Kantonesische Konföderation
Kantonesische Konföderation Überblick (Stand: 2064) [1] | |
Hauptstadt: Guangzhou | |
Staatsform: Republik | |
Einwohnerzahl: 220.230.000 | |
Ethnische Gruppen:
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Sprachen:
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Religiöse Zugehörigkeit:
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Währung: Nuyen | |
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Die Kanton Konföderation (engl. Canton Confederation) ist einer der vier größten und bedeutendsten chinesischen Nachfolgestaaten und hat unter ihnen die größte wirtschaftliche Macht. Die Hauptstadt des Landes ist Guangzhou in der Provinz Guangdong.
Geographie
Kanton liegt im Osten des asiatischen Kontinents. Der Pazifische Ozean erstreckt sich von der Ostseite des Landes bis in seinen südlichen Ausläufer. Die Konföderation ist Anrainer der pazifischen Randmeere, das Südchinesische Meer und das Ostchinesische Meer. Im Osten liegt der Küste vorgelagert der Inselstaat Taiwan, im Süden die Insel Hainan.
Im Südosten liegt direkt an der Küste und sonst vom Kanton eingeschlossen das unabhängige Hong Kong. Im Nordosten grenzt die Konföderation an die Chinesischen Küstenprovinzen, im Norden an das kommunistische Henan, im Nordwesten und Westen folgt dann Sichuan, im Südwesten schließlich Guangxi.
Gliederung
Die Konföderation ist in vier Provinzen geteilt: Hunan, Jiangxi, Fujian und Guangdong (Kanton), das dem Staatenbund seinen Namen gegeben hat.
Geschichte
Der Südosten Chinas war Anfang des Jahrhunderts die wirtschaftlich stärkste Region in der Volkrepublik. Die Provinzen der Region gründeten den Greater Canton Economic Development Council um ihr weiteres wirtschaftliches Wachstum zu koordinieren und ihre Anbindung an die internationalen Märkte auszubauen. Mit dem Council entstand eine Art Parallelregierung mit der stillschweigenden Duldung durch die Zentralregierung in Peking.[2]
Unabhängigkeit
2017 ging durch ein Erdbeben in Nordchina das überwiegend in der Bergkette Taihang Shan aufbewahrte nukleare Arsenal der Volksrepublik verloren. Der damit einhergehende Machtverlust der Zentralregierung war der Auslöser für den Zerfall des Landes. Die Provinzen des Economic Development Council, Guangdong, Fujian, Hunan, Jiangxi und Zhejiang, spalteten sich 2018 von der Volksrepublik ab und gründeten die Kanton Konföderation. Taiwan wurde ein Beitrittsangebot offeriert. Der Einfluss Chinesischen Nationalpartei war aber schwächer geworden und die damalige politische Führung des Landes lehnte das Angebot ab. Das führte zu Spannungen zwischen den Staaten, da die Konföderation Taiwan in der Tradition der Volksrepublik noch immer anspruch auf die Insel erhob. Da aber beide Seiten auf die engen Handelsbeziehungen angewiesen waren, arrangierte man sich. Die Nationalpartei begann indes nationalistische Policlubs in der Konföderation zu fördern, die eine Wiedervereinigung mit Taiwan zum Ziel hatten.[2]
Ende der 2020er kam es zu einem Grenzkonflikt zwischen der Konföderation und Guangxi. Der Konflikt trug dazu bei, dass Macao zu einem wichtigen Zentrum für Söldner wurde. Auch nach dem Ende der Auseinandersetzungen, erwies sich die Stadt als guter Ausgangspunkt für Söldneroperationen in den vielen Kriegsgebieten der chinesischen Nachfolgestaaten und Südostasiens.[3]
Nationalistenkrieg
2040 gewannen die Nationalisten in Taiwan die Wahl. Aber auch ihr jahrelanges Engagement in der Konföderation hatte sich ausgezahlt, denn zeitgleich gewannen auch die Ableger der Nationalpartei in den Kanton-Provinzen Zhejiang und Fujian die Wahlen. Nach ihrer Machtübernahme sagten sich die neuen Provinzialregierungen von der Konföderation los und schlossen sich Taiwan an. Die Konföderation war nicht bereit die Sezession hinzunehmen und erklärte Taiwan und den Provinzen den Krieg. Der sogenannte "Nationalistenkrieg" zwischen 2041 und 2044 wurde vorallem auf dem Territorium der beiden Provinzen geführt. Er kam beide Seiten teuer zu stehen kam, sowohl, was den Blutzoll als auch, was die materiellen und wirtschaftlichen Folgen angeht. Die Machtübernahme durch General Liang Hong in Sichuan 2044 zwang die Konföderation schließlich zu einem Waffenstillstandsabkommen mit Taiwan, um einem potentiellen Zweifrontenkrieg zu entgehen. Fujian, das die Konföderation etwa 2042 zurückerobert hat, wurde wieder in den Staatenbund eingegliedert. Dem Abkommen entsprechend verzichtete die Konföderation auf Zhejiang, konnte im Gegenzug dafür aber Reparationen erwarten und erkannte die Unabhängigkeit Taiwans an.