Crash von 2064

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Crash von 2064
Geschehen:
Katastrophe, Zerstörung der Matrix
Ort: Weltweit
Zeit: 2. November
Beteiligte:
Winternight
Künstliche Intelligenzen (Deus, Megaera, Mirage)
Otaku (vor allem Ex Pacis)
Konzerngerichtshof
Anti-Terror-Einheiten
Shadowrunner

Der Crash vom 2. November 2064 war das Ende der Matrix. Wie der vorangegangene Crash von '29 wurde dieser – wesentlich schwerwiegendere – Crash durch einen Virus (Jormungand, programmiert von Ex Pacis, einem Otaku-Stamm) verursacht. Nachdem Pax (Anführerin von Ex Pacis), mit Winternight einen Plan umgesetzt hatte, konnte man schließlich durch einen Wurm und Angriffe auf wichtige Knoten der Matrix, diese zu großen Teilen zu vernichten. Anschließend wurde die komplett neue Wireless Matrix eingerichtet.

Begriff

In Anlehnung an die Versionsnummern von Software, nennt man das Ereignis auch Crash 2.0.

Vorlauf

Der Crash selbst war eine Kulmination mehrerer Ereignisse, die schon einige Jahre im Voraus die Weichen für den fast-Weltuntergang stellten.

Dunkelzahns Testament und Art Dankwalther

Einer der Faktoren, der mit für den Crash verantwortlich war, war Dunkelzahns Testament, welches dem früheren Fuchi-Angestellten Art Dankwalther ein gigantisches Vermögen vermachte, da Dankwalthers Vorfahr in einem früheren Zeitalter Dunkelzahn freundlicherweise ein Goldstück für eine letzte gemeinsame Mahlzeit geliehen hatte. Der verstorbene Großdrache beglich die Rechnung inklusive Zinsen, woraus sich eine Summe von über 34 Milliarden ergab. Als Dankwalther später auf einer Party seinem früheren Arbeitgeber Richard Villiers begegnete und mit Desinteresse abgestraft wurde, entwickelte Dankwalther Rachepläne. In zwei Testläufen ruinierte Dankwalther sowohl Tokugawa Technologies als auch die Gunderson Corporation, ehe er sich daran machte, Richard Villiers neuestes Unternehmen, Novatech, zu attackieren.

Durch die beständigen Attacken verlor Novatech einiges an Geld, auch wenn der Konzern versuchte, Dankwalther zu erledigen. Schließlich entschied man sich, im Rahmen einer Erstemission zwanzig Prozent der Novatech-Aktien am 2. November öffentlich zum Verkauf zu stellen. Die East Coast Stock Exchange (ECSE) erwartete die größte Matrixtransaktion in der Geschichte, weshalb die Bostoner Börse dazu überging, die eigenen Systeme massiv aufzurüsten.[1]

Deus und der Novatech-Börsengang

Nachdem es Deus zu Beginn der 2060er gelungen war, mittels seinem Netzwerk aus der Renraku-Arkologie in Seattle zu entkommen, entbrannte einige Zeit lang ein Kampf um die Kontrolle über die einzelnen Knoten darin. Deus hatte - getreu seines Namens - nach wie vor den Plan, zu einem Gott aufzusteigen. Nun, da er sich von den Fesseln der SCIRE gelöst hatte, wollte er diesen Plan in die Tat umsetzen. Damit er zu einem "Gott" werden konnte, brauchte er viel Rechenleistung, um sich aufzurüsten. Diese Leistung würde er nur in der ECSE erhalten, die sich im Rahmen des kommenden Novatech-Börsengangs aufrüstete.[1]

Pax Ex Pacis und Winternight

Eine von Deus' früheren Dienerinnen - die dissonante Otaku Pax - hatte sich nach der Arkologie-Krise von Deus verraten gefühlt. Noch immer litt sie an dem Schwund und fürchtete den Verlust ihrer Otaku-Kräfte. In einer Vision 2063 sah sie die Matrix im Wandel und begann sogleich mit der Arbeit an dem Jormungand-Virus, der später die Matrix zerstören würde. Um ihren Plan auch in die Tat umsetzen zu können, wandte sie sich an den verrückten Weltuntergangskult Winternight, die ein Ragnaröck, also einen Weltuntergang gemäß der germanischen Mythologie, herbeiführen wollten. Zusammen mit ihrem Stamm von Ex Pacis begannen die dissonanten Otaku einen Feldzug gegen jene Otaku, die der Tiefenresonanz folgten, was weltweit mehrere tausend Kinder das Leben kostete.[1]

Beide Organisationen hatten aber sehr unterschiedliche Ansichten. Während Ex Pacis die Matrix in eine gigantische Dissonanzsenke verwandeln wollte, sahen die Terroristen von Winternight die Matrix als das Gefängnis des Gottes Loki, welches zerstört werden musste, um ihn zu befreien. Ex Pacis betrog Winternight bei dieser Operation.

