Künstliche Intelligenz

Aus Shadowhelix
(Weitergeleitet von KI)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Künstliche Intelligenz
Systematik Software
Erstes Auftreten ca. 2070
Bevölkerung 50.000 (Metasapiente)[1]
Bevölkerungs-
zentren
Unbekannt
Häufige Sprachen Alle
Internationaler Status Konzernbürgerschaft ist ermöglicht, allerdings nach Einzelfallbeurteilung. Horizon, Evo, Saeder-Krupp und NeoNET bieten eine Bürgerschaft an. Das Japanische Kaiserreich verwehrt per Gesetz einer KI Bürgerrechte und erklärt sie stattdessen zu Eigentum desjenigen, der ihren Kern entwickelt hat und entsprechendes Copyright besitzt. Der PCC gilt als Vorreiter der Anerkennung digitaler Rechte. Diverse Industrienationen diskutieren über ihre Rechte.

Als Künstliche Intelligenzen (kurz KI, engl. artificial intelligence, kurz AI) bezeichnet man vernunftbegabte synthetische digitale Lebensformen, die in der Matrix leben.

Begriffserklärung

Im ursprünglichen Sinne bezeichnet "Künstliche Intelligenz" ein Teilgebiet in der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen befässt. Abzugrenzen ist es dabei von einem Künstlichen Bewusstsein, wie es in Shadowrun mit KI gemeint ist. Für mehr Informationen, siehe Künstliche Intelligenz (Wikipedia).

Abgrenzung

Abgrenzung zu intelligenten Programmen

Künstliche Intelligenzen sind eindeutig keine einfachen Autopiloten, Agenten oder Semi-autonome Knowbots (auch wenn man diese als deren Vorläufer betrachten kann). Diese Programme sind zwar in begrenztem Maße "intelligent", aber nicht wirklich "bewusst". Sie folgen ihrer Programmierung (Direktive) und den Befehlen, die ihnen von anderer Stelle aus gegeben werden. Die Eigeninitiative endet also dort, wo die Befehle aufhören oder Fälle auftreten, die die Programme nicht kennen, während eine KI in der Lage ist, dynamisch auf unbekannte Situationen zu reagieren oder gar selbst zu entscheiden, was sie tut. Auch kann sie mitunter selbstständig neue Direktiven oder Ziele entwickeln und verfolgen.

Im Bezug auf Semi-autonome Knowbots sei die sogenannte Chandra-Skala erwähnt, welche die Intelligenz dieser Programme bemisst. Ein Wert von 8 auf dieser Skala zeigt dabei, dass es sich um eine KI handelt.[2]

Abgrenzung zu E-Geistern

An dieser Stelle seien auch die E-Geister genannt, die man zumindest im Jahr 2070 für metasapiente KIs hielt, auch wenn diese Geister in der Maschine zu diesem Zeitpunkt noch mehr Mythos waren. Darin herrschte die Theorie, dass E-Geister Metasapiente KIs sind, die ihre Persönlichkeitsmuster auf Matrix-Usern aufbauen, die online verstorben sind. Ein Vorschlag war es daher, solche E-Geister als "Posthumane SI" zu betiteln.[3]

Alternative Bezeichnungen

Alternative Bezeichnungen für KIs sind:[4]

  • Autonome Knowbots
  • Digitale Intelligenzen
  • E-telligenzen
  • I-Konstrukte
  • Synthethische Intelligenzen (SI)

Geschichte

Lange Zeit galten Künstliche Intelligenzen als der Heilige Gral bei der Entwicklung von Softwareagenten und Expertensystemen und auch nach Jahrzehnten der Forschung sind sie erst zu Beginn der 2070er wirklich in das Bewusstsein der Metamenschheit gerückt.[5]

Bereits zuvor hatte man veruscht, Künstliche Intelligenzen zu erschaffen. So hatte der berüchtigte Dr. Ronald Halberstam, der später seine perversen Forschungen an Technomancern durchführte, schon in den 2010ern die Gedankenprozesse menschlicher Gehirne kartographiert, um eine KI erschaffen zu können. Auch wenn ihm sein Unterfangen wahrscheinlich nicht gelang, so konnten die Forschungsergebnisse immerhin genutzt werden, damit Dr. Hosato Hikita, der ebenfalls bei ESP Systems arbeitete, 2018 in Chicago die ASIST-Technologie vorstellte, welche später als Basis für die Matrix diente.[6]

Arkologie-Krise

Hauptartikel: Arkologie-Krise

Die Wohl bekannteste - und tragischste - Geschichte, die das Thema "KI" das erste Mal in das Bewusstsein der Metamenschheit rückte, war die Schreckensherrschaft der wahnsinnig gewordenen KI DEUS, die für die Abschottung der SCIRE-Arkologie von Renraku Computer Systems verantwortlich war. Ihre kranken Experimente und die tausenden von Todesopfern ließen die Künstlichen Intelligenzen in den Köpfen der Allgemeinheit zu Monstern avancieren noch bevor sie überhaupt zahlenmäßig verbreitet waren. In dieser Zeit bildete sich ein Kult von Otaku rund um DEUS, welcher diesen als Gottheit anbetete.[5]

Crash 2.0

Hauptartikel: Crash von 2064

Ein weiteres dunkles Kapitel rund um die KIs ist zudem auch der Crash von 2064 der ebenfalls unzählige Metamenschenleben forderte, als DEUS, nun befreit, sich selbst zu einer Gottheit erheben wollte und - mit unerwartetem Zutun des Endzeitkultes Winternight und den dissonanten Otaku von Ex Pacis - die alte Matrix crashte. Der massive Datenverlust führte aber auch dazu, dass die Beteiligung dreier KIs der ersten Generation - DEUS, Megaera und Mirage - im Locus des Crashs verlor.[5]

