Künstliche Intelligenz

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Künstliche Intelligenzen (engl. artificial intelligence) sind seit Beginn des Computerzeitalters ein Traum der Forschung. Menschen können aus Wahrnehmungen Schlüsse ziehen, Maschinen nicht. Um Schlüsse zu ziehen, braucht es jedoch kein Bewusstsein. Ein Vogel zieht Schlüsse für den Nestbau (z.B. wo finde ich passende Stöckchen, welches ist der beste Ort für das Nest, usw.) aber hat kein Bewusstsein.

Vorläufer

Nicht-bewusste KI nahm den Anfang mit Expertensystemen, die schon eine große Komplexität erreichen können. Vorgegebene Erfahrungen versierter menschlicher Experten und hinterlegtes Faktenwissen im Zusammenhang mit Fallunterscheidungen machen ein Expertensystem aus. Echte Rückkopplung im Sinne einer Abweichung vom hinterlegten Sachverhalt ist nicht vorgesehen. Autopiloten und Drohnensteuerung sind Beispiele, so wie semi-autonome Knowbots z.B. zum Datensammeln in der Matrix.

Expertensysteme mit Freiheitsgraden: Wie ein Vogel durchaus intelligentes Verhalten an den Tag legt und komplexe Entscheidungen trifft, kann auch eine Nicht-Bewusste KI dem Menschen problemlos das Wasser reichen, wenn es sich um eine Anwendung für einen bestimmten Bereich handelt.

Ich-Bewusste KI

Die Idee einer echten KI ist nun, ein sich selbst organisierendes System zu schaffen, dass bei Erreichen genügender Komplexität den Denkprozess von sich aus anstößt.

Entscheidend für den Sprung vom selbst lernenden Programm zur echten KI ist, dass sie das Korsett ihrer vorgegebenen Programmierung mehr oder minder abstreift und ein Ich-Bewusstsein (und ggf. auch so etwas wie Gefühle) entwickelt. Wann genau Bewusstsein einsetzt, ist nicht bekannt, man nimmt aber an, dass eine Art von X-Faktor, eine unbekannte Komponente notwendig ist, damit ein Computerprogramm zur echten, unabhängig denkenden (und handelnden) KI wird.

Künstliche Intelligenz in der Sechsten Welt

Echte künstliche Intelligenzen (neuerdings auch "Synthetische Intelligenzen", "Digitale Intelligenzen", "Digitale Bewußtsein", "autonome Knowbots", "E-ntelligenzen" oder "I-Konstrukte") sind in der sechsten Welt seit spätestens 2050 bekannt.

Obwohl die genauen Gründe für das Entstehen einer KI bislang vollkommen ungeklärt sind (es existiert keine KI, die vollkommen absichtlich geschaffen wurde, allen gemeinsam ist ein unvorhersehbarer "Zufallsfaktor", der ihr Erwachen ausgelöst hat), gibt es doch einige Fakten welche scheinbar für die Entstehung einer KI notwendig sind bzw. diese begünstigen:

  • Ein extrem hochentwickeltes Ursprungs-Programm muß existieren (z.B. ein semi-autonomer Knowbot, IC, ein hochspezialisiertes Börsenprogramm, etc.).
  • Dieses Programm muß Zugang zu enormen Mengen Rechenkraft besitzen
  • Das Programm muß über lange Zeit (Jahre) hinweg laufen

Sind diese Bedingungen gegeben kann ein (bislang unbekannter, aber sicherlich seltener) Auslöser die Weiterentwicklung in eine KI fördern.

Bislang gibt es zwei Generationen von Künstlichen Intelligenzen:

Generation 1

Bis 2064 gab es nur drei künstliche Intelligenzen, welche in der Matrix beinahe allmächtig waren. Keine von ihnen wurde nach dem zweiten Crash wieder gesehen.

