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{{Shadowtalk|Gerade die indigenen Völker, die erst durch die Sowjets und später das russische Regime der 2010er und 2020er Jahre unterdrückt wurden und ihre naturverbundene Lebensart zum Teil aufgeben mussten, fühlen sich nun verständlicherweise betrogen, wenn sie in "ihrem" Staat nichteinmal in ihrer angestammten Heimat leben dürfen.|Császármorzsa}}
{{Shadowtalk|Gerade die indigenen Völker, die erst durch die Sowjets und später das russische Regime der 2010er und 2020er Jahre unterdrückt wurden und ihre naturverbundene Lebensart zum Teil aufgeben mussten, fühlen sich nun verständlicherweise betrogen, wenn sie in "ihrem" Staat nichteinmal in ihrer angestammten Heimat leben dürfen.|Császármorzsa}}


{{Shadowtalk|Das ist Quatsch. Nur feste Siedlungen wurden aufgelöst. Nomadische Lebensweise und mit nicht-permanenten Lagerplätzen wird von der jakutischen Regierung nicht unterbunden. Ob es eine gute Idee ist in der sibirischen Wildnis herumzutapsen, ist eine andere Frage.|pica-pau}}
{{Shadowtalk|Das ist Quatsch. Nur feste Siedlungen wurden aufgelöst. Nomadische Lebensweise mit nicht-permanenten Lagerplätzen wird von der jakutischen Regierung nicht unterbunden. Ob es eine gute Idee ist in der sibirischen Wildnis herumzutapsen, ist eine andere Frage.|pica-pau}}


{{Shadowtalk|Nomadentum und "nicht-permanente Lagerplätze" bedeutet aber immer noch, dass viele ethnische Gruppen von ihrer alten Lebensart ausgeschlossen sind. Man kann es drehen und wenden, wie man will. Wenn im Namen des Naturschutzes sogar ein paar Bretterbuden als Bedrohung der Umwelt abgerissen werden müssen, geht man eindeutig zu weit.|Császármorzsa}}
{{Shadowtalk|Nomadentum und "nicht-permanente Lagerplätze" bedeutet aber immer noch, dass viele ethnische Gruppen von ihrer alten Lebensart ausgeschlossen sind. Man kann es drehen und wenden, wie man will. Wenn im Namen des Naturschutzes sogar ein paar Bretterbuden als Bedrohung der Umwelt abgerissen werden müssen, geht man eindeutig zu weit.|Császármorzsa}}

Version vom 19. September 2010, 21:52 Uhr

Jakutien
Überblick (Stand: 2064) [1]
Hauptstadt: Jakutsk
Einwohnerzahl: 19.000.000
Jakuten: 41%
Russen: 38%
andere: 21%
Sprachen:
Russisch: 69%
Jakutisch: 55%
Religiöse Zugehörigkeit:
Schamanistisch: 55%

Jakutien (russ. Якутия, engl. Yakut) ist ein erwachtes Land in Asien. Es umfasst den Großteil der Region, die man auch als Sibirien (russ. Сибирь, engl. Siberia) bezeichnet. Das Land wird von einem von Gestaltwandlern geführten Regime beherrscht, dass die menschliche und metamenschliche Bevölkerung unterdrückt und ihren Lebensraum zum "Schutz des Landes" stark beschränkt. Seit den 2060ern gibt es im Süden Jakutiens eine aktive Rebellenbewegung, die versucht das herrschende Regime zu stürzen.

Geographie

Jakutien umfasst beinahe den gesamten asiatischen Teil des ehemaligen russischen Territoriums. Dieses riesige Gebiet wird außerhalb Russlands auch als Sibirien bezeichnet, im russischen Verständnis handelt es sich um die Großregionen Ural, Sibirien und Fernost. Das Kerngebiet von Jakutien ist die gleichnamige ehemalige russische Republik, die den Großteil der Region Russisch-Fernost ausmachte, hier liegt auch die Hauptstadt Jakutsk, heute bezeichnet man allerdings das gesamte Land als Jakutien. Von dem asiatischen Teil seines Staatsgebietes ist Russland nach der jakutischen Unabhängigkeit und seiner massiven Westexpansion nur ein schmaler Südkorridor und das Gebiet um Wladiwostok sowie einige Inseln vor der Ostküste geblieben. Jakutien selbst kontrolliert den Rest des Territoriums bis auf einen kleinen Teil von Nordostsibirien, der offiziell zu Trans-Polar Aleut Nation gehört. Dabei handelt es sich um nördlich des Polarkreises liegende Teile der ehemaligen Republik Jakutien und des Autonomen Kreis Tschuktschen. Das Gebiet wird als Yupik bezeichnet. Trans-Polar Aleut kontrolliert außerdem die meisten der früher russischen Inseln im arktischen Ozean.

