Hong-Tsi Ashen
Hong-Tsi Ashen * 2046 in der Mandschurei | |
Geburtsname | Hong-Tsi Ashen |
Alias | Hong Ashen |
Geschlecht | männlich |
Metatyp | Mensch (Changeling) |
Nationalität | chinesisch |
Staats- angehörigkeit |
Mandschurei |
Zugehörigkeit | Chinese Deadly Dwarfs (Groß-Frankfurter Chapter, ehem. Nomads Chapter Manchuria) |
Tätigkeit | Ganger (verkrachter Ex-Archäologie-Student) |
Hong Ashen - mit vollem Namen Hong-Tsi Ashen - ist ein Angehöriger des Nomads Chapters der «Chinese Deadly Dwarfs» und Ex-Archäologiestudent der Universität Peking, der jüngst mit "L'antiquaire" [L 1] aneinander geriet, und in der Folge nur mit sehr viel Glück einer Haftstrafe in einem schweizerischen oder deutschen Gefängnis entging. In der Folge schloss er sich 2081 - bis auf weiteres - dem Groß-Frankfurter Chapter seiner Gang an.
Biographie
Familie und Studium
Hong ist der Enkel eines Halb-Chinesen mit amerikanischem Vater, der in den 1990ern im Rahmen einer umfangreicheren Abschiebung illegaler Einwanderer aus den USA in die damaligen Volksrepublik China im Alter von vielleicht 10 Jahren mit seiner Mutter in deren chinesische Heimat verfrachtet worden war. - In der Folge hatte sein Großvater als Mischling dort keine besonders schöne Kindheit, schaffte es aber, sich mit Fleiß und Intelligenz durchzusetzen, von den wirtschaftlichen Liberalisierungen im nominell weiterhin kommunistischen China zu profitieren, und schließlich - als inzwischen selbstständiger Unternehmer in einer der von der KP gebilligten "Sonderwirtschaftszonen" eine Chinesin mit guten, familiären Beziehungen zu heiraten. - Sein Sohn überstand das Chaos, welches nach dem Erwachen über China hereinbrach, sowie die verschiedenen Kriege, die das kommunistische Riesenreich in diverse, instabile Staaten zerbrechen ließ, und führte das väterliche Unternehmen erfolgreich weiter, das in Manchuria zu einem florierenden, kleinen Konzern herangewachsen war.
Sein 2046 geborener Sohn Hong - oder Hong-Tsi Ashen, wie er mit vollem Namen hieß - machte seinem Vater allerdings wenig Ehre, da er zwar an der Universität Peking studierte, als Student jedoch alles mögliche war, aber gewiss nicht zielstrebig. Er brach ein BWL- und ein Amerikanistik-Studium ab, und versuchte es anschließend ein paar Semester mit Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und internationalem Konzernrecht, ehe er sich auf Chinesische Geschichte als Haupt- und Archäologie als Nebenfach verlegte. Speziell letzteres lag ihm - ungeachtet der "kleine Prinzen"-Attitüde, die er wie viele der in Folge der vom chinesischen Staat lange propagierten Ein-Kind-Politik als Einzelkinder aufgewachsenen Söhne wohlhabender Chinesen an den Tag legte - offensichtlich deutlich mehr, als alles, was er bis dahin ausprobiert hatte. - Während er sich jedoch für die praktische Grabungsarbeit begeisterte, ging ihm die Geduld für eine sorgfältige, wissenschaftliche Arbeitsweise wie auch für eine saubere Dokumentation eher ab. Zudem hatte er auch wenig bis keine Skrupel, einzelne Fundstücke unter der Hand über dunkle Kanäle zu verkaufen, so dass diese in Privatsammlungen verschwanden, statt in einem Museum der Forschung (und der Öffentlichkeit) zugänglich zu sein.
