Benjamino Tiscalli
Benjamino Tiscalli * 2049 in Bielefeld | |
Alias | Benno |
Geschlecht | männlich |
Metatyp | Mensch |
Magisch aktiv | Straßenmagier (Theurg) |
Nationalität | deutsch-italienisch |
Benjamino Tiscalli - von seinen Chummern in der Regel nur Benno gerufen - ist ein (ehemaliges) Wizkid und ein seiner Zeit halbwüchsiger Straßenmagier, dessen Magieverständnis und magische Praxis stark von der katholischen Theurgie geprägt ist.
Biographie
Benjamino ist ein Kind der Nachfahren italienischer Gastarbeiter, und wurde in Bielefeld, unweit der Grenze des Kirchenstaates zum Norddeutschen Bund geboren.
Ob seiner Jugend hat er natürlich (noch) kein Theurgiestudium an der Münsteraner Wilhelmsuniversität absolviert, sondern sich - wie die meisten magischen Wunderkinder, denen man auf den Straßen der Plexe begegnet - sein magisches Wissen im Do-it-yourself-Verfahren angeeignet. Dem entsprechend weicht die Art, wie er zaubert, in einigen Punkten deutlich von der strikten und dogmatischen Doktrin der deutsch-katholischen Theurgie ab, auch, wenn er die selben, aus der katholischen Liturgie entlehnten magischen Paraphralia verwendet, die in bei den Angehörigen theurgischer Orden gebräuchlich sind. Im Umgang mit Geistern ist er beispielsweise weitaus offener und unverkrampfter, als es ein strenger Theurg wäre. Außerdem folgt er dem Heiligen St. Florian, den er als seinen Schutzpatron ansieht. - Die Aussicht, sich auf einem Run mit echten, westphälischen Theurgen und Ordensleuten anzulegen, und Sprüche gegen sie zu wirken, ist ihm dennoch höchst unangenehm, um nicht zu sagen: verhasst. Auch, wenn er in einer entsprechenden Situation gelegentlich keine andere Wahl hatte, um sich selbst und seine Chummer vor Tod oder Verhaftung zu bewahren, hat ihn seine eigene Handlungsweise hinterher bislang noch jedesmal in tiefe Seelenpein und Selbstzweifel gestürzt...
Als - angehender - Shadowrunner gehörte er der Gruppe um Timothy McGussy ap Caulderon an, die zwei Jahre vor dem zweiten Crash für einen korrupten Exec bei Blohm + Voss den Run übernahm, zwei supra-flache Torpedoboote von den Ex-Hamburger «Chinese Deadly Dwarfs» zurückzustehlen, die diese aus einem Container der Decksfracht eines Megafrachters geraubt hatten. Bei dieser Gelegenheit lieferte er sich mit Mishiwa Kai-Tang ein Duell auf astraler Ebene, bei dem er der Delphinschamanin übel zusetzte, und bewies eindrucksvoll, dass er dank seines Patrons nicht nur Feuer löschen, sondern es ebensogut auch erschaffen und elementare Wasser-Manipulationszauber effektiv brechen konnte.
