behandeln wollte.[37]
Der Konzerngerichtshof stimmte am 15. Januar 2071 gegen das Abkommen für Künstliche Intelligenzen und erklärt, dass die Frage zur Klärung um die Vernunftbegabung und den Rechten einer KI im Einzelfall entschieden werden muss.[17][38] Allerdings entschied der Konzerngerichrthof im selben Jahr im Fall Xiao-Renraku vs. Horizon, ein Präzedenzfall, zu Gunsten von Horizon. Xiao-Renraku hatte zuvor geklagt, dass sich Horizon unerlaubt Eigentum von Xiao-Renraku angeeignet hatte, nachdem Horizon die Künstliche Intelligenz Teskit eingestellt hatte, deren Code von Xiao-Renraku stammte. Der Konzerngerichtshof erklärte, dass Teskit ein fühlendes Wesen ist und sich daher selbst entscheiden könne, bei wem es arbeiten möchte - unabhängig vom Quellcode.[18]
Tempo-Drogenkrieg
Als 2071 der weltweit Tempo-Drogenkrieg tobte, genehmigte der Konzerngerichtshof am 20. November eine gemeinsame Aktion von Interpol und dessen angeschlossenen Diensten in Kooperation mit Aztechnology, die sich gegen die Drogenkartelle in den zahlreichen südamerikanischen Ländern richtete. Die Ziele lagen unter anderem in Amazonien, Bogotá und Caracas. Nachfolgend wurde das Olaya-Kartell weitestgehend vernichtet, wie auch die Laboratorien und Wohnstätten von Graciela Riveros, die die Tempo-Droge entwickelt hatte. In einem der Labore wird eine Leiche später als Graciela Riveros identifiziert.[17]
Ein Jahr später, am 10. November 2072 verkündete der Konzerngerichtshof den Baubeginn eines Weltraumliftes. Die Hauptbauteile sollten planmäßig bis 2074 fertiggestellt werden, ehe 2076 ein bezugsfertiges Habitat im Orbit stehen sollte. Direkt nach der Verlautbarung wurde dem KGH ein Antrag auf die Stilllegung des Kilimandscharo-Massetreibers vorgelegt, sobald der Weltraumlift stehen würde.[19]
Während der Machtkämpfe zwischen dem japanischen Kaiser und den Japanokons um die Macht in Japan in den 2070ern versuchten beide Parteien, die Konzernrichter des KGH jeweils auf ihre eigene Seite zu ziehen.[39]
Die Neue Matrix
Nach dem Crash arbeitete man gemeinsam an der neuen Matrix, welche deutlich stabiler sein sollte als die alte, die vom Jormungand-Wurm weitgehend vernichtet wurde. Die Kontrolle wurde auf viele kleine Instanzen verteilt, statt zentralisiert von einer verwaltet zu werden, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.[25]
In den 2070ern begann dann Danielle de la Mar mit ihrer Vision einer neuen Matrix, die sicherer wäre; Sie schaffte es tatsächlich genug bei den Megakonzernen und der Corporate Court Matrix Authority zu bewegen, dass ihre Vision 2075 tatsächlich Realität wurde (was aber auch im Sinne der Konzerne war und Danielle de la Mar hatte sich praktisch selbst zum Bauernopfer gemacht). Für den Konzerngerichtshof bedeutete dies, dass die eigene Grid Overwatch Division zudem an Einfluss gewann.[25]
Die Falsche Richterin
Praktisch zeitgleich begannen die ersten Vorläufer der KFS-Krise, bzw. die Elemente, die später dazu führen sollten, wurden in Bewegung gesetzt. Eines dieser Elemente war Evos Dickens-Programm, welches ein Matrix-Simulacrum von Konzerngerichtshofpräsidentin Yoshiko Hino erschuf, die eigentlich schon verstorben war, um die ohnehin selten körperlich anwesende Richterin zu vertreten. Diese Yoshiko wirkte nach Aussen und auch innerhalb des Konzerngerichtshofes glaubhaft, war aber trotzdem von Befehlen von aussen abhängig, da es sich bei ihr um eine semisapiente Künstliche Intelligenz handelte. Durch einen Shadowrun kam ans Tageslicht, was Evo da fabriziert hatte und - Kirilenkos Ruf wurde ruiniert.[40]