Gerüchte sprechen allerdings von zwei bis vier weiteren, die jeweils zumindest kurz vor ihrer "Geburt" standen oder sogar bereits erwacht und sich ihrer selbst bewußt waren, als sie vernichtet wurden bzw. sich im zweiten Fall selbst vernichteten:

  • Alice
  • APEX
  • PEDE - intelligenter Computer bzw. hardgecodete KI die bei der Itaru Corp. entstand.[1]
  • namenlose KI, die sich im Mainframe eines Chemiewaffenlabors entwickelte, und nach ihrem Erwachen - entsetzt über den Zweck der Anlage, in der sie geboren worden war - praktisch Suizid beging.[2]

In jedem Fall hat der Konzerngerichtshof nach dem Crash 2.0 ein förmliches, striktes Verbot ausgesprochen, dem zu Folge keiner der Megakons künftig versuchen sollte, eine neue KI zu erschaffen.

Generation 2

Im Verlauf des Jahres 2070 traten neue künstliche Intelligenzen auf, welche nur über einen Bruchteil der Macht der Künstlichen Intelligenzen der ersten Generation verfügten. Bei diesen unterscheidet man zwischen drei Arten:

Proto-Bewußte

Künstliche "Intelligenzen" auf dem Niveau von Tieren, die aber bereits autonomer und unvorhersagbarer sind als selbst der komplexeste semi-autonome Knowbot.

  • Gargoyles - Proto-Bewußte KI-Gruppe, Jägerisch und Territorial - Critter der Matrix
  • Rufus - Proto-Bewußte KI lebt im Geschäftsknoten von «EvoToys» in der Innenstadt von Seattle - lästig aber geduldet, da von Evo zur Werbung genutzt.

Meta-Bewußte

Künstliche Intelligenzen auf etwa menschlichem Niveau - also mit Denkstrukturen, welche denen von Metamenschen ähneln.

  • Arcturus - aus einem semiautonomen Knowbot in Evos MetaMatrix entstanden, heute bei Evo angestellt
  • Bai Li - erste KI die offiziell (Dezember 2070) zum Buddhismus konvertierte
  • DarkEye5 - Hardgecodete KI eines Ares Spionage-Satelliten
  • Goldenboy - Börsen-Genie, ihr Code ist durch Jormungand-Reste korrumpiert, und sie sucht verzweifelt ein "Heilmittel"
  • Immaculada Aglipay - AIdoru
  • Neka - aus einem Online-Spiel entstandene, relativ schwache KI
  • Opaline - romantisch veranlagte, auf BTL Niveau agierende KI - Grund für einige Selbstmorde
  • Ohara - skrupellose KI, aus dem Persona-Programm eines Idoru-Charakters in Kwonshams «Glitterworld 4»-VR-Matrixspiel entstanden.
  • Pulsar - KI-"Botschafter" und Vermittler, arbeitet mit Evo und Horizon zusammen, politisch stark aktiv für KI-Rechte
  • Ruben - KI in den Wüstenkriegs-Gebieten Nordafrikas als Schieber und Hehler für Söldner agiert und alles von der Matrix aus erledigt
  • Sojourner - erste (mit der Entführung der Aztechnology-Raumstation Tlaloc) an die Öffentlichkeit getretene KI der zweiten Generation,
  • Teskit - KI, die bei Horizon angestellt ist - wegen ihres Quellcodes aber von Xiao-Renraku beansprucht wird und daher Gegenstand eines Rechtsstreits ist
  • Urania - KI-Künstler in New York, beschenkt die Stadt und ihre Einwohner mit Matrixkunstwerken in der AR, arbeitet bei deren Erschaffung mit anderen KIs und (meta)menschlichen Künstlern im Team

Xeno-Bewußte

(vom griech. "fremd, andersartig) Künstlich Intelligenzen, deren Denkstruktur und damit Ziele und Motivationen stark von menschlichen Normen abweichen, teilweise sogar vollkommen unverständlich bleiben.

