Magie und Wissenschaft
Magie und Wissenschaft stehen in der Sechsten Welt in einem neuen Verhältnis zueinander. Da die Existenz magischer Phänomene heute unabweisbar ist, werden sie wie jedes andere Naturphänomen wissenschaftlich erforscht. Darüberhinaus haben die Vielzahl der Erscheinungen des Erwachens praktisch kein Feld der Wissenschaft unberührt gelassen.
Geschichte
Nach den Ereignissen des Chaosjahres 2011 begann sich die wissenschaftliche Welt mit den neuen magische Phänomenen auseinanderzusetzen. Bis Ende 2012 waren sowohl in Europa als auch in Nordamerika mehrere Forschungsprogramme für das Studium dieser Phänomene aufgesetzt worden. Die frühe Forschung war von dem Bemühen gekennzeichnet, die magische Natur der Vorkommnisse zu entkräften und sie in das bisher gültige Rahmenwerk der rationalen Wissenschaft einzufügen, was sich teilweise als Hindernis für den Fortschritt erwies.[1]
Den Geist zurück in die Flasche stopfen... hat nicht so gut funktioniert, gell? | |
Flinke Ratte |
Teilweise wurde die Parapsychologie wiederbelebt, im 20. Jahrhundert noch als Pseudowissenschaft belächelt, weil sie zumindestens einen wissenschaftlichen Rahmen bot. Hiermit wurde auch einige Ergebnisse erzielt. Die ersten Ansätze der Psionik als eine Art von magischer Tradition (Psioniker lehnen diese Einordnung ab) entstanden in dieser Zeit. Aber nur wenige Proponenten dieser Richtung haben sich erhalten.
In den USA ging die Forschung an magischen Phänomenen schnell in die Domäne des Militärs über, als sich das Land nach dem magisch ausgelösten Redondo Peak-Ausbruch von 2014, dem Beginn des Geistertanzkrieges, amerindianischen Guerilla-Kämpfern mit magischen Fähigkeiten gegenüber sah. Man verspürte eine große Dringlichkeit schnelle Ergebnisse zu produzieren. Im Vergleich dazu gab es in der europäischen frühen thaumaturgischen Forschung eine andere Herangehensweise. Europa war von schweren Naturkatastrophen heimgesucht worden, anstatt als eine Bedrohung wurde die Existenz von Magie von den Pionieren des Feldes als eine Chance angesehen. Ihre Forschungsansätze waren sehr viel breiter aufgestellt und auch weniger auf kurzfristige Erfolge ausgerichtet.[1]
Mit dem Erwachen war innerhalb kurzer Zeit klar geworden, dass Angehörige von Kulturen, die noch immer magische Riten praktizierten, schneller Zugang zu magischen Fähigkeiten erlangten. Die europäische Forschung untersuchte daher alte Geheimlehren und Texte von Mystikern und Magiern der Vergangenheit. Es stellte sich heraus, dass sie in den Händen magisch Begabter tatsächlich als Anleitung für die Erzeugung magischer Effekte, wie etwa einfache Zaubersprüche, genutzt werden konnten. Ein erster Durchbruch, der zu einer Wiederbelebung der alten mytischen Lehren führte und zu ihrem Einzug in die akademische Thaumaturgie. Die Univerzita Karlova war die erste europäische Universität die 2016 einen Lehrplan für Hermetische Studien aufstellte. Insbesondere die Hermetik setzte sich als Grundlage der Thaumaturgie in Europa durch. Das Paradigma der Klassischen Hermetik geht auf diese Frühphase der Forschung zurück.[1] Die Karlova fügte 2022 zusätzlich Arkane Studien dem Lehrplan hinzu und konnte damit den Großen Drachen Schwartzkopf für die Universität gewinnen, der seitdem dort lehrt.[2]