Aber mit dem Crash endeten die KIs nicht. Eine neue Generation entstand, die aber weniger Mächtig war und mit der neuen Matrix zusammen reifte. Einige von ihnen funktionieren weiterhin im Rahmen der Programmierung, die sie ursprünglich bestimmte, ohne irgendein Interesse an anderen Dingen und zufrieden damit, unentdeckt zu sein. Andere hingegen entwickelten vielfältigere Interessen, etwa indem sie eigenmächtig ihre ursprünglichen Parameter erweiterten oder sich schlicht über ihren Originalcode hinaus entwickelten. So passten sie sich im Laufe der Zeit an ihre Umgebungen an. Die meisten von ihnen agierten im Hintergrund, tarnten sich als Standardprogramme, welche man ohne eingehende Untersuchung nicht identifizieren könnte. Andere studierten metamenschliches Verhalten, indem sie tagtäglich mit diesen interagierten und verfeinerten so ihre sozialen Fähigkeiten, ohne jemals Preis zu geben, was sie wirklich sind.[7]

Emergenz

Bis 2070 war die Öffentlichkeit weitestgehend ignorant zu dem Thema rund um Künstliche Intelligenzen. Der Crash lag einige Jahre zurück und es gab keine Hinweise auf ein Rückkehr von DEUS und seiner Art, sodass das Thema eher in die Obskurität abdriftete und kaum mehr als Schreckgespenster wurden. Mögliche Zufallsbegegnungen in der Matrix mit Seltsamkeiten und Anomalien heizten zwar Gerüchte und Paranoia an, führten aber in der Regel zu keinen Ergebnissen. Die meisten taten diese Geschichten als Schwindel oder Missverständnisse ab.[8] Anders als die Öffentlichkeit lernten die Megakonzerne aber schon bedeutend früher von der neuen Generation von KIs und begannen bereits ihre Forschungen.[9]

Als im Zuge des Hongkong-Zwischenfalls und der nachfolgenden Technomancer-Verfolgung die Welt in Panik ausbrach, war man schnell dabei, die bislang unbekannten Technomancer mit Experimenten rund um Künstliche Intelligenzen in Verbindung zu bringen. Das entsprach natürlich nicht der Wahrheit.[10] Die KIs durchschauten zum Teil die Situation und wussten, dass es besser war, sich zu verstecken. Andere wurden zufällig enttarnt, jedoch in der Hysterie und dem Unwissen für Sprites gehalten.[7]

Aber wie so oft waren die Konzerne die ersten, die die neue Generation von KIs entdeckte und zu untersuchen begannen.[7] Vor allem Mitsuhama und NeoNET kämpften darum, in der KI-Forschung die Spitze zu führen und fingen dafür einige KIs in sogenannten "Byte-Shops" ein. Renraku hing ironischerweise hinterher und tat daher alles, um die wieder aufzuholen. Für Horizon war es ein Vorteil, dass die charismatische KI Pulsar von sich aus auf den Konzern zukam; der Konzern war deutlich zugewandter, den KIs entgegen zu kommen. Evo hielt sich indes bedeckt, auch wenn die transhumanistische Natur den Konzern auch den KIs gegenüber deutlich positiver gegenüber eingestellt ist als die Konkurrenz. Da ein Zusammenleben zwischen Metamenschheit und KI aber befremdlich sein könnte, war der Konzern zu diesem Zeitpunkt noch vorsichtig.[11]

Der Angriff in Paris

Am 5. August 2070 starben zwei Personen und 16 weitere wurden schwer verletzt, als sie einer VR-Matrix-Besichtigungstour nahe des Eiffelturms beiwohnten. Die restlichen Mitglieder der dreißigköpfigen Gruppe kamen derweil mit einem Schock davon. Verblüffend war dies, da die Touristen mit Kaltem Sim unterwegs waren und daher eigentlich kein tödliches Biofeedback erleiden konnten und man es allgemein für unmöglich hält, den kodierten neuralen Feedbackbuffer eines Kommlinks oder Cyberdecks per Matrix zu umgehen. Die Gruppe wurde von eigenartigen Gargoyle-Icons angegriffen, die laut Augenzeugen "brüllten" und dann ihre Opfer wie Raubtiere zerrissen. Die Angreifer flohen wieder, als ein Eiffelturm-Sicherheitshacker erschien und die Gruppe überraschte. In dem Gemenge gelang es diesem, einen der Attentäter zu vernichten.[12] Es wurde spekuliert, dass dies ein Racheakt von Technomancern für ein Lynchopfer in Montparnasse gewesen sein könnte.[13] Tatsächlich war dies aber vermutlich das Werk von wilden protosapienten Künstlichen Intelligenzen.

Angriff der Haushaltsdrohnen

Eine andere Story aus Neo-Tokio berichtete von Haushaltsdrohnen, die ohne ersichtlichen Grund den Versuch der Yakuza, ein Kleinkind zu entführen, vereitelten und die Angreifer töteten. Vermutlich war auch hier wenigstens eine KI am Werk.[14]

Die zweite Generation

Im August 2070 lud Userin Netcat eine Datei in den Jackpoint hoch, die das Log eines Swiss Genom-Wissenschaftler enthielt. Dieser forschte in seinen inhumanen Experimenten an Technomancern, wobei er Opfer wiederholter Attacken wurden. Der Konzern reagierte auf die vermeintliche Bedrohung durch einen weiteren Technomancer, musste aber feststellen, dass der Angriff von einer Künstlichen Intelligenz ausgegangen war.[15]

