Neo-Tokyo Metropolitan Police

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Neo-Tokyo Metropolitan Police
Überblick (Stand: ?)
Abkürzung: NTP / NTPD
Alternativbezeichnung: (警視庁, jap. Keishicho)
Typ: Polizeibehörde
Hauptsitz: Neo-Tokio, Japan

Die Neo-Tokyo Metropolitan Police (警視庁, jap. Keishicho, abgekürzt als NTP,[1] manchmal auch als NTPD bezeichnet[2]) ist die Polizeibehörde von Neo-Tokio.

Struktur

Trotz der enormen Konzernpräsenz in Neo-Tokio ist die Neo-Tokyo Metropolitan Police[3] eine staatliche Polizeiagentur. Ein Grund hierfür ist, dass man das ewige Geschachere um Kontrakte und Sabotageakte, wie sie in Nordamerika gang und gäbe sind, verhindern will. Aber vor allem ist es eine Frage des Stolzes. Die NTP gehört im Endeffekt den Bürgern, nicht einem Megakonzern.[3] Darauf ist die Stadt zu Recht stolz.[4] ebenso darauf, dass Neo-Tokio einer der sichersten Megaplexe der Sechsten welt ist, obwohl es so groß und unübersichtlich ist - das schreiben die Bürger der Arbeit der NTP zu.[3] Dass die Polizei, nicht zuletzt durch gesellschaftlichen Druck, auch härter arbeitet und weniger bestechlich ist als vergleichbare private Agenturen ist ebenfalls ein erwünschter und geschätzter Effekt.[5]

Die NTP ist dem Tenno, der Regierung von Neo-Tokio und dem japanischen Staat gegenüber sehr loyal.[3] Sie ist gut ausgestattet, hochmotiviert und für die meisten außer den extremstmöglichen Aufgaben gerüstet.[4] Aus der Tradition der Nachkriegsverfassung heraus ist die NTP militärisch organisiert, nutzt dieselben Ränge und Titel,[5] und wird zuweilen auch als City Defense Force bezeichnet, auch wenn der Name offiziell lange nicht mehr genutzt wird.[6]

Personell ist die NTP im Vergleich zur Größe des Neo-Tokio-Megaplexes sehr klein. Allerdings fangen die bestehenden Kooperationen mit Konzerngarden und anderen Regierungsagenturen (wie dem Militär in Yokohama) viel davon auf, ebenso die allgegenwärtigen Drohnen.[5] Auch sonst wird viel automatisiert: Interaktion mit Bürgern in Revieren erfolgt zunächst über AR; ein AR-Polizeibeamten-Konstrukt nimmt Erstanzeigen und Beschwerden auf und leitet sie an zuständige Beamten weiter.[7]

Die vielen Verbrechen, die die NTP täglich aufnimmt, generieren eine Fülle von Beweisen, und es gibt im NTP-Hauptquartier einfach nicht genug Platz für das alles. Daher hat die NTP einen alten Bunker zu einem großen Lager für Beweismaterial, das gerade nicht benötigt wird, umfunktioniert.[7]

Ausrüstung

Neben deutlich besserer Ausbildung als der typische Lone Star-Mietbulle ist das NTP auch deutlich besser ausgerüstet. Dank spendabler Megakonzerne kann sich die Polizei von Neo-Tokio über State-of-the-Art-Ausrüstung freuen.[3]

Ein wichtiger Aspekt der NTP ist, dass sie auch in der Sechsten Welt im Regelfall keine Feuerwaffen tragen. Stattdessen ist die Standardbewaffnung der NTP-Beamte ein modifizierter Tonfa, der Kontakte wie ein Taserschlagstock hat. Abseits davon verlässt die NTP sich vor allem auf die Konventionen der japanischen Gesellschaft und ihres Respekts vor Autoritätsfiguren.[2]

Gebäudesicherheit

Sicherheitsvorkehrungen in Einrichtungen der NTP sind meist vollautomatisiert und riggergesteuert, und setzen neben Kameras und Magschlössern vor allem auf Sicherheits-Schienendrohnen außen und im Gebäude, falls ein Einbruch stattfinden sollte. Sensoren in allen Zugängen scannen zudem jeden Eintretenden automatisch.[7]