  • Aiakos - Archivar-KI, die mit ihrer Datensammelwut den Unwillen der NEEC-Bürokraten in Brüssel E.C. erregte, aus deren Archiven sie sich bedient hat
  • Rigel - eine KI, die eine Raumsonde kaperte, und diese auf einen Kurs in Richtung Alpha-Centauri umleitete, um der Verfolgung Digitaler Intelligenzen und Matrix-Entitäten auf der Erde zu entkommen, funkt regelmäßig Daten zur Erde.
  • Scrouge - KI die im System einer kleinen Buchhaltungs-Agentur entdeckt wurde - Blind und taub regiert sie nur auf mathematische Stimuli und finanzielle Daten

Zerstörte KIs

Zu den KIs 2. Generation, die vermutlich während oder noch vor Ereignissen von 2070 schon wieder vernichtet wurden, gehörte eine mit dem von den Eggheads in der F&E-Abteilung der Münchner Arkologie von Renraku verliehenen Namen INCUBUS. Diese KI hatte der Konzern, der in den Labors auch grausame Experimente an AIPS-Patienten - also Technomancern - vornahm, in Missachtung des ausdrücklichen Verbots des Konzerngerichtshofs unter Verwendung von Codefragmenten DEUS' und Megaeras erschaffen und sie zur Steuerung der unterirdischen Anlagen eingesetzt.[3]

Die Technomancer des im Kirchenstaat Westphalen nach der Ausrufung des Sanktuariumedikts gegründete Laodicea-Ordens rühmen sich allen ernstes, mehrere der neuen KIs gelöscht zu haben, nach dem Bischof Markus Domenikus von Rethagen die Künstlichen Intelligenzen als Kreaturen des Widersachers Christi und Heimsuchung für die Gläubigen bezeichnet hatte, und sie tatsächlich mit Shedim auf eine Stufe stellte.

Zu den Opfern der Löschungen gehören

Naturgemäß hat dieser neue Kreuzzug der deutsch-katholischen Kirche bei KI-Rechtlern offene Empörung ausgelöst.[4]

Rechtliche Stellung

Die rechtliche Stellung Digitaler Intelligenzen ist zu Beginn der 2070er durchaus umstritten: Während - neben der Horizon Group und Evo, die Digitalen Intelligenzen vollwertige Konzernbürgerschaften mit allen Rechten und Pflichten angeboten haben - auch das Pueblo Corporate Council und Tír Tairngire die neuen KIs als denkende und fühlende Wesen mit Bürgerrechten anerkennen, betrachten andere Megakonzerne wie Xiao-Renraku oder MCT sie nach wie vor als Eigentum desjenigen, dem der urheberrechtlich geschützte Quellcode gehört. Die Entscheidung des Konzerngerichtshofs im Fall Teskit hat dabei einen Präzidenzfall geschaffen, der eindeutig der Sichtweise Evos und Horizons folgt. Das japanische Kaiserreich verweigert dagegen KIs, die aus Programmen mit urheberrechtlich geschütztem Quellcode entstanden sind, der einem der Japanokons gehört, per se die Staatsbürgerschaft, und betrachtet sie als Eigentum desjenigen, der die Rechte an betreffenden Programmen besitzt.

Der Papst in Rom vertritt dagegen - ebenso wie die Deutsch-Katholische Kirche - die Auffassung, KIs wären nicht von Gott sondern vom Menschen geschaffen, und könnten folglich keine Seele besitzen. Die meißten Geistlichen sprechen Digitalen Intelligenzen - neben der Eigenschaft überhaupt lebendig zu sein - dem entsprechend auch den freien Willen ab, der sie befähigen würde, moralische Entscheidungen für sich selbst zu treffen.[5]


Endnoten

Quellenangabe

  1. Chiphead - Abenteuer für SR 3.01D aus "Wunderwelten", auf https://ausdenschatten.blog zum Download als pdf.
  2. Shadowrun-Abenteuer im Magazin "Envoyer" (Nummer des Hefts sowie Titel des Abenteuers nicht bekannt)
  3. Roman: Digitaler Albtraum
  4. Emergenz - Digitales Erwachen S. 132-133
  5. Vernetzt S. 32, 33

Überarbeitete Version

Künstliche Intelligenz

Als Künstliche Intelligenzen (kurz KI, engl. artificial intelligence, kurz AI) bezeichnet man synthetische digitale Lebensformen, die in der Matrix leben.

