Rassismus: Unterschied zwischen den Versionen
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{{ | Als '''Rassismus''' werden eine Gruppe eine biologistischer oder kultureller Ideologien bezeichnet, die Persönlichkeit und Fähigkeiten einer Person vor allem an der Zugehörigkeit zu einer "Rasse" festmachen und ausschließlich auf dieser Basis ein Werturteil über eine Person oder Personengruppe fällen.<ref name=la029>{{qen|la}} S. 29</ref> Üblicherweise dient dies zur Abgrenzung einer eigenen Gruppe und dem Erlangen eines Gefühls der Überlegenheit den Ausggerenzten gegenüber; in autoritären Gesellschaftsordnungen oder Gruppierungen auch der Stärkung des nationalen oder Gruppenzusammenhalts.<ref name=la041>{{qen|la}} S. 41</ref> | ||
==Geschichte== | |||
Rassismus hat die [[Metamenschheit]] schon immer begleitet. Wir neigen einfach dazu, uns in Gruppen aufzuteilen und gegen andere Gruppen abzugrenzen. Das war bei unbekannten Urzeitstämmen der Fall, und es hat sich bis heute gehalten. Üblicherweise wurde und wird diese Distinktion an körperlichen Unterschieden festgemacht. In der [[Fünfte Welt|Fünften Welt]] waren es vor allem Unterschiede in Haut- und Haarfarbe.<ref name=la029/> | |||
Mit dem Aufbau der ersten Zivilisationen kam hinzu, diese "Anderen" zu Entmenschlichen, um zu rechtfertigen, sie für die Drecksarbeit, die jede Zivilisation erfordert, zu versklaven und heranzuziehen. Immerhin sind sie ja minderwertig, und die eigene Gruppe vom Schicksal oder einer Gottheit auserkoren, die Welt zu Beherrschen.<ref name=la029/> | |||
== | Und bis heute macht es wirtschaftlich wie soziologisch Sinn, sich rassistischer Gedanken zu bedienen. Wenn man ein Staatsoberhaupt ist, das seine Nation zusammenhalten und den Bürgern Zumutungen erklären will, hilft es sehr, bestimmte Bevölkerungsgruppen auszugrenzen. Nicht nur kann man ihnen so den Großteil nötiger Entbehrungen aufbürden, man hat auch immer jemanden, an dem sich der Rest des Volkes abarbeiten kann.<ref name=la029/> [[Japan]] unter [[WP:Tenno|Tenno]] [[Kenichi]] nutzte dieses Mittel, um den Aufstieg der [[Japanokon]] zu ermöglichen, und den schock der [[UGE]] und [[Goblinisierung]] abzufangen - zulasten der [[Metamensch]]en, die in barbarische Konzentrationslager wie [[Yomi]] deportiert wurden.<ref name=soa027>{{Qen|soa}} S. 27</ref> | ||
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Ebenso lassen sich so eroberte oder versklavte Bevölkerungsgruppen kontrollieren, indem man sie im Elend hält und ihnen Bildung und sozialen Aufstieg verweigert, weil sie ja minderwertig sind. Zudem lässt sich Rassismus auch benutzen, eine große, ökonomisch Benachteiligte Unterschicht zugunsten einer kleinem, reichen Elite aufzuspalten und sich gegenseitig an die Kehle gehen zu lassen, anstatt sich gegen die Elite, die eigentlich von ihrem relativen Elend profitiert, zu verbünden.<ref name=la029/> Insbesondere die [[USA]] sind hierfür ein Paradebeispiel.<ref name=sr013>{{Qen|sr}} S. 13</ref> | |||
===Ende der Fünften Welt=== | |||
In den letzten Jahren der [[Fünfte Welt|Fünften Welt]], nach genug grässlichen Auswüchsen des Rassismus innerhalb eines Jahrhunderts, wurden die schlimmsten Formen institutionalisierter Diskriminierung eingeschränkt oder verboten, zumindest in den westlich orientierten Staaten. Aber weder existierende soziale Ungleichheit basierend auf rassistischen Gesellschaftsstrukturen, noch unfaire Behandlung in Schulen, bei der Wohnungs- oder Arbeitsplatzsuche waren damit verschwunden oder wurden auch nur ernsthaft angegangen. Trotz einiger früher Versuche, Gerechtigkeit herzustellen, blieb Rassismus ein großes Problem. Nicht zuletzt, weil ihm auch schwer isoliert beizukommen war (und ist) - und wer möchte seine Gesellschaft schon grundlegend verändern, um es einer eh unbeliebten Außenseitergruppe Recht zu machen? Viele der erkämpften Rechte aus dem [[WP:20. Jahrhundert|20. Jahrhundert]] blieben daher kosmetisch und änderten nichts an den tief verwurzelten Strukturen des Rassismus.<ref name=la029/> | |||
===Das Erwachen=== | |||
Das [[Erwachen]] veränderte hier vieles, aber noch mehr blieb beim Alten. Dennoch gilt das Erwachen als das folgenreichste Ereignis der [[metamensch]]lichen Geschichte, das mehr Zwietracht und Hass erzeugt als alles, was vor ihm kam.<ref name=ssg043>{{Qen|ssg}} S. 43</ref> Das Wiedererscheinen der [[Magie]], [[UGE]] und die [[Goblinisierung]] sorgten immer wieder für Wellen der Empörung, Ablehnung, Ausschluss der Betroffenen (bis hin zur Einrichtung von Konzentrationslagern),<ref name=la029/> traumatische Reaktionen der Nichterwachten, Nicht-[[Metamensch]]en, und gelegentlicher traumatischer Gegenreaktionen. Diese Erweiterung der möglichen Realität war etwas, mit dem viele Gesellschaften auch heute noch nicht fertig geworden sind<ref name=ssg043/> - auch wenn schnell versucht wurde, diese neuen Phänomene in bekannte Kulturen einzuordnen, so wurden [[Metamensch]]en bereits [[2011]] von der [[USA|US-Presse]] als [[Elf]]en und [[Zwerge]] bezeichnet.<ref name=swa020>{{Qen|swa}} S. 20</Ref> | |||
Zuerst waren es die [[Magier]], die, befeuert vom [[Geistertanzkrieg]], zu Objekten der Furcht und des Hasses wurden, dann die [[Metamensch]]en - sowohl die schon Jahre vorher geborenen [[Zwerg]]e und [[Elf]]en, als auch die [[2021]] [[Goblinisierung|verwandelten]] [[Ork]]s und [[Troll]]e.<ref name=ssg043/> Eine Welle von Infantiziden begrüßte die mit dem [[Erwachen]] geborenene [[Elf]]en und [[Zwerg]]e,<ref name=tnn029>{{Qen|tnn}} S. 29</ref> insbesondere in [[Haiti]],<ref name=swa020/> [[Korea]], [[Malaysia]], [[Singapur]], [[Serbien]] und [[Rumänien]],<ref name=tnn029/> während bei der [[Goblinisierung]] alte Mechanismen und Traumata der [[VITAS]]-Pandemie aufbrachen und Betroffene interniert<ref name=dids2010>{{QDE|dids2}} S. 10</ref> oder von "besorgten Bürgern" verbrannt wurden.<ref name=sr016>{{Qen|sr}} S. 16</ref> Dies führte zu Flucht und Isolation der Betroffenen<ref name=sr016/> - und zur Gründung [[metamensch]]lich orientierter Staaten wie [[Tir Tairngire]] ([[2037]]) <ref name=sr019>{{Qen|sr}} S. 19</ref> und dem [[Trollkönigreich Schwarzwald]]<ref name=dp:t&s004>{{QDE|dp:t&s}} S. 4</Ref> ([[2043]]<ref name=dids2228>{{QDE|dids2}} S. 228</Ref>), die ihrerseits wiederum schnell zu Hochburgen der Abneigung gegen [[Mensch]]en (und jeweils andere als die dominierenden [[Metatyp]]en) wurden.<ref name=sr4a054>{{Qen|sr4a}} S. 54</ref> | |||
Viele tradierte Vorurteilsstrukturen und Hass schwenkte um und fokussierte sich auf diese neuen, tatsächlich biologisch nennenswert "anderen" Mitglieder der ''Homo sapiens''-Familie<ref name=ssg044>{{Qen|ssg}} S. 44</ref> - insbesondere in [[Nordamerika]] waren es nun Metatypen, an denen sich der traditionelle Rassismus der alten [[USA]] nun rieb. Entsprechend bildeten sich schnell neue Organisationen heraus, die, alten Mustern folgend, alte Hassstrukturen und alte Organisationen übernahmen.<ref name=sr4a055>{{Qen|sr4a}} S. 55</ref> Die bedeutendste sollte der [[Humanis Policlub]] werden, der in den [[2010er]] Jahren aus Ursprüngen wie der [[New Humanis Church]] hervorging.<ref name=srd6w032>[[Quelle, de: Shadowrun - Die 6. Welt|Shadowrun - Die 6. Welt]] S. 32</ref> | |||
Diese Gruppen schossen sich schnell auf [[Metamensch]]en, insbesondere [[Ork]]s und [[Troll]]e, aber auch [[Magier]] als Ziele ein, und fanden sehr schnell Gehör. Die traumatischen ersten Jahrzehnte des [[WP:21. Jahrhundert|21. Jahrhunderts]] hatten Spuren hinterlassen, und Sündenböcke, denen man die Schuld für das Leid anlasten konnte, oder an denen man zumindest seine Wut und Ohnmacht abarbeiten konnte, fanden dankbare Abnehmer. Dazu kommt noch die Vernetzung der Gesellschaft, die sich in genau dieser Zeit enorm beschleunigte, und die Möglichkeit, schnell und billig zu reisen. All das bewirkte den Aufbau eines gewaltigen gesellschaftlichen Drucks in vielen der zunehmend vernetzten Gesellschaften der jungen [[Sechste Welt|Sechsten Welt]].<ref name=la029/> | |||
[[Japan]] spielte eine besonders unrühmliche Rolle in diesen Jahren. Das Land, das mit Deportation und Lagerhaft seine eigenen Metamenschen dezimierte,<ref name=sr3028>{{Qen|sr3}} S. 28</ref> exportierte sein Gesellschaftsmodell in seine neu erworbenen Kolonien, Besatzungsgebiete und Sattelitenstaaten, nach [[Freistaat Kalifornien|Kalifornien]],<ref name=cfs056>{{Qen|cfs}} S. 56</ref> [[Peru]]<ref name=sola111>[[Quelle, en: Shadows of Latin America|Shadows of Latin America]] S. 111</ref> und in die [[Philippinen]]<ref name=cp!062>{{Qen|cp!}} S. 62</Ref>. Aber auch anderswo folgten rassistische und populistische Regierungen dem "[[japan]]ischen Modell", von [[Seattle]]<ref name=ssb017/> bis zum [[Süddeutscher Bund|Süddeutschen Bund]]<ref name=dids2014>{{QDE|dids2}} S. 14</Ref> und der [[Schweiz]], wo Metamenschen alle Bürgerrechte entzogen wurden, und Zwangsumsiedelungen in Lagerhaft mündeten.<ref name=c&d054>{{QDE|c&d}} S. 54</ref> | |||
Andere Organisationen taten sich sehr schwer mit den neuen Realitäten oder trafen auf erbitterten Widerstand. Insbesondere die [[Römisch-Katholische Kirche|katholische Kirche]] verdammte erst alle Metamenschen als Kreaturen des Teufels,<ref name=swa022>{{Qen|swa}} S. 22</ref> was sie letztlich ihre einstige Hochburg in [[Europa]], [[Republik Irland|Irland]], kostete.<ref name=tnn029/> Das Zurückrudern mit [[Imago Dei]]<ref name=grim15012>{{Qen|grim15}} S. 12</ref> kam zu spät, diese Brüche zu kitten,<ref name=tnn032>{{Qen|tnn}} S. 32</ref> führte aber dafür zu weiteren Brüchen, etwa dem Schisma zwischen römischen und [[Deutsch-Katholische Kirche|Deutschkatholiken]].<ref name=dids2010/> Dem [[Islam]] erging es kaum besser - [[2020]] führten massive Progrome der [[Iran|islamischen Republik]] gegen [[Metamensch]]en und [[Magier]] nicht nur zu einer enormen Fluchtbewegung aus dem Iran, sondern auch zu einer brutalen Vergeltungsaktion [[Aden]]s, der [[Teheran]] niederbrannte und damit seinerseits ein enormes Massaker anrichtete.<ref name=swa033>{{Qen|swa}} S. 33</ref> | |||
===Die Nacht des Zorns=== | |||
Gewalt und Polarisierung nahmen immer weiter zu, insbesondere in [[Nordamerika]]. Eine Welle neuer Terrorgruppen machte von sich reden, keine schrecklicher als [[Alamos 20000]], die sich [[2036]] mit den Napalmbomben, die sie auf die kleine Gemeinschaft<ref name=sr019/> Liberty Village, eine Kooperative von [[Mensch]]en und [[Metamensch]]en <ref name=ssb017>{{Qen|ssb}} S. 17</ref> in New Visions<ref name=swa054>{{Qen|swa}} S. 54</ref> im ländlichen [[Ohio]] abwarfen, ins kollektive Gedächtnis der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] brannten,<ref name=sr019/> und in den nächsten Jahren [[Nordamerika]] mit einer Welle ähnlicher Terrorangriffe auf vergleichbare Zielen überzogen,<ref name=ssb017/> mit denen sie alleine in den [[UCAS]] über tausend [[Metamensch]]en und ihre Verbündeten ermorden sollten.<ref name=sr019/> | |||
Dies erzeugte beidseitigen Hass und tiefes Misstrauen,<ref name=ssb017/> zumal die Medien den [[Metamensch]]en oft zumindest eine Mitschuld für die Anschläge gaben. Die [[Nacht des Zorns]] war der Ausdruck der Wut und die Frucht der anti-metamenschlichen Agitation der Jahre nach [[VITAS]]. Dieser verhängnisvolle 7. Februar [[2039]]<ref name=swa057>{{Qen|swa}} S. 57</ref> war außerdem der Ausgangspunkt vieler heutiger rassistischer Organisationen. Wie kein anderes Ereignis hat er die Gesellschaften der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] polarisiert, und die Beziehungen zwischen [[Metamensch]]en und [[Norm]]s auf Jahrzehnte geprägt, bis heute.<ref name=la029/> | |||
Die Nacht selbst war ein erstaunliches, virales Phänomen, bei dem überall auf der Welt Aufstände und Krawalle losbrachen, die oft [[Metamensch]]en zum Ziel hatten,<ref name=sr4a030>{{Qen|sr4a}} S. 30</ref> teils aber auch von diesen ausgingen, die sich damit gegen Diskriminierung, brutale Behandlung und die Gewalt gegen sie auflehnten.<ref name=swa057/>. Die Gewalt war enorm. Alleine in [[New York City]] starben 836 [[Metamensch]]en und [[Elfenposer|Metamenschenposer]].<ref name=sr019/> Der [[Gouverneur des Seattle Metroplex]]es, [[Victor Allenson]], befahl die Deportation aller [[Metamensch]]en in [[Seattle]], was mit einem Feuer im großen Sammellager am [[Hafen von Seattle]] endete, in dem hunderte starben.<ref name=ssb017/> Natürlich kommt es zu ebenso gewalttätigen Gegenreaktion von Seiten der Metamenschen und ihrer Verbündeten.<ref name=sr019/> In [[Berlin]] artet diese Gegenreaktion in einen Volksaufstand aus und ist der Gründungstag des [[Status F]].<ref name=dids029>{{QDE|dids}} S. 29</ref> | |||
