Changeling
Changeling | |
Erstes Auftreten | 2061 |
Weltbevölkerung | ca. 1% |
Grundtyp | Jeder |
Verbreitung | Weltweit mit einigen lokalen Konzentrationen |
Als Changeling (auch SURGEling oder Transformierte(r)) bezeichnet man Personen, die von SURGE betroffen sind. In der Folge haben sie von ihrem Metatyp abweichende Metamerkmale geerbt, was sich in einem von der Norm auffällig abweichenden Erscheinungsbild ausbildet.
Name
Andere Bezeichnungen für Changelinge wie "Freak", "Wechselbalg"[1], "Plüschi"[1] u.ä. sind meistens abwertend.
Der Begriff Wechselbalg ist mit Vorsicht zu genießen. Bereits vor dem Erscheinen der ersten SURGElinge wurde er umgangssprachlich auch für Gestaltwandler (engl. Shapeshifter) verwendet.[2] | |
Sid 7.6 |
Geschichte
Das erste Mal kamen Changelinge im Jahr des Kometen auf, als der Halleysche Komet 2061 nah an der Erde vorbeizog und die Gaiasphäre der Erde in Aufruhr brachte. Es kam lokal zu begrenzten Spitzen des Umgebungsmanas und folgend zu allerhand magischen Phänomenen. Die aber wohl gravierendste war, dass Personen mit bestimmten Metagenetischen Eigenschaften sich plötzlich einer ungewollten Mutation entgegensahen.[3] Ähnlich wie schon bei der Goblinisierung reagierten die Massen ängstlich und aggressiv auf diese Veränderungen.
In München kam es zu diversen Hetzjagden auf die Veränderten und schließlich auch zu einem Bombenanschlag auf das Universitätsklinikum in Hadern, wo der aufgebrachte Mob Wechselbälger vermutete.[4]
Während Changelinge zur besonderen Zielscheibe des Hasses von anti-metamenschlichen Rassisten wie dem Humanis-Policlub oder den Terroristen der Nationalen Aktion wurden, haben gerade die als wenig Erwachten-freundlich bekannten Nationen Québec und der Kirchenstaat Westphalen klar gestellt, dass geSURGEte Menschen immer noch Menschen sind. In Polen waren SURGE-Mutanten dagegen Opfer einer regelrechten Hetzjagd, während sie in Württemberg in den «Zentralen Sammelstellen für SURGE-Opfer» (ZSSO) unter Quarantäne gestellt wurden. Viele Changelinge ließen die durch SURGE ausgelösten Veränderungen in der Folge der öffentlichen Ablehnung auch chirurgisch wieder entfernen/korrigieren, um anschließend in ihr normales Leben zurückkehren zu können.
Yamatetsu (heute Evo) trug mit den Verlautbarungen seiner Konzerntochter PensoDyne, dass SURGE weder eine Krankheit noch ansteckend sei, wesentlich zur Eindämmung der SURGE-Hysterie bei, bot medizinische Unterstützung an und stellte zahlreiche Changelings ein, die von anderen Konzernen entlassen wurden. Der Megakon produziert Produkte speziell für Changelings und einer seiner Top-Execs - Hideo Yoshida - ist selbst ein solcher, da er sich im Jahr des Kometen in eine felsartige Gestalt transformiert hat.
