Skandinavische Union: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. Oktober 2022, 09:19 Uhr

Skandinavische Union
Überblick (Stand: 2064)
Hauptstadt: Göteborg
Staatsform: Staatenverbund
Business Recognition Accords:
unterzeichnet mit Modifikationen
Einwohnerzahl: 26.649.876
Menschen: 63%
Elfen: 12%
Zwerge: 9%
Trolle: 8%
Orks: 6%
andere: 2%
Währung: Euro (€)
Karte - Skandinavische Union.jpg
© Pegasus

Die Skandinavische Union (engl. Scandinavian Union) ist ein Staatenbündnis der vier skandinavischen Länder Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland nach dem Modell der Europäischen Union. Die Union selbst ist Mitglied der NEEC.

Geographie

Das Gebiet der Skandinavischen Union umfasst die Skandinavische Halbinsel, den Teil der Kimbrischen Halbinsel, den Dänemark einnimmt, sowie das Gebiet von Finnland. Damit umfasst die Union auch den größten Teil von Fennoskandinavien, obwohl der äußerste Osten mit der Halbinsel Kola weiterhin zu Russland gehört.

Grenzen

Die Union hat nur zwei Landgrenzen, einmal eine langezogene Grenze im Osten mit der Russischen Republik und dann die Südgrenze mit der ADL. Sie ist Anrainer sowohl des Atlantik, genauer der Teilmeere Nordsee und Europäisches Nordmeer, der Ostsee sowie des Arktischen Ozeans. Damit ist sie auch direkter Nachbar der Trans-Polar Aleut Nation, der baltischen Staaten sowie von Polen und Königsberg.

Gliederung

Flagge Land Hauptstadt Bevölkerung Regierungsform
Flagge Dänemark.png
Dänemark Kopenhagen 4.723.800
Estland Tallinn ?
Flagge Finnland.png
Finnland Helsinki 5.961.076
Island Reykjavík (?) ?
Flagge Norwegen.png
Norwegen Oslo 5.755.000
Flagge Schweden.png
Schweden Stockholm 10.210.000

Schweden, bekannt für seine offen konzernfeindliche Gesinnung, wahrt einen weit höheren Lebensstandard als die restlichen Unionsländer, und beugt z. T. die Gesetze, um den Zustrom illegaler Waren und auch die Einwanderung aus dem weit ärmeren Norwegen zu begrenzen. Dafür gilt dieses Land mit seiner grünen Regierung als Rückzugsgebiet für Ökoterroristen.

Norwegen dagegen ist von der Ausbeutung durch die Konzerne, einem hohen Anteil an Arbeitslosen und Kriminellen in der Bevölkerung und den mit Abstand zahlreichsten und militantesten Gangs der Viking-Biker geprägt. Die Norweger - speziell die in den Schatten - hassen die Konzerne, aber sie sind zynisch genug, als Runner für sie die Dreksarbeit zu machen. Oslo - auch als «Chiba Skandinaviens» berüchtigt - beherbergt jede Menge State-of-the-Art-Cyberware-Kliniken, unter denen auch etliche Schwarze Kliniken sind, die nicht nach der Lizenz sondern nur nach den Euros, Nuyen oder Dollars fragen.

Geschichte

Gründung

Die Skandinavische Union wurde nach der Katastrophe der Schwarzen Flut (2011) und dem Crash von 2029, bei dem ein omnipotenter Virus alle Computersysteme des alten Internet verwüstete, am 21. Oktober 2031 aus wirtschaftlicher Not gebildet.[1] Finnland trat vorallem aus Furcht vor den kriegslüsternen russischen Nachbarn bei. Neben der Koordination einer gemeinsamen Sicherheitspolitik sollte der Zusammenschluß vorallem dem Wiederaufbau der vom Crash zerstörten Wirtschaft dienen. Jedes der Mitgliedsländer behielt allerdings eine starke innere Autonomie. Finnland verstaatlichte zum Beispiel damals die meisten seiner großen nationalen Konzerne, inklusive Erika, das aus einer Fusion der Telekommunikationsgiganten Nokia und Ericsson 2019 hervorgegangen war.

Wirtschaftlicher Sonderweg

2042 musste die Skandinavische Union unter dem Druck des Konzerngerichtshofes die sogenannten Business Recognition Accords, multilaterale Verträge über die Exterritorialität von Megakonzernen und deren Rahmenbedingungen, unterzeichnen. Allerdings konnten die Unionsunterhändler dem Gerichtshof einige Zugeständnisse abringen, die seine unter den Accords vorgesehenen Befugnisse einschränkte. Zudem galt der Vertrag zunächst nur für vier Jahre und wird seit dieser Zeit im vierjährigen Rhythmus neuverhandelt. Da der Umfang der dem Konzerngerichtshof zugestandenen Macht der Wirtschaftspolitik des jeweiligen Unionlandes überlassen wurde, entwickelte sich die Union in den nächsten zwei Jahrzehnten wirtschaftlich nicht einheitlich. Norwegen wurde das am stärksten konzerndominierte Land, Schweden blieb am unabhängigsten innerhalb der Skandinavischen Union.

