Cyberdeck
Ein Cyberdeck, kurz Deck, ist ein Master Control-Gerät der kabellosen Matrix. Anders als Kommlinks ist ein Cyberdeck effektiver und mit grenzwertigen und illegalen Cyberprogrammen ausgestattet.
Geschichte
Ende des 20. Jahrhunderts und Anfang des 21. nahmen die sich weltweit vernetzenden Computersysteme immer mehr an Komplexität zu. Programme wurden interdependent und umfassender, und immer mehr Funktionalität wurde in autonom laufenden Modulen zusammengefasst, die durch Icons bedient wurden - grafische Elemente, mit denen mit Touchscreen, einer Maus oder einer Tastatur interagiert wurde. Aber mit der Zeit wurde dieses Interface immer unzureichender und flacher.[1]
ASIST und Crash
Die Geschichte des Cyberdecks beginnt 2018, als ESP Systems unter ihrem brillianten Forschungsdirektor Dr. Hosato Hikita (zusammen mit dem später zu unheilvollem Ruhm gekommenen Dr. Ronald Thomas Halberstam) die erste Generation der Artificial Sensory Induction System Technology (ASIST) vorstellt. Mit Hilfe dieses Interfaces war es erstmals möglich, responsive Interfaces direkt zwischen einem Gehirn und einem Computersystem aufzubauen.[2]
In den 2020ern entickelten mehrere Konzerne der Internet-Ära, unter ihnen Sony Cybersystems, Fuchi Industrial Electronics und RCA-Unisys, Prototypen von Cyberterminals, die ASIST-Technologie verwendeten, um damit hacking zu betreiben - und so Staaten wie Japan und der USA einen großen Vorteil in der Infornmationskriegsführung zu bringen.[2] Sie sollten eine intuitive, direkte Bedienung von Computersystemen ohne die unhandlich gewordenen Interfaces der Frühzeit des Informationszeitalters ermöglichen. Und das taten sie.[3]
Diese Prototypen waren riesig und sehr teuer - sie beinhalteten einen sensorischen Deprivationstank, benötigten ein eigenes Mainframe für ihre Software, und konnten nur von Regierungen oder sehr großen Megakonzernen unterhalten werden.[3]
Erste Cyberterminals |
Fuchi CDT-1000 Vision (2036), Vierte Generation[4] |
Der Crash von 2029 war die Feuertaufe dieser Cyberkriegstruppen. Das aggressive Virus konnte nur mit Hilfe eilig zusammengestellter Spezialkommandos wie Echo Mirage der USA einigermaßen eingedämmt werden.[2] Hierbei zeigte sich aber nicht nur, dass das Virus ungeahnte Fähigkeiten hatte, das Gehirn zu "hacken", sondern auch, dass kein bekanntes Cybersicherheitssystem einen Hauch einer Chance hatte, einen Angriff von Agenten mit Cyberterminals abzuwehren.[6]
Die Verkabelte Matrix
Cyberdecks der Sechsten Generation |
AT&T TragBar, 2040er[7] |
Diese Cyberterminals waren nur die erste Generation einer neuen Kategorie von Computer. Die zweite Generation von Cyberterminals war schon erheblich verschlankt und effizienter. Zudem entschied der Konzerngerichtshof 2032, dass das neue Computernetzwerk, das das gefallene Internet ersetzen sollte, die Matrix, auf die Nutzung durch solche Systeme ausgerichtet sein soll,[8] und nicht die alten manuellen Interfaces, für die das Internet in weiten Teilen ausgelegt war.[1] 2036 wurde dies von der Universal Matrix Specifications Conference in Chiba festgelegt.[8]
Schon die dritte Generation dieser Cyberterminals war nur noch Schreibtischgroß, mit einer bequemen Liege für den Nutzer. Standardisierte Iconographie und Fortschritte in der ASIST-Technologie machten Peripheriegeräte zur Kontrolle wie Trackballs, Joysticks und VR-Handschuhe, nach und nach unnötig.[9]
Cyberdecks der Siebten Generation |
Allegiance Alpha, 2050[10] |
2034 brachte Matrix Systems [5]aus Boston das erste Cyberterminal für den Massenmarkt (und damit vor allem den Schattenmarkt) heraus: das Matrix Systems Portal.
