Drachenbürgerkrieg: Unterschied zwischen den Versionen
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Im [[Freistaat Westphalen]] radikalisierten sich derweils Teile der Kirche und der Öffentlichkeit als Reaktion auf die Ereignisse rund um die Drachen. In der Folge führten die [[Bischofsgarde]] und andere Exekutivkräfte "Säuberungen" durch, bei denen sie gegen alles "Drachische" vorgingen. Dabei machte man Jagden auf [[Dracomorph]]e [[Paracritter]] und führte großangelegte Razzien durch. Daraus entwickelte sich ein Trend, bei dem jeder mit einem Jagdschein am Wochenende Jagd auf etwas Geschupptes machte.<ref name="DPADL 80">{{QDE|dp:adl}} S.80</ref> | Im [[Freistaat Westphalen]] radikalisierten sich derweils Teile der Kirche und der Öffentlichkeit als Reaktion auf die Ereignisse rund um die Drachen. In der Folge führten die [[Bischofsgarde]] und andere Exekutivkräfte "Säuberungen" durch, bei denen sie gegen alles "Drachische" vorgingen. Dabei machte man Jagden auf [[Dracomorph]]e [[Paracritter]] und führte großangelegte Razzien durch. Daraus entwickelte sich ein Trend, bei dem jeder mit einem Jagdschein am Wochenende Jagd auf etwas Geschupptes machte.<ref name="DPADL 80">{{QDE|dp:adl}} S.80</ref> Der Umstand, dass sich [[Kardinalbischof]] [[Markus Dominikus von Rethagen]] dafür entschied, die Orden der [[Deutsch-Katholische Kirche|Deutsch-Katholischen Kirche]] gegen die [[Drache]]n zu entsenden und sich so deutlich zu positionieren, sollte später noch Folgen haben.<ref name="SD1 68">{{QDE|sd1}} S.68</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 16. Februar 2024, 22:53 Uhr
Drachenbürgerkrieg |
Geschehen:
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Ort: Weltweit |
Zeit: ca. 2073 - Ende 2074 |
Beteiligte:
|
Als Drachenbürgerkrieg (engl. Dragon Civil War) bezeichnet man eine Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Fraktionen innerhalb der Drachengesellschaft in den 2070ern.
Vorgeschichte
Von Wissenschaftlern wird vielfach die öffentliche Hinrichtung Dzitbalchéns im August 2064 als Ausgangspunkt des Bürgerkriegs gesehen, auch wenn man davon ausgehen kann, dass die Drachen, allein schon aufgrund ihrer Langlebigkeit, bedeutend langfristigere Feindschaften hegen. Daher ist davon auszugehen, dass der Prolog dieses Konflikts Jahrtausende in die Vergangenheit reicht und auch erklärt, warum sich die Fronten so schnell bilden konnten und verhärteten, als die Spannungen zunahmen.[1]
Theorien rund um diese Spannungen gibt es viele, von Plünderungen von Horten über die Zerstörung von Dracheneiern bis hin zu der anhaltenden und sich verschlimmernden Umweltverschmutzung.[1]
Nach der Hinrichtung in Aztlan gab es auf der ganzen Welt eine Reihe von Einbrüchen in Forschungseinrichtungen von Konzernen und anderen Gesellschaften, die Besitztümer oder Gewebeproben von Drachen besaßen (oder zumindest im Verdacht standen, diese zu besitzen). Auch der Artefaktrausch 2072 und 2073 wird mit dem Konflikt assoziiert.[1]
Ablauf
Der eigentliche Punkt, an dem der Konflikt wirklich "heiß" wurde, liegt im zu dieser Zeit aktiven Amazonisch-Aztlanischen Krieg und Sirrurgs Angriff auf die Stadt Cali am 18. Januar 2073. In einem der verheerendsten Akte der Zerstörung starben schlagartig mehrere Tausend Metamenschen, die zumeist keine Soldaten waren. Der Große Drache fand auch in diesem Akt finanzielle und moralische Unterstützung von jenen Drachen, die der Ansicht waren, dass die Drachengesellschaft zu lange zu nachsichtig mit der Metamenschheit gewesen war.[1]