Crash 2.0 und die Folgen

Nachdem im Verlauf des Crashs von 2064 ein nuklearer Sprengsatz in der Walhalla-Basis der Terrorgruppe Winternight in Haparanda detonierte, die den Crash zusammen mit den dissonanten Otaku von Ex Pacis unter Führung Pax' verursacht hatte und über Stockholm eine EMP-Bombe hochging, haben sich die Verhältnisse drastisch verändert: Stockholm - früher ein Paradis im Vergleich zu anderen Plexen - leidet auch über 5 Jahre später unter stärkster Hintergrundstrahlung und anderen Auswirkungen, auch wenn es einer der ersten Orte war, die ein Wireless-Matrix-System betrieben. Helsinki, die Heimat des Erika-Konzerns und damit der kabellosen WiFi-Matrix hat sich dagegen in einer rasanten Entwicklung an die Spitze des SOTA in der neuen, vernetzten Welt mit der allumfassenden Augmented Reality gesetzt.

Emergenz

Während der globalen Technomancer-Verfolgung reichte die Skandinavische Union eine Petition an die NEEC, welche eine Zwangsregistrierung von Technomancern forderte. Unterstützung fand die Union dabei von den Regierungen Frankreichs, Großbritanniens und der Schweiz, die an ähnlichen Gesetzesentwürfen arbeiteten. Dabei sollten ausgedehnte Zwangstests als sofortige und mittelfristige Maßnahme zur Identifizierung potenzieller Technomancer dienen.[2]

Politik

Politisch geführt wird die Skandinavische Union von einem Ministerrat an der Spitze und einem Unionsparlament sowie einer Kommission, die die Entscheidungen umsetzt. Sie macht eine gemeinsame Außenpolitik, und nominell existieren auch keine Binnengrenzen mehr.

Wirtschaft

Modifizierte Business Recognition Accords

Die Modifikationen der Business Recognition Accords (BRA), die 2042 ausgehandelt wurden und im wesentlichen noch intakt sind, sehen eine Reihe von deutlichen Eingriffen in die sonst unter den Accords gewährte Autonomie des Konzerngerichtshofes und der Konzerne vor:

  • Exterritorialität kann der Konzerngerichtshof nur für Triple-A-Konzerne garantieren. Das Recht zur Gewährung von Exterritorialität an A- und Double-A-Konzerne innerhalb eines Unionslandes, das unter den BRA normalerweise dem Gerichtshof obliegt, fällt jedem Mitgliedsland selbst zu.
  • Konzerne, die in einem der Mitgliedsländer als exterritorial anerkannt sind, können in diesem Land keine Polizeifunktionen ausüben.
  • Paramilitärische Konzernkräfte unterliegen Beschränkungen bezüglich Bewaffnung und Ausrüstung.
  • Der Verkauf von Anteilen an multinationalen Konzernen an ausländische Investoren durch Rechtssubjekte der Skandinavischen Union unterliegt Beschränkungen, um Kontrollmehrheiten innerhalb der Union zu halten.

Bei den vierjährig stattfindenden Neuverhandlungen mit dem Konzerngerichtshof, versuchen beide Seiten den Status Quo zu ihren Gunsten zu verschieben. Die Megakonzerne üben massiven Druck aus, weshalb die Verhandlungen einer "Jagdsaison" im internationalen Schattengeschäft gleichkommen.

Konzerne

Zu den größten exterritorialen AA-Megakonzernen gehören Erika, das 2031[3] auf anraten von Anders Malmstein zunächst verstaatlicht und nach den Eurokriegen wieder privatisiert wurde.[4] In den 60ern wurde Erika dafür bekannt, dass sie die Wireless Matrix Initiative ins Leben riefen.[5] Nach dem Crash von 2064 fusionierte Erika zunächst mit Transys Neuronet zu Transys-Erika und kurz darauf mit Novatech zu NeoNET.[6] Innerhalb von NeoNET bestand Erika als eigenständige Einheit jedoch weiter[7] und nach dem Ende von NeoNET ging Erika erneut eigene Wege.[8]

Des Weiteren gibt es noch den dänischen AA-Konzern Mærsk Incorporated Assets, der in allen in allen Unionsmitgliedsstaaten außer Finnland Exterritorialität genießt. Mærsk Einfluss wuchs zudem weiter, als sie 2060 den norwegischen Maschinenbaukonzern Kværner ASA übernahmen und ihn als neue Tochterfirma Kværner-Mærsk eingliederten.[9] In Norwegen haben extrem viele AA-Megakonzerne exterritorialen Status: insgesamt 15 (neben den großen 8) - darunter auch die AG Chemie und Ruhrmetall.