[4] Der Krieg führte außerdem zu einem massiven Flüchtlingsstrom, wobei Hong Kong die Massen der Einwanderer als billige Arbeitskräfte zunächst nur zu gerne aufnahm.[5] Die Kanton Konföderation büßte durch den wirtschaftlichen Niedergang in Folge der enormen Kosten von Krieg und Wiederaufbau einen Großteil ihrer Macht in Südostasien ein, wobei das Machtvakuum durch die Kaiserliche Japanische Marine sehr schnell gefüllt wurde.[6]
Nachkriegsjahre
In der schwierigen Nachkriegszeit kam es 2045 zu einem Konflikt zwischen Wuxing und der Konföderation. Der Konzern unterhielt einige wichtige Dockanlagen auf dem Gebiet des Kantons und forderte für diese den Exterritorialitätsstatus, der ihm laut den Business Recognition Accords zustand. Innerhalb der Konföderation gab es aber Abneigung gegen Wuxing wegen der Rolle, die der Konzern bei Unabhängigkeit Hong Kongs gespielt hatte, weshalb man die Anerkennung des Status verweigerte. Wuxing forderte daraufhin den Konzerngerichtshof auf, seinen Anspruch auf alleinige Entscheidung über Exterritorialität durchzusetzen. Innerhalb von drei Monaten wurde die Konföderation durch wirtschaftliche Sabotageakte, etwa als Unfälle getarnte Hafenblockaden, Stromunterbrechungen oder Ausfälle der Nahrungsmittelversorgung lahmgelegt. Waffenlieferungen an die Nachbarstaaten führten derweil zu vermehrten Grenzkonflikten. Durch diese Krise stürzte das alte Regime und die neuen Machthaber gewährten Wuxing die gefordete Exterritorialität und darüberhinaus weitere Privilegien.[7] Der Vorfall ließ den Einfluss der Megakonzerne innerhalb der Konföderation weiter wachsen.
Zu einem offenen Konflikt mit Sichuan war es 2044 nicht gekommen. Auch nachdem das Land 2047 Guizhou annektierte und sich die Grenze mit der Konföderation dadurch beträchtlich verlängerte, kam es nicht zum Krieg.[6] Allerdings führten die Spannungen über die Jahre zu vielen Zusammenstößen und die Grenze zwischen Sichuan und Hunan wurde von Truppen der Konföderation schwer bewacht. 2057, als nach dem Tod des Großen Drachen Dunkelzahn ein Konflikt um die Münzen des Glücks entbrannte, stand Sichuan kurz vor einer Invasion der Konföderation. Auf Wirken des Großen Drachen Lung wurde diese aber im letzten Momente verhindert.[8]
Neuer Einfluss
Nachdem sich die Konföderation in den 2050ern wirtschaftlich erholen konnte, bot sich im Jahr des Kometen eine Gelegenheit wieder mehr Macht in der Region auszuüben. Durch die Ring of Fire-Katastrophe von 2061, die in Japan schwere Verheerungen angerichtet und den japanischen Kaiser das Leben gekostet hatte, zog sich die Kaiserliche Japanische Marine auf Befehl des neuen Kaisers aus verschiedenen angestammten Einflusssphären zurück, um beim Wiederaufbau des Landes zu helfen. Als verschiedene Parteien Anfang 2062 versuchten die Kontrolle über den Berg T'ai Shan zu übernehmen, schickte Kanton seine Kriegsschiffe, ungehindert von japanischen Kräften, nach Norden und begann eine Seeblockade der Küstenprovinz Shandong. Nur ein Eingreifen von Lung konnte eine weitere Eskalation verhindern. Die Konföderation zeigte auch im Südchinesischen Meer stärkere Präsenz. Auf das Gewässer, das bis dahin die Japaner dominiert hatten, erhob allerdings auch Vietnam Ansprüche, was zu Konflikten führte. So kam es 2062 zu einem Disput zwischen den beiden Staaten, sowie Wuxing und Shiawase. Wuxing hatte von der Konföderation das Recht zur Unterwasserexploration der Paracel-Inseln erhalten, wo sie Shiawase bei von Vietnam autorisierten Bergbauoperationen vorfanden. Die Interessen der Konzerne kollidierten und die Konföderation und Vietnam stellten sich auf die jeweils von ihnen protegierte Seite. Bis 2064 war dieser internationale Zwischenfall noch nicht beigelegt.