So heftig der Angriff auch war, so führte er zu ebenso heftigen Gegenreaktionen. Weltweit kam es zu wütenden Protesten gegen Drachen und deren Besitztümer und Konzerne, vor allem Saeder-Krupp mit Lofwyr an der Spitze und NeoNET mit Celedyr als Leiter der Forschungsabteilung wurden Ziel von Vandalismus und Sabotage. Saeder-Krupp verzeichnete seit 2073 einen Gewinnrückgang von schmerzhaften 28 Prozent, während NeoNET immerhin "nur" 8 Prozent verkraften musste. Drakes wurden ebenfalls zur Zielscheibe der Anti-Drachen-Kampagne, sodass alleine 2073 offiziell 63 von ihnen getötet wurde, aber man geht von einer noch höheren Dunkelziffer aus. Seit August 2074 verzeichnete man zudem die Zerstörung von zwei Dutzend Dracheneiern in verschiedenen Horten und die öffentlichen Ressentiments gegen Drachen brachten der Anti-Drachen-Bewegung einen regen Zulauf, was die Feindseligkeiten beider Seiten noch weiter verstärkte.[1]
Derweil gab es Einbrüche und Angriffe auf magische Gruppierungen, die verdächtigt wurden, drachische Reagenzien zu besitzen, folgend von Taliskrämern, die mit drachischen Materialien handelten. So wurden alleine 2073 gut 3000 Taliskrämer weltweit getötet und auch Wilderer, Schmuggler und andere, die drachische Reagenzien transportierten wurden zur Zielscheibe. Das betraf auch die Syndikate der Vory v Zakone, der Mafia und der Geisterkartelle, die nun zunehmend Konkurrenz von der Yakuza und den Triaden bekamen, die wiederum ihre Geschäftsbereiche erweitern wollten.[2]
Hestabys Rede
Einer neuer Höhepunkt wurde erreicht, als Hestaby am 23. Juli 2074 eine Rede vor den Vereinten Nationen hielt, in der sie Sirrurg als Kriegsverbrecher bezeichnete, den man vor ein Gericht stellen sollte und bot dazu ihre Hilfe bei dessen Ergreifung an. In der gleichen Rede forderte sie auch die Überreste von Dzitbalchén zurückzugeben und das Videomaterial von der Autopsie seines Leichnams aus der Matrix zu löschen, aber diese Dinge gerieten schnell in den Hintergrund. Unmittelbar nach dem Ende der Rede wurde der Anführer der Shasta-Schamanen, Elliot Eyes-of-Wyrm, mit einem deutschen Scharfschützengewehr erschossen. Bis heute gehen die Theorien über die Hintergründe dieses Mordes ins Unendliche und der Kreis der Hauptverdächtigen umfasst neben Lofwyr und Alamais auch Hestaby selbst, um so eine Ausrede zu haben, um gegen Lofwyr zu agieren.[3]
Auf den Tag genau rund eine Woche nach dem Attentat, am 30. Juli 2074, griff Hestaby das Hauptquartier von Saeder-Krupp Nahost in Dubai an und zerstörte es, wobei sie die metamenschlichen Verluste auf ein Minimum beschränkte. Diese Aktion führte dazu, dass sich innerhalb der Riege der Großen Drachen Lager bildeten. Hestaby zog Rhonabwy und Masaru auf ihre Seite, während Lofwyr versuchte, Lung und Ghostwalker auf seine Seite zu ziehen. Auch kontaktierte er die Seedrachin, Arleesh und Aden. Hestaby versuchte ihrerseits auch Unterstützung bei Schwartzkopf, Celedyr und Mujaji zu finden. Diese Lagerbildung eröffnete den Krieg zwischen den Drachen und sollte ultimativ bedeutend mehr Schaden anrichten, als es die Anti-Drachen-Bewegung je hätte anrichten können. Auf beiden Seiten wurden Milliarden an Nuyen aufgewandt, um sich gegenseitig zu attackieren und die Matrixangriffe auf die Finanzanlagen der Drachen alleine kosten ein Vermögen, während Abertausende Metamenschen ihre Arbeitsplätze verloren.[3]