Kriminelle Karriere
Natürlich konnte dies nicht ewig gut gehen, das Verschwinden von Artefakten fiel auf, und irgendwann wurde deswegen auch gegen ihn persönlich ermittelt. - Er bekam allerdings mit, dass sich die Schlinge um seinen Hals zusammenzog, und so setzte er sich 2061 von dem Grabungsteam, dem er zu dem Zeitpunkt angehörte ab, nachdem 2060 der selbsternannte Kaiser Li Tianzi Peking für unabhängig erklärt hatte, und die Republik China sich außerstande sah, die Sezession ihrer eigenen Hauptstadt zu verhindern. Dass er sich - als er untertauchte - eine Reihe von Fundstücken unter den Nagel riss, und anschließend versuchte, diese zu verkaufen, um sich sein Leben auf der Flucht zu finanzieren, führte dazu, dass er mit dem Nomads Chapter der «Chinese Deadly Dwarfs» Gang in seiner mandschurischen Heimat in Kontakt kam, das seine Creds mit genau dieser Art von Tätigkeit verdiente. Das Angebot, künftig mit den Gangern zusammenzuarbeiten, die ihre vielfältigen Raubgrabungsaktivitäten für eine derartige Gruppierung wirklich erstaunlich professionell und auch recht international betrieben, kam ihm durchaus nicht ungelegen.
Wie man's nimmt: In dem er wiederholt sein Studium abbrach, hatte er die väterliche Geduld gründlich überreizt, so dass ihm die Unterstützung aus dieser Richtung ersatzlos gestrichen worden war, und wusste aus sicherer Quelle, dass er sich in seinem Elternhaus besser nicht wieder blicken ließ, da man den verlorenen Sohn (auch vor dem Hintergrund des gegen ihn schwebenden Ermittlungsverfahrens) kaum sonderlich herzlich aufgenommen hätte. Zudem muss ihm auch bewusst gewesen sein, dass weder Wuxing noch Tan Tien, die beide an der Finanzierung der letzten Ausgrabung beteiligt waren, an der er offiziell mitgewirkt hatte, über das Verschwinden der wichtigsten Funde dieser Grabungsstelle glücklich waren, und über schattige Kanäle nach ihm und den von ihm gestohlenen Altertümern suchen ließen. - Da hatte der Vorschlag, den zwei der ehrenwerten Zhōnɡ ɡuó rén de chángyè ihm unterbreitet haben, schon etwas von "Wir machen Dir ein Angebot, das Du nicht ablehnen kannst..." an sich... | |
Macao Joe < giordano.vini@fine_italian_leather_goods.chinacable.com/cantonfed/macao > |
Stimmt schon, unsere Ober-Bosse haben ihm kaum eine andere Wahl gelassen, als künftig mit uns zusammen - respektive für unser Manchuria-Chapter - zu arbeiten... aber dass Hong Ashen '66, zwei Jahre nach dem zweiten Crash als Full Patch aufgenommen wurde, geschah auf seinen eigenen, ausdrücklichen Wunsch! | |
Hunter Hsu - Allways huntin' - Artifacts ... Critters - At Least the Price is the one Thing, that matters! |
Dass ihm SURGE im Jahr des Kometen eine Veränderung seines Haupthaars beschert hatte, war für die «Dwarfs» dabei ebenso wenig ein Ausschlusskriterium, wie die Tatsache, dass zwei Konzerne aktiv nach ihm suchten, die in den chinesischen Splitterstaaten zu den echten Schwergewichten zählten.
In den folgenden anderthalb Jahrzehnten war er an einer Vielzahl von kleinen und größeren - illegalen - Ausgrabungen und Schatzsuchen des Nomads Chapters der «Chinese Deadly Dwarfs» inner- wie auch außerhalb der Mandschurei beteiligt, und erwies sich zudem bei Verhandlungen mit potentiellen Käufern für die Fundstücke aus diesen Aktionen wie auch mit Tippgebern aus den Reihen von Museums- und Universitätsmitarbeitern und Auftraggebern für einzelne, gezielte Grabungen als wertvoller Aktivposten für sein Chapter, die Gang und die Wahren Dwarfs.
