Jefmigovich Luschkow
Jefmigovich Luschkow * 2005 | |
Alias | Jefe |
Geschlecht | männlich |
Metatyp | Mensch |
Mutter | Serena Svetlana Luschkow |
Vater | Anatol Illiuschin Luschkow |
Nationalität | weißrussisch |
Zugehörigkeit | «Bjelnsie Ruku» |
Tätigkeit | Gang-Veteran / Wirt |
Jefmigovich "Jeve" Luschkow ist ein Veteran der russischstämmigen Harburger Hackergang der «Bjelnsie Ruku» und der Wirt des Café Zeeland-Deich.
Biographie
Kindheit
Luschkow ist gebürtiger Weissrusse der mit seinen Eltern 2005 im Rahmen der ersten Flüchtlingswelle während der Osteuropäischen Grenzkriege zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Alter von gerade drei Monaten ins Venedig des Nordens nach Hamburg gespühlt wurde. Sein Vater war lange von den immer spärlicheren Sozialleistungen der damaligen BRD abhängig, und hatte nur gelegentlich (halb)legale Jobs am Fischmarkt oder als Hilfskraft auf dem Bau, ehe er zu einem der ersten Kleinunternehmer wurde, die sich ihre Brötchen in der Hansestadt an den Pedalen eines Tretboot-Wassertaxis - einer sogenannten "Russenrikscha" - verdiente. Um das Haushaltsgeld aufzubessern ließ sich seine Mutter darauf ein, in einem Hausfrauen-Puff anzuschaffen, was die Beziehung von Jefmigovichs Eltern zerrüttete, da der Vater es nicht ertrug, seine Frau mit anderen Männern zu teilen - auch wenn sie ihm wieder und wieder versicherte, dass sie Gefühle nur für ihn empfand.
Kriminelle Karriere
Der Junge entfloh den zunehmend ungemütlicheren Familienverhältnissen (er hatte in Hamburg zwei kleine Geschwister - Brüder - bekommen), und verbrachte seine Freizeit bevorzugt in den damals boomenden Internet- und Telecafés. Als er 13 war, war der - sparsam bemessene - Computerunterricht so ziemlich das einzige, was ihn in der Schule interessierte, und er fing an, sich mit dem Cracken von kopiergeschützter Spielesoftware, dem Verteilen von Raubkopien und ähnlichem zu befassen. Bald schon schrieb er eigene Viren, und hackte den Schulcomputer, um Prüfungsfragen vor der Hauptschul-Abschlussprüfung zukennen. Während er sich mittels eines Einbruchs in den Rechner des Kreiswehr-Ersatzamtes um den Wehrdienst bei der Bundeswehr drückte, wurde er einer der Pioniere auf dem Gebiet der Schutzgelderpressung im virtuellen Raum des Internets. Praktisch zwangsläufig kam er bei seinen zunehmend professionellen kriminellen Aktivitäten mit der Russenmafia in Kontakt, bis er irgendwann erwischt wurde. Als '29 der Crash zuschlug, saß er gerade in Santa-Fu ein, und wurde vorzeitig entlassen, um sich am Kampf gegen den Virus zu beteiligen. In wie weit er tatsächlich so, wie die Mitglieder des Chaos Computer Clubs aktiv gegen den Virus kämpfte, ist nicht bekannt, aber er war jedenfalls opportunistisch genug, um sich nicht wie die "Sechs von Altona" im Kampf zu opfern. Entsprechend seinem Naturell (er hatte für die postulierte Hacker-Ethik nur Spott und Hohn übrig) schloss er sich nach dem Crash auch nicht den entstehenden Schockwellenreitern an, sondern bildete mit anderen russisch-stämmigen Hackern eine der ersten Gangs, die vornehmlich in der neuen Matrix aktiv waren - den Vorläufer der «Bjelnsie Ruku». Damals erhielt er auch den Beinahmen Jefe - das lateinamerikanische Äquivalent für Capo - den er nie wieder loswurde. Ob es stimmt, dass er einen Mord verübte, um sich ein Exemplar des ersten, von Fuchi - respektive Matrix Systems - auf den Markt gebrachten Cyberdecks "Portal" zu verschaffen, ist ungewiss, aber die nötige Rücksichtslosigeit dazu besaß er ganz gewiss...