Grenzen

Die Grenze zwischen Jakutien und Russland verläuft von der Nordküste Asiens beginnend westlich der Jamal-Halbinsel zunächst dem Ural folgend nach Süden und danach nach Osten bis zum Ochotskischen Meer. Neben der russisch-turkestanischen Grenze gehört sie zu den längsten zwischenstaatliche Grenzen der Welt. Im Nordosten verläuft die Grenze mit Trans-Polar Aleut Nation von der Beringsee entlang dem Polarkreis nach Westen bis sie auf der Höhe von Werchojansk nach Norden dreht und im Mündungsdelta der Lena am arktischen Ozean endet. Das Land ist Anrainer des Ochotskischen Meeres und der Beringsee, Randmeere des Pazifiks, und des arktischen Ozeans.[2][3][4]

Erwachte Natur

Sibirien hat ein vielfältiges erwachtes Wildleben. Zu den Arten die vorallem in Sibirien vorkommen zählt das Höckerpferd,[5][6][7] und das Wollmammut,[8][9][10] die beide in der Taiga- oder Tundralandschaft leben. Höckerpferde werden von den Einwohnern Jakutiens domestiziert. Und auch das Wollmammut soll in der Vergangenheit für militärische Zwecke eingesetzt worden sein. Weiterhin gibt es die Sibirische Biene,[11][7] und den Sibirischen Feuervogel.[11][10] Zu den Geistererscheinungen Sibiriens zählen Tungak [12][7][13] und Silap Inua.[14]

Geschichte

Zeitleiste Jakutien
2010er Sibirien und Fernost werden aufgrund der instabilen politischen Lage abgeriegelt; Repressionen gegen die Urbevölkerung
2015 Erste Sichtung des Wollmammuts
2018 Großer Geistertanz: Russland verliert Kontrolle über einen Teil seiner Nordgebiete an Trans-Polar Aleut Nation
2020er Formierung einer sibirischen Unabhängigkeitsbewegung
2030 Jakutischer Unabhängigkeitskrieg: Sturz der Regierung der Republik Jakutien, erwachte Kräfte und ihre weltlichen Verbündeten erklären sich für unabhängig und beanspruchen das Westsibirische Tiefland

Winter: Aufständische haben Sibirien bis auf den Südwesten von Russisch-Fernost und den Südkorridor erobert

nach
2031
Machtübernahme durch Vernya und die Jakutischen Gestaltwandler, Errichtung eines repressiven Regimes mit den Gestaltwandlern in der Funktion einer Geheimpolizei; Erklärung von großen Teilen von Jakutien zu siedlungsfreien Zonen, Zwangsumsiedlung der Bevölkerung, Verbot vieler Technologien und der Beschwörung, volle Bürgerrechte für Gestaltwandler
2044 Mitsuhama-Delegation sondiert Möglichkeiten magische Forschung in Jakutien zu betreiben, wird aber von der Regierung abgewiesen
2063 Ewenk-Schamanen entdecken, dass Vernya der eigentliche Herrscher von Jakutien ist; Gründung von Sagan-Saba; Kontaktaufnahme der russischen Führung zu den Rebellen
2064 Anfang des Jahres: Veröffentlichung einer Kampfansage von Sagan-Saba an Vernyas Regime; Beginn von Kampfhandlungen rund um den Baikalsee

Vorgeschichte

Die russische Erschließung des asiatischen Nordostens begann im 16. Jahrhundert als Kosaken Sibir, die Hauptstadt des jenseits des Ural liegenden, gleichnamigen, mongolischen Khanat Sibir eroberten. Der Name Sibir war namensgebend für das Gebiet des ehemaligen Khanats, das sich vom Ural bis zum Jenissei erstreckte, und nun als Siberien bezeichnet wurde. Die Expansion Richtung Osten setzte sich fort und im 17. Jahrhundert erreichten russische Truppen die pazifische Küste. Im 18. Jahrhundert wurde mit dem Sibirischen Trakt Straßenverbindungen in Sibirien ausgebaut, im 19. und 20. Jahrhundert wurde mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn Russisch-Fernost erschlossen.