Winternight setzte auf sogenannte "Gott-Chips", spezielle BTL-Chips, mit denen sie Personen in Schlüsselpositionen zu Schläfern machten. Die Sucht diente dabei als Kontrolle, wobei die Organisation aber auch nicht vor schrecklichen Taten wie Entführung, Verstümmelung und Tod zurückschreckten, die auch die Freunde und Verwandte ihrer Ziele treffen konnte. So konnte Winternight sich zugriff auf Nuklearsprengköpfe verschaffen, die sie für ihren Plan brauchten.

Fahrplan zur Apokalypse

Um die Ereignisse und Handlungen von Winternight zu verstehen, muss man den Blick auf das germanische Ragnarök, also das Weltenende, legen. Winternight folgte in seiner Ideologie und auch in seiner Namensgebung diesem Vorbild und verfolgte daher eine Strategie, die, wenn auch abgewandelt, die gleichen Ereignisse umfasst, wie sie in der Völuspá umschrieben werden.

Operation Firnbul

Bei Operation Firnbul (benannt nach dem Firnbul-Winter) ging es zunächst darum, einen besonders heftigen herbeizurufen. Mit Hilfe von Wettermagie unter Verwendung wichtiger Orte der Macht wurden mächtige Sturmgeister beschworen. Diese sollten den rauesten und härtesten Winter aller Zeiten verursachen. Neben der Symbolik wurde dieser Schritt auch zur Tarnung des zweiten Schrittes benötigt.

Operation Jormungand

Operation Jormungand (benannt nach der Midgard-Schlange) setzte auf die Kooperation mit den Otaku von Ex Pacis. Der mächtige Jormungand-Wurm sollte die Matrix vernichten, die von Winternight als Gefängnis des Gottes Loki betrachtet wurde. Hierzu wurde das Dissonanz-Virus von Ex Pacis und deren Anführerin Pax entwickelt und in wichtige Matrix-Hubs auf der ganzen Welt gepflanzt.

Surtr und Ymir

Um die Code-Eier am physischen Standort der Server zu schützen, wurden eine bei Zeta-ImpChem gestohlene Nanotech-Waffe (die ursprünglich von Deus entwickelt worden war), der die Winternight-Führung den Namen Surtr bzw. die «Horden Muspelheims» gab und das von Drohnen versprühte sogenannte Ymr-Gift - auch «Nebel und Stürme Niflheims» genannt - eingesetzt.

Operation Mjöllnir

Schließlich folgte Operation Mjöllnir (benannt nach dem Hammer des Donnergottes Thor). Der Plan sah vor, dass wenn Operation Jormungand durch die Zerstörung der Matrix genug Chaos angerichtet hatte, fünfzehn Nuklearsprengköpfe in den wichtigen Machtzentren und Sprawls gezündet werden sollten. Durch thaumaturgische Manipulationen wurde die Spreng- und Strahlungsenergie zu gunsten eines elektromagnetischen Impulses (EMP) reduziert. So sollten die Reste von Lokis Ketten - also das physische Rückgrat der Matrix-Infrastruktur - zerstört werden. Weiterhin platzierte man mehrere Nuklearsprengsätze an tektonischen Verwerfungsspalten, was wiederum riesige Erdbeben in der Umgebung verursachen sollte.

Ablauf

Abschaltung

In Europa schaltete Netzbetreiber Saeder-Krupp das Netz einfach ab, um so die schwersten Schäden abzuwenden. Schon Anfang 2065 konnte man so die Matrix mit minimalen Verlusten wieder hochfahren.[2] Eine Ausnahme innerhalb der ADL war die Matrix von Hamburg, die von der DeMeKo betrieben wurde und daher nicht abgeschaltet wurde. Die Stadt wurde daher schlimmer getroffen als andere Teil der ADL.[3]

Verschleierung

Nach dem Crash half die Corporate Court Matrix Authority dabei, Informationen und Beweise rund um Otaku und Künstliche Intelligenzen zu verschleiern. Damit sollte verhindert werden, dass Informationen bekannt wurden, bevor man das Phänomen verstand, Gegenmaßnahmen entwickelt und die Kontrolle darüber errungen wurde. Alleine die Panik, die diese Informationen auslösen könnte, wenn bekannt würde, dass die Welt ziemlich nah am Abgrund stand, könnte verheerende Folgen haben, wenn sie im Detail ans Licht kämen; eine dauerhafte Geheimhaltung und Leugnung würde aber hinsichtlich der zweiten Generation von KIs und den aufkommenden Technomancer-Phänomen nicht möglich sein.[4]

Die harten Fakten blieben aber weitgehend verschleiert und es scheint unmöglich, das Puzzle jemals zusammenzusetzen. Die Beteiligung von Winternight gilt als gesichert, aber die Involvierung Künstlicher Intelligenzen ist und bleibt unbestätigt - zumindest für die Öffentlichkeit, nicht aber für die Schatten und die Vorstände der Megakonzerne. Die spätere Verknüpfung zwischen Technomancern und dem Crash 2.0 sollte zu einer Panik führen, die in die Technomancer-Verfolgung umschlug.[5]

Auswirkungen des Crashs

Neben den Verwüstungen, welche der Crash in der Welt hinterlassen hatte, hatte er auch die Machtverhältnisse in der Geschäftswelt gehörig auf den Kopf gestellt. Die kleineren Konzerne kämpften um das nackte Überleben, während die großen Konzerne das Chaos und die Schwächen ihrer Gegner nutzten um ihre Macht weiter auszubauen und neue Geschäftsbereiche zu erschließen.