Während des vom Organisierten Verbrechen inszenierten großen Aufstands auf der Gefängnisinsel Wilhelmsburg 2037 saß der ebenso fähige wie kriminelle russische Decker gerade wiedereinmal wegen diverser Matrixverbrechen - namentlich Identitätsdiebstahl, Matrixkreditbetrug und den Verkauf gehackter Super-User-Accounts für die Hard-Facts-News-Cafes der DeMeKo - dort ein. Wie er es geschafft hat, ist ungewiss, aber er gehörte jedenfalls zu jenen Häftlingen, die die Revolte nicht nur überlebten, sondern auch entkamen. Er arbeitete in der Folge für die Gargari-Organizatsya, innerhalb derer er jedoch nie die Chance erhielt, wirklich aufzusteigen, obwohl der Elf Pjotr Gargari ebenso ein Weißrusse war, wie er selbst. - Dem entsprechend begrüßte er die Veränderungen der Unterwelt der Allianz nach dessen Verhaftung, und war in der Folge für die Korsakows tätig, für die er vornehmlich Geldwäsche über zahllose Onlinekonten betrieb, und gelegentlich virtuelle Geldraub-Aktionen durchzog, um der Familie kurzfristig Betriebskapital zur Finanzierung anderer Operationen zu beschaffen. Gleichzeitig stand er damals an der Spitze seiner eigenen Deckergang, die sich in der Tradition der Mafia "Schwarze Hand" - «Bjelnsie Ruku» - nannte.
Ende eines Vory-Deckers
Kurz vor dem Crash 2.0 rannte er im Herbst 2064 dann allerdings in ein Psychotropes Schwarzes ICE. Er überlebte, aber die Folge war, dass er eine unüberwindliche Phobie vor der Matrix entwickelte, vor allem vor der Virtuellen Realität, aber selbst Geräte zur AR-Wahrnehmung, wie sie nach dem 2. Crash erstaunlich rasch auf den Markt kamen, konnte er sich kaum noch überwinden zu benutzen. Selbstverständlich war damit seine Rolle als Anführer der «Bjelnsie Ruku» ausgespielt. Das Zwergenpärchen, das heute an der Spitze der Gang steht, war allerdings noch von ihm selber ausgebildet worden, und er genoss - auch wenn er selber nicht mehr Decken respektive Hacken konnte - noch immer die Wertschätzung von Ilja und Greorgij. So kam es, dass er sich von nun an um das Home der Gang in Winsen/Luhe kümmerte, statt wie andere ausgebrannte Gestalten in Harburg im Sumpf von Wildost zu enden. Als Wirt des Gang-eigenen Hackercafés hat er eine Aufgabe, und obwohl es den meisten der russischen Jung-Hacker an Geduld mangelt, erfreuen sich seine ausschweifenden Kriegserzählungen von seiner langen kriminellen Matrix-Karriere unter den Kids erheblicher Beliebtheit.
Immerhin hat unser Jefe ja noch det olle Internet miterlebt, den ersten Crash 20-noch-was und die alte Matrix von Anfang an... fast so, wie diesa FastJack! - Da hat der alte Mann schon 'ne vadammte Menge zu erzählen, wa? - Da sin' Sachen bei, die sin' so lange her, det es schon fast nich' mehr wahr is'! | |
Balto da Hack-Dog |
Aussehen
Jefmigovich Luschkow ist mittlerweile - 2071 - 66 Jahre alt, wirkt aber eher älter. Er ist schlank um nicht zu sagen mager, und hat geschickte, langfingrige schmale Hände auf denen sich erste Altersflecken zeigen. Seine graublonden Haare trägt er nackenlang, und ansonsten hüllt er sich meist in einen Parka aus Rote Armee-Beständen, wie er auch zum typischen Outfit der einfachen Ganger der Schwarzen Hand gehört. An dem Parka finden sich immer eine Reihe von Buttons, wie man das von Neo-As kennt, wobei neben der "Schwarzen Hand" und verschiedenen Smileys auch ein Roter Stern - und als Provokation für die russischen Nationalisten unter den Vory-Leuten - eine weißrussische Flagge vertreten sind. Den Mantel und den altmodischen Norwegerpulover, den er darunter trägt, legt er auch in seinem Matrix-Café nicht ab, da er permanent das Gefühl hat, zu frieren. Er hat sich irgendwann zu Beginn seiner Gang- und Unterweltlaufbahn schwarze, pupillenlose Cyberaugen einsetzen lassen, und eine Reihe von drei vertikal unter einander angeordneten Datenbuchsen an der linken Schläfe erinnert noch an seine Zeit als aktiver Unterwelt-Decker.