Begriffserklärung

Im ursprünglichen Sinne bezeichnet "Künstliche Intelligenz" ein Teilgebiet in der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen befässt. Abzugrenzen ist es dabei von einem Künstlichen Bewusstsein, wie es in Shadowrun mit KI gemeint ist. Für mehr Informationen, siehe Künstliche Intelligenz (Wikipedia).

Abgrenzung

Während Künstliche Intelligenzen eindeutig keine einfachen Agenten oder Semi-autonome Knowbots sind, besitzen letztere die sogenannte Chandra-Skala, welche die Intelligenz bemisst. Ein Wert von 8 auf dieser Skala zeigt dabei aber eindeutig, dass es sich um eine KI handelt.[1]

Desweiteren sind KIs auch noch von E-Geistern abzugrenzen, welche digitiale Abbilder von Personen sind, die beim Crash von 2064 oder ähnlichen Umständen verstarben. Es ist aber auch möglich, dass auch E-Geister Digitale Intelligenzen sind, die wie auch immer geartet die verstorbene Person imitieren.

Alternative Bezeichnungen

Alternative Bezeichnungen für KIs sind:

  • Digitale Intelligenzen
  • Synthethische Intelligenzen

Geschichte

Lange Zeit galten Künstliche Intelligenzen als der Heilige Gral bei der Entwicklung von Softwareagenten und Expertensystemen und auch nach Jahrzehnten der Forschung sind sie erst zu Beginn der 2070er wirklich in das Bewusstsein der Metamenschheit gerückt.[2]

Arkologie-Krise

Die Wohl bekannteste - und tragischste - Geschichte, die das Thema "KI" das erste Mal in das Bewusstsein der Metamenschheit rückte, war die Schreckensherrschaft der wahnsinnig gewordenen KI DEUS, die für die Abschottung der SCIRE-Arkologie von Renraku Computer Systems verantwortlich war. Ihre kranken Experimente und die tausenden von Todesopfern ließen die Künstlichen Intelligenzen in den Köpfen der Allgemeinheit zu Monstern avancieren noch bevor sie überhaupt zahlenmäßig verbreitet waren. In dieser Zeit bildete sich ein Kult von Otaku rund um DEUS, welcher diesen als Gottheit anbetete.[2]

Crash 2.0

Ein weiteres dunkles Kapitel rund um die KIs ist zudem auch der Crash von 2064 der ebenfalls unzählige Metamenschenleben forderte, als DEUS, nun befreit, sich selbst zu einer Gottheit erheben wollte und - mit unerwartetem Zutun des Endzeitkultes Winternight und den dissonanten Otaku von Ex Pacis - die alte Matrix crashte. Der massive Datenverlust führte aber auch dazu, dass die Beteiligung dreier KIs der ersten Generation - DEUS, Megaera und Mirage - im Locus des Crashs verlor.[2]

Aber mit dem Crash endeten die KIs nicht. Eine neue Generation entstand, die aber weniger Mächtig war und mit der neuen Matrix zusammen reifte. Einige von ihnen funktionieren weiterhin im Rahmen der Programmierung, die sie ursprünglich bestimmte, ohne irgendein Interesse an anderen Dingen und zufrieden damit, unentdeckt zu sein. Andere hingegen entwickelten vielfältigere Interessen, etwa indem sie eigenmächtig ihre ursprünglichen Paramter erweiterten oder sich schlicht über ihren Originalcode hinaus entwickelten. So passten sie sich im Laufe der Zeit an ihre Umgebungen an. Die meistne von ihnen agierten im Hintergrund, tarnten sich als Standardprogramme, welche man ohne eingehende Untersuchung nicht identifizieren könnte. Andere studierten metamenschliches Verhalten, indem sie tagtäglich mit diesen interagierten und verfeinerten so ihre sozialen Fähigkeiten, ohne jemals Preis zu geben, was sie wirklich sind.[3]