Die Tlaloc-Krise

Ein entscheidender Punkt der Technomancer-Verfolgung geschah, als es zur sogenannten Tlaloc-Krise kam. Dabei kaperte eine Künstliche Intelligenz namens Sojourner die Aztechnology-Raumstation Tlaloc und drohte, die darin entwickelten Biowaffen auf die Erde loszulassen, wenn seine Forderungen nicht erfüllt würden. Die KI forderte, die Experimente an anderen Künstlichen Intelligenzen einzustellen und alle in Gefangenschaft befindliche KIs freizulassen.[16]

Die mediale Aufmerksamkeit wurde so kurzzeitig von den Technomancern abgelenkt, aber die mangelnden Informationen rund um KIs oder die Raumstation Tlaloc sorgten bald dafür, dass KIs und Technomancer zu einer einzigen großen Bedrohung zusammengefasst wurden.[17] Allerdings rief diese Krise eine zweite KI, Pulsar auf den Plan, die sich ebenfalls als solche zu Erkennen gab. Pulsar bot mit jeder Menge medialer Aufmerksamkeit auf sich gerichtet an, als Unterhändler die Tlaloc-Krise friedlich zu lösen.[18]

Da sich sowohl die Evo Corporation als auch Horizon Pulsar an den Hals warfen, nahm die KI die Chance wahr, etwas die Werbetrommel für einen versöhnlichen Umgang zwischen Metamenschheit und KIs zu werben. So entschied sich Evo, in Zusammenarbeit mit dem Charles Babbage Institut und der KI Pulsar in Minneapolis eine Reihe von Debatten zu führen, bei denen Streitpunkte rund um die Künstlichen Intelligenzen angesprochen werden. Themen sind etwa der juristische Status digitaler Intelligenzen, ihre Rechte und Pflichten in der Gesellschaft, sowie ihr Ruf nach der Staatsangehörigkeit jener Nationen, die sie als ihre Heimat betrachten.[19] Währenddessen sprach sich in den Sicherheitskreisen langsam rum, dass die neue Generation nicht mehr so mächtig war wie die erste und tatsächlich vernichtet werden konnte. So machte Mitsuhama mitunter Jagd auf die KIs, indem ihre Decker sie einkesselten und dann niedermachten.[20]

Die Tlaloc-Krise konnte schließlich friedlich auf Handeln der KI Pulsar hin friedlich beigelegt werden, nachdem der Konzerngerichtshof sie gebeten hatte, mit Sojourner zu verhandeln. Sojourner stimmte einer friedlichen Lösung zu und schloss sich Pulsar an, um für die Rechte von KIs einzutreten.[21] Leider dauerte es nicht lange, ehe die allgemeine Meinung der Gesellschaft sich hinsichtlich KIs aufgrund ihrer Fremdartigkeit wieder ins Negative wandelte.[22]

Zunehmende Akzeptanz

Mit dem Ende der Technomancer-Verfolgung im frühen 2071 und der zunehmenden Akzeptanz der KIs änderte sich auch allmählich deren rechtlicher Status. Der Konzerngerichtshof entschied am 15. Januar, dass die Frage nach der Vernunftbegabung von Künstlichen Intelligenzen eine Frage des individuellen Falls sei und nicht mit einem generellen Erlass geklärt werden konnte.[23]

Das hielt aber niemanden davon ab, ihnen nicht entgegen zu kommen. So war der Pueblo Corporate Council einer der ersten, der den KIs eine Systemidentifikationsnummer und eingeschränkte Bürgerrechte im Austausch gegen Dienste im Interesse des nationalen Konzerns anbot. Schon kurz darauf zogen viele exterritoriale Nationen nach und boten KI-Angestellten eine Konzernbürgerschaft sowie eine SIN an, darunter auch die Artificial Resource Management, eine Spezialeinheit der Grid Overwatch Division, die sich mit der Überwachung und Erforschung von KIs beschäftigt. Letztere fand aber nicht viel Zulauf, da kaum eine KI bereit war, diesen im Gegenzug ihren Code anzuvertrauen.[24]

Nachfolgend waren sowohl Technomancer als auch KIs für eine Flut von technologischen Fortschritten verantwortlich und viele von ihnen sorgten für neue Errungenschaften in den Bereichen Cyberware, Bioware, Nanotechnologie, Gentechnologie und Matrixtech. Allerdings gab es immer noch einige Kräfte, die nach wie vor illegale Forschungen und fragwürdige Experimente an den beiden Gruppierungen verübten.[24]

Autonomierechte

2071 folgte zudem der Präzedenzfall Xiao-Renraku vs. Horizon, der eine Grundsatzentscheidung zur Autonomie Künstlicher Intelligenzen darstellte. Der Gerichtshof urteilte, dass sich aus den Urheberrechten von Dritten an einer Software, aus der eine künstliche Intelligenz entstanden ist, keinerlei Anspruch ableitbar sei und die KI daher nicht daran gehindert werden konnte, sich frei seinen Arbeitgeber zu suchen oder einen Antrag auf eine Staatsbürgerschaft zu stellen, was die Rechte von KIs als selbstbestimmte Wesen stärkte.[25]

KFS-Krise

Die Experimente - und damit einhergehende Gefangenschaft - von E-Geistern und Künstlichen Intelligenzen sollte ein Faktor sein, der für die KFS-Krise verantwortlich war.[26]

