Menschlich-Metamenschliches Vampirisches Virus

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Das Menschlich-Metamenschliche Vampirische Virus (MMVV, engl. HMHVV, Human-Metahuman Vampiric Virus) ist eigentlich ein Überbegriff für verschiedene Spezies erwachter Retroviren, die der Gattung Ghilani angehören und eine drastische biologische Transformation des befallenen Wirtskörpers auslösen. Bislang konnte man die Effekte von MMVV vor allem bei der Metamenschheit und in jüngerer Zeit auch bei einigen vernunftbegabten Wesen beobachten. Die Erkrankung gilt als unheilbar. Die Betroffenen - MMVV-Infizierte - werden meist schlicht als Infizierte bezeichnet.

Name

In den 2070ern ist eine ebenso gebräuchliche, wenngleich weniger verbreitete Bezeichnung schlicht "MVV", also "Metamenschliches Vampirisches Virus", was als toleranter gilt.[1]

Geschichte

Es steht zur Vermutung, dass das MMVV bereits in früheren (magischen) Zeitaltern aktiv war und man kann annehmen, dass das Virus und seine transformative Kraft der Ursprung diverser Legenden rund um kannibalistische Werwölfe, Vampire und andere ähnliche Dinge waren.[2]

Shadowtalk Pfeil.png Die Geschichte des MMVV ist wahrscheinlich länger als bisher angenommen. Viele Sagen und Legenden ranken sich bereits seit Menschengedenken um seltsam Verwandelte mit übernatürlichen Kräften. Teilweise haben sie als Begleiter gelebt, und ganze Kulturen beeinflußt, so zum Beispiel in Ägypten, wo sich mit großer Sicherheit der Kult des Anubis auf Ghule bezieht und der der Bastet auf Vampire. Es ist anzunehmen, dass der MMVV in der Zeit der Fünften Welt nur bestimmte Menschen befallen hat, die eine genetische Eigenart aufwiesen; deshalb dachte man auch früher, dass es sich um eine Erbkrankheit handeln würde, die gleich einem Fluch nur innerhalb einer Familie weitergegeben werden konnte. Zu dieser Zeit sind wahrscheinlich jedoch viele an dieser Krankheit gestorben und absolute Ausnahmen waren dagegen resistent.
Shadowtalk Pfeil.png Historianne
Shadowtalk Pfeil.png Hehehe! Wisst ihr jetzt, wer eure Götter sind? Unsere Kultur reicht ohne Unterbrechung bis in die Steinzeit zurück. Das Schreiben und Lesen habt ihr von uns gelernt. Ihr würdet euch noch immer von Ast zu Ast schwingen, wenn wir Euch nicht unterrichtet hätten.
Shadowtalk Pfeil.png Met Thui Phan, Geselle der ersten Hohlweltebene
Shadowtalk Pfeil.png Ach echt? Und was bitte habt ihr dann infiziert wenn Menschen und Metas sich noch von Baum zu Baum geschwungen haben?
Shadowtalk Pfeil.png Madhatter

Auftreten in der Sechsten Welt

Das erste Auftreten einer MMVV-Variante, Ghilani wichtiviridae, geht auf das Jahr 2011 zurück, als in Afrika erstmals Ghule beobachtet wurden. Zu diesem Zeitpunkt war völlig unklar, dass ein Virus für die Transformation verantwortlich ist und es sollte etwa 40 Jahre dauern bevor dieser Umstand bewiesen wurde. Nach der Goblinisierung 2021 beobachtete man auch ein vermehrtes Auftreten von Ghulen. Heute geht man davon aus, dass das Mananiveau, das das Massenereignis der orkischen und trollischen Metatypexpression auslöste, auch zu einer Expression der MMVV-Variante Ghilani wichtiviridae, die bis dahin in der DNA von Menschen und Metamenschen persistierte, führte. Damals wurden die beiden Beobachtungen allerdings dem gleichen Phänomen zugeschrieben, weshalb die MMVV-Infektion, die den Ghul hervorbringt, lange als Form des Goblinisierungsprozesses galt. 2022 begannen die Wissenschaftler Jeffrey und Samantha Krieger ihre Forschung am Ghulphänomen, die Entdeckung des Menschlich-Metamenschlichen Vampirischen Virus blieb allerdings anderen vorbehalten.[3]

Erste Isolation

Zu Beginn der Forschung nahm man zunächst an, dass nur Menschen von MMVV befallen werden konnte und dass die verschiedenen Formen, die aus der Transformation hervorgingen, tatsächlich unterschiedliche Krankheiten seien. Die Varianz der Ausformung verwirrte die beiden Forscher Dr. Emil Harz und Dr. Carla Greenbaum von der Johns Hopkins University Baltimore gut zehn Jahre, bis sie 2034 erstmals den ersten Virenstamm von MMVV, MMVV-I, isolieren konnten, als sie gleiche RNA-Sequenzen in anderen Proben fanden. Sie stellten fest, dass ihr Stamm - lateinisch Ghilani vrykolakiviridae genannt - beim Menschen der Auslöser einer Transformation in einen Vampir war. Auch andere Transformationen bei Zwergen, Elfen, Orks und Trollen wurden nach und nach auf das Wirken von MMVV-I zurückgeführt, hauptsächlich das Ergebnis weiterer Forschung von Harz und Greenbaum in dem Jahrzehnt nach ihrer ursprünglichen Entdeckung.[4] Unklar ist bis heute, ob unterschiedliche Subtypen von MMVV-I für die Umwandlungen der verschiedenen Metatypen verantwortlich sind oder ob lediglich eine Form existiert, die metatyp-spezifisch transformiert.[5]

2039 wurde eine zweite Ghilani-Spezies, Ghilani moneriviridae, bezeichnet als MMVV-II, von John Russell Jarka und Michelle Criscione isoliert. Beide Forscher hatten zuvor mit einem jeweils nach ihnen benannten Krankheitsbild (das Jarka- bzw. Criscione-Syndrom), von MMVV-II ausgelöste Transformationen beschrieben, die dann auf die Spur der zweiten MMVV-Variante führten. 2046 wurde von Richard Bruckner und Günther Langer eine Unterart von Ghilani vrykolakiviridae isoliert, die die Bezeichnung MMVV-Ia und den Zusatz sanguisuga erhielt. Diese Form vermittelt die Transformation in einen Nosferatu.[4]

2049 erlag Samantha Krieger nach langjähriger Forschung am Ghulphänomen einer MMVV-Infektion. Jeffrey Krieger gelang es dann 2051 schließlich die dritte Virusspezies Ghilani wichtiviridae, MMVV-III, zu isolieren, aber auch er starb ein Jahr später an einer Infektion mit dem Virus, den er entdeckt hatte.[3] Im Laufe der nächsten Jahre entdeckte man immer wieder neue Ausformungen.[6]

Abstieg im Ansehen

Seit den 2050ern konnte die Infiziertenbewegung einige Fortschritte feiern und die Dinge gingen von Anfang 2070 bis Mitte 2073 relativ gut voran, sodass nicht nur Ghule sondern alle Infizierten tatsächlich auf einem guten Kurs befindlich waren. Danach ging die Sache aber steil bergab. Zunächst musste die Infiziertenrechtebewegung einige herbe Rückschläge verzeichnen, aber das war nur das kleinste Problem.[7]

Die Handlungen, die Asamando vollführen würde, würden das Bild der Infizierten in der Öffentlichkeit nachhaltig zum Negativen wenden, denn es folgte eine Offenbarung der Superlative. Seit den 2050ern schien es, als würde der Anteil "wilder" zu "funktionaler" Infizierter deutlich zurückgehen. Innerhalb der Chicago Containment Zone lag das Verhältnis innerhalb der infizierten Bevölkerung noch bei zwei Wilden zu drei Funktionalen, während man es in den CAS und UCAS bei eins zu elf ansetzte. Asamando hingegen punktete mit einem Verhältnis von eins zu 17, womit das Land die Poleposition einnahm. Allerdings waren all diese Zahlen nichts weiter als eine Augenwischerei. Das lag zum Teil an ungenauen Aufzeichnungen, sich ändernden Lebensbedingungen, oder im Fall von Asamando schlicht und einfach gelogen. Spätestens nach den Nahrungsmittelaufständen, die das afrikanische Land 2073 erschütterten zeigte sich, dass das weltweite Verhältnis vermutlich eher bei eins zu acht lag.[8]

