Yomi
Yomi Überblick (Stand: 2072)[1] | ||
Landessprachliche Bezeichnung:
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Kurzbeschreibung: Insel, Deportationsziel | ||
Lage: Philippinen | ||
Koordinaten: | ||
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Yomi (jap. 黄泉) ist eine Insel des philippinischen Archipel, ihr ursprünglicher Name ist Lagu-Lagu. Sie diente lange Zeit als Internierungslager für japanische Metamenschen, die aufgrund der kulturellen Vorstellungen des Yamato-Ideals nicht als Teil der japanischen Gesellschaft akzeptiert wurden.
Name
Der Name "Yomi" (auch Yomi no kuni (jap. 黄泉(の)国) genannt) bezeichnet im japanischen Shinto-Glauben die Unterwelt, das Land der Toten. Gemäß dem Glauben wohnen die Toten dort und sind dazu verdammt, ewig zu verrotten. Hat man einmal an der Feuerstelle in Yomi gesessen, kann man niemals wieder in das Land der Lebenden zurückkehren.
Geographie
Yomi liegt vor der Ostküste der philippinischen Hauptinseln, ca. 300km östlich von Naga.
Geschichte
Die Insel entstand im Jahr 2011, als zeitgleich die Vulkane Hibok-Hibok, Taal, Mayon und Mt. Pinatubo ausbrachen.
Deportationen
Im Rahmen der Goblinisierung kam es zu den ersten Deportationen. Als 2021 weltweit ein Zehntel der Menschheit zu Orks und Trollen wurde, entschied man sich in Japan, die "Schande" zu verstecken. Die Verwandelten (jap. Kawaruhito: Wechselbalg) stammten aber nicht nur aus Japan. Nachdem die Japanokons um Hilfe gebeten hatten, beseetzten japanische Streitkräfte kurzerhand die Philippinen und deportierten die dortigen Metamenschen ebenfalls nach Yomi.[2]
Der sogenannte Yomi-Erlass kriminalisierte praktisch sämtliche Metamenschen des japanischen Kaiserreichs - insbesondere aber jene der annektierten und besetzten Gebiete wie der Philippinen, und erlaubte deren Deportation auf die Insel auf Grund geringfügiger, oft lächerlicher oder erfundener Anklagen. Die HUK - eine Rebellenorganisation auf den Philipinen, die gegen die japanischen Besatzer kämpfte - versuchte immer wieder und z. T. auch erfolgreich Gefangene und Internierte von dort zu befreien. Auch andere ProMeta-Organisationen inklusive Sympathisanten der terroristischen Sons of Sauron wie z. B. der Troll-Pirat Geraldo Montenegro in den Dominikanischen Territorien schmiedeten Pläne zur Erstürmung Yomis und zur Befreiung der Insassen, die jedoch nie in die Tat umgesetzt wurden.
Leben in der Hölle
Die Zustände des Gefangenlagers waren so schlimm, dass man die Insel nur noch "Yomi" nannte, der japanische Name für die Hölle bzw. die tausend Höllen. Die Japanokons konnten die Deportierten praktisch nach Lust und Laune zu Zwangsarbeit oder für wissenschaftliche Experimente und Produkttests heranziehen.
Die Lebensbedingungen waren, wenig überraschend, katastrophal. Von Anfang an herrschten unzivilisierte Zustände, die sich immer weiter verschlimmerten. Wasser- und Nahrungslieferungen waren selten, aber die Versorgung mit Kleidung und Medikamenten war noch schlimmer. Shadowtalkerin Mihoshi Oni, die dort bereits zwei Mal war, berichtete, dass sie sich durch ganze Gruppen von Vergewaltigern und Kannibalen kämpfen musste. Die meisten Elfen, die auf die Insel deportiert wurden, überlebten nicht lange, während Krankheiten wie Cholera und Scharlach grassierten. Selbst einfache Schnittwunden konnten schnell zu Todesurteilen werden. Wenig überraschend war die Ansteckungsrate bei MMVV sehr hoch und es ist wohl auch kein abwegiger Gedanke, dass wenn man ohnehin an einer Infektion sterben wird und in eine solche Hölle verdammt wurde, dann kann man auch gleich zum Gaki werden.[3]
Ende des Yomi-Erlasses
Als im Jahr des Kometen auch noch SURGE auftrat, wurden die ohnehin prekären Verhältnisse durch die Deportation von Changelingen weiter verschärft. Viele der Wachen töteten daher oftmals einfach Gefangene, die auffällig geworden waren.[1] Als Japan und die Philippinen von Erdbeben und Vulkanausbrüchen erschüttert wurden, und der alte Kaiser und nahezu die gesamte kaiserliche Familie umkam, widerrief der neue, minderjährige Kaiser umgehend den Yomi-Erlass und zog die japanischen Truppen weitestgehend von den Philippinen ab, so dass sämtliche überlebenden Deportierten frei kamen.[4]