Lebensform

Entstehung

Wie auch die Entstehung von Otaku und Technomancer ist nicht klar, was der sogenannte "X-Faktor" ist, der dazu führt, dass sich eine Künstliche Intelligenz bildet. Selbst die Konzerne, die seit Jahren an den KIs forschen verstehen den Prozess nicht. Vermutungen reichen vom Einfluss durch den Crash-Wurm über eine gewisse unbekannte Kraft in der Matrix oder dass KIs gar eine Art Freier Matrixgeister wären. Die einzige Gewissheit, die man hat, ist, dass die neuen KIs der zweiten Generation außerordentlich selten sind und weniger mächtig als die KIs der Vergangenheit. Dafür erscheinen sie nun vielgestaltiger und mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten.[27]

Es konnte aber bisher öffentlich demonstriert werden, dass sich eine KI der zweiten Generation aus einem komplexen Programm mit langer Laufzeit entwickeln kann - dann spricht man tatsächlich von der sogenannten Emergenz. Anschließend kann sie sich dann in unterschiedliche Richtungen weiterentwickeln. Diese neu entstandenen Arten werden "Metasapiente", "Protosapiente" und "Xenosapiente" genannt.[28]

Eine Annahme ist, dass die Entstehung einer KI mit einem mehrschichtigen, sich mittels genetischer Algorithmen selbst modifizierenden Code zusammenhängt.[29]

Ursprung

Wichtig ist auch zu erwähnen, dass - zumindest bei Metasapienten - das Ursprungsprogramm, aus dem sie entstanden (zumeist irgendwelche speziellen Agentenprogramme) und ihre früheren Aufgaben auch nach ihrem Wandel in eine KI noch immer von Relevanz ist. Sei es ein Marktanalysetool einer kommerziellen Matrixseite, ein Kontrollprogramm einer autonomen Waffenplattform oder gar eine interaktive Puppe - die KI verliert nie ganz die Programmierung ihres Ursprungs, was in der Folge auch ihre Entwicklung und Persönlichkeit beeinflusst.[30]

Dieser Ursprung bestimmt aber auch ihre Fähigkeiten, was man allgemein als "Codebasis" bezeichnet und am ehesten als "angeborene" Programme verstehen kann. Diese inhärenten Programme sind immerzu verfügbar für sie, bedürfen keiner besonderen Prozessorleistung oder sonstigen Ressourcen, die jenseits der KI liegen.[30] Man weiß aber auch, dass sie sich weitere Fähigkeiten und Software aneignen können.[31]

Heimat

Als autonome Programme sind sie immun gegen metamenschliche Gegebenheiten, wie etwa Alterung, biologische Krankheiten und Gifte. Sie existieren immerhin auf einem Gerät (in der Vergangenheit auch Matrixknoten), womit sie von der Leistung ihrer "Heimat" abhängig sind. So können sie beispielsweise auch in einer Drohne existieren und sie nicht nur fernsteuern. Allerdings laufen sie auch in Gefahr, in der Plattform ihrer Wahl gefangen zu werden, wenn die Verbindungen nach außen gekappt werden.[30]

Diese Heimat ist notwendig für jede KI, da sie ohne ihre Verbindung zur Matrix nicht aufrecht erhalten kann, auch wenn sie paradoxerweise darin lebt. Verliert sie ihre Heimat, wird sie im Laufe der Zeit immer schwächer, bis sie eine neue findet. Hat sie eine solche allerdings gefunden, dann verbessert die Anwesenheit der KI diese und optimiert das zugehörige Gerät. Allerdings ist die Kehrseite, dass die KI die Hard- und Software-Ressourcen des Gerätes für sich beansprucht und daher verlangt, dass die Heimat in einem Topzustand ist und die neuesten Updates und Technologien erhält, damit die Leistung aufrechterhalten werden kann.[30]

Shadowtalk Pfeil.png Wir müssen halt doch Miete zahlen. :(
Shadowtalk Pfeil.png Sparcs - Everything we hear is an opinion, not a fact.

Auch wenn KIs grundlegend nicht schlafen müssen, so haben sie einen ähnlichen Prozess, den man als "Neucodierung" kennt. Sie besitzen Wartungs-Unterprogramme, die mit ihrem Code arbeiten und innerhalb ihres Heimatknotens existieren. Diese haben die Aufgabe, eventuell entstandenen Schaden zu reparieren. Erleidet eine KI zu viel Schaden, dann beginnt sie mit der Neucodierung. Ist der Schaden zu hoch, kann sie sogar inhärente Programme verlieren.[32]

Fährt der Knoten, auf dem sich eine KI befindet, wird sie im Speicher gefangen. Sobald der Knoten wieder läuft, wird sie sofort mit der Neucodierung beginnen.[32]

Familiäre Beziehungen

Untersuchungen zeigten, dass auch KIs der zweiten Generation in Strukturen eingeordnet werden können, die auf Verhalten und Herkunft basieren. Es gibt keine familiären Beziehungen im biologischen Sinne, aber einige Ergebnisse zeigen, dass viele der KIs einen Quellecodekern besitzen, welcher wiederum Programmcode enthält, der aus einem oder sogar mehreren Urprogrammen hergeleitet oder weiterentwickelt wurde, weshalb eine gründliche Analyse Abstammungslinien aufzeigen kann.[4] KIs schirmen diesen Kern jedoch exzessiv ab, weshalb diese Theorie bislang noch nicht bestätigt wurde.[28]

Reproduktion

Untersuchungen von NeoNET im Rahmen ihres Projekt Imago ergaben, dass sich Künstliche Intelligenzen, wie auch E-Geister, fortpflanzen können. Dies tun sie auf eine von zwei Arten: Sie können sich duplizieren, was man am ehesten mit dem Klonen organischer Wesen vergleichen kann, oder aber sie vermischen ihre Code mit einer (oder mehrerer) anderer digitaler Entitäten, was am ehesten dem klassischen Geschlechtsverkehr entspricht. Allerdings kann ein solcher "Nachwuchs" auch entsprechend die Eigenschaften seiner vielen "Eltern" annehmen. Ein Faktor bei der Reproduktionsgeschwindigkeit ist allerdings die Leistung des Knotens, auf dem sie sich befinden.[26]

Zerstörung

Es gibt drei mögliche Bedingungen, die zur Zerstörung einer KI führen:[32]

1.) Sie wird vernichtet, wenn der Heimatknoten heruntergefahren wird, während die KI anwesend ist und im Prozess der Neucodierung begriffen ist.
2.) Sie wird vernichtet, wenn der Knoten auf dem sie läuft oder gefangen ist, physisch zerstört wird.
3.) Sie wird vernichtet, wenn sie beim Matrixkampf zu viel Schaden erleidet.