Unerwartete Veränderungen

Viel dringlicher war der Umstand, dass sich irgendetwas an dem Zustand der Infizierten veränderte. Eine bislang unerklärliche Intensivierung ihres Zustandes trat ein; Der "Hunger" nach der jeweiligen Form der Lebensenergieaufnahme stellt sich schneller ein und wird als drängender erlebt, was einige, wie etwa Shadowtalkerin Hannibelle mit einem Abdriften in Richtung "wilde Infizierte" verglich. Die typische Sonnenlichtallergie war deutlich stärker geworden: Früher äußerte sie sich in Form eines leichten Juckreizes, doch nun erlitten viele MMVV-Infizierte Verbrennungen dritten Grades.[8]

Einige Kliniken, die sich um die Behandlung von MMVV-I-Patienten, hauptsächlich Vampire, kümmern, verzeichneten nun dauerhafte Gewebeschäden, die vor dem Juli 2073 noch nicht aufgetreten waren, auch wenn die Behandlung konventionell und magisch funktionierte. Allerdings stieg die Zahl der Notfallbehandlungen von Vampiren für 2073 / 2074 um 700% an. Ein Bericht aus Kiew von einem Vampir, der sich zur Wartung seiner Cyberware an eine Klinik wandte, erlitt inmitten der Operation unerwartete Reaktionen durch seine Regenerationskräfte. Während der Behandlung setzte die Regeneration aus heiterem Himmel ein und begann, sämtliche Cyberware abzustoßen, um den Körper zu regenerieren und machte die zuvor einwandfrei funktionierende 'Ware unbrauchbar. Die Regeneration seiner Cyberaugen zerschredderte ihn dem Bericht zufolge das Hirn.[8]

Shadowtalk Pfeil.png Wenn wir der Theorie der Manazyklen folgen und davon ausgehen, dass der Zenit der Sechsten Welt noch nicht erreicht wurde, dann wäre die Entwicklung durchaus damit zu erklären, dass sich das "0" der Magischen Hintergrundstrahlung nach oben verschiebt - sprich, es steht immer mehr Umgebungsmana zur Verfügung, was man aber nicht unbedingt spürt, ähnlich wie ein Frosch, der im Kochtopf sitzt und nicht spürt, wie es immer heißer wird. Ausgehend davon, dass MMVV ein Erwachtes Virus ist, könnte es also durchaus sein, dass diese Expressionen eine Folge des ansteigenden Weltmananiveaus sind.
Shadowtalk Pfeil.png Sparcs - Everything we hear is an opinion, not a fact.

Diese Umstellungen führten dazu, dass z.B. Vampire inzwischen tatsächlich durch Sonnenlicht getötet werden konnten, zumal der Schaden nicht mehr, wie früher, zu regenerieren war. Derweil wurde der Hunger der Infizierten an sich fokussierter. War er früher einst nur ein Impuls, entwickelte er sich nun zu einem psychologischen Bedürfnis. Die Älteren hatten aber den Vorteil, dass sie sich langsam an den intensiver werdenden Hunger gewöhnen konnten, während es für einige der jüngeren Infizierten, die eventuell noch nicht die nötige Disziplin besaßen, soweit kommen konnte, dass sie am Ende ungezügelt jagten. Es gab auch einige Berichte über Personen, die plötzlich Erinnerungslücken hatten, als das Virus in diesem Wahn die Kontrolle an sich Riss und auf die Jagd ging. Shadowtalker Red bezeichnete dieses Phänomen als "Blackouts". Die meisten Personen, die einen Blackout erlebten, bekamen nicht mit, was passierte, bis sie wieder "das Steuer übernahmen", während es andere gab, die bei vollem Bewusstsein in ihrem Körper gefangen waren, während das Virus tat, was es tun wollte.[9]

Mahlzeit-Morde

Schon einen Monat nach den unerklärlichen Veränderungen am Zustand der Infizierten, im April 2073, begann der sogenannte Mealtime Killer mit seinem schrecklichen Werk. Im Laufe der nächsten sieben Monate hinterließ der Killer im Rahmen der sogenannten "Mahlzeitmorde" eine blutige Spur durch New Orleans, hoch nach Chicago in den UCAS und dann nach Westen über Cheyenne in der Sioux Nation, ehe der Killer Seattle erreichte. Überall, wo der Mörder zuschlug, hinterließ er eine ausgesaugte Leiche und eine Nachricht, die er mit Blut an die Wand hinter dem Opfer schmierte. Darin beschrieb der Killer perverser Weise das Mahl, das der Körper repräsentierte. Knight Errant konnte den Killer schließlich im Oktober 2073 in Denver stellen, wo er eine Frau namens Teresa Castillo als Mealtime Killer (dtsch. Mahlzeitmörderin) präsentierte. Vor ihrem Tod gestand sie wenigstens 23 Morde, die sie im Laufe der letzten 7 Monate verübt hatte.[10]

Vier Tage nach ihrem Tod, am 31. Oktober 2073, folgten die sogenannten Halloween-Morde. Eine Gruppierung von Infizierten, die sich selbst als Fear the Dark (dtsch. Fürchtet die Dunkelheit) bezeichnete, zeigte, dass sie keine Gleichberechtigung zwischen Infizierten und Nichtinfizierten wollte. Die Gruppe verübte insgesamt 15 Mordversuche auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent, wobei elf davon glückten. Den einzigen Täter, den man einfangen konnte, erwischte man in Tenochtitlán. Alles, was man herausfand, war, dass er ein Banshee ist.[10]

2074, am ersten Jahrestag der Mahlzeitmorde, gab es eine Welle von Nachahmungstaten auf fünf Kontinenten. Eine Wiederholung der Halloween-Morde blieb zwar aus, aber auf den Straßen herrschte dennoch die Befürchtung, Fear the Dark würde wieder zuschlagen.[10]

UN-Inspektion in Asamando

Während Nordamerika mit der Jagd auf die Mahlzeitmörderin und später mit Fear the Dark zu tun hatte, gab es ein Jahr später Bewegung auf der anderen Seite der Erde in Afrika, genauer in der Ghulnation Asamando, welche schon seit langer Zeit um eine Anerkennung durch die Vereinten Nationen kämpfte.[8]

Ende Oktober hatte Königin Thema Laula die MMVV-Infizierten aus der ganzen Welt nach Asamando eingeladen. Die UN nutzte die Gelegenheit, um eine ihrer sporadischen Inspektionen durchzuführen. Besonderes Interesse zeigte man an den "Lagerhäusern", also den Gefängnissen, wo die "Lebendnahrung" aufbewahrt wurde. Eine Woche nach der Einladung landeten UN-Inspektoren im Land und schwärmten sogleich aus, um Informationen zu sammeln, bevor das asamandanische Militär überhaupt reagieren konnte. Die Inspektoren hatten Beweise, dass die Insassen der Gefängnisse von Konzernen für die natürlichen Ressourcen des Landes verkauft worden waren und wollten die Insassen interviewen, um dies zu bestätigen. Die Gefängniswachen versuchten zwar, die Inspektoren aus den Gefängnissen zu entfernen, doch führte dies zu Aufständen durch die Gefangenen, die hier eine Chance sahen, nicht auf der Speisekarte zu landen. Vier Stunden später öffnen die Gefängniswärter verzweifelt die Hochsicherheitstrakte der Gefängnisse, die offenbarten, warum die Gefängnisse größer waren als nötig - und dass Asamando gelogen hatte.[11]