Durch die Kolonialisierung des Ostens wurde die Urbevölkerung Sibiriens und Fernosts schnell von russischen Siedlern verdrängt. Im 18. Jahrhundert überwogen die Zuwanderer bereits die indigene Bevölkerung. Die Praxis Straftäter und Oppositionelle nach Sibirien zu verbannen, etablierte sich unter der Zarenherrschaft. Die ersten Straflager wurde errichtet und im zunehmenden Maße genutzt. Nach der Machtübernahme durch die Bolschewiki und der Gründung der Sowjetunion begann die Industrialisierung Russlands und auch Sibiriens. Ein Schub für die Entwicklung der Region kam im Zweiten Weltkrieg als große Teile der Industrieproduktion vor dem deutschen Vormarsch hinter den Ural verlegt und hunderttausende Menschen dorthin umgesiedelt wurden. Unter Stalin wurden die zaristische Verbannungspraxis und die ersten sowjetischen Lager zu einem umfangreichen System von Straflagern innerhalb Sibiriens ausgebaut, das als Glawnoje Uprawlenije Isprawitelno-trudowych Lagerej i kolonij (russ. Главное Управление Исправительно-Трудовых Лагерей и колоний, dtsch. Hauptverwaltung für Besserungsarbeitslager und -kolonien) oder GULag (ГУЛаг) bezeichnet wurde. Millionen von Menschen saßen zu Sowjetzeiten in den Gulags ein und machten damit eine signifikanten Teil der sibirischen Bevölkerung aus. Ein Großteil überlebte die unmenschlichen Bedingungen, die in den Lagern herrschten, nicht.

Der asiatische Teil Russlands war während der Sowjetherrschaft wegen der Gulags und militärischer Nutzung in weiten Teilen ein geschlossenes Gebiet. Die indigene Bevölkerung war von Umsiedlung und zwangsweiser Beschäftigung auf Staatsgütern betroffen. Die Russifizierung der Urbevölkerung hatte schon unter der Zarenherrschaft begonnen und wurde nun vorgesetzt. Häufig wurde den ethnischen Minderheiten die Ausübung ihrer Religion und die Pflege ihrer Sprache, Kultur und traditionellen Lebensart verboten. Die Situation verbesserte sich erst mit dem Zerfall der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre. Sibirien öffnete sich und Angehörige der Urbevölkerung belebten ihre Religion und Kultur wieder, die sie nun wieder offen praktizieren konnten. Die lange unterdrückten Minderheiten begannen sich auch politisch zu organisieren und forderten mehr Autonomie.[15]

Politische Krise

Der Lone Eagle-Zwischenfall, die Ermordung von Präsident Nikolai Chelenko und der Zerfall der Volksrepublik China brachten den Aspirationen der Urbevölkerung ein jähes Ende. In dem unsicheren politischen Klima setzten sich in der russischen Führung die Hardliner durch. Sibirien wurde wieder abgeriegelt und die Urbevölkerung sah sich erneut Repressionen ausgesetzt.[15] Allerdings hatte das Erwachen die sibirische Wildnis verändert, sie gefährlicher und unberechenbarer gemacht und damit schwerer zu kontrollieren.[16] Dies erwies sich als ein wesentlicher Faktor der jakutischen Unabhängigkeit.

Für viele Angehörige der Urbevölkerung war angesichts der erneuten Unterdrückung aus ihrem ursprünglichen Wunsch nach mehr Autonomie die Sehnsucht nach Unabhängigkeit erwachsen. Zudem wurden sie vom Erfolg der nordamerikanischen Geistertänzer inspiriert. Russland selbst sah sich 2017 gezwungen seine Installationen in Nordsibirien gegen die Stämme der Trans-Polar Aleut Nation zu verteidigen. Die Innere Armee wurde 2018 durch die Magie des Großen Geistertanzes zurückgedrängt und Russland überließ Teile seiner Nordgrenze den siegreichen Ureinwohnern.[16][17] Nachdem das Ausmaß der amerindianischen Sieges mit den weitgehenden Gebietsabtretungen im Vertrag von Denver offenbar wurde, formierte sich in den 2020ern eine von sibirischen Schamanen geführte Unabhängigkeitsbewegung.[15]