Überwachung

Die NTP verlässt sich stark auf ein Netzwerk aus Sensoren und Drohnen.[6] Überwachung ist in Neo-Tokio omnipräsent. Fliegende Patrouillendrohnen verstärken ein komplexes CCTV-System, in dem beständig nach verdächtigen Anzeichen krimineller Aktivität gesucht wird. Die Drohnen scannen ständig nach SINs und suchen nach verdächtiger Aktivität.[4]

Viele der traditionellen Koban, kleiner "Polizei-Kioske" mit ein bis zwei Kontaktbeamten sind durch Drohnenstationen ersetzt worden. Außerdem unterhält das NTP eine starke Präsenz auf den Straßen Neo-Tokios, auf Motorrädern oder in Patrouillenwagen, und auch in den Zügen sind Beamte der NTP präsent.[6]

Kommunikation

Die NTP verfügt über ein state-of-the-art-Kommunikations- und Überachungssystem namnes PolNet, das im Endeffekt ihr privates Gitter ist. PolNet erlaubt der NTP, ihre Einsätze im urbanen Dschungel Neo-Tokios zu Koordinieren und den Riggern der Polizei, schnell, in Echtzeit, Situationen erkennen und einschätzen zu können, und darauf Antworten zu veranlassen. Die Polizeiwachen der NTP sind durch ihre vielen Drohnenstationen sehr distinkt gestaltet und ähneln durch aus- und einfliegende Drohnen eher einem Bienenstock. Es gibt eine solche große Station in jedem Bezirk, oft mehr als eine.[3]

Vorgehensweisen

Die NTP ist umfassend vernetzt. Drohnen prüfen SINs und markieren verdächtige Funde, oder Personen ohne ausgestrahlte SIN, und laden das ins Polizeinetzwerk.[4] Die NTP macht großen Gebrauch von ihren Überwachungsdrohnen für Verkehrskontrollen und Routinebefragungen, Beobachtung, und andere Routineaufgaben, was metamenschliche Beamte für wichigeres frei hält.[3] Komplexe Agentensysteme, überwacht und kommandiert von Sicherheitsriggern überprüfen verdächtig markierte Funde und gegebenefalls Unregelmäßigkeiten in Routineaktivitäten in Echtzeit und veranlassen eine angemessene Antwort.[4]

Patrouillen

Wenn ein Polizeirigger verdächtige Aktivität erkennt und diese nicht mit dem Aussenden einer Drohne abgedeckt werden kann, geht ein Ruf an die nächste Polizeipatrouille heraus. Diese arbeiten meist in Teams aus zwei Beamten und bewegen sich durch eine bestimmte Nachbarschaft, so dass eigentlich immer eine Patrouille in einem bis zwei Blocks Entfernung aktiv ist. Wenn die entsprechende Patrouille den Ruf beantwortet, ist die Standardprozedur, dass sich ihnen eine Polizeidrohne anschließt. Ihre Aufgabe ist sowohl eventuelle Unterstützung für die Polizei, als auch das Dokumentieren jeder Interaktion der Polizei mit Bürgern.[4]

Standardprozedur sind SIN-Prüfungen jeder angetroffenen und markierten Person, sowie Prüfung, ob für alles eventuell lizenzpflichtige aktuelle Lizenzen bestehen. Sie sind meist nicht konfrontativ und höflich und nicht auf einen Kampf aus, aber aufmerksam und mit guter Elektronik für ihre Aufgaben ausgestattet. Und sie können bei Bedarf jederzeit Verstärkung herbeirufen[8] - und die HTRs der NTP sind ein völlig anderes Kaliber als ihre Straßenbeamte.[5]

High Threat Response

Wenn eine Feuerwaffe benutzt wurde, eine vollautomatische Waffe zeigt, Beamte der NTP angreift, eine Explosion im Spiel ist, Kampfmagie verwendet wird oder es zivile Opfer gegeben hat, wird unverzüglich ein HTR gerufen.[8]

Anders als die gewöhnlichen Beamten operieren die Angehörigen der High Threat Response Squads der NTP unter der Maxime "Erst schießen, dann Überlebende Verhören". Verletzungen von Verdächtigen werden nicht behandelt, auch wenn Anbieter wie CrashCart nicht an der Arbeit gehindert werden.[8] Die HTRs der NTP operieren oft zusammen mit Ermittlern und anderen Beamten der NTP, insbesondere bei Aktionen gegen die organisierte Kriminalität, vor allem ausländischer Syndikate.[7]