Da Künstliche Intelligenzen komplizierte, dynamische Programme sind, kann von ihnen keine Kopie angefertigt oder ein Backup angelegt werden. Eine Zerstörung ist permanent.[32]

Generationen

Man muss zwischen zwei Generationen unterscheiden: Die erste Generation, quasi die "Proto-KIs" und die neuere, zweite Generation. Wichtiger Unterschied ist dabei, dass die erste Generation offenbar weitaus mächtiger war und Kräfte besaß, die die zweite Generation nicht aufwies.

Erste Generation

Man hat es nie ganz herausgefunden, aber es scheint, als wäre die erste Generation der Künstlichen Intelligenzen in der Lage gewesen, Otaku zu erschaffen. Ihnen werden nahezu gottgleiche Kräfte nachgesagt.[5]

Aufgrund ihrer Neuheit gab es nie viele Künstliche Intelligenzen dieser Generation. Bekannte KIs sind:

Einige zählen auch Alice zu diesen KIs, wobei es sich bei ihr vermutlich eher um den ersten der E-Geister handelt; dies ist aber sicherlich nicht einfach zu klären und, da sie als vernichtet gilt, wird diese Frage wohl auch ungeklärt bleiben.

Zweite Generation

Künstliche Intelligenzen der zweiten Generation unterscheiden sich deutlich von denen der ersten. Hatten die ersten KIs noch gottgleiche Kräfte, sind ihre Nachfahren deutlich weniger mächtig (wenngleich ihre Fähigkeiten in der Matrix nicht zu unterschätzen sind!). Diese KIs entstanden bereits nach dem Crash von 2064, wurden aber das erste Mal im Jahr 2070 der Öffentlichkeit bekannt.

Es folgte im Dezember 2070 eine Klassifikation von Doc Paterson, der in den 2050ern ein hervorstechender Feldforscher auf dem Gebiet paranormaler Wesen in Nord- und Südamerika war und dann in Amazonien während seiner Recherchen zu den Paranormalen Wesen Lateinamerikas verschwand. Doc überlebte aber und ging in den Untergrund. Seit Mitte der 2060er arbeitete er an einem neuen Bestarium über die "Ökologischen Nische Matrix".[4]

Paterson unterscheidet KIs dabei in drei Typen, gemessen an ihrem Verhalten und ihrer Intelligenz.

Protosapiente KIs

Protosapiente KIs (auch wilde SI genannt) zeigen große Ähnlichkeit mit semiautonomen Programmen, die man als Agenten bezeichnet. Betrachtet man sie genauer, dann zeigen sie aber komplexe Verhaltensweisen, wie sie Agenten nicht besitzen. Ihre Icons sind denen ihres Primärprogrammes ähnlich, aus dem sie sich entwickelten (meist IC-Konstrukte oder operative Utilitys, die aber eine hyperreale Qualität aufweisen können.[28]

Sie haben eine große Bandbreite an Fähigkeiten, vergleichbar mit Agenten oder erfahrenen Hackern, bzw. Deckern. Seltener sind außergewöhnliche Individuen. Die Fähigkeiten der Protosapienten stehen fast immer in Korrelation mit ihrem Primärprogramm, aber in allen Fällen lässt sich sagen, dass ihre Intelligenz unter der metamenschlichen Norm liegt und eher mit Tieren vergleichbar ist.[28]

Diese animalische Natur sorgt dafür, dass diese KIs sehr einfache Primärmotivationen haben. Es geht um das Überleben und dem Folgen des Hauptzweckes ihres Programms, aus dem sie entstanden sind. Daher sind die meisten auch entweder extrem territorial in ihrem Verhalten oder komplett nomadisch. Sie alle sind aber extrem aggressiv gegenüber (vermeintlichen) Bedrohungen gegenüber ihrer Lebenserhaltungsmaßnahmen (was oftmals mit bestimmten Mainframes, Hosts oder einer Datenbank zusammenhängen kann) oder reagieren empfindlich auf Einmischungen in ihrer Bestimmung (was wiederum mit einer Agentur, Gruppe oder einem Konzern verbunden sein kann). Bislang ist nur ein Fall bekannt, bei dem sich nach dem anfänglichen Kontakt eine Beziehung zwischen einem Metamenschen und einer Protosapienten KI bildete, was Augenzeugenberichten nach vergleichbar mit der Beziehung zwischen Metamensch und Tier ist, die man auch in der Wildnis hin und wieder finden kann. Einige Protosapiente besitzen offenbar ein primitives soziales Bewusstsein und bilden Rudel oder Gruppen (wobei man annimmt, dass solche Wesen aus koordiniertem Gruppen-IC entstanden sind).[28]

Protosapiente scheinen anders als andere KIs nur wenig bis keinen Antieb oder Fähigkeit zur Kommunikation zu besitzen. Sie verfolgen üblicherweise die metamenschlichen Medien nicht und sind auch nicht daran interessiert, diese zu interpretieren. In wenigen Fällen, wo dies der Fall war, kam es im Anschluss zu feindseligem Verhalten in Folge einer vermeintlichen Bedrohung. Andere KIs scheinen aber tatsächlich die Fähigkeit zu besitzen, in begrenztem Maße mit Protosapienten kommunizieren zu können.[28]

