Scavanger

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Obu Bonaparte Mb'kele
Alias Scavanger
Geschlecht männlich
Art Ghul
Magisch aktiv Dualwesen
Nationalität Baule

Scavanger ist eine der dunkleren Gestalten in den dunklen Schatten des Norddeutschen Bundes und Hamburgs - und damit ist nicht seine ehemals fast ebenholzschwarze Hautfarbe gemeint, die mittlerweile zu einem Blei- oder Schiefergrau verblasst ist. Er fährt als Besatzungsmitglied auf der «Impaler of Irongrad» - dem Schiff von Karel, dem selbsternannten Letzten Käpt'n der königlich-böhmischen Gebirgsmarine.

Begriff

Sein Kampf- und Straßenname "Scavanger" leitet sich vom englischen "Scavenger" ab, was soviel wie Aasfresser bedeutet, und damit eine Anspielung auf seine Natur als Ghul darstellt.

Biographie

Scavanger kam vom Schwarzen Volta in Westafrika nach Hamburg, und besitzt einen gültigen Diplomatenpass des (inoffiziellen) Konsulats der Ghulnation Asamando auf den Namen Obu Bonaparte Mb'kele. Warum und wieso er eine Laufbahn unter den Piraten des Nordens einschlug, statt gemeinsam mit der «Ghoul Liberation League» - GLL - mit den Mitteln der Aufklärung, Propaganda und des politischen Aktivismus für die Anerkennung seiner Artgenossen zu kämpfen, darüber schweigt Scavanger. - Es wäre nicht wirklich klug, ihm diesbezüglich Fragen zu stellen.

Als ihm - wie der kompletten Crew der «Impaler of Irongrad» - im Gefolge einer Kaperfahrt im Dezember '74 die Staatsbürgerschaft Tír na nÓgs samt dazugehöriger, regulärer SIN angeboten wurde, nahm er dieses Angebot bereitwillig an. Der Grund hierfür war rein pragmatischer Natur: Legaler Bürger der Tír-Nation zu sein verschaffte ihm als Ghul einen deutlich besseren, weniger angreifbaren rechtlichen Status, als es die fragwürdige Diplomaten-SIN Asamandos getan hatte, die er zuvor besessen hatte. Dass die Regierungsvertreter der Tír-Elfen ihm und den anderen, nichteflischen Crewmitgliedern die Tir-Bürgerschaft angeboten hatten, lag im Übrigen daran, dass die Freibeuter Tír na nÓg vor einem drohenden, verheerenden Nanowaffen-Anschlag gerettet hatten, als es ihnen gelungen war, den Frachter «MS Aurora» [L 1] nach einem harten Kampf aus dem Londoner Themsehafen zu entführen und in der irischen See zu versenken. Dass es außerdem Scavanger gewesen war, der den brutalen, afrikanischen Warlord Kolo Mbatu [L 2], der vorgehabt hatte, die Reaper-Naniten an anti-elfische Terroristen zu liefern, eigenhändig einen Kopf kürzer gemacht hatte, stellte sowohl in den Augen seines jungen, westafrikanischen Bordkameraden Doggo als auch nach Ansicht ihres Auftraggebers Sephiroth [L 3] eine durch und durch lobenswerte Tat dar.

Die Tatsache, dass sich die Sonnenlichtallergien praktisch aller MMVV-Infizierten ab Mitte der 2070er signifikant verstärkt haben, bekommt auch er zu seinem Leidwesen auf unangenehme Art zu spüren, ebenso, wie dass sich sein - seinem körperlichen Zustand geschuldeter - Nahrungsbedarf erhöht hat. - Letzteres führt dazu, daß er bei Runs wie der Aktion im Völkerkundemuseum Anfang '75 oder Kaperfahrten in Punkto Nahrungsaufnahme gelegentlich weniger diskret verhält als früher, was seinen Crew-Kameraden zwangsläufig unangenehm auffallen muss.

Wie der Rest der Crew der «Impaler of Irongrad» ist auch er im Herbst '76 nach Galway in Tír na nÓg übersiedelt, wo er dank seiner vollwertigen Tír-Staatsbürgerschaft größere Bewegungsfreiheit genießt, als dies in Hamburg der Fall war.