Auslöser
Der Auslöser, um zu einem Changeling zu werden, hängt von Anomalien auf molekularem Level ab, sowohl im weltlichen als auch im Metagenom, d.h. die Person muss mit den entsprechenden Markern geboren werden, damit diese aktiviert werden können. Anders aber als bei Metatypen, deren funktionales Metagenom zu einer korrekten Ausrichtung astraler Schatten führt, besitzen Changelinge abweichende Metagene, die z.T. dysfunktional, mutiert oder beschädigt sind - manchmal sogar alles auf einmal.[3]
Für gewöhnlich sind diese abweichenden rezessiven Metamerkmale, die den Changeling definieren, inaktiv. Allerdings können sie auf vergleichbare wie bei der Goblinisierung mittels starker Manafelder oder -schübe getriggert werden.[3]
Sämtliche aktuelle Studien zeigen, dass Mechanismen, die solchen genetischen Abweichungen zugrunde liegen, natürlich und umweltbedingt sind. Allerdings haben Jahrtausende des genetischen Drifts, natürlicher Selektion, Anpassung, Rassenmischung, sowie fehlerhafter genetischer Reparaturmechanismen, genetischer Kreuzungen (durch Viren und Gentherapien), als auch Mutationen durch Umweltfaktoren (wie etwa Strahlung, Umweltverschmutzung und Chemikalien) und sowie auch magischer Einwirkungen (oder aber der Abwesenheit selbiger) bestimmte DNA-Sequenzen und damit zusammenhängende astrale Schatten der Changelinge anormal gemacht oder diese gar beschädigt.[5]
Im Regelfall werden spezifische Genexpressionen unterdrückt und die Betroffenen entwickeln sich für gewöhnlich als ganz normale weltliche Metamenschen (unabhängig ihrer vorhandenen metagenetischen Prädisposition). Es ist aber anzumerken, dass abweichende Sequenzen in unerwarteter Weise exprimiert werden können, wenn intensive Manafelder in ihrer Nähe sind.[6]
Heißt vereinfacht ausgedrückt: Wenn Bob mit dem SURGE-Code in seiner DNA irgendwo reinlatscht, wo viel Mana ist, dann aktiviert er diese und verwandelt sich. Permanent natürlich. Wer keine solche Marker hat, der steht einfach nur in einem Feld voller Mana. | |
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Hier zeigt sich aber, dass die Gene, die durch SURGE exprimiert - also ausgedrückt - werden, unvollständig oder beschädigt sind, sodass solche Veränderungen selten ohne genetische Komplikationen oder metabolische Störungen ablaufen. Gemäß einiger Studien zeigen sich besonders oft Allergien, sowie auch Deformierungen und körperliche Beeinträchtigungen.[6]
Bekannte Auslöser
SURGE-Auslöser sind vielfältig, werden jedoch in der Regel von starkem Umgebungsmana bedingt. Dies kann eine hohe Magische Hintergrundstrahlung sein oder aber eine Mana-Anomalie, wie etwa mächtige ausgerichtete Domänen, Manaverzerrungen, Manastürme und -Orkane, sowie astrale Phänoemene wie etwa Alcheras, Astrale Passagen und Astrale Risse. Selbst ein mächtiger Zauber, von dem der potenzielle Changeling getroffen wird, kann genug Magie enthalten, welche den astralen Schatten stimuliert und die SURGE-Gene exprimieren lässt.[7]
Allerdings können auch andere Umstände eine solche Reaktion hervorrufen. Genetische Behandlungen jeder Art, sowie experimentelle Infusionen können kaskadierende Veränderungen im Genom nach sich ziehen, welche dann die ruhenden Metagene exprimieren lassen. Auch virale Gefahren, wie etwa ADS- und MADS-Viren, MMVV oder auch ganz weltliche Viren, können die Veränderungen aktivieren.[7]
Vererbung
Überwiegend entstanden Wechselbälger während der Manafluktuationen von 2061 und 2062 in einer der Goblinisierung ähnlichen Metamorphose, was aber seit 2062 stark nachließ. Innerhalb der zehn Jahre nach dem Vorbeiflug des Kometen zeigte sich deutlich, dass SURGE-Merkmale vererbt werden können und bereits während der Fötusentwicklung zur Expression gelangen können - allerdings nur wenn diese Merkmale bereits bei den Eltern exprimiert wurden. Gemäß diverser Studien zeigt sich, dass eine solche Übertragung nur dann garantiert ist, wenn beide Eltern Changelings sind, was sonst nur eine 50-prozentige Chance darstellt, die Merkmale nicht zu entwickeln.[6]
