Erwachte Wesen

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Erwachte Wesen, bzw. Erwachte Tiere ist ein allumfassender Oberbegriff, welcher sowohl Metaspezies als auch paranormale Tiere - umgangssprachlich als Paracritter bezeichnet, abdeckt. Paraspezies werden wissenschaftlich durch die Parazoologie untersucht. Das Erwachen der Natur hat auch Erwachte Pflanzen (siehe auch Parabotanik) entstehen lassen.

Begriffserklärung

Das Wort "Critter" dient als Oberbegriff für sämtliche Nicht-metamenschliche Kreaturen der Sechsten Welt.[1] Dies können auch ganz normale Tiere, wie Pferde, Hunde, Ratten, etc. pp. bezeichnen.[2]

"Paracritter" hingegen sind Critter-Arten, die Merkmale oder Fähigkeiten aufweisen, die auf magischen Phänomenen beruhen oder von ihnen beeinflusst wurden und vor dem Erwachen nicht oder nicht in dieser Form aufgetreten sind.

Geschichte

Die Geschichte der Beobachtung erwachter Wesen beginnt tatsächlich vor dem Erwachen mit der Sichtung des Jahrhundertfrettchens im Jahr 2000. Die Bedeutung des Wesens wurde erst später erkannt und die Frettchenart ist auch die absolute Ausnahme, die überwältigende Mehrheit der erwachten Wesen tauchte erst nach dem Erwachen auf.[3]

2012 beschleunigte sich das unerklärliche Bienensterben (Colony Collapse Syndrome) und zeigte sich erneut nochmal im Jahr 2061.[4]

Beginn der Sechsten Welt

Mit Beginn der Sechsten Welt kam eine allgemeine Panik auf, dass sich nun alle Haus- und Nutztiere in Monster verwandeln könnten, weshalb eine Welle aufkam, bei der viele Leute ihre Tiere in der Wildnis aussetzten. Diese Furcht war im Allgemeinen aber eher unbegründet, was durch einzelne abenteuerliche Vorfälle aber immer wieder neu entfacht wird. Ein berühmtes Beispiel dafür ist der Schreckhahn, der in 85 Prozent aller Fälle aus dem Bankivahuhn in Asien statt aus dem Haushuhn (lat. Gallus gallus domesticus) Erwacht. Auch wenn es statistisch gesehen unwahrscheinlich ist, dass sich Hühner nun in Schreckhähne verwandeln würden, gingen dennoch Millionen Menschen weltweit dazu über, ihre Vögel aus Furcht zu töten oder auszusetzen.[5]

Heute weiß man, dass die meisten Critter Erwacht geboren werden und nicht "goblinisieren", aber einige Ausnahmen gibt es dennoch. So Erwacht der Großvaterelch erst, wenn er der Anführer seiner Herde wird, während man von der Höllenkuh annimmt, dass sie bereits im Mutterleib goblinisiert, während der Killerbiber nachweißlich eines der wenigen Tiere ist, die erst mit der Geschlechtsreife goblinisieren.[5]

Apokalypse-Arche

Nachdem Dr. Nerdal Ziusudra 2067 seinen Beitrag "Das Buch der Toten" veröffentlichte, in dem er von den Aussterbewellen veröffentlichte, richtete die Draco Foundation einen Fond ein, aus dem die sogenannte "Apokalypse-Arche" erschaffen wurde. Bei diesem Projekt wurde genetisches Material aus aller Welt gesammelt, mit der Aufgabe, die verbliebenen Arten der Welt zu katalogisieren und in Kammern zu lagern, aus den man später wieder Arten züchten könnte.[4]

Rechte von Nicht-Metamenschen

Im Jahr 2070 schlugen die Vereinten Nationen eine Erklärung über Rechte intelligenter nicht-Metamenschen vor, bei der die Intelligenz und Vernunft von sechs zusätzlichen nicht-metamenschlichen Spezies, bzw. Gattungen anerkannt werden sollten. Sollte die Erklärung rechtskräftig werden, würden die Unterzeichnerstaaten der Verienten Nationen sich durch internationales Recht verpflichten, den Mitgliedern von insgesamt zwölf Spezies/Gattungen die gleichen Rechte und Privilegien wie SINlosen Metamenschen billigen. Wuxing und Evo unterstützten einen ähnlichen Erlass, der vor den Konzerngerichtshof gebracht werden sollte. Dieses Unterfangen war von großer Brisanz, ähnlich wie die Anerkennung von Dunkelzahn als UCAS-Bürger einige Jahre zuvor.[6]

Grundlagen

Hauptartikel: Parazoologie

Die Grundlagen der Benennung und Kategorisierung fallen in das Gebiet der Parazoologie. Es wird angenommen, dass sich in einer Spanne von rund 70 Jahren ca. zwei bis viertausend Erwachte Pflanzen- und Tierspezies gebildet haben. Allerdings hat man bis heute weniger als ein Viertel von ihnen erfasst.[7]

Critterkräfte

Hauptartikel: Critterkraft

Die speziellen Fähigkeiten, die Critter besitzen, werden als "Critterkräfte" bezeichnet.

