Autonome Region Marienbad

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Autonome Region Marienbad
(Tschechische Republik)
Überblick (Stand: 2072) [1]
Status: Tschechische Provinz
Regierungssitz: Marienbad

Das Konzil von Marienbad ist Teil der Tschechischen Republik und wird von dem Großen Drachen Schwartzkopf beherrscht.

Geographie

Die autonome Provinz liegt im Westen Tschechiens und umfasst die Gebiete der ehemaligen bayrischen Regierungsbezirke Oberpfalz und Oberfranken und Gebiete der Tschechischen Republik.

Städte

Die größten Städte sind auf der ehemals deutschen Seite:

Auf der ursprünglich tschechischen Seite:

Locations

Geschichte

Das Konzil war lange Zeit das bizarrste Staatsgebilde, das sich in Europa finden ließ. Eine anarchische Ansammlung von Kleinstaaten, in denen unterschiedlichste Regierungsformen - von der Feudalherrschaft selbsternannter Adeliger über offene Militärdiktatur, Anarchie und Neo-kommunistische Experimente bis hin zu parlamentarischer oder direkter Demokratie existierten. So gab es dort am 22. März 2053 acht Königreiche, drei Großherzogtümer, vier Grafschaften, sieben Baronien drei Republiken, drei Stadtstaaten und eine Revolutionäre Volksrepublik, die zwei Tage zuvor noch das "Kaiserreich Marktredwitz" gewesen war. Unter den 25 Machthabern, die sich untereinander bekämpften, waren neun Menschen, acht Trolle, fünf Orks, zwei Zwerge und ein Elf. Nominell sowohl mit der Tschechischen Republik als auch mit der ADL assoziiert, wurde es von niemandem so recht ernst genommen. Der Wandel kam mit dem Jahr des Kometen und der Entdeckung natürlicher Orichalkum-Vorkommen. Auseinandersetzungen um diese Ressource führten dazu, dass Schwartzkopf seine Macht konsolidierte und dem Konzil eine festere Struktur gab.

Gründung

Entstanden war das Konzil nach dem Russisch-Baltisch-Polnisch-Ukrainischen Grenzkrieg als Folge der Massen von Flüchtlingen, die sich in dem Gebiet ansiedelten und der Unruhen in Süddeutschland. Das Fehlen von wirtschaftlichen Interessen, die Tatsache, dass die Flüchtlingscamps ohnehin alle Touristen vergrault hatten und dass sowohl Deutsche als auch Tschechen zu der Zeit andere Sorgen hatten, ließ die Sezession erstaunlich unproblematisch von statten gehen.[3] Auf Grund seiner Entstehung in der Zeit der großen Flüchtlingsströme besaß Marienburg extrem laxe Einwanderungsgesetze, und praktisch jeder konnte sich in der Hauptstadt des Konzils als Bürger registrieren lassen. Insbesondere zahllose Zigeuner - Sinti und Roma - machten davon Gebrauch, was ihnen - abgeleitet von der charakteristischen Farbe der Marienbader Ausweisdokumente - den Beinamen "Rotpässe" einbrachte. Die Absicht des Konzils in Marienbad, die Region unabhängig zu entwickeln und neu aufzubauen, scheiterte kläglich, und spätestens mit dem Erwachen, UGE und schließlich Goblinisierung versank das Gebiet entgültig im Chaos. Die Auseinandersetzungen zwischen Metamenschen, die sich hier ihre eigenen Domänen schaffen wollten (und teils auch schufen) und menschlichen Rassisten, die ihre metamenschlichen Nachbarn aus dem Konzil vertreiben wollten, sorgten für eine nicht endenwollende Folge von Umstürzen und Grenzkriegen innerhalb des Konzilsgebietes. Als am langlebigsten in diesem Chaos erwies sich die Domäne des 2012 erstmals erschienen Großen Drachen Schwartzkopf, der sich in Furth im Wald niederließ, und die ehemalige Landesherrin Gräfin Alissa von Furth - pikanter Weise eine praktizierende Hexe und Mitglied des Great Grand Coven der ADL - ihres Amtes enthob. Die Haupteinnahmequellen der unterschiedlichen Regime und Möchtegern-Nationen waren Schmuggel, Marken- bzw. Produktpiraterie, Drogen- und BTL-Produktion sowie Mülltourismus aber auch Telesmahandel, Wilderei, Holzeinschlag und vereinzelt Bergbau oder Landwirtschaft. Der Regierungssitz stellte lediglich eine Art Ratsversammlung mit Vertretern der ganzen Kleinstaaten dar, die versuchte, wenigstens den Anschein einer gemeinsamen Außenpolitik zu erwecken, aber keinerlei reale Macht hatte.