Das hat vielleicht nicht so viel mit jungem Idealismus zu tun, als vielmehr mit der Geschichte Yomis. Wer sich erinnert, weiß, dass Amaterasu, Japans Sonnengöttin, die Ahnenkami der kaiserlichen Familie ist. Sie ist aber nicht die Schöpfungskami - sondern eine Tochter von Izanagi und Izanami, welche (neben Geschwistern) als Schöpfer der Welt betrachtet werden. Nun begab es sich, dass Izanami tödliche Verletzungen bei der Geburt der Gottheit Kagutsuchi no Kami erlitt und in der Folge nach Yomi ging (und während ihrer Reise weitere Götter gebar). Izanami, ihr Gemahl, folgte ihr dorthin, nachdem er Kagutsuchi erschlagen hatte (und so weitere Kami erschuf). Um eine lange Geschichte etwas kürzer zu machen: Izanami floh aus der Unterwelt, nachdem er seine Schwester in schrecklichem Zustand vorgefunden hatte, und nahm ein Bad im Meer. Aus diesem Akt der Selbstreinigung wurde schließlich "Amaterasu-ō-mi-kami" aus seinem linken Auge geboren. Der junge Kaiser hat hier vielleicht eine gewisse Verbindung gespürt. | |
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Bevölkerung
Die Oni bildeten vor dem Ende des Exils den Großteil der hiesigen Ork-Bevölkerung. Sie ließen die früheren feudalen Strukturen des alten Japans wieder aufleben und kreierten so eine ganz eigene kulturelle Identität, bei der sie dem Kodex des Bushidō folgten und sich als Samurai zusammenschlossen. In dieser Funktion schworen sie den Korobokuru, die Japan ureigene Zwergen-Metavariante, die Treue, welche als Herren der Insel agierten. Nach dem Ende des Exils weitete sich dieser Lebensstil auch auf andere Oni im Ausland aus.[5]
Auch wenn es wahnsinnig erscheint, haben sich viele der hier geborenen Metamenschen entschieden, trotz des Endes des Yomi-Erlasses auf der Insel weiterzuleben. Die Gemeinschaft arbeitet mit dem Rest des philippinischen Archipels zusammen, um so die notwendigen Güter per Handel zu erlangen. Die hiesigen Bewohner identifizieren sich zwar nicht mit der philippinischen Kultur, haben aber auch bislang keine Anstalten gemacht, sich von den Philippinen loszusagen.[1]
Infizierte
Während die normalen Metamenschen - Zwerge, Elfen, Orks und Trolle sowie metamenschliche Varianten wie die Oni - gemäß des neuen Yasuhito-Ideals unangefochten nach Japan zurückkehren durften, und es ihnen auch sonst frei stand, zu gehen, wohin sie wollten, wurden Infizierte, wozu Ghule ebenso zählten, wie Dzoo-Noo-Quas und Wendigos, auf der Hölleninsel zurück gelassen. Um zu verhindern, dass die Wendigos nach Japan zurückschwimmen würden, installierte man Minen und Laserwaffen. Was aus ihnen wurde, ist unbekannt, vielleicht hatten sich am Ende alle gegenseitig aufgefressen, bis der letzte verhungerte.[3]
Wobei diese Maßnahme sich zum Unglück für Japaner und Philippinos leider als längst nicht so erfolgreich und effektiv erwies, wie sie geplant war... | |
Blaise de Pasques |
Asyl
Zahlreiche Überlebende sind nach dem Ende des Exils lieber in das Königreich Hawai'i ausgewandert, statt nach Japan zurückzukehren. Das hatte den Umstand, dass der Ali'i sämtlichen Überlebenden Metamenschen Asyl auf Hawai'i angeboten hatte. Für zahlreiche Personen war dies die attraktivere Option, denn wer wusste schon zu sagen, was sie erwarten würde, würden sie nach Japan zurückkehren, welches sie zuvor in diese Hölle geschickt hatte.[6]
Magie
Die Kombination aus Folter und psychischen Traumata hat den Astralraum der Insel dauerhaft auf gefährliche Art verdreht. Ein weiteres Problem war der Anstieg des Mana-Niveaus nach dem Jahr des Kometen, der zahlreiche bösartige Geister und Nachtschatten angelockt hat, die sich hier auf der Insel an dem Leid der Metamenschen ergötzen. Vergleichbar ist die Umgebung nur mit den Konzentrationslagern in Europa.[1]
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ a b c d Almanach der Sechsten Welt S.140
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.35
- ↑ a b Konzernenklaven S.101
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.95
- ↑ Schattenläufer S.67
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.144
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