In Folge der Nacht des Zorns kommt es zu weiteren Anschlägen und Aufständen. Am 10. Februar [[2039]] gelingt [[Alamos 20000]] ihr größter Anschlag. In einer Kombination aus Bomben und [[Magie|magischen]] Angriffen bringt die Organisation den [[Sears Tower]] in [[Chicago]] zum Einsturz. Der Kollaps des Gebäudes, benachbarter Gebäude und darauf folgende Brände fordern 26.000 Todesopfer und hinterlassen ein verwüstetes Stadtzentrum. Da Alamos erst vorgibt, metamenschliche Gruppen hätten den Anschlag verübt, gibt es erneute Internierungen und hartes Durchgreifen der [[Polizei]] Chicagos, bis offenbar wird, wer hinter dem Anschlag steht. Am 17. März des Jahres bombardieren die [[elf]]enfeindlichen [[Knights of the Red Branch]] ein volles Restaurant in [[Boston]] zum [[WP:St. Patrick's Day|St. Patrick's Day]], und wieder hat das Krawalle zur Folge.<ref name=swa057/> | |||
===Aufstieg der Metamenschen=== | |||
Nach der Nacht des Zorns und den folgenden, schweren Anschlägen, Progromen und Verwüstungen wurde es etwas ruhiger. Zudem veränderten sich die Metamenschen: in der Bildung metarassisch geprägter Wohngebiete, in denen sie einander besser vor Übergriffen schützen können (wie [[Tarislar]]<ref name=ssb1439>{{Qen|ssb}} s. 139</ref> und der [[Ork-Untergrund]] in Seattle)<ref name=ssb023>{{Qen|ssb}} S. 23</ref>, und radikalere Metamenschenrechtler-Organisationen und -[[Policlub]]s wie das [[Ork Rights Committee]] gründeten sich.<ref name=la036>{{Qen|la}} S. 36</ref> Zudem erlebten metamenschlich kontrollierte Nationen wie [[Tir Tairngire]] und [[Tír na nÓg]] einen Zuwandererschwung, und andere wie das [[Trollkönigreich Schwarzwald]] formten sich um Enklaven verbitterter [[Metamensch]]en.<ref name=dids2228>{{QDE|dids2}} S. 228</ref> | |||
Nachdem die Behörden der [[UCAS]] [[Alamos 20000]] nach dem Anschlag auf [[Chicago]] endlich als die Bedrohung begriffen, die es ist, und auch gegen Schwesterorganisationen wie die [[Hand of Five]] vorgegangen wurde,<ref name=swa056>{{Qen|swa}} S. 56</ref> fuhren diese Organisationen ihre Terrorkampagnen zurück, auch wenn spontane "Aktionen" (Lynchmobs, oft kontrolliert von einer Alamos 20000-Zelle<ref name=ss085>{{Qen|ss}} S. 85</ref>) von [[Humanis]]nahen Gruppierungen bis in die [[2050er]] in den [[Sprawl]]s [[Nordamerika]]s alltäglich blieben,<ref name=ss90>{{Qen|ss}} S. 90</ref> und rassistische [[Gang]]s wie die [[Troll Killers]]<ref name=s2072185>{{Qen|s2072}} S. 185</ref> und [[Night Hunters]] bis heute die [[Metroplex]]e plagen.<ref name=s2072184>{{Qen|s2072}} S. 184</ref> | |||
Aber der Blick auf Metamenschen differenzierte sich. Insbesondere [[Elf]]en wurden zunehmend, vor allem aufgrund ihrer Kompatibilität mit [[mensch]]lichen Schönheitsidealen, zu einem Medienphänomen,<ref name=rf048>{{Qen|rf}} S. 48</ref> und in den [[2050er]]n gab es einen regelrechten Elfenhype.<ref name=s2072049>{{Qen|s2072}} S. 49</ref> Eine ganze Subkultur entwickelte sich unter [[Mensch]]en, die [[Elf]]en nachahmen - bis hin zu kosmetischen Operationen.<ref name=ss110>{{Qen|ss}} S. 110</ref> Auch in der Geschäftswelt stiegen Metamenschen auf, ebenso in der Politik - von [[elf]]isch dominierten [[Megakonzern]]en wie [[Telestrian Industries]]<ref name=tt078>{{Qen|tt}} S. 78</ref> bis hin zu [[ork]]ischen Geschäftsleuten<ref name=ss088>{{Qen|ss}} S. 88</ref> und Politikern. Rufen nach Rassestaaten für [[Ork]]s (nach dem Vorbild der [[Elfenstaaten]]) gingen einher mit stärkerer Integration und gradueller Akzeptanz.<ref name=ss089>{{Qen|ss}} S. 89</ref> | |||
Mit [[Dunkelzahn]]s [[Dunkelzahns Testament|Testament]] bekamen Versuche, der [[Elf]]enkultur, die in den [[2050er]]n populär wurde, etwas [[ork]]isches entgegenzusetzen, einen enormen Schub.<ref name=sota64128>{{QDE|sota64}} S. 128</ref> Zwei Erbstücke - ein Foliant aus der [[Vierte Welt|Vierten Welt]] und eine gehörige Menge an [[Nuyen]] auf einem Treuhandkonto - gingen an [[Ork]]aktivisten, die beides nutzten, um bis [[2060]] den [[Or'zet]]-Kodex, ein Wörterbuch einer [[Ork]]kultur aus längst vergangener Zeit, zusammenzustellen. Über die [[soziales Netzwerk|sozialen Medien]] verbreitete sich dieses Werk wie ein Lauffeuer<ref name=sota64130>{{QDE|sota64}} S. 130</ref> und wurde zum Kern einer neuen, stolzeren Orkkultur - auch wenn anfangs von Seiten der [[japan]]ischen Besatzungstruppen scharf gegen seine Verfasser vorgegangen wurde, und beide zeitweilig in Gefängnissen des [[Keiji Saito|Saito-Regimes]] verschwanden.<ref name=sota64131>{{QDE|sota64}} S. 131</ref> Gebracht hat es wenig, [[Orxploitation]] entwickelte sich zum prägenden kulturellen Phänomen der späteren [[2060er]] nach dem [[Crash 2.0|Zweiten Crash]],<ref name=sr4a073>{{Qen|sr4a}} S. 73</ref> inklusive dem Phänomen, dass sich [[Mensch]]en mittels [[Kosmetische_Veränderungen#Metaposer|kosmetischer Chirurgie]] [[ork]]isch umgestalten ließen - nach Elfenposern sind nun auch [[Orkposer]] ein real existierendes Phänomen.<ref name=sr4a095/> | |||
===Neue Feindbilder, alte Muster?=== | |||
In den [[2060er]]n sah es erst so aus, als würden sich die Rasseprobleme der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] entspannen. Dann kam [[wp:Halleyscher Komet|der Komet]] und brachte eine neue Welle unerwünschter Genexpression - [[SURGE]]. Einerseits ein Geschenk für Hassorganisationen, verunsicherte es doch diejenigen, die sich gerade begannen, an die [[Metamenschheit]] zu gewöhnen, erneut schwer.<ref name=la033>{{Qen|la}} S. 33</ref> Wie Metamenschen vor ihnen, wurden die [[SURGEling]]e mit Misstrauen und Gewalt bis hin zu Internierung empfangen.<ref name=yotc030>{{Qen|yotc}} S. 30</ref> | |||
Besonders schlimm erwischte es aber [[Technomancer]]. [[2070]] erstmalig ins Licht der Öffentlichkeit getreten, wurden sie - auch, weil der [[Crash 2.0|Zweite Crash]] noch sehr frisch im Gedächtnis war - sofort als große Bedrohung wahrgenommen, und entsprechend verfolgt. Dass ihr erster öffentlicher Auftritt ein brutaler Ausbruch aus einem Krankenhaus mit diversen Toten war und massive [[Matrix]]angriffe weitere Opfer forderten half nicht wirklich (und dass [[Megakonzern]]e bewusst Erinnerungen an den [[Crash 2.0|Zweiten Crash]] wachriefen, auch nicht). Eine weltweite Hetzjagd und medial geschürte Panik war die Folge.<ref name=eme054>{{Qen|eme}} S: 54</ref> Viel der aufgestauten Wut über den Crash wurde auf [[Technomancer]] projiziert, die für [[Konzern]]medien auch ein ausgezeichneter Sündenbock waren, um von der wahren Geschichte des Zweiten Crash abzulenken.<ref name=eme055>{{Qen|eme}} S: 55</ref> | |||
==Erscheinungsformen== | |||
Rassismus tritt in der [[sechste Welt|Sechsten Welt]] in einer Reihe von Formen und Abstufungen auf: Zwischen [[Metamenschheit|(Meta-)Menschen]] unterschiedlicher Ethnien und [[Religion]]en, zwischen den verschiedenen [[Metatyp]]en, zwischen (Meta-)Menschen und anderen vernunftbegabten Wesen und auch zwischen letzteren untereinander. Sie äußern sich in unterschiedlichen Kombinationen von positiver oder negativer Diskriminierung von Eigengruppe und Fremdgruppen.<ref name=la029/> | |||
Rassistische Ideologien bilden in der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] die Grundlage für politische Aktivitäten und Akte der Ausgrenzung oder Aggression bis hin zu Kriegen oder Terrorismus. In der (meta-)menschlichen Gesellschaft wird vor allem Rassismus zwischen den [[Metatyp]]en als Problem angesehen, insbesondere von [[Mensch]]en, die sich oft in der Rolle der Mehrheitsgruppe befinden, gegen [[Metamensch]]en.<ref name=la029/> | |||
Zumindest in den [[Nation|Ländern]] des ehemaligen Westens ist es für die meisten [[Metamensch]]en schwer begreiflich, dass man einander noch vor wenigen Generationen massiv diskriminiert hat, basierend auf heute wenig wichtigen Kriterien wie der Hautpigmentierung und sexueller Vorlieben. Heutzutage sind die Bruchlinien hier eher zwischen [[Metatyp]]en - wenn auch nicht ausschließlich.<ref name=sr4a054/> Rassismus in der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] hat eine Vielzahl von Formen. | |||
===Rassismus auf Grundlage der Ethnie=== | |||
Anti-Metamenschlicher Rassismus ist in der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] weit verbreitet, aber darüber wird oft übersehen, dass ethnischer Rassismus keineswegs ausgestorben ist. In manchen Ländern, insbesondere den [[nordamerika]]nsichen Staaten, ist er sehr zurückgegangen, aber das betrifft andere Regionen der Welt mit tiefer verwurzelten Kulturen als der der [[USA]] weniger.<ref name=ssg044/> Zudem ziehen sich klassische Ethnien quer durch alle [[Metatyp]]en - es gibt [[Afrika|schwarzafrikanische]] [[Ork]]s, [[Asien|ostasiatische]] [[Zwerg]]e, [[Indien|südasiatische]] [[Elf]]en und [[Skandinavische Union|nordische]] [[Troll]]e.<ref name=rc046>{{Qen|rc}} S. 46</ref> | |||
Ethnische Gruppen, die schon lange vor dem Erwachen eine starke Gruppenidentität hatten, haben diese oft durch das Erwachen bewahrt, und alte Feindschaften für solche Gruppen oft ihre Relevanz behalten. Dies trifft insbesondere auf Gruppen in [[Asien]] und dem [[Naher Osten|Mittleren Osten]] zu, aber auch auf [[Europa]]. Leider wird es in den weltweiten Leitmedien oft zugunsten des Problems metarassischer und anderer Diskriminierung zurückgestellt.<ref name=ssg044/> | |||
===Rassismus auf Grundlage des Metatyps=== | |||
Für die meisten Bewohner der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] war nicht das Wiedererscheinen der [[Magie]] die größte Veränderung, die das [[Erwachen]] brachte, sondern die [[Metamenschheit]]. [[Magier]] sind selten; viele normale Bürger werden in ihrem Leben nie bewusst einen Magier treffen. Was hingegen jedem ins Gesicht sprang, waren die neuen Formen des [[Homo sapiens sapiens|Homo sapiens]], die [[Metamensch]]en.<ref name=sr3046>{{Qen|sr3}} S. 46</ref> | |||
Jeder Bewohner der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] sieht andere [[Metatyp]]en als den eigenen tagtäglich; Interaktion mit ihnen ist für praktisch jeden unvermeidbar. Das Erscheinen der [[Metamenschheit]] ist mittlerweile 70 Jahre her, und sie sind in fast jeder Hinsicht normalisiert.<ref name=sr4a054/> Die schlimmsten Restriktionen gegenüber Metamenschen sind inzwischen Geschichte - in [[Japan]] hat ein neuer [[WP:Tenno|Tenno]], [[Yasuhito]], die Rassegesetze seines Vorgängers aufgehoben, und [[Metamensch]]en integrieren sich langsam wieder in die [[japan]]ische Gesellschaft;<ref name=soa077>{{Qen|soa}} S. 77</ref> auch in der [[Schweiz]] haben sich die Verhältnisse entspannt.<ref name=dp:s006>{{QDE|dp:s}} S. 6</ref> | |||
Aber das bedeutet nicht, dass Rassismus kein Problem mehr darstellt. Viele [[Konzern]]e sind nach wie vor sehr diskreminierend,<ref name=sr4a054/> die Entlohnung von [[Metamensch]]en und [[Mensch]]en klafft weiterhin selbst bei gut integrierten [[Elf]]en deutlich auseinander,<ref name=dp:s002>{{QDE|dp:s}} S. 2</Ref> und auf subtilere Art als die früheren Lynchmobs begleitet Rassismus fast jeden [[Metamensch]]en der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] im Alltag. Insbesondere Exoten - [[SURGEling]]e und [[Metavariante]]n - sehen sich nach wie vor starker Diskreminierung ausgesetzt, oft nicht nur von Seiten von [[Mensch]]en, sondern auch von Seiten anderer [[Metamensch]]en.<ref name=sr4a054/> Und das [[Slattery-Gesetz]] dreht nach wie vor seine Runden im [[UCAS Congress|Kongress]] der [[UCAS]].<ref name=yotc032>{{Qen|yotc}} S. 32</Ref> | |||
Und dann gibt es noch die über Jahre gewachsenen und erstarkenden Animositäten innerhalb der [[Metamenschheit]].<ref name=sr4a054/> | |||
====Menschlicher Rassismus gegenüber Metamenschen==== | |||
Trotz vordergründiger Akzeptanz ist soziale und berufliche Diskreminierung von Metamenschen nach wie vor trauriger Alltag. Insbesondere [[Ork]]s und [[Troll]]e leiden sehr darunter; so sind etwa an die 15% der [[UCAS]]-Bevölkerung Orks, aber nur gerade 1% der [[CEO]]s der Fortune 500, der durchschnittliche Lohn eines [[Metamensch]]en ist nach wie vor 17 Prozent unter dem Durchschnittslohn von Menschen, und Metamenschen - insbesondere Orks und Trolle, bei deutlich geringerem Bevölkerungsanteil fast die Hälfte der Gefängnisinsassen in den [[UCAS]]. Zudem sind annähernd doppelt so viele [[SIN#SINloses Leben|SINlose]] metamenschlich wie menschlich, auch wenn es dazu leider keine belastbaren Zahlen gibt. Fortschritte wurden gemacht, aber bis zur Gleichbehandlung ist es eben doch noch ein weiter Weg.<ref name=ssg044/> | |||
Und auch die scheinbar gut integrierten [[Metatyp]]n haben durchaus mit Problemen zu Kämpfen. [[Elf]]en wird ein Hang zum Betrug nachgesagt - "[[Quelle, de: Trau keinem Elf|Traue keinem Elfen]]" ist nicht ohne Hintergedanken ein gebräuchlicher Ausspruch in den [[UCAS]].<ref name=tke109>[[Quelle, de: Trau keinem Elf|Trau keinem Elf]] S. 109</ref> | |||