Cyberterminals der vierten Generation waren schon kaum größer als ein Desktop-PC. Die fünfte und sechste Generation, auch als "Koffer" bezeichnet, waren sogar transportabel, wenn auch eben als schweres Gepäck und mit einiger Zeit des Aufbaus verbunden. Sie kamen in den 2040ern auf; die fünfte zu deren Anfang, die sechste Generation in deren Mitte.[9] Für diese Geräte wurde erstmals der Begriff Cyberdeck verwendet.[8]
Die siebte Generation war nur noch Tastaturgroß. Sie erschien 2050 und war der endgültige Durchbruch des Cyberdecks als mobiles, universelles Hacking-Tool[15] - und seine Nutzer, die Hacker des mittleren 21. Jahrhunderts, wurden nun, im Unterschied zu ihren Vorgängern, die mit manuellen Interfaces Icons schubsten, Decker genannt.[16]
Bis zum nächsten Crash
Cyberdecks der Achten Generation |
Allegiance Sigma, 2060[17] |
Zwischen dem Konzernkrieg und dem Zweiten Crash entwickelte sich die Cyberdecktechnologie nicht sprunghaft weiter, aber sie verkleinerte sich und wanderte ins Körperinnere - Schädeldecks verließen die Labors und wurden eine reale Alternative[20] zu den weiterhin in etwa auf der Größe einer Tastatur stagnierenden Decks. Tastaturen gab es nur noch als nostalgisches Extra - das Cyberdeck der 8. Generation war eigentlich rein auf ASIST-Nutzung ausgelegt.[21]
Mit dem Verschmelzen von Cyberdecks und Cyberterminals und einer weitgehenden Modularisierung der Cyberdeck-Konstruktion zeichnete sich bereits der nächste Sprung ab (und der Term "Cyberterminal" erlebte eine kurze Renaissance). Der Trend ging eindeutig zu Modularität, Individualisierung und Komponentenbauweise. Aber dann kam der Crash.[22]
Die Entkabelte Matrix
Cyberdecks der Neunten Generation |
Allegiance Epsilon, 2070er[23] |
Nach den Verheerungen des Crashs war die große Stunde der Wireless Matrix Initiative gekommen. Diese bereits Anfang der 2060er von Erika (das im Crash mit Transys Neuronet verschmolz) in Angriff genommene Initiative sah nichts weniger vor als die Entkabelung der Matrix und deren Verlagerung in die Mobilfunknetzwerke der Sechsten Welt.[34] Der Wiederaufbau nach dem Crash (und die Verschmelzung von Transys-Erika mit Novatech zu NeoNET) katapultierten das waidwunde Novatech und die vormaligen zweitrangigen Eurokons in die Großen Zehn, und führten zu einer völlig veränderten Matrix. Die von Transys-Erika und Novatech 2065 abgehaltene Zweite Universal Matrix Standards Conference legte einen sehr offenen, sehr freien neuen Standard fest - die Wireless-Matrix.[35]
Und um sie zu bedienen, benötigte es nur mehr ein Standard-Cyberterminal, das als Kommlink rebranded die Funktion von Taschensekretär, Mobiltelefon und Cyberterminal vereinte.[36] Das Cyberdeck hatte scheinbar ausgedient.[37]
Diese neue Matrix erwies sich schnell aber als etwas zu frei. Nicht nur das Auftreten von KIs und Technomancern löste mehr als nur etwas Besorgnis aus, auch erwiesen sich ihre Sicherheitssysteme als völlig unzureichend gegenüber Hackern.[38] Danielle de la Mar, Anführerin einer Initiative für eine sichere Matrix, begann intensives Lobbying und die Entwicklung einer neuen, sichereren Matrix.[39] In diesem Zusammenhang kam auch die Idee einer Koppelung sicherheitsrelevater Funktionen an spezielle, restriktiv vertriebene Master-User-Geräte wieder auf.[40]