Nach dem Crash 2.0 begann Benjamino - der mittlerweile ein ausgesprochenes Geschick für die Holzbearbeitung entwickelt hatte - nach mehreren vergeblichen Bewerbungen für einen Theurgie-Studienplatz eine Berufsausbildung bei einem traditionell arbeitenden, westphälischen Kunsttischlermeister im Einzugsbereich von Paderborn, der sich hauptsächlich mit der Restauration von Kirchenbänken, Beichtstühlen und ähnlichem Kirchenmobiliar befasst. Seine eigenen Fähigkeiten, sein Fleiß (und der diskrete, himmlische Beistand in Form beschworener Helfergeister) sorgte dafür, dass ihm sein Meister, der sich selbst längst im Rentenalter befand, zunehmend anspruchsvollere Arbeiten übertrug. - Seine Gesellenprüfung bestand er mit Bravour, und nebenbei übte er sich auch zunehmend in der Artefakt-Herstellung, obwohl ihm durchaus bewußt war, dass er sich damit im Kirchenstaat im wahrsten Wortsinn in Teufelsküche bringen konnte, da er nach wie vor keinem Theurgischen Orden angehörte... Im Spätherbst des Jahres 2070 rettete er dann zwei Mitgliedern des gerade erst gegründeten Ordens von Laodicea das Leben, wenn auch hauptsächlich deshalb, weil er zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort war. In Folge dessen, und nachdem die Universität Paderborn - nicht zuletzt dank des Einflusses Pfarrer Nehmelmanns - ihre Matrix-Studienangebote massiv ausweitete, hat er die Gelegenheit genutzt, und dort neben seiner Tätigkeit als Restaurator ein Online-Studium in "Theurgischer Theorie und Methodik" begonnen.
Obwohl er damit eigentlich fest im bürgerlichen Leben verwurzelt sein sollte, haben ihn seine ersten Gehversuche als Shadowrunner allerdings nie völlig losgelassen, sein Kontakt zu den Schatten ist keineswegs komplett abgerissen, und manche Bitten seiner Chummer aus Wizkid-Tagen lassen sich nicht so einfach abschlagen...
2078 erhielt er - als Antwort auf einen seiner Shadowtalk-Postings - in einem Schattenboard überraschend das Angebot, des Ordens der «Krieger des Lichts» [L 1], diesen beizutreten. Wiewohl er von dem Angebot positiv überrascht und geschmeichelt war, lehnte er es vorläufig ab, da er darauf hofft, in wenigen Jahren seine Meisterprüfung abzulegen, und dann auch ganz offiziell die Werkstatt seines alten Meisters zu übernehmen und er zudem - neben seiner Vorbereitung hierauf und der alltäglichen Arbeit als Kunsttischler - mit seinem Magietheorie-Fernstudium beschäftigt war.
Gemäß eines Kommentars, den er zu einem sehr ausführlichen Post eines anderen Users in einer Shadowpedia zu einer ungewöhnlichen, metaplanaren Erfahrung abgab, unternimmt er selbst zwar nur sehr selten Reisen in die Metaebenen, hat aber gerade jenen scheinbar theurgisch aspektierten Ort in den Metaebenen, den der Troll Waterkant gemäß seiner Erfahrung schilderte, und den dieser - mangels besserer Bezeichnung - "Ein Feste Burg" genannt hat, seinen eigenen Worten zu Folge möglicher Weise sogar schon zweimal besucht.
Was nicht so überraschend ist, wie man meinen könnte: Wenn ein Ort in den Metaebenen in einem Kontext zu einer bestimmten, magischen Tradition steht, dann zieht es magisch Begabte, die dieser oder einer artverwandten Tradition folgen, häufig mehr oder weniger automatisch dort hin, wenn sie die Metaebenen aufsuchen. - Dass allerdings jener trollische Kapermagier nun gerade dort landete, obwohl er auf betreffender metaplanarer Reise - seinen eigenen Worten zu Folge - eigentlich ein ganz anderes Ziel ansteuern wollte, ist da schon wesentlich eher als ungewöhnlich oder Überraschung zu werten... (auch, wenn es mit Sicherheit einen tieferen Sinn hatte)! - Und im Übrigen kann ich Dir nur beipflichten, Benno, dass man mit Opportunismus in den Metaebenen praktisch immer entschieden schlechter fährt, als wenn man sich auf eine ernsthafte, ehrliche Gewissensprüfung einlässt! | |
Mag-o-Crater |
Anfang September '79 sah er sich dann in seiner Vaterstadt Bielefeld gezwungen, es mit einem ganzen Schwarm toxischer Geister des Tieres oder Blutgeister aufzunehmen, um ein Massaker an den wehrlosen (meta)menschlichen Arbeitern einer Niederlassung des Schlachthofs Brehmer zu verhindern, auch, wenn er durch seinen heldenhaften Kampfeinsatz - in Gegenwart von Augenzeugen - mehr Praxis in Sachen Kampfmagie demonstrierte, als er als Student der "Theurgischen Theorie und Methodik" eigentlich beherrschen dürfte...