Politischer Wandel

Als im Jahr des Kometen innerhalb des Konzils natürliches Orichalkum entdeckt wurde, fielen Massen von Orichalkumsuchern, Prospektoren und natürlich die Teams der Konzerne über das Land her. Eastern Star Pharmaceuticals und die AG Chemie - beide groß im Geschäft mit der Alchemie - lieferten sich hier einen beinahe offenen militärischen Schlagabtausch mit Konzerngardisten und Söldnern. Während ESP den unabhängigen Schürfern das magische Metall abkaufte, versuchte die AGC systematisch, Land zu kaufen auf dem sie Orichalkum vermutete, und ließ jeden Schürfer, der sich nicht von seinem Claim trennen wollte, von ihren Schlägern umlegen. Schwartzkopf, der an dem lukrativen Geschäft mitverdienen wollte, erklärte, dass alle Orichalkum-Vorkommen in Marienburg von Rechts wegen ihm gehörten, und verlangte zunächst Abgaben von den Schürfern der Konzerne, die die AG Chemie zu anfangs auch bezahlte. Als der Drache aber seine Forderungen immer höher schraubte, versuchten die Execs der AGC, ihn von Söldnern beseitigen zu lassen, die seinen Hort mittels einer Aerosolbombe abfackelten. Schwartzkopf überlebte den Angriff - nicht zuletzt auch dank ESPs Tochter MediHelp, die ihm medizinische Hilfe leistete - und setzte sich an die Spitze des Widerstands gegen die marodierenden Söldner und Konzerntruppen der AG Chemie. Tatsächlich gelang es ihm, den verhassten Konzern - dessen Experten zudem erkennen mußten, dass es zwar Orichalkum gab, aber nicht in Mengen, in denen sich ein industrieller Bergbau gelohnt hätte - aus dem Land zu vertreiben. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich seine Widerstandsbewegung bereits verselbstständigt und eine ungeahnte Eigendynamik gewonnen, so dass sich Schwartzkopf letztlich unter dem Jubel der Bevölkerung zum alleinigen Herrscher des Konzils von Marienbad aufschwang. Das Konzil in Marienbad - bis dahin politisch bedeutungslos - bestätigte die Herrschaft des Drachen als «Protektor des Konzils von Marienbad», und die verschiedenen Kleinherrscher und Warlords traten zu Gunsten des Drachen zurück und anerkannten seine Regierungsgewalt oder sie wurden von der von Schwartzkopf begeisterten Bevölkerung gestürzt.

Schwartzkopf herrscht seit dem wie ein ungekrönter König über Marienburg. Die neue Ordnung des Drachen im Konzil von Marienbad stützte sich außer auf die ehemaligen lokalen Kriegsherren, die sich ihm unterworfen hatten, hauptsächlich auf die Hexen und weisen Frauen sowie auf die Zigeuner Marienbads. - Im Januar 2063 löste das Konzil auf Betreiben des Drachen seine Assoziation mit der ADL, und trat der Tschechischen Republik bei.[4]

Vorwärts, Kameraden - es geht zurück

Nachdem Schwartzkopf durch die Verfolgung des Mörders seiner Protegeé - einer jungen, weiblichen Drake, die als Mensch getarnt an der Karlova studiert hatte und auf dem Kampus von einem Geist getötet worden war - abgelenkt war, verfielen einige der einstigen Warlords und Feudalherren im Konzil von Marienbad wieder in alte Verhaltensmuster, und begannen erneut damit, sich untereinander zu bekämpfen.