Die Vererbung von primären genetischen Merkmalen werden mit der üblichen Rate an den Nachwuchs weitergegeben. Alle bislang gefundenen Merkmale sind autosomal und werden nicht an ein Geschlechtschromosom gebunden. Somit ist jeglicher Nachwuchs in der Lage, Merkmale eines oder beider Elternteile auszubilden, sofern sie nicht als normale Metamenschen geboren werden.[8]
Autosomal heißt: Der genetische Code wird in einem Autosom lokalisiert. Das sind die Chromosomen 1 bis 22. Liegt etwas auf einem Geschlechtschromosom, verwendet man den Begriff "Gonosomal". | |
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Häufigkeit
Sämtliche bekannte Metatypen können Changelinge aufweisen, doch zeigen statistische Erhebungen, dass Elfen, Zwerge, Orks und Trolle, sowie deren Metavarianten, deutlich weniger anfällig für SURGE sind als weltliche Menschen.[6] Bislang ist die Wahrscheinlichkeit ungleich verteilt:
Metatyp | Wahrscheinlichkeit |
---|---|
Mensch | 59 % |
Ork | 16 % |
Troll | 10 % |
Zwerg | 9 % |
Elf | 6 % |
Ursache für diese Ungleichheit liegt vermutlich daran, dass die bereits zur Expression gelangten und dominanten Metamerkmale die abweichende DNA unterdrücken. Es ist davon auszugehen, dass ungefähr 1 Prozent der globalen Bevölkerung als Changeling klassifiziert werden können, aber die Häufigkeit neuer SURGE-Expressionen hat seit dem ersten Auftreten massiv abgenommen, auch wenn die Merkamle offenbar vererbbar und potenziell rezessiv in ihrer Natur sind.[6]
Auch wenn die demographische Verteilung auf globalem Level ungefähr gleichmäßig ist, treten hier und da örtliche Konzentrationen auf, die durch Variationen des Genpools (oft in Deckungsgleichheit mit einer hohen magischen Hintergrundstrahlung oder aber der Bildung von sogenannten "Changeling-Vierteln" oder Enklaven in bestimmten Städten verursacht werden.[6]
Verwandlungsprozess
Der Verwandlungsprozess in einen Changeling ist immer sehr plötzlich und brutal, da er den Metabolismus und die Physiologie des Changeling permanent verändert. Bislang noch unbekannte Mechanismen verhindern einen Kollaps des Systems, wenn sich neue Organe bilden und mit dem kardiovaskulären und neuralen System verbunden werden, während andere Organe möglicherweise verkümmern, ersetzt werden oder an einen anderen Ort im Körper wandern.[7]
Viele Metamorphosen bringen zu allem Überfluss auch noch Skelett- und Gewebeveränderungen mit sich, was den Prozess oftmals extrem schmerzhaft gestaltet und Blutungen, Knochenbrüche, Fieber, Hormonstörungen und zahlreiche andere Nebenwirkungen nach sich ziehen (wie man sie z.T. auch bei Gentherapien beobachten kann). Da die Gene, die mittels SURGE exprimiert werden, überall im Genom schlummern können, sind negative Folgen, wie etwa Geisteskrankheiten, körperliche Deformationen und Behinderungen oder Unverträglichkeiten relativ häufig vertreten.[7]
Im schlimmsten Falle verstirbt der Changeling während des Transformationsprozesses (was ein sehr reales Risiko bildet), denn die DNA, die verwendet wird ist immerhin beschädigt oder mutiert und es kann passieren, dass der Betroffene nach der Exprimierung mehrere Wochen in einem Krankenhaus verbringen muss. Hat der Körper des Betroffenen jedoch die schlimmsten Phasen überstanden, beginnt er, sich an die Veränderungen zu gewöhnen und die Person kann erlernen, mit den neuen Metamerkmalen umzugehen und mit ihnen sein Leben zu bestreiten.[7]
Klassifikation
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass trotz ihrer optischen Varianz Changelinge immer noch (Meta-)Menschen sind und sehr eng mit ihnen verwandt sind. Sie bilden keine eigene Rasse oder Metavariante, sondern bilden eine gewisse "Laune der Natur", eine metagenetische Mutation.[3] Allerdings ist auch festzuhalten, dass selbst wenn zwei Angehörige des gleichen Metatyps nicht zwangsweise auch das gleiche Aussehen und die gleichen Eigenschaften aufweisen werden, da ihre genetische Identität immer ein wenig abweichen wird.[6]
Die Fülle an Variationen der ererbten metagenetischen Merkmale, das begrenzte Wissen über die zugrunde liegende metagenetische Dynamik und ihrer Auslöser, sowie die Unvorhersehbarkeit der Expressionsmuster von SURGE führte zu einer Klassifikation von Changelingen innerhalb drei Kategorien. Diese basieren wiederum auf dem Ausmaß sowie der Komplexität der Merkmale und Metamorphosen, die die Betroffenen durchmachen müssen.[6]