In Folge dieses Skandals wurden die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Richter verbessert, die den Sitzungen des Gerichtshofes beisitzen. Die besten verfügbaren Biometrie-Scanner werden eingesetzt, um sicher zu gehen, dass ein Richter, der sich via Matrix hinzuschaltet, auch tatsächlich physisch anwesend und aktiv ist. Ändert er seinen Standort oder schläft ein, dann wird die Verbindung zum Gerichtshof automatisch getrennt.[41]
Die Megakonzern-Revision
Der Vorfall mit der gefälschten Richterin gab dem Konzerngerichtshof abermals zu denken, da offensichtlich wurde, dass man versuchte, ihn wie eine Schachfigur zu lenken. Es bedurfte also einer Taktik, die dievielen Konzerne auf Trab hielt, um sich selbst vorerst vor weiterer Manipulation zu schützen. Also entschied man sich, die Einstufung der Konzerne zu überprüfen und gegebenenfalls nach unten zu korrigieren, was der Beginn des Megakonzern-Audits war. Gewaltige Spannungen und Unsicherheiten wurden erschaffen und die Großen Zehn akzeptierten nur, weil sie die Vorteile für sich sahen, wenn AA- und A-Ratings auf dem Prüfstand standen. Gleichzteitig würden sich die kleineren Kons mit den großen gutstellen wollen, was wiederum Tür und Tor für Übernahmen öffnete. Auch sorgte dies für Konkurrenz untereinander, etwas, das man ebenfalls ausnutzen konnte und sie davon abhielt, zu fusionieren, um so größere Kons zu erschaffen.[41]
Aufgaben
Hauptaugenmerk lag beim Konzerngerichtshof - wie auch bei normalen Gerichtshöfen - in der Urteilsfindung und Rechtsprechung in Konzernangelegenheiten. Auch wenn der Gerichtshof vordergründig gegründet wurde, um Konflikte zwischen den wachsenden Megakonzernen zu regeln, war er am Ende aber auch ein Instrument, mit dem die Starken die Schwachen maßregeln konnten. Im Laufe der Zeit dehnte der Konzerngerichtshof seine Macht immer weiter aus, sodass sich inzwischen immer mehr Institutionen und sogar Regierungen seiner Macht beugen musste.[42] Zu diesem Zwecke nahm eine zentrale Verwaltung neue Fälle auf, setzte Verhandlungen an, etc.[43]
Zuständigkeiten
Das bedeutete aber nicht, dass jeder Konzern bei jedem Fall den Konzerngerichtshof belästigen konnte. Üblicherweise handhabte er nur Dinge, die mit Konzernen mit wenigstens einer AA-Einstufung zu tun hatten; alle kleineren Konzerne traten höchstens vor ihn, um eine AA-Einstufung zu beantragen. Kleinere Konzerne hielten sich aber üblicherweise dennoch an die Regeln, die der KGH erließ, denn andernfalls wurde es schwierig, von selbigem ein entsprechendes Rating zu bekommen. Und selbst wenn ein Konzern dieses Rating nicht haben wollte war es eine schlechte Idee, sich mit der geballten Macht anzulegen. AA-Konzerne konnten sich aber durchaus an ihn wenden, doch ernst genommen wurden sie nur, wenn sie vorher andere Instanzen genutzt hatten und ihre Möglichkeiten erschöpft waren.[42]
Gleichsam konnte es auch passieren, dass man den Konzerngerichtshof verärgerte, wenn man ihn mit (für ihn) belanglosen Dingen plagte. Dann würde man feststellen, dass Urteile zunehmend zu Gunsten anderer gefällt würden. Die Konsequenz daraus war die eigene Schwächung, bis man übernahmereif wurde.[42]
Der Konzerngerichtshof war praktisch die höchste aller Instanzen - über ihm stand nichts. Wenn man vor dem Konzerngerichtshof einen Prozess verlor, dann war das Urteil final. Fälle, die der KGH nicht behandeln wolle, wurden üblicherweise an einen von zwei Gerichtshöfen weitergeleitet: den Internationalen Gerichtshof und den Internationalen Strafgerichtshof.[42]