Ares gegen CATCo

Da während des Crashs Lucien Cross, der Chef von Cross Applied Technologies, gestorben war, begann der Chef von Ares, Damien Knight, eine extrem aggressive Übernahmekampagne gegen die Tochtergesellschaften von CATCo. Obwohl der neue CEO von Cross, Jean-Marie Cross, versucht hat, sich mit sämtlichen Mitteln gegen die Übernahme zu verteidigen, hatte Cross der Erfahrung und der Aggressivität von Damien Knight nichts ernsthaftes entgegen zu setzen. Die Schutztruppe von Cross, die Seraphim, wurden von Ares unterwandert und so ausgeschaltet. Das bisherige Trumpf von Cross, Leonard Aurelius, wurde vermutlich von Ares durch Entführung seiner Tochter Evelyn Cross erpresst und damit für die Zeit der Übernahme ruhig gestellt.
Als die Bank of America, eine Tochtergesellschaft von Ares, und der Frankfurter Bankenverein (FBV) ihre Anwälte auf Cross Matrix Technologies losließen und sämtliche Aktiva der Firma einfroren, war der Untergang von Cross endgültig besiegelt. Ares kaufte mit der Bank of America sämtliche weiteren kleinen Kredite der Firma auf und dank einiger Gefallen für den FBV gehörten die Kredite und damit die gesamte Firma Ares. Der Untergang von Cross ging natürlich an den anderen Megas nicht vorbei, so dass diese sich die verbliebenen Teile des einstigen Megas holten.
Die Übernahmen gingen soweit, dass Cross den AAA-Status an Horizon verlor und in die Klasse der AA-Konzerne abstieg.

Novatech fusioniert mit Transys-Erika

Aufgrund der rapiden Änderungen im Matrixmarkt sahen sich sowohl Novatech als auch die beiden Konzerne Transys Neuronet und Erika in akutem Zugzwang. Zuerst fusionierten Transys-Neuronet und Erika, welche bereits seit 2058 gemeinsam an ihrer Wireless Matrix Initiative arbeiteten, zu Transys-Erika um einen der größten Matrix-Dienstleister überhaupt und den Begründer der kabellosen Matrix zu werden. Da sich der stark angeschlagene Megakonzern Novatech das gleiche Ziel gesetzt hatte, fusionierten diese beiden Konzerne nun zu dem zweitgrößten Konzern der Welt. Als neuer Name wurde NeoNET gewählt, da der Name Novatech zu sehr in den 2. Matrixcrash verwickelt war. Die Vorteile für die Konzerne lagen klar auf der Hand. Transys-Erika gelang dadurch der Schritt in den Konzernhimmel und Novatech hatte einen starken Partner gewonnen um die Schäden des Crashs zu überwinden und Mitbegründer der neuen Matrix zu werden.
Durch die Fusion entstand ein Konzern, welcher in jedem Stück Matrix seine Finger mit drin hat und auch in den Bereichen Cyberware, Biotechnologie, Waffen, Luftfahrt, Raumfahrt sowie in geringeren Maßen auch in vielen anderen Bereichen aktiv ist.

Technomancer und AIPS

Da etliche Personen im Zuge des Crashs in der Matrix gefangen waren, verloren nicht wenige ihr Leben. Opfer, die den Auswurf überlebten, erlitten oftmals psychotropische Störungen und nicht wenige wurden eingesperrt und waren auch bis Anfang 2070 noch in Krankenhäusern. Die Ärzte diagnostizierten bei ihnen AIPS, was die Abkürzung des Artifiziell-Induzierten psychotropischen Schizophreniesyndroms ist.[6]

AIPS würde später noch eine Rolle spielen, da nach dem Crash Gerüchte über eine neue Generation von Otaku aufkamen - "Virtuellkinetiker" genannt, oder später schlicht Technomancer.[7] Dabei diente AIPS offenbar als eine Art Indikator, da zwar nicht jeder, der an AIPS litt auch zum Technomancer wurde, aber eine erhöhte Korrelation zwischen den beiden festgestellt wurde.[8][9]

E-Geister

Eine andere Entwicklung machten einige der Unglücklichen durch, die während des Crashs verstarben: Sie blieben als virtuelle Abbilder in der Matrix zurück, die man fortan E-Geister nennt. Sie werden als "Geister der Maschine" genannt und gelten als noch seltener und obskurer als Künstliche Intelligenzen.[9]


Siehe auch

Endnoten

Quellenangabe

Index

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