Canoretti-Familie
Canoretti-Familie Überblick (Stand: 2078) [1] |
Abkürzung: Canorettis |
Typ: Kriminelle Organisation (Mafia) |
Führung:
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Die Canorettis sind die beherrschende Mafiafamilie in der württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Geführt wurde sie von Don Nicola Canoretti, der aber verstorben ist. Pasquale Canoretti agiert für den Augenblick als Interims-Anführer.
Geschichte
Die Canorettifamilie kam im Rahmen der großen, italienischen Gastarbeiter- und Einwanderungswellen im vergangenen Jahrhundert nach Deutschland, die neben Fließbandarbeitern für die Automobil- und Elektroindustrie im damaligen Baden-Württemberg auch Mafiosi über die Alpen lockte. Während die Unterwanderung der Gewerkschaften - die in Europa ohnehin nie die Rolle gespielt hatte, wie in den alten USA - sich mit dem Aufkommen der exterritorialen Megakonzerne nach den Shiawase-Urteilen und der Jahrtausendwende auch in Württemberg mit seinen kleineren, in der WHK organisierten aber nicht exterritorialen Zulieferbetrieben kaum noch als praktikabel erwies, fanden die Canorettis andere Standbeine: Durch ihre Wurzeln in der Camorra in der italienischen Heimat, die dort seit langem einen Großteil der Modemacher in der Tasche hatte, gelang es ihnen, Einfluss auf die Modeindustrie im württembergischen Plex zu nehmen, und sich in der Branche dauerhaft festzusetzen. Außerdem verschaffte die Konzentration eines wesentlichen Teils des deutschen Musikbusiness im Ballungsraum Mittlerer Neckar ihnen einen Kundenstamm für die klassischen Laster wie Drogen, Chips, Glücksspiel und "Erwachsenenunterhaltung", die bei den konservativen Schwaben sonst eher weniger Zuspruch finden.
Kampf mit den Vory
Auch wenn diese beiden Einnahmequellen nie die Umsätze erreichen konnten, die ihre Landsleute, die Gasperis, in Nordrhein-Ruhr erzielten, genossen sie immer die Unterstützung Don Lupo Gasperis, und zahlten diese durch Loyalität im Krieg gegen die wiederauferstandene Gargari-Vory nach dem Crash 2.0 zurück. Mit der Einführung illegaler Pitfights, die Ende der 2050er ursprünglich bloß der Beilegung interner Streitigkeiten ihrer Soldati dienten, haben sie sich in der württembergischen Hauptstadt zudem ein weiteres und recht spezielles wirtschaftliches Standbein geschaffen.
Expansionsversuch
Nachdem sie sich bei einem Versuch, auch in Frankfurt Fuß zu fassen, zu Beginn der 2060er gescheitert waren, überließen die Canorettis das umkämpfte Viertel der Konzernenklave seither - mit Zustimmung Don Lupos - der Yakuza und den Mainzer Wölfen.
Tod von Nicola Canoretti
Nicola traf sich in den 2070ern mit Don Lupo Gasperi in Stuttgart, als sich dieser in Folge des zunehmend ausufernden Streits mit seiner Tochter, Michaela Semenszato, die Loyalität anderer Familien sichern wollte. Canoretti hatte sich aber schon längst mit Semenszato verbündet und es kam aus irgendeinem Grund zu einem Schusswechsel, bei dem beide Dons ums Leben kamen[2], auch wenn man Gasperis Leiche nicht gefunden hatte.[3]
Die Canorettis gerieten in helle Aufuhr, da sie nun führerlos waren und sich etliche der Soldati entweder abgesetzt hatten oder sich den Gasperis oder den Camorra und namentlich der Spavone-Famiglia anschlossen.[3] Nachfolger von Nicola wurde (zumindest temporär) Nicolas jüngerer Bruder Pasquale Canoretti.[1]
Aktivitäten
Die Canorettis sind hauptsächlich im Bereich des halblegalen oder illegalen Unterhaltungsbetriebs bzw. der Verbreitung entsprechender Produkte tätig. Dazu gehören Drogen bzw. BTL, Glücksspiel und Pornographie. Durch den Zuzug der zahlreichen Medienkonzerne und von deren Mitarbeiter erreichten die Drogengeschäfte in Stuttgart und damit der Canorettis ein bisher unbekanntes Ausmaß.[4].