Andere Gremien und Ausschüsse
Der Konzerngerichtshof entsandte einen ständigen Beisitzer in den Bundesrat der Allianz Deutscher Länder, der dort in beratender Funktion tätig war.[44]
Erlasse
Asamando
2074 hatte der Konzerngerichtshof Asamando als Souveränen Staat anerkannt, auch wenn die Vereinten Nationen dies noch nicht getan hatten.[45]
Bankenwesen
Der Konzerngerichtshof war maßgeblich daran beteiligt, die Regeln für das Bankenwesen zu reformieren. Durften Banken früher keine Anteile an Unternehmen außerhalb des Finanzsektors besitzen, schaffte der KGH diese Regelung ab. Banken wurden dramatisch einflussreicher und die großen und mächtigen Konzerne etablierten ihre eigenen Finanzaktiva, die sogenannten "Hausbanken". Außerdem kontrollierten sie den öffentlichen Verkauf ihrer Anteile (bei börsennotierten Konzernen zumindest) recht restriktiv.[46]
Höllenkühe
Aufgrund der massiven Gefahr, die von der Höllenkuh ausgeht, hat der Konzerngerichtshof entschieden, dass ungetestete Kühe weder verkauft nocht transportiert werden dürfen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern - obwohl der Test auf das Prion, das diese Krankheit auslöst, ungenau und teuer ist.[47]
Kilimandscharo
Kenia erhielt in der Vergangenheit vom Konzerngerichtshof die Genehmigung, das staatenlose Gebiet rund um den Kilimandscharo zu annektieren. In der Folge installierte man den Massebeschleuniger auf dem Berg, was dem Land Stabilität und Industrie brachte.[48]
Vernunftbegabung
In den frühen 2070ern erließ der Konzerngerichtshof eine Resolution, in der die Vernunftbegabung von sieben Spezies anerkannt wurde. Das sind Nagas, Zentauren, Sasquatche, Drakes, Freie Geister, Ghule und Feen (Ghule wurden aufgenommen, auch wenn sie genau genommen keine eigene Spezies bilden). Drachen wurden schon vor Jahrzehnten vollständig anerkannt.[49]
Diese Resolution bewirkte, dass Konzerne z.B. keine Nagas in der Wildnis "einfangen" und als "Wachtiere" versklaven durften. Nagas, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Gefangenschaft befanden, mussten eine Konzernbürgerschaft erhalten oder durften den Konzern verlassen. Daraus ergab sich aber keine Pflicht, Sapiente einzustellen oder ihnen eine Konzernbürgerschaft anbieten zu wollen, doch würde es einen gewissen Druck auf die UN ausüben, ein vergleichbares Abkommen zu schließen.[49]
SOX
In der Vergangenheit erwirkte der KGH eine Sondergenehmigung für die Evo Corporation, um Anlagen in der SOX zu unterhalten, obwohl der Konzern kein Mitglied des Kontrollrates war.[50]
Urangeschosse
Der Konzerngerichtshof hat mittels internationaler Verträge die Produktion und Verkauf von Urangeschossen verboten.[51]
Zuchtverbot
Auch wenn der Großteil der weltweiten Population an Basilisken zwar aus unfruchtbaren Exemplaren bestand, so hatte die Einführung dieser Art an artfremde Orte dazu geführt, dass der Konzerngerichtshof 2053 ein Verbot für die Zucht fruchtbarer Basilisken erließ.[52]
Konkordat des Zürich-Orbitals
