Mandschurei

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Mandschurei
Überblick (Stand: 2072) [1]

Flagge Mandschurei.png

Status: Demokratie
Hauptstadt: Shenyang
Business Recognition Accords:
nicht unterzeichnet
Einwohnerzahl:
Ethnische Gruppen:
Han: 70%
Mandschu: 20%
Koreaner: 5%
Mongolen: 5%
Sprachen:
Mandarin: 85%
Mandschurisch: 10%
Koreanisch: 15%
Mongolisch: 10%
Religiöse Zugehörigkeit:
Buddhismus
Schamanismus
Konfuzianismus
Daoismus
Karte Manchuria.png

Die Mandschurei (engl. Manchuria) ist einer der Chinesischen Nachfolgestaaten, ein Erwachtes Land. Anders als in anderen Erwachten Ländern ist aber nicht die Natur erwacht. Die Mandschurei ist eine prosperierende Industrienation mit vielen urbanen Zentren. Es ist das mandschurische Volk, dem viele Geister und Magier angehören, und eine allgegenwärtige geisterhafte Präsenz, die dem Land seine magische Natur verleiht.

Die Mandschurei gehört zu den wenigen Nationen, die Business Recognition Accords nicht unterzeichnet haben, und sich weiterhin erfolgreich weigern, dies zu tun. Exterritorialität ist im Land daher strikten Auflagen unterworfen, die auch die Megakonzerne akzeptieren müssen.

Shadowtalk Pfeil.png ...zähneknirschend akzeptieren müssen.
Shadowtalk Pfeil.png Abkai Gege

Geographie

Die moderne Mandschurei umfasst in etwa das ursprüngliche mandschurische Kernland, inklusive der Westgebiete, die zur Inneren Mongolei gehörten, aber weiterhin ohne die Äußere Mandschurei, die Mitte des 19. Jahrhunderts an Russland gefallen war.

Die Geographie des Landes zeichnet sich durch Tundra im Norden aus, die gen Süden hin in sommergrüne Wälder und Ackerland übergeht.[1]

Grenzen

Die Mandschurei hat eine Grenze mit Russland, die sich vom Osten aus entlang des Amur bis Nordwesten zieht. Im Südosten grenzt sie an Korea, im Süden hat sie einen Zugang zum Gelben Meer, im Westen grenzt sie an die Mongolei und im Südwesten an die Republik China.

Gliederung

Städte

Locations

Geschichte

Shadowtalk Pfeil.png Ehe das rote Riesenreich zerfiel, war die Mandschurei eine der zahlreichen Sonderwirtschaftszonen im kommunistischen China, in denen die reale Wirtschaftsentwicklung nichts aber auch gar nichts mehr mit der kommunistischen Parteilinie zu tun hatte. Hiervon profitierte damals auch mein Vater, der als Halbwüchsiger nach der nordkoreanischen Niederlage mit den Leibwächtern seines alten Herrn hier her kam, studierte, als kaum 20jähriger seinen eigenen kleinen Konzern gründete und eine Chinesin - meine Mutter - heiratete.
Shadowtalk Pfeil.png Kwang - The VERY Korean Technomancer

Als 2018 die kommunistische Regierung in Peking stürzte, war die Mandschurei noch immer Teil der zerfallenden chinesischen Volksrepublik. Das neue Regime unter der New Progress Party benannte das Land in Republik China um und begann mit politischen Säuberungen, um seine Macht zu sichern. Aber den Kommunisten gelang es sich in Henan neu zu gruppieren. Ein acht Jahre währender Bürgerkrieg brach aus, in dessen Verlauf die Republik weiter zerfiel. Viele der entstehenden Kleinstaaten akzeptierten die Unterstüzung von Megakonzernen im Austausch gegen eine Lockerung ihres Arbeitsrechts. Die Mandschurei erlangte ihre Unabhängigkeit dagegen mit Hilfe von Geistern der Menschen.

2028 bereitete in der Nähe von Nanking ein junger Offizier der Republik, Lt. Colonel Shen Yao-Xiang, einen Angriff auf eine kommunistische Befestigung vor. Geplant war der Angriff bei Tagesanbruch, etwa 5 Uhr, mit den vier Shen zur Verfügung stehenden Kompanien. Am Abend zuvor betraten drei alte chinesische Männer, die unbemerkt an den Wachen vorbeikommen waren, den Kommandoposten. Sie schlugen dem Lt. Colonel vor seine Pläne zu ändern und nur mit drei seiner Kompanien erst um 8 Uhr anzugreifen, danach verschwanden sie wieder. Shen ging auf ihren Rat ein und führte den Angriff nach ihrem Vorschlag aus. Er besiegte die kommunstischen Streitkräftie mit Leichtigkeit und fast ohne eigene Verluste.