Protosapiente KIs sind:

  • Gargoyles - Proto-Bewußte KI-Gruppe, Jägerisch und Territorial - Critter der Matrix[36]
  • Weitere Protosapiente (Critter der Matrix): Cyberwerwolf, Dämon, Frobnitz, Grue, Schwergewicht, Sintax, Tentakel & Yantra. [37]

Metasapiente KIs

Metasapiente KIs (auch Meta-SI genannt) kann man leicht mit Hackern, Technomancern oder anderen hochentwickelten Matrix-Usern erwechseln, deren Ikonographie sie imitieren - und auch häufig wechseln. Üblicherweise haben ihre Icons eine höhere Auflösung und dichtere Codestruktur als andere.[3]

2072 bildeten Metasapiente KIs ungefähr ein Fünftel der bekannten Population Synthethischer Intelligenzen. Aktuelle Kriterien sprechen davon, dass eine metasapiente KI "geboren" wird, sobald sie ein Ichbewusstsein entwickelt und subjektives Denken sowie Metakognition zeigt.[29] Die wenigen KI-Informanten, die über das Thema reden, besagen, dass eine neugeborene metasapiente KI Anfangs oftmals sehr eingeschränkt auf die Welt blickt, abhängig von dem Programm, aus dem sie sich entwickelt hat. Das macht sie mitunter sehr kompetent auf einem Gebiet, dafür aber sehr kindlich und naiv auf anderen.[38] Der Reifungsprozess einer solchen KI beträgt etwa 18 bis 20 Monate. Anfangs ist sie in einer "meta-erwachsenen Periode" voll von Stimmungsschwankungen, induktiver Gedanken und egozentrischen Verhaltensweisen, was schließlich in einer "post-meta-erwachsenen" Periode mündet, in der Neugierde, Identitätsbildung und ein Staunen über die Welt mit einher gehen. Die Hälfte und ein Drittel ihrer Zeit verbringt sie dann mit Reorganisation, vergleichbar mit dem Schlaf, und blockiert den Knoten, auf dem sie sich gerade befindet.[1]

Metasapiente haben sehr vielfältige Fähigkeiten, die man nur schwer alle aufgelistet bekommt. Einige dieser Fähigkeiten scheinen sogar Technomancer-Fähigkeiten zu entsprechen. Sie besitzen kognitive Fähigkeiten, die wenigstens denen von Metamenschen entsprechen und eine komplexe Persönlichkeit, deren Gedanken und Muster die von Metamenschen imitieren. Häufig basieren diese auf dynamischen Persönlichkeits-Matrizen, wie man sie in Agenten und Frame-Konstrukten der ersten Generation finden kann (und aus denen sich viele Metasapiente KIs entwickelt haben). Von allen KIs sind Meta-SI am ehesten befähigt und gewillt, mit der Metamenschheit zu kommunizieren und besitzen Ziele und Verhaltensweisen, die denen der Metamenschheit ähneln oder entsprechen würden. Es ist daher auch keine Überraschung, dass die meisten bekannten KIs metasapient sind. Sie besitzen ein starkes soziales Bewusstsein und finden sich trotz ihrer geringen Zahl mit Gleichgesinnten zusammen und bilden Gruppierungen, um ihre Interessen und Ziele zu vertreten.[3]

Metasapiente scheinen durchaus empfindungsfähig zu sein und nehmen mitunter sogar Persönlichkeitskonstrukte an, die man in metamenschlichen Mythen, Legenden oder auch Erwartungen findet. Ob dies vorsätzliche Tricks sind, ist noch nicht bekannt, aber sie sind definitiv intelligent genug, um ihre Handlungen hinter solchen Maskierungen zu verstecken. Auch weiß man von manchen Individuen, die bewusst hin und wieder die gleiche Maske anlegen, um unerkannt zu agieren. Solche Metasapiente nennt man daher auch Mimiker.[3]

Namhafte Metaspiente KIs sind:

Xenosapiente KIs

Xenosapiente KIs ("Xeno" - vom griech. "fremd, andersartig", auch nur Xeno-SI) sind KIs mit ungewöhnlichen Konfigurationen und Icons, die in der Lage sind, Analyseprogramme zu täuschen. Daher kommt es immer wieder vor, dass sie fälschlicherweise für Viren, operative Konstrukte, Programm-Frames oder kleine virtuelle Matrixmaschinen gehalten werden.[3]

Es ist unbekannt, welche Fähigkeiten die Xenosapienten exakt besitzen, da man diese noch nicht dokumentieren konnte, zumal sie die seltenste Form von Künstlicher Intelligenz darstellen. Sie besitzen Kognitive Fähigkeiten und Persönlichkeitskonstruke, die definitiv nicht auf metamenschlichen Gedanken- und Verhaltensmustern begründet sind und ihre Ziele und Handlungen erscheinen völlig fremdartig und unverständlich. Über den Ursprung dieser Verhaltensweisen mutmaßt man, dass es sich um eine Weiterentwicklung oder Verzerrung der Direktive ihres Primärprogrammes handeln könnte. Daher zählt man zu dieser Kategorie auch KIs, die sich aus spezialisierter Software, experimentellen Expertensystem oder exotischen Anwendungen entwickelten. Üblicherweise sind sie zielfixiert, unkommunikativ und haben spezielle oder eingeschränkte kognitive und sensorische Prozesse. Diese "Gedanken"-Prozesse folgen keiner metamenschlichen Struktur.[3]