Diese Lagerbildung sorgte noch im gleichen Jahr für einen deutlichen Anstieg von Angriffen auf die Horte der Großen Drachen und manch einer musste Verluste hinnehmen. Lofwyr und Hestaby konnten sich erfolgreich zur Wehr setzen, aber der Konflikt weitete sich wenig überraschend auch auf das Gefolge der Großen Drachen aus. Dort kam es dazu, dass sich diese teilweise auch untereinander bekämpften.[3]
Abseits von Hestaby und Lofwyr war eine dritte Partei von Relevanz: Der Große Drache Alamais, der wenige Monate nach der Rede von Hestaby einen Hort in der Nähe von GeMiTo in der Italienischen Konföderation errichtete. Alamais vertrat immer noch die Überzeugung, dass Drachen gegenüber der Metamenschheit überlegen sind und wollte dies auch um jeden Preis demonstrieren. Er führte ein Dutzend getreuer Dracoformen mit sich und deklarierte den riesigen Sprawl als Jagdrevier. Täglich wurden rund 300 Einwohner von ihnen gefressen, was schließlich rund 90.000 Metamenschen das Leben kosten würde. Lofwyr versuchte in seiner Position als Loremaster Alamais in Persona aufzusuchen und seinen Bruder von diesen Taten abzubringen, aber Alamais lehnte - diplomatisch - ab, was Lofwyr zu härteren Maßnahmen zwingen sollte, die die Drachengesellschaft in ihren Grundfesten erschüttern würde.[4]
Weitere Eskalation
Lofwyr entschied sich für drastischere Maßnahmen. Vor September 2074 hatte es der deutsche Großdrache auf Alamais' Hort abgesehen und schickte Kräfte aus, um ein paar alte Artefakte daraus zu beschaffen. Um Alamais zu demütigen, stellte er sie öffentlich bei Saeder-Krupp Prime aus, welche vermutlich sehr wertvoll für seinen verhassten Bruder waren. Lofwyr hatte es nur auf ein paar sehr bestimmte Gegenstände abgesehen und ignorierte den Rest von Alamais' Besitztümern, vermutlich, um diesem eine Nachricht zu übermitteln. Zu Beginn des Septembers änderte er seine Taktik und attackierte mit seinem Gefolge offen die verbleibenden Horte von Alamais, wozu auch dessen Haupthort gehörte. Weiterhin musste Alamais auch feststellen, dass auch Hestaby, Rhonabwy und Masaru Shadowrunner einsetzten, um an den Plünderungen Teil zu nehmen. Lofwyr sicherte sich so rund 70 Prozent der Artefakte, während der Rest unter den anderen Drachen aufgeteilt wurde.[5]
Alamais Rache folgte prompt und Hestaby musste sich am 19. September einem Angriff von Söldnern und Terroristen erwehren, die Mount Shasta attackierten. Als dann auch noch die berüchtigte Nanowaffe Surtr zum Einsatz kam, wurde die Große Drachin gezwungen, persönlich in die Kampfhandlungen einzugreifen. Sie schaffte es zwar innerhalb weniger Minuten, den Angriff zu beenden, aber der Schaden war dennoch enorm. Mount Shasta war verwüstet und Angehörige der Shasta-Schamanen und der Gypsys der Northern Crescent waren tot. Schlimmer noch waren vermutlich die Trideo-Aufnahmen von Hestaby, wie sie Metamenschen attackierte und tötete, wodurch ihr öffentliches Image unfassbaren Schaden erlitt. Aber hier hörte Alamais nicht auf: Sein Nächster Schlag galt Lofwyr. So verstarb am 17. Oktober sein Protegé und die Direktorin von Saeder-Krupp Nordamerika, Ludmilla Reanka, als ihre Wagenkolonne in Tír Tairngire unter heftigen Beschuss geriet. Die Tír Peace Force konnte nur einige Angreifer festnehmen und übergab sie dann an Saeder-Krupp.[5]