Eine weitere, nicht zu unterschätzende Bedrohung sind [[Tradfant]]-Anhänger, insbesondere [[Elfenposer|Elfen-]] und [[Orkposer]], die sich bemühen, den Tradfant-Klischees gerecht zu werden und dabei elfischer als die Elfen,<ref name=h021>{{Qen|h}} S. 21</ref> orkischer als die Orks, sein wollen. Nicht nur, dass sie den [[Metatyp]]en einen schlechten Namen geben, sie greifen auch gerne [[Metamensch]]en an, die ihrer Auslegung des Metamenschenseins nicht zustimmen.<ref name=h021/> Zwar sehen sie sich ihrerseits sowohl den Vorurteilen Anderer ihrem angenommenen Metatyp gegenüber, als auch (bei Enttarnung) der Wut der [[Metamensch]]en gegenüber ausgesetzt<ref name=sr4a095>{{Qen|sr4a}} S. 95</ref>, aber auf ihre verdrehte Weise begreifen sie sich sogar als Verbündete der Metamenschen,<ref name=h024>{{Qen|h}} S. 24</ref> zumal sie wirklich gemeinsame Feinde haben, denn Organisationen wie [[Humanis]] sind keine Freunde von Rasseverrätern.<ref name=sr4a094>{{Qen|sr4a}} S. 94</ref> | |||
====Metamenschlicher Rassismus gegen Menschen==== | |||
Metamenschen sind weder anders noch besser als Menschen. Unter ihnen ist Rassismus ebenso verbreitet, wenn auch oft anders begründet<ref name=la036>{{Qen|la}} S. 36</ref> - und zwar auf Trotz und Widerstand gegen ihre anfängliche Behandlung durch Menschen und andere, geteilte Erfahrungen des Rassismus, ebenso wie auf Xenophobie und Aus- und Abgrenzungsverhalten.<ref name=sr4a054/> | |||
Die Paradebeispiele für metamenschlichen Rassismus gegen [[Mensch]]en sind die [[Elfenstaaten]], deren offizielle Politik eben für [[Elf]]en<ref name=lop019>{{Qen|lop}} S. 19</ref> und nicht [[Mensch]]en gemacht ist (oder andere [[Metatyp]]en, auch wenn es da durchaus Abstufungen gibt).<ref name=tnn068>{{Qen|tnn}} S. 68</ref> Dabei hegen auch andere Metatypen starke Vorurteile gegen [[Norm]]s, allen voran [[Ork]]s<ref name=tke020>[[Quelle, de: Trau keinem Elf|Trau keinem Elf]] S. 20</ref> - in der nach der [[Orxploitation]]-Manie der späten [[2060er]] recht globalisierten Orkkultur gehört abfälliges Sprechen über [[Mensch]]en zum guten Ton, ganz zu schweigen von anderen [[Metatyp]]en (außer [[Troll]]en). Und in ihren eigenen Enklaven bleiben sie noch lieber unter sich - und sind Nicht-Orks gegenüber noch etwas gewalttätiger als [[Elf]]en in [[Elfenstaaten]].<ref name=tct033>{{Qen|tct}} S. 33</ref> Zudem gibt es die weitverbreitete Einstellung, solche Angriffe seien eben Widerstand und Rückzahlung für die veielen Ungerechtigketien, die [[Ork]]s von [[Mensch]]en zu erleiden hatten.<ref name=tke140>[[Quelle, de: Trau keinem Elf|Trau keinem Elf]] S. 140</ref> | |||
====Inter-Metamenschlicher Rassismus==== | |||
Aber auch zwischen Metamenschen gibt es viel Reibung. Vor allem im Westen ist das zwischen [[Elf]]en und [[Ork]]s zu beobachten. Gerade Orks arbeiten sich sehr gerne an [[Elf]]en ab,<ref name=tke034>[[Quelle, de: Trau keinem Elf|Trau keinem Elf]] S. 34</ref> die im aggressiven, machistischen Weltbild der [[Ork]]kultur<ref name=rf050>{{Qen|rf}} S. 50</ref> als weich gelten,<ref name=tke020/> und die sie zudem um ihre Akzeptanz, Langlebigkeit<ref name=tke157>[[Quelle, de: Trau keinem Elf|Trau keinem Elf]] S. 157</ref> und ihren vergleichsweise hohen Status beneiden.<ref name=tct007>{{Qen|tct}} S. 7</ref> | |||
Gerade die Langlebigkeit der Elfen ist ein dauerhafter Grund, warum Orks auf sie oft nicht besonders gut zu sprechen sind. Viele Orks finden es einfach nicht fair, wie schnell sie altern,<ref name=tke157/> und dass die wenigsten von ihnen sich eine [[Leonisation]] leisten können hilft auch nicht wirklich. Zudem finden sie, dass die anderen [[Metatyp]]en sich nicht besonders für ihr Problem interessieren (und das nicht zu Unrecht).<ref name=tct017>{{Qen|tct}} S. 17</ref> | |||
Elfen hingegen haben tatsächlich eine gewisse Neigung, sich von allen anderen [[Metatyp]]en abzusondern<ref name=rf048>{{Qen|rf}} S. 48</ref> - oft eine Spätfolge der [[Nacht des Zorns]],<ref name=s2072042>{{Qen|s2072}} S. 42</ref> aber (wie die [[Elfenstaaten]]) teils auch das Produkt der Wirkung [[Unsterbliche Elfen|uralter Kräfte]].<ref name=thr052>{{Qen|thr}} S. 52</Ref> Viele Elfen haben auch ein gewisses Überlegenheitsgefühl - ihr natürlicher Charme, ihre Langlebigkeit und die relative Akzeptanz, die sie in der Gesellschaft erfahren, verführt sie dazu. Und das bekommen vor allem alle anderen Metatypen ab. Nicht alle nehmen ihnen das übel - aber viele, insbesondere andere Metamenschen,<ref name=rf048/> und hier insbesondere [[Ork]]s, die sie sowieso um ihre Langlebigkeit beneiden.<ref name=tke158>[[Quelle, de: Trau keinem Elf|Trau keinem Elf]] S. 158</ref> | |||
===Rassismus auf Grundlage der Begabung=== | |||
[[Magier|Erwachte]] wie [[Technomancer|Emergente]] haben beide die Eigenheit, in allen [[Metatyp]]en aufzutreten, sind beide relativ seltene Phänomene, und verfügen über Außenstehenden unerklärliche Fähigkeiten der Manipulation - des [[Mana]], oder der [[Matrix]].<ref name=sr4a044>{{Qen|sr4a}} S. 44</ref> | |||
====Magie==== | |||
[[Magie]] war eins der ersten Phänomene der erwachenden [[Sechste Welt|Sechsten Welt]], und Magier die ersten, die wenig freundlich in ihr willkommen geheißen wurden. Neben der Tatsache, dass [[Magier]] wesentlich zur Niederlage der [[USA]] im [[Geistertanzkrieg]] beitrugen,<ref name=sr015>{{Qen|sr}} S. 15</ref> waren ihre Kräfte etwas, was allgemein als Bedrohung wahrgenommen wurde. Und da diese Kräfte das Potential für viel Schaden hatten, gab es Panik, Verfolgung und Registrierung, und Lynchmobs, die vermeintliche [[Hexe]]n und Magier zuleibe rückten.<ref name=sr6016>{{Qen|sr6}} S. 16</ref> Das pendelte sich ein, aber die Folge blieben strenge Registrierungsgesetze, insbesondere auf alles, was körperlichen oder Sachschaden bewirken oder den Geist beeinflussen kann. Und es blieb bei einer Feindseligkeit von [[Religion]]en (wie den meisten Strömungen des [[Islam]]s und großer Teile des [[Christentum]]s, wenn auch da eher einer Minderheit) gegenüber Magiern, insbesondere von Gruppen wie [[Humanis]], die [[Magier]] fast so intensiv hassen wie [[Metamensch]]en.<ref name=sr4a044/> | |||
====Technomancer==== | |||
[[Technomancer]] sind ein weit neueres Phänomen. Noch weitaus seltener als [[Magier]], tauchten sie erst nach dem [[Crash von 2064|Zweiten Crash]] auf, auch wenn sie von Manchen als die Evolution der [[Otaku]] gesehen werden.<ref name=sr4a044/> Nach dem Crash erst recht unentdeckt, platzten sie [[2070]] dramatisch in die Öffentlichkeit - mit Gewalt und Wut, was die zu erwartende [[Technomancer-Verfolgung|Gegenreaktion]] auslöste. Zwar gingen die Verfolgungen nach [[2070]] deutlich zurück, nicht zuletzt, weil einige [[Megakonzern]]e wie [[Horizon]] und [[Evo]] sehr daran arbeiteten, Technomancer vorteilhaft medial darzustellen und über sie aufzuklären, aber anders als Magier sind Technomancer für die Öffentlichkeit bedrohlicher - [[Magie]] ist für viele [[Lohnsklave]]n etwas, was sie nie selbst erleben werden, aber die [[Matrix]] ist für das Leben in der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] entscheidend, und der Gedanke, dass Manche sie nur mit den Gedanken manipulieren können, wie sie wollen, weckt zudem traumatische Erinnerungen an den [[Crash 2.0|Crash]]<ref name=sr4a045>{{Qen|sr4a}} S. 45</ref>, dessen wahre Hintergründe in den [[2070er]]n zudem zunehmend publik wurden.<ref name=nas022>{{Qen|nas}} S. 22</Ref> | |||
Anders als Magier sind Technomancer auch eine Dekade nach ihrer Entdeckung weder völlig akzeptiert, noch könne sie weitgehend gefahrlos leben. Mehrere [[Megakonzern]]e, vor allem [[MCT]], jagen sie weiterhin für brutale Experimente,<ref name=sr4a045/> und auch vorgebliche Helfer wie [[Horizon]] verrieten sie.<ref name=nas063>{{Qen|nas}} S. 63</ref> Dass [[Technomancer]] (und [[KI]]s) jahrelang [[Genf]] belagert haben<ref name=th044>{{Qen|th}} S. 44</Ref> und auch [[Horizon]]s Massaker in [[Las Vegas]]<ref name=nas063/> von Terror durch [[Technomancer]] eingerahmt wurde, hilft auch nur bedingt.<ref name=th128>{{Qen|th}} S. 128</ref> Angriffe auf Technomancer bleiben auch heutzutage üblich, wenn sie geoutet werden.<ref name=th045>{{Qen|th}} S. 45</Ref> Die Tatsache, dass (anders als bei [[Magier]]n) der Ursprung von [[Technomancer]]n weiterhin unbekannt ist, und es weiterhin berechtigte Gerüchte gibt, sie wären von [[KI]]s erschaffen worden<ref name=eme059>{{Qen|eme}} S. 59</ref> (was durch die erstaunliche Ähnlichkeit einiger Paragone mit [[KI]]s der ersten Generation<ref name=kc103>{{Qen|kc}} S. 103</ref> durchaus untermauert wird<ref name=kc114>{{Qen|kc}} S. 114</ref>), belastet die Sicht auf Technomancer weiterhin,<ref name=eme059/> auch wenn gerade [[Transhumanist]]en und andere radikal techpositive Bewegungen wie [[KivaNet]] und die [[Outreach Association]] sie mit offenen Armen aufnehmen.<ref name=eme113>{{Qen|eme}} S. 113</ref> | |||
Bis in die [[2080er]] werden Technomancer verfolgt, von [[Nation|staatlicher]] und Konzernseite ebenso wie von der Ablehnung durch die generelle Bevölkerung. Die Wahrnehmung von Technomancern als Bedrohung hat sich verfestigt, und auch wenn die meisten Staaten ihnen eine Registrierung erlauben, wählen viele nach wie vor lieber den Weg, sich zu verstecken, zu tarnen und ihre Fähigkeiten nicht offen kundzutun.<ref name=sr6188>{{Qen|sr6}} S. 188</ref> | |||
===Rassismus auf Grundlage von Mutation=== | |||
Zusätzlich zu den verschiedenen Metatypen gibt es noch zahlreiche weitere Varianten der Metamenschheit, und alle haben ihre Akzeptanzprobleme. Zwischen [[SURGE]], [[MMVV]] und Metavarianten gibt es hier reichlich Konfliktpotential. | |||
====Metavarianten==== | |||
Die verschiedenen [[Metatyp]]en sind nicht einheitlich; es gibt lokale Ausprägungen und scheinbar zufällige [[Metavariante]]n.<ref name=rc046/> In allen Fällen leiden diese selteneren Ausprägungen unter doppeltem Rassismus - sowohl dem, der ihrem Grundtyp gegenüber vorherrscht, als auch der Ablehnung durch andere, normale Ausprägungen dieses Metatyps.<ref name=sr4a054/> Viele Metavarianten sondern sich daher von allen anderen ab und bevorzugen eigene, sehr kleine Gemeinschaften. Wenn die Metavariante lokal häufig ist, ist das einfacher, als wenn sie generell selten auftritt.<ref name=rf088>{{Qen|rf}} S. 88</ref> | |||
Metavarianten treten in allen [[Metatyp]]en auf; die jeweiligen Formen sind aber für jeden Metatyp spezifisch.<ref name=rc046/> Mit den [[Nartaki]], einer vierarmigen Mutation des [[Mensch]]en, gibt es auch eine den [[Norm]]s zugeordnete Metavariante.<ref name=rc049>{{Qen|rc}} S. 49</ref> | |||
====SURGE==== | |||
Auch [[SURGEling]]e haben es selbst 20 Jahre nach ihrem Erscheinen nicht immer leicht.<ref name=sr4a054/> Hierbei muss man klar zwischen zwei Strömungen unterscheiden: denen, die sich in ihre alte Kultur einfügen können, weil ihre körperlichen Veränderungen nicht zu abnorm sind, und denen, die dies nicht mehr können.<ref name=rf055>{{Qen|rf}} S. 55</ref> Anders als [[Metavariante]]n haben SURGElinge zudem aufgrund ihrer Natur, als Träger beschädigter [[Metagen]]e, keinerlei einheitliches Aussehen; jeder von ihnen ist als Anomalie einzigartig, auch wenn sie genetisch eindeutig der [[Metamenschheit]] zuzuordnen sind.<ref name=rc057>{{Qen|rc}} S. 57</ref> | |||
Hier deutet sich eine Spaltung unter SURGElingen an. Denn diejenigen, die als "normale" [[Metatyp]]en durchgehen können, werden von denen, deren neues Aussehen sie zu Außenseitertum verdammt, klar abgelehnt. Diese extremen Ausprägungen sind allerdings so selten, dass sie es schwer haben, ihre Träume von eigenen Gemeinschaften zu verwirklichen (außer in großen [[Metroplex]]en), ganz einfach weil es üblicherweise nicht genug von ihnen für eine lebendige Gemeinschaft gibt.<ref name=rf055/> | |||
====Infizierte==== | |||
Die dritte durch Mutation veränderte Gruppe von Metamenschen sind [[Infizierte]]. Diese mit einer der Arten des des [[MMVV|Menschlich-Metamenschlichen Vampirischen Virus]] infizierten Personen haben es besonders schwer, akzeptiert zu werden,<ref name=rc059>{{Qen|rc}} S 59</ref> da der Virus ihnen nicht nur teils groteske körperliche Veränderungen aufzwingt, sondern sie auch zu [[Essenz]]räubern und Kannibalen macht, für deren Überleben der Konsum [[metamensch]]lichen Fleischs, Bluts oder anderer Körperteile zwingend vonnöten ist.<ref name=rc060>{{Qen|rc}} S. 60</ref> | |||
Zwischen sehr unschönen Stereotypen (die von den Medien der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] kräftig befördert werden)<ref name=rc059/> und der Tatsache, dass viele Infizierte wirklich kaum mehr als Raubtiere sind, die Intelligenz größtenteils vermissen lassen, sehen sich Infizierte weltweit vor allem aktiver Bekämpfung ausgesetzt - nur 35 [[Konzern]]e und [[Nation|Staaten]] weltweit gewähren ihnen Bürgerrechte<ref name=rc059/> (und selbst hier mit wenigen Ausnahmen nur eine spezielle, überwachte [[SIN#kriminelle SIN|SIN]]),<ref name=rc060/> und viele andere setzen Kopfgelder auf ihre Tötung aus.<ref name=rf128>{{qen|rf}} S. 128</Ref> | |||