Unabhängigkeit

Einer der Unterschiede zwischen den Native American Nations und der sibirischen Unabhängigkeitsbewegung war das Fehlen einer Führungsfigur wie Daniel Howling Coyote in letzterer. Außerdem waren an der jakutischen Unabhängigkeit nicht-menschliche Erwachte, insbesondere Gestaltwandler, und Geister im großen Ausmaß beteiligt, so dass mehr Paralleln zur Armee der Amazonischen Erwachten, die einige Jahre später Brasilien zu Fall brachte, bestanden. Die Schamanen der Unabhängigkeitsbewegung hatten sich außerdem der Hilfe des mächtigen freien Naturgeist Vernya versichert.[15] Auf der konventionellen Seite stand der Bewegung eine durch Schmuggelaktivitäten gut ausgestattete Miliz zur Verfügung, die mit dem Territorium vertraut und an die harschen Bedingungen in Sibirien gewöhnt war.[18]

Die Unabhängigkeitsbewegung sah ihre Gelegenheit nach dem Crash von 2029 gekommen. Wie der Rest der Welt, war Russland vom Crash schwer getroffen und Kommunikationsschwierigkeiten und Versorgungsprobleme behinderten die Verwaltung des riesigen Landes. Der Kampf begann 2030 in Fernost als die sibirischen Schamanen und ihre weltlichen und erwachten Verbündeten die Regierung der Republik Jakutien stürzten und sich für unabhängig erklärten. Darüberhinaus beanspruchten sie das Westsibirische Tiefland, also das Gebiet westlich der Republik bis zum Ural, Sibirien im russischen Verständnis.[16][19][20][17] Truppen der Inneren Armee, die aus der Region stammten, meuterten und nahmen ihre Ausrüstung mit, als sie sich den Aufständischen anschlossen.[16] Als aus Sicht der Moskauer Führung interne Angelegenheit blieb die Innere Armee für die Bekämpfung des Aufstandes zuständig. Moskau schickte neue Truppen in den Kampf, die das weitere Vordringen der sibirischen Guerilla nach Westen und Süden aber nicht verhindern konnten. Die Aufständischen hatten die Regionen Krasnojarsk, Jamal-Nenzen, Chanten und Mansen sowie weitere Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht, bevor sie sich für den sibirischen Winter eingruben.[21] Wie entscheidend dabei Vernyas Beteiligung war ist bis heute nicht klar, aber der Geist war vermutlich ein ähnlicher Machtfaktor, wie das Ritual des Großen Geistertanzes im amerindianischen Unabhängigkeitskampf.

Die Erfolge der Guerilla inspirierten andere Fraktionen sich von Russland zu lösen. Weißrussland und die Ukraine nutzten die Gelegenheit um eine größere Unabhängigkeit von ihrem einflussreichen Nachbarn zu erlangen. Russland selbst war nun von den Ressourcen Sibiriens abgeschnitten, der Krieg belastete die Produktion, was die schon vom Crash hart getroffene Wirtschaft weiter an den Rand des Zusammenbruchs trieb. Der schlecht laufende Krieg, der akute Ressourcenmangel und der bröckelnde Einfluss bei den westlichen Nachbarn führten schließlich dazu, dass Russland 2031 eine militärische Kampagne im Westen begann, die in die Eurokriege eskalierte.[22][23][19][20] Die Eröffnung der Westfront erschwerte auch die Bedingungen an der sibirischen Front. Söldner wurde angeheuert um Truppen, die man an die Westoffensive verloren hatte, zu ersetzen. Wie in Nordamerika erwies sich die Kombination von Guerillataktiken und Magie als äußerst erfolgreich.[21] Am Ende konnte die Innere Armee lediglich verhindern, dass der Südkorridor mit der Transsibirischen Eisenbahn nicht unter die Kontrolle Jakutiens fiel, womit der Südosten von Russisch-Fernost, die letzte Bastion russischer Herrschaft am Pazifik, vom russischen Kernland abgeschnitten worden wäre.[22] Der Rest Sibiriens war bereits mit dem Ende der initialen jakutischen Offensive im Winter 2030 verloren und wurde nie wieder zurückerobert. 2031 hatte Jakutien seine Unabhängigkeit erlangt.

