Genf
Genf (Confédération Suisse Francophone Schweiz) Überblick (Stand: 2063) | ||
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Status: Hauptstadt der CSF | ||
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Genf (engl. Geneva, frz. Genève) beherbergt das Hauptquartier der Vereinten Nationen und ist deshalb eine der wenigen schweizer Städte, die man als multikulturell ansehen kann.
Geographie
Genf liegt im äußersten Südwesten der Schweiz, in der Confédération Suisse Francophone, direkt am Genfer See.
Geschichte
Nach der Zerstörung des UN-Hauptquartier in New York 2005 wurde Genf der neue Sitz der Vereinten Nationen, was für die Stadt - die seit den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts eine schwere Rezession erlebt hatte - wirtschaftlich ein Segen war. Deshalb griff auch die UNO mit ihren Blauhelm-Truppen ein, als sich an unüberbrückbaren Differenzen zwischen deutsch-schweizer Bürgerlichen und französisch-schweizerischen Sozialisten 2006 der Schweizer Blitzbürgerkrieg entzündete, und der deutsch-schweizerische General Altorfer nach der Sezession der Westschweizer Kantone drohte, Genf zu erobern. Sie erzwang mit massiven militärischen Drohungen einen Waffenstillstand, und setzte 2007 die neue Verfassung der Schweiz als strikt neutraler, föderaler Staatenbund aus SEg und CSF durch.
Im Jahr des Erwachens sorgten die allgemeine Endzeit-Stimmung angesichts der ab 2012 auftretenden, zunächst unerklärlichen Phänomene und entsprechende Sekten in Genf für erhebliches Chaos: während manche Sektenführer ihre Anhänger in den kollektiven Massenselbstmord führten, beschlossen viele andere, sich angesichts des bevorstehenden "Weltuntergangs" dem hemmungslosen Genuss hinzugeben, getreu dem Motto "Tue was Du willst", was zu orgiastischen Partys ebenso führte, wie zu Plünderungen, während wieder andere glaubten, ein Zeichen Gottes (oder einer Gottheit ihrer Wahl) zu sehen, der ihnen die Chance gab, die Apokalpypse zu überleben, wenn sie nur Sünde und Laster ausmerzen würden. Das Chaos ebbte 2014 ab, als die Leute sich langsam an die neuen, magischen Phänomene zu gewöhnen begannen, und gleichzeitig schärfere Gesetze erlassen wurden, die der Polizei mehr Rechte einräumten, um die Ordnung wiederherzustellen.
Die Tatsache, dass die frankophone Westschweiz die Schweizer Rassengesetze von 2022 nicht umsetzten, führte zu einem enormen Zuzug an Metamenschen. Diese waren - deutschsprachig UND Meta - einem Großteil der Genfer Normbevölkerung zwar doppelt unwillkommen, aber die Regierung der CSF garantierte - in einem Affront gegen die SEg - jedem ausgewiesenen, metamenschlichen Ex-SEg-Bürger dennoch den Aufenthalt.
Crash 1.0
Der Crash traf Genf 2029 extrem hart, was insbesondere der Bedeutung der Stadt als Bankplatz, wo sie zuvor Zürich annähernd ebenbürtig gewesen war, ein jähes und endgültiges Ende machte.
Bei den auf das Chaos des Crash von 2029 folgenden, vorgezogenen Neuwahlen erreichten die Sozialisten eine absolute Mehrheit im Genfer Parlament. Angesichts leerer Kassen enteigneten sie in der Folge Produktionsanlagen und verkauften diese an die Züricher Banken, um ihr Programm und die gemachten Wahlversprechen finanzieren zu können. Dies konnte natürlich nicht gut gehen: Beim 2032 folgenden Putsch, als in die Enge getriebene Genfer Wirtschaftskreise einen Staatsstreich wagten, das Parlament besetzten und die «Géneve Rouge» genannte Regierung der Sozialisten für abgesetzt erklärten, rührte die UNO - durch den Schock der Auflösung der alten USA und der Eurokriege gelähmt - keinen Finger. Letztlich war es der Präsident des Internationalen Kommittees des Roten Kreuzes, der Putschisten und die hinter ihrer roten Regierung stehenden Genfer Bürger zur Vernunft brachte, und einen Bürgerkrieg in der CSF und in Genf verhinderte. Bei den folgenden Wahlen kehrte die CFS zum Konkordanzsystem zurück, während sich etwa zur selben Zeit auch die UNO wieder stabilisierte.