Shadowtalk Pfeil.png Entgegen der verbreiteten Auslegung des religiösen Überbaus der Elfennation - der Pfade des Rades - der zufolge die Danaan-Elfen alle MMVV-Infizierten mit Ausnahme von Banshees, die sie als karmisch verflucht ansehen, zu den toxischen Seelen rechnen, die gejagt und vernichtet gehören, ist man im Tír bei einem nicht ansteckenden Norm-Ghul wie mir, der geistig klar und entsprechend zur Selbstbeherrschung fähig ist, bereit von dieser Haltung abzuweichen... Zumindest, wenn der sich so, wie ich (und der Rest der Crew) ihre nahezu grenzenlose Dankbarkeit verdient hat... auch wenn ich natürlich schon merke, dass so manche unserer Nachbarn in Galway mich am liebsten entweder gar nicht oder nur auf eine halbe Meile Abstand - und dann am Besten durch das Zielgerät einer jener Morph-Seeking Rifles - sehen würden!
Shadowtalk Pfeil.png Scavanger

Im Spätsommer '77 wurde er in Galway von Unbekannten mittels mörderischen Skarabäen attackiert. In der Folge war er sofort bereit, seinen Kapitän, Curiosity und den Rest der Crew sowie Sephiroth beim Kampf gegen Ruben - den Bruder des '75 in Lissabon getöteten Ari van Dyke - zu unterstützen, der erstens an der Crew der «Impaler» Rache für das - verdiente - Ende Aris nehmen und zweitens die verschollene Bibliothek von Sais finden wollte. - Dem entsprechend flog er mit diesen in einer von Sephiroth gecharterten Maschine mit Umweg über Hamburg und Köln nach Ägypten, wo sie hofften, Ruben van Dyke aus der Reserve zu locken, und ihn ein für alle Mal zu stoppen.

Nachdem die Crew dieses Abenteuer mit sehr viel Glück ohne eigene Verluste überstanden hatte, erhielt er zu Weihnachten '77 von neuen Bekannten der Crew - neben einem HotSim-fähigen Kommlink vom Typ Fairlight Caliban - ein besonderes Geschenk, nämlich ein von Magiern entwickeltes, einzigartiges Rezept, das es ihm erlaubte, dss metamenschliche Fleisch, auf das er wegen seiner speziellen Physis angewiesen war, in zubereiteter, nicht mehr ausschließlich roher Form zu sich zunehmen. - Außerdem gelang es ihm, die Vorbehalte, die das jüngste Crewmitglied - der adeptische Scharfschütze Todesauge [L 4] - wegen persönlicher, extrem negativer Erfahrungen gegenüber Ghulen hatte, bis zu einem gewissen Grad zu zerstreuen, so dass das Zusammenleben mit diesem sowohl an Bord der «Impaler» und der neuen «MRTP Sea Wolf of Galway» als auch in Flannegan Manor soweit gut und reibungslos funktioniert.

Im Zuge der gemeinsamen Operationen der Crew seither hat er - nicht zuletzt - die Erfahrung gemacht, wie heikel es sein kann, wenn man als Dualwesen, wie er trotz all seiner Vercyberung (s. unten) eines ist, auf relativ engem Raum - wie an Bord eines Flussfrachtschiffes oder Schnellbootes - mit einem Negamagier zusammen ist. Als jüngst ein solcher während einer Flussfahrt von Wien nach Bremen im Sommer 2080 kurz vor dem Ende der Tour zur Gegenseite gehörte, hatte er zudem wieder einmal allen Grund, für seine Cyberaugen dankbar zu sein, da er ihn astral nicht hätte wahrnehmen können, und ein auf astrale Wahrnehmung beschränkter Ghul im Bezug auf diesen Gegner schlicht komplett blind gewesen wäre.