Es scheint, daß mein ... Einsatz bei der Sache wohl in gewissen Kreisen nicht unbemerkt blieb: Heute morgen, um vier - ja, um VIER - Uhr früh kontaktierte mich eine Frau aus Bielefeld, die sich selbst als protestantische Pfarrerin bezeichnet. - Sie bat mich dringend um Unterstützung, da sie befürchtet, die von der anderen Feldpostnummer könnten am Reformationstag einen Anschlag auf ihre kleine Gemeinde verüben, der der Bischofsgarde einen Vorwand liefern würde, sie und ihre - nicht allzu zahlreichen - Gläubigen ein für alle mal aus Westphalen zu vertreiben. Drek - ich hab gar kein gutes Gefühl bei der Sache... Für die DKK sind sie und ihre Gemeindemitglieder ja immer noch sowas wie Ketzer, und nach dem, was ich erfuhr, als ich mich etwas umgehört hab', ist sie zudem selbst eine magisch Begabte, die in Westphalen (ebenso, wie ich) eigentlich gar nicht zaubern dürfte... aber andererseits: Sie ist eine gläubige Christin und - da sind sich alle, die ich gefragt hab, einig - wohl 'ne echt gute Seele. - Also hab ich mich auf mein Moped geschwungen, und hoffe noch rechtzeitig wieder in Bielefeld zu sein, um bei einem etwaigen Anschlag das Schlimmste verhindern zu können! - Würd' ich nix machen, die Hände in den Schoss legen und abwarten, und sie und die Menschen (und Metas), die ihr vertrauen, fielen dann am Vorabend von Allerheiligen irgendwelchen verzerrten, toxischen Geistern oder gar einem Shedim-Angriff zum Opfer, wüsste ich nicht, wie ich mit der Schuld, die ich in einem solchen Fall durch meine Untätigkeit auf mich geladen hätte, weiterleben sollte...! - Aber zumindest hoff' ich, dass es bei ihr im Pfarrhaus 'n anständiges Frühstück gibt, wenn ich schon zu nachtschlafender Zeit mit mei'm Moped über die Landstraßen unsres schönen Westphalen heize, um einer Ketzerin beizustehen...! | |
Bruder Benno - Oh heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andre an! |
Erscheinungsbild
Benno hat schwarzes, lockiges Haar, ein rundes, pausbäckiges Puttengesicht und misst von Kopf bis Fuß gerade mal 1,70 Meter. Außerdem ist ausgesprochen stämmig gebaut - um nicht zu sagen: vollschlank oder fett, was aber nicht heißen soll, daß er deshalb unbeweglich oder gar träge wäre. Seine sub-optimale Figur ist im übrigen nicht etwa auf eine krankhafte Veranlagung zurückzuführen, sondern eher auf seinen ausgeprägten Appetit und darauf, dass Fasten nicht wirklich auf seiner Linie liegt, sondern er - wie es Timothy gerne ausdrückt - "verfressen ist, wie eine neunköpfige Raupe". Speziell auf Fliegerschokolade mit Colageschmack ist er regelrecht versessen, auch wenn seine Kameraden nicht so recht verstehen, wie er das pappsüße Zeug pfundweise in sich hineinstopfen kann...