Critter in der Sechsten Welt

Sicherheitsbranche

Hauptartikel: Wachcritter

Erwachte Critter werden gerne für Sicherheitszwecke eingesetzt, da sie eine günstige magische Abwehr darstellen. Gegenüber Geistern haben sie natürlich den Vorteil, dass sie nicht beschworen und gebunden werden müssen und können im Grunde beliebig oft und lange eingesetzt werden, während Geister nach Ende ihrer Dienste verschwinden. Im Gegenzug dauert es aber auch bedeutend länger, einen Critter für seine Aufgabe abzurichten, weshalb die Kosten für den Einsatz von Geistern oder Critter mehr oder weniger gleich sind.[8]

Kriminalität

2072 machten Fauna auf dem Schwarzmarkt und Umweltprodukte rund 30 Prozent der auf mehr als eine Billion Nuyen geschätzten Umsätze der Untergrundökonomie aus. Alleine die Ware aus Japan und den UCAS in diverse Staaten und zu Konzernen geliefert wird, 30 Milliarden Nuyen aus.[9]

Intelligente Nicht-Metamenschen

Die Sechste Welt hat gezeigt, dass die Metamenschheit nicht die einzige intelligente Spezies auf der Welt ist. Seit dem Erwachen konnte eine Handvoll anderer intelligenter Spezies und fühlender Rassen entdeckt werden, die nur zaghaft als gleichrangig anerkannt wurden. Solche intelligente paranormale Wesen tendieren auch heute noch dazu, in isolierten Gemeinschaften innerhalb ihrer ursprünglichen Lebensräume zu leben, was aber nicht immer der Fall ist.[6]

In ihrem "Naturzustand" sind solche Wesen kein Teil einer technologisch orientierten Gesellschaft und werden daher oftmals aus Ignoranz heraus als reine Jäger und Sammler oder nomadische Hirten betrachtet. Das ist aber ein Trugschluss, denn diese Spezies haben gezeigt, dass sie durchaus in der Lage sind, sich metamenschliche Technologie anzueignen und werden dies auch tun, wenn es für sie vernünftig erscheint und sie die Gelegenheit dazu haben. Die körperlichen Besonderheiten verlangen oftmals Anpassungen und Modifizierungen, damit sie verwendet werden können und Gegenstände wie Kleidung und Schuhe ist oftmals für Stämme, Familiengruppen und auch Individuen meist ökonomischer in der Eigenherstellung als im Kauf.[6]

Ausgestorbene und kritisch bedrohte Arten

Nachfolgende Spezies sind von 2000 bis in die 2070er hin ausgestorben:[9]

  • Afrikanischer Gorilla
  • Eisbär*
  • Europäischer Aal
  • Fischkatze
  • Gleitvogelspinne
  • Grevyzebra
  • Großer Streifenbeutler
  • Honigbiene (afrikanisch, Riesen- und Zwerghonigbiene)
  • Kalifornischer Kondor
  • Kaspische Robbe
  • Mausohrfledermaus
  • Neunpunkt-Marienkäfer
  • Nordamerikanischer Panther
  • Pardelluchs
  • Rafflesia Magnifica
  • Rautenkrokodil
  • Schildkröte (Madagassische Schnabelbrustschildkröte, Strahlenschildkröte)
  • Schmalschnabelgeier
  • Schwarzfußiltis
  • Spitzmaulnashorn
  • Sumatratiger
  • Tasmanischer Teufel

*Durch das Projekt Apokalypse-Arche wieder ausgewildert

Anpassung und Parthenogenese

Einige Arten konnten sich aber anpassen, wie etwa der Diuca-Fink, der früher kurz vor der Ausrottung stand, inzwischen aber im Gletschereis überlebte. In dieser Form ist er ein Paradebeispiel für andere Arten, die es schafften, zu überleben, indem sie sich in unwirtlichen und schroffen Gebieten fernab von Metamenschen ansiedelten. Auch gibt es eine Handvoll von Arten, die mittels Parthenogenese oder Jungfrauengeburt zu überleben. Einige Eidechsen- und Amphibienarten, die man für ausgestorben hielt, konnten so Gebiete ausgehend von einer als zu gering angesehenen Zahl wiederbesiedeln. Die Parthenogenese fand überwiegend in isolierten Gebieten überall in Indonesien statt, allerdings gibt es keine Beweise, dass Magie oder genetische Manipulation ein Rolle spielten.[4]