Ihren Pit Fighting-Geschäftszweig hat die Familie mittlerweile in eine kleine aber äußerst lukrative "Blutsport"-Industrie mit Profi-Gladiatoren samt den zugehörigen Promotern, Ausbildern und Buchmachern ausgebaut. Als legale Front für ihre Aktivitäten verwenden die Canorettis ihre engen Beziehungen zu Modeindustrie.
Die Canorettis unterhielten zumindest vor dem Crash mit der dortigen, in Familienbesitz befindlichen «La Trattoria» eine Dependance im «Einkaufsparadies» im brandenburgischen Wust, von wo aus sie die Aktivitäten der Osteuropäer (und der Asiaten) beobachten können. Außerdem besteht ein kleiner Vorposten in der Gegend von Freiburg im Trollkönigreich Schwarzwald, der sich hauptsächlich um die Schmuggelgeschäfte von und nach Frankreich in Zusammenarbeit mit dem Milieu Marseillais und den Ankauf von Telesma aus dem Schwarzwald von einheimischen Talisleggern und lokalen Banden kümmert.
Weiterhin investieren die Canorettis in großem Stil in die First-Class Hotel- und Freizeitanlagen in den süddeutschen Wintersportgebieten, die sie als Geldwaschanlage nutzen, und wo sie die Touristen mit den eher illegalen Freizeitangeboten versorgen.
Führung
Lange Zeit war Don Nicola das Oberhaupt der Familie, praktisch so lange, wie Don Lupo Gasperi die Gasperi-Familie im Rhein-Ruhr-Megaplex führte. Nicolas fünf Jahre jüngerer Bruder Pasquale stand ihm dabei als Consigliere zur Seite und übernahm zumindest temporär dessen Position, nachdem Nicola verstarb.
Für die Dependence im Osten der Allianz war seiner Zeit Don Michele Canoretti zuständig, der mit Luigi ebenfalls einen eigenen Consigliere an der Seite hatte.
Der wiederum - ungeachtet seiner Qualitäten als Unterhändler - eine entscheidende Schwachstelle beisteuerte, da Luigis Eheweib Sophia, die Managerin des «La Trattoria» gelegentlich etwas wirr im Kopf ist, und dann akut nymphomane Anwandlungen entwickelt... | |
Bugsy ...wenn man da - so wie ich - im richtigen Moment Wanze spielen kann, ist das der feuchte Traum eines jeden Paparazzo! |
Bugsy, Bugsy - die Begriffe Diskretion und Privatsphäre sind Dir wohl ebenso fremd, wie das schöne Wort Omertà, was? - Ich frag' mich ernsthaft, ob Du wohl Übung darin hast, mit Beton-Badelatschen in einem gefluteten brandenburgischen Tagebau zu Schwimmen... Weil, diese Begabung wirst Du vermutlich schon sehr bald dringend benötigen! | |
Vincente Teñora |
In der Trollrepublik Schwarzwald hielt in Freiburg Sottacapa Guilia La Brutta Madera eine Trollin für die Canorettis die Stellung, und die Fäden in Sachen Rotlichtgewerbe, Schutzgeld und Talislegging fest in der Hand. Sie wurde 2078 mitsamt ihrer Geschäftsstruktur von den Raubtrollen erledigt, die eine deutliche Nachricht an die Canorettis sendeten, sich fortan aus der Trollrepublik rauszuhalten.[5]
Beziehungen
Verbündete
Als Landsleute (schließlich sind sie ja alle Italiener) hatten die Canorettis immer ein besonders gutes Verhältnis zu den Gasperis und Don Lupo, mit dem sie gegen die osteuropäischen Familien in der ADL eine gemeinsame Front bildeten.
Die griechische Tsantidis-Familie in Karlsruhe und Badisch-Pfalz ist den Canorettis traditionell Rechenschaft schuldig, und dienen ihnen in ähnlicher Weise als Lehnsknechte, wie dies die gleichfalls griechischen Troudalis in Hessen-Nassau für die Gasperis taten.