In den Hochsicherheitstrakten war die wilde Ghulpopulation des Landes versteckt worden. Ihre Zahlen waren immens und zeigten, dass das Verhältnis von wilden und funktionalen Infizierten in Asamando deutlich weniger positiv war, als man propagiert hatte. Die Ghule fielen über Insassen und Inspektoren her und zerfleischten das UN-Team, was zu einer PR-Katastrophe avancierte, die auch trotz der Bemühungen durch Horizon nicht eingedämmt werden konnte.[12] Als wäre das nicht genug gewesen, kam es auch noch zu Nahrungsmittelaufständen im Land.[8]

Königin Thema Laula geriet dermaßen unter Druck, dass sie schließlich am 16. November 2074 einen schweren Herzinfarkt erlitt und 9 Tage später am 25. November daran verstarb. Ihre Tochter Rani Laula bestieg am folgenden Sonnenuntergang den Thron, verspeiste zeremoniell das Herz ihrer Mutter und ordnete eine vierundvierzig tägige Staatstrauer an.[13]

Wesensveränderungen

Seit dem Anstieg des Hungers und den anderen Ereignissen rund um die Infizierten hatten sich aber weitere Dinge geändert, die langsam aber sicher um ca. 2075 sichtbar wurden. Auch vormals eher "zahme" Vertreter der Infizierten schienen plötzlich ein neues Verhalten an den Tag zu legen.[14]

In London etwa fand sich ein besonders wildes Exemplar von Werwolf, welches nur mit viel Mühe zur Strecke gebracht werden konnte. Laut den Berichten war er schneller und wilder, als es die Art sonst (also außerhalb ihrer Mondperioden) für gewöhnlich zeigt. Die Shadowtalkerin Hannibelle, selbst ein Ghul überprüfte in diesem Zuge Berichte über die Werwolfsichtungen der letzten zwei bis drei Jahre und stellte fest, dass ein deutlicher Trend sichtbar wurde, der belegte, dass sie um einiges boshafter wurden.[14]

Derweil zeigten sich auch die Grendel, die den Metamenschen sonst eher aus dem Weg gingen, ebenfalls ein aggressiveres Verhalten. Nach einer Serie von Entführungen in Snohomish, bei der überwiegend Leute von der Straße verschwanden, die kaum jemand vermisste, wurde die Sache schließlich untersucht. Es stellte sich heraus, dass eine Gruppe Grendel aggressiver jagte, als es sonst üblich für diese Art war. Ähnlich überraschend war auch der Fund einer Grendel-Kolonie in den Katakomben von Paris, die nicht nur wie wild kämpfte, sondern auch (Klein-)Kinder in der Kolonie hatten. Entweder hatten die Grendel also ganze Familien infiziert oder aber sie hatten die Fähigkeit zur Fortpflanzung entwickelt.[14]

Der Prozess der Veränderung, der 2073 einsetzte, setzte sich also weiter fort. Dabei ließen sich einige Veränderungen feststellen, die zeigten, dass die engen Kategorien, die vorher die verschiedenen Typen von Infizierten voneinander abgrenzten, zunehmend verwischt wurden. War es in der Vergangenheit also richtig, wenn man sagte, dass ein Vampir ein Vampir und ein Ghul ein Ghul war, deren Zustand nach der Transformation final und nicht mehr veränderlich war, dann gab es daran auch keine Zweifel. Weiterhin betraf dies auch bestimmte Fähigkeiten und Schwächen. Doch in den späten 2070ern konnte man eine Reihe von Veränderungen beobachten, die zeigten, dass diese Fähigkeiten und Schwächen zunehmend individueller wurden. Sicher, die Infizierten teilten sich nach wie vor eine Reihe von Charakteristika, aber ein Vampir, der nicht mehr in der Lage war, Nebelgestalt einzusetzen, war plötzlich eine Realität geworden, genauso wie der Umstand, dass dies Person möglicherweise resistenter gegenüber Sonnenlicht war oder von Holz nicht verwundet werden konnte. Sogar die Möglichkeit, ganz eigene, exotische Kräfte zu entwickeln, war zu einer neuen Realität geworden - wenn auch nicht unbegrenzte Möglichkeiten bestanden.[15]

Grundlagen

Klassifikation

Das Menschlich-Metamenschliche Vampirische Virus ist ein Gattung-XIII-Virus, das eigentlich "Ghilani" heißt und zu den Retroviren zählt.[2] Ein Retrovirus ist ein Virus, dessen Genom aus RNA besteht und dessen Viruszyklus eine sogenannten "Retrotranskriptionsschrift" umfasst, mit dem aus der RNA eine DNA hergestellt wird.

MMVV bezeichnet aber nicht nur eine Spezies, sondern eine Vielzahl eng verwandter und weiter mutierender Arten, von denen jede ein spezielles Opfer (also einen bestimmten Metatyp oder nicht-metamenschen) befallen kann. Jede MMVV-Art übersetzt, wie auch andere Retroviren, ihre RNA in DNA, welche dann wiederum in das Genom des Wirtes eingefügt wird. Anders als bei anderen Retroviren aktiviert dies aber offenbar eine Reihe Erwachter genetischer Strukturen, die zu rasanten körperlichen Veränderungen führt, vergleichbar mit der Goblinisierung oder SURGE. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2070, die von Minase und de Molay im Auftrag von Shiawase unternommen wurde, deutete darauf hin, dass die von MMVV aktivierten Gene tatsächlich Pseudogene (auch als "Junk-DNA" bezeichnet) sind. Man nimmt an, dass sie Überreste anderer Retroviren darstellen, welche vor Jahrtausenden in die Keimbahn gelangten und bis zu 8% der metamenschlichen DNA ausmachen.[2]

Ursprünglich unterteilte man die verschiedenen MMVV-Viren recht willkürlich in verschiedene Klassen und Stämme. Ältere Publikationen und Laien nehmen oftmals Bezug auf diese, doch inzwischen unterteilt die allgemein anerkannte Klassifizierungen sie in drei verschiedene Untergattungen[2] (wobei MMVV-I mit -Ia eine besondere Unterart besitzt).

Virusvarianten
Variante Systematik Betroffene Metatypen Andere Arten Entdeckung
MMVV-I Ghilani vrykolakiviridae alle Merrow, Naga, Sasquatch, Zentaur 2034 (Harz, Greenbaum)
MMVV-Ia Ghilani vrykolakiviridae sanguisuga (Elf), Mensch, Troll - 2046 (Bruckner, Langer)
MMVV-II Ghilani moneriviridae alle Sasquatch 2039 (Jarka, Criscione)
MMVV-III Ghilani wichtiviridae alle - 2051 (Krieger)

Infektion

Von dem Virus infizierte Personen - allgemein als MMVV-Infizierte oder nur Infizierte genannt - verwandeln sich in Folge einer Infektion in andere Wesen, die an legendäre Kreaturen auf der ganzen Welt erinnern. Sie entwickeln paranormale Kräfte und abnorme Ernährungsgewohnheiten, wozu auch Kannibalismus gehört.[2]

Die Infektion mit MMVV hängt sehr von der Variante ab, da zum Beispiel MMVV-I bewusst übertragen muss. -II und -III hingegen brauchen keine bewusste Übertragung.