Das sogenannte «Konkordat des Zürich-Orbitals» stellte eine Art bindenden, "multi-lateralen Vertrag" der damaligen Großen Acht dar, das allen Konzernen Forschungen zur Wiedererlangung von bestimmter, im Crash von 2029 verlorengegangener Technologie verbot, die das fragile Gleichgewicht zwischen den Megakonzernen irreversibel stören und zu einem totalen Konzernkrieg hätte führen können. Namentlich wurde hier eine Technologie genannt, die es erlaubt hätte, die Kommunikation mittels Glasfaserkabeln abzuhören, zu stören und zu manipulieren. Weiterhin verbot das Konkordat ausdrücklich Virus-Kriegsführung mittels maßgeschneiderter Computerviren (Core-Wars), da das [[Crash-Virus] möglicher Weise das Ergebnis eines solchen, aus dem Ruder gelaufenen Computer-Kriegs gewesen war sowie den Einsatz von Anti-Satellitenwaffen gegen Kommunikationssatelliten der Konkurrenz. Alle der großen AAA-Megakonzerne hatten eine Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnet, in der sie den Verzicht auf die Forschung an diesen potentiell verheerenden Technologien garantierten. Der Verstoß gegen das Konkordat war mit einer Omega-Order des Konzerngerichtshofs - also der wirtschaftlichen und physischen Vernichtung des Konzerns, der die Übereinkunft brach - bedroht. Dieses faktische Todesurteil wurde auch tatsächlich gegen zwei Konzerne der A-Kategorie in Atlanta vollstreckt, die verbotene Viruskriegsführung gegeneinander praktizierten. Außerhalb des Kreises der Megakons war über das Konkordat kaum etwas bekannt, was auch im Sinne der Unterzeichner und des Gerichtshofes war.
Natürlich haben die Großen trotzdem auf diesen Sektoren geforscht, aber sie konnten es eben nicht mit voller Kraft tun, weil es keiner mitkriegen durfte. Wäre bekannt geworden, dass einer auf einem der verbotenen Gebiete einen Durchbruch erzielt, hätten sich alle Konkurrenten - mit Billigung und Rückendeckung des Gerichtshofs - gemeinsam auf den Regelbrecher gestürzt, um ihn zu vernichten, was selbst für den mächtigsten der Großen Acht verheerend gewesen wäre. Schließlich war es Yamatetsu, die bei der Verlorenen Technologie zum Abhören von Glasfaser-Kommunikation einen entscheidenden Durchbruch in der Forschung erzielten, und damit einen Konzernkrieg auslösten.
Da war der Drek echt am Kochen: Keiner hörte mehr auf den Konzerngerichtshof, jeder - inklusive der verdammten Regierung und des Militärs der UCAS und der Sioux Nation - wollte die Tech um jeden Preis für sich. Konzerntruppen bekämpfte sich offen in den Straßen von Seattle und Cheyenne... Es war wie ein Bandenkrieg - nur mit Megakons statt Gangs, und beinahe wär's zu spät gewesen, ehe meine Decker-Freundin Sly die Sache im letzten Moment beenden konnte, in dem sie dafür sorgte, dass alle die Forschungsdaten hatten, und es somit keinen Grund mehr für einen verlustreichen Krieg gab... | |
Falcon |
Falcon vereinfacht da ein wenig. - Und es war ja auch nicht so, dass ich partout die Welt retten wollte... ich hatte keine Wahl, weil ich die verfluchte Datei zufällig in die Finger bekommen hatte. - Sie waren hinter mir her, und weil ich nicht dafür sorgen konnte, dass keiner die Dreks-Daten erhielt und alle das auch wußten, habe ich das Material ins BTX-System des Konzerngerichtshof heraufgeladen, damit statt dessen alle sie gleichzeitig bekamen. - Ja, ich habe tatsächlich ins verdammte Zürich-Orbital gedeckt! Kaum stand die Datei dort jedem zum Herunterladen zur Verfügung, haben alle Seiten ihre Truppen zurückgerufen, weil eine Fortführung der Kämpfe keinen Profit mehr versprach... Puff, aus, Krieg vorbei! - Und der Konzerngerichtshof hat mir am Ende dafür sogar noch ein siebenstelliges Honorar bezahlt! | |
Sharon_Louise_Young@Out-of-the-Shadows.C-L[53] |
Strafen
Der Konzerngerichtshof besaß eine Reihe von Optionen und Sanktionen, die verhängt werden konnten, wenn jemand gegen ein Urteil verstieß.