Außerdem unterstehen den Canorettis eine ganze Reihe an Gangs in Württemberg. Die meisten Gangs haben ihren Sitz in oder bei Stuttgart. Zu den Gangs der Canorettis gehören unter anderen die Go-Gangs Stuttgart Chromeshards, Yellow Deers und Botnang-Samurais. Auch die Triade White Lions, die Teile des Stuttgarter Flusshafens kontrolliert, untersteht auch den Canorettis. | |
Ganglander |
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Die Gang Stammheim-Ring, die einen großen Teil der kriminellen Aktivitäten im Hochsicherheitsgefängnis Stammheim kontrollieren und ihren Turf in Stammheim haben, untersteht ebenfalls den Canorettis. | |
Knastvogel Bill |
Der Stuttgartere Ableger des Jihad X, der Jihad S, hat sich mittlerweile von diesem losgesagt und arbeitet nun für die Canorettis. Er versucht so die Ungläubigen zu bekehren und beherrscht gleichzeitig die muslimisch geprägten Teile Stuttgarts. | |
Mustafa |
Konkurrenten
Die Canorettis pflegen eine ausgeprägte Abneigung gegen die türkischen Grauen Wölfe, und machen keinen Hehl daraus, dass sie es als schweren Fehler betrachten, dass sich die Mafia mit diesen "wilden Tieren" eingelassen hat, und sie als Juniorpartner mit in der Alta Commissione sitzen. In Franken stoßen zudem die Reviere der Canorettis und der den Wölfen zuzurechnenden kroatischen Djorovics direkt aneinander, und die beiden Familien stehen sich dort faktisch mit gefletschten Zähnen und gezücktem Messer gegenüber.
Das Geschäft mit dem Wintersport-Tourismus und die Geldwäsche in den entsprechenden Skiresorts schafft einen weiteren Reibungspunkt mit dem Djorovic-Clan aus München, da dieser dasselbe Geschäftsmodell praktiziert, und speziell im Allgäu fest im Sattel sitzt. In den Anlagen um den Feldberg, Freudenstadt und Freiburg sind dagegen die Cannorettis mit ihren illegalen Dienstleistungen und Angeboten praktisch konkurrenzlos. - Dafür haben ihre umfangreichen Investitionen in die Touristikbranche die Mafiosi allerdings mit der Zenit AG in Konflikt gebracht.
Mit Marsmann, einem altgedienten Stuttgarter Schieber und dortigen Vorposten der Hamburger Likedeeler, besteht eine friedliche Koexistenz.
Koexistenz trifft es nicht ganz, da wir von La Familia immer wieder auf seine Talente als Schieber zurückgreifen und er auch gelegentlich auch immer wieder unsere Dienste in Anspruch nimmt, besonders wenn es um Geschäfte mit neuen Schiebern geht. Nicht zuletzt dank uns, wird er (für einen Ork) so gut wie nicht vom Sternschutz behelligt. | |
Suebian Mobstar |
Auch wenn die Canorettis die Unterwelt Stuttgarts dominieren, gibt es auch immer wieder diverse Gangs und andere Gruppen, die sich mehr oder weniger erfolgreich der Macht der Canorettis entziehen können, oder sich sogar offen mit diesen anlegen (und dies überleben). Zu diesen zählen unter anderem die Hell Centaurs, eine Gang aus Metamenschen, exotischen Metavarianten, Sapienten und Infizierten. | |
Rössle |
Feinde
Die «Raubtrolle», organisierte Autobahnräuber im Trollkönigreich Schwarzwald, stören in den letzten Jahren zunehmend die durch ihr Territorium verlaufenden Schmuggelrouten der Canorettis von und nach Frankreich. Daher ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis die Stuttgarter Mafiosi hier ein Exempel statuieren werden.
Mitglieder
Ehemalige Mitglieder
- Guilia La Brutta Madera
- Nicola Canoretti - Verstorben
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ a b Datapuls: ADL S.38
- ↑ Datapuls: ADL S.36
- ↑ a b Datapuls: ADL S.37
- ↑ Reiseführer in die deutschen Schatten S. 78
- ↑ Datapuls: ADL S.77
Index
Quellenbücher
- Datapuls: ADL 36-37, 38, 77
- Deutschland in den Schatten II ?
- Geisterkartelle 47-48
- Reiseführer in die deutschen Schatten 39
- Systemausfall ?
- Unterwelten 229-230, 237, 239, 247-248
Romane
Sonstige
- Gefangen im Paradies
- Mephisto Magazin 51 (Mai/Juni 2011) - "Wintermärchen" 38-39
Weblinks