Tyr Inc. ein - nicht exterritorialer - Polizeikonzern, der auch die Aufsicht über den Strafvollzug in Dänemark hat, spielt im kleinsten und von der Schwarzen Flut am meisten geschädigten Land der Skandinavischen Union eine bedeutende Rolle und setzt die Strafgefangenen unter seiner Kontrolle auch für Entseuchungsarbeiten im versumpften Jütland ein.[10] Tyr wurde nach der Technomancer-Krise Anfang der 2070er ebenfalls von Mærsk übernommen.[11]

Bei der medizinischen Versorgung sind sowohl EuroMedis als auch BuMoNA präsent, die aber zunehmend Konkurrenz durch Mærsk Medical Inc. erfahren, seitdem es zur Fusion mit Tyr Inc.s bewaffneten Rettungsdienst kam.[12]

Einheimische Konzerne

Konzernpräsenzen

Magie

Finnland und Schweden waren am stärksten vom unnatürlichen Wachstum erwachter Wälder 2015 betroffen, und im schwer verseuchten finnischen Meerbusen ist die toxische magische Annomaliezone Haparanda entstanden.

Neo-Heiden und nordische Magie

In allen vier skandinavischen Ländern hat sich die neo-heidnische Aesir-Gesellschaft, deren Mitglieder die Asen, die alten nordisch-germanischen Götter verehren, zu einer wichtigen religiösen und gesellschaftlich-kulturellen Bewegung entwickelt. Diesem Glauben hängen sowohl die Mehrheit der Mitglieder der Wikinger-Gangs als auch die Angehörigen der Sidah-Gemeinschaften - eine Art Aussteiger, die in dörflichen Kommunen ein einfaches Leben mit der Natur führen wollen - sowie viele ganz normale Bürger an. Goden und Ghyden - nordische Schamanen, die entsprechenden Idolen und Totems folgen - spielen bei den neuen Heiden Skandinaviens eine wichtige Rolle, deren große religiöse Feste, die Blots, eine Mischung aus heidnischem Ritual, Rockkonzert und Mittelaltermarkt darstellen. Die apokalyptische Kult Winternight war eine vollkommen verzerrte, toxische Version dieser Aesir-Religion, und rekrutierte neue Mitglieder am Rand dieser Veranstaltungen.

Unterwelt

Die Unterwelt der Skandinavischen Union wird von den Wikinger-Gangs oder Vikings und dem Lobatchevski-Syndikat der Vory v Zakone (kurz Vory), der russischen Mafia, beherrscht, wobei natürlich auch die Schmuggler und Piraten der Nord- und Ostsee das eine oder andere Wörtchen mitreden. Finnland hat mit der Droski-Vory in Oulu sein eigenes Vory-Syndikat. In Oslo ist in Folge der Präsenz der japanischen Bio- und Cybertech-Konzerne zusätzlich auch die Yakuza mit dem Korogai-gumi aktiv.

Zwischen den Lobatchevskis und der Mærsk-Tochter Tyr Inc. kommt es unter anderem auch in Skandinavien zu heftigen Kämpfen. Viele Ermittlungs- und Einsatzteams von Tyr wurden entsandt, um die Operationen der Lobatchevskis aufzudecken und zu attackieren, oftmals sogar unter eklatanter Missachtung geltender Gesetze. Entweder widersetzen sie sich den örtlichen Sicherheitsbehörden und beginnen an Ort und Stelle mit ihrem Krieg oder sie gehen zunächst diskret vor, indem sie Shadowrunner anheuern. Die Vory tun es ihnen gleich und heuern wiederum Runner an, um sowohl Tyr als auch Mærsk eine Lektion zu erteilen.[14]



Endnoten

Quellenangaben

Widersprüche

Konflikt: CP! S. 187 -- SoE S. 132 -- T:WL S. 55
Die Skandinavische Union wird im deutschen Zusatz zum Cyberpiraten! als "Bund Skandinavischer Staaten" bezeichnet. Auch der geschichtliche Verlauf ist hier anders dargestellt, so gründete sich zum Beispiel der Bund offiziell 2042 anstatt 2031, wie für die Union im Shadows of Europe angegeben. Im Target: Wastelands wird die Skandinavische Union als "Scandinavian Federation" bezeichnet.

Index

Schreibvarianten

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Weblinks