Die De La Mar-Matrix
Am 1.Januar 2075 ging die sogenannte De-La-Mar-Matrix online und ersetzte die UMS-2-Matrix und ihre Freiheit, durch eine der Ersten Matrix ähnliche Gitterstruktur. Die Kabellosigkeit wurde beibehalten, aber durch willkürliches Hochziehen von Walled Gardens wurde das kabellose Netz kompartimentiert. Durch eine Vielzahl von Monitoring- und Sicherheitsmechanismen sollte die Matrix sicherer werden. Und durch Entzug diverser Zugangsprivilegien für Kommlinks schuf De La Mar Bedarf für eine neue Generation von Cyberdecks.[41]
Beschreibung
Ein Cyberdeck ist ein hochspezialisierter, sehr leistungsfähiger, kabellos Matrix-fähiger Mikrocomputer mit einem spezialsierten Programmset und Interface.[42] Anders als ein Kommlink erlaubt es eine deutlich schnellere Interaktion mit der Matrix und die Tarnung eines Deckers, sowie aggressive Zugriffe auf Geräte, Hosts und andere Icons.[43] Die Hardware- und Software-Ausstattung des Cyberdecks bestimmt die Möglichkeiten seines Benutzers mit.[28]
Ein Cyberdeck hat ein eingebautes Sim-Modul, also braucht es nur noch ein DNI-Interface wie eine Datenbuchse, um damit gleich in die VR-Matrix einzutauchen. Zudem verfügen alle Cyberdecks über mindestens einen Universal-Datenport zur Verbindung mit Modulen und anderer Peripherie, und ein etwa ein Meter langes, einziehbares Datenkabel, damit es sich direkt mit anderen Geräten direkt verbunden werden kann.[28]
Cyberdecks sind keine Standard-Matrixusergeräte. Sie sind nciht für Zivilisten gedacht, sondern für GOD DemiGODs und ein paar andere Sicherheits- und Militärfachkräfte. Man kauft ein Cyberdeck nciht einfach so auf dem Heimweg. Es gibt nur ein paar lizenzierte Cyberdeckhersteller[44] (und einige Untergrundfabriken[30]). Selbst "preiswerte" Cyberdecks kosten so viel wie ein Kleinwagen.[45]
Cyberdecks sind sehr eingeschränkte, künstlich verteuerte, grenzwertig illegale Geräte, deren einziger Zweck es ist, die mühsam vom Konzerngerichtshof implementierten Regeln der "sicheren" Matrix zu brechen. Und wenn jemand außer den ausgesuchten Personen, denen die Megakonzerne Cyberdecks zugestehen, eins benutzt, ist das für die bestehende Ordnung ein Problem. Decker werden verfolgt wie Terroristen, denn das sind sie in den Augen der Mächtigen.[44]
Form
Cyberdecks sind seit den 2050ern noch geschrumpft. Waren sie damals noch so groß wie eine Computertastatur aus dem frühen 21. Jahrhundert, sind sie heute deutlich kompakter. Es gibt jedoch auch viel kleinere Varianten, zum Beispiel Schädeldeck, die als Cyberimplantat direkt in den Kopf eines Deckers implantiert werden können und dadurch gut getarnt und hochmobil sind.[46]
Ein Cyberdeck der Neunten Generation ist meist ein glatter flacher, rechteckiger Gegenstand, mit 25 ZEntimetern Kantenlänge an den langen Seiten.[30] Es hat meist einen kleinen Bildschirm zum Anzeigen wichtiger Meldungen,[28] der in der Regel gleichzeitig ein Berührungsinterface ist.[30]