Klasse I
Klasse-I-Changelings sind Metamenschen, die nur einen partiellen oder unvollständigen Phänotyp besitzen oder aber Metamerkmale aufweisen, die üblicherweise nicht zu ihrem Metatyp gehören. Diese Metamerkmale sind üblicherweise spitze Ohren, Hörner und Hauer, aber auch Nacht- oder Infrarotsicht.[6]
Es konnten aber auch einige metagenetische Merkmale beobachtet werden, die unerklärlicherweise auftraten und keinem gegenwärtigen Metatypen oder -varianten in irgendeiner Art oder Weise analog waren. Dies lässt Raum zur Spekulation zu, dass sie möglicherweise Expressionen längst ausgestorbene Metatypen sind oder aber dass sich diese einfach noch nicht entwickelt haben könnten.[6]
Klasse II
Man rätselt darüber, ob eine Klasse-II-Mutation von genetischen Restsequenzen verursacht werden könnten, die in den meisten metamenschlichen Genomen gefunden werden können (was man allgemein als "Pseudogene" bezeichnet) und ob sie durch einen Fehler oder durch eine Wechselwirkung mit abweichenden Metagenen reaktiviert werden. Andere stellen die Hypothesen auf, dass diese Merkmale durch tatsächliche Metagene verursacht werden, welche mutierten oder aber in das metamenschliche Genom eingeführt wurden, ähnlich wie es bei einem Virus der Fall wäre, allerdings von Tieren stammen. Die letztere der Hypothesen stützt sich auf den Fakt, dass viele Klasse-II-Merkmale mit Tieren in Verbindung gebracht werden, welche andere evolutionäre Wege einschlugen als die Menschheit.[6]
Es ist noch unbekannt, ob bestimmte intelligente Critter, wie etwa Gestaltwandler, fähig sind, mit Metamenschen Nachwuchs zu zeugen und so artfremde Sequenzen in das metamenschliche Genom einzubringen, was wiederum zu Klasse-II-Changelingen führen könnte.[6]
Typische Charakteristika einer Klasse-II-Expression sind Merkmale von Säugetieren, Fischen, Reptilien oder anderen Tieren und sogar der Saurischia und Ornithischias (also Fell, Schuppen, Schwänze und sogar komplett funktionale Organe wie Kiemen und Augen).[6] Wichtig ist anzumerken, dass die ausgebildeten Merkmale nicht immer auch funktional sind.[8]
Klasse III
Die schwersten Veränderungen werden in Klasse III kategorisiert. Hier finden sich besonders schwere und radikale Mutationen, die mitunter sogar zum Tod der betroffenen Person führen können (etwa durch Stress der fötalen Expression, was zu einer Fehlgeburt führt). Bislang gibt es noch keine Studie zu Klasse III-Expressionen zu einer brauchbaren Theorie über ihre Mechanismen, da einige Subjekte auch Merkmale zeigen, die man bis dato für unmöglich gehalten hat. Diese führten unweigerlich - selbst mit Einsatz fortschrittlichster Gentherapien - zu einem Systemzusammenbruch des Subjektes.[6]
Im Regelfall kombiniert eine Klasse-III-Expression eine ganze Reihe nichtmenschlicher physiognomischer und biologischer Merkmale zu einer funktionierenden Gestalt. Dies führt zur Entstehung von "Tiermenschen" (oftmals auch abwerten als "Furries", also "Plüschis" im Deutschen, genannt), Mensch-Pflanzen-Hybriden und andere Phänomene, welche nicht durch die moderne Wissenschaft erklärt werden können. Es ist seltsam, dass eine so zufällige Expression solch radikaler Merkmale eigentlich dazu führen müsste, dass die betroffene Person nicht lebensfähig ist, doch ein bislang unidentifizierter Mechanismus scheint die Metagenetik von Klasse-III-Changelings zu stabilisieren und die Physiologie in einer funktionsfähigen Art zu reorganisieren. Dies könnte einen Hinweis darauf liefern, dass die SURGE-Metagenetik möglicherweise nicht so zufällig ausfällt, wie bislang noch angenommen.[9]
Ein gutes Beispiel für Klasse-III-Changelings sind die sogenannten "Ganesha"-Changelings, welche nach dem indischen Elefantengott benannt wurden, dem sie ähnlich sehen. Im Grunde sind sie elefantenköpfige Menschen mit langen Stoßzähnen, einer elefantenartigen grauen Haut, entsprechend großen Ohren und einem Rüssel, mit dem sie sogar Dinge greifen können. Wo andere Changelings Probleme mit solch extremen Auswüchsen bekämen, führte genau diese Kombination von Merkmalen dazu, dass solche "Ganesha-Inkarnationen" innerhalb der indischen Gesellschaft niemals rassistische oder soziale Ausgrenzung erfuhren mussten.[9]