Erneute Unterdrückung

Der Preis für die Unabhängigkeit war für die menschlichen und metamenschlichen Einwohner Jakutiens allerdings äußerst hoch. Der Freie Geist Vernya hatte seine eigenen Pläne für das Land. Tatsächlich war nur den wenigsten Personen innerhalb oder außerhalb Jakutiens bekannt war, dass der Geist den Unabhängigkeitskampf unterstützt hatte oder dass er für ihr Schicksal in den nächsten Jahrzehnten verantwortlich war. Der Grund für Vernyas Beteiligung lag in dem erklärten Ziel des Geistes das "Land zu beschützen". Allerdings betrachtete er nicht nur die Russen als Bedrohung für die sibirische Wildnis. Nachdem sie erfolgreich vertrieben worden waren, richtete sich seine Aufmerksamkeit auf die zurückgebliebene Bevölkerung. Im Austausch für seine Unterstützung hatte Vernya einen großen Einfluss auf die neue Regierung Jakutiens erlangt. Auf Betreiben des Geistes erklärte die jakutische Regierung große Teile des Landes zu Schutzzonen, in denen keine Besiedlung gestattet war. Viele Einwohner wurden daraufhin in die Grenzzonen umgesiedelt, wo sie unter den Überfällen russischer Grenzpatrouillen zu leiden hatten. Die Verwendung "unangemessener Technologie" und magische Praktiken wie die Beschwörung wurden verboten. Den Gestaltwandlern wurde volle Bürgerrechte zugestanden, tatsächlich hatten sie aber als Verbündete Vernyas einen höheren gesellschaftlichen Stand und wurden zu den Überwachern ihrer menschlichen und metamenschlichen Mitbürger. Über die Jahre entwickelten sie sich zu einer Art Geheimpolizei, die die Regierung überwachte, die jakutische Gesellschaft infiltriert hatte und Dissidenten und Oppositionelle verschwinden ließ.[15] Für die meisten Einwohner von Jakutien, die nichts von Vernya wussten, galten die Gestaltwandler als die eigentlichen Herrscher im Land.[24] Außerhalb Jakutiens war nichteinmal der Einfluss der Gestaltwandler bekannt.

Jakutien schottete sich nach außen ab. Ökonomische Aktivitäten wurden weitgehend unterbunden. Die Bevölkerung konnte sich oft nur über Schmuggel versorgen. Als einer der wenigen Häfen blieb Magadan am ochotskischen Meer geöffnet und ermöglichten den Konzernen Handel, wenn auch unter strikter Kontrolle durch die Gestaltwandler.[25] 2044 kam eine Delegation von Mitsuhama nach Jakutien, um eine Kooperation über magische Forschung innerhalb des Landes auszuhandeln. Die Delegation wurde unverzögerlich nach Japan zurückgeschickt. Gerüchten zufolge waren die meisten Delegierten als Demonstration der Missbilligung von Mitsuhamas Initiative von Gestaltwandlern in Stücke gerissen worden.[26]

Rebellion

Die Gestaltwandler erwiesen sich als äußerst effizient bei der Unterdrückung oppositioneller Bewegungen. Erst Anfang der 2060er konnte sich wieder ein effektiver Widerstand formieren. Angehörige des Volk der Ewenken begannen sich 2063 in der Gegend um den Baikalsee herum zu organisieren.[15] Scheinbar hatten einige ewenkische Schamanen auf der Insel Olchon ein Artefakt entdeckt, mit dessen Hilfe sie die Rolle Vernyas und seine Macht über die jakutische Gesellschaft aufdeckten.[24][27][28] Daraufhin gründete sich die Widerstandsorganisation Sagan-Saba, die begann diese Information zu verbreiten und neue Mitglieder für den Kampf gegen Vernya und die Gestaltwandler zu rekrutieren.[24] Auch die russische Führung reagierte auf diese Entwicklung und begann ihre Grenztruppen mit Söldnern zu verstärken und Kontakte zu den Sagan-Saba aufzubauen.[27][28] Anfang 2064 veröffentlichte ITAR-TASS die erste offizielle Verlautbarung von Sagan-Saba. Das Manifest der Gruppe wurde verlesen, während das Bild die Leichen mehrerer Gestaltwandler zeigte, die auf Spitzen aus weißem Stein aufgespießt worden waren. Die Rebellen verkündeten ihre Absicht Jakutien von der "Tyrannei der Tiermenschen und Vernyas" zu befreien. Der Name des Geistes war damit zum ersten Mal überhaupt öffentlich genannt worden.[15]