Die Form von Cyberdecks ist ähnlich variable wie die von Kommlinks.[30] Meist ist es ein flaches Rechteck, kann aber auch andere Formen haben, die etwa das Volumen eines kleinen Buchs einnehmen. Das „Hackpack“, ein Cyberdeck in einer Gürteltasche, ist bei Deckern auf Reisen sehr beliebt.[28] Es gibt auch Spezialformen von Cyberdecks, die komplakter sind, ähnlich wie bei Kommlinks.[30] Aber auch exotischere Formen, etwa integriert in Kleidung, als Armband oder anderer Schmuck gestaltet, oder Integration in einen Gegenstand oder eine Waffe. Diese Spezialanfertigungen erhöhen die Kosten ähnlich wie bei Kommlinks, wobei das bei den enormen Preisen von Cyberdecks natürlich gleich erheblich drastischere Summen sind.[47]
Eine Steigerung sind noch implantierte Cyberdecks, auch als Schädeldeck bekannt. Eine solche Augmentierung ist für Decker, die oft unterwegs sind, sehr praktisch, deshalb werden implantierte Cyberdecks häufig von G-Men und Militärdeckern verwendet, sind aber auch bei Shadowrunnern, die sie sich leisten können, sehr beliebt.[48]
Nutzung
Legale User verwenden registrierte Cyberdecks oder Kommlinks, die bei jeder Aktion in der Matrix eine Datenspur hinterlassen. Für geübte Decker ist es jedoch möglich, ein Deck oder Komm so zu modifizieren, dass es keine offensichtliche Spur mehr hinterlässt. Sein Deck so zu verändern ist allerdings illegal und steht in fast allen Ländern unter Strafe.[49]
Konfigurierung
Cyberdecks der Neunten Generation sind sehr flexibel konfigurierbar; mit einem bloßen Gedanken können Programme geöffnet oder geschlossen werden, und Prozesse mehr oder weniger Ressourcen zugeteilt bekommen. Die Performance und Ausrichtung des Cyberdecks ist damit sehr von der Software, die gerade im Hintergrund auf dem Deck läuft, abhängig. Der Einfachheit halber sind diese Programme zu verschiedenen Sektoren zusammengefasst, die eine schnelle Umschichtung ermöglichen, indem das Deck-Betriebssystem selbstständig Ressourcen verteilt und der Nutzer ihm nur den Wunsch mitteilt, einen Sektor mit mehr oder weniger Ressourcen zu bedenken.[28]
Man kann sein Deck jederzeit umkonfigurieren, dem Betriebssystem und der laufenden Software neue Prioritäten zuweisen, Programme herunterfahren und neue Programme aktivieren, je nachdem, was man gerade tut.[43] Die Summe dieser Programme bestimmt, wie effektiv ein Cyberdeck gerade was machen kann.[28]
Angriff
Der Angrifssektor eines Cyberdecks ist eine Kombination verschiedener Programme und Utilitys, die auf einem Deck laufen und Schadcode in andere Systeme einpflanzen oder mit Brute-Force-Angriffen Verschlüsselungen und Sicherheitsmaßnahmen durchbrechen können, um ein Ziel zu beeinträchtigen oder sich Zugang zu Hosts oder Knoten zu verschaffen.[28] Hierunter fallen auch Virenprogramme, die die Firmware eines Geräts oder, durch Überlastung,Spannungsspitzen und dergleichen, sogar die Hardware eines Geräts schädigen oder zerstören können.[50]
Schleicher
Die Utilities und Programme, die im Schleicher-Sektor des Deck-Betriebssystems zusammengefasst werden, maskieren die Präsenz eines Nutzers in der Matrix, prüfen die Verteidigungsfähigkeit von Zielen, und verändern heimlich den Code des Zielsystems. Der Einsatz von Schleichersoftware ist rechtlich heikel, und das im besten Fall; üblicherweise ist diese Software Privatpersonen strikt verboten. Denn vor allem sind diese Programme gut für Einbrüche, Hacks, für die man eine Menge Zeit hat, und für das Verursachen (und Lösen) von Matrixproblemen auf langsame, aber auch sehr leise Weise.[28]
Datenverarbeitung