Hestaby gab ein öffentliches Newstalk-Interview, wo sie ihr Vorgehen gegen den "Terroristen" Alamais verteidigte. Etwa 24 Stunden nach dem Interview sammelten sich rund um Mount Shasta enorme magische Energien, die für den Beobachter fast greifbar erschienen. Diese enorme Energie entlud sich am frühen Morgen des 3. Novembers und führten im gleichen Moment zu einer gigantischen Explosion in Alamais' Festung nahe GeMiTo. Alamais selbst wurde ernsthaft verwundet und mehrere Drachen wurden verletzt, wobei zwei sofort umkamen.[6]
Auf diese Vergeltung folgte wiederum Rache: Vier Stunden nach der magischen Entladung fiel Alamais mit seinen Getreuen über die gebeutelte Stadt her und machten nicht nur Jagd auf die Metamenschen, sondern zerstörten gezielt Infrastruktur und fackelten Gebäude einfach ab. Innerhalb von fünf Stunden verstarben 3000 Metamenschen bei der Vergeltungsaktion. Alleine das Löschen der Brände brauchte mehrere Tage.[7]
Aber auch im Rest der Welt gab es Konflikte. Diverse Razzien gegen die von Lung protegierten Triaden verlor dieser Millionen von Nuyen, was Ryumyo aus seiner Neutralität riss und wagte, Lungs Vertraute zu attackieren. Dies wiederum heizte die Spirale der Gewalt zwischen Triaden und Yakuza an, was kein Ende zu nehmen schien.[7]
In der Konzernwelt mussten sich vor allem Saeder-Krupp und NeoNET mit dem Zorn der Anti-Drachen-Gruppierungen herumschlagen. Sabotage an Firmen wie Heavy Metal und Iraq Oil verursachten gewaltige Schäden, was sogar einige Konzerntöchter in die Knie zwang. Auch Gruppierungen, die eng im Kontakt mit den Drachen standen, wurden ebenfalls zur Zielscheibe von Attentätern. Sogar das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, welches von Hestaby, Masaru und Hualpa Spenden erhalten hatte, wurde attackiert. Eine neue Spitze zeigte sich am 15. Oktober, als Celedyr innerhalb eines Labors von Transys Neuronet in Edinburgh attackiert wurde. Dabei war der Angriff derartig heftiger Natur, dass er gezwungen wurde, seine Drachengestalt anzunehmen, um die Angriffe zu stoppen und seine Angestellten zu schützen. Unglücklicherweise zerstörte er dabei aber auch einen Großteil der Laboreinrichtung, was teure Reparaturen verlangte.[7]
Schlacht um GeMiTo
Schlacht um GeMiTo 5. November 2074 - 6. November 2074 | |
Kampfgebiet: | |
Kriegsausgang:
Tod von Alamais und dessen Getreuen | |
Kriegsparteien: | |
Lofwyr Saeder-Krupp Lung Arleesh Diverse Drachen in Lofwyrs Gefolge Söldner (etwa 22nd Spartan Legion) und Shadowrunner in Lofwyrs Diensten |
Alamais Söldner, Shadowrunner und Drachen im Dienst von Alamais |