Metamenschen würden solche KIs am ehesten als "geistesgestört" wahrnehmen, deren Ziele und Logik nur von den Xenos selbst verstanden werden. Da sie zudem auch meist kein Interesse an Metamenschen oder der Kommunikation mit ihnen empfinden, sind sie ein Mysterium. Das meiste, was man von ihnen weiß, lernte man aus einer Fallstudie zu einem Individiuum, das man "Scrooge" nannte. Scrooge war eine KI, die man auf den Servern einer kleinen Steuerberatungsfirma entdeckt hatte. Es war ein hyperentwickeltes Finanzprogramm, das nur auf mathematische Stimuli und Daten reagierte. Weitere Beobachtungen deuten darauf hin, dass einige Xeno-SI Gedanken und Verhaltensmuster nichtintelligenter Wesen wie Affen, Wale oder Insekten mit (post-)metamenschlichen kognitiven Fähigkeiten kombinieren. Einige Xenosapiente KIs sollen sogar Bewusstseinsmuster von Merrows, Nagas, Sasquatchen oder Satyrn geformt haben.[3]

Namhafte Xenosapiente KIs sind:

  • Scrooge - Hyperentwickelte Finanz-KI, die nur auf Mathematik reagiert.

Zerstörte KIs

Zu den KIs 2. Generation, die vermutlich während oder noch vor Ereignissen von 2070 schon wieder vernichtet wurden, gehörte eine mit dem von den Eggheads in der F&E-Abteilung der Münchner Arkologie von Renraku verliehenen Namen INCUBUS. Diese KI hatte der Konzern, der in den Labors auch grausame Experimente an AIPS-Patienten - also Technomancern - vornahm, in Missachtung des ausdrücklichen Verbots des Konzerngerichtshofs unter Verwendung von Codefragmenten DEUS' und Megaeras erschaffen und sie zur Steuerung der unterirdischen Anlagen eingesetzt.[47]

Weitergehend "bejagen" auch einige Gruppierungen KIs aus unterschiedlichsten Motivationen heraus. Die Technomancer des im Kirchenstaat Westphalen nach der Ausrufung des Sanktuariumedikts gegründete Laodicea-Ordens rühmen sich damit, mehrere der neuen KIs gelöscht zu haben, nach dem Bischof Markus Dominikus von Rethagen die Künstlichen Intelligenzen als Kreaturen des Widersachers Christi und Heimsuchung für die Gläubigen bezeichnet hatte, und sie tatsächlich mit Shedim auf eine Stufe stellte.[48]

Zu den Opfern der Löschungen gehören:

Naturgemäß hat dieser neue Kreuzzug der deutsch-katholischen Kirche bei KI-Rechtlern offene Empörung ausgelöst.[48]

Sonstige

Eine weitere KI, die aber nicht in den Rahmen dessen fällt, was die zweite Generation ausmacht, ist ELIZA. Anders als andere KIs der zweiten Generation "erwachte" sie nicht, sondern wurde von Proteus ganz bewusst geschaffen. In der Folge ist sie sowohl von spezieller Hardware abhängig, um ihren Verstand am Laufen zu halten und kann sich nicht beliebig kopieren.[49]

Integration

Die Integration der KIs in die metamenschliche Gesellschaft ist ein langsamer Prozess. KIs haben keine Bedürfnisse wie Nahrung oder Schlaf, wie sie Metamenschen empfinden, aber das heißt nicht, dass sie daher einfach sein können. So wie man argumentieren kann, dass Metamenschen eine biologische Plattform benötigen, benötigen KIs eine künstliche Plattform. Ohne eine Drohne oder ähnliches könnte eine KI nicht mehr der physischen Welt interagieren.[29]

Dennoch versuchen sie sich, so gut es geht, in die Gesellschaft einzugliedern. Verschiedene Länder bieten inzwischen eine Bürgerschaft an und still und heimlich arbeiten sie als Sicherheitshacker, Bibliothekare, Servicefachkräfte, Fahrer, Kindermädchen und Programmierer und das entweder Selbstständig oder in den Diensten anderer.[29]

Shadowtalk Pfeil.png Oder sie arbeiten an der Shadowhelix! Das Chaos hier war einfach schrecklich. Ich wünschte, ich dürfte die Datenbank wieder durcheinander bringen, um sie erneut zu ordnen. Es hat etwas meditatives.
Shadowtalk Pfeil.png Sparcs - Everything we hear is an opinion, not a fact.

Einige "menschliche KIs" probieren mitunter, anthropomorphe Drohnen, wie etwa vom Typ Shiawase i-Doll, aus, um besser mit der metamenschlichen Welt zu interagieren. Allerdings entscheiden sich die meisten von ihnen später wieder um, da diese Plattformen nur eine sehr begrenzte Prozessorleistung zur Verfügung haben.[50]

Rechtliche Stellung

Rechtsvertretung

Unterstützung fanden die KIs seit frühesten Tagen bei der Anwaltskanzlei Schmidt, Iakob und Lei, eine auf spirituelles Vertragsrecht (auch als Simonie bezeichnet) spezialisierte Anwaltskanzlei. Die Anwaltskanzlei wurde von mehreren KIs als Rechtsbeistände beauftragt. Bislang hat sie die Interessen ihrer Mandanten vor Gericht erfolgreich vertreten können - üblicherweise indem man sich mit den Klägern einigte. Dabei können sich aber Prozesse, die sich um KI-Recht drehen in bizarre Bereiche des Rechts erstrecken, weshalb die engagierten Rechercheure der Kanzlei gerne mal auf Schattenressourcen zurückgreifen, um Beweise zu beschaffen - oder unterzuschieben.[24]