Schutz

Natürlich konnten sich nicht alle Arten auf den sich verändernden Lebensraum anpassen. Einige waren auf den Schutz durch Regierungen oder Magie angewiesen, um zu überleben und es ist unbestreitbar, dass Magie bei der Wiederherstellung des Ökosystems der Erde eine Rolle gespielt hat. Neben der Aufforstung Südamerikas hat der Einsatz von Magie in diesem Bereich aber auch Effekte ausgelöst, die man nicht vorhergesehen hat. Ökologisch verantwortungsvolle Länder wie Guatemala wandten sich der Wissenschaft zu und setzten genetisch veränderte Holunderbüsche, Pappeln, und Bambusarten ein, um Schwermetalle aus dem Boden zu ziehen, die durch jahrelange illegale Müllbeseitigung hineingesickert waren.[10]

Die Wissenschaft arbeitete eng mit staatlichen Schutzprogrammen zusammen. Regierungen, reiche Privatbürger (sprich, Drachen, wie Lung und Ryumyo, die Land kauften, um es zu erhalten, sowie die Draco Foundation, die Geld in Island und Grönland investierte, um sie vor Übergriffen durch die Industrie zu schützen) und ansässige Konzerne sprachen für die Erde und um die Artenvielfalt zu schützen, wurden in den am stärksten von Umweltverschmutzung, Artensterben und anderen Formen der Belastung betroffenen Gebiete zu Land und zur See Jagdverbotszonen errichtet. Zumindest in Australien funktioniert der Regierungsschutz immerhin, denn ökonomische Studien belegten, dass die Fangquoten für den industriellen Fischfang in diesen grünen Zonen tatsächlich dafür sorgte, dass sich in den umliegenden Gewässern zwanzig Prozent größere und mehr Fische finden lassen.[11]

Die Wissenschaft führte zum Beginn einer ganz anderen grünen Revolution. Es lässt sich eine langsame Wiedereinführung bestimmter Arten beobachten, die durch Klonen und andere Techniken erschaffen werden. Den Anfang machten die Native American Nations, bevor andere Regierungen nachzogen und erhebliche Geldmittel investierten, um Arten wieder auszuwildern. Auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent wurden wieder ganze Nahrungsketten eingeführt, indem man größere Arten wie Schwarz- und Braunbären, Büffel, Rotwild und Elche erneut ansiedelte. Diese Arten galten 2072 zwar noch immer als gefährdet und wurden von Wissenschaftlern und Ökogruppierungen gleichermaßen beobachtet, aber bislang schien es, als könnte viel von ihnen schließlich einen ausreichenden Bestand für einen eigenständigen Erhalt der Art erreichen.[11]

Dennoch waren nicht alle Bemühungen zur künstlichen Wiedereinführung erfolgreich. In den frühen 2030ern radierten Wissenschaftler im Auftrag der chinesischen Regierung rund 75 Prozent aller einheimischen und nicht einheimischen Arten rund um Wuyi Shan aus, um einen virulenten Stamm der H9N9-Vogelgrippe in den Griff zu kriegen. Der Plan sah vor, die Tierpopulation mittels vor der Vernichtung gesammelter Proben wiederherzustellen. Allerdings konnte nur eine sehr geringe Zahl der Proben erfolgreich gezüchtet werden und der internationale Aufruhr zwang China, das Programm zu beenden.[11]

Eine erneute Wiederholung solcher Ereignisse ereignete sich in den 2040ern, als Wissenschaftler von Yamatetsu eine genmanipulierte Hasenart aus dem Auge verloren. Die experimentelle Spezies entkam in die Wildnis und erwiesen sich als ausgesprochen dominant heraus, was das Ökosystem gefährdete. Nationale Medien wurden auf den Vorfall aufmerksam und der japanische Kaiser tadelte Yamatetsu dafür, dass die Sicherheitsrichtlinien nicht eingehalten wurden.[11]

In Südamerika nutzten Wissenschaftler die Gentechnik und erschufen den einst ausgestorbenen Nebelparder neu und erhielten die Population in privaten Parks am Leben. In der jüngeren Vergangenheit nutzten die Konzerne Nationalparks als Unterschlupf und Zuchtgebiet für genetisch veränderte Tiere. Es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis wieder Fehlschläge und fragwürdige Entscheidungen getroffen werden, aber man kann sich sicher sein, dass dennoch allen nach Kräften bemüht sind, Arten zu erhalten.[11]

Übersicht

Hauptartikel: Critterarten

Übersichtskarte Verbreitung

siehe Karte: Verbreitung erwachter Wesen

Siehe auch

Endnoten

Index

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