Nach dieser Erklärung verwandelte sich die Gegend um den Baikalsee in eine Kampfzone.[15] Neben Russland hatte auch die Mandschurei ihr Engagement in der Region intensiviert, östlich der Grenze gab es mehrere mandschurische Vorstöße nach Jakutien, die allerdings von den Russen wegen der damit verbundenen Verletzung ihres Territoriums missbilligt wurden.[29] Außerdem begannen die mysteriösen, mandschurischen Ta'Ren nach Norden in Richtung Jakutien zu wandern.[30]

Bevölkerung

Die Bevölkerung von Jakutien ist sehr divers. Sie setzt sich aus den vielen indigenen Volksgruppen des asiatischen Nordostens, den Nachfahren russischer Siedler und Gulag-Überlebender und verschiedenen Gruppen von nicht-menschlichen Erwachten zusammen. Die größten ethnischen Gruppen sind die Jakuten und die russischstämmigen Einwohner. Andere größere indigene Gruppen sind die Altaier, Burjaten, Chakassen und Tuwiner, weitere kleinere indigene Gruppen die Chanten und Mansen, Ewenken, Korjaken und Nenzen.

In der nicht-menschlichen Bevölkerung sind die Jakutischen Gestaltwandler die größte und politisch und gesellschaftlich einflussreichste Gruppe. Jakutien ist das einzige Land der Sechsten Welt, wo Gestaltwandler über Menschen und Metamenschen herrschen und eines der wenigen Länder, das sie überhaupt als Bürger anerkennt.[31][32][33]

Jakutien ist außerdem eines der Bevölkerungszentren der Sasquatche. Sie leben in verschiedenen Teilen des Landes.[34] Sowie eines der Bevölkerungszentren der Freien Geister, die hier ebenfalls Bürgerrechte genießen.[35]

Politik

Innenpolitik

Überwachung

Jakutien ist eine streng überwachte Gesellschaft. An der Spitze des Landes steht Vernya, auch wenn der Geist praktisch nicht in Erscheinung tritt. Seine Machtbasis sind die jakutischen Gestaltwandler, die im Gegenzug großen Einfluss genießen. Die Gestaltwandler operieren dabei selten offen, sondern fungieren als Geheimpolizei. Die jakutische Regierung besteht derweil darauf, dass die Gestaltwandler lediglich gleichberechtigte Bürger sind und ihre Politik keineswegs beeinflussen.[15]

Bürgerkrieg

Der größte Konflikt, den sich Jakutien seit seiner Unabhängigkeit gegenüber sieht, ist die von Sagan-Saba geführte Rebellion im Süden, die sich zu einem Bürgerkrieg auswachsen könnte. Mit der Offenbarung von Vernyas Führungsrolle im jakutischen Staatsgefüge haben sich eine Reihe von Fraktionen diesem Kampf angeschlossen. Einige Verbündete haben die Rebellen unter den Regierungsangehörigen in Jakutsk gefunden. Sagan-Saba konnte außerdem den nördlichen, jakutischen Teil des Baikalsees unter ihre Kontrolle bringen. Dies ist das eigentliche Zentrum der Widerstandsbewegung. Die berühmte Klippe, die der Rebellengruppe ihren Namen "Weißer Stein" gab, ist ein Ort der Macht und scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen.[36]

Staatsbürgerschaft

Jakutien gehört zu den Staaten, die eine sehr liberale Position gegenüber der Staatsbürgerschaft vernunftbegabter, nicht-menschlicher Spezies einnehmen.[37][38] Neben Gestaltwandlern erkennt Jakutien Zentauren,[39][40] Freie Geister,[35] Sasquatche [34] und Leshy [41] als Staatsbürger an. Es ist auch den Rechten MMVV-Infizierter gegenüber aufgeschlossen.[42]

Umweltschutz

Jakutien wird zu den "grünen" Nationen gezählt.[43] Tatsächlich ist die Bezeichnung "tiefgrün" wohl zutreffender. Mehr noch als Amazonien, das ebenfalls große Teile seines Landes zu Naturschutzgebieten erklärt hat, geriert sich die jakutische Regierung als geradezu gesellschaftsfeindlich und unterdrückt im Namen des Naturschutzes die Entwicklung der Gesellschaft bis hin zum Verbot von Technologie und der Unterdrückung von Kritik an der rigiden Umweltschutzpolitik.[15]