Auch wenn ein Changeling eines Stufe-III-Transformation übersteht, wird sein Geist nicht immer mit einer so tiefgreifenden Veränderung fertig. Viele Betroffene tendieren daher zu Persönlichkeitsstörungen. Bei Tests zeigte sich zudem, dass bei der Fortpflanzung dieser Individuen mit unterschiedlichen tierischen Merkmalen viele frühe Fehlgeburten zur Folge hatte und zum Konzept verschiedener Spezies beiträgt. Bislang haben nur wenige Personen, die als Stufe-III-Changeling zur Welt gekommen sind, es auch bis zur Pubertät geschafft.[10]
Gesellschaftliche Stellung
Ein Changeling zu sein, ist üblicherweise ein sicheres Urteil dafür, irgendwo anzuecken. Ganesha-Changelinge in Indien oder aber Katzenmenschen haben hier allerdings noch Glück gehabt, da sie entweder niedlich auftreten oder aber von vorgefassten Meinungen profitieren, die andere auf sie projizieren. Wer allerdings ein anderer Hybrid ist, wie etwa ein Eidechsenmensch, ein Bärenmann, eine Wolfsfrau oder ähnliches, der wird schnell als Monster, Werwesen oder Missgeburt bezeichnet und entsprechend gejagt oder einfach zusammengeschlagen, einfach weil man ein tierisches Aussehen besitzt und Ähnlichkeiten zu Gestaltwandlern oder MMVV-Infizierten besitzt. Und wer das Pech hat und insektoide Charakteristika zeigt, der wird wahrscheinlich schnell aufgrund der Verwechslungsgefahr mit einem Insektengeist getötet.[9]
Nach dem ersten Auftreten in den 2060ern kam es zu ähnlichem Misstrauen, Vorurteilen und Furcht, wie man sie zuletzt auch bei der Technomancer-Verfolgung beobachten konnte. Diese initialen xenophobischen Reaktionen nahmen innerhalb der meisten Industrieländer allerdings stark ab, was man aber nicht unbedingt über die Entwicklungsländer und primitiven Stammeskulturen der Welt sagen kann.[9]
Eine Studie aus den 2070ern, die von der University of California-Los Angeles und der Horizon Group angefertigt wurde, besagt, dass Changelinge aufgrund ihrer Popularisierung innerhalb bestimmter Medien und der alternativen Jugendkultur für ein neu erwachtes Interesse an der Gentechnologie führten und den Weg für kulturelle und soziale Akzeptanz transhumanistischer Weiterentwicklung ebneten, die Biotechnologie und genetische Modifikationen und auch nichtmetamenschliche Intelligenzen (egal ob nichtmenschlich oder nichtbiologisch) umfassen. Auch führten die Fortschritte in Bio- und Gentechnologie, sowie das langsam ansteigende Interesse an diesen, zu einer Veränderung dieser vormals eher spezieller Wissensgebiete seitens der Mainstream-Medien und der Gesellschaft an sich innerhalb der Dekade seit den 2060ern. Dies hat zu einem Wandel der Betrachtungsweise gegenüber Changelings geführt, wenngleich auch nicht unbedingt bei allen, wenn man die extremsten Mutationen betrachtet.[9]
Öffentliches Bewusstsein
Ein dunkeres Kapitel ihrer modernen medialen Verwertung ist, dass sich zahlreiche Changelinge in den 2060ern prostituieren und Pornchips für ein spezielles Publikum produzieren mussten, da sie sonst keine Arbeit fanden. In den 2070ern hat sich die Lage aber deutlich verbessert, da sie inzwischen nicht mehr Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren, als es der durchschnittliche Metamensch tut. Ihr Auftreten innerhalb der Popkultur (Trideo, Werbung, Musik und SimSinn) hat dazu geführt, dass die Öffentlichkeit fest um ihre Existenz weiß, auch wenn es tatsächlich eher so ist, dass sie als Mode- der Popidol ausgebeutet werden. Es wäre zudem eine Lüge zu behaupten, dass es keine Orte mehr gäbe, an denen man sie nicht im Handumdrehen umbringen würde.[9]
Diverse Changelinge - speziell solche, deren Veränderungen sie zwar exotisch und fremdartig aber nicht hässlich machen - haben auch in der Unterhaltungsindustrie, als Tänzer oder Models eine Nische gefunden, wofür z. B. der SimSinn-Star Neko-Katz ein gutes Beispiel ist.