Gefangennahme
Im Oktober 2081 gab es wieder mal solch einen Auftrags-Dig in Shaanxi, da ein rangniederer Exec der koreanischen Samyung Corporation anklingen ließ, dass er sich gerne das Original einer der berühmten, tönernen Wächterfiguren aus den chinesischen Kaisergräbern in sein Privatbüro stellen wollte, und dafür bereit war, richtig fette Creds zu bezahlen. Zum Pech für die «Dwarfs» war das Grabungsteam, das die Beschaffung dieses Artefakts übernommen hatte, jedoch ins Visier des Schweizer Zwergs und Historikers Armin Kaiser geraten. So kam es, dass die Gruppe - als sie glaubte, ihre Beute an den Auftraggeber zu übergeben - in eine Falle von Runnern lief, die im Auftrag eines in Schattenkreisen als "L'antiquaire" bekannten Individuums handelten. - In der Folge fand Hong sich wenig später - sediert und gefesselt - mit einer Batterie Sauerstoffflaschen in einer Luftfrachtkiste wieder, die via Pudong International Airport nach Europa unterwegs war. Die fragliche, etwa lebensgroße, gut erhaltene und extrem detaillierte Tonfigur eines gerüsteten, chinesischen Bogenschützen machte in einer weiteren, inwendig gut ausgepolsterten Kiste die selbe Reise...
Wie man sich denken kann, war sein Erwachen nicht eben angenehm, als die Frachtkiste, in der er die unfreiwillige Reise gemacht hatte, in Genf am Flughafen Contrin in ein von Prof. DDr. Kaiser angemietetes Lagerhaus geschafft, und dort geöffnet wurde. - Entsprechend unkooperativ zeigte er sich dann auch bei einer ersten Befragung durch Armin Kaiser. Die Folge war, dass der Historiker nicht all zu sanft vorging, als er die Erinnerungen an seine jüngsten Raubgrabungen anschließend mittels Magie extrahierte, und sich nicht scheute, auch harte und invasive Wissenszauber wie Geistessonden einzusetzen, deren legaler Einsatz durch Konzern-, Sicherheits- und Polizeimagier nicht grundlos diversen, gesetzlichen Einschränkungen unterliegt.
Nachdem ihm der hermetische Magier, Archäologe und Museumsbesitzer alle relevanten Informationen entrissen hatte, übergab Kaiser den - zu dem Zeitpunkt weitgehend orientierungslosen und ziemlich derangiert wirkenden - Ganger der Schweizer Bundespolizei. Da die mittels Geistessonden gewonnenen Informationen in einem ordentlichen Strafverfahren vor einem Schweizer Gericht nicht als Beweismittel zulässig waren, wurde er lediglich der "illegalen Einreise" in Tateinheit mit "versuchtem Altertumsschmuggel" angeklagt, auch, wenn beide Vorwürfe an den Haaren herbeigezogen waren, da er ja keineswegs freiwillig in die Schweiz geflogen war, und auch gar nicht vorgehabt hatte, die Wächterfigur aus dem Kaisergrab in die CSF zu bringen. Dem entsprechend stand die Anklage gegen ihn auch auf reichlich tönernen Füßen. - Da Schweizer Richter aber (auch in der im Vergleich zur SEg liberaleren, frankophonen CSF) tendenziell eher wenig Sympathien für farbentragende Ganger hegen, und er zudem Ausländer war, wurde er dennoch zu sechs Monaten Haft und anschließender, unmittelbarer "Ausschaffung" verurteilt.
Die sichergestellte Tonfigur des Bogenschützen sowie eine auf Grund der Befragung Hongs zusammengestellte, recht umfassende Dokumentation wurden von DDr. mag. herm. Armin Kaiser - im Rahmen einer medialen Inszenierung mit Kamerateams diverser Schweizer und internationaler Trideo-Sender und zahlreichen akkreditierten Journalisten und im Beisein eines Teams aus mehrheitlich chinesischen Wissenschaftlern und Archäologen - der Vertretung des Königreichs Shaanxi bei der UN in Genf übergeben.