MMVV-I
Infektionen mit MMMV-I erfolgen üblicherweise, indem man mit infizierten Körperflüssigkeiten in Kontakt gerät - sei es, weil man einen Angriff überlebt, Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person hat oder weil man bewusst infiziertes Material zu sich nimmt. Üblicherweise erfolgt eine Infektion durch einen Infizierten (so dieser nicht "wild" ist) aber willentlich - das heißt, solange kein Wille und keine emotionale Verbindung zwischen Täter und Opfer herrscht, kann das Virus nicht überspringen. Hinzu kommt auch, dass viele Opfer sterben, bevor das Virus wirken kann - sei es, weil sie am Schock oder Blutverlust zu Grunde gehen. Das Virus wirkt erst, wenn die Essenz ganz entzogen wurde, aber nur weil das Herz ausgesetzt hat, heißt das nicht, dass das Virus auch mit seiner Arbeit beginnt - der Tod muss durch fehlende Lebenskraft einsetzen. Zudem gibt es viele Infizierte, die ihre Opfer aus "ethischen" Gründen töten, bevor sie den Rest der Aura ihres Opfers entziehen, um so weitere Infektionsopfer zu vermeiden.[16]
MMVV-II
Bei MMVV-II hingegen sieht die Sache schon anders aus - eine Infektion kann hier auch schon mit Leichtigkeit via kleiner Kratzer oder Bisse geschehen und das Virus beginnt sofort nach der Infektion mit seiner Arbeit - selbst wenn noch Lebenskraft vorhanden ist.[6]
MMVV-III
MMVV-III ist allerdings der virulenteste aller MMVV-Stämme. Bereits ein Biss oder ein Kratzer - sogar eine einfache Berührung im Falle einer offenen Wunde - reicht vollkommen aus, um das Virus zu übertragen. Bis heute hat man keinerlei Hinweise auf eine Übertragbarkeit per Luft festgestellt, aber man kann sich auch nicht sicher sein, ob sich das nicht doch eines Tages ändern könnte.[17]

Man weiß, dass es einige Überträger gibt, bei denen die Krankheit inaktiv im Blutkreislauf verbleibt, bis sie an andere übertragen werden kann oder bis sie durch irgendeinen Faktor aktiviert wird. Die Reaktion des Virus hängt dabei vor allem vom Umgebungsmana ab.[18] Eine Person, die einmal infiziert wurde und sich verwandelt hat, ist nachfolgend immun gegenüber andere Erreger. Eine Kombination aus Dzoo-Noo-Qua ist also unmöglich. Der Infizierte könnte aber zu einem Überträger für diese Virus-Variante werden.[19]

Mutationen

Auch gibt es weitere mögliche Mutationen des Virus, die möglicherweise bewusst von Vernunftbegabten (sprich Menschen) geschaffen wurden. Bislang wurde MMVV auch als Vektor für DNA-Modifikationen innerhalb der Genetikforschung als besorgniserregend betrachtet und es gibt auch Geschichten über Geheimgesellschaften (siehe Ordo Maximus), die das Virus für ihre eigenen, hinterhältigen Zwecke "verbessern" wollen.[20]

Mit diesem Wissen ausgestattet, erscheint es nicht abwegig, dass es absichtlich erzeugte oder zufällig entstandene Varianten des Virus geben kann, die auch andere Arten - eben nicht nur Metamenschen und andere vernunftbegabte Säugetiere - potenziell befallen können, wie etwa Schimpansen, Grottenschrate oder Flachschädel. Sollte also früher oder später ein Bericht über MMVV-infizierte Exemplare aufkommen, wäre das weniger überraschend, als man annehmen würde. Das "Herumspielen" mit den Ghilani-Retroviren könnte aber potenziell verheerende Folgen auslösen.[20]

Sterile Infizierte

Eine Besonderheit, die man hin und wieder beobachtet, sind sogenannte "sterile" Infizierte. Sprich, sie tragen den Virus zwar, können aber niemanden anstecken, weil das Virus an und für sich nie präsent war. Das kann auch passieren, wenn das Virus auf unvorhersehbare Art und Weise mutiert. Solche Personen könnten einem Nicht-Infizierten ins Gesicht spucken und es würde keinerlei Infektion auslösen.[21]

Nicht-Infizierte Überträger

Auf der anderen Seite der Medaille finden sich MMVV-Positive Personen, die aber selbst nicht zwingend infiziert sein müssen - oder aber sie sind infiziert und tragen gleich mehrere Stämme des Virus auf einmal in sich, die sie wie wild in die Umgebung verteilen können. Es könnte zum Beispiel sein, dass ein Mensch mit einer Fomóraig-Variante infiziert wurde, die bei ihm nicht zur Expression kommen kann. Diese kann er allerdings immer noch (unabsichtlich) in die Welt übertragen.[21]

Critter

An dieser Stelle seien auch zwei Critter zu nennen, die Besonderheiten in dieser Richtung aufweisen. So weisen Chupacabras, die man zumeist in der Karibischen Liga findet, auf, dass sie MMVV in sich tragen und sich vom Blut und Lebensenergie ihrer Opfer ernähren. Jüngste Forschungen haben ergeben, dass diese Wesen bewusst von Menschen erschaffen wurden. Innerhalb ihres Genoms fand man Hinweise, dass sie tatsächlich ein genetische Chimäre aus Mandrill, einem grünen Leguan und MMVV-I, Ghilani Vrykolakiviridae sind. Doch warum man sie erschaffen hat, wird wohl die längste Zeit ein Geheimnis bleiben.[20]

Auf der anderen Seite gibt es den australischen Fallbären, eine erwachte Variante des Koalas. Dieser hat nicht nur einen Appetit auf rohes Fleisch, sondern auch lange den Ruf, vampirisch zu sein. In früheren Forschungsarbeiten wurde der Verdacht geäußert, dass er das Moneriviridaevirus in seiner genetischen Struktur tragen würde. In den 2070ern hat man dies inzwischen widerlegen können und weiß, dass es keine infizierten Koalas sind. Dennoch übertragen sie eine ganze Reihe an MMVV-II-Stämmen, was sie nicht weniger gefährlich macht. Praktisch jeder bislang untersuchte Fallbär trug wenigstens einen Stamm im Blut und einige von ihnen sogar alle bekannte. Auch weiß man von einigen Fällen, in denen sie überlebende Opfer infizierten. Dennoch werden sie bislang noch nicht als großes MMVV-Risiko eingestuft.[20]

Dr. David Wright begegnete bei seiner Exkursion in Afrika innerhalb von Asamando einigen Katzen und Hunden, die blind und haarlos waren. Er hielt sie zunächst für Sphynxen und haarlose Kakah-Züchtungen, doch es scheint eher, als seien diese "Haustiere" mit MMVV infiziert. Sein Ghul-Führer behauptete hingegen, dass die Haustiere lediglich dem MMVV permanent ausgesetzt seien, was diese Symptome verursachen würde, sie jedoch nicht infiziert seien. Bislang kennt die Wissenschaft auch keine Fälle, in denen MMVV auf Haustiere übergesprungen wäre.[22]

Behandlung

Mittels eines Harz-Greenbaum-Bluttests kann man feststellen, ob eine Person ein Infizierter oder wenigstens Überträger eines oder mehrerer der Retroviren ist.[2]

Allerdings existierte auch in den 2070ern noch keine "Heilung" für Infizierte. Sowohl Magie, Genbehandlungen, Retroviren-Cocktails und auch Kombinationen all dieser Techniken bot bislang keinen Halt für die Verwandlung oder überhaupt eine Umkehr, wenn der Prozess einmal begonnen hatte und wurde dieser abgeschlossen, dann war es auch unmöglich, den genetischen Code des Opfers zu verändern, ohne dass das Subjekt in der Folge verstarb. Dennoch führte man die Forschung fort.[23]

Gerüchte sprechen zwar davon, dass Shiawase Biotech seit einigen Jahren an einem Impfstoff arbeiten würde, der das Virus davon abhalten soll, sich bei Vampiren in die Keimbahn einzufügen, was diesen erlauben würde, sich als normale Menschen fortzupflanzen. Der Ordo Maximus soll zudem eine These von Dr. thaum. Martin de Vries widerlegt haben, in der es heißt, dass eine völlige Trennung des Geistes eines Infizierten von seinem Körper die Möglichkeit bieten sollte, die astralen und physischen Probleme getrennt anzugehen. Zudem sind viele elfische Adlige der Meinung, dass ein Banshee "den Kreis beschreiten", d.h. bestimmte spirituelle Aufgaben oder Astralqueste erledigen müsste, um sich von seinem "Fluch" zu reinigen.[23]

All dies sind aber nur Beispiele für verschiedene Ansätze, die allesamt bislang noch keine Wirkung erzielt haben. Solange man nicht stichhaltig beweisen kann, dass eine von ihnen wirkt, geht das Komitee der UNESCO davon aus, dass es keine Heilung von Infizierten und keine präventive Impfung gegen die Krankheit gibt.[23]