Die Verbesserung ihres Ansehens und ihre Popularität in der Jugendkultur weltweit (und sogar im sonst so konservativen Japan) führte zudem auch dazu, dass sich das Ansehen der Oni vor Ort verbesserte, die sich sonst großer Animositäten und Vorurteile ausgesetzt sahen.[11]
Es hat allerdings seit dem Aufkommen von Transformierten auch eine Entwicklung unter den "Normalos" stattgefunden. Schon so manche Person, die sich nach einem Leben als Transformierte sehnt - zumeist unzufriedene Teenager - unternehmen Pilgerreisen zu Orten mit viel Mana und erhoffen sich, so möglicherweise vorhandene Genmarker zu aktivieren, um dann selbst zu einem Changeling zu werden. Bei manchen klappt es, bei anderen nicht - und sie akzeptieren ihr Schicksal. Allerdings ruft diese Sehnsucht auch allerhand Scharlatane auf den Plan, die behaupten, sie wüssten bereits im Vorwege, ob ein Potenzial zur Transformierung präsent wäre, obwohl nicht mal Wissenschaftler oder Arkanologen dazu irgendwelche verlässlichen Aussagen treffen können.[8]
Freaks
Die extremsten Expressionen, die man bis heute als "Freaks" bezeichnet, sind selbst für eine moderne Gesellschaft mit allgegenwärtigen Körpermodifikationen oftmals schockierend oder bestürzend. Entsprechend werden diese Personen gemieden.[12]
Hier finden sich gleich zwei verschieden Varianten: Picasso ist die Straßenbezeichnung für Changelinge, die das Unglück haben, mit anormalen und asymmetrischen Gesichts- und Körpermerkmalen auskommen zu müssen. Dabei handelt es sich um Charakteristika wie etwa, dass beide Augen in der linken Gesichtshälfte befinden, oder die Nase auf der Stirn sitzt. Dem gegenüber stehen die Quasimodos, welche besonders schwere, großräumige Körperdeformationen aufweisen. Solche extremen Entwicklungen kommen oftmals mit Sinnes- oder motorischen Beeinträchtigungen einher, die man nur mittels (schwerer) Bioformung oder korrektiver Gentherapie in den Griff bekommen kann.[13]
Kultur
Auch wenn die Erscheinung der ersten Changelinge inzwischen einige Jahre zurückliegt, so befindet sich eine "Kultur" dieser noch immer in der Entwicklung und ist ein interessantes Studienfeld für Anthropologen. Dabei werden sie meist aus ihrer bestehenden Kultur herausgerissen und müssen, je nach schwere ihrer Verwandlung, einen von zwei möglichen Pfaden einschlagen. Schwächer transformierte Personen verbleiben oftmals in ihrer vorherigen Kultur und akzeptieren eher ihre kleinen Veränderungen als neuer Teil von sich selbst oder versuchen, diese Dinge zu verstecken. Dabei kommen diese Personen gerne zu Veranstaltungen und Versammlungen stärker Transformierter und versuchen dann dazuzugehören, da sie ja "wissen, wie es sich anfühlt". In der Folge werden sie dann von diesen oftmals ausgegrenzt oder ignoriert, weil sie eben nicht die gleichen Probleme erfahren, wie sie schwer transformierte Personen erleiden müssen.[14]
Die Kultur, die die stärker transformierten Changelinge entwickeln, ist eine der Akzeptanz von seinesgleichen und der großen Bandbreite an Veränderungen, sowie auch die Ablehnung, Teil der formalisierten Kultur anderer Personen zu sein. Changelinge schwelgen in ihrer Andersartigkeit und viele von ihnen versuchten in der Vergangenheit, Gemeinschaften von gleichartigen zu entwickeln, was aber aufgrund der geringen Anzahl stark veränderter Individuen nicht immer von Erfolg gekrönt wurde. Innerhalb dieser