Sanktionen
Sanktionen waren eine gängige Methode, um andere auf Linie zu bringen und aufgrund des massiven Einflusses über die wichtigste Währungsinstitution der Welt - der Zürich-Orbital Gemeinschaftsbank - konnte der KGH empfindliche Schäden anrichten, denn die Z-OG gab die Marschrichtung für alle anderen Finanzinstitute der Welt vor. Ein Konzern, der von der Z-OG schlechtere Konditionen zur Strafe erhalten hatte, bekam auch bei anderen Banken (meistens) ebenfalls schlechtere Konditionen. Im schlimmsten Falle konnte es sogar passierne, dass man gar keine Kredite mehr bekam.[54]
Eine weitere Sanktionsmöglichkeit war die Beschränkung von Handelsoptionen. Als Institution mit vielen Partnern, denen daran gelegen war, dass der KGH Durchsetzungskraft besaß, konnte dieser sogar erwirken, dass man nur noch mit einer Liste an ausschließlich gestatteten Partnern (eine sogenannte "begrenzte Handelsliste") handeln durfte. Diese pressten absolut alles aus dem bestraften Kon heraus und würden alles tun, um bei den Großen gut dazustehen, sehr zum Leidwesen ihres neuen Opfers. Es konnten neben Konzerne aber auch Staaten von dieser Liste profitieren, wenn eine Partei gezwungen wurde, nur noch mit bestimmten Konzernen aus bestimmten Ländern zu handeln.[55]
Entzug von Aktiva
Neben den üblichen Geldstrafen konnte der Konzerngerichtshof auch verhängen, dass die unterlegen Partei ihre Strafe mit Aktiva ableistete. Die sanktionierte Partei wurde gezuwngen, Personal, Anlagen oder ganze Bereiche dem siegreichen Konzern zu übertragen. Diese konfiszierten Aktiva wurden in einigen Fällen auch unter einigen Konzernen aufgeteilt, sei es um Gefallen zu erwidern oder um jemanden gewogen zu machen.[55]
Physische Strafen
Die deutlichste und schärfste Methode, einen Konzern zu bestrafen, lag jedoch in den physischen Sanktionen. Üblicherweise zweifelte keiner an dieser Methode, aber man war sich auch bewusst, dass Kriege nicht günstig waren, also wurde so eine Entscheidung nicht leichtfertig getroffen.[55]
Omega-Order
Finales Mittel des Konzerngerichtshofes war die sogenannte Omega-Order. Bei dieser wurde alle Zurückhaltung über Bord geworfen und das Ziel selbiger wurde im wahrsten Sinne des Wortes ausradiert. Sie war aber auch die seltenste aller Entscheidungen; ein Fall war Aztechnology im Jahr 2048, welches aber noch einlenkte und daher vor weiteren Schäden bewahrt wurde (was auch ein Grund ist, warum man darüber streitet, ob es sich hierbei tatsächlich um eine Omega-Order handelte).[56]
Eine andere Omega-Order war der Schuss mit dem Thorhammer auf Arthur Dankwalther, der zuvor Novatech massiv anging, da er eine persönliche Fehde mit Richard Villiers hatte. So nachhaltig diese Aktionen auch waren, sie wurden nicht leichtfertig getroffen. Diese Art von Antwort war eher ein Druckmittel, das wie ein Damokles-Schwert kreiste und eine Erinnerung daran war, was passierenwürden, wenn man sich dem Konzerngerichtshof widersetzt. Daher wurden die Protokolle für die Omega-Order beständig verfeinert, welche beschrieben, wie nach dem Urteil zu handeln war.[56]
Struktur
Einrichtungen des Gerichtshofes
- Corporate Court Crisis Coordination Committee (C5)
- Corporate Court Matrix Authority (CCMA)
- Corporate Court Securities and Exchange Commission (CCSEC)
- Global System Identification Number Registry (GSINR)
- World Trade Organization (WTO)
- Zürich-Orbital-Gemeinschaftsbank (Z-OG)
Desweiteren standen auch die Vereinten Nationen weitgehend unter Kontrolle des Konzerngerichtshofes.