Anders als [[Goblinisierung|Goblinisierte]], haben Infizierte durchaus das Potential, die Monster zu sein, die die Öffentlichkeit in ihnen sehen will.<ref name=rf128/> Das macht es der Bewegung, die für ihre Rechte kämpft, nicht leicht;<ref name=rc060/> [[Wendigo]]- und [[Vampir]]kulte,<ref name=rc061>{{Qen|rc}} S. 61</ref> [[Fear the Dark]] und die [[162s]] sind ebensowenig eine Hilfe<ref name=rf128/> wie die Tatsache, dass [[Asamando]], die [[Ghul]]nation, über das Ausmaß der Verwilderung unter ihrer Bevölkerung schwieg und erhebliche Mengen an [[Metamensch]]en importierte, um diese zu füttern, was [[2074]] einen berechtigten Aufschrei verursachte und jeden Fortschritt, den das Land erreicht hatte, zunichte machte.<ref name=sfront140>{{Qen|sfront}} S. 140</ref> | |||
Zudem ergab sich Mitte der [[2070er]] eine Veränderung der [[MMVV]]-Virenfamilie. Infizierte wurden generell aggressiver, hungriger, und fanden es schwer, das, was von ihrem [[metamensch]]lichen Verstand geblieben war, zusammenzuhalten.<ref name=sfront139>{{Qen|sfront}} S. 139</ref> Die Gründe hierfür sind unbekannt, aber es hat die Bemühungen von Infizierten um Rechte weiter zurückgeworfen. Der Momentane Ausblick für sie ist ausgesprochen düster.<ref name=rf132>{{Qen|rf}} S. 132</ref> | |||
===Rassismus auf Grundlage der Art=== | |||
Wenn [[Metamensch]]en schon untereinander einen eher problematischen Umgang pflegen, war die Behandlung anderer [[Critter|sapienter Spezies]], die seit dem [[Erwachen]] aufgetaucht sind, noch deutlich unschöner. Schon mit der Anerkennung ihrer den Metamenschen gleichwertigen Intelligenz tat sich die [[Metamenschheit]] schwer, geschweige denn mit deren Integration in metamenschliche Gesellschaften.<ref name=rc063>{{Qen|rc}} S. 63</ref> | |||
Neben verschiedenen Spezies intelligenter [[Critter]]<ref name=rf098/> (wie [[Drache]]n,<ref name=rw071>{{Qen|rw}} S. 71</ref> [[Sasquatch]]en,<ref name=rf099>{{Qen|rf}} S. 99</Ref> [[Naga]]s,<ref name=rf098/> [[Merrow]]s, [[Zentaur]]en<ref name=rf098/> und [[Pixie]]s<ref name=rf099/>), die alle unterschiedlich stark unter der Metamenschheit zu leiden hatten (oder, im Fall von Drachen, eher andersherum),<ref name=rw071/> gibt es noch andere Wesen, die metamenschenartige Intelligenz für sich in Anspruch nehmen können. | |||
====Metasapiente==== | |||
Noch in den [[2050er]]n war die Intelligenz vieler dieser Wesen sehr umstritten, nur [[Drache]]n waren allgemein als intelligent anerkannt; Anerkennung erfolgte nur auf individueller Basis,<ref name=rf098>{{Qen|rf}} S. 98</ref> wie bei [[Dunkelzahn]]. In den [[2070er]]n hat sich das mit der Universellen Erklärung der Nicht-Metamenschlichen Sapientenrechte, die von der [[UN]] [[2070]] eingebracht wurde, um diesen wesen gewisse Grundrechte zuzugestehen, etwas gebessert,<ref name=rc063>{{Qen|rc}} S. 63</ref> aber längst nicht alle [[Nation|Staaten]] und [[Konzern]]e sind ihr gefolgt, und daher gibt es weiterhin keine einheitliche Lösung und weiterhin vor allem individuelle Akzeptanz, aber Ablehnung dieser als [[Metasapient]]e zusammengefassten Wesen, wenn sie als eigene Gruppe auftreten.<ref name=rf098/> | |||
====Künstliche Intelligenzen==== | |||
Von all diesen Wesen haben es [[Künstliche Intelligenz]]en am schwersten. Dies hat damit zu tun, dass die Interaktion mit der [[Metamenschheit]] für [[KI]]s am katastrophalsten von allen bekannten nicht-metamenschlichen Intelligenzen ablief, aber auch mit einer tief verwurzelten furcht der [[Metamenschheit]] vor Maschinen, die zu intelligent werden. | |||
Anfangs waren KIs sehr mächtige, aber seltene Wesen. In den [[2030er]]n und [[2050er]]n, der Periode nach dem [[Crash von 2029|Ersten Crash]], entstanden fünf bekannte KIs - [[Mirage|Mirage/Psychotrope]], [[Morgane|Megaera]],<ref name=nas024>{{Qen|nas}} S. 24</ref> [[APEX]],<ref name=srrdf>[[Quelle, en: Shadowrun: Dragonfall|Shadowrun: Dragonfall]]</ref> [[Alice]]<ref name=nas024/> und [[Deus]]<ref name=nas023>{{Qen|nas}} S. 23</ref>. Von diesen fünf bekannten waren zwei grundsätzlich feindselig gegenüber der Metamenschheit (Deus<ref name=nas023/> und APEX<ref name=srrdf/>), zwei sahen sie als interessante Spielzeuge (Alice und Mirage/Psychotrope),<ref name=nas024/> und nur eine war, wohl durch ihre enge Beziehung zu dem [[elf]]ischen Decker [[Dodger]],<ref name=mat150>{{Qen|mat}} S. 150</ref> grundlegend auf der Seite der Metamenschheit.<ref name=nas024/> Alleine diese KIs richteten, zuvorderst Deus, erheblichen Schaden für das Ansehen der Künstlichen Intelligenz als solcher, an, indem er [[Arkologie-Krise|hunderttausende Metamenschen tötete]].<ref name=nas023/> | |||
Diese KIs wurden alle im [[Crash 2.0|Zweiten Crash]] zerschlagen (zumindest nimmt man das an). Stattdessen tauchten nach dem Crash nach und nach kleinere, weniger mächtige, adaptive [[KI]]s auf, die sich erst versteckt hielten, von der [[Sojourner]]-Krise [[2070]] aber ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurden. Zuerst wurden diese allgemein als Zweite Generation bezeichneten, zahlreicheren, aber weniger mächtigen KIs weitreichend akzeptiert,<ref name=unw2165>{{Qen|unw}} S. 165</ref> vor allem dank [[Horizon]]s Medienkampagnen in ihrem Sinne und ihrer Allianz mit [[Pulsar]].<ref name=sr4a045/> Dann kam [[KFS]].<ref name=nas022/> | |||
[[Evo]] und [[NeoNET]] haben schon seit ihrem ersten Auftreten in den späten [[2060er]]n (Transys Neuronet, eine der Teilkonzerne von [[NeoNET]], sogar seit den [[2050er]]n) an KIs der Zweiten Generation geforscht, oftmals sehr zuungunsten der Forschungsobjekte.<ref name=nas038>{{Qen|nas}} S. 38</ref> diese schafften es wiederum, ein [[Nanotechnologie|Nanitensystem]] zu kapern, das die Fähigkeit hatte, das [[metamensch]]liche Gehirn zu restrukturieren, und erlangten so die Fähigkeit, die Persönlichkeiten von Metamenschen mit einer Kopie ihrer selbst zu überschreiben. Die dadurch ausgelöste [[KFS]]-Krise führte zur [[Northeast_Metroplex_Axis_Quarantine_Zone|Quarantäne von Boston]] und einer weiteren Welle von Progromen und dem Wegsperren von Betroffenen in Internierungslagern. Sie brannte bis in die späten [[2070er]], als die als [[Monade]]n bekannten Überschrieben sich an die Weltöffentlichkeit wandten und verkündeten, geschlossen die Erde und das Sonnensystem mit einem gekaperten [[Evo]]-Raumschiff verlassen zu wollen. Einige verblieben (mehr oder weniger freiwillig) auf der Erde, viele luden sich in das Raumschiff hoch, und die Hüllen überschriebener [[Metamensch]]en blieben zurück.<ref name=nas039>{{Qen|nas}} S. 39</ref> Dies sorgte für wenig guten Willen gegenüber KIs, und sehr hohen Verfolgungsdruck durch [[GOD]] und [[Konzern]]e wie auch Regierungen.<ref name=eme117>{{Qen|eme}} S. 117</ref> | |||
KIs leben daher versteckt und in beständiger Angst vor Entdeckung.<ref name=nas022/> Einige haben ihre eigene "Nation", einen verborgenen [[Host]] in der [[Matrix]], errichtet, [[Garmonbozia]].<ref name=drkterr125>{{Qen|drkterr}} S. 125</ref> Andere finden Unterschlupf bei den wenigen [[Konzern]]en und [[Nation]]en, die [[SIN]] an KIs ausgeben.<ref name=dt134>{{Qen|dt}} S. 134</Ref> Die meisten aber leben im Verborgenen, weitgehend unbemerkt von der [[Metamenschheit]], und hoffen vor allem, dass es so bleibt.<ref name=nas023/> | |||
==Rassistische Vereinigungen== | |||
Die Zahl derer, die überzeugt sind, dass Andere besser woanders zu sein haben, oder minderwertig sind, oder sich so von ihnen bedroht fühlen, dass sie proaktiv gegen sie vorgehen, ist auch in der [[Sechste Welt|Sechsten Welt]] hoch. Und Rassisten organisieren sich, und das sehr erfolgreich.<ref name=sr4a054/> | |||
Natürlich gibt es den Klassiker - [[Humanis]] und seine traditionellen amerikanischen Maskenroben<ref name=sr4a054/> (wobei der [[Policlub]] seit den [[2060er]]n sehr auf Lobbyismus umgeschwenkt ist)<ref name=la030>{{Qen|la}} S. 30</ref> - aber ohne Verbündete in der Politik und Gesellschaft wären sie nicht so erfolgreich wie sie sind.<ref name=sr4a054/> Die Wurzeln dieses Rassismus reichen tief und sind ausgesprochen langlebig. Und dank ihrer populistischen Agenda, die vor allem die [[Mensch]]en anspricht, die auch [[SIN#SINloses Leben|SINlos]] sind, die auch unter Armut und Gewalt in den [[Barrens]] leiden, haben sie einen stetigen Nachschub an Rekruten für die brutaleren und dunkleren Aspekte ihres Wirkens, während sie mit einer respektablen Fassade Geld und politische Durchschlagskraft gegen ihre Gegner zum Einsatz bringen.<ref name=sr4a054/> | |||
===Ethnorassitische Organisationen=== | |||
====Politische Organisationen==== | |||
*[[Deutschnationale Partei]]<ref name=MHUH160>{{QDE|mhuh}} S.160</ref> | |||
*[[Humanis-Policlub]] (Antisemitisch)<ref>{{QDE|fmf}} S.144</ref> | |||
*[[Neue Faschistische Alternative]]<ref name=BERA8>{{QDE|berlim}} A:S.8</ref> | |||
*[[Siegfried-Bund]]<ref name=MHUH160/> | |||
*[[Sturmfront-Netzwerk]]<ref name=fmf45>{{QDE|fmf}} S.45</ref> | |||
*[[Thule-Gesellschaft]]<ref>{{QDE|dids2}} S.301</ref> | |||
*[[Verband für Völkische Zauberei]]<ref name=vt164>{{QDE|vt}} S.164 f.</ref> | |||
*[[Volksfront]]<ref name=fmf45/> | |||
====Ethnorassitische Unterweltgruppen==== | |||
*[[Falkenwehr]]<ref name=BERA8/> | |||
*[[Roadgunner Brigade]]<ref>{{QDE|uw}} S.242</ref> | |||
*[[Viertes Reich]]<ref>{{QDE|dids2}} S.90</ref> | |||
====Ethnorassitische Terroristen==== | |||
*[[Nationale Aktion]]<ref name=fmf45/> | |||
*[[White Resistance]]<ref>{{QDE|fmf}} S.46</ref> | |||
===Metamenschenfeindliche Organisationen=== | |||
Wenige Organisationen kombinieren beides so gut wie der [[Humanis Policlub]], der mit weitem Abstand erfolgreichste [[Policlub]], der aus der Policlubwelle der [[2040er]] hervorgegangen ist. Weltweit organisiert, gut lokal vernetzt, mit einer freundlichen Fassade und einer Vielzahl von Ausgründungen und lokalen Helfern, ist Humanis eine formidable Lobbyorganisation, eine Grassroots-Bewegung, eine geheime Verschwörung zum Schaden der [[Metamenschheit]] und zumindest eine Andockstation für viele anti-[[metamensch]]liche [[Terrorismus|Terroristen]] in einem. Im Bereich des anti-metamenschlichen Aktivismus führt an Humanis kaum ein Weg vorbei.<ref name=tct123>{{Qen|tct}} s. 123</ref> Entsprechend ist die Gruppe ein so erklärter Gegner vieler [[Metamensch]]en und menschlicher Unterstützer, dass "[[Policlub]]" in den [[2070er]]n beinahe Synonym mit Humanis geworden ist, was der Policlubbewegung durchaus Unrecht tut.<ref name=ssbs:rqc006>{{Qen|ssbs:rqc}} S. 6</ref> | |||
Aber [[Humanis]] ist nicht alleine, und in ihrem Schatten, ausgegründet oder inspiriert von Humanis, oder gar als schattenhaftes Kabal hinter dem [[Policlub]], gibt es weit mehr - und weit schlimmeres - als sie.<ref name=la029/> | |||
====Politische Organisationen==== | |||
*[[Deutschnationale Partei]]<ref name=MHUH160/> | |||
*[[Freie Menschheit]]<ref>{{QDE|eids}} S.108</ref> | |||
*[[Humanis-Policlub]]<ref name=la031>{{Qen|la}} S. 31</ref> | |||
**[[Humanis Deutschland]]<ref name=MHUH160/> | |||
**[[Humanis Österreich]]<ref>{{QDE|dp:ö}} S.15</ref> | |||
**[[Unity]] (von [[Humanis]] absorbiert)<ref name=dotsw068>{{Qen|dotsw}} S. 68</ref> | |||
*[[Human Nation]]<ref name=la035>{{Qen|la}} S. 35</ref> | |||
*[[Legion of UCAS Decency]]<ref name=la033/> | |||
*[[Partei der Nationalen Erneuerung]]<ref name=MHUH160/> | |||
*[[Siegfried-Bund]]<ref name=MHUH160/> | |||
*[[Verband für Völkische Zauberei]]<ref name=vt164/> | |||
====Metamenschenfeindliche Terroristen==== | |||
*[[Alamos 20,000]]<ref name=la033/> | |||
*[[Hand of Five]] ([[2039]] angeblich zerschlagen und in [[Humanis]] aufgegangen)<ref name=s2072030>{{Qen|s2072}} S. 30</Ref> | |||
*[[Nationale Aktion]]<ref name=dids2303>{{QDE|dids2}} S. 303</ref> | |||
===Metasapientenfeindliche Organisationen=== | |||
*[[Siegfried-Bund]]<ref name=mshfs164>{{QDE|mshfs}} S. 164</Ref> | |||
===Technomancerfeindliche Organisationen=== | |||
*[[Mitsuhama Computer Technologies]] | |||
===KI-Feindliche Organisationen=== | |||
*[[Artificial Resource Management]]<ref name=eme.d114>{{Qde|eme}} S. 114</ref> | |||
*[[Orden von Laodicea]]<ref name=eme.d133>{{QDE|eme}} S. 133</ref> | |||
==Antirassismus und Gegenreaktionen== | |||
Angesichts dieser immer wiederkehrenden Widerstände ist es nur natürlich, wenn rassische und Speziesminderheiten sich zusammentun und [[ProMeta-Organisationen|Organisationen]] gründen, um ihre Gruppe zu schützen und gemeinsame Interessen besser Gehör verschaffen zu können. Manche dieser Organisationen, wie [[Mothers of Metahumans]] und die [[Transhuman League]], haben eine große Diversität unter ihren Mitgliedern (inklusive [[Norm]]s); andere, wie das [[Ork Rights Committee]], die [[Ghoul Liberation League]], die [[Stonecutters Guild]] oder die [[Undernet Alliance]], sind sehr spezifisch auf die Interessen bestimmter Gruppen ausgerichtet, und rekrutieren ihre Mitglieder teils oder sogar exklusiv unter dieser Gruppe. Diese Gruppen haben dabei sehr underschiedliche Herangehensweisen, Ziele und Methoden. <ref name=sr4a054/> | |||
===Metamenschenfreundliche Organisationen=== | |||