Als die Einrichtungen der Universal Brotherhood im Gefolge der Enthüllungen in den UCAS und der Bug City-Katastrophe 2055 von staatlicher Seite geschlossen und die Sekte zerschlagen wurde, waren es in Genf vor allem die UN-Blauhelm-Truppen, die es übernahmen die Stifte der Bruderschaft zu stürmen und die Nester der Insektengeister auszuheben die sich hinter der Fassade karritativer Einrichtungen verbargen. Viele Genfer warfen den UN-Soldaten allerdings hinterher vor, die Gelegenheit als Vorwand missbraucht zu haben, um auch gegen von Seite der UN und ihres akreditierten Personals als missliebig betrachtete Lokalitäten und unabhängige örtliche Medien vorzugehen und diese dicht zu machen.
Kampf der Technomancer
Nachdem Genf und das dortige UN-HQ den Crash 2.0 von 2064 und die folgenden Unruhen - mehr oder minder - überstanden hatte, wurde die neue WiFi-Matrix der Stadt im Gefolge der Ereignisse des Emergence im Jahre 2070 dann im Frühjahr 2071 von Technomancern und emergenten AIs als Geisel genommen. Die Gespräche mit Technomancer- und AI-Vertretern zogen sich in die Länge, und wurden schließlich ergebnislos abgebrochen, nachdem Enthüllungsjournalisten von Sol Media die Tatsache an die Öffentlichkeit gezerrt hatten, dass die Genom Corporation kurz vor der Marktreife einer neuen, von ihr entwickelten Droge standen, die die Technomancerfähigkeiten unterdrücken sollte. Im Oktober 2071 befanden sich die Stadt und ihre - von Viren, Würmern, amoklaufenden Sprites und diversen Akten digitalen Vandalismus' verwüstete - Matrix noch immer unter Belagerung. Besonders die von einer funktionierenden Matrix abhängige Genfer Medizinindustrie und Banken litten natürlich unter der Situation, und schotteten ihre PLTGs in einem wahren Overkill ihrer GridSec ab.
...wobei es auch dort Gewinner gibt, die im Risiko eine Chance sehen - Chalmers & Cole zum Beispiel... | |
J.R. Ackermann - Merke: Kriesenzonen von heute sind die Emerging Markets von morgen! |
Die Binnenwirtschaft der CSF-Hauptstadt fiel derweil in ein primitives System von Tauschhandel zurück, während die Menschen bereits anfingen, Ressourcen für den mit Sorge und Angst erwarteten, nächsten Winter zu horten.