Dieser Sektor ist vor allem die Heimat aller zivilen Programme -alles, was mit Informationen, Datenströmen und Dateien und ihrer Manipulation zu tun hat. Wie auch die Firewall, sind dies die Programme auf einem Cyberdeck, die üblicherweise nicht illegal sind und auch nur übersichtlichen Nutzen für illegale Zwecke haben.[28]
Firewall
Die Firewall eines Decks ist die Summe aller Schutzprogramme. Sie besteht aus Datenfiltern, Dateiprüfprogrammen, Antivirenprogrammen, Löschprogrammen und anderem Defensivcode. Ihre Funktion ist die einer virtuellen Verteidigung gegen Schadcode aller Art, sowie gegen Spam.[28]
Vorkonfigurierte Decks
Manche Decks sind aber auf eine bestimmte Aufgabe zugeschnitten. Sie sind so darauf ausgelegt, dass sie nicht annähernd dieselbe Flexibilität haben wie andere Cyberdecks, oftmals mit festinstallierten Programmen, die nicht ohne Schaden für das ganze Gerät beendet werden können. Dafür sind sie in dem, was sie machen sollen, üblicherweise wirklich gut.[27]
Obwohl Cyberdecks eigentlich exklusive, einem elitären Kreis von Konzern- und Regierungsagenten vorbehaltene Spezialausrüstung blieben sollten, war natürlich absehbar, dass sie in die Schatten durchsickern würden, und damit auch Shadowrunnern, Gangern, Syndikaten und anderen Verbrechern zur Verfügung stünden. Die Antwort der Hersteller war eine Ausweitung der Produktion vorkonfigurierter Decks für Sicherheitsexperten und G-Men, die speziell auf Verteidigung gegen feindliche Decker, oder auf die Jagd nach ihnen (und Technomancern und KIs) ausgerichtet sind.[51]
Gegen Ende der 2070er wurden solche Decks immer beliebter. Weniger drastisch überteuert als reguläre Cyberdecks, wurden festinstallierte Trainer- und Spezialdecks auf dem grauem Markt und Schattenmarkt viel gehandelt und kopiert. Dass viele der weniger Cyberdeckhersteller auf diesen Markt aufsprangen, tat ein übriges, um ihre Verbreitung sicherzustellen. Insbesondere die von Shiawase unter der Marke Fuchi angebotenen, bei Order individualisierbaren Cyberdecks der N- und EX-Serie erwiesen sich als äußerst beliebt.[29]
Programme
Ein Deck ist meistens mit reichlich Speicherplatz für Dateien und Utilities ausgerüstet. Diese Software repräsentiert das Persona des Deckers in der Matrix.[52]
Es gibt viele Utilities (auch Cyberprogramme genannt), die sich grob in zwei Gruppen gliedern lassen: Legale (Standardprogramme genannt) und eingeschränkte bis illegale (Hackingprogramme genannt), für deren Besitz eine Lizenz zwingend vorgeschrieben ist.[53] Natürlich ist es nicht ganz so einfach, hier zu unterscheiden. Standardprogramme mögen für zivile und harmlose Zwecke entwickelt worden sein, können aber durchaus so zweckentfremdet werden, dass sie Anderen großen Schaden zufügen. Ihre Legalität ist daher, wie so oft, ein Fall der Willkür von GOD und dem Konzerngerichtshof. [54]
Module
Ein Cyberdeck besitzt einen Erweiterungsslot, in das ein Modul eingesteckt werden kann. Module sind standardisierte, vorgefertigte Komponenten, die ein Deck in seiner Funktion unterstützen und entweder seine Leistung erhöhen, oder ihm zusätzlchie Fähigkeiten verleihen. Module können einfach eingesteckt und ausgetauscht werden, für die gesamte Prozedur inklusive Installation der Software ist nur eine halbe Minute notwendig.[24]