Es heißt, L'antiquaire sei mit dem Ablauf nicht gerade glücklich gewesen: Unmittelbar, nachdem die Wächterfigur übergeben und von den anwesenden Kamerateams aus allen Blickwinkeln aufgenommen worden war, übergab Dominic L'Auveigne, der das Königshaus Shaanxis bei diesem Anlass vertrat, das Fundstück nämlich als "Dauerleihgabe" an Vertreter von MCT Europa, die die Wächterfigur - laut am Folgetag veröffentlichter Pressemitteilung - künftig in einer Lobby ihres europäischen HQs in Vaduz im Kanton Liechtenstein ausstellen werden. - Der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit ist das Artefakt folglich ebenso entzogen, als wenn es - wie seitens der Ganger und ihres Mr. Kim geplant - im Büro eines Exec-VPs der Samyung Corporation seinen Platz gefunden hätte... | |
Der Kurator |
Flucht
Die Fahrt zum Prison de Champ-Dollon, wo er nach dem Willen des Richters die nächsten sechs Monate verbringen sollte, trat Hong Ashen vom Gerichtsgebäude in einem Gefangenentransporter der Phénix Sécurité an, zusammen mit einem weiteren Verurteilten, der an diesem Tag seinen letzten Prozesstag gehabt hatte, und auf den 10 Jahre gesiebte Luft warteten: Ein Biker des «Capitol MC», der wegen Totschlags verurteilt worden war, einer Tat, die mit dem jüngsten, gescheiterten Versuch des Motocycle Clubs zusammenhing, in Genf ein lokales Chapter aufzuziehen. - Phénix rechnete wegen des zweiten Verurteilten wohl mit ernsten Problemen, da sie den Häftlingstransporter nicht nur mit zwei "Eurocar Persecutor SX" sondern auch mit einem "BMW R12 Waffenrad" eskortierten, etwas, das in Genf mehrere Jahre nach dem Ende der virtuellen Belagerung durch "Legion" eigentlich einen Overkill an Sicherheitsmaßnahmen darstellte. - Verhindern konnten sie die folgende, gewaltsame Häftlingsbefreiung dennoch nicht. Dabei, dass die Route zum Gefängnis an einer ausgebrannten Villa vorbeiführte, die gerade zum Abbruch vorgesehen war, und auf deren Gelände dementsprechend Bauarbeiter mit schwerem Gerät zu Gange waren, hatte man sich nichts weiter gedacht, und genau das nutzte das «Capitol» (das scheinbar im voraus über die Strecke informiert war, die der Transporter mit ihrem verurteilten Member auf dem Weg zum Gefängnis nehmen würde) eiskalt aus: Der Fahrer des Waffenrads sah die zentnerschwere Abrissbirne nicht kommen, die an einem Kranausleger hängend ohne Vorwarnung auf die Fahrbahn schwang, und ihn voll erwischte, ehe sie zusätzlich auch noch in die Seite des einen Eurocars schmetterte. Eine Bau- respektive Abrissdrohne - Modell "Caterpillar Demolitionman" - rammte den eigentlichen Gefangenentransporter, der auf die Seite kippte, während ein "Caterpillar Omniwinder" sich zwischen diesen und das zweite Eurocar-Begleitfahrzeug setzte. - Hong, der von dem Angriff ebenso überrascht worden war, wie seine Bewacher brauchte anschließend erst mal ein paar Minuten, um sich zu sortieren. Als die Biker des «Capitol MC» ihren Gang-Chummer aus dem Passagierbereich des Transporters holten, und dem sichtlich angeschlagenen Bewacher, der den Fehler beging, seinen Taser-Schlagstock zu zücken, dabei ganz unzeremoniell eine Kugel verpassten, nutzte er dennoch die Gunst der Stunde, um sich ebenfalls abzusetzen, ehe Phénix Verstärkung erhielt, und die Kantonspolizei, die BuPo oder gar Spezialeinheiten vom Kaliber der berühmt-berüchtigten Sondereinheit Barrakuda auf den Plan traten. - Nicht zu unrecht fürchtete er, dass man ihn für den Mord an den Bewachern zumindest mitverantwortlich machen würde, und wollte es deshalb lieber nicht darauf ankommen lassen, den Schweizer Behörden erneut in die Hände zu fallen.