Während [[MOM]] und das [[ORC]] klassische Grassroots-Organisationen sind, die von der Aktivität ihrer Mitglieder leben und breit aufgestellt sind, und vor allem Proteste un zivilen Ungehorsam für ihre Ziele einsetzen, sind die [[zwerg]]ischen Lobbyist der Stonecutters Guild lieber in [[Konzern]]en und [[Nation|Regierung]]en tätig; und wo MOM sich für alle [[Metamensch]]en einsetzt, sind sie vornehmlich an der Förderung von [[Zwerg]]en und der zwergischen Sicht der Dinge interessiert.<ref name=sr4a054/> Konflikte bleiben da nicht aus; so gibt es zwischen zurück in den mit [[Proposition 23]] neu als Bezirk [[Seattle]]s anerkannten [[Ork-Untergrund]] zurückkehrenden Zwergen, die von der Stonecuttters Guild beraten und unterstützt werden, und den [Ork]]s des Untergrunds, die vom [[ORC]] unterstützt werden, erhebliche Spannungen.<ref name=ssbs:es084>{{Qen|ssbs:es}} S. 84</ref> | |||
Trotzdem, trotz aller Reibungen, internen Feindschaften und unterschiedlichen Herangehensweisen und Ziele, bisher haben diese Gruppen es immer verstanden, wenn es drauf ankommt, an einem Strang zu ziehen, und die Sache aller [[Metamensch]]en so letztlich voranzubringen.<ref name=sr4a054/> | |||
====Politische Organisationen==== | |||
*[[Bundesamt für Metamenschenfragen]]<ref name=MHUH59>{{QDE|mhuh}} S.59</ref> | |||
**[[Antidiskriminierungsstelle der Allianz]]<ref name=MHUH59/> | |||
*[[Barbara-von-Wilmowsky-Stiftung]]<ref name=MHUH182>{{QDE|mhuh}} S.182</ref> | |||
*[[Black Ork Defense Collective]]<ref name=la040>{{Qen|la}} S. 40</ref> | |||
*[[Metahuman Rights Watch]]<ref name=MHUH182/> | |||
*[[Mothers of Metahumans]]<ref name=sr4a054/> | |||
**[[Mothers of Metahumans ADL]]<ref name=MHUH182/> | |||
*[[Ork Rights Committee]]<ref name=sr4a054/> | |||
**[[Ork-Rechte-Komitee]]<ref name=MHUH182/> | |||
*[[Partei der Neuen Ordnung]]<ref name=MHUH182/> | |||
*[[Stonecutters Guild]]<ref name=sr4a054/> | |||
*[[Young Elven Technologists]] | |||
====Sonstige Pro-Metagruppen==== | |||
*[[Pro-Meta-Liga]]<ref name=MHUH182/> | |||
====Pro-Metamenschliche Terroristen==== | |||
*[[Sons of Sauron]]<ref name=la038>{{Qen|la}} S. 38</ref> | |||
===Infiziertenfreundliche Organisationen=== | |||
Alles, was Metamenschen an Diskreminierung erfahren, erfahren Infizierte zehnmal so stark. Sie werden nahezu universell gefürchtet, gehasst und verfolgt. In vielen Staaten ist es legal, Jagd auf sie zu machen, und wird sogar mit Kopfgeld entlohnt. Sie werden aus ihren Heimen vertrieben und in den Untergrund gedrängt, auf offener Straße erschossen. Und Verbündete haben sie nicht gerade viele.<ref name=la039>{{Qen|la}} S. 39</ref> | |||
Dennoch gelang es ihnen, Fortschritte für sich zu erzielen.<ref name=sfront139>{{Qen|sfront}} S. 139</ref> Manche [[Nation|Staaten]] und [[Konzern]]e begannen, ihnen [[SIN]]s auszustellen - oft nur [[SIN#kriminelle SIN|CrimSIN]]s, aber auch die boten schon mehr Schutz als gar keine.<ref name=rc060/> Die [[Ghoul Liberation League]] und ähnliche Vereinigungen konnten zwischen [[2070]] und [[2073]] viele Rechte für Ghule und andere Infizierte sichern, die vorher praktisch undenkbar waren.<ref name=sfront139/> | |||
Dann kippte alles. Veränderungen im [[MMVV]]-Virus selbst, zusammen mit einem ideologischen Richtungswechsel innerhalb der Infiziertenrechtebewegung, machten all den Fortschritt wieder zunichte.<ref name=sfront139/> Der [[Mealtime Killer]] und [[Fear the Dark]] begannen ihre spektakulären Mordserien, und [[Asamando]] wurde nicht nur überführt, grausamen Metamenschenhandel mit Sträflingen zu betreiben, die sie aus anderen Ländern aufkauften, als Nahrungsvorrat, sondern hatte auch grob gelogen, was die Zahl der Wilden [[Ghul]]e unter seiner Bevölkerung betraf - und tötete beim Versuch, dies zu vertuschen, ein ganzes Team [[UN]]-Inspektoren, was die Anerkennungsversuche des Staats zerstörte.<ref name=sfront141>{{Qen|sfront}} S. 141</ref> Alles in allem gaben die Infizierten ein verheerendes Bild ab, der Backlash war entsprechend,<ref name=rf128/> und die Infiziertenrechte-Bewegung wurde auf praktisch Null zurückgeworfen.<ref name=sfront143>{{Qen|sfront}} S. 143</ref> | |||
====Politische Organisationen==== | |||
[[Ghoul Liberation League]]<ref name=t:ucas101>{{Qen|t:ucas}} S. 101</ref> | |||
====Pro-Infizierte Terroristen==== | |||
*[[Fear the Dark]]<ref name=rf132/> | |||
*[[Mealtime Killer]]<ref name=rf132/> | |||
*[[162s]]<ref name=rf132/> | |||
===Technomancerfreundliche Organisationen=== | |||
*[[Funkfeuer]]<ref name=cg133>{{Qen|cg}} S. 133</ref> | |||
*[[KivaNet]]<ref name=eme113/> | |||
*[[Lighthouse Brigade]]<ref name=cg133/> | |||
*[[Outreach Association]]<ref name=eme113/> | |||
*[[Transhuman League]]<ref name=eme114>{{Qen|eme}} S. 114</ref> | |||
===KI-freundliche Organisationen=== | |||
*[[Front für die Befreiung Digitaler Lebensformen]]<ref name=eme.d132>{{QDE|eme}} S. 132</ref> | |||
*[[Rigel-Gruppe]]<ref name=eme119>{{Qen|eme}} S. 119</ref> | |||
*[[Shader]]<ref name=berlim22>{{QDE|berlim}} S. 22</ref> | |||
*[[Undernet Alliance]]<ref name=eme120>{{Qen|eme}} S. 120</ref> | |||
===Pro-Technomancer/KI-Terroristen=== | |||
*[[E-Wall]]<ref name=eme.d132/> | |||
*[[Legion]]<ref name=th057>{{Qen|th}} S. 57</ref> | |||
==Endnoten== | |||
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*{{qfc|1}} [[Quelle, de: Lateinamerika in den Schatten|Lateinamerika in den Schatten]] {{+idx}} | |||
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*[[Quelle, en: Shadowrun: Dragonfall|Shadowrun: Dragonfall]] | |||
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==Weblinks== | |||
*[[wp:Rassismus|Wikipedia: Rassismus]] | |||
*{{Shwp|Rassismus|Shadowiki: Rassismus}} | |||
[[Kategorie:Gesellschaft]] |
Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 22:33 Uhr
Als Rassismus werden eine Gruppe eine biologistischer oder kultureller Ideologien bezeichnet, die Persönlichkeit und Fähigkeiten einer Person vor allem an der Zugehörigkeit zu einer "Rasse" festmachen und ausschließlich auf dieser Basis ein Werturteil über eine Person oder Personengruppe fällen.[1] Üblicherweise dient dies zur Abgrenzung einer eigenen Gruppe und dem Erlangen eines Gefühls der Überlegenheit den Ausggerenzten gegenüber; in autoritären Gesellschaftsordnungen oder Gruppierungen auch der Stärkung des nationalen oder Gruppenzusammenhalts.[2]
Geschichte
Rassismus hat die Metamenschheit schon immer begleitet. Wir neigen einfach dazu, uns in Gruppen aufzuteilen und gegen andere Gruppen abzugrenzen. Das war bei unbekannten Urzeitstämmen der Fall, und es hat sich bis heute gehalten. Üblicherweise wurde und wird diese Distinktion an körperlichen Unterschieden festgemacht. In der Fünften Welt waren es vor allem Unterschiede in Haut- und Haarfarbe.[1]
Mit dem Aufbau der ersten Zivilisationen kam hinzu, diese "Anderen" zu Entmenschlichen, um zu rechtfertigen, sie für die Drecksarbeit, die jede Zivilisation erfordert, zu versklaven und heranzuziehen. Immerhin sind sie ja minderwertig, und die eigene Gruppe vom Schicksal oder einer Gottheit auserkoren, die Welt zu Beherrschen.[1]
Und bis heute macht es wirtschaftlich wie soziologisch Sinn, sich rassistischer Gedanken zu bedienen. Wenn man ein Staatsoberhaupt ist, das seine Nation zusammenhalten und den Bürgern Zumutungen erklären will, hilft es sehr, bestimmte Bevölkerungsgruppen auszugrenzen. Nicht nur kann man ihnen so den Großteil nötiger Entbehrungen aufbürden, man hat auch immer jemanden, an dem sich der Rest des Volkes abarbeiten kann.[1] Japan unter Tenno Kenichi nutzte dieses Mittel, um den Aufstieg der Japanokon zu ermöglichen, und den schock der UGE und Goblinisierung abzufangen - zulasten der Metamenschen, die in barbarische Konzentrationslager wie Yomi deportiert wurden.[3]
Ebenso lassen sich so eroberte oder versklavte Bevölkerungsgruppen kontrollieren, indem man sie im Elend hält und ihnen Bildung und sozialen Aufstieg verweigert, weil sie ja minderwertig sind. Zudem lässt sich Rassismus auch benutzen, eine große, ökonomisch Benachteiligte Unterschicht zugunsten einer kleinem, reichen Elite aufzuspalten und sich gegenseitig an die Kehle gehen zu lassen, anstatt sich gegen die Elite, die eigentlich von ihrem relativen Elend profitiert, zu verbünden.[1] Insbesondere die USA sind hierfür ein Paradebeispiel.[4]
Ende der Fünften Welt
In den letzten Jahren der Fünften Welt, nach genug grässlichen Auswüchsen des Rassismus innerhalb eines Jahrhunderts, wurden die schlimmsten Formen institutionalisierter Diskriminierung eingeschränkt oder verboten, zumindest in den westlich orientierten Staaten. Aber weder existierende soziale Ungleichheit basierend auf rassistischen Gesellschaftsstrukturen, noch unfaire Behandlung in Schulen, bei der Wohnungs- oder Arbeitsplatzsuche waren damit verschwunden oder wurden auch nur ernsthaft angegangen. Trotz einiger früher Versuche, Gerechtigkeit herzustellen, blieb Rassismus ein großes Problem. Nicht zuletzt, weil ihm auch schwer isoliert beizukommen war (und ist) - und wer möchte seine Gesellschaft schon grundlegend verändern, um es einer eh unbeliebten Außenseitergruppe Recht zu machen? Viele der erkämpften Rechte aus dem 20. Jahrhundert blieben daher kosmetisch und änderten nichts an den tief verwurzelten Strukturen des Rassismus.[1]
Das Erwachen
Das Erwachen veränderte hier vieles, aber noch mehr blieb beim Alten. Dennoch gilt das Erwachen als das folgenreichste Ereignis der metamenschlichen Geschichte, das mehr Zwietracht und Hass erzeugt als alles, was vor ihm kam.[5] Das Wiedererscheinen der Magie, UGE und die Goblinisierung sorgten immer wieder für Wellen der Empörung, Ablehnung, Ausschluss der Betroffenen (bis hin zur Einrichtung von Konzentrationslagern),[1] traumatische Reaktionen der Nichterwachten, Nicht-Metamenschen, und gelegentlicher traumatischer Gegenreaktionen. Diese Erweiterung der möglichen Realität war etwas, mit dem viele Gesellschaften auch heute noch nicht fertig geworden sind[5] - auch wenn schnell versucht wurde, diese neuen Phänomene in bekannte Kulturen einzuordnen, so wurden Metamenschen bereits 2011 von der US-Presse als Elfen und Zwerge bezeichnet.[6]
Zuerst waren es die Magier, die, befeuert vom Geistertanzkrieg, zu Objekten der Furcht und des Hasses wurden, dann die Metamenschen - sowohl die schon Jahre vorher geborenen Zwerge und Elfen, als auch die 2021 verwandelten Orks und Trolle.[5] Eine Welle von Infantiziden begrüßte die mit dem Erwachen geborenene Elfen und Zwerge,[7] insbesondere in Haiti,[6] Korea, Malaysia, Singapur, Serbien und Rumänien,[7] während bei der Goblinisierung alte Mechanismen und Traumata der VITAS-Pandemie aufbrachen und Betroffene interniert[8] oder von "besorgten Bürgern" verbrannt wurden.[9] Dies führte zu Flucht und Isolation der Betroffenen[9] - und zur Gründung metamenschlich orientierter Staaten wie Tir Tairngire (2037) [10] und dem Trollkönigreich Schwarzwald[11] (2043[12]), die ihrerseits wiederum schnell zu Hochburgen der Abneigung gegen Menschen (und jeweils andere als die dominierenden Metatypen) wurden.[13]
Viele tradierte Vorurteilsstrukturen und Hass schwenkte um und fokussierte sich auf diese neuen, tatsächlich biologisch nennenswert "anderen" Mitglieder der Homo sapiens-Familie[14] - insbesondere in Nordamerika waren es nun Metatypen, an denen sich der traditionelle Rassismus der alten USA nun rieb. Entsprechend bildeten sich schnell neue Organisationen heraus, die, alten Mustern folgend, alte Hassstrukturen und alte Organisationen übernahmen.[15] Die bedeutendste sollte der Humanis Policlub werden, der in den 2010er Jahren aus Ursprüngen wie der New Humanis Church hervorging.[16]
Diese Gruppen schossen sich schnell auf Metamenschen, insbesondere Orks und Trolle, aber auch Magier als Ziele ein, und fanden sehr schnell Gehör. Die traumatischen ersten Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts hatten Spuren hinterlassen, und Sündenböcke, denen man die Schuld für das Leid anlasten konnte, oder an denen man zumindest seine Wut und Ohnmacht abarbeiten konnte, fanden dankbare Abnehmer. Dazu kommt noch die Vernetzung der Gesellschaft, die sich in genau dieser Zeit enorm beschleunigte, und die Möglichkeit, schnell und billig zu reisen. All das bewirkte den Aufbau eines gewaltigen gesellschaftlichen Drucks in vielen der zunehmend vernetzten Gesellschaften der jungen Sechsten Welt.[1]
Japan spielte eine besonders unrühmliche Rolle in diesen Jahren. Das Land, das mit Deportation und Lagerhaft seine eigenen Metamenschen dezimierte,[17] exportierte sein Gesellschaftsmodell in seine neu erworbenen Kolonien, Besatzungsgebiete und Sattelitenstaaten, nach Kalifornien,[18] Peru[19] und in die Philippinen[20]. Aber auch anderswo folgten rassistische und populistische Regierungen dem "japanischen Modell", von Seattle[21] bis zum Süddeutschen Bund[22] und der Schweiz, wo Metamenschen alle Bürgerrechte entzogen wurden, und Zwangsumsiedelungen in Lagerhaft mündeten.[23]