Module sind weniger robust gegenüber Matrixschaden als Cyberdecks, und daher werden sie schneller und gründlicher zerstört als Decks.[24]
Gerichteter Signalfilter
Dieses Modul filtert Rauschen aller Art und hilft dem Deck, Verbindung zur WiFi-Matrix herzustellen. Es ist ein wichtiges und beliebtes Accessoire aller Decker, die sich in Spam-Zonen bewegen müssen.[55]
Härte
Dieses Modul schützt das Deck vor Schadcode, Überspannung und bösartigen Befehlen, ebenso wie EMP-Waffen. Stattdessen nimmt das Modul den Schaden auf sich. Irgendwann ist ein Härtemodul allerdings ausgebrannt und muss ersetzt werden.[24]
Induktionsempfänger
Dieses Modul erlaubt es durch einen Ring, der sich um ein Glasfaserkabel legt, den Verkehr in diesem Kabel zu beeinflussen und belauschen;[24] und beide Geräte, die über das Kabel miteinander kommunizieren, direkt zu beeinflussen.[55] Diese Technologie, die noch in den 2050ern fast einen Konzernkrieg auslöste,[56] ist damit auf dem Sicherheitsmarkt angekommen.[24]
Multidimensionaler Koprozessor
Ein Koprozessor, der die Signale, Befehlsverwaltung und Datenverarbeitung innerhalb des Decks erhöht und es damit mit mehr Rechenleistung ausstattet und dem Nutzer erheblich kürzere Reaktionszeiten erlaubt. Decker mit einem solchen Modul in ihrem Cyberdeck gehören zu dem Schnellsten, was es in der Matrix gibt.[55]
Overwatch-Maske
dieses wenig legale Modul verschleiert den Decker vor den wachsamen, allsehenden Augen von GOD und erlaubt ihm, länger in der Matrix sein Unwesen zu treiben, bevor der große Auswurfhammer niedersaust.[55]
Programmträger
Eine Erweiterung, in der ein cyberprogramm fest eingebrannt ist, das darin läuft, ohne die Programmplätze des Cberdecks zu belasten. Mit eigenem Chipset und kleinem Koprozessor verlangsamt das Modul das Deck auch keineswegs, erlaubt ihm aber das Nutzen der Vorteile eines weiteren Programms.[55]
Selbstzerstörung
Dieses Modul ist eigentlich nichts anderes als eine auf das Cyberdeck aufgesteckte, kleine Splittergranate, die durch eine vom Decker zu bestimmende Auslösebedingung gezündet wird und das Deck und alles um es herum zerstört. Das Deck ist danach ebenso irreparabel vernichtet wie das Modul und, wenn er noch eingestöpselt war, der Decker.[55]
Alternativen und Varianten
Hackerlinks
Zwar sind Cyberdecks sehr teuer, aber sie sind wesentlich vielseitiger und mächtiger als Kommlinks. Aber Kommlinks haben auch Vorteile. Komms sind weit verbreitet, praktisch jeder besitzt eins.[45]
In der UMC-2-Matrix konnte man mit jedem Kommlink prinzipiell hacken. Ein Kommlink konnte alle Arten von Cyberprogrammen ausführen.[57] Mit ihr wuchs eine Generation von Code-Kids auf, die mit ein bisschen Programmierarbeit oder auf dem Schattenmarkt erworbenen Utilitys und einem brauchbaren Kommlink echte Hacker sein konnten. Diese Zeit endete abrupt am 1. Januar 2075.[8]
GOD und die Megakonzerne und Regierungen der Sechsten Welt verknappen Cyberdecks überdies mutwillig. So macht man die Matrix sicher, wie von Danielle de la Mar versprochen. Wenige junge Schattentalente können sich die Preise von Cyberdecks leisten.[8] Aber es gibt eine Alternative - ein Hackerlink, ein aufgerüstetes Kommlink.[58]