In der Nacht nach diesem Sieg erschienen die drei Männer Shen wieder. Dankbar für ihre Hilfe, bat er sie um eine Gelegenheit ihren guten Rat zu vergelten. Die Männer sagten ihm, er solle in die Provinzhauptstadt Shenyang in seiner mandschurischen Heimat zurückkehren, wo er die Mandschu in eine neue Zukunft in ihrer eigenen Nation führen würde. Shen ging in die Mandschurei, er hob eine Armee aus und erklärte die Unabhängigkeit der Provinzen Liaoning, Jilin und Heilongjian sowie eines Teils der inneren Mongolei. Zusammen formten sie die mandschurische Nation. Shen wurde der erste Präsident und regierte für acht Jahre, in denen das Land Frieden und Wohlstand erfuhr. In dieser Zeit wurden die drei alten Männer gelegentlich mit Shen gesehen, aber sie sprachen immer nur zu ihm. Gerüchten zufolge sollen sie auch seinen Nachfolgern erschienen sein.

Zu den ersten Reformen der neuen Regierung gehörte die Ausweitung des Bürgerrechts auf Geister. Seitdem ist die Bevölkerung der Mandschurei immer weiter angewachsen. Geister ließen sich nieder und sind heute ein fester Bestandteil der mandschurischen Gesellschaft. Diese Umgebung zog wiederum viele Magier an, die vermehrt in die Mandschurei immigrierten und hier ihre neue Heimat fanden.

Bevölkerung

Die Han-Chinesen bilden in der Mandschurei die Bevölkerungsmehrheit. Die hier beheimateten Mandschu sind zwar die zweitgrößte ethnische Gruppe, umfassen aber nur ein Fünftel der Gesamtbevölkerung. Weitere ethnische Gruppen sind Koreaner und Mongolen.

Geister

Die Mandschurei ist ein Bevölkerungszentrum für Freie Geister, die hier volle Bürgerrechte genießen.[3] Anders als etwa in Amazonien, welches aufgrund seiner Verbindung zur Natur Erwachte, sind es die Geister, welche hier fast 15% der Gesamtbevölkerung ausmachen und so dem Land seinen Status als Erwachtes Land verleihen.[1]

Das Verhältnis zwischen (Meta-)Menschen und Geistern ist so normal, wie man es im Grunde auch in anderen Ländern beobachten kann. Oftmals materialisieren sich die Geister des Menschen, um anderen Bürgern bei ihren alltäglichen Tätigkeiten zu helfen oder aber sie führen ein normales Zusammenleben mit ihren metamenschlichen Pendants. Der Umstand, dass das Binden (welches übrigens illegal ist) von Geistern des Menschen erschwert ist, ist vermutlich auf deren aktive Rolle in der Gesellschaft und die beständige Anwesenheit der Geister zurückzuführen.[1]

Die Shedim scheinen sich von der Mandschurei fernzuhalten.

Ta'ren

Die Ta'ren sind ein weiterer Faktor. Diese unsichtbaren Geister verfolgen andere Personen mitunter für einige Stunden oder Tage und begnügen sich zumeist damit, Personen einfach nur zu beobachten. Hin und wieder kommt es aber vor, dass sie unwissenden Leuten oder jenen, die ihren Nachbarn gegenüber gemein waren, Streiche spielen. Der Umstand, dass sie unsichtbar sind und sich anders als die Geister des Menschen nie um Bürgerrechte bemüht haben, führt dazu, dass man keine genaue Zahlen zu ihnen findet. Schätzungen gehen davon aus, dass es im Land zwischen 50.000 und 150.000 von ihnen gibt.[1]

Technomancer

In den Native American Nations und einigen anderen schamanistisch stark geprägten Kulturen, wie etwa der Mandschurei, werden Technomancer seit dem Abflauen der Technomancer-Verfolgung manchmal als etwas Ähnliches wie Schamanen anerkannt, wenngleich ihnen auch selten entsprechende Ehrerbietung oder Respekt erwiesen wird.[4]

Nagas

Die Mandschurei ist einer der Staaten, die Nagas eine SIN gewähren.[5]

Politik

Außenpolitik

Die mandschurischen Beziehungen zur Republik China sind belastet. Die Republik erhält militärische Hilfe der Megakonzerne, um sich gegen die Mandschurei aber auch gegen Henan zu verteidigen.