Andere Organisationen taten sich sehr schwer mit den neuen Realitäten oder trafen auf erbitterten Widerstand. Insbesondere die katholische Kirche verdammte erst alle Metamenschen als Kreaturen des Teufels,[24] was sie letztlich ihre einstige Hochburg in Europa, Irland, kostete.[7] Das Zurückrudern mit Imago Dei[25] kam zu spät, diese Brüche zu kitten,[26] führte aber dafür zu weiteren Brüchen, etwa dem Schisma zwischen römischen und Deutschkatholiken.[8] Dem Islam erging es kaum besser - 2020 führten massive Progrome der islamischen Republik gegen Metamenschen und Magier nicht nur zu einer enormen Fluchtbewegung aus dem Iran, sondern auch zu einer brutalen Vergeltungsaktion Adens, der Teheran niederbrannte und damit seinerseits ein enormes Massaker anrichtete.[27]
Die Nacht des Zorns
Gewalt und Polarisierung nahmen immer weiter zu, insbesondere in Nordamerika. Eine Welle neuer Terrorgruppen machte von sich reden, keine schrecklicher als Alamos 20000, die sich 2036 mit den Napalmbomben, die sie auf die kleine Gemeinschaft[10] Liberty Village, eine Kooperative von Menschen und Metamenschen [21] in New Visions[28] im ländlichen Ohio abwarfen, ins kollektive Gedächtnis der Sechsten Welt brannten,[10] und in den nächsten Jahren Nordamerika mit einer Welle ähnlicher Terrorangriffe auf vergleichbare Zielen überzogen,[21] mit denen sie alleine in den UCAS über tausend Metamenschen und ihre Verbündeten ermorden sollten.[10]
Dies erzeugte beidseitigen Hass und tiefes Misstrauen,[21] zumal die Medien den Metamenschen oft zumindest eine Mitschuld für die Anschläge gaben. Die Nacht des Zorns war der Ausdruck der Wut und die Frucht der anti-metamenschlichen Agitation der Jahre nach VITAS. Dieser verhängnisvolle 7. Februar 2039[29] war außerdem der Ausgangspunkt vieler heutiger rassistischer Organisationen. Wie kein anderes Ereignis hat er die Gesellschaften der Sechsten Welt polarisiert, und die Beziehungen zwischen Metamenschen und Norms auf Jahrzehnte geprägt, bis heute.[1]
Die Nacht selbst war ein erstaunliches, virales Phänomen, bei dem überall auf der Welt Aufstände und Krawalle losbrachen, die oft Metamenschen zum Ziel hatten,[30] teils aber auch von diesen ausgingen, die sich damit gegen Diskriminierung, brutale Behandlung und die Gewalt gegen sie auflehnten.[29]. Die Gewalt war enorm. Alleine in New York City starben 836 Metamenschen und Metamenschenposer.[10] Der Gouverneur des Seattle Metroplexes, Victor Allenson, befahl die Deportation aller Metamenschen in Seattle, was mit einem Feuer im großen Sammellager am Hafen von Seattle endete, in dem hunderte starben.[21] Natürlich kommt es zu ebenso gewalttätigen Gegenreaktion von Seiten der Metamenschen und ihrer Verbündeten.[10] In Berlin artet diese Gegenreaktion in einen Volksaufstand aus und ist der Gründungstag des Status F.[31]
In Folge der Nacht des Zorns kommt es zu weiteren Anschlägen und Aufständen. Am 10. Februar 2039 gelingt Alamos 20000 ihr größter Anschlag. In einer Kombination aus Bomben und magischen Angriffen bringt die Organisation den Sears Tower in Chicago zum Einsturz. Der Kollaps des Gebäudes, benachbarter Gebäude und darauf folgende Brände fordern 26.000 Todesopfer und hinterlassen ein verwüstetes Stadtzentrum. Da Alamos erst vorgibt, metamenschliche Gruppen hätten den Anschlag verübt, gibt es erneute Internierungen und hartes Durchgreifen der Polizei Chicagos, bis offenbar wird, wer hinter dem Anschlag steht. Am 17. März des Jahres bombardieren die elfenfeindlichen Knights of the Red Branch ein volles Restaurant in Boston zum St. Patrick's Day, und wieder hat das Krawalle zur Folge.[29]
Aufstieg der Metamenschen
Nach der Nacht des Zorns und den folgenden, schweren Anschlägen, Progromen und Verwüstungen wurde es etwas ruhiger. Zudem veränderten sich die Metamenschen: in der Bildung metarassisch geprägter Wohngebiete, in denen sie einander besser vor Übergriffen schützen können (wie Tarislar[32] und der Ork-Untergrund in Seattle)[33], und radikalere Metamenschenrechtler-Organisationen und -Policlubs wie das Ork Rights Committee gründeten sich.[34] Zudem erlebten metamenschlich kontrollierte Nationen wie Tir Tairngire und Tír na nÓg einen Zuwandererschwung, und andere wie das Trollkönigreich Schwarzwald formten sich um Enklaven verbitterter Metamenschen.[12]
Nachdem die Behörden der UCAS Alamos 20000 nach dem Anschlag auf Chicago endlich als die Bedrohung begriffen, die es ist, und auch gegen Schwesterorganisationen wie die Hand of Five vorgegangen wurde,[35] fuhren diese Organisationen ihre Terrorkampagnen zurück, auch wenn spontane "Aktionen" (Lynchmobs, oft kontrolliert von einer Alamos 20000-Zelle[36]) von Humanisnahen Gruppierungen bis in die 2050er in den Sprawls Nordamerikas alltäglich blieben,[37] und rassistische Gangs wie die Troll Killers[38] und Night Hunters bis heute die Metroplexe plagen.[39]
Aber der Blick auf Metamenschen differenzierte sich. Insbesondere Elfen wurden zunehmend, vor allem aufgrund ihrer Kompatibilität mit menschlichen Schönheitsidealen, zu einem Medienphänomen,[40] und in den 2050ern gab es einen regelrechten Elfenhype.[41] Eine ganze Subkultur entwickelte sich unter Menschen, die Elfen nachahmen - bis hin zu kosmetischen Operationen.[42] Auch in der Geschäftswelt stiegen Metamenschen auf, ebenso in der Politik - von elfisch dominierten Megakonzernen wie Telestrian Industries[43] bis hin zu orkischen Geschäftsleuten[44] und Politikern. Rufen nach Rassestaaten für Orks (nach dem Vorbild der Elfenstaaten) gingen einher mit stärkerer Integration und gradueller Akzeptanz.[45]
Mit Dunkelzahns Testament bekamen Versuche, der Elfenkultur, die in den 2050ern populär wurde, etwas orkisches entgegenzusetzen, einen enormen Schub.[46] Zwei Erbstücke - ein Foliant aus der Vierten Welt und eine gehörige Menge an Nuyen auf einem Treuhandkonto - gingen an Orkaktivisten, die beides nutzten, um bis 2060 den Or'zet-Kodex, ein Wörterbuch einer Orkkultur aus längst vergangener Zeit, zusammenzustellen. Über die sozialen Medien verbreitete sich dieses Werk wie ein Lauffeuer[47] und wurde zum Kern einer neuen, stolzeren Orkkultur - auch wenn anfangs von Seiten der japanischen Besatzungstruppen scharf gegen seine Verfasser vorgegangen wurde, und beide zeitweilig in Gefängnissen des Saito-Regimes verschwanden.[48] Gebracht hat es wenig, Orxploitation entwickelte sich zum prägenden kulturellen Phänomen der späteren 2060er nach dem Zweiten Crash,[49] inklusive dem Phänomen, dass sich Menschen mittels kosmetischer Chirurgie orkisch umgestalten ließen - nach Elfenposern sind nun auch Orkposer ein real existierendes Phänomen.[50]
Neue Feindbilder, alte Muster?
In den 2060ern sah es erst so aus, als würden sich die Rasseprobleme der Sechsten Welt entspannen. Dann kam der Komet und brachte eine neue Welle unerwünschter Genexpression - SURGE. Einerseits ein Geschenk für Hassorganisationen, verunsicherte es doch diejenigen, die sich gerade begannen, an die Metamenschheit zu gewöhnen, erneut schwer.[51] Wie Metamenschen vor ihnen, wurden die SURGElinge mit Misstrauen und Gewalt bis hin zu Internierung empfangen.[52]
Besonders schlimm erwischte es aber Technomancer. 2070 erstmalig ins Licht der Öffentlichkeit getreten, wurden sie - auch, weil der Zweite Crash noch sehr frisch im Gedächtnis war - sofort als große Bedrohung wahrgenommen, und entsprechend verfolgt. Dass ihr erster öffentlicher Auftritt ein brutaler Ausbruch aus einem Krankenhaus mit diversen Toten war und massive Matrixangriffe weitere Opfer forderten half nicht wirklich (und dass Megakonzerne bewusst Erinnerungen an den Zweiten Crash wachriefen, auch nicht). Eine weltweite Hetzjagd und medial geschürte Panik war die Folge.[53] Viel der aufgestauten Wut über den Crash wurde auf Technomancer projiziert, die für Konzernmedien auch ein ausgezeichneter Sündenbock waren, um von der wahren Geschichte des Zweiten Crash abzulenken.[54]
Erscheinungsformen
Rassismus tritt in der Sechsten Welt in einer Reihe von Formen und Abstufungen auf: Zwischen (Meta-)Menschen unterschiedlicher Ethnien und Religionen, zwischen den verschiedenen Metatypen, zwischen (Meta-)Menschen und anderen vernunftbegabten Wesen und auch zwischen letzteren untereinander. Sie äußern sich in unterschiedlichen Kombinationen von positiver oder negativer Diskriminierung von Eigengruppe und Fremdgruppen.[1]
Rassistische Ideologien bilden in der Sechsten Welt die Grundlage für politische Aktivitäten und Akte der Ausgrenzung oder Aggression bis hin zu Kriegen oder Terrorismus. In der (meta-)menschlichen Gesellschaft wird vor allem Rassismus zwischen den Metatypen als Problem angesehen, insbesondere von Menschen, die sich oft in der Rolle der Mehrheitsgruppe befinden, gegen Metamenschen.[1]
Zumindest in den Ländern des ehemaligen Westens ist es für die meisten Metamenschen schwer begreiflich, dass man einander noch vor wenigen Generationen massiv diskriminiert hat, basierend auf heute wenig wichtigen Kriterien wie der Hautpigmentierung und sexueller Vorlieben. Heutzutage sind die Bruchlinien hier eher zwischen Metatypen - wenn auch nicht ausschließlich.[13] Rassismus in der Sechsten Welt hat eine Vielzahl von Formen.
Rassismus auf Grundlage der Ethnie
Anti-Metamenschlicher Rassismus ist in der Sechsten Welt weit verbreitet, aber darüber wird oft übersehen, dass ethnischer Rassismus keineswegs ausgestorben ist. In manchen Ländern, insbesondere den nordamerikansichen Staaten, ist er sehr zurückgegangen, aber das betrifft andere Regionen der Welt mit tiefer verwurzelten Kulturen als der der USA weniger.[14] Zudem ziehen sich klassische Ethnien quer durch alle Metatypen - es gibt schwarzafrikanische Orks, ostasiatische Zwerge, südasiatische Elfen und nordische Trolle.[55]
Ethnische Gruppen, die schon lange vor dem Erwachen eine starke Gruppenidentität hatten, haben diese oft durch das Erwachen bewahrt, und alte Feindschaften für solche Gruppen oft ihre Relevanz behalten. Dies trifft insbesondere auf Gruppen in Asien und dem Mittleren Osten zu, aber auch auf Europa. Leider wird es in den weltweiten Leitmedien oft zugunsten des Problems metarassischer und anderer Diskriminierung zurückgestellt.[14]
Rassismus auf Grundlage des Metatyps
Für die meisten Bewohner der Sechsten Welt war nicht das Wiedererscheinen der Magie die größte Veränderung, die das Erwachen brachte, sondern die Metamenschheit. Magier sind selten; viele normale Bürger werden in ihrem Leben nie bewusst einen Magier treffen. Was hingegen jedem ins Gesicht sprang, waren die neuen Formen des Homo sapiens, die Metamenschen.[56]
Jeder Bewohner der Sechsten Welt sieht andere Metatypen als den eigenen tagtäglich; Interaktion mit ihnen ist für praktisch jeden unvermeidbar. Das Erscheinen der Metamenschheit ist mittlerweile 70 Jahre her, und sie sind in fast jeder Hinsicht normalisiert.[13] Die schlimmsten Restriktionen gegenüber Metamenschen sind inzwischen Geschichte - in Japan hat ein neuer Tenno, Yasuhito, die Rassegesetze seines Vorgängers aufgehoben, und Metamenschen integrieren sich langsam wieder in die japanische Gesellschaft;[57] auch in der Schweiz haben sich die Verhältnisse entspannt.[58]
Aber das bedeutet nicht, dass Rassismus kein Problem mehr darstellt. Viele Konzerne sind nach wie vor sehr diskreminierend,[13] die Entlohnung von Metamenschen und Menschen klafft weiterhin selbst bei gut integrierten Elfen deutlich auseinander,[59] und auf subtilere Art als die früheren Lynchmobs begleitet Rassismus fast jeden Metamenschen der Sechsten Welt im Alltag. Insbesondere Exoten - SURGElinge und Metavarianten - sehen sich nach wie vor starker Diskreminierung ausgesetzt, oft nicht nur von Seiten von Menschen, sondern auch von Seiten anderer Metamenschen.[13] Und das Slattery-Gesetz dreht nach wie vor seine Runden im Kongress der UCAS.[60]
Und dann gibt es noch die über Jahre gewachsenen und erstarkenden Animositäten innerhalb der Metamenschheit.[13]
Menschlicher Rassismus gegenüber Metamenschen
Trotz vordergründiger Akzeptanz ist soziale und berufliche Diskreminierung von Metamenschen nach wie vor trauriger Alltag. Insbesondere Orks und Trolle leiden sehr darunter; so sind etwa an die 15% der UCAS-Bevölkerung Orks, aber nur gerade 1% der CEOs der Fortune 500, der durchschnittliche Lohn eines Metamenschen ist nach wie vor 17 Prozent unter dem Durchschnittslohn von Menschen, und Metamenschen - insbesondere Orks und Trolle, bei deutlich geringerem Bevölkerungsanteil fast die Hälfte der Gefängnisinsassen in den UCAS. Zudem sind annähernd doppelt so viele SINlose metamenschlich wie menschlich, auch wenn es dazu leider keine belastbaren Zahlen gibt. Fortschritte wurden gemacht, aber bis zur Gleichbehandlung ist es eben doch noch ein weiter Weg.[14]
Und auch die scheinbar gut integrierten Metatypn haben durchaus mit Problemen zu Kämpfen. Elfen wird ein Hang zum Betrug nachgesagt - "Traue keinem Elfen" ist nicht ohne Hintergedanken ein gebräuchlicher Ausspruch in den UCAS.[61]