Total chaotisch und unprofessionell ausgeführt - was so ziemlich für das «Capitol» spricht.
Aber dieses Mal war ihr Timing absolut perfekt. Und das Überraschungsmoment derart auf ihrer Seite, dass sogar die Profis der Phénix Sécurité überrumpelt wurden. Was teilweise auch der ‘sozialen’ Arbeitspolitik Genfs zu verschulden ist. Der ‘Filz’ lässt grüssen. Denn die Meisten der an der Befreiungsaktion Beteiligten, waren über die üblichen unübersichtlichen und dubiosen, aber für die Stadt sehr lukrativen Sub-Sub-Unternehmer-Verträge kurzfristig ‘angestellt’ worden. Praktisch also in den Diensten einer staatlichen zertifizierten Baufirma und deswegen ‘sauber’ für den Sicherheitscheck der Phénix Sécurité. Bin mal gespannt, wie sich das ganze weiterentwickelt … | |
Lobezno [L 2] |
Irgendwie schaffte Hong es jedenfalls, lebendig und heil aus Genf herauszukommen, und sich in nicht ganz anderthalb Monaten durch die halbe Schweiz zur deutschen Grenze durch zu schlagen.
Unterwegs muss er wohl noch irgendwelche (illegalen) Jobs erledigt oder krumme Dinger gedreht haben ... andernfalls hätte er wohl nicht die Creds gehabt, um sich von den «Skippern» ungesehen von den Schweizer Grenzern, dem deutschen Zoll und dem BGS über den Bodensee nach Württemberg übersetzen zu lassen. - Die Jungs aus Konstanz sind vielleicht nicht so professionell, wie Cigognes «Zugvögel» - aber für 'umme arbeiten die auch nicht! | |
SchwartzWaldläufer |
Sein weiterer Weg führte ihn in die Trollrepublik, da in Konstanz - nach einem kürzlichen Run, der sich gegen das Kloster auf der Insel Reichenau gerichtet hatte - gerade ziemlich dicke Luft herrschte, eine Pensionswirtin ihm jedoch den Kontakt zu ein paar Runnern vermittelte, die im Auftrag ihres Herrn Schmidt, der in Mannheim saß, im benachbarten Allianzland einen Einbruchdiebstahl unweit von Lörrach planten.
Dass das Schloss bei diesem aufgegebenen Kaff - Steinen - mit seinem seit Jahren geschlossenen Museum, wo die einsteigen wollten, in 'ner Ecke lag, die wegen 'nem höllisch gefährlichen Spuk als "paranormale Gefahrenzone der Klasse C" eingestuft war, ha'm die mir natürlich verschwiegen... Fragger, elendigliche! | |
Hong Ashen Hätt' ich nicht aus meiner langjährigen Wahlheimat Manchuria 'ne gewisse Ahnung gehabt, wie man mit unkooperativen Geistern red'n tut, ohne dabei Kopf und Kragen zu verlieren, oder gleich seine Seele und seinen Erstgeborenen zu verkauf'n, hätt' das böse ausgeh'n können! |
Der Run glückte zwar gerade so, und das Team entkam mit den Antiquitäten, auf die ihr Schmidt so scharf war, aber nach zwei ungeschickten Aktionen der anderen Runner, die beinahe zu einem vorzeitigen Ende ihrer Reise am Grenzposten bei Kehl und zu einer - aus Hongs Sicht - vollkommen überflüssigen Schießerei mit dem Schwarzwald Chapter des «Desperados MC» geführt hatten, und nachdem es in Mannheim zwischen ihm und den fünf Mitrunnern zu einem unschönen Streit gekommen war, weil deren und Hongs Vorstellung, wie man 12.000 Euro "fair" durch sechs teilte, ziemlich weit auseinander klafften, trennte er sich ohne Bedauern von dem Team, und schwor sich, nie wieder mit diesen Jerks zusammenzuarbeiten.