Der November von 2074 sollte das Finale des Drachenbürgerkriegs bilden. Der Höhepunkt war die Schlacht um GeMiTo, die am 05. und 6. November 2074, als Lofwyr und seine Kräfte und Verbündete für die direkte Konfrontation mit seinem Bruder Alamais bündelte und sie gen GeMiTo führte. Dabei wurde strikt darauf geachtet, dass es keine Medienvertreter zum Schlachtfeld schafften, anders als es bei sonstigen kriegerischen Auseinandersetzungen sonst üblich war und was auch erklärt, warum man bis heute kaum Trideoaufnahmen rund um die Ereignisse gibt. Die wenigen, die man sieht, unterliegen strengster Kontrolle, weshalb man auch keine Aufnahmen getöteter Drachen findet. Fast alle veröffentlichten Aufnahmen zeigen nur Bilder nach dem finalen Kampf, wie etwa die vernichtete Festung von Alamais. Auch Satellitenbilder sind praktisch unbrauchbar, da drachische Magie den Himmel plötzlich bewölkten. Angaben zu Verlusten sind kaum bekannt, aber man weiß, dass neben Alamais weitere 38 Drachen getötet wurden, auch wenn man nicht weiß, zu wessen Lager sie gehörten.[7]
Auf beiden Seiten fand man eine große Anzahl metamenschlicher Shadowrunner und Söldner, welche über Monate hinweg auf der ganzen Welt angeheuert worden waren und beide Seiten führten auch schwere Waffen wie Panzer, Hubschrauber, Kampfdrohnen und Vektorschubmaschinen ins Feld. Bei den Shadowrunnern handelte es sich vorwiegend um feste Teams, die auf verschiedene Bereiche wie Infiltration, Sabotage, Beschwörung und Ähnliches spezialisiert waren. Antriebsmotor für diese Verbündeten waren Geld, während die Beweggründe für die verbündeten Dracoformen wohl abschließend nicht genau zu bestimmen sind. Man kann sich ziemlich leicht denken, was die Dracoformen auf Alamais' Seite antrieb, aber Lofwyrs Verbündete bleiben genauso mysteriös wie der Großdrache selbst. Ein guter Teil der Theorien mutmaßt, dass die Dracoformen Lofwyr noch irgendeinen Gefallen schuldeten oder schlicht in die Schlacht gepresst wurden.[7]
Lofwyr hatte es geschafft, Lung und Arleesh auf seine Seite zu ziehen und hielt sich die längste Zeit mit diesen im Lager. Die erste Angriffswelle wurde wie Figuren im Schach über das Schlachtfeld geschickt, während Alamais' Festung auf gleich mehreren Ebenen attackiert wurden. Manche attackierten den Drachenhort direkt, während Lofwyr zeitgleiche separate Teams ausschickte, um sich besondere Besitztümer aus Alamais' Besitz unter den Nagel zu reißen.[7]
Währenddessen tobten die Gefechte auf beiden Seiten unerbittlich und ohne Rücksicht auf irgendwelche Verluste. Die höchsten Opferzahlen erlitten - wenig überraschend - die metamenschlichen Kämpfer, aber auch Drachen und Erwachte Wesen wurden Opfer der heftigen Kämpfe. Lofwyr, Lung und Arleesh beobachteten das Treiben aus der Ferne und es wirkte zunächst, als würde Alamais' Gefolgschaft den Kampf für sich entscheiden. Es ist anzunehmen, dass der monatelange Genuss metamenschlichen Fleisches und die pure Jagdlust die Drachen hat schneller und stärker werden lassen. Besonders die Luftunterstützung von Lofwyr wurde mit Ausnahme der Drachen systematisch ausgeschaltet, was die Bodentruppen bedeutend ausbremste. Letztere mussten sich mit Geistern und Elementaren herumschlagen, die man in dieser Form bislang nicht gekannt hatte, bis Lofwyr endlich Unterstützung entsandte. Dieser Schachzug demoralisierte die Streiter in Alamais' Riege genug, um einen Teil der metamenschlichen Kämpfer zu Lofwyr überlaufen zu lassen und somit den Angriff wieder in Bewegung brachte.[7]
Nach über zwölf Stunden voll von Kämpfen und Verlusten griffen Arleesh und Lung persönlich in den Kampf ein. Dank ihrer mächtigen Klauen und Magie wurden sie mühelos mit einigen der feindlichen Drachen fertig, ehe sich Lofwyr schließlich in die Lüfte erhob. Schließlich drangen am Morgen des 06. Novembers handverlesene Shadowrunner in den Hort von Alamais ein, nachdem sie ein riesiges Minenfeld überwunden hatten, um nun für Lofwyr besondere Gegenstände zu bergen.[8]