Ähnlich schlecht sind die Beziehungen mit Jakutien. Die Mandschurei ist mit den Gestaltwandlern, die das Land kontrollieren, verfeindet. Kai-Xiang, Sohn des Staatsgründers Shen, hat mehrfach Truppen über die Grenze nach Jakutien geführt, um gegen die Gestaltwandler zu kämpfen. Dass er dabei mit dem Südkorridor notwendigerweise russisches Territorium durchquert, hat wiederum die Beziehung zu Russland verschlechtert.[6]

Recht und Gesetz

Geisterrechte

Der traditionelle Glauben an die Ahnengeister im Land sieht vor, dass alle Freien Geister und Geister des Menschen in der Mandschurei volle Bürgerrechte erhalten. Jeder Versuch, einen Geist des Menschen an sich zu binden, ist illegal.[1] Freie Geister können einen Beruf ergreifen, ein Geschäft besitzen und sich für öffentliche Ämter zur Wahl stellen.

Konzernrecht

Obwohl die Mandschurei die 2042 eingeführten Business Recognition Accords (BRA) des Konzerngerichtshofs nicht unterzeichnet hat, ist es für sie dennoch möglich, von der Exterritorialität Gebrauch zu machen. Allerdings ist sie an Auflagen gebunden, die sie weit weniger attraktiv machen, als es die Konzerne aus den an die BRA gebundenen Ländern gewohnt sind.[1]

Es gibt im wesentlichen zwei Beschränkungen, die verhindern das ausländische Konzerne ohne weiteres als exterritoriale Entitäten auftreten können. Zum Einen bekommen nur mandschurische Konzerne, die bestimmte und zum Teil recht ungewöhnliche Auflagen erfüllen, den Status, zum anderen gibt es eine Beschränkung wieviele Anteile dieser Konzerne ausländische Eigner halten dürfen. Die "Besitzungen" der meisten Megakonzerne im Land, gehören deshalb nicht dem Konzern, sondern einem mandschurischen Bürger, der dessen Angestellter ist. Angesichts der wenig konzernfreundlichen Rechtssprechung in der Mandschurei eine riskante Situation. Vertragswerke, die den Mutterkonzern vor eigenmächtigen Handlungen ihres "Statthalters" schützen, werden eventuell nicht anerkannt.[7]

Trotz der Anerkennung der Exterritorialität können nur Konzerne, die sich im Besitz eines oder mehrere Bürger der Mandschurei befinden, Rechte in Anspruch nehmen, die sonst eigentlich Konzernen von der Größe eines AA- oder AAA-Konzerns zustehen. Diese Vorgaben werden allesamt strikt eingehalten und die normalen Wege, um solche Vorgaben zu umgehen, werden effektiv versperrt, da der Einfluss von nicht-Mandschuren stark eingeschränkt wird. Auch kommen beim Konzernrecht noch andere Landesgesetze, wie etwa die Vorgaben bei der Geisterbeschwörung zum Tragen, sodass die Konzerne, die in der Mandschurei normalen Geschäfte nachgehen wollen, hier esoterische Probleme begegnen, da sie solche Geister als gleichberechtigte Angestellte behandeln müssen.[1]

Wirtschaft

Konzerne

Die meisten Triple-As und viele kleinere Konzerne machen zu den genannten Bedingungen Geschäfte in der Mandschurei. Da die Megakonzerne aus den meisten anderen Ländern ein unterwürfig-freundliches Klima gewohnt sind, bleiben die Beziehungen zur mandschurischen Regierung jedoch eher kühl.

Die Shangui Corporation ist der größte einheimische Konzern der Mandschurei.[1] Ein weiterer namhafter Konzern ist Wakamatsu Enterprises in Changchun.[8]

Evo Corporation

Evo genießt hier etwas mehr Wohlwollen, seit der Konzern, damals noch Yamatetsu, von Yuri Shibanokuji geleitet wird und in das über die Grenze gelegene Wladiwostok zog. Yamatetsu Asia konnte zum Beispiel nach der Verlegung der Konzernzentrale über neugeknüpfte Kontakte in die Mandschurei und nach Jakutien, seinen Handel mit Telesma und anderen magischen Gütern ausdehnen.[9] Vermutlich spielt auch die Tatsache, dass mit Buttercup ein Freier Geist im Vorstand des Konzerns sitzt, eine Rolle für die guten Beziehungen.

In den 2070ern ist die Abteilung Evo Mandschurei vor Ort stark engagiert, die völlig autark vom Mutterkonzern agiert. Dennoch bekommt man vor Ort sämtliche Evo-Produkte, da der Konzern der einzige Lieferant und Evo Mandschurei der einzige Verkäufer dafür im Lande ist.[10]

Weitere Konzerne

Für die kleineren Konzerne stellt die Mandschurei eine interessante Gelegenheit da. Die restriktiven Regulierungen verringern die wirtschaftliche Macht, die die Megakonzerne entfalten können, sie werden auch nicht umbedingt bei den üblichen "wirtschaftlichen Anreizen" der Regierung favorisiert. Kleine Konzerne haben in der Mandschurei eine Chance auf gute Marktanteile in Bereichen, die sonst von der obersten Konzernliga dominiert werden.