Auch die Polizei von Dubai wurde von einigen faktisch als dem Konzerngerichtshof zugehörig beschrieben, da diese ihre Erkenntnisse mit dem KGH teilten.[57]
Standorte des Konzerngerichtshofs auf der Erde
Auch wenn die Entscheidungen im Weltall getätigt wurden, hatte der Konzerngerichtshof auf der Erde immer noch rund 15.000 Personen, die sich darum kümmerten, dass oben alles funktionierte.[43]
Lokale Aktivitäten
Kenia stand dermaßen unter der Fuchtel des Konzerngerichtshofes, dass man mit Fug und Recht sagen konnte, dass das Land nur auf dem Papier eine Demokratie war, dessen Präsident von Gnaden des Konzerngerichtshofes geduldet wurde. Tatsächlich unternahm die Politik des Landes nichts, was nicht irgendwie vom KGH sanktioniert wurde.[65]
Im Königreich Hawai'i errichtete der KGH zusammen mit der Regierung das Pazifische Tsunami- und Erdbeben-Erforschungs- und Frühwarnzentrum (PTER). Länder und Konzerne auf der gesamten Welt nutzten es, um durch seine Warnmeldungen und bahnbrechenden Forschungen zu profitieren.[66]
Die Konzern-Militärbasis in Mayagüez, Borinquen, in der Karibischen Liga wird ebenfalls vom KGH unterhalten. Diese wurde 2048 etabliert, als der KGH im Rahmen der Operation Reciprocity einen Ausgangspunkt benötigte. Bedingung war, dass der Stützpunkt für die nächsten 100 Jahre unterhalten würde.[67]
Ranking-System
Konzerne des Gerichtshofs
Gründer
Konzern | Heute |
---|---|
Ares Industries | Wurde in Ares Macrotechnology umbenannt |
BMW | Ist heute eine Tochterfirma von Saeder-Krupp |
JRJ International | Weiterhin im Besitz von Richard Villiers, verpachtet sein Ticket an Spinrad Global |
Keruba International | In Izom Armaments umbenannt, heute eine Renraku-Tochter |
Mitsuhama Computer Technologies | Existiert unverändert weiter |
ORO Corporation | In Aztechnology umbenannt |
Shiawase Corporation | Existiert unverändert weiter |
Aktuelle Mitglieder (seit 2080)
- Ares Macrotechnology (früher Ares Industries)
- Aztechnology (früher ORO)
- Evo (früher Yamatetsu)
- Horizon Group
- Mitsuhama Computer Technologies
- Renraku Computer Systems (übernahm Keruba)
- Saeder-Krupp (besitzt BMW)
- Shiawase Corporation
- Spinrad Global (basierend auf JRJ International)
- Wuxing Incorporated
Ehemalige Mitglieder
- Fuchi Industrial Electronics (bis 2059)
- Cross Applied Technologies (von 2060 bis 2065)
- NeoNET (früher Novatech) (von 2059 bis 2079)
Zukünftige Veränderungen
Es gab eine Reihe von AA-Konzernen, die aufgrund ihrer Größe eine realistische Chance hatten in Zukunft in die Triple-A-Riege aufzusteigen und die aktiv daran arbeiteten:
- Eastern Tiger Corporation
- Frankfurter Bankenverein
- Hildebrandt-Kleinfort-Bernal
- Mærsk Incorporated Assets
- Monobe International
- Universal Omnitech
- Yakashima Technologies
- Zeta-ImpChem
Richter
Der Konzerngerichtshof selbst bestand aus dreizehn Richtern, von denen einer alle sechs Monate nach einer Amtszeit von sechseinhalb Jahren neu gewählt wurde.