Was man aber tun kann, ist rechtzeitig zu reagieren. Zwerge mit ihrer angeborenen Resistenz gegenüber Pathogene und auch der Zauberspruch Krankheit Heilen kann, wenn er rechtzeitig angewandt wird, durchaus einen, wenn auch geringen, Schutz gegen MMVV bieten. Hazmat-Anzüge und ähnliche technologischen Mittel können vor bestimmten Krankheitsvektoren Schutz bieten. Am Ende zählt aber auch, welcher MMVV-Erreger am Werk ist und welche Person davon betroffen ist - nicht jeder Erreger funktioniert bei jeder Person.[24]

Sonstiges

MMVV ist potenziell in der Lage, die in einer Person ruhenden Metagene, die ihn zu einem Changeling werden lassen, zum Ausbruch zu bringen. Allerdings dürfte die Veränderung dann das geringste Problem sein, denn eine Infektion mit MMVV erscheint deutlich schrecklicher.[25]

Wissenschaftlicher Nutzen

Das Verfahren der Leónisation (und möglicherweise auch andere Gentherapien) wurden aus der genetischen Struktur des Menschlich-Metamenschlich Vampirischen Virus' abgeleitet. Praktisch jeder Megakonzern hat in irgendeiner Form ein wenig Forschung über das Virus selbst angestellt, um die Geheimnisse hinter den Fähigkeiten der Infizierten zu ermitteln und auch die negativen Seiten dieses Zustandes zu überwinden. So wurden etliche vom Virus abgeleitete Plasmid-Trägersubstanzen als Vektoren für eine schnellere Neukodierung getestet.[26]

Transformation

Der Phänotyp, den ein infizierter Organismus ausprägt, unterscheidet sich deutlich nach Art- bzw. Unterartzugehörigkeit und nach infizierendem Virus-Stamm. Dabei unterscheiden sich die Stämme in einigen Charakteristika, genauso wie auch die daraus entstehenden Phänotypen unterschiedlich bezeichnet werden. Dennoch haben alle Stämme und Ausformungen gewisse Charakteristika, die sie sich teilen, wie etwa die Notwendigkeit, sich von Essenz ernähren zu müssen, weshalb sie Jagd auf (Meta-)Menschen machen müssen, um deren Blut oder Fleisch zu sich zu nehmen.

Die Metamorphose einer mit MMVV infizierten Person scheint vollständig von der Metaspezies des Opfers und nicht von der des Infizierten abhängig zu sein. Die üblich genannten Transformationen sind dabei nicht verbindlich, sondern lediglich die Norm; hin und wieder schlägt das Virus aber ein Schnippchen und sorgt für eine Verwandlung, die fernab erwarteter Resultate liegt, etwa, wenn ein Elf zu einem Vampir statt zu einer Banshee wird.[27]

Auch 2070 hat noch keine der metamenschlichen Unterarten eine Ausprägung gezeigt, die nicht ihrer Grundart entsprechen würde. Dieser Umstand lässt darauf schließen, dass die Ausformung vom allgemeinen Grundstock des Meteaartenerbguts abhängig ist und nicht von feineren Abstufungen bei den Metavarianten. Ein Minotaurus, der mit MMVV-I infiziert wird, verwandelt sich also, wie auch der "normale Troll", in einen Dzoo-Noo-Qua (außer er wird überraschenderweise zu einem Minotaurenvampir).[28]

Die Ursache für diese unterschiedlichen Ausprägungen ist nicht bekannt und Forschungsteams auf der ganzen Welt sind sich uneinig, was die Ursache dafür ist. So gibt es auf der einen Seite Verfechter der Theorie, dass es mindestens ein Dutzend MMVV-Stämme geben muss, von dem jeder eine einzelne Menschenart befällt, die aber im Gegenspruch zu dem anderen Lager steht, welches der Meinung ist, dass es nur einen Stamm gibt, der jedoch alle metamenschlichen Spezies befällt. Und natürlich gibt es denn auch noch dazwischen Lager, zu deren Vertreter auch Dr. Thomas McAllister gehört, der auf beiden Seiten überzeugende Argumente findet, aber auch darauf verweist, dass kein Lager die beobachteten Theorien vollständig erklären können.[29]

Unterarten

Allerdings gibt es auch noch Besonderheiten bei Ghulen und Vampiren, die jeweils einige regionale Unterarten kennen, wie etwa die afrikanischen Sasabonsam oder die japanischen Gaki. Keine anderen Infiziertengruppen kennen mehrere Varianten - und auch 2072 wusste man nicht, warum diese Unterscheide diesen Unterarten ausgelöst wurden. Spekulationen reichen von bestimmten genetischen Merkmalen bis hin zu kulturellen Ansichten der Opfer. Der Umstand, dass MMVV ein magisch aktiver Virus ist, lässt auch solche Ansichten durchaus zu, da diese Unterarten einem geographischen Muster und somit auch einer gewissen kulturellen Bedeutung zu Grunde liegen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass ein bestimmter Stamm der Krankheit diese Transformation auslöst. Vielleicht aber ist es am Ende eine Mischung aller hier genannter Faktoren oder etwas, das noch nicht in Betracht gezogen wurde.[18]

Die erste Nacht

Nach der Transformation ist die erste Nacht eines Infizierten vor allem von Hunger geprägt, der die Person gegen jeden Willen und jedes Gewissen antreiben. Die infizierte Person wird vermutlich zunächst zum Kühlschrank taumeln, sich vollstopfen und - etwa bei Vampiren - alles anschließend wieder erbrechen. Die Sinne verändern sich (abhängig vom jeweiligen Typ) und werden mitunter schärfer. Vampire etwa hören die Herzschläge der Personen um sich herum, sie riechen Blut und ihre Infrarotsicht betont Puls und die Wärme lebender Opfer. Dies ist der Moment, wo der Instinkt übernimmt und der Vampir stürzt sich auf das Opfer, welches er zuerst findet.[30]

Veränderungen

Ein oftmals geäußerter Irrtum ist die Annahme, dass MMVV-Infizierte "Untote", bzw. "lebende Tote" wären. Wissenschaft und Thaumaturgie konnten aber bislang beweisen, dass solche Post-(Meta-)Menschen biologisch lebendig sind.[2] Allerdings erscheinen sie auf Wärmebildern "kalt", wie man es sonst bei einem toten Körper sehen würde. Das liegt allerdings daran, dass ihr Kreislauf quasi auf "Sparflamme" läuft und es gibt auch individuelle Unterschiede, bei denen einige wärmer erscheinen als andere.[31]

Sämtliche Veränderungen, die Infizierte durchmachen, variieren natürlich von Person zu Person und zu der Art, in die sich eine Person verwandelt. Allerdings gibt es eine Reihe von Charakteristika, die man bei allen Arten zu einem gewissen Grad feststellen kann. Was allerdings diese Fähigkeiten auslöst, weiß man nicht oder gar, warum alle MMVV-Varianten diese Fähigkeiten aufweisen.[29]

Ernährung

Die wohl offensichtlichste und grausamste Veränderung, die MMVV-Infizierte durchmachen müssen, ist die Veränderung ihrer Ernährungsgewohnheiten, die sie automatisch zu einem Leben am Rande der Gesellschaft verdammt und stigmatisiert. Die Ernährungsgewohnheiten von MMVV-Infizierten variieren, aber sie alle teilen sich die Notwendigkeit, metamenschliches Material zu sich nehmen zu müssen - Blut, Organe, Fleisch, Knochen, etc. Studien deuten darauf hin, dass MMVV-positive Personen pro Woche wenigstens 1 Prozent (bis 5 Prozent[32]) ihres Körpergewichts an entsprechendem Biomaterial zu sich nehmen müssen, da sonst Symptome für Mangelernährung auftreten. Diese Ernährungsweisen beruhen auf einer Kombination von natürlichen und paranatürlichen Bedürfnissen. Das Verdauungssystem des Infizierten wird durch die Verwandlung mutiert und spezialisiert. Verdauungstrakte von Vampire und Banshees besitzen keine symbiotischen Bakterien, die die Nahrung zerlegen und sind daher als Hämovoren gänzlich vom Blut ihrer Opfer abhängig. Alle infizierten weisen zudem eine deutliche Vorliebe für eine karnivore Ernährungsweise auf. Hinzu kommt das permanente Bedürfnis, neben den physischen Erfordernissen, eine metamenschliche Aura in der Nahrung zu verzehren, sowie manchmal große Schübe von Mana, die sie direkt aus der Aura eines metamenschlichen oder anderen intelligenten Wesens ziehen, was scheinbar die essenzielle Ernährung für das Virus an sich zu sein scheint.[33]