2072 war noch keine nennenswerte Besserung zu sehen. Auch wenn die UN bestätigten, dass Verhandlungen mit Repräsentanten der wichtigsten Matrix-Zellen im Gange waren, fehlte jegliche Koordination mit den verschiedenen Konzerninitiativen, was wiederum dafür sorgte, dass kein ernsthafter Fortschritt sichtbar war. NeoNET, Horizon, Chalmers & Cole, sowie Schmidt, Iakob & Lei bestätigten alle unabhängig voneinander, dass sie in Kontakt mit den Aktivistenzellen stünden und an einer friedlichen Lösung arbeiten würden. Allerdings hatten weder die schweizer Regierung noch die UN diese Konzerninitiativen sanktioniert oder die Konzerne überhaupt eingeladen, sich daran zu beteiligen.[1]
Interesanterweise sah man wenige Tage vor dem Angriff auf das Gitter Sulawyo, ein Mitglied von Celedyrs Knights of Rage, sowohl in Genf als auch Lausanne. Offenbar hatte sie es auf die Undernet Alliance abgesehen, da sich kurz darauf harte Konkurrenzkämpfe zwischen Horizon und NeoNET abzeichneten. Die Medien griffen dabei Gerüchte auf, dass die Ritter an der ursprünglichen Verschärfung der Lage beteiligt gewesen seien.[2]
Wirtschaft
Industrie
In den 2050ern konzentrierten sich die Industriebetriebe und Konzernniederlassungen vornehmlich um den Flughafen Contrin im gleichnamigen Viertel. In Genf findet sich vorwiegend Betriebe der Chemie-, Textil- und Elektroindustrie, die mehrheitlich der der Gemeinschaft der Schweizer Banken, oder ausländischen Megakonzernen gehören: Mutterkonzerne waren in den '50ern die Japanokons Renraku, Fuchi und Mitsuhama sowie Saeder-Krupp, Unilever und der französische Elektro-Riese Fralcatel. Lokalmatador ist ganz klar Nestlé. Eine der größten Konzernniederlassung in Genf ist die Arkologie der Alcon Inc.[3] bzw. dessen schweizer Niederlassung Alcon AG. In der Arkologie ist zudem noch Nestlé Health Science aktiv.[4]
In den 2070ern waren innerhalb der Genfer EWZs zudem die Vereinte Kantonsbank, die Genfer Bank und Lombardier & Zienz Financial Consulting aktiv.[5]
Weiterhin war hier auch European Business Machines and Magic (EBMM) hier ansässig.[6]
Medien
Genf ist nicht zuletzt eine Medienmetropole, in der sich viele Runs um Medienmanipulation drehen.[7]
Die größten Matrix-Zeitungen Genfs sind
- La Tribune de Genève - tendenziell pro CSF, Nestlé, Renraku und Fuchi[7]
- Le Matin - tendenziell pro Genf, Saeder-Krupp und andere deutsche Konzerne[7]
- La Vérité - tendenziell pro Frankreich und Mitsuhama[7]
Kritiker bezeichnen allerdings alle drei als Boulevardblätter ohne jeden Tiefgang, während die UNO ihr eigenes tägliches Matrix-Bulletin heraus gibt. - Die hinter den drei Matrix-Zeitungen stehenden Verlagshäuser unterhalten alle drei daneben auch Trideosender, aber der führende Trideokanal "Dimension Plus" gehörte bereits 2055 der Gemeinschaft der Schweizer Banken. - Beim Radio herrscht ausgeprägter Wildwuchs, da sich im Äther der Stadt 150 Stationen tummeln.[7]
Medizin
Weiterhin ist Genf für seine Bio- und Cyberkliniken berühmt, die sich im Stadtteil Le Medicinal konzentrieren und auch Gentherapien, Leónisation, magische Heilung und mehr anbieten, und Ziel eines ausgeprägten Medizintourismus der Reichen und Superreichen sind. Die berühmteste unter diesen ist «La Maison de Beauté».[8]
Sport