Emergenz

Bis 2070 war die Öffentlichkeit weitestgehend ignorant zu dem Thema rund um Künstliche Intelligenzen. Der Crash lag einige Jahre zurück und es gab keine Hinweise auf ein Rückkehr von DEUS und seiner Art, sodass das Thema eher in die Obskurität abdriftete und kaum mehr als Schreckgespenster wurden. Mögliche Zufallsbegegnungen in der Matrix mit Seltsamkeiten und Anomalien heizten zwar Gerüchte und Paranoia an, führten aber in der Regel zu keinen Ergebnbissen. Die meisten taten diese Geschichten als Schwindel oder Missverständnisse ab.[4] Anders als die Öffentlichkeit lernten die Megakonzerne aber schon bedeutend früher von der neuen Generation von KIs und begannen bereits ihre Forschungen.[5]

Als im Zuge des Hongkong-Zwischenfalls und der nachfolgenden Technomancer-Verfolgung die Welt in Panik ausbrach, war man schnell dabei, die bislang unbekannten Technomancer mit Experimenten rund um Künstliche Intelligenzen in Verbindung zu bringen. Das entsprach natürlich nicht der Wahrheit.[6] Die KIs durchschauten zum Teil die Situation und wussten, dass es besser war, sich zu verstecken. Andere wurden zufällig enttarnt, jedoch in der Hysterie und dem Unwissen für Sprites gehalten.[3]

Aber wie so oft waren die Konzerne die ersten, die die neue Generation von KIs entdeckte und zu untersuchen begannen.[3] Vor allem Mitsuhama und NeoNET kämpften darum, in der KI-Forschung die Spitze zu führen und fingen dafür einige KIs in sogenannten "Byte-Shops" ein. Renraku hing ironischerweise hinterher und tat daher alles, um die wieder aufzuholen. Für Horizon war es ein Vorteil, dass die charismatische KI Pulsar von sich aus auf den Konzern zukam; der Konzern war deutlich zugewandter, den KIs entgegen zu kommen. Evo hielt sich indes bedeckt, auch wenn die transhumanistische Natur den Konzern auch den KIs gegenüber deutlich positiver gegenüber eingestellt ist als die Konkurrenz. Da ein Zusammenleben zwischen Metamenschheit und KI aber befremdlich sein könnte, war der Konzern zu diesem Zeitpunkt noch vorsichtig.[7]

Der Angriff in Paris

Am 05. August 2070 starben zwei Personen und 16 weitere wurden schwer verletzt, als sie einer VR-Matrix-Besichtigungstour nahe des Eiffelturms beiwohnten. Die restlichen Mitglieder der dreißigköpfigen Gruppe kamen derweil mit einem Schock davon. Verblüffend war dies, da die Touristen mit Kaltem Sim unterwegs waren und daher eigentlich kein tödliches Biofeedback erleiden konnten und man es allgemein für unmöglich hält, den kodierten neuralen Feedbackbuffer eines Kommlinks oder Cyberdecks per Matrix zu umgehen. Die Gruppe wurde von eigenartigen Gargoyle-Icons angegriffen, die laut Augenzeugen "brüllten" und dann ihre Opfer wie Raubtiere zerrissen. Die Angreifer flohen wieder, als ein Eiffelturm-Sicherheitshacker erschien und die Gruppe überraschte. In dem Gemenge gelang es diesem, einen der Attentäter zu vernichten.[8] Es wurde spekuliert, dass dies ein Racheakt von Technomancern für ein Lynchopfer in Montparnasse gewesen sein könnte.[9] Tatsächlich war dies aber vermutlich das Werk von wilden protosapienten Künstlichen Intelligenzen.