Shadowtalk Pfeil.png Gerade die indigenen Völker, die erst durch die Sowjets und später das russische Regime der 2010er und 2020er Jahre unterdrückt wurden und ihre naturverbundene Lebensart zum Teil aufgeben mussten, fühlen sich nun verständlicherweise betrogen, wenn sie in "ihrem" Staat nichteinmal in ihrer angestammten Heimat leben dürfen.
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Shadowtalk Pfeil.png Das ist Quatsch. Nur feste Siedlungen wurden aufgelöst. Nomadische Lebensweise mit nicht-permanenten Lagerplätzen wird von der jakutischen Regierung nicht unterbunden. Ob es eine gute Idee ist in der sibirischen Wildnis herumzutapsen, ist eine andere Frage.
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Shadowtalk Pfeil.png Nomadentum und "nicht-permanente Lagerplätze" bedeutet aber immer noch, dass viele ethnische Gruppen von ihrer alten Lebensart ausgeschlossen sind. Man kann es drehen und wenden, wie man will. Wenn im Namen des Naturschutzes sogar ein paar Bretterbuden als Bedrohung der Umwelt abgerissen werden müssen, geht man eindeutig zu weit.
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Außenpolitik

Grenzkonflikte

Das Verhältnis zwischen Jakutien und seinen nördlichen Nachbarn in Yupik ist nicht besonders freundschaftlich und einer der Gründe, warum die Einwohner von Yupik, die wenig mit dem Rest von Trans-Polar Aleut Nation zu tun haben (oder zu tun haben wollen), in der transarktischen Nation verblieben sind.[44] Der eigentliche Konflikt spielt sich aber an der russisch-jakutischen Grenze ab. Seit der Unabhängigkeit Jakutiens gab es auf beiden Seiten immer wieder Versuche die Grenzenlinien zu eigenen Gunsten zu verschieben. Besonders die Südgrenze, an deren Verteidigung die Russische Republik aufgrund der Bedeutung des Südkorridors ein besonderes Interesse hat, ist stark umkämpft. Den jakutischen Milizen stehen dabei aufgrund der endemischen Rivalität innerhalb der verschiedenen russischen Sicherheitsapparate und Militärorganisationen entweder die von der UGB geführten Grenztruppen oder die Innere Armee des MWD gegenüber und gelegentlich, mit den zur GRU gehörenden Spezialkräften Speznas, Truppen der Roten Armee. Die Rivalität dieser Gruppen artet manchmal in offene Feindschaft aus, so dass sie sich dann behindern oder sogar gegenseitig mehr bekämpfen als die Milizen hinter der jakutischen Grenze.[45][36] Dazu kommen Einsätze des mandschurischen Militärs, das unter Verletzung des russischen Südkorridors nach Jakutien eindringt.[29]

Shadowtalk Pfeil.png Ich sehe schon alles sehr effizient. Haben die Sibirier die Grenze wirklich all die Jahre gehalten oder ist der Rest zu sehr damit beschäftigt sich gegenseitig abzuknallen?
Shadowtalk Pfeil.png ChipChopper
Shadowtalk Pfeil.png Es hilft sicherlich nicht, dass Gestaltwandler-Infiltratoren, die verfeindeten Gruppen gegeneinander aufhetzen.
Shadowtalk Pfeil.png Sonnendorn

Rechte der Erwachten

Jakutien setzt sich auch international für die Rechte Erwachter ein, so beteiligte sich die jakutische Regierung neben Amazonien, der Tschechischen Republik und dem Trollkönigreich Schwarzwald an einer Protestnote gegen die Genom Corporation und schweizer Regierungsangehörige, nachdem bekannt geworden war, dass der Konzern illegale Sterilisationen von Metamenschen vorgenommen hatte.[46] Dieses Engagement steht im deutlichen Gegensatz zur Behandlung der Bevölkerung im eigenen Land.

Konzerne

Jakutien gehört zu den wenigen Staaten der Sechsten Welt, die die Business Recognition Accords des Konzerngerichtshofes nicht unterzeichnet haben.[47] Angesichts des geringen Interesses der jakutischen Führung an der ökonomischen Entwicklung ihres Landes ist es wenig verwunderlich, dass das Land der Offerte des Konzerngerichtshofes widerstehen konnte, da die Megakonzerne wenig Druckmittel in der Hand haben.