Wo die Straßenbeamte ohne Feuerwaffen auskommen, sind die HTR-Teams der NTP das krasse Gegenteil. Sie sind mit dem besten an Ausrüstung, was zu haben ist, militärischer Panzerung und militärischen TacNets ausgestattet, und vielen Waffen und weiterer Ausrüstung.[5] Ein HTR der NTP wird von bewaffneten HTR-Drohnen begleitet, die meist als erste vor Ort sind.[8]

Umgang mit der Bevölkerung

Als staatliche Megaplexpolizei ist die Neo-Tokyo Metropolitan Police ein Anachronismus in der Sechsten Welt. Dennoch hat ihre Vorgehensweise vieles für sich.[2] Die NTP integriert sich tief in lokale Gemeinschaften,[3] reflektiert die Kultur der Gesellschaft perfekt. Polizisten der NTP gehören mit Sicherheit zu den höflichsten Gesetzeshütern überhaupt. Sie geben ihrem Gegenüber immer die Möglichkeit, das Gesicht zu wahren und sich zu stellen, anstatt, wie in Nordamerika und Europa sofort mit überwältigender Gewalt zuzugreifen. Verbrecher, die gestellt werden, lassen sich üblicherweise ohne Gegenwehr verhaften, und wenn beispielsweise bei einem Fall häuslicher Gewalt eingeschritten wird, wird mit dem Paar Tee getrunken und der Gewalttätige Part auf die Schwere des Vergehens hingewiesen. dann gehen die Polizisten und verlassen sich darauf, dass der Angeklagte sich kurz darauf selbstständig bei der Polizei stellt. Das funktioniert sogar meist.[2]

Lokale Polizeikommandeure haben viel Kontakt mit der lokalen Gemeinschaft, mit Priestern, Konzernbürgern und Konzernsicherheit, und lokalen Politikern und Beamten ebenso wie mit der Yakuza. Die NTP respektiert Exterritorialität von Megakonzernen, die Heiligkeit von Schreinen und Tempeln, und das Nawabari der lokalen Yakuza-gumi. Im austausch sind die lokalen Megakonzerne bereit, großzügig Gefangene und Verdächtige herauszurücken, Priester bieten sich als Mittler zu den Kami an oder bieten magische Unterstützung gegen erwachte Bedrohungen, und die Yakuza kooperiert beim Schnappen gewalttätiger Verbrecher, um ihr Gesicht zu wahren[3] und zusammen mit der Polizei ihrer Verpflichtung gegenüber den Bewohnern ihres Viertels, ihren Nachbarn, nachzukommen und sie zu beschützen.[9]

Natürlich funktioniert das nicht immer. Die NTP ist nicht perfekt. Wenn die Yakuza Krieg führt, fließt das Blut in Strömen auf den Straßen, ebenso, wenn mal wieder ein Konzernkonflikt eskaliert und es viele Attentate mit hoher Sichtbarkeit gibt.[3]

Ein Beispiel ist die Technomancerangst 2070, als NTP und Konzernkräfte gemeinsam nach potentiellen Technomancern suchten. Viele Verdächtige wurden verhaftet, wenige von ihnen wurden je wieder gesehen. Dies führte vor allem in Akihabara, Jinbocho und Ningyocho zu Protesten gegen die Regierung, und schnell zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der NTP und Konzernsicherheitskräften. Erst ein Wort des Tenno konnte die Situation beruhigen. Das war für die NTP sehr peinlich, zumal es zu einer de facto polizeifreien Zone in Kanda führte.[10]

In vielen solcher Fälle kann die NTP sich aber als Vermittler einbringen und versuchen, beide Seiten auszusöhnen. Auch wenn es nicht immer funktioniert, oft genug hat die NTP damit durchaus Erfolg.[3]

Megakonzern-Partner

Noch 2064 war es privaten Sicherheitsagenturen grundsätzlich verboten, außerhalb ihres exterritorialen Bereichs zu operieren. Auch das Führen von Feuerwaffen wurde ihnen in Japan erst Anfang der 2070er gestattet.[6] Doch die Megakonzerne allen voran die Japanokon, lobbyierten ausdauernd und hart dagegen, und nach und nach wurde das Verbot gelockert,[11] bis 2072 per kaiserlichem Beschluss MCTs Petrovski Security und ParaShield den Zuschlag bekamen, unterstützend für die NTP tätig zu werden.[12]