Es folgte der entscheidende Kampf zwischen den Brüdern Lofwyr und Alamais. Der Kampf, der in der Luft begann, war eine völlig neue Dimension an Brutalität und Dauer zwischen Drachen, die man so bisher noch nie erlebt hatte. Der Kampf endete auch nicht, nachdem Alamais' Flugfähigkeit durch Lofwyr beeinträchtigt wurde, als dieser seinen rechten Flügel zerfetzte. Überraschenderweise attackierte irgendeine Partei (genau genommen die Schwarze Loge) Lofwyr mittels starker Magie, als es schien, dass dieser den Kampf bereits für sich entscheiden hatte. Dennoch konnte er Alamais' Angriff abfangen, als dieser seine Chance witterte und schlug ihn zu Boden. Der finale Todesstoß folgte von den metamenschlichen Kämpfern, während er sich zurückzog und von Lung magisch geheilt wurde.[9]
Abschluss
Der Bürgerkrieg endete, als vom 08. November 2074 bis zum 08. Januar 2075 alle Großen Drachen verschwunden waren. Ganze zwei Monate lang gab es praktisch kein Lebenszeichen von den Drachen, deren Geschäfte von ihren Vertrauten übernommen wurden. Dabei nutzten einige Konzerne und Gesellschaften die Gelegenheit, um in den Geschäftsbereichen der Großen Drachen zu wildern.[9]
Die Drachengesellschaft nutzte ihre Zusammenkunft, um die Ereignisse zu verarbeiten und ihre Verhältnisse neu zu ordnen.[9]
- Sirrurg
- Sirrurgs Angriffe waren nicht vergessen und Hestaby, Rhonabwy und Masaru wollten ihn immer noch wegen Kriegsverbrechen vor ein Gericht stellen. Lofwyr unterbreitete den Kompromissvorschlag, ihn wegen seiner Aktionen, die die großdrachischen Interessen weltweit bedrohten, tatsächlich zu bestrafen. Er musste einiges an Überredungskraft aufwenden, aber am Ende einigte man sich auf die Inhaftierung von Sirrurg an einem Ort, der der Metamenschheit unbekannt ist, sowie für eine Dauer, die niemand weiß. Sein Drachenhort würde unangetastet bleiben und von den restlichen Großen Drachen bewacht werden.[9] Die Metamenschheit würde ihn für tot halten.
- Alamais
- Für Alamais wurde ein Trauerritual abgehalten, wie auch für die anderen in der Schlacht gefallenen Drachen. Hestaby hatte es geschafft, den Körper von Dzitbalchén zu erlangen, sodass dessen sterblichen Überreste zusammen mit denen der anderen getöteten Drachen an einem unbekannten Ort der Ewigkeit übergeben werden konnten.[9]
- Hestaby
- Auch Hestaby musste sich für die Verletzungen der drachischen Traditionen verantworten. Sie bestritt ihre Beteiligung an dem magischen Angriff auf Lofwyr während des Kampfes mit Alamais ab und Lung bezeugte, dass der Angriff deutlich unterhalb dessen lag, was die Große Drachin zum Zaubern im Stande war. Für ihn schien es vielmehr klar, dass die Metamenschheit verantwortlich war, was eine Forderung nach einem Krieg laut werden ließ. Lofwyr wehrte dies aber ab und man einigte sich stattdessen einstimmig auf einen Krieg gegen die Schwarze Loge, die als Verursacher identifiziert werden konnte.[9]