Die Frage der von der tschechischen Zentralregierung angedrohten Abschiebung all jener Einwanderer, die nach dem Crash von 2064 ins Land gekommen waren, und bis zum Stichtag des 1. Januar 2075 keine gültige tschechische respektive Marienbader SIN hatten, goss zusätzlich Öl ins Feuer.[1] Schließlich haben die Jahre, in denen die Roma im Konzil Augen, Ohren und Erfüllungsgehilfen des Drachen waren, bei einem nicht geringen Teil der übrigen Einwohnerschaft starke Ressiments gegen die "Zigeuner" geweckt, die Anfang der '70er von verschiedenen Gruppen geschürt und instrumentalisiert werden, was zum Teil bereits eine regelrechte Progromstimmung erzeugt hat.

Politik

Das Konzil steht unter der Herrschaft des Großen Drachen Schwartzkopf, der die vormals gesetzlose Region befriedete, als sie sich von der ADL lossagte und schließlich Teil Tschechiens wurde. Schwartzkopf mischt sich nicht in die Landespolitik ein, aber hält ein Protektorat über das Konzil und übt über die Mitglieder des Parlaments Einfluss aus. Nachdem sich das Konzil lossagte, wurde ein autonomes Gebiet, das zwar Steuern an die Tschechische Republik entrichtet, sich sonst aber selbstständig um die eigenen Belange kümmert.[1]

Agenda des Drachen

Schwartzkopf hat erklärt, dass er das Land des Konzils, in dem es in Folge des jahrzehntelangen Raubbaus und des Mülltourismus zahlreiche Giftmarschen gibt, säubern, revitalisieren und zum "Magischsten Land im Herzen Europas" machen will. Tatsächlich scheint sich der Export von Teilen paranormaler Pflanzen und Crittern neben den diversen eher dem Schwarzmarkt zuzurechnenden Wirtschaftszweigen zu einem echten wirtschaftlichen Standbein zu entwickeln. Sowohl bei der Entgiftung der toxisch verseuchten Regionen, die mit ihren mutierten Crittern und Giftgeistern eine Bedrohung für die Metamenschen darstellten als auch beim Aufbau der Wirtschaft und der Dr. Faustus-Universität in Auerbach erhielt Schwartzkopf Unterstützung von Eastern Star Pharmaceuticals, auch, wenn dieses Bündnis keineswegs eine Liebesheirat war. Mit Tatjana Romanov hat sich Schwartzkopf eine Sprecherin gewählt, die ihn in der Öffentlichkeit vertritt, und auf dem Berg Schwarzkuppe lässt er einen großen Gebäudekomplex als künftigen Regierungssitz errichten.

Mit seiner Entscheidung, den Austritt aus der ADL zu forcieren, hat sich der Drache Feinde gemacht. Obwohl gerade aus der Ecke der Bayrischen Volkspartei in der Vergangenheit immer wieder regelmäßige Klagen über die "erschreckenden kriminellen und anarchischen Zustände" in dem Gebiet des chaotischen Konzils von Marienbad kamen, äußerte sich Anikka Beloit als BVP-Vertreterin empört über das ihrer Meinung nach "verräterisches Überlaufen" des Konzils zu den Tschechen. In dieser Hinsicht ziehen die Bayern mit den Franken an einem Strang. Sie haben seit her im Bundesrat in Hannover den politischen Schulterschluss praktiziert und ihre Ländermilizen verstärkt.

Recht und Gesetz

Die Einwohner des Konzils haben die tschechische und die Staatsbürgerschaft der ADL.

Endnoten

Index

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Romane

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Sonstige

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Weblinks