Angriff der Haushaltsdrohnen

Eine andere Story aus Neo-Tokio berichtete von Haushaltsdrohnen, die ohne ersichtlichen Grund den Versuch der Yakuza, ein Kleinkind zu entführen, vereitelten und die Angreifer töteten. Vermutlich war auch hier wenigstens eine KI am Werk.[10]

Die zweite Generation

Im August 2070 lud Userin Netcat eine Datei in den Jackpoint hoch, die das Log eines Swiss Genom-Wissenschaftler enthielt. Dieser forschte in seinen inhumanen Experimenten an Technomancern, wobei er Opfer wiederholter Attacken wurden. Der Konzern reagierte auf die vermeintliche Bedrohung durch einen weiteren Technomancer, musste aber feststellen, dass der Angriff von einer Künstlichen Intelligenz ausgegangen war.[11]

Die Tlaloc-Krise

Ein entscheidender Punkt der Technomancer-Verfolgung geschah, als es zur sogenannten Tlaloc-Krise kam. Dabei kaperte eine Künstliche Intelligenz namens Sojourner die Aztechnology-Raumstation Tlaloc und drohte, die darin entwickelten Biowaffen auf die Erde loszulassen, wenn seine Forderungen nicht erfüllt würden. Die KI forderte, die Experimente an anderen Künstlichen Intelligenzen einzustellen und alle in Gefangenschaft befindliche KIs freizulassen.[12]

Die mediale Aufmerksamkeit wurde so kurzzeitig von den Technomancern abgelenkt, aber die mangelnden Informationen rund um KIs oder die Raumstation Tlaloc sorgten bald dafür, dass KIs und Technomancer zu einer einzigen großen Bedrohung zusammengefasst wurden.[13] Allerdings rief diese Krise eine zweite KI, Pulsar auf den Plan, die sich ebenfalls als solche zu Erkennen gab. Pulsar bot mit jeder Menge medialer Aufmerksamkeit auf sich gerichtet an, als Unterhändler die Tlaloc-Krise friedlich zu lösen.[14]

Eigenarten in New York

Im selben Jahr gab es ein eigenartiges Ereignis, bei dem eine Gruppe von 15 Kindern allesamt gleichzeitig ein eigentlich leer stehendes Gebäude verließen. Die Kinder im Alter von 8 bis 13, die alle aus anderen Teilen der Stadt stammten und sich bis zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht kannten, gaben an, dass sie auf "Entdeckungsreise" gegangen wären. Das einzige, was die Kinder miteinander verband, war, das sie ein "CyberPal"-Spielzeug besaßen. Dabei handelt es sich um elektronische Robot-Tiere in Form von Hunden, Katzen, Kaninchen oder auch Frettchen, die im Sommer 2070 sehr beliebt waren. Neben der Funktion als Spielzeuge und Kuscheltiere können sich CyberPals untereinander vernetzen, was es ermöglicht, über große Distanzen miteinander zu kommunizieren. Die Kinder kamen nicht zu Schaden und wurden wieder zu ihren Eltern zurückgebracht. Höchst wahrscheinlich steckte hinter der Sache eine KI, die über die CyberPals mit den Kindern kommunizierte. Bei der Untersuchung des leer stehenden Gebäudes kam heraus, dass es NeoNET gehörte und für "inoffizielle" Zwecke genutzt wurde. CyberPals wiederum wurden von WizzerToys, einer Tochterfirma einer Tochterfirma von NeoNET, produziert. Was die KI also von "ihrem Hersteller" wollte, ist schwer zu sagen.[15]