Hierbei werden Teams von Petrovski Security in die Einheiten der NTP integriert, aber ausdrücklich nicht in kommandierenden Rollen. Dafür unterstützt Mitsuhama das NTP mit modernen Fahrzeugen, Waffen und Drohnen Zudem übernimmt ParaShield die Critterbekämpfung und die Tierführungseinheiten.[12]

Probleme der NTP

Natürlich ist die NTP nicht ständig unfehlbar höflich und kooperativ. Wie jede Organisation hat auch sie ihre dunklen Seiten.[5]

Zuallererst ist die NTP rassistisch und sexistisch. Vielleicht nicht mehr als die japanische Gesellschaft im Schnitt, aber schon ausreichend stark ausgeprägt, dass es sich im Polizeialltag niederschlägt.[5]

Außerdem führt die Kooperation mit Yakuza und Megakonzernen dazu, dass immer wieder Vebrecher laufengelassen werden, sei es, weil der Konzern der NTP eine größere Ausrüstungsspende zukommen lässt, sei es, weil der Captain Dinner mit dem lokalen [Oyabun]] hatte. Gesichtswahrung und Bewahrung der Kooperation geht eben oft vor Gerechtigkeit. Das ist für Beamte der NTP natürlich frustrierend.[5]

Der Frust bricht sich irgendwann Bahn. Daher gibt es Geheimbünde von Cops, die solche Fälle jagen, in Eigenregie hinrichten, und das dann wie einen Yakuzaanschlag, oder die Tat eines Exsoldaten, der mit den Anforderungen ziviler Polizeiarbeit nicht klargekommen ist, aussehen lassen, oder eines Doppelagenten eines Konzerns oder Geheimdienstes. Dafür opfert sich dann ein Mitglied der Gruppe - oft der leitende Ermittler.[5]

Der Polizei ausweichen

Wen die NTP erst mal am Wickel hat, der kommt nicht so schnell davon.[8]

Patrouillen und Befragungen durch Drohnen kann man noch relativ gut umgehen, indem man sich rausredet oder versucht, die Beamten (oder den Rigger) zu überzeugen es läge nur ein Missverständnis vor. Wenn es nicht gerade um eine illegale Feuerwaffe oder ein gerade begangenes Verbrechen geht, kann man so meist Zeit schinden und muss sich zumindest nur einem einfachen SIN-Prüfung unterziehen.[4]

Einem HTR-Team zu entgehen ist deutlich schwerer. Selbst wer einer bewaffneten Auseinandersetzung initial entgehen kann, muss sich einer ausdauernden und gnadenlosen Verfolgung aussetzen. Jede gescannte SIN wird einer eindringlichen Prüfung unterzogen, die praktisch jede falsche SIN verbrennt. Die beste Chance ist, alle Aufzeichnungen, dagewesen zu sein zu löschen, und dann unbemerkt zu verschwinden. Angesichts der Tatsache, dass damit astrale Spuren ebenso gemeint sind wie Aufnahmen der Überwachungskameras, Sensordaten aus anderen Quellen, und eventuelle Augenzeugen, ist das allerdings leichter gesagt als getan.[8]


Endnoten

Quellenangabe

  1. Corporate Enclaves S. 118
  2. a b c d Vice S. 185
  3. a b c d e f g h i j k Corporate Enclaves S. 85
  4. a b c d e f g SRM Neo-Tokyo FAQ Version 1.0, S. 11
  5. a b c d e f g h i Vice S. 186
  6. a b c d Shadows of Asia S. 91
  7. a b c d Corporate Enclaves S. 111
  8. a b c d e f SRM Neo-Tokyo FAQ Version 1.0, S. 12
  9. Corporate Enclaves S. 109
  10. Corporate Enclaves S. 78
  11. Sixth World Almanac S. 124
  12. a b Corporate Guide S. 118

Widersprüche

Konflikt: CE S. 85 -- GC z.B. S. 6 -- SRM Neo-Tokyo FAQ Version 1.0, S.11
Während im Corporate Enclaves von der "Neo-Tokyo Metropolitan Police" (NTMP) gesprochen wird, heißt es im Ghost Cartels "Neo-Tokyo Police Department" (NTPD). SRM Neo-Tokyo FAQ nennt es NTMP. Die gegenwärtige Hauptstadtpolizei 警視庁 verwendet selbst die englische Bezeichung "Metropolitan Police Department" (MPD).

Index

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Missions

Deutsch Englisch


Weblinks