Harburg

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Harburg
(Hamburg)
Überblick (Stand:2080)[1]
Spitzname: Klein-Russland
Kurzbeschreibung: Slum / Z-Zone
Koordinaten:
53°27' N, 9°58' O (GM), (OSM)
Kriminelle Aktivitäten:
Vory v Zakone (Lobatchevskis)
zahllose Gangs
GeoPositionskarte ADL.svg
Markerpunkt rot padded.png

Harburg war der heruntergekommenste offizielle Bezirk von Hamburg. Er war von großer Armut und Verwahrlosung und verbreiteter Kriminalität geprägt und wurde höchstens noch von Wildost übertroffen.

Geschichte

Harburg wurde von der Schwarzen Flut von 2011 sehr schwer getroffen und danach nie wieder richtig saniert. So entwickelte sich Harburg zusammen mit den Arealen des heutigen Wildost in den 2020ern langsam aber sicher zu einer Endstation für die Unterschicht und den sozialen Bodensatz der Gesellschaft. Zum damaligen Zeitpunkt waren es noch Metamenschen, die durch die Goblinisierung mit Ausgrenzung gestraft wurden und in den verlassenen und teilweise überschwemmten Ruinen ein Zuhause fanden, folgten in den 2030ern vor allem Flüchtlinge aus Osteuropa, die während der Eurokriege vor der Gewalt flohen oder in der Folge eine bessere Zukunft suchten. In ihrem Fahrtwasser kamen auch die Weißen Vory, die, geeint durch eine gemeinsame Herkunft, Sprache und Tradition, die russiche Eurokriegs-Diaspora erschufen. So entwickelte sich das heutige "Klein-Russland".[2]

Im Zuge der Gründung der ADL im Jahr 2045 wurden weite Teile des Landkreises kurzerhand Hamburg und nicht dem jüngst gegründeten Norddeutschen Bund zugeordnet.[3]

Sanierungsversuche

Versuche, Teile Harburgs aufzuwerten - etwa durch einen Standort der Hamburger Universität für Thaumaturgie und Cybertech-Forschung oder durch eine der größten Produktionsstätten der Beiersdorf AG in der Hansestadt - wurden sowohl durch die asoziale Nachbarschaft als auch durch den Crash von 2064 effektiv und dauerhaft zunichtegemacht.[4]

Bevölkerung

In Harburg hatte sich die soziale Unterschicht Hamburgs niedergelassen, die nicht in der Lage war Miete zu zahlen oder aber die geringe Polizeipräsenz schätzte. Ein großer Teil der Harburger Bevölkerung entstammte osteuropäischen Ländern und namentlich Russland, was Harburg den Beinamen "Klein-Russland" einbrachte und zum Synonym für den Bezirk avancierte, auch wenn diese eigentlich nur für einen Teil des Bezirks galt.[5] Unter den osteuropäischen Immigrantenfamilien, die es sich leisten konnten, in den vergangenen Jahrzehnten aus Wildost wegzuziehen, waren viele in die Harburger "Stadtbezirke" umgezogen. Ein nicht geringer Teil der Bewohner Harburgs gehörte daher zu den "deutschen" Russen, Balten oder Polen, aus denen die Vory dann ihre Handlanger rekrutierten.[4] Von dem "Abschaum" in Wildost grenzte man sich trotz gemeinsamer Wurzeln geflissentlich ab.[5]

Das änderte aber wenig daran, dass es hier genug Chipheads gab, die mit sich, den eigenen Kindern, Freundinnen oder sonstigen Konstellationen alles mit sich machen ließen, solange es genug Geld für den nächsten Trip ins "Wunderland" einbrachte.[4]

Stadtbild

Direkt im Nordwesten Harburgs am Elbufer erstreckte sich das Ponton-Ghetto Wildost. Abgegrenzt wurde Harburg von Wildost mittels eines Schutzzauns, der auch in der Lage war, einen Troll aufzuhalten, damit die dortige Bevölkerung, auf die man herab blickte, nicht nach Harburg sickern konnte. An der Grenze zwischen dem früheren Bostlebek und dem Harburg-Getto kam es immer wieder zu Konflikten zwischen Klein-Russland und Wildost, da der Zaun dort sehr löchrig war.[6]

Das eigentliche Harburg unterschied sich in zwei Gebiete - das eher heruntergekommene Harburg-Stadt und das noblere Harburg-Land. Ein krasser Gegensatz zu Harburg-Stadt bildeten die Südgebiete wie Buchholz, Hollenstedt im Westen und Winsen (Luhe) im Osten, die nicht mit dem üblichen Stigma zu kämpfen hatten. Im Zuge der Allianzgründung wurden sie eingemeindet und bestehen aus großen Waldgebieten, ausgedehnten Heidelandschaften, Moore, Höhenzügen und Flusstälern, die so einen Rückzugsort für die mittelständische Agrarindustrie und den Naherholungstourismus bilden.[6]

Das einstmals malerische Fachwerkdorf Winsen/Luhe wurde von dem Harburger Slum praktisch absorbiert, und war zu Beginn der 2070er der Turf der russischen Hackergang der «Bjelnsie Ruku».[7]