Mit Modulen und Mods und geschickter Kombination im PAN kann man sich so etwas zusammenbasteln, mit dem man durchaus Hacking betreiben kann. Aber das ist ein gefährliches Spiel mit unausgegorenem Equipment, das nicht zweckmäßig verwendet wird, und kann einen schnell das Leben kosten.[29]
Technomancer-Decks
Technomancer wurden in Konzernlabors zu hunderten misshandelt, gefoltert und seziert, um dem Geheimnis ihrer Kräfte auf den Grund zu gehen. Und wie schon die Nanotechexplosion der späten 2060er und frühen 2070er auf dem Leid der Gefangenen in der Renraku-Arkologie basierte,[59] zogen die Megakonzerne auch daraus einen immensen Profit - diese Forschung bildet das Fundament der De-La-Mar-Matrix.[60]
Aber auch Technomancer lernten in diesen Labors. Und die wenigen, die ausbrachen, nahmen alles an Daten mit, was sie kriegen konnten. So gelangten Pläne für ein Deck, das mit einem Funken Resonanz injiziert wurde, in die Schatten.[25]
Mit Hilfe dieser Pläne können Technomancer nun aus diversen Elektronik-Komponenten eine Art Deck zusammenstellen, das von der Resonanz zusammengehalten wird, und ihnen gestattet, durch das Deck auf ihre komplexen Formen und andere Resonanzfähigkeiten zuzugreifen. Diese Decks müssen von Hand gebaut und resonant integriert werden, daher sind es stets Einzelstücke - und noch sind sie ziemlich selten.[25]
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ a b Shadowrun S. 16
- ↑ a b c Kill Code S. 11
- ↑ a b Shadowrun S. 17
- ↑ Virtual Realities S. 56
- ↑ a b Matrix S. 14
- ↑ Kill Code S. 12
- ↑ a b c d e f g Shadowrun 2050 S. 157
- ↑ a b c d e Kill Code S. 13
- ↑ a b Shadowrun 2050 S. 156
- ↑ a b c d e f Shadowrun S. 139
- ↑ Shadowrun: Hong Kong
- ↑ Virtual Realities S. 124
- ↑ a b Shadowrun 2050 S. 155
- ↑ Shadowrun: Dragonfall
- ↑ Shadowrun S. 19
- ↑ Shadowrun S. 34
- ↑ a b c d e f g h Shadowrun Third Edition S. 216
- ↑ Corporate Download S. 129
- ↑ Corporate Download S. 70
- ↑ Matrix S. 65
- ↑ Shadowrun Third Edition S. 206
- ↑ Matrix S. 52
- ↑ Run Faster S. 132
- ↑ a b c d e f g h i Data Trails S. 64
- ↑ a b c Kill Code S. 63
- ↑ a b c Kill Code S. 62
- ↑ a b c d Data Trails S. 63
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Shadowrun Fünfte Edition S. 224
- ↑ a b c d Kill Code S. 60
- ↑ a b c d e f g h i j Data Trails S. 62
- ↑ Shadowrun Chronicles
- ↑ Runner's Toolkit: Alphaware, Plots & Paydata, S. 7
- ↑ Lockdown S. 219
- ↑ Shadows of Europe S. 134
- ↑ System Failure S. 118
- ↑ Shadowrun 20th Anniversary S. 218
- ↑ Shadowrun 20th Anniversary S. 216
- ↑ Kill Code S. 14
- ↑ Kill Code S. 15
- ↑ Novalpuls #6, "eVote besteht Feuertaufe", S. 3
- ↑ Data Trails S. 10
- ↑ Virtual Realities 2.0 S. 89
- ↑ a b Shadowrun Fünfte Edition S. 225
- ↑ a b Data Trails S. 16
- ↑ a b Shadowrun Fünfte Edition S. 442
- ↑ Mensch und Maschine 3.01D S. 24
- ↑ Data Trails S. 60
- ↑ Shadowrun Fünfte EditionS. 456
- ↑ Shadowrun 3.01D S. 200
- ↑ Kill Code S. 25
- ↑ Kill Code S. 61
- ↑ Shadowrun 3.01D S. 206
- ↑ Shadowrun Fünfte Edition D. 241
- ↑ Data Trails S. 56
- ↑ a b c d e f Data Trails S. 65
- ↑ Schattenspiele S. 206
- ↑ Shadowrun 20th Anniversary S. 235
- ↑ Shadowrun Fünfte Edition S. 9
- ↑ Man & Machine: Cyberware S. 80
- ↑ Kill Code S. 16
Quellenindex
Quellenbücher
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Romane
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