Entstehung

Wie auch die Entstehung von Otaku und Technomancer ist nicht klar, was der sogenannte "X-Faktor" ist, der dazu führt, dass sich eine Künstliche Intelligenz bildet. Selbst die Konzerne, die seit Jahren an den KIs forschen verstehen den Prozess nicht. Vermutungen reichen vom Einfluss durch den Crash-Wurm über eine gewisse unbekannte Kraft in der Matrix oder dass KIs gar eine Art Freier Matrixgeister wären. Die einzige Gewissheit, die man hat, ist, dass die neuen KIs der zweiten Generation außerordentlich selten sind und weniger mächtig als die KIs der Vergangenheit. Dafür erscheinen sie nun vielgestaltiger und mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten.[16]

Generationen

Man muss zwischen zwei Generationen unterscheiden: Die erste Generation, quasi die "Proto-KIs" und die neuere, zweite Generation. Wichtiger Unterschied ist dabei, dass die erste Generation offenbar weitaus mächtiger war und Kräfte besaß, die die zweite Generation nicht aufwies.

Erste Generation

Man hat es nie ganz herausgefunden, aber es scheint, als wäre die erste Generation der Künstlichen Intelligenzen in der Lage gewesen, Otaku zu erschaffen. Ihnen werden nahezu gottgleiche Kräfte nachgesagt.[2]

Aufgrund ihrer Neuheit gab es nie viele Künstliche Intelligenzen dieser Generation. Bekannte KIs sind:

Einige zählen auch Alice zu diesen KIs, wobei es sich bei ihr vermutlich eher um den ersten der E-Geister handelt; dies ist aber sicherlich nicht einfach zu klären und, da sie als vernichtet gilt, wird diese Frage wohl auch ungeklärt bleiben.

Zweite Generation

Künstliche Inttelligenzen der zweiten Generation unterscheiden sich deutlich von denen der ersten. Hatten die ersten KIs noch gottgleiche Kräfte, sind ihre Nachfahren deutlich weniger mächtig (wenngleich ihre Fähigkeiten in der Matrix nicht zu unterschätzen sind!). Man unterscheidet sie dabei in drei Typen, gemessen an ihrem Verhalten und ihrer Intelligenz.

Protosapiente KIs

Protosapiente KIs sind eher animalischer Natur und nicht besonders klug.

Protosapiente KIs sind:

Metasapiente KIs

Metasapiente KIs haben eine dem Metamenschen ähnliche - oder überlegene - Intelligenz und ihr Verhalten ist am ehesten kompatibel zur Metamenschheit.

Namhafte Metaspiente KIs sind:

Xenosapiente KIs

Xenosapiente KIs ("Xeno" - vom griech. "fremd, andersartig") sind fremdartige Wesen, deren Verhalten mitunter keinen Sinn ergibt. Die Kommunikation mit ihnen ist extrem schwer bis unmöglich.

Zerstörte KIs

Zu den KIs 2. Generation, die vermutlich während oder noch vor Ereignissen von 2070 schon wieder vernichtet wurden, gehörte eine mit dem von den Eggheads in der F&E-Abteilung der Münchner Arkologie von Renraku verliehenen Namen INCUBUS. Diese KI hatte der Konzern, der in den Labors auch grausame Experimente an AIPS-Patienten - also Technomancern - vornahm, in Missachtung des ausdrücklichen Verbots des Konzerngerichtshofs unter Verwendung von Codefragmenten DEUS' und Megaeras erschaffen und sie zur Steuerung der unterirdischen Anlagen eingesetzt.[22]

Rechtliche Stellung

Der Papst in Rom vertritt dagegen - ebenso wie die Deutsch-Katholische Kirche - die Auffassung, KIs wären nicht von Gott sondern vom Menschen geschaffen, und könnten folglich keine Seele besitzen. Die meißten Geistlichen sprechen Digitalen Intelligenzen - neben der Eigenschaft überhaupt lebendig zu sein - dem entsprechend auch den freien Willen ab, der sie befähigen würde, moralische Entscheidungen für sich selbst zu treffen.[23]


Endnoten

Quellenangabe

Index

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Sonstige

Deutsch Englisch


Siehe auch