Genf hat mit den 2049 gegründeten «Blue Helmets Geneve» ein professionelles Urban Brawl Team,[9] das 2064 - ebenso wie «Zürich Account Zero» - in der Stadtkriegsliga der ADL spielte,[10] und nach den Blauhelmen, den militärischen Kräften der UNO, benannt ist, aus deren Reihen es sich auch rekrutiert. - Die Mannschaft hat das Image, die Gutmenschen der Liga zu sein: Keine eingekauften Söldner im Team, die fairste und am wenigsten brutale Spielweise aller europäischen Profimannschaften und zudem dürfen sie gemäß interner Statuten keine lukrative Werbe- und Sponsoring-Verträge mit Konzernen abschließen, sondern machen - wenn überhaupt - nur für Friedens- und humanitäre Missionen der UN Reklame. Manche Warmonger halten es für ziemlich erstaunlich, dass die "Blauhelme" mit diesen Pfadfinder-Allüren auch nur eine Saison überlebt haben. - Ungeachtet ihrer Selbstbeschränkung haben die 2073 von Grégoire Beauchamp trainierten «Blue Helmets» in der Vergangenheit schon mal den Teutonen-Cup und den Weltmeistertitel gewonnen.[9]
Vor Beginn der 2081er Saison wurden die «Blue Helmets Geneve», die inzwischen von ihrer bisherigen Rekrutierungspraxis abgewichen waren, und sich - wie ihre Schweizer Konkurrenten - bei Stadtkriegs-Jugendteam der «Eidgenossen Ettlingen» bedient hatten, von den von Swiss Genom gesponserten Amateuren der «Basilisken Basel» in einem Aufstiegsmatch geschlagen, und verloren so ihren Ligaplatz.[11]
Weiterhin ist in Genf auch die «Fédération Internationale de Basketball Amateur» (FIBA) angesiedelt, die sich - entgegen des Namens - auch mit Profi-Basketball und den entsprechenden Regelwerken zu Cyberware-Zulassung und Spielertransfers sowie Turnieren auf internationaler Ebene befasst. 2073 leidet die FIBA noch immer schwer unter den Folgen des Genfer Matrix-Anschlags durch die terroristischen Technomancer und eine KI, die sich «Legion» nennen, da dieser ihren Hauptknoten verwüstet und viele ihrer Aufzeichnungen entweder vernichtet oder verändert und korrumpiert hat.[12]
Unterwelt
Die europäische Body Bank - einer der weltweit größten Organlegger-Ringe und auf internationaler Ebene sowohl Konkurrent als auch Kooperationspartner des nordamerikanischen und afrikanischen Tamanous - soll ihr HQ zu Beginn der 2070er in Genf haben, und nicht mehr in Basel, wie noch Mitte der 2050er vermutet wurde. - Durch die Technomancer- und KI-Affäre, und das Chaos, in das diese die Stadt gestürzt haben, ist die Körperbank anno '71/'72 in ihren Operationen allerdings massiv behindert und eingeschränkt, so dass sie auf ihrem europäischen Markt immer mehr Boden an die Konkurrenz verliert.
Der «Capitol MC» ist in den 2070ern mit dem Versuch, in Genf - ebenso, wie in Basel, Bern und Zürich - ein eigenes Chapter aufzubauen, bislang gescheitert.
Locations
- CERN, Forschungszentrum[13]
- Flughafen Contrin[3]
- Global System Identification Number Registry (GSINR)[14]
- La Garçonnière, unter der Woche Disco, am Wochenende Carbaret "Revue de la Travéstie"[3]
- La Maison de Beauté[8]
- Les Exaux-Vives, Restaurant in Mitten tanzender Fontänen[3]
- Palais des Nations, Hautquartier der UN[13]
Angeblich soll sich auch eine Deltaklinik in Genf befinden, aber zu wem diese gehören soll, ist nicht bekannt.[15]
Einzelnachweise
- ↑ Konzerndossier S.186
- ↑ Konzerndossier S.124
- ↑ a b c d Chrom & Dioxin S.70
- ↑ Datapuls: Schweiz S.24
- ↑ Krisenzonen S.115
- ↑ KA•GE 1-2 (Zweite Version) ?
- ↑ a b c d e Chrom & Dioxin S.68-69
- ↑ a b Chrom & Dioxin S. 71
- ↑ a b Blut & Spiele S. 156
- ↑ Brennpunkt: ADL ?
- ↑ Lifestyle 2080 S. 200
- ↑ Lifestyle 2073 S. 98
- ↑ a b Chrom & Dioxin S. 69
- ↑ Machtspiele - Handbuch für Spione S.152
- ↑ State of the Art ADL S.75
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