- Hestabys Verteidigung stieß aber auf Unverständnis, sodass sie wegen ihres Verhaltens geächtet und ins Exil geschickt wurde. Am 22. Dezember griffen Shadowrunner im Auftrag der restlichen Großen Drachen Mount Shasta an, um den Hort zu plündern. Nach zwei Tagen anhaltender Kämpfe war der Ort verwüstet und von den ursprünglichen 300 Shasta-Schamanen wurden 270 getötet, die Shasta Lodge wurde geplündert und niedergebrannt. Die Gypsys der Northern Crescent verloren ebenfalls etwa 200 Mitglieder. Ganze 20.000 Hektar Land rund um den Mount Shasta wurden in Brand gesteckt, während sich die Tír Peace Force entschied, sich aus "Drachenangelegenheiten" herauszuhalten.[9]
- Hestabys Hort wurde komplett ausgeraubt und unter den Drachen aufgeteilt. Der Großteil ging an die "Sieger" des Drachenbürgerkriegs: Lofwyr, Lung und Arleesh. Den geringsten Anteil erhielten Rhonabwy, Masaru und Aden. Fast drei ganze Tage lang wurde geplündert, wobei die Seedrachin ihre heiß ersehnten Dracheneier zurückbekam. Ryumyo war aufgrund von Lungs Anteil unzufrieden, da dieser nun einen großen Vorteil besaß.[9]
- Loremaster
- Am überraschendsten war wohl der Rücktritt von Lofwyr als Loremaster. Auch wenn er keine genauen Angaben machte, so kann man annehmen, dass er sich zum einen von seinem Kampf gegen Alamais erholen wollte und sich zudem wieder mehr um Saeder-Krupp kümmern wollte. Er empfahl Celedyr als Nachfolger, wobei aber auch Ryumyo und Ghostwalker auf diesen Titel Anspruch erhoben. Ghostwalker wurde von Rhonabwy und Masaru abgelehnt, während andere Arleesh vorschlugen. Sie lehnte ab, da sie ihre Zeit noch nicht gekommen sah. Nach langen Verhandlungen entschied man sich für Celedyr.[9]
- Als erste Amtshandlung erließ Celedyr eine Frist von einem Jahr, in dem die Drachen ihre Rache gegenüber Metamenschen und ihnen feindlich gesinnte Gruppierungen ohne Strafe ausüben durften. Ab dem 26. Dezember 2075 müsste man aber wieder eine "friedliche" Haltung gegenüber den Metamenschen einnehmen.[9]
Danach folgte eine Diskussion um eine Vielzahl von Fragen, wie etwa der Schutz der Dracheneier über die Aufteilung der früheren Territorien von Alamais und Hestaby und auch der Umgang mit den Anti-Drachen-Gemeinschaften.[9]
Am 08. Januar kehrten die Großen Drachen wieder in ihre Refugien zurück. Man sah Hestaby das letzte Mal am 09. Januar, als die den Mount Shasta für einige Stunden besuchte und schließlich davonflog, wobei man nicht weiß, was ihr Ziel war. Seit dem Erwachen ist der Berg nun zum ersten Mal unbewohnt und der Drachenbürgerkrieg scheint vorbei zu sein.[10]
Lokale Begebenheiten
Im Zuge des Drachenbürgerkriegs wurden vermehrt Metamenschen, -sapiente und nicht zuletzt auch Changelinge zur Zielscheibe von Rassisten.[11]
Allianz Deutscher Länder
Zumindest offiziell blieben die deutschen Drachen abseits von Lofwyr - Kaltenstein, Schwartzkopf und Nebelherr - im Bürgerkrieg neutral und hatten auch keine Rolle in den abschließenden Auseinandersetzungen.[12]
Als Alamais 2074 persönlich ein Bittgesuch an Kaltenstein herantrug, lehnte dieser ab und machte auch Lofwyr deutlich, dass er kein Interesse an dem Konflikt hatte. Darum war er bei der finalen Konfrontation auch nicht in der Öffentlichkeit präsent - vermutlich, um die Neutralität nicht zu riskieren. Bei der Versammlung der Drachengesellschaft nach Alamais' Tod blieb er ebenso neutral und bezog keine Stellung. Auch enthielt er sich als es um Hestabys Schicksal ging. Er stimmte aber für die Ernennung von Celedyr als Lofwyrs Nachfolger im Amt des Loremasters.[12]