Essenz des Opfers

Während Infizierte, die aus MMVV-II und MMVV-III einzig Fleisch, Knochen, etc. benötigen, bilden die MMVV-I-Infizierten eine Besonderheit, denn sie leiden an konstantem Essenzverlust und können Essenz nur durch die Ernährung wieder zurückgewinnen. Verlieren sie zu viel Essenz, sterben sie. In der Folge sind sie darauf angewiesen, (Meta-)menschliche Opfer zu konsumieren, um diesen Verfall aufzuhalten.[34]

Es gibt aber durchaus widersprüchliche Meinungen darum, wovon genau sich ein solcher Infizierter ernährt. Ob es nun magische Bestandteile der Seele sind oder einfach um die Energie, die Körper und Seele verbindet - nichts ist wirklich abschließend geklärt. In jedem Fall existiert eine Verbindung zur holistischen Gesundheit von Körper und Geist, die durch die kannibalistische Ernährungsweise geschädigt wird.[26]

Laut einem Shadowtalk-Kommentar von The Smiling Bandit von 2077 gab kam vor einigen Jahren kam eine Gentherapie auf, die angeblich die Essenz der Opfer wiederherstellen konnte. Allerdings scheiterte sie am Ende, weil es zwei Faktoren gab, die unüberwindbar waren. Die erste war eine bislang kaum bekannte Krankheit namens "Manaverschiebungssyndrom". Dabei wurde die Trennung zwischen der Lebenskraft des Patienten und seinem Körper bewirkt, was dazu führte, dass die betroffene Person unter spontanen Fugue-Perioden (also Erschöpfungszuständen) litt, sowie ein erhöhtes Krebsrisiko hatte und gegenüber Magie bedeutend anfälliger wurde. Auch zeigte sich, dass solche Personen eine bedeutend höhere Wahrscheinlichkeit hatten, von Geistern besessen zu werden. So konnten etwa Shedim leichter durch die Risse in den Körper eindringen und ihn übernehmen. Die andere Hürde war der Umstand, dass sämtliche Naniten im Körper plötzlich durchdrehten, was jegliche Tech unbrauchbar machte und nicht mehr weiterentwickelt werden konnte.[35]

Ernährungsweise

Dabei ist die Art, wie sie es tun, sehr von der jeweiligen Virusart und dem Phänotyp abhängig, wie und was sie konsumieren. Ein Vampir etwa muss als Hämovore das Blut seiner Opfer trinken, da er nichts anderes verdauen kann. Dzoo-Noo-Quas hingegen brauchen das rohe Fleisch ihrer Opfer, um die darin befindliche Lebenskraft zu erlangen.[34] Die unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten der jeweiligen Arten sorgen aber auch für eine gewisse Synergie - die Überreste eines leer gesaugten Opfer können mitunter noch für Ghule energetisch interessant sein, zumal der Verkauf eines infizierten Leichnams auch genug Probleme bringen würden.[36] Auch weiß man, dass Ghule und Nager durchaus zusammenarbeiten - Ghule tun sich am Fleisch gütlich, während die Nager die Knochen eines Opfers fressen.[18]

Manchmal finden sich auch tatsächlich freiwillige Opfer, die, warum auch immer, ihres Lebens entsagen wollen, aber der Großteil der Opfer von MMVV-Infizierten ist am Ende unfreiwillig. Die Nahrungsaufnahme, die bei Vampiren geschieht, ist beileibe nicht so extrem wie bei den Arten, die das rohe Fleisch fressen. So können Vampire zum Beispiel Essenz in kleinen Dosen rauben - aber am Ende ist es eben auch dies: Ein Stehlen der Lebenskraft, die nicht zurückgewonnen werden kann.[16] Freiwillige Opfer könnten unter anderem Insassen von Todeszellen sein.[30]

Infizierte haben zum Teil ein sehr eigenes Verständnis von ihrer Nahrungsaufnahme. Dabei spielen Rechtfertigungen und Pragmatismus durchaus eine gewisse Rolle. Einige sehen sich an einer neuen Stelle innerhalb der Nahrungskette und vollführen, ähnlich wie Toxische Schamanen eine "Selektion der Population". Solche Personen gehen zumeist sehr skrupellos vor. Andere wiederum genießen es, Metamenschen zu jagen oder versuchen, sich nach gewissen Moralvorstellungen zu ernähren, etwa indem sie Vergewaltiger und Zuhälter priorisieren, so etwa in dem Fall von Shadowtalker Red. Allerdings hat nicht jeder Infizierter auch ein Verlangen nach Konfrontation. Ghule übernehmen mitunter Friedhöfe oder arbeiten als Ärzte, Organschmuggler oder andere Bereiche.[30]

Künstliche Nahrung

Tests haben ergeben, dass geklontes metamenschliches Blut und Fleisch, sowie auch Bioware nur einige dieser Ernährungsbedürfnisse befriedigen kann. Schnell wachsende unreife Klone könnten eine teure, aber brauchbare mittelfristige Lösung für die Notwendigkeit darstellen, MMVV-Positive von der Gesellschaft fernzuhalten. Da es allerdings offensichtlich ethische Implikationen in dieser Option gibt, haben sich bereits einige nationale Bioethik-Kommissionen gegen diese Praxis ausgesprochen.[33]

Im Zuge konzertierter parawissenschaftlicher Forschungen versucht man weiterhin, brauchbare Ersatznahrung für MMVV-Infizierte zu synthetisieren. Besonders Yakashima hat hier bereits einige nennenswerte Zuschüsse seitens der Draco Foundation und von Aztechnology für die Entwicklung eines Zauberspruchs erhalten, welcher tierisches Fleisch dauerhaft so verändern kann, dass es die astralen Spuren einer metamenschlichen Aura imitieren kann. Die Testprodukte waren allerdings Anfang der 2070er noch weit von möglichen Feldversuchen entfernt.[33]

Hungersymptome

Hungersymptome sind für MMVV-Infizierte so gefährlich wie für normale Metamenschen. Nach vier Wochen der Unterernährung und des Hungers folgen Phasen, in denen ein körperlicher und geistiger Verfall einsetzt. Es kommt zu Gewichtsverlust, Muskel- und Gewebeatrophie, Haarausfall (sofern die Art überhaupt noch Haare besitzt), Antriebslosigkeit, Hungerkrämpfe, Depressionen, Paranoia, Apathie und einem verringerten Sexualtrieb, ehe der Infizierte verstirbt.[32]

Belohnungssystem

Der Grad zwischen ungezügeltem Fressen und selektiver Nahrungswahl hat allerdings mehr als nur moralische Konsequenzen. Ein Wesen, das ungezügelt frisst, wird mit höherer Macht belohnt. Übermütige Infizierte ernähren sich häufiger, unterdrücken das Virus dementsprechend auch nicht, was ihm die Möglichkeit zur freien Entfaltung und so auch zur Entwicklung gibt. Auf der Umkehrseite sind jene Infizierte, die nicht einfach fressen, töten und verbreiten, niemals so mächtig wie ihre "wilden" Artgenossen, die Fähigkeiten aufweisen, die man sonst nirgends findet. Dabei zeigen einige Gerüchteweise sogar Fähigkeiten auf, die man sonst nur in Legenden findet - das heißt nicht, dass ein Vampir, der selektiv tötet, solche Fähigkeiten nicht ebenfalls entwickeln könnte, er bräuchte nur wesentlich länger. In diese Kerbe kann man den "Stress" des Fressens auch mit Cyberpsychosen schwer vercyberter Personen vergleichen, die immer weniger Ventile zur Expression erlangen. Ein Infizierter, der an seiner Menschlichkeit hängt, wird hingegen gesündere Mittel finden, um seinen Stress auch wieder loszulassen.[37]