Neues Chapter - Neues Glück
Drei Personen die sich zeitgleich im selben «MacDöner» aufhielten, in dem die zu einem lautstarken Wortwechsel eskalierte, abschließende Aussprache zwischen Hong und dem Runnerteam stattgefunden hatte, waren nicht umhin gekommen, das Streitgespräch in wesentlichen Teilen mit anzuhören, in dessen Verlauf Hong seiner Meinung Ausdruck verlieh, er habe bei keinem einzigen Dig in der alten Heimat mit Figuren zusammengearbeitet, die sich derart unprofessionell verhalten hätten. - Nicht seiner Zeit, vor dem Crash 2.0, als das meist Archäologen und studentische Hilfskräfte von der Uni Peking waren, und erst Recht nicht, nachdem er sich dem Nomads Chapter der «Chinese Deadly Dwarfs» in Manchuria angeschlossen, und mit diesem eine Vielzahl gezielter, profitabler Raubgrabungen durchgeführt hatte... So dürfte es nicht überraschen, dass selbiges Trio - nachdem die anderen Runner gegangen waren, ohne Hong ihre Kommlink-Nummern zu geben - an seinen Tisch kam: Der malaiische Troll, der junge, türkische Hobgoblin Abdul Yesilbörek und der Vietnamese Taj Dong Leong äußerten vollstes Verständnis für Hongs Unmut über seine unprofessionellen Mitrunner, und Lan Wuilan erklärte, es sei ihm eine große Freude, einem Gang-Chummer aus der alten Heimat, der hier, im Grenzgebiet zwischen Groß-Frankfurt und Badisch-Pfalz gestrandet sei, hilfreich unter die Arme zu greifen. Da Hong nur zu gut wusste, dass es ihm mit seinen rudimentären, deutschen Sprachkenntnissen, mehr als bescheidenem Startkapital und ohne die nötigen Kontakte, kaum möglich sein würde, in der ihm fremden ADL auf eigene Faust ein lohnendes, kriminelles Biz aufzuziehen, nahm er das Angebot des Trolls, sich erst einmal dem Groß-Frankfurter Chapter unter dessen Führung anzuschließen, keineswegs ungern an, auch, wenn für seine Expertise in Sachen archäologischer Raubgrabungen bei den hiesigen «Dwarfs» eher weniger Bedarf bestand.
...
Erscheinungsbild
Hong Ashen ist ein kräftig gebauter, menschlicher Chinese mit einer gewissen Neigung zur Korpulenz, dem man den nordamerikanischen Großvater europäischer Abstammung nicht ansieht. Er hat grau-grüne Augen, und besaß bis zum Jahr des Kometen lackschwarzes, glattes Haar, das sich jedoch durch SURGE zu Stimmungshaar gewandelt hat. Er weist kaum Bartwuchs auf, und der Versuch, sich einen Schnurrbart wachsen zu lassen, kann - selbst mit viel Wohlwollen - nur als kümmerlich bezeichnet werden.
Wenn er nicht gerade an Ausgrabungsstätten zu Gange war, wo er - logischer Weise - strapazierfähige Arbeitskleidung bevorzugte, trägt er meist legere Freizeitanzüge des Wuxing-Labels KoGo oder, wenn er mit seinen Gang-Chummern unterwegs war bzw. ist, mittlerweile auch Biker-Leder samt der obligatorischen Kutte mit vollem Backpatch des "Manchuria"-Chapters der «Chinese Deadly Dwarfs». - Seit er sich - nach seinem Entkommen aus der Schweiz - in Mannheim von den - wie er fand - unprofessionellen Runnern getrennt, und dem Groß-Frankfurter Chapter der «Dwarfs» angeschlossen hatte, trägt er nun die Kutte mit deren Backpatch mit dem Bottom Rocker "Chapter Frankfurth".
"Frankfurth" [sic!] - K.A., warum das Frankfurter Chapter der Gang den Namen seiner Heimatstadt so verballhornt. - Mit "o" - also "Frankfort", wie es die Amerikaner häufig schreiben, oder das historisierende "Frankoforte" würd' ich ja noch verstehen... und, nein: Ich denke nicht, dass es daran liegt, dass sie alle nicht wissen, wie man es richtig schreibt... | |
Ganglander |
Weblinks