Was auf den ersten Blick auffiel war, dass der Konzerngerichtshof aus 13 Richtern bestand, obwohl nur 10 Konzerne Teil des Gerichtshof waren. Saeder-Krupp, Ares Macrotechnology und Mitsuhama Computer Technologies stellten jeweils 2 Richter. Dieser Umstand war historisch begründet. Die drei genannten Konzerne gehörten zu den 7 Gründungsmitgliedern (die anderen vier waren ORO (Aztechnology), Shiawase, JRJ International (später eine Novatech, bzw. NeoNET-Tochter) und Renraku) die jeweils einen garantierten Sitz im KGH hatten. Aufgrund ihrer Größe und ihres Einflusses hatten sie im Laufe der Zeit einen weiteren Sitz bekommen, während sich die anderen drei der Großen Zehn ebenfalls einen Platz im KGH erarbeitet hatten (der aber mit dem Ende ihres AAA-Status wieder wegfallen würde).[68]
Ernennung neuer Richter
Richter wurden über eine Kommission ernannt, die sehr geheimniskrämerisch war. Die Richternamen waren für jeden mit etwas Arbeit zu finden, aber die Namen der Komissionsmitglieder kaum bis gar nicht. Die Zusammensetzung der Kommission wechselte häufig und sie kam auch nur zweimal im Jahr zusammen. Zu jeder Zusammenkunft schickte jeder Konzern am Gerichtshof zwei Mitglider dorthin. Da man die Namen üblicherweise auch nicht preisgab, war es schwer zu wissen, wer dort tagte oder welche Kontinuität die Zusammensetzung hatte.[69]
Üblicherweise wurden die Vertreter für die Kommission nach Loyalität und Verhandlungsgeschick ausgewählt, um für den Konzern angenehme Entscheidungen zu beeinflussen. Die Kommission tagte zudem auf der Erde und nicht auf dem Zürich-Orbital. Teil des Ränkespiels war es zudem, dass nicht jedes Mitglied eine gleich wichtige Stimme hatte. Die Auswertung der Stimmen erfolgten nach einem geheimen Schlüssel, bei dem jede Stimme ganz unterschiedlich gewichtet wurde. Faktoren waren etwa Konzerngröße (was man daran ablesen konnte, dass drei Konzerne eben zwei Richter stellen durften), aber die genauen Details wurden bewusst verschleiert.[70]
Begleitung
Ein jeder Richter hatte natürlich auch eigenes Personal, sowie eine eigene Medienabteilung, Rechtshelfer und auch Repräsentanten. Diese brauchte er auch, denn es mangelte nicht an Lobbyisten, Anwälte und Manager, die alle etwas von ihnen wollen.[43]
Zusammensetzung
2054
2061
2072
Konzern | Richter | Besonderheiten |
---|---|---|
Ares Macrotechnology | Michele Borden | |
Octavia Laux-Denier | ||
Aztechnology | Necali Xólotl | |
Evo Corporation | Yoshiko Hino | Gerichtspräsidentin |
Horizon Group | Emma Binghampton | |
NeoNET | Lynn Osborne | |
Mitsuhama Computer Technologies | Kosuke Shimizu | |
Raphael Colemno | ||
Renraku | Kenta Marushige | |
Saeder-Krupp | Alexander Belczyk | |
?[A 1] | ||
Shiawase Corporation | Steven Nishimura | |
Wuxing Incorporated | Li Feng |
2078
Konzern | Richter | Besonderheiten |
---|---|---|
Ares Macrotechnology | Charles Rascome | |
Michele Borden | ||
Aztechnology | Necali Xólotl | |
Evo Corporation | Ren Iwano | |
Horizon Group | Emma Binghampton | |
NeoNET | Lynn Osborne | Vorsitzende Richterin |
Mitsuhama Computer Technologies | Kosuke Shimizu | |
Mayumi Tsukino | ||
Renraku | Kenta Marushige | |
Saeder-Krupp | Alexander Belczyk | |
Basima Oriol Diasruíz | ||
Shiawase Corporation | Steven Nishimura | |
Wuxing Incorporated | Li Feng |
2081
Konzern | Richter | Besonderheiten |
---|---|---|
Ares Macrotechnology | Charles Rascome | |
Michele Borden | ||
Aztechnology | Mirna Velazquez | |
Evo Corporation | Ren Iwano | |
Horizon Group | Emma Binghampton | |
Mitsuhama Computer Technologies | Kosuke Shimizu | |