Bandersnatch-Gleichung

Innerhalb der Infizierten-Forschung gibt es Hinweise, dass die Ernährung der Infizierten möglicherweise gar nicht so starr ist, wie man glaubt. Dahingehend wurde eine Parabel aufgestellt, die man als "Bandersnatch-Gleichung" bezeichnet. Die Prämisse dahinter ist simpel:[35]

"Wenn Bandersnatchii sich in der Wildnis vermehren und Sasquatche infizieren können, um den Kreis möglicher Paarungspartner zu erweitern, wie kann sich dann ohne einen permanenten Nachschub an Sasquatchen eine stabile Population entwickeln?" Vereinfacht ausgedrückt gibt es auf der Welt gar nicht genügend Sasquatche, um die Bedürfnisse all der Bandersnatches zu stillen, die es in der Wildnis geben muss.[35]

A priori wirft es die Frage auf, warum Bandersnatchii also Nicht-Sasquatche überhaupt angreifen, besonders angesichts der Tatsache, dass sie über eine natürliche Tarnung verfügen, um nicht entdeckt zu werden. In diesem Zusammenhang gibt es auch Hinweise darauf, dass sie in der Lage sind, das Fleisch anderer vernunftbegabter Spezies zu fressen, um ihren Hunger zu stillen.[35]

Diese Gleichung kommt also zum Schluss, dass Bandersnatchii viele verschiedene Nahrungsquellen nutzen können, aber aus ihrem Fortpflanzungsdrang heraus Sasquatche bevorzugt als Beute auswählen und attackieren. In Hinblick auf die Gleichheit von Lust und Hunger, die sich laut Shadowtalker Red für Infizierte ähnlich anfühlen, scheint also durchaus eine gewisse Instinktsteuerung dahinter zu stecken.[35]

Aus dieser Gleichung heraus ergeben sich auch gewisse darwinistische Populationskontrollen:[35]

1.) Die Population wird nie so groß, dass sie nicht mehr ernährt werden kann; viele potenzielle Wirte werden stattdessen einfach aufgefressen.
2.) Nur die besten potenziellen Wirte durchlaufen die Transformation, da sie stark oder clever genug waren, um den Angriff zu überleben.
3.) Unabhängig davon, ob sie sich ihren Intellekt bewahren oder zu wilden Bestien werden, verbleibt der Impuls zur Fortpflanzung.

Man kann sehr vereinfacht sagen, dass Bandersnatchii Sasquatche schlicht bevorzugen, weil sie ihnen am besten schmecken. Dahinter steckt aber ein psycho-physiologischer Zwang - die Ernährung kann also durchaus variieren, aber der Virus sorgt dafür, dass gewisse Nahrungsquellen einfach bevorzugt werden, weil er so die besten Möglichkeiten zur Fortpflanzung bietet, indem er neue potenzielle Wirte infiziert und verwandelt. Daher bevorzugen Infizierte ihre Artgenossen.[35]

Körperliche Veränderungen

Sinne

Alle Formen besitzen in irgendeiner Art und Weise erweiterte Sinne. Während in manchen Fällen nur die bestehenden Sinne verstärkt werden, entwickeln viele Formen neue Sinne, wie etwa Vampire, die in der Lage sind, im infraroten Bereich zu sehen.[29]

Stärke und Geschwindigkeit

Der Virus verändert aber nicht nur die Verdauung und die Sinne, sondern es verdrahtet auch das Nervensystem seines Wirtes neu, um Signale schneller vom Hirn in den Körper zu schicken. Daher weisen MMVV-Infizierte allesamt eine messbare Verbesserung ihrer Reaktionszeit im Vergleich mit Nicht-Infizierten auf. Die meisten von ihnen verfügen auch über eine erhöhte Laufgeschwindigkeit und robustere Konstitution. Einige von ihnen besitzen außerdem die Fähigkeit, die eigene Geschwindigkeit sogar willentlich mittels magischer Fähigkeiten zu erhöhen, wodurch sie atemberaubende Geschwindigkeiten erreichen können.[29]

Hinzu kommt auch eine gesteigerte Körperstärke bei allen Formen. Für die meisten ist dies aber nur ein magischer Zustand, vergleichbar mit einem Zauberspruch, der aufrecht erhalten wird, aber einige Ausformungen legen auch tatsächlich an Muskelmasse in erheblichem Maße zu. Unabhängig von dem Umstand erlaubt dies dem MMVV-Infizierten in seiner Rolle als Jäger eine einfachere Handhabung seines Opfers. So kann ein typischer Vampir es körperlich auch mit einem typischen Troll aufnehmen und zeigt gute Chancen, eine solche Auseinandersetzung auch zu gewinnen.[29]

Regeneration

Beachtlich ist ebenfalls die Fähigkeit aller MMVV-Infizierter, Verletzungen binnen kürzester Zeit zu regenerieren. Das Virus verändert die genetische Struktur, mit der es sich verbindet, in rasender Geschwindigkeit und kann so einen fast toten Vampir binnen Minuten wieder auf die Beine bringen. Selbst der Verlust von Gliedmaßen und Organe kann im Laufe der Zeit wieder Rückgängig gemacht werden.[29]

Diese Widerstandsfähigkeit zeigt sich auch darin, dass der Alterungsprozess aussetzt und die Abwehr von Giften und Pathogenen wird verbessert.[29]

Fortpflanzung

Sämtliche MMVV-Infizierte sind zwar zum Geschlechtsverkehr durchaus befähigt, aber die nicht alle von ihnen sind auch fruchtbar. Die einzige Möglichkeit, ihre Zahlen zu erhöhen, liegt also in der Infektion, wobei sich ein Großteil der Opfer erst im späteren Leben mit dem Ghilani-Retrovirus anstecken. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass infizierte auch regulär Nachwuchs zeugen, der von Geburt an infiziert ist.[38]

Die Ausnahmen für diesen Zustand sind Bandersnatchii, Fomóraig, Ghule und Werwölfe, die allesamt infizierten Nachwuchs auf die Welt bringen.[38] Dennoch wird die Welt nicht von Infizierten überflutet - am Beispiel der Bandersnatches weiß man zum Beispiel, dass speziell diese Sorte sich wie wild paart, aber bei der Brutpflege heillos versagt. Die Bestände wachsen dementsprechend nicht so explosiv, wie man glauben mag, denn viele der Jungen erreichen ihre Kindheit nicht und noch weniger überleben bis ins Erwachsenenalter.[6]

Banshees, Dzoo-Noo-Quas, Goblins, Nosferatu, Vampire und auch Wendigos geben das Virus hingegen zwar in der Keimbahn weiter, doch die Föten entwickeln sich nicht entsprechend. Solche infizierten Kinder sind keine Überträger und können das Virus nicht an andere weitergeben, aber die Kinder dieses Nachwuchses können als Infizierte geboren werden.[38]

Infiziert geborene Kinder leiden mitunter an Neotenie, sprich, sie verharren in einem kindlichen Zustand.[39]

Psychische Veränderungen

Wissenschaft und Thaumaturgie sind sich ebenfalls einig darin, dass Infizierte in der Regel intelligent sind. Allerdings führt das psychologische Trauma und die Gehirnschäden, die manchmal im Zuge der Verwandlung auftreten, dazu, dass einige von ihnen in einen tierischen Zustand zurückfallen.[2]

Um zu differenzieren werden Personen daher entweder in die Kategorie der "wilden Infizierten" oder der "funktionalen Infizierten" unterteilt. Erstere sind kaum mehr als wilde, gefährliche Tiere, letztere sind zur Interaktion mit der Gesellschaft fähig und wissen auch, wie sie damit umgehen können.[8]