Die europäischen Erfolge übertrugen sich zunächst nicht nach Nordamerika, wo in den USA und Kanada die Gesellschaft nach dem verlorenen Geistertanzkrieg der Magie sehr negativ gegenüberstand. In den 2020ern und 2030ern gab es dann aber eine wissenschaftliche Umwälzung, verbunden mit den Namen Kano und White Eagle, die zu einem eigenen "amerikanischen" Paradigma der Thaumaturgie führte. Dieses baute zwar auch auf den hermetischen Lehren auf, aber verfolgte gleichzeitig ihre Weiterentwicklung auf Basis der wissenschaftlichen Methode und zeigte erste vielversprechende Ansätze auf. Der große Erfolg dieser Entwicklung bestand darin, dass die restliche wissenschaftliche Gemeinschaft davon überzeugt wurde, dass sich Thaumaturgie in den Kanon der Wissenschaften einfügen ließ, ohne grundlegende Prinzipien opfern zu müssen. Mit der Entwicklung dieses Paradigmas, der Neue Hermetizismus, kam es auch zur ersten großen Lagerbildung innerhalb der akademischen Magieforschung, zwischen dem europäischen Hermetizismus, der sich eher in die alte Lehren vertiefen wollte, und der modernen reform-orientierten amerikanischen Schule. Dennoch wurde auch die Klassische Hermetik von der revolutionären, neuen Herangehensweise beeinflusst.[3]
Die UCLA richtete 2025 als erste Universität in den USA ein Undergraduate-Programm für Okkulte Studien ein. Innerhalb der nächsten drei Jahre folgen Texas A&M, die University of Chicago, das MIT (später MIT&M), die britischen Universitäten Oxford und Edinburgh sowie mehrere deutsche Universitäten mit eigenen grundständigen Studiengängen.[4] Auch Arthur White Eagle studierte an der UCLA. Anfang der 2030er leitete er dann in Zusammenarbeit mit Akiko Kano die UCLA Study of Magical Phenomena, die erstmals magische Kräfte katalogisierte und daraus ein magietheoretisches Model entwickelte. Für die Kano-White Eagle Theorie metaphysischer Phänomene erhielten sie den Nobelpreis. Die Theorie ist einer der Grundpfeiler des Neuen Hermetizismus.
In den 2030ern gab es auch einen Durchbruch im Bereich der Mikrobiologie, 2034 wurde das Menschlich-Metamenschliche Vampirische Virus, das für die Verwandlung eines (Meta-)Menschen in einer Vampir verantwortlich ist, von Emil Harz und Carla Greenbaum isoliert. Verschiedene Varianten wurden in den nächsten Jahrzehnten identifiziert, zuletzt 2051 der Virenstamm, der für die Verwandlung in einen Ghul verantwortlich ist.
Auf der Universal Thaumaturgical Conference von 2060 in Prag wurde ein neuer Ansatz der Vereinigung der verschiedenen hermetischen Paradigmen vorgestellt, die Vereinigte Magietheorie. Die Idee kam aus den magischen Fakultäten der Neuen Universität Erfurt und der Karlova, die beide über viele Jahre hinweg Vertreter der unterschiedlichen Paradigmen nebeneinander in ihren Institutionen beschäftigt hatten und auf dadurch auf den Vereinigungsansatz gestoßen waren.
Einrichtungen
Forschungsinstitute
Institut | Land / Stadt | Bemerkung |
---|---|---|
Dunkelzahn Institute of Magical Research | UCAS / Boston | aus dem Nachlass der Großen Drachen Dunkelzahn gegründet |
Universitäten
Eine Vielzahl von Universitäten haben heute eine eigene Fakultät für magie-assoziierte Forschung und Ausbildung.
Universität | Land / Stadt | Bemerkung |
---|---|---|
Massachusetts Institute of Technology and Thaumaturgy | UCAS / Boston | |
Texas A&M University | CAS / College Station | |
Universität Heidelberg | ADL / Heidelberg | |
Universität Al-Azhar | Ägypten / Kairo | |
University of California, Los Angeles | PCC / Los Angeles | |
University of Edinburgh | UK / Edinburgh | |
University of Oxford | UK / Oxford | |
Univerzita Karlova | Tschechische Republik / Prag |
Forschungsfelder
Neue Disziplinen
- Archäologie
- Biologie
- Parabiologie
- Metagenetik
- Parabotanik
- Parazoologie
- Parabiologie
Forschungsthemen
- Carroll-Kurve
- Essenz
- Hermetische Paradigmen
- Mana
- Manatech
- Metagene
- Theorie der Manazyklen
- Technothaumaturgie
Persönlichkeiten
- Etienne Dumas - Forschung zur Entwicklung magischer Fähigkeiten
- Arthur Garrett
- Randall Grant († 2050)
- Akiko Kano
- Miles Swinburne
- Arthur White Eagle