Strukturen ist die Weltsicht vom Annehmen der Andersartigkeit und der Ausdruck des eigenen Selbst, sei es durch bildende oder Bühnenkunst, vorherrschend. Ein Markenzeichen der Changeling-Kultur wurde die Revitalisierung kleiner Bereiche von Slums. Die Gruppierungen und auch die Changelinge in ihrer Kultur unterstützen sich gegenseitig und die Gebäude, die sie bewohnen sollen, werden entsprechend auf ihre Bedürfnisse angepasst. Auch arbeiten sie zusammen, um Neuankömmlinge oder die Kinder, die solche Veränderungen durchmachen, so aufzufangen und neue Unterkünfte für sie herrichten. Solche Viertel ziehen oftmals auch andere Metavarianten an, die sich andernorts nicht zu Hause fühlen. aber das heißt nicht, dass die Akzeptanz unendlich wäre. Transformierte tolerieren selten normale Menschen, die unter ihnen leben wollen, weil sie der Ansicht sind, diese wollen sie nur benutzen, um der eigenen gegenkulturellen Einstellung mehr Glaubwürdigkeit zu verschaffen oder würden sie als "Freaks" bemitleiden.[14]
Gegenkultur
Eine Gegenkultur der Changelinge hingegen akzeptiert die Veränderungen des eigenen Körpers nicht, sondern ist versessen darauf, diese zu entfernen, um sich an die Gesellschaft anzupassen. Das kann dazu führen, dass sich diese Personen selbst verstümmeln, um normal zu werden oder verbergen die Veränderungen und tun so, als wären diese nicht da. Auch versuchen einige von ihnen, in der Mainstream-Kultur Erfolg zu haben und den Normalen eine mit Herablassung bewunderte "Inspiration" zu sein.[14]
Ähnliche Phänomene
Ähnlich wie Changelinge, werden auch bei Drakes die Transformationen durch entsprechende Mananiveaus ausgelöst.[15] Diese wurden fälschlicherweise zu Beginn der 2070er noch vorläufig als SURGE-Mutierte kategorisiert, sind aber defacto keine Changelinge.[16]
Wie auch Changelinge erschienen Nartaki das erste Mal im Jahr 2061. Initial ging man davon aus, dass ihre Verwandlung ebenfalls SURGE war, da der Zeitpunkt und die Form der Veränderung sehr ähnlich verlief.[17] Modernere Interpretationen gehen aber davon aus, dass es sich hierbei nicht um SURGE handelte, sondern vielmehr eine Form menschlicher Goblinisierung war, bei dem die bei den Betroffenen vorhandene metagenetische Prädisposition, die offenbar nur von einem begrenzten Teil der Population vorhanden war, durch das erhöhte Mananiveau aktiviert wurde.[18]
Persönlichkeiten
Für eine Übersicht von Personen siehe Kategorie:Person (Changeling).
Metamenschheit |
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Metatypen Metavarianten Elfen: Dalakitnon | Dryaden | Enkantos | Nächtliche | Wakyambi | Xapiri Thëpë
Weitere |
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ a b München Noir S.6
- ↑ Der Wechselbalg
- ↑ a b c d Runnerkompendium S.60
- ↑ München Noir S.6
- ↑ Runnerkompendium S.60-61
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Runnerkompendium S.61
- ↑ a b c d e Runnerkompendium S.78
- ↑ a b c d Schattenläufer S.77
- ↑ a b c d e f Runnerkompendium S.62
- ↑ Schattenläufer S.78
- ↑ Runnerkompendium S.54
- ↑ Runnerkompendium S.117
- ↑ Runnerkompendium S.126
- ↑ a b c Schattenläufer S.55
- ↑ Drachen der 6. Welt S.184
- ↑ Runnerkompendium S.62
- ↑ Shadows of Asia S. 63
- ↑ Runner's Companion S. 49
Index
Quellenbücher
Deutsch | Englisch |
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Sonstige
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