Paranormale Veränderungen

Die wohl bedeutendste Veränderung, die im Rahmen der Infektion auftritt, ist der Umstand, dass das Virus offenbar in der Lage ist, ein unerkanntes oder ungenutztes magisches Potenzial seines Opfers freizusetzen und in der Regel wird auch eine bereits vorhandene magische Begabung beibehalten. Man braucht sich vermutlich nicht vorstellen, wie gefährlich ein Vampiradept ist, wenn er auf dem Zenit seiner Macht steht.[29]

Sämtliche MMVV-Infizierte sind Erwachte, wenn auch nicht notwendigerweise Zauberer. Duale Infizierte, wie etwa Ghule, sind in der Lage, zu Askennen und können auch gegen astrale Wesen vorgehen, aber nicht zwangsweise magische Fertigkeiten erlernen, Astralprojektion nutzen, intiieren oder gar Foki an sich binden.[32]

Astralebene

Auf der Astralebene erscheinen Infizierte üblicherweise in unsteter Form, da diese vom Virus gestört wird. Nehmen sie Nahrung zu sich, wird diese Aura gestärkt, aber sie wird gleichsam auch geschwächt, wenn sie Essenz verlieren oder ihre Fähigkeiten einsetzen.[16] Die Aura eines Erwachten lässt sich also immer erkennen, allerdings sind jene mit magischen Fähigkeiten auch in der Lage, wie auch nicht-infizierte Personen, Maskierung zu nutzen, um diesen Zustand zu verbergen.[32]

Technomantie

In den 2060ern gab es tatsächlich noch ein paar Ghul-Otakus, aber seit den Veränderungen von 2073 ist es unmöglich geworden (vllt. war es das aber schon vorher), sowohl Resonanz zu nutzen, als auch infiziert zu sein.[15] Es gibt also keine Technomancer unter den Infizierten, denn MMVV ist magisch und daher völlig inkompatibel mit der Resonanz.[40]

Schwächen

Augmentierungen

Infizierte sind durchaus in der Lage, sich augmentieren zu lassen, was aber aufgrund ihrer Kondition ein wenig problematisch ist. Durch die infektiöse Natur ihrer Körperflüssigkeiten macht sie das in den Augen vieler Kliniken und ähnlicher Einrichtungen zu wandelnden biologischen Risiken und führt bei genetischen Behandlungen zudem zu schweren Komplikationen.[32]

Hier kommt auch ihre enorme Regenerationsfähigkeit ins Spiel, die an dieser Stelle einen negativen Nebeneffekt zeigt, denn die Implantation von Bodytech wird durch diese erschwert (manche Stimmen behaupten, dass es unmöglich sei, aber das ist nicht ganz korrekt). Die Heilkräfte des Infizierten machen stundenlange Operationsvorgänge unmöglich, die bei einigen Implantaten einfach notwendig sind und bereits bestehende Cyberware wird meistens vom Wirtskörper abgestoßen, was dafür sorgt, dass die 'Ware in sehr bizarrer und schmerzhafter Weise aus dem Körper "geschwemmt" wird. Spezielle Operationstechniken für Infizierte, mittels derer sie Cyberware erhalten können sind aber durchaus vorhanden, wenngleich auch exorbitant teuer und verlangen speziell geschultes Personal, dass den Willen und das nötige Equipment braucht, um so eine Prozedur auch durchzuführen. Am ehesten wird man daher in Asamando fündig, die die meisten ihrer Kliniken entsprechend ausgestattet haben. Zu Guter Letzt bleibt auch die Art der 'Ware von Relevanz: Der Körper eines Infizierten reagiert sehr sensibel auf Implantate, weshalb nur Deltaware bei diesen auch verbaut werden kann. Vercyberte Infizierte sind also sehr selten.[29]

Dennoch gibt es einige Infizierte, die Bioformung, bzw. Schönheitschirurgie nutzen, um als normaler Vertreter ihres Metatyps durchzugehen, was besonders bei Ghulen sehr beliebt ist. Typen mit Regenerationsfähigkeiten hingegen sehen nach einer Weile wieder so aus wie vor der Operation, wenn ihr Körper wieder verheilt ist.[32]

Allergien

Eine andere Schwäche, die neben dem konstanten Essenzverlust bei allen Arten vorhanden ist, ist die Allergie gegenüber Sonnenlicht, die je nach Art mal stärker und mal schwächer ausgeprägt ist. Die Körperzellen der Infizierten reagieren stark auf den ultravioletten Bereich in natürlichem Sonnenlicht, was die meisten künstlichen Lichtquellen nicht aufweisen.[29] Seit der Intensivierung der Allergien ab 2073 sind die Dinge natürlich bedeutend kritischer geworden. Eine Wolkendecke zum Beispiel schützt nicht gegen UV-A-Strahlung, die auch die Wolken von Sprawls wie Seattle problemlos durchschneidet. Selbst in Kombination mit einem Gewitter ist dies problematisch, da die Verbrennungen dann stattdessen einige Minuten später eintreten, aber der Schmerz kommt immer.[41] Weiterhin wird Sonnenlicht auch von Beton, Asphalt und Fenstern reflektiert, weshalb auch der Einsatz von Sonnenschirmen oder der Aufenthalt in den Schatten nicht wirklich eine Option sind. Man braucht also wenigstens eine Kapuze und eine Vollgesichtsmaske - und selbst diese Dinge können die Effekte nur verringern, aber nicht negieren. Künstliches UV-Licht ist ebenfalls unangenehm, aber meist nicht stark genug, um anaphylaktische Schocks auszulösen. Sicherheitseinrichtungen nutzen allerdings strahlungsintensive UV-Strahler ein, die ausreichend ist, um einen Infizierten am Einsatz seiner Kräfte zu hindern.[42]

Hinzu kommt noch ein psychosomatisches Phänomen, da viele Infizierte nicht viel über ihren Zustand und das entsprechende Krankheitsbild wissen. Oftmals verfallen sie - quasi als "Ersatz" - in Klischees und Verhaltensweisen, die sie aus den Medien kennen. In der Folge entwickeln sie psychosomatische Allergien gegenüber heilige Symbole, Knoblauch, Silber und andere Dinge, die mit typischen "Vampirjägern" assoziiert werden. Trotz ihrer psychosomatischen Natur sind die Auswirkungen dank des Stigma-Effektes aber sehr real. Ein Vampir, der glaubt, dass ihn ein Kreuz oder Weihwasser bei Berührung verbrennt, wird auch diese Effekte feststellen können.[39]

Allergien wie etwa gegenüber Holz zeigen sich schon bei einfachen Berührungen. Wenn sich ein Vampir also auf einen unlackierten Mahagoni-Tisch stützt, bekommt sofort Blasen an den Händen.[41]

Sicherheitsdesigns gegen Infizierte

Die konstante Bedrohung, die ein MMVV-Infizierter Eindringling darstellt, hat die Sicherheitsdesigns einiger Anlagen entsprechend verändert. Um etwa gegen die Nebelgestalt eines Vampirs angehen zu können, werden Lüftungssysteme mit UV-Filtern eingesetzt, Türen luftdicht verschlossen und Aerosole mit Holzpartikeln und starke UV-Strahler eingesetzt, was billige und effiziente Methoden sind. Auch Hüter sind ein Mittel der Wahl, da Vampire Dualwesen sind. Weiterhin helfen auch medizinische und Infrarotscans, die Infizierte aufgrund ihrer physiologischen Besonderheiten leicht erkennen können.[26]



Endnoten

Quellenangabe

Widersprüche

Konflikt: Wildwechsel: Das Critterdossier S.68 / Runnerkompendium S.81
Abweichung: Fortpflanzungsfähigkeit
Während laut Wildwechsel: Das Critterdossier alle MMVV-I- und MMVV-II-Infizierten (mit Ausnahme des Bandersnatch) als unfruchtbar gelten, wird in Runnerkompendium angegeben, dass einige Arten durchaus fruchtbar sind.

Index

Quellenbücher

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Romane

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