Mayumi Tsukino | ||
Renraku | Kenji Nitta | |
Saeder-Krupp | Alexander Belczyk | Vorsitzender Richter |
Basima Oriol Diasruíz | ||
Shiawase Corporation | Steven Nishimura | |
Spinrad Global | Adele Yoholo | |
Brewster Pilium | ||
Wuxing Incorporated | Li Feng |
Personal
- Sir Henry Commton-Nelson - Sitzt für den KGH in der Prometheus-Stiftung
- Gordon Drescher - Sprecher
- Ariana Smith - Sprecherin
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ Megakons 2078 S.30
- ↑ a b Corporate Download S.21
- ↑ a b c d Almanach der Sechsten Welt S.51
- ↑ a b Almanach der Sechsten Welt S.53
- ↑ a b Almanach der Sechsten Welt S.55
- ↑ a b Corporate Download S.110
- ↑ a b Almanach der Sechsten Welt S.62
- ↑ a b c Almanach der Sechsten Welt S.63
- ↑ a b c d Konzerndossier S.169
- ↑ a b Almanach der Sechsten Welt S.70
- ↑ a b Almanach der Sechsten Welt S.88
- ↑ a b Almanach der Sechsten Welt S.94
- ↑ a b Almanach der Sechsten Welt S.99
- ↑ a b c Almanach der Sechsten Welt S.100
- ↑ a b Almanach der Sechsten Welt S.102
- ↑ a b Almanach der Sechsten Welt S.103
- ↑ a b c d Almanach der Sechsten Welt S.107
- ↑ a b Vernetzt S.33
- ↑ a b Almanach der Sechsten Welt S.108
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.22
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.24
- ↑ Megakons 2078 S.31
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.66
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.64
- ↑ a b c d Megakons 2078 S.32
- ↑ a b c Konzernkrieg S.74
- ↑ Schattenhandbuch 4 S.78
- ↑ Konzernenklaven S.148
- ↑ Schattenhandbuch 4 S.79
- ↑ Schockwellen S.164
- ↑ System Failure S. 26
- ↑ Sixth World Almanac S. 90
- ↑ Konzerndossier S.76
- ↑ Emergenz - Digitales Erwachen S.56
- ↑ Emergenz - Digitales Erwachen S.96
- ↑ Emergenz - Digitales Erwachen S.97
- ↑ Emergenz - Digitales Erwachen S.114
- ↑ Emergenz - Digitales Erwachen S.117
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.131
- ↑ Megakons 2078 S.33
- ↑ a b Megakons 2078 S.34
- ↑ a b c d Konzerndossier S.20
- ↑ a b c Konzerndossier S.26
- ↑ Machtspiele - Handbuch für Spione S.149
- ↑ Sturmfront S.29
- ↑ Konzerndossier S.187
- ↑ Wildwechsel: Das Critterdossier S.173
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.117
- ↑ a b Wildwechsel: Das Critterdossier S.55
- ↑ Reiseführer in die deutschen Schatten S.50
- ↑ Harte Ziele S.182
- ↑ Wildwechsel: Das Critterdossier S.148
- ↑ Roman: Schattenspiele ?
- ↑ Konzerndossier S.20-21
- ↑ a b c Konzerndossier S.21
- ↑ a b Konzerndossier S.22
- ↑ Konzernenklaven S.196
- ↑ Blackout S.70
- ↑ Verschwörungstheorien S.143
- ↑ Europa in den Schatten S.144 / Shadows of Europe S.171
- ↑ Konzernenklaven S.200 / Corporate Enclaves S.122
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.117
- ↑ Konzernenklaven S.134
- ↑ Datapuls: Österreich S.30
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.118
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.144
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.182
- ↑ Konzerndossier S.23
- ↑ Konzerndossier S.23-24
- ↑ Konzerndossier S.24
- ↑ Corporate Shadowfiles S. 98-100
- ↑ Corporate Download S. 22-23
- ↑ Corporate Guide S. 26-27
- ↑ Megakons 2078 S. 36-39
- ↑ Konzerngewalten S. 22-23
Anmerkungen
- ↑ Jean-Claude Priault verließ den Konzerngerichtshof nach dem Crash von 2064, wird aber im Corporate Guide bzw. Konzerndossier fälschlicherweise weiterhin als Richter geführt.
Index
Quellenbücher
Romane
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Sonstige
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