Klein-Russland

Hauptartikel: Klein-Russland

Das eigentliche "Klein-Russland" bezeichnete das Gebiet von Harburg über Eisendorf, Wilstorf, Marmstorf und Meckelfeld bis nach Seeevetal und bildete den Bevölkerungsreichsten Teil des Harburger Bezirks. Während Teile von Klein-Russland durchaus besser waren, gab es dort auch noch das berüchtigte Harburg-Ghetto, welches heruntergekommen, trist und perspektivlos ist - der perfekte Brutgrund für Kriminalität, in dem nur die Vory das Sagen haben.[6]

Buchholz

Hauptartikel: Buchholz

Buchholz war das Tor sowohl zur Lüneburger Heide als auch zum Naherholungsgebiet der Harburger Berge, was eigentlich eher eine hügelige Wald- und Heidelandschaft war, die zwischen Wildost, Klein-Russland und dem Städtchen Buchholz lag. Im Gegensatz zum Rest von Harburg war die Region vor allem beliebt als Zielort für das Tourismusgewerbe, was sich auch im Angebot niederschlug.[8]

Stalingrad

Hauptartikel: Stalingrad (Hamburg)

Für den Teutonen-Cup im Stadtkrieg wurden in Harburg meist besonders herausfordernde Zonen eingerichtet.[9] Dafür gab es die berühmte Ecke, die man im Volksmund schlicht "Stalingrad" getauft hatte, erkennbar an den vielen Einschusslöchern in den Häuserwänden.[8]

Wirtschaft

In Harburg-Buchholz befand sich die zu Swarovski-Joop gehörende Veermaster-Destillerie, die ganz edle Tropfen herstellte.[10] Allgegenwärtig war dabei auch die Bliny-Fast-Food-Kette mit Fokus auf osteuropäischen Speisen, die auch außerhalb von Hamburg anzutreffen war.[11]

Matrix

Die Matrix- und AR-Abdeckung in Harburg war in der Vergangenheit insgesamt bestenfalls lückenhaft zu nennen, wobei ein von der Vory installiertes Netzwerk für illegale Webseiten und BTL-Downloads und ein von den Hackern der «Bjelnsi Ruku» eingerichtetes Netz nebeneinander existierten. Insgesamt stellte der Slum jedoch eine einzige, große Statische Zone da. Zum Schutz ihrer WiFi-Signalverstärker vor Vandalismus griffen die Lobatchevski-Vory auf die Viking-Biker der «Thors Raben» zurück, die ansonsten von Schmuggel und Autobahnräuberei lebten.

2072 war die Sache allerdings anders und man konnte auch in Harburg inzwischen auf die WiFi-Matrix zugreifen ohne dabei auf besonders herausragende Tech oder Signalverstärker angewiesen zu sein.[12]

Sicherheit

Die Staatsmacht trat hier praktisch nie auf, wenn es nicht gerade zu exzessiver Massengewalt kam. Sollte es doch mal eskalieren, war die HanSec durchaus zur Stelle - und mitunter sogar die HAZMAT, um im Namen des Senats ein Exempel zu statuieren und für Ruhe zu sorgen. Zu diesem Zwecke fuhr man dann aber auch alle Geschütze auf, die man hatte.[13]

Für die eigentliche Ordnung im Alltag Harburgs galt nur das Recht des Stärkeren und wer sich mit den "Russen" bessergestellt hatte. Das führte auch dazu, dass die örtlichen Politiker und die meisten lokalen Beamten auf der Gehaltsliste der Vory standen.[13]

Seit 2071 wurde östlich von Winsen aller Demonstrationen und Klagen der dortigen Bewohner zum Trotz an der "Strafvollzugsanstalt für Virtuellkineten" gearbeitet, also einem Gefängnis für Technomancer.[14]

Unterwelt

Wahrscheinlich als direkte Folge des großen russischen Bevölkerungsanteils war Harburg fest in der Hand der Lobatchevskis. Während praktisch keine Steuergelder aus dem Stadtteil in die Kassen der Freistadt flossen, zahlte praktisch jeder, der in Harburg wohnte oder einen Laden, eine Werkstatt oder Kneipe betrieb, Schutzgeld an die Vory, die ihren Tribut von diversen Gangs eintreiben ließ, namentlich jedoch den «Abarotni» und den mörderischen «Willis».[13]

Seit der Verhaftung von Vasili Lobatchevski fehlte ein klarer Machthaber und Tzar, der Ordnung in der Region hielt. In der Folge hatte sich das Machtgefüge empfindlich zerfasert, sodass sich die meisten Bürger hinter dem gönnerhaften Jürgen Brochewski, Vasilis früherer rechten Hand, einfanden, der auch als dessen Stimme aus dem Knast agierte. Auf der anderen Seite fand sich Anna Savochkina, die im Auftrag von Victor Lobatchevski für Ordnung sorgen sollte und die Interessen der Vory in Harburg vertrat. Da sich beide bis aufs Blut hassten, entstanden zunehmend neue Spannungen. Schließlich gab es noch mit Bojevik Artjom Kiprijanov einen weiteren Faktor, der sich vor einiger Zeit von den Vory lossagte und einen Dreieckskonflikt vom Zaun gebrochen hatte.[8]

Locations



Endnoten

Quellenangabe

Index

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Weblinks