Shadowtalk Pfeil.png ...von der Life-Demonstration, wie gut eine schwere, militärische Vollrüstung gegen Schrotflinten wie meine Franchi wie auch gegen Wurfbeile schützt, so dass es mir nahezu unmöglich war, diesen Gegner zu knacken, und auszuschalten, erst gar nicht zu reden...!
Shadowtalk Pfeil.png Scavanger

Ausrüstung

Scavanger besitzt verschiedene Cyberware, die man bei einem Ghul - erst recht bei einem, der von der westafrikanischen Gold-, Sklaven- und Piratenküste stammt - nicht wirklich vermuten würde: Cyberaugen mit Restlichtverstärkung, UV- und IR-Sicht, Blitzkompensation, Schutzgläsern, Zoom und Kamera, dazu Datenbuchse, Wissenssoftverbindung und ein Headware Memory mit reichlich Megapulse Speicherplatz. Weiterhin verbirgt sein knochiger, sehniger Körper, ein Smartgun-System, einen Gyrostabilisator im rechten Handgelenk und eine implantierte Enterhakenkanone mit 50 Metern Mylarseil im linken Unterarm... Jedes Stück von diesem z. T. experimentellen Chrom ist Alphaware, über deren Herkunft sich Scavanger in vornehmes Schweigen hüllt. - Seine Abneigung - oder eher Hassliebe - zum Areskonzern und seine tiefsitzende Feindschaft mit dem Ordo Maximus könnte allerdings etwas damit zu tun haben.

Im Kampf - egal, ob er nun ein Schiff entert, in irgend einer Gasse mit Gangern oder anti-metamenschlichen Rassisten an einander gerät oder sich einen Shootout mit einem Kopfgeldjäger liefert, für den ein Ghul lediglich eine weitere bequem verdiente Prämie darstellt - vertraut Scavanger nur und ausschließlich auf seine beiden "besten Freunde":

  • seine bewährte, versmartete Franchi Schrotflinte und auf
  • sein Wurfbeil [L 5] - ein rasierklingenscharfes, überaus gefährliches Spielzeug, mit dem er selbst dann noch jedes Ziel träfe, wenn er keine Cyberaugen hätte.
Shadowtalk Pfeil.png Wobei letzteres zu benutzen, um einen in der Havel schwimmenden Goldeber zu erlegen, vielleicht keine so glänzende Idee war... schließlich hätte der Kadaver mit samt dem Beil auf den Grund des Flusses sinken oder abtreiben können, und dann wär er das gute Stück los gewesen. - Aber andererseits weiß ich aus eigener Anschauung, dass unser Weissauge ebensogut schwimmen und tauchen kann, wie Doggo, unser Baulé-Gunboy. - Da hätte er es sich vermutlich einfach wiedergeholt... Dieses Problem mit der drastisch reduzierten Schwimmfähigkeit haben ja bekanntlich bloß Vampire und Nosferati, während andere Infizierte auch nicht schlechter schwimmen, als der Durchschnitts-Norm oder -Meta!
Shadowtalk Pfeil.png Karel - letzter Käpt'n der königlich-böhmischen Gebirgsmarine
Shadowtalk Pfeil.png Im Übrigen - für alle, die sich fragen, wie es funktionieren soll, dass ein Träger des hochansteckenden Krieger-MMVV mit nicht-infizierten Menschen und Metas auf so engem Raum wie an Bord eines Flussfrachtschiffes zusammenlebt: Scavanger gehört nachweislich zu den "sterilen Infizierten". - Er könnte also noch nicht mal dann jemanden anstecken, wenn er es wollte...

Ich muss es wissen - schließlich hatte ich ihn in Sekondi mehrfach auf meinem OP-Tisch!

Shadowtalk Pfeil.png Dr. van Groothans < Van_Groothans@Ares.Sekondi.org >

Da er gewohnheitsmäßig hochwertige Sprachsofts verwendet, spricht er Deutsch, Englisch, Französisch und bei Bedarf auch Niederländisch, Spanisch, Portugiesisch oder Afrikaans fließend und ohne jeden Akzent oder Dialekt, während seine Muttersprache Baule ist.