Die jakutische Hafenstadt Magadan ist einer der wenigen Häfen, in denen die Megakonzerne Handel mit Jakutien treiben können. Gehandelt werden überwiegend Rohstoffe. Magadan wird vorallem von Athabaska aus angelaufen. Einige Konzerne haben die alten Gulags in Industriezentren umgewandelt, die aus Gold- und Uranminen und den zugehörigen Metallraffinerien bestehen. Die Gestaltwandler achten sehr genau auf die Einhaltung der für die ökonomischen Aktivitäten der Konzerne gesetzten Grenzen. Der Grund, warum Magadan überhaupt offen geblieben ist, ist die Versorgung Jakutiens mit Waffen, die für den Kampf gegen die russischen Truppen und neuerdings die Sagan-Saba-Rebellen benötigt werden.[25]

Jakutien dient Universal Omnitech als Quelle für interessante biologische Proben von erwachter Fauna.[48] Es ist aber wahrscheinlich, dass sie, ähnlich wie Mitsuhama nach seinen negativen Erfahrungen, dafür vorallem auf Shadowrunner oder Schmuggler zurückgreifen müssen.[26]

Magie

Erwachtes Land

Jakutien ist erwachtes Land. Es wird fast vollständig von der Taiga, einem dichten Nadelwald, bewachsen. Die Wildnis erstreckt sich im Großteil des Landes und Naturgeister beherrschen die Weite Sibiriens. Nach der jakutischen Unabhängigkeit ist die ökonomische Ausbeutung der Region praktisch vollkommen zum Erliegen gekommen. Von einigen Industriebrachen und anderen Überresten der sowjetischen Produktion, die chronisch niedrige Umweltstandards hatte, abgesehen, hat sich die Natur erholt. Viele andere Teile wurden nie von der russischen Erschließung erreicht.[49] Ein anderes Erbe der Sowjetzeit ist dagegen bis heute präsent. Die Hintergrundstrahlung in ehemaligen Gulags ist hoch und macht die alten Arbeitslager zu gefährlichen Orten.[50]

Ein Großteil der jakutischen Wildnis weist eine erhöhte magische Hintergrundstrahlung auf. Das macht Jakutien zu einem der begehrtesten Orte für die Extraktion von Telesma und die Sammlung anderer Verzauberungsmaterialien. Es gibt verschiedene Orte der Macht. Besonders hervorzuheben ist die Gegend um den Baikalsee, die von den Schamanen der Ewenken und den Rebellen von Sagan-Saba genutzt wird, und Tunguska.[10]

Schamanismus

Der sibirische Schamanismus weist große Ähnlichkeit mit dem der nordamerikanischen Ureinwohner auf. Man folgt zum Beispiel ebenfalls Totemtieren, typisch sind Bär (auch Polarbär), Rabe, Spinne, Rentier, Pferd, Tiger und Wolf.[10] Die Schamanen werden auch als šaman, tungusisch für "Wissender", bezeichnet.[10][51]

Städte

  • Chatanga
  • Gischiga
  • Jakutsk (Hauptstadt)
  • Magadan
  • Norilsk
  • Ochotsk
  • Salechard

Schmuggel

An der nordasiatischen Pazifikküste ist Talislegging die wichtigste Schmuggelaktivität. Der Grund dafür ist neben Jakutien die Mandschurei, die auch zu den erwachten Ländern gezählt wird. Trotz der Gefahren ist der Schmuggel über die Grenzen von Jakutien intensiv, da die hohe Qualität und Seltenheit der jakutischen Materialien das Geschäft lukrativ machen. Aber auch andere Güter werden geschmuggelt. Während sich die jakutischen Gestaltwandler über Magadan mit Waffen versorgen, bedienen sich die Rebellen von Sagan-Saba dieser Quellen.

Während des weltweiten Tempo-Drogenkrieges von 2071 sollen in Jakutien Gerüchten in der Schattenmatrix zu Folge alle Schmuggler und Dealer, die mit Tempo auf jakutischem Boden erwischt wurden, unnachsichtig an die Gestaltwandler verfüttert worden sein.

Locations

Trivia

Karavan nähert sich im Verlauf seiner Migration immer wieder dem russischen Südkorridor und damit der russisch-jakutischen Grenze.[52]


Widersprüche

Obwohl Kamtschatka laut der Karte im Target: Smuggler Havens (S. 32) und im Shadows of Asia (S. 124) als zu Jakutien gehörig gekennzeichnet ist, wird es im Target: Smuggler Havens (S. 45) als russisches Gebiet bezeichnet.

Quellenindex

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Quellenangabe

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Weblinks