Einer der Konzerne, die von dieser Umgebung profitieren, ist die Tan Tien Corporation. Der größte exterritoriale, mandschurische Konzern Shangui Corporation ist gleichzeitig ein wichtiger Player auf dem asiatischen Markt und hat es bisher geschafft, sowohl dem Einfluss der japanischen Megakonzerne als auch dem der Pacific Prosperity Group zu widerstehen.

Ansässige Konzerne

Magie

Die gut entwickelte, städtische Umgebung macht die Mandschurei im Gegensatz zu den meisten Erwachten Ländern zu einem recht freundlichen Ort. Magier finden in ihr eine Kombination aus inspirirender, mystischer Umgebung und moderner Infrastruktur. Vorallem Schamanen, die sich dem neubelebten mandschurischen Schamanismus widmen, der einst durch die kulturelle Dominanz der Han fast verschwunden war, haben sich hier angesiedelt. Dieser Schamanismus ist an den urbanen Lebensstil gut angepasst, es gibt daher viele Straßenschamanen. Totems, wie Hund, Schlange und Ratte, sind sehr beliebt, weil es sich um Tierzeichen des chinesischen Kalenders handelt. Darüber hinaus folgen viele Schamanen Katze, Karpfen und Fuchs.[14]

Kriminalität

Schmuggel

Die wilden Landstriche der Mandschurei eignen sich für die Sammlung von alchemischen Rohmaterialien und die Extraktion von Telesma. Talislegging ist deshalb ein großer Teil des Schmuggelgeschäfts der Mandschurei. Der koreanische Hafen Ch'ongjin ist Operationsbasis für Schmuggler, die magische Güter, wie Telesma, Fetische oder Foki, über die nahegelegene mandschurische Grenze aus der Mandschurei nach Korea schmuggeln. Diese werden von Ch'ongjin aus an Fixer in Japan oder Südchina verschifft. Ein Teil der mandschurischen Mystikgüter findet von hier seinen Weg nach Wladiwostok oder Petropawlowsk-Kamtschatski von wo sie über die Seattle Sea Run-Route nach Seattle gelangen. Die Seattler Triaden sind wichtige Abnehmer für diese Waren.

Unterwelt

Wegen der weitgehenden und umfassenden Integration der zahlreichen freien Geister in die (meta)menschliche mandschurische Gesellschaft bleibt es nicht aus, daß einige von diesen eigene kleine Verbrechersyndikate gründen, oder sich - ebenso wie (meta)menschliche magisch Begabte - lokalen Unterweltgruppierungen anschließen, was Polizei und Justiz vor ganz eigene Probleme stellt.

Shadowtalk Pfeil.png ...und neben den erwähnten lokalen Syndikaten, Kartellen, kleineren Triaden und größeren Gangs gibt es im Mandschu-Land übrigens auch eine Gangfiliale unsrer «Chinese Deadly Dwarfs», was ja nur passend ist, wo die Geschicke unsrer Gang ja schließlich von den Wahren Dwarfs gelenkt werden, die - nach gängiger, magietheoretischer Terminologie - ja auch freie Geister sind, wenn auch außergewöhnlich mächtige, die lange vor dem Erwachen ihren eigenen, religiösen Kult hatten, der sie verehrte. Und im übrigen haben sich meine Gang-Chummer dort unten komplett auf archäologische Raubgrabungen, den Schwarzmarkt mit den entsprechenden Fundstücken und Artefakten und generell auf's Talislegging spezialisiert... nur, falls es wen interessiert!
Shadowtalk Pfeil.png Kwang - the VERY Korean Technomancer

Schatten

In der Mandschurei existiert ein privates Tigerreservat, welches mit großen Teilen der Einkünfte von dem Gestaltwandler-Shadowrunner- und Attentäter-Ehepaar Ambamra und Xie Xie Nguyen, besser bekannt als "Die Lachenden Tiger", finanziert wird.[15]


Endnoten

Quellenangabe

Erläuterungen

Als Flagge wird die 1922 adaptierte Flagge der vom chinesischen Warlord Zhang Zuolin beherrschten autonomen Mandschurei (1918-1928) verwendet. Der im Sixth World Almanac und im deutschen Almanach gezeigte Farbverlauf der Flaggengrundes ist nicht wiedergegeben.

Index

Deutsch Englisch

Weblinks