Eine weitere, nicht zu unterschätzende Bedrohung sind Tradfant-Anhänger, insbesondere Elfen- und Orkposer, die sich bemühen, den Tradfant-Klischees gerecht zu werden und dabei elfischer als die Elfen,[62] orkischer als die Orks, sein wollen. Nicht nur, dass sie den Metatypen einen schlechten Namen geben, sie greifen auch gerne Metamenschen an, die ihrer Auslegung des Metamenschenseins nicht zustimmen.[62] Zwar sehen sie sich ihrerseits sowohl den Vorurteilen Anderer ihrem angenommenen Metatyp gegenüber, als auch (bei Enttarnung) der Wut der Metamenschen gegenüber ausgesetzt[50], aber auf ihre verdrehte Weise begreifen sie sich sogar als Verbündete der Metamenschen,[63] zumal sie wirklich gemeinsame Feinde haben, denn Organisationen wie Humanis sind keine Freunde von Rasseverrätern.[64]
Metamenschlicher Rassismus gegen Menschen
Metamenschen sind weder anders noch besser als Menschen. Unter ihnen ist Rassismus ebenso verbreitet, wenn auch oft anders begründet[34] - und zwar auf Trotz und Widerstand gegen ihre anfängliche Behandlung durch Menschen und andere, geteilte Erfahrungen des Rassismus, ebenso wie auf Xenophobie und Aus- und Abgrenzungsverhalten.[13]
Die Paradebeispiele für metamenschlichen Rassismus gegen Menschen sind die Elfenstaaten, deren offizielle Politik eben für Elfen[65] und nicht Menschen gemacht ist (oder andere Metatypen, auch wenn es da durchaus Abstufungen gibt).[66] Dabei hegen auch andere Metatypen starke Vorurteile gegen Norms, allen voran Orks[67] - in der nach der Orxploitation-Manie der späten 2060er recht globalisierten Orkkultur gehört abfälliges Sprechen über Menschen zum guten Ton, ganz zu schweigen von anderen Metatypen (außer Trollen). Und in ihren eigenen Enklaven bleiben sie noch lieber unter sich - und sind Nicht-Orks gegenüber noch etwas gewalttätiger als Elfen in Elfenstaaten.[68] Zudem gibt es die weitverbreitete Einstellung, solche Angriffe seien eben Widerstand und Rückzahlung für die veielen Ungerechtigketien, die Orks von Menschen zu erleiden hatten.[69]
Inter-Metamenschlicher Rassismus
Aber auch zwischen Metamenschen gibt es viel Reibung. Vor allem im Westen ist das zwischen Elfen und Orks zu beobachten. Gerade Orks arbeiten sich sehr gerne an Elfen ab,[70] die im aggressiven, machistischen Weltbild der Orkkultur[71] als weich gelten,[67] und die sie zudem um ihre Akzeptanz, Langlebigkeit[72] und ihren vergleichsweise hohen Status beneiden.[73]
Gerade die Langlebigkeit der Elfen ist ein dauerhafter Grund, warum Orks auf sie oft nicht besonders gut zu sprechen sind. Viele Orks finden es einfach nicht fair, wie schnell sie altern,[72] und dass die wenigsten von ihnen sich eine Leonisation leisten können hilft auch nicht wirklich. Zudem finden sie, dass die anderen Metatypen sich nicht besonders für ihr Problem interessieren (und das nicht zu Unrecht).[74]
Elfen hingegen haben tatsächlich eine gewisse Neigung, sich von allen anderen Metatypen abzusondern[40] - oft eine Spätfolge der Nacht des Zorns,[75] aber (wie die Elfenstaaten) teils auch das Produkt der Wirkung uralter Kräfte.[76] Viele Elfen haben auch ein gewisses Überlegenheitsgefühl - ihr natürlicher Charme, ihre Langlebigkeit und die relative Akzeptanz, die sie in der Gesellschaft erfahren, verführt sie dazu. Und das bekommen vor allem alle anderen Metatypen ab. Nicht alle nehmen ihnen das übel - aber viele, insbesondere andere Metamenschen,[40] und hier insbesondere Orks, die sie sowieso um ihre Langlebigkeit beneiden.[77]
Rassismus auf Grundlage der Begabung
Erwachte wie Emergente haben beide die Eigenheit, in allen Metatypen aufzutreten, sind beide relativ seltene Phänomene, und verfügen über Außenstehenden unerklärliche Fähigkeiten der Manipulation - des Mana, oder der Matrix.[78]
Magie
Magie war eins der ersten Phänomene der erwachenden Sechsten Welt, und Magier die ersten, die wenig freundlich in ihr willkommen geheißen wurden. Neben der Tatsache, dass Magier wesentlich zur Niederlage der USA im Geistertanzkrieg beitrugen,[79] waren ihre Kräfte etwas, was allgemein als Bedrohung wahrgenommen wurde. Und da diese Kräfte das Potential für viel Schaden hatten, gab es Panik, Verfolgung und Registrierung, und Lynchmobs, die vermeintliche Hexen und Magier zuleibe rückten.[80] Das pendelte sich ein, aber die Folge blieben strenge Registrierungsgesetze, insbesondere auf alles, was körperlichen oder Sachschaden bewirken oder den Geist beeinflussen kann. Und es blieb bei einer Feindseligkeit von Religionen (wie den meisten Strömungen des Islams und großer Teile des Christentums, wenn auch da eher einer Minderheit) gegenüber Magiern, insbesondere von Gruppen wie Humanis, die Magier fast so intensiv hassen wie Metamenschen.[78]
Technomancer
Technomancer sind ein weit neueres Phänomen. Noch weitaus seltener als Magier, tauchten sie erst nach dem Zweiten Crash auf, auch wenn sie von Manchen als die Evolution der Otaku gesehen werden.[78] Nach dem Crash erst recht unentdeckt, platzten sie 2070 dramatisch in die Öffentlichkeit - mit Gewalt und Wut, was die zu erwartende Gegenreaktion auslöste. Zwar gingen die Verfolgungen nach 2070 deutlich zurück, nicht zuletzt, weil einige Megakonzerne wie Horizon und Evo sehr daran arbeiteten, Technomancer vorteilhaft medial darzustellen und über sie aufzuklären, aber anders als Magier sind Technomancer für die Öffentlichkeit bedrohlicher - Magie ist für viele Lohnsklaven etwas, was sie nie selbst erleben werden, aber die Matrix ist für das Leben in der Sechsten Welt entscheidend, und der Gedanke, dass Manche sie nur mit den Gedanken manipulieren können, wie sie wollen, weckt zudem traumatische Erinnerungen an den Crash[81], dessen wahre Hintergründe in den 2070ern zudem zunehmend publik wurden.[82]
Anders als Magier sind Technomancer auch eine Dekade nach ihrer Entdeckung weder völlig akzeptiert, noch könne sie weitgehend gefahrlos leben. Mehrere Megakonzerne, vor allem MCT, jagen sie weiterhin für brutale Experimente,[81] und auch vorgebliche Helfer wie Horizon verrieten sie.[83] Dass Technomancer (und KIs) jahrelang Genf belagert haben[84] und auch Horizons Massaker in Las Vegas[83] von Terror durch Technomancer eingerahmt wurde, hilft auch nur bedingt.[85] Angriffe auf Technomancer bleiben auch heutzutage üblich, wenn sie geoutet werden.[86] Die Tatsache, dass (anders als bei Magiern) der Ursprung von Technomancern weiterhin unbekannt ist, und es weiterhin berechtigte Gerüchte gibt, sie wären von KIs erschaffen worden[87] (was durch die erstaunliche Ähnlichkeit einiger Paragone mit KIs der ersten Generation[88] durchaus untermauert wird[89]), belastet die Sicht auf Technomancer weiterhin,[87] auch wenn gerade Transhumanisten und andere radikal techpositive Bewegungen wie KivaNet und die Outreach Association sie mit offenen Armen aufnehmen.[90]
Bis in die 2080er werden Technomancer verfolgt, von staatlicher und Konzernseite ebenso wie von der Ablehnung durch die generelle Bevölkerung. Die Wahrnehmung von Technomancern als Bedrohung hat sich verfestigt, und auch wenn die meisten Staaten ihnen eine Registrierung erlauben, wählen viele nach wie vor lieber den Weg, sich zu verstecken, zu tarnen und ihre Fähigkeiten nicht offen kundzutun.[91]
Rassismus auf Grundlage von Mutation
Zusätzlich zu den verschiedenen Metatypen gibt es noch zahlreiche weitere Varianten der Metamenschheit, und alle haben ihre Akzeptanzprobleme. Zwischen SURGE, MMVV und Metavarianten gibt es hier reichlich Konfliktpotential.
Metavarianten
Die verschiedenen Metatypen sind nicht einheitlich; es gibt lokale Ausprägungen und scheinbar zufällige Metavarianten.[55] In allen Fällen leiden diese selteneren Ausprägungen unter doppeltem Rassismus - sowohl dem, der ihrem Grundtyp gegenüber vorherrscht, als auch der Ablehnung durch andere, normale Ausprägungen dieses Metatyps.[13] Viele Metavarianten sondern sich daher von allen anderen ab und bevorzugen eigene, sehr kleine Gemeinschaften. Wenn die Metavariante lokal häufig ist, ist das einfacher, als wenn sie generell selten auftritt.[92]
Metavarianten treten in allen Metatypen auf; die jeweiligen Formen sind aber für jeden Metatyp spezifisch.[55] Mit den Nartaki, einer vierarmigen Mutation des Menschen, gibt es auch eine den Norms zugeordnete Metavariante.[93]
SURGE
Auch SURGElinge haben es selbst 20 Jahre nach ihrem Erscheinen nicht immer leicht.[13] Hierbei muss man klar zwischen zwei Strömungen unterscheiden: denen, die sich in ihre alte Kultur einfügen können, weil ihre körperlichen Veränderungen nicht zu abnorm sind, und denen, die dies nicht mehr können.[94] Anders als Metavarianten haben SURGElinge zudem aufgrund ihrer Natur, als Träger beschädigter Metagene, keinerlei einheitliches Aussehen; jeder von ihnen ist als Anomalie einzigartig, auch wenn sie genetisch eindeutig der Metamenschheit zuzuordnen sind.[95]
Hier deutet sich eine Spaltung unter SURGElingen an. Denn diejenigen, die als "normale" Metatypen durchgehen können, werden von denen, deren neues Aussehen sie zu Außenseitertum verdammt, klar abgelehnt. Diese extremen Ausprägungen sind allerdings so selten, dass sie es schwer haben, ihre Träume von eigenen Gemeinschaften zu verwirklichen (außer in großen Metroplexen), ganz einfach weil es üblicherweise nicht genug von ihnen für eine lebendige Gemeinschaft gibt.[94]
Infizierte
Die dritte durch Mutation veränderte Gruppe von Metamenschen sind Infizierte. Diese mit einer der Arten des des Menschlich-Metamenschlichen Vampirischen Virus infizierten Personen haben es besonders schwer, akzeptiert zu werden,[96] da der Virus ihnen nicht nur teils groteske körperliche Veränderungen aufzwingt, sondern sie auch zu Essenzräubern und Kannibalen macht, für deren Überleben der Konsum metamenschlichen Fleischs, Bluts oder anderer Körperteile zwingend vonnöten ist.[97]
Zwischen sehr unschönen Stereotypen (die von den Medien der Sechsten Welt kräftig befördert werden)[96] und der Tatsache, dass viele Infizierte wirklich kaum mehr als Raubtiere sind, die Intelligenz größtenteils vermissen lassen, sehen sich Infizierte weltweit vor allem aktiver Bekämpfung ausgesetzt - nur 35 Konzerne und Staaten weltweit gewähren ihnen Bürgerrechte[96] (und selbst hier mit wenigen Ausnahmen nur eine spezielle, überwachte SIN),[97] und viele andere setzen Kopfgelder auf ihre Tötung aus.[98]
Anders als Goblinisierte, haben Infizierte durchaus das Potential, die Monster zu sein, die die Öffentlichkeit in ihnen sehen will.[98] Das macht es der Bewegung, die für ihre Rechte kämpft, nicht leicht;[97] Wendigo- und Vampirkulte,[99] Fear the Dark und die 162s sind ebensowenig eine Hilfe[98] wie die Tatsache, dass Asamando, die Ghulnation, über das Ausmaß der Verwilderung unter ihrer Bevölkerung schwieg und erhebliche Mengen an Metamenschen importierte, um diese zu füttern, was 2074 einen berechtigten Aufschrei verursachte und jeden Fortschritt, den das Land erreicht hatte, zunichte machte.[100]
Zudem ergab sich Mitte der 2070er eine Veränderung der MMVV-Virenfamilie. Infizierte wurden generell aggressiver, hungriger, und fanden es schwer, das, was von ihrem metamenschlichen Verstand geblieben war, zusammenzuhalten.[101] Die Gründe hierfür sind unbekannt, aber es hat die Bemühungen von Infizierten um Rechte weiter zurückgeworfen. Der Momentane Ausblick für sie ist ausgesprochen düster.[102]
Rassismus auf Grundlage der Art
Wenn Metamenschen schon untereinander einen eher problematischen Umgang pflegen, war die Behandlung anderer sapienter Spezies, die seit dem Erwachen aufgetaucht sind, noch deutlich unschöner. Schon mit der Anerkennung ihrer den Metamenschen gleichwertigen Intelligenz tat sich die Metamenschheit schwer, geschweige denn mit deren Integration in metamenschliche Gesellschaften.[103]
Neben verschiedenen Spezies intelligenter Critter[104] (wie Drachen,[105] Sasquatchen,[106] Nagas,[104] Merrows, Zentauren[104] und Pixies[106]), die alle unterschiedlich stark unter der Metamenschheit zu leiden hatten (oder, im Fall von Drachen, eher andersherum),[105] gibt es noch andere Wesen, die metamenschenartige Intelligenz für sich in Anspruch nehmen können.
Metasapiente
Noch in den 2050ern war die Intelligenz vieler dieser Wesen sehr umstritten, nur Drachen waren allgemein als intelligent anerkannt; Anerkennung erfolgte nur auf individueller Basis,[104] wie bei Dunkelzahn. In den 2070ern hat sich das mit der Universellen Erklärung der Nicht-Metamenschlichen Sapientenrechte, die von der UN 2070 eingebracht wurde, um diesen wesen gewisse Grundrechte zuzugestehen, etwas gebessert,[103] aber längst nicht alle Staaten und Konzerne sind ihr gefolgt, und daher gibt es weiterhin keine einheitliche Lösung und weiterhin vor allem individuelle Akzeptanz, aber Ablehnung dieser als Metasapiente zusammengefassten Wesen, wenn sie als eigene Gruppe auftreten.[104]
Künstliche Intelligenzen
Von all diesen Wesen haben es Künstliche Intelligenzen am schwersten. Dies hat damit zu tun, dass die Interaktion mit der Metamenschheit für KIs am katastrophalsten von allen bekannten nicht-metamenschlichen Intelligenzen ablief, aber auch mit einer tief verwurzelten furcht der Metamenschheit vor Maschinen, die zu intelligent werden.