Schlank ist der gute Benno '74 im übrigen immer noch nicht - auch, wenn er noch ein paar Zentimeter gewachsen ist, und sich inzwischen rasieren muss... und zudem hat er inzwischen auch an den Weihnachtsbieren mit ihrem künstlichen Zimtaroma Geschmack gefunden, die alle Jahre wieder auf Weihnachtsmärkten und den Getränkeregalen von Aldi-Real, Stuffer-Plus und den Dursti-Märkten ein wahrer Verkaufsschlager sind... Wobei ich persönlich ein frisches St. Georgs-Pils oder doch wenigstens ein gutgekühltes Flensburger Soybier diesem bappigen, synthetischen Zeug jeder Zeit vorziehe! | |
Martin |
Ausrüstung
Benjamino Tiscalli besitzt ein antikes Abbild seines Schutzpatrons, bei dem es sich um ein 10x7cm messendes Originalfragment einer Buchmalerei aus dem 13. Jahrhundert handelt. Dieses dient ihm als Fokus, wobei das kostbare Pergamentstück wasserdichten Plastikumhüllung an einer Kordel um den Hals trägt, um es vor weiteren Beschädigungen durch Feuchtigkeit und andere Umwelteinflüsse zu schützen. - Der Kunststoff behindert seine astrale Verbindung zu dem Artefakt dabei anscheinend in keinster Weise.
Leute, die mit ihm zu tun hatten, und ihn beim Wirken von Zaubern erlebt haben, spekulieren teilweise, ob sich hinter seinem Patron, dem "Heiligen Florian", möglicher Weise das Idol des Feuerbringers verberge... Er selbst hat sich allerdings zu dieser Frage - nach allem was ich weiß - bislang nie in irgend einer Form geäußert... | |
Mag-o-Crater |
Außerdem nennt er ein kleines, buchförmiges Kästchen aus Silber sein eigen, das mit Erde aus den Katakomben an der Via Appia in Rom gefüllt ist, die möglicher Weise auch mikroskopische Knochensplitter der dort begrabenen, frühchristlichen Märtyrer enthält. In diesem ist ein Erdelementar von mittlerer Kraft gebunden, den er "Peter/Paul" nennt, und der ihm schon oft wertvolle Dienste geleistet hat...
Im Dezember 2073 hat Benjamino - oder "Frater Benno", wie er sich immer noch gerne nennt, auch, wenn er das Stadium des Wizkids natürlich längst hinter sich gelassen hat - sich bei «Taliskrämers 'R Us» in Hannover gerade einen neuen Geisterfokus in Form einer Laterne mit dem Bild des Verkündigungsengels Gabriel bei den Hirten auf dem Feld zugelegt. Wenn er ihn erst gebunden hat, soll ihm dieser dabei helfen, seine Geister in Engelsgestalt zu rufen, wie er es - entsprechend theurgischer Tradition - bevorzugt.
Ende Februar/Anfang März '74 erwarb er außerdem von der Hobgoblin-Hexe Dolores El Kharimi die Repräsentation einer Spruchformel für den Zauber "Ernährung", bei der es sich um eine antike Notenhandschrift aus einem griechisch-zypriotischen Kloster handelte.
2079 fährt er außerdem ein älteres (um nicht zu sagen: antikes), motorisiertes Zweirad der Marke Horex, das er bereits zu Beginn seiner Kunsttischler-Ausbildung in Paderborn erworben hat, und das er - auch, dank der diskreten Unterstützung seiner bei Bedarf beschworenen Helfergeister - bis heute stehts fahrbereit gehalten hat.
Matrix-Aktivitäten
Bruder Benno |
Identität: Benjamino Tiscalli |
Alter Ego:
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Angle: Wizkid theurgischer Ausrichtung |
Aktive Zeit: ab Mitte der 2060er |
Aktive Boards:
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Hintergrund:
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Motto:
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Bei den seltenen Gelegenheiten, in denen er sich in Matrixboards der Schattenmatrix zu Wort meldet, signiert er seine Shadowtalk-Kommentare mit "Friar", "Frere" oder "Bruder Benno", auch, wenn er weder Mönch noch Novize oder angehender Ordensbruder ist. Sein Persona-Icon stellt passend dazu die Klischeezeichnung eines kleinen, dicken Mönchleins dar, wie man sie im vergangenen Jahrhundert als Motiv auf unzähligen Ansichtskarten aus dem bayerischen Raum fand.