Yokohama

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Yokohama
(Neo-Tokio[1])
Überblick (Stand:2072)

Flagge Yokohama, Kanagawa.png


Koordinaten:
35°26' N, 139°38' O (GM), (OSM)

Yokohama (jap. 横浜) ist Japans zweitgrößte Stadt und Teil des Großraum Neo-Tokio. Die Hafenstadt, die durch die Ring of Fire-Katastrophe von 2061 stark zerstört wurde, leidet bis heute unter den Folgen, die durch einen schleppenden Wiederaufbau bisher nur teilweise beseitigt wurden.

Geschichte

Bis zum 27. Oktober 2061 war Yokohama eine florierende japanische Metropole und eine wichtige Industriestadt, in der sich diverse wertvolle Aktiva der Japanokons befanden.[2]

Dann wurde die Stadt durch die Ring of Fire-Katastrophe von einem Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert - das lange befürchtete "Gojira"-Beben.[2] Die Zerstörung der Industrieanlagen und zahlreiche, in Folge des Bebens ausgelaufene Chemikalientanks verseuchten große Teile der Stadt und führten zu tagelangen Großbränden.[1] Mehr als fünftausend Menschen waren der Katastrophe zum Opfer gefallen, und auch die Kaiserlich Japanischen Marines, die man so rasch wie möglich aus San Francisco und den Phillipinen abzog, um Yokohama zu helfen, konnten nicht mehr viel retten.[3] Yokohama lag in Trümmern, und die vom Nationalrat versprochenen Hilfsmaßnahmen kamen nur langsam in Gang.[1]

Dass der junge Tenno Yasuhito die Shinto-Priesterschaft mit dem Wiederaufbau beauftragte, half auch nicht. Durch die jahrzehntelange Verpestung, den starken Grad der Urbanisierung und die vielen Chemieunglücke nach dem Beben waren die Kami Yokohamas außer sich, viele von ihnen toxisch geworden.[1]

2063 brachte der junge Kaiser Yasuhito Yokohama mit dem Versprechen auf Wiederaufbau dazu, sich der Präfektur Neo-Tokio anzuschließen.[4] Tatsächlich machte der Wiederaufbau aber seitdem nur schleppende Fortschritte. Die Shinto-Priesterschaft ist mit dem Ausmaß der Verwüstung und den wütenden Kami überfordert, und die Japanokons behindern ausländische Konzerne, die anfangs wesentliche Teile der Staatsaufträge erhielten.[1] Wiederholte Rückschläge der ausländischen Kontraktoren werden gerne der Sabotage durch die Japanokons angelastet.[5]

In den 2070ern häuften sich die Probleme. Immer wieder kam es zu Hungeraufständen in Yokohama. So musste 2071 ein Mob aufgelöst werden, der, aufgestachelt von einem Bericht in "Tokyo Metro Talk" auf Channel 6 (betrieben von Horizons Hisato-Turner Broadcasting) über Misshandlung von Metamenschen durch Angehörige des kaiserlichen Militärs, Rache nehmen wollte, was zu 10 toten und der Verhaftung von sechs