Anfangs waren KIs sehr mächtige, aber seltene Wesen. In den 2030ern und 2050ern, der Periode nach dem Ersten Crash, entstanden fünf bekannte KIs - Mirage/Psychotrope, Megaera,[107] APEX,[108] Alice[107] und Deus[109]. Von diesen fünf bekannten waren zwei grundsätzlich feindselig gegenüber der Metamenschheit (Deus[109] und APEX[108]), zwei sahen sie als interessante Spielzeuge (Alice und Mirage/Psychotrope),[107] und nur eine war, wohl durch ihre enge Beziehung zu dem elfischen Decker Dodger,[110] grundlegend auf der Seite der Metamenschheit.[107] Alleine diese KIs richteten, zuvorderst Deus, erheblichen Schaden für das Ansehen der Künstlichen Intelligenz als solcher, an, indem er hunderttausende Metamenschen tötete.[109]
Diese KIs wurden alle im Zweiten Crash zerschlagen (zumindest nimmt man das an). Stattdessen tauchten nach dem Crash nach und nach kleinere, weniger mächtige, adaptive KIs auf, die sich erst versteckt hielten, von der Sojourner-Krise 2070 aber ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurden. Zuerst wurden diese allgemein als Zweite Generation bezeichneten, zahlreicheren, aber weniger mächtigen KIs weitreichend akzeptiert,[111] vor allem dank Horizons Medienkampagnen in ihrem Sinne und ihrer Allianz mit Pulsar.[81] Dann kam KFS.[82]
Evo und NeoNET haben schon seit ihrem ersten Auftreten in den späten 2060ern (Transys Neuronet, eine der Teilkonzerne von NeoNET, sogar seit den 2050ern) an KIs der Zweiten Generation geforscht, oftmals sehr zuungunsten der Forschungsobjekte.[112] diese schafften es wiederum, ein Nanitensystem zu kapern, das die Fähigkeit hatte, das metamenschliche Gehirn zu restrukturieren, und erlangten so die Fähigkeit, die Persönlichkeiten von Metamenschen mit einer Kopie ihrer selbst zu überschreiben. Die dadurch ausgelöste KFS-Krise führte zur Quarantäne von Boston und einer weiteren Welle von Progromen und dem Wegsperren von Betroffenen in Internierungslagern. Sie brannte bis in die späten 2070er, als die als Monaden bekannten Überschrieben sich an die Weltöffentlichkeit wandten und verkündeten, geschlossen die Erde und das Sonnensystem mit einem gekaperten Evo-Raumschiff verlassen zu wollen. Einige verblieben (mehr oder weniger freiwillig) auf der Erde, viele luden sich in das Raumschiff hoch, und die Hüllen überschriebener Metamenschen blieben zurück.[113] Dies sorgte für wenig guten Willen gegenüber KIs, und sehr hohen Verfolgungsdruck durch GOD und Konzerne wie auch Regierungen.[114]
KIs leben daher versteckt und in beständiger Angst vor Entdeckung.[82] Einige haben ihre eigene "Nation", einen verborgenen Host in der Matrix, errichtet, Garmonbozia.[115] Andere finden Unterschlupf bei den wenigen Konzernen und Nationen, die SIN an KIs ausgeben.[116] Die meisten aber leben im Verborgenen, weitgehend unbemerkt von der Metamenschheit, und hoffen vor allem, dass es so bleibt.[109]
Rassistische Vereinigungen
Die Zahl derer, die überzeugt sind, dass Andere besser woanders zu sein haben, oder minderwertig sind, oder sich so von ihnen bedroht fühlen, dass sie proaktiv gegen sie vorgehen, ist auch in der Sechsten Welt hoch. Und Rassisten organisieren sich, und das sehr erfolgreich.[13]
Natürlich gibt es den Klassiker - Humanis und seine traditionellen amerikanischen Maskenroben[13] (wobei der Policlub seit den 2060ern sehr auf Lobbyismus umgeschwenkt ist)[117] - aber ohne Verbündete in der Politik und Gesellschaft wären sie nicht so erfolgreich wie sie sind.[13] Die Wurzeln dieses Rassismus reichen tief und sind ausgesprochen langlebig. Und dank ihrer populistischen Agenda, die vor allem die Menschen anspricht, die auch SINlos sind, die auch unter Armut und Gewalt in den Barrens leiden, haben sie einen stetigen Nachschub an Rekruten für die brutaleren und dunkleren Aspekte ihres Wirkens, während sie mit einer respektablen Fassade Geld und politische Durchschlagskraft gegen ihre Gegner zum Einsatz bringen.[13]
Ethnorassitische Organisationen
Politische Organisationen
- Deutschnationale Partei[118]
- Humanis-Policlub (Antisemitisch)[119]
- Neue Faschistische Alternative[120]
- Siegfried-Bund[118]
- Sturmfront-Netzwerk[121]
- Thule-Gesellschaft[122]
- Verband für Völkische Zauberei[123]
- Volksfront[121]
Ethnorassitische Unterweltgruppen
Ethnorassitische Terroristen
Metamenschenfeindliche Organisationen
Wenige Organisationen kombinieren beides so gut wie der Humanis Policlub, der mit weitem Abstand erfolgreichste Policlub, der aus der Policlubwelle der 2040er hervorgegangen ist. Weltweit organisiert, gut lokal vernetzt, mit einer freundlichen Fassade und einer Vielzahl von Ausgründungen und lokalen Helfern, ist Humanis eine formidable Lobbyorganisation, eine Grassroots-Bewegung, eine geheime Verschwörung zum Schaden der Metamenschheit und zumindest eine Andockstation für viele anti-metamenschliche Terroristen in einem. Im Bereich des anti-metamenschlichen Aktivismus führt an Humanis kaum ein Weg vorbei.[127] Entsprechend ist die Gruppe ein so erklärter Gegner vieler Metamenschen und menschlicher Unterstützer, dass "Policlub" in den 2070ern beinahe Synonym mit Humanis geworden ist, was der Policlubbewegung durchaus Unrecht tut.[128]
Aber Humanis ist nicht alleine, und in ihrem Schatten, ausgegründet oder inspiriert von Humanis, oder gar als schattenhaftes Kabal hinter dem Policlub, gibt es weit mehr - und weit schlimmeres - als sie.[1]
Politische Organisationen
- Deutschnationale Partei[118]
- Freie Menschheit[129]
- Humanis-Policlub[130]
- Humanis Deutschland[118]
- Humanis Österreich[131]
- Unity (von Humanis absorbiert)[132]
- Human Nation[133]
- Legion of UCAS Decency[51]
- Partei der Nationalen Erneuerung[118]
- Siegfried-Bund[118]
- Verband für Völkische Zauberei[123]
Metamenschenfeindliche Terroristen
- Alamos 20,000[51]
- Hand of Five (2039 angeblich zerschlagen und in Humanis aufgegangen)[134]
- Nationale Aktion[135]
Metasapientenfeindliche Organisationen
Technomancerfeindliche Organisationen
KI-Feindliche Organisationen
Antirassismus und Gegenreaktionen
Angesichts dieser immer wiederkehrenden Widerstände ist es nur natürlich, wenn rassische und Speziesminderheiten sich zusammentun und Organisationen gründen, um ihre Gruppe zu schützen und gemeinsame Interessen besser Gehör verschaffen zu können. Manche dieser Organisationen, wie Mothers of Metahumans und die Transhuman League, haben eine große Diversität unter ihren Mitgliedern (inklusive Norms); andere, wie das Ork Rights Committee, die Ghoul Liberation League, die Stonecutters Guild oder die Undernet Alliance, sind sehr spezifisch auf die Interessen bestimmter Gruppen ausgerichtet, und rekrutieren ihre Mitglieder teils oder sogar exklusiv unter dieser Gruppe. Diese Gruppen haben dabei sehr underschiedliche Herangehensweisen, Ziele und Methoden. [13]
Metamenschenfreundliche Organisationen
Während MOM und das ORC klassische Grassroots-Organisationen sind, die von der Aktivität ihrer Mitglieder leben und breit aufgestellt sind, und vor allem Proteste un zivilen Ungehorsam für ihre Ziele einsetzen, sind die zwergischen Lobbyist der Stonecutters Guild lieber in Konzernen und Regierungen tätig; und wo MOM sich für alle Metamenschen einsetzt, sind sie vornehmlich an der Förderung von Zwergen und der zwergischen Sicht der Dinge interessiert.[13] Konflikte bleiben da nicht aus; so gibt es zwischen zurück in den mit Proposition 23 neu als Bezirk Seattles anerkannten Ork-Untergrund zurückkehrenden Zwergen, die von der Stonecuttters Guild beraten und unterstützt werden, und den [Ork]]s des Untergrunds, die vom ORC unterstützt werden, erhebliche Spannungen.[139]
Trotzdem, trotz aller Reibungen, internen Feindschaften und unterschiedlichen Herangehensweisen und Ziele, bisher haben diese Gruppen es immer verstanden, wenn es drauf ankommt, an einem Strang zu ziehen, und die Sache aller Metamenschen so letztlich voranzubringen.[13]
Politische Organisationen
- Bundesamt für Metamenschenfragen[140]
- Barbara-von-Wilmowsky-Stiftung[141]
- Black Ork Defense Collective[142]
- Metahuman Rights Watch[141]
- Mothers of Metahumans[13]
- Ork Rights Committee[13]
- Partei der Neuen Ordnung[141]
- Stonecutters Guild[13]
- Young Elven Technologists
Sonstige Pro-Metagruppen
Pro-Metamenschliche Terroristen
Infiziertenfreundliche Organisationen
Alles, was Metamenschen an Diskreminierung erfahren, erfahren Infizierte zehnmal so stark. Sie werden nahezu universell gefürchtet, gehasst und verfolgt. In vielen Staaten ist es legal, Jagd auf sie zu machen, und wird sogar mit Kopfgeld entlohnt. Sie werden aus ihren Heimen vertrieben und in den Untergrund gedrängt, auf offener Straße erschossen. Und Verbündete haben sie nicht gerade viele.[144]
Dennoch gelang es ihnen, Fortschritte für sich zu erzielen.[101] Manche Staaten und Konzerne begannen, ihnen SINs auszustellen - oft nur CrimSINs, aber auch die boten schon mehr Schutz als gar keine.[97] Die Ghoul Liberation League und ähnliche Vereinigungen konnten zwischen 2070 und 2073 viele Rechte für Ghule und andere Infizierte sichern, die vorher praktisch undenkbar waren.[101]
Dann kippte alles. Veränderungen im MMVV-Virus selbst, zusammen mit einem ideologischen Richtungswechsel innerhalb der Infiziertenrechtebewegung, machten all den Fortschritt wieder zunichte.[101] Der Mealtime Killer und Fear the Dark begannen ihre spektakulären Mordserien, und Asamando wurde nicht nur überführt, grausamen Metamenschenhandel mit Sträflingen zu betreiben, die sie aus anderen Ländern aufkauften, als Nahrungsvorrat, sondern hatte auch grob gelogen, was die Zahl der Wilden Ghule unter seiner Bevölkerung betraf - und tötete beim Versuch, dies zu vertuschen, ein ganzes Team UN-Inspektoren, was die Anerkennungsversuche des Staats zerstörte.[145] Alles in allem gaben die Infizierten ein verheerendes Bild ab, der Backlash war entsprechend,[98] und die Infiziertenrechte-Bewegung wurde auf praktisch Null zurückgeworfen.[146]
Politische Organisationen
Pro-Infizierte Terroristen
Technomancerfreundliche Organisationen
KI-freundliche Organisationen
- Front für die Befreiung Digitaler Lebensformen[150]
- Rigel-Gruppe[151]
- Shader[152]
- Undernet Alliance[153]
Pro-Technomancer/KI-Terroristen
Endnoten
- ↑ a b c d e f g h i j k l Loose Alliances S. 29
- ↑ Loose Alliances S. 41
- ↑ Shadows of Asia S. 27
- ↑ Shadowrun S. 13
- ↑ a b c Sprawl Survival Guide S. 43
- ↑ a b Sixth World Almanac S. 20
- ↑ a b c Tir Na nOg S. 29
- ↑ a b Deutschland in den Schatten II S. 10
- ↑ a b Shadowrun S. 16
- ↑ a b c d e f Shadowrun S. 19
- ↑ Datapuls: Trollrepublik & Schwarzwald S. 4
- ↑ a b Deutschland in den Schatten II S. 228
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Shadowrun 20th Anniversary S. 54
- ↑ a b c d Sprawl Survival Guide S. 44
- ↑ Shadowrun 20th Anniversary S. 55
- ↑ Shadowrun - Die 6. Welt S. 32
- ↑ Shadowrun Third Edition S. 28
- ↑ California Free State S. 56
- ↑ Shadows of Latin America S. 111
- ↑ Cyberpirates! S. 62
- ↑ a b c d e Seattle Sourcebook S. 17
- ↑ Deutschland in den Schatten II S. 14
- ↑ Chrom & Dioxin S. 54
- ↑ Sixth World Almanac S. 22
- ↑ The Grimoire: 15th Edition, 2053 S. 12
- ↑ Tir Na nOg S. 32
- ↑ Sixth World Almanac S. 33
- ↑ Sixth World Almanac S. 54
- ↑ a b c Sixth World Almanac S. 57
- ↑ Shadowrun 20th Anniversary S. 30
- ↑ Deutschland in den Schatten S. 29
- ↑ Seattle Sourcebook s. 139
- ↑ Seattle Sourcebook S. 23
- ↑ a b Loose Alliances S. 36
- ↑ Sixth World Almanac S. 56
- ↑ Sprawl Sites S. 85
- ↑ Sprawl Sites S. 90
- ↑ Seattle 2072 S. 185
- ↑ Seattle 2072 S. 184
- ↑ a b c Run Faster S. 48
- ↑ Seattle 2072 S. 49
- ↑ Sprawl Sites S. 110
- ↑ Tir Tairngire S. 78
- ↑ Sprawl Sites S. 88
- ↑ Sprawl Sites S. 89
- ↑ State of the Art 2064.01D S. 128
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- ↑ State of the Art 2064.01D S. 131
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- ↑ a b c Runner's Companion S. 46
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- ↑ Shadows of Asia S. 77
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- ↑ The Land of Promise S. 19
- ↑ Tir Na nOg S. 68
- ↑ a b Trau keinem Elf S. 20
- ↑ The Complete Trog S. 33
- ↑ Trau keinem Elf S. 140
- ↑ Trau keinem Elf S. 34
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- ↑ a b Trau keinem Elf S. 157
- ↑ The Complete Trog S. 7
- ↑ The Complete Trog S. 17
- ↑ Seattle 2072 S. 42
- ↑ Threats S. 52
- ↑ Trau keinem Elf S. 158
- ↑ a b c Shadowrun 20th Anniversary S. 44
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- ↑ Shadowrun Sixth World Edition S. 16
- ↑ a b c Shadowrun 20th Anniversary S. 45
- ↑ a b c The Neo-Anarchist Streetpedia S. 22
- ↑ a b The Neo-Anarchist Streetpedia S. 63
- ↑ The Twilight Horizon S. 44
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- ↑ Shadowrun Sixth World Edition S. 188
- ↑ Run Faster S. 88
- ↑ Runner's Companion S. 49
- ↑ a b Run Faster S. 55
- ↑ Runner's Companion S. 57
- ↑ a b c Runner's Companion S 59
- ↑ a b c d Runner's Companion S. 60
- ↑ a b c d Run Faster S. 128
- ↑ Runner's Companion S. 61
- ↑ Storm Front S. 140
- ↑ a b c d Storm Front S. 139
- ↑ a b c d Run Faster S. 132
- ↑ a b Runner's Companion S. 63
- ↑ a b c d e Run Faster S. 98
- ↑ a b Running Wild S. 71
- ↑ a b Run Faster S. 99
- ↑ a b c d The Neo-Anarchist Streetpedia S. 24
- ↑ a b Shadowrun: Dragonfall
- ↑ a b c d The Neo-Anarchist Streetpedia S. 23
- ↑ Matrix S. 150
- ↑ Unwired S. 165
- ↑ The Neo-Anarchist Streetpedia S. 38
- ↑ The Neo-Anarchist Streetpedia S. 39
- ↑ Emergence S. 117
- ↑ Dark Terrors S. 125
- ↑ Data Trails S. 134
- ↑ Loose Alliances S. 30
- ↑ a b c d e f Mit Hauern und Hörnern S.160
- ↑ Feind meines Feindes S.144
- ↑ a b Berlin, Limitierte Auflage A:S.8
- ↑ a b c Feind meines Feindes S.45
- ↑ Deutschland in den Schatten II S.301
- ↑ a b Verschwörungstheorien S.164 f.
- ↑ Unterwelten S.242
- ↑ Deutschland in den Schatten II S.90
- ↑ Feind meines Feindes S.46
- ↑ The Complete Trog s. 123
- ↑ Seattle Sprawl: Ruling the Queen City S. 6
- ↑ Europa in den Schatten S.108
- ↑ Loose Alliances S. 31
- ↑ Datapuls: Österreich S.15
- ↑ Dragons of the Sixth World S. 68
- ↑ Loose Alliances S. 35
- ↑ Seattle 2072 S. 30
- ↑ Deutschland in den Schatten II S. 303
- ↑ Machtspiele - Handbuch für Spione S. 164
- ↑ Emergenz - Digitales Erwachen S. 114
- ↑ Emergenz - Digitales Erwachen S. 133
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- ↑ a b Mit Hauern und Hörnern S.59
- ↑ a b c d e f Mit Hauern und Hörnern S.182
- ↑ Loose Alliances S. 40
- ↑ Loose Alliances S. 38
- ↑ Loose Alliances S. 39
- ↑ Storm Front S. 141
- ↑ Storm Front S. 143
- ↑ Target: UCAS S. 101
- ↑ a b Corporate Guide S. 133
- ↑ Emergence S. 114
- ↑ a b Emergenz - Digitales Erwachen S. 132
- ↑ Emergence S. 119
- ↑ Berlin, Limitierte Auflage S. 22
- ↑ Emergence S. 120
- ↑ The Twilight Horizon S. 57
Index
Quellenbücher
Romane
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Sonstige
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