Im Jahre 2063 gab es außerdem wieder bewaffnete Grenzkonflikte mit dem benachbarten Guangxi Protectorat, das in Folge des Sturzes seiner Regierung im November 2059 zu Warlord-Gebieten zerfallen war. Dies Auseinandersetzungen verschafften - zusammen mit der insgesamt instabilen Situation in der südostasiatischen Kriegszone - den Söldnern aus Macao reichlich Arbeit.[9]
Politik
Die Kanton Konföderation - oder zumindest die Guangdong-Provinz - wurde 2059/60 von einem repressiven Militärregime beherrscht, unter dem die Medien staatlich gelenkt und zensiert waren, und Uniformen ebenso allgegenwärtig waren, wie Razzien, Kontrollpunkte der Armee und Propaganda. Fast alle Verbrechen waren mit der Todesstrafe bedroht, oder zumindest mit jahrzehntelanger Lagerhaft und Zwangsarbeit und statt Strafverfahren, die einem Minimum rechtsstaatlicher Standards genügten, gab es öffentliche Schauprozesse, bei denen das Urteil vorher feststand. Todesurteile wurden öffentlich in Sportstadien vollstreckt und die Hinrichtungen ebenso wie die Gerichtsverhandlungen im Staatsfernsehen übertragen. Unter anderem galt hier der bloße Versuch des illegalen Eindringens eines Deckers in ein Regierungssystem der örtlichen Matrix als "Matrix-Terrorismus" und damit als todeswürdiges Verbrechen. Shadowrunner - speziell ausländische - wurden dem entsprechend sehr schnell zu "Terroristen" gestempelt, und als solche von der Staatsmacht erbarmungslos gejagt. Naturgemäß existierte trotzdem zumindest in den größeren Städten ein - teilweise studentischer - Untergrund und eine zwangsläufig äußerst paranoide Schattengemeinschaft. Auch der Einfluss der Triaden beschränkt sich bei weitem nicht auf die kriminelle Unterwelt, und ist auf allen Ebenen von Wirtschaft und Gesellschaft mehr oder minder subtil zu spüren.
Defakto beherrschte die Militärregierung zu dem 2059 bei weitem nicht das komplette, offizielle Staatsgebiet: Macao, die Schwesterstadt Hongkongs am Mündungsdelta des Perlenflusses, gehört beispielsweise - im Gegensatz zur «Hong Kong Free Enterprise Zone» - zwar nominell zur Kanton Konföderation, aber die der Einfluss der Regierung in Guangzhou ist dort bestenfalls sehr begrenzt. Ebenso stehen Teile des Grenzgebietes zum Guangxi Protectorat nicht mehr unter der Kontrolle der Zentralregierung bzw. der Regierungstruppen, sondern sind Warlord Area und werden jeweils von lokalen Milizen, Bandenführern und Warlords regiert.
Nach der Beseitigung der Bedrohung, die die Abgründe und Mr. Zhu für die Chinesischen Nachfolgestaaten darstellten, ist es in der Kanton Konföderation respektive der Guangdong-Provinz wohl zu einem erneuten Regimewechsel oder zumindest zu einer Demokratisierung und der schrittweisen Lockerung der staatlichen Repression gekommen, so dass man 2064 nicht mehr von einer Militärdiktatur sprechen konnte. - Vielmehr genießen die einzelnen Provinzen eine derart große politische und wirtschaftliche Autonomie, dass es den Megakonzernen leicht gemacht wird, sie politisch gegeneinander auszuspielen, um im Gegenzug für Investitionen die für die betreffenden Konzerne günstigsten Bedingungen herauszuschlagen.
Militär
Marine
Die Marine verfügt unter anderem über Zerstörer der Soohong-Klasse. 2061 hatte Wuxing den Zuschlag für die Fertigstellung von sechs Zerstörern für die Kanton Konföderation erhalten.[10]
Widersprüche
Die Etablierung von Wuxings Exterritorialität wird im Shadows of Asia (S. 24) anders dargestellt als im Corporate Download (S. 10). Eine Intervention des Konzerngerichtshofs wird nicht erwähnt, anstatt dessen hat Wuxing erst mit Fujian entsprechende Vereinbarungen getroffen und hatte es dadurch leicht eine Ausweitung auf die gesamte Konföderation zu erwirken.
Quellenindex
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- Die 6. Welt S. 97 ?
Quellenangabe
Die Beschreibung der Kanton Konföderation im Absatz "Politik" basiert zum Teil auf den Schilderungen in "Rackers kleines Tagebuch" von Thomas Beck, die das Leben und die Shadowruns der jungen Runnerin und Waschbärschamanin Ruth "Racker" Redmond und ihrer Lebensgefährtin Sakura beschreiben und die man als pdf auf der Shadowrun-Fanseite "Desert Wars - Desert of Mind" in der Sektion Cyberlyrik, "Racker's kleines Tagebuch", unter "Triaden-Files" und "Lady of War-Files" herunterladen kann.
Der Text hier, im Shadowiki, ist komplett selbst formuliert und stellt keinen Angriff auf das Copyright des Autors dar.