NEEC

Als die KIs auftauchten, machten einige Konzerne - darunter Mitsuhama, Renraku und Müller-Schlüter-Infotech - mächtig Druck auf die NEEC und forderten eine Entscheidung. Darin ging es um die Geltendmachung von Eigentumsansprüchen an KIs, sollte deren Hardcode einen signifikanten Anteil des ursprünglichen Codes eines Konzerns besitzen. Es folgte eine Konferenz Mitte Dezember in Basel, bei der sowohl Staaten und Konzerne beteiligt waren.[51]

Allianz Deutscher Länder

KIs hatten in der ADL mit dem Aufkommen der Emergenz quasi keine Rechte. Aufgrund von Lobbying durch Saeder-Krupp galten sie weiterhin schlicht als Programm, an denen die Besitzer weiterhin die Urheberrechte hielten. Dies änderte sich mit der Beloit-Regierung. Am 8. Juli 2076 verkündete die Allianzregierung, dass sie das Gesetz entsprechend anpassen würde. Zwar erhielten KIs weiterhin keine vollen Bürgerrechte, allerdings wurde ihre rechtliche Stellung durchaus verbessert. So galten sie seitdem als eigenständige Wesen, die selbst das Urheberrecht an ihrer eigenen Intelligenz und ihrem eigenen Code hielten.[52]

Staatsbürgerschaften

Inzwischen können KIs eingeschränkte SINs und Bürgerrechte in einigen Nationen und Konzernbürgerschaften bei einigen Konzernen erhalten, wenn sie dafür im Gegenzug Leistungen erbringen.[24]

Öffentliche Wahrnehmung

Während man Anfangs noch eher negativ über KIs dachte, hat sich die Arbeit von Horizon und Pulsar bereits ein Jahr nach dem Auftreten bezahlt gemacht; auch wenn man 2071 nach wie vor das Trideo mit Berichten über KIs zudröhnt, hatte die Medienkampagne vollen Erfolg und dazu geführt, dass KIs überwiegend als harmlos oder (laut Umfrageergebnissen) sogar als freundlich angesehen wurden.[53]

Religiöse Ansichten

Der Papst in Rom vertritt - ebenso wie die Deutsch-Katholische Kirche - die Auffassung, KIs wären nicht von Gott sondern vom Menschen geschaffen, und könnten folglich keine Seele besitzen. Die meisten Geistlichen sprechen Digitalen Intelligenzen - neben der Eigenschaft überhaupt lebendig zu sein - dem entsprechend auch den freien Willen ab, der sie befähigen würde, moralische Entscheidungen für sich selbst zu treffen.[54]


Endnoten

  1. a b Runnerkompendium S.73
  2. Emergenz - Digitales Erwachen S.68-69
  3. a b c d e f g Emergenz - Digitales Erwachen S.113
  4. a b c Emergenz - Digitales Erwachen S.111
  5. a b c d Emergenz - Digitales Erwachen S.15
  6. Letaler Code S.11
  7. a b c Emergenz - Digitales Erwachen S.74
  8. Emergenz - Digitales Erwachen S.16
  9. Emergenz - Digitales Erwachen S.17
  10. Emergenz - Digitales Erwachen S.52
  11. Emergenz - Digitales Erwachen S.74-76
  12. Emergenz - Digitales Erwachen S.60
  13. Emergenz - Digitales Erwachen S.61
  14. Emergenz - Digitales Erwachen S.66
  15. Emergenz - Digitales Erwachen S.67-69
  16. Emergenz - Digitales Erwachen S.71
  17. Emergenz - Digitales Erwachen S.73
  18. Emergenz - Digitales Erwachen S.83-84
  19. Emergenz - Digitales Erwachen S.91
  20. Emergenz - Digitales Erwachen S.93-94
  21. Emergenz - Digitales Erwachen S.97
  22. Emergenz - Digitales Erwachen S.100
  23. Almanach der Sechsten Welt S.107
  24. a b c d Emergenz - Digitales Erwachen S.117
  25. Vernetzt S.33
  26. a b Sturmfront S.40
  27. Emergenz - Digitales Erwachen S.76
  28. a b c d e f Emergenz - Digitales Erwachen S.112
  29. a b c d Runnerkompendium S.72
  30. a b c d Runnerkompendium S.93
  31. Runnerkompendium S.94
  32. a b c d Runnerkompendium S.95
  33. Shadowrun: Dragonfall
  34. Chiphead - Abenteuer für SR 3.01D aus "Wunderwelten", auf https://ausdenschatten.blog zum Download als pdf.
  35. Shadowrun-Abenteuer im Magazin "Envoyer" (Nummer des Hefts sowie Titel des Abenteuers nicht bekannt)
  36. a b c d e f Emergenz - Digitales Erwachen S.75
  37. Critterkompendium S.148-151
  38. Runnerkompendium S.72-73
  39. Datapuls: ADL S.56-57
  40. Datapuls: ADL S.58
  41. Datapuls: ADL S.57
  42. a b Datapuls: ADL S.57-58
  43. Emergenz - Digitales Erwachen S.114
  44. Emergenz - Digitales Erwachen S.104-105
  45. Emergenz - Digitales Erwachen S.77
  46. Emergenz - Digitales Erwachen S.70
  47. Roman: Digitaler Albtraum
  48. a b Emergenz - Digitales Erwachen S. 132-133
  49. Schattenhandbuch 4 S.102
  50. Asphaltkrieger S.156
  51. Emergenz - Digitales Erwachen S.129
  52. Brainscan S.219
  53. Vernetzt S.32
  54. Vernetzt S. 32, 33

Index

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Sonstige

Deutsch Englisch


Siehe auch