Schwartzkopf hatte seine Neutralität ganz offiziell verkündet, aber hinter den Kulissen hatte er einige Operationen von Alamais' vereitelt oder behindert, bei denen es um magische Artefakte ging. Calozerca hatte jedoch einige Angriffe provoziert, der für Alamais tätig gewesen war, um Schwartzkopf - wenn auch vergebens - in den Konflikt zu reißen. Im Stillen führte Schwartzkopf seine Aktionen gegen Alamais fort und erhielt dafür auch von Lofwyr später einen kleinen Anteil von Beute aus Alamais' Hort. Bei der Abstimmung rund um Hestabys Exil enthielt er sich auch, aber auch er stimmte für Celedyr als Nachfolger.[12]
Derweil hatte Nebelherr im Süden der Allianz Deutscher Länder deutlich mehr zu tun. Er spielte auf Anfragen verschiedener Sender seine Rolle im Konflikt herunter und positionierte sich als "einfacher Drache", der nicht bei den "Großen" mitspielen würde. Insgeheim sicherte er aber die südliche Grenze der ADL für Lofwyr und schickte Shadowrunner und die Schwarzen Sheriffs gegen die Söldner von Alamais, um sie aufzuhalten.[12]
Im Freistaat Westphalen radikalisierten sich derweils Teile der Kirche und der Öffentlichkeit als Reaktion auf die Ereignisse rund um die Drachen. In der Folge führten die Bischofsgarde und andere Exekutivkräfte "Säuberungen" durch, bei denen sie gegen alles "Drachische" vorgingen. Dabei machte man Jagden auf Dracomorphe Paracritter und führte großangelegte Razzien durch. Daraus entwickelte sich ein Trend, bei dem jeder mit einem Jagdschein am Wochenende Jagd auf etwas Geschupptes machte.[13] Der Umstand, dass sich Kardinalbischof Markus Dominikus von Rethagen dafür entschied, die Orden der Deutsch-Katholischen Kirche gegen die Drachen zu entsenden und sich so deutlich zu positionieren, sollte später noch Folgen haben.[14]
Azanien
Die Population der Löwen-Gestaltwandler konnte sich in den letzten zehn Jahren unter Mujajis Schutz deutlich erholen, doch der Drachenbürgerkrieg versetzte ihrer Zahl einen erheblichen Schlag. Schätzungen gehen davon aus, dass ihr Bestand nach dem Krieg sogar noch unter dem von vor zehn Jahren liegt.[15]
Naher Osten
Als im Zuge des Drachenbürgerkrieges Saeder-Krupp einige Probleme in der arabischen Welt hatte (vor allem in Dubai, dem Arabischen Kalifat und Irak, aber auch in Kurdistan, Syrien und Iran) ging Saeder-Krupp Prime ein umfangreiches Informationsaustauschprogramm mit dem Mossad ein, um nachrichtendienstlich relevante Dinge gezüglich des Nahen Ostens zu klären. So schickte man Shadowrunner aus ganz Europa und darüber hinaus in die Region, um die Probleme aus der Welt zu schaffen. Das sorgte wiederum für Probleme mit Global Sandstorm, welches in der Region ebenfalls aktiv war und mit dem sich S-K nicht besonders gut verstand.[16]
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ a b c d e Sturmfront S.8
- ↑ Sturmfront S.8-9
- ↑ a b c Sturmfront S.9
- ↑ Sturmfront S.9-10
- ↑ a b Sturmfront S.10
- ↑ Sturmfront S.10-11
- ↑ a b c d e f g Sturmfront S.11
- ↑ Sturmfront S.11-12
- ↑ a b c d e f g h i j k Sturmfront S.12
- ↑ Sturmfront S.12-13
- ↑ Schattenläufer S.78
- ↑ a b c d Sturmfront S.13
- ↑ Datapuls: ADL S.80
- ↑ Schattendossier 1 S.68
- ↑ Schattenläufer S.76
- ↑ Machtspiele - Handbuch für Spione S.178
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