Shadowtalk Pfeil.png ...und er kann sich in etlichen der erwähnten Sprachen auch durchaus fließend und entschieden verständlicher ausdrücken, als unser Doggo, ohne aktuell 'n Linguasoft-Chip geslottet zu haben. - Von der verminderten Intelligenz, unter der viele seiner weniger glücklichen Artgenossen leiden, merkt man bei meinem ghulischen Crewman nämlich definitiv nix!
Shadowtalk Pfeil.png Karel - letzter Käpt'n der kgl.-böhmischen Gebirgsmarine

Wohnung

In Galway bewohnt Scavanger - seit die Crew sich dort häuslich niedergelassen hat - im zweiten Tiefgeschoss von Flannegan Manor den ehemaligen Eiskeller des elisabethanischen Herrenhauses, wo er sich sicher sein kann, daß ihn dort niemals ein Sonnenstrahl erreichen wird, und wo er außerdem die Möglichkeit hat, Vorräte für seine speziellen Ernährungsbedürfnisse einzulagern, ohne dabei durch Indiskretion den Rest der Crew vor den Kopf zu stoßen...

Connections

Außerhalb der Piratencrew sind sein Connections eher eingeschränkt, und umfassen neben dem einen oder anderen Wirt einer Hafen-Spelunke noch Abubekir M'bassa, einen Sekretär des (inoffiziellen) Konsulats der Ghoulnation Asamando in Hamburg und Mitglied der Ghul Liberation League sowie Dr. van Groothans in Sekondi, einen Cyberchirurgen in der dortigen Ares-Niederlassung.

Shadowtalk Pfeil.png ...wobei M'bassa wohl nicht mehr viel für ihn tun können wird, nach dem die Bilder von den verwilderten Ghulen, die in Asamando über die UN-Inspektoren herfielen, auf allen Medienkanälen zu sehen waren: Keine 10 Minuten nach der Erstausstrahlung hat nämlich ein Mob von aufgebrachten Menschen und Metamenschen das - ohnehin inoffizielle und irreguläre - Konsulat der Ghulnation hier in der Hansestadt attackiert, und bis auf die Grundmauern niedergebrannt. - Falls der Ghuldiplomat den Angriff überlebt haben sollte, befindet er sich jetzt - wie alle anderen Diplomaten Asamandos in der Allianz - auf der Flucht, und bei einer Kontrolle eine SIN, die er oder seine diplomatische Vertretung ausgestellt hat, vorzuweisen, ist ein sicherer Weg, totgeschlagen, erschossen oder verbrannt zu werden!
Shadowtalk Pfeil.png The inedible Gollum

In jüngster Zeit pflegt Scavanger freundliche Kontakte zu dem Ghulhacker, der sich "The inedible Gollum" nennt, und in Hamburg in einer Villa am Rand des Ohlsdorfer Friedhofs wohnt, ursprünglich aber aus der westafrikanischen Asante-Nation stammt. Die Entstehung dieser Freundschaft hängt vermutlich auch damit zusammen, dass die beiden sapienten Ghule auf Grund ihrer Herkunft und ihrer speziellen Natur als Infizierte einen durchaus ähnlichen Blickwinkel haben, der zwangsläufig gewisse Gemeinsamkeiten schafft (auch, wenn sich Asante und Baule in ihrer alten Heimat keineswegs besonders gut verstehen).

Mit Doggo, dem jungen Baule-Ahnenbeschwörer verbindet ihn sowohl die gemeinsame Muttersprache als auch eine ähnliche kulturelle Identität. In Situationen, wo die Sprachbarriere zwischen Doggo und dem Rest der Crew zum Problem zu werden drohte, war sein Einsatz als Übersetzer und bei Bedarf auch Erklärbär nicht selten Gold wert, und er hat sich schon mehr als einmal als hilfreich erwiesen, auf den afrikanischen Crew-Kameraden und Ex-Kindersoldaten mäßigend einzuwirken, wenn dessen Neigung, im Kampf oder wenn er sich provoziert fühlt zum Berserker zu werden, wieder einmal mit dem Baulé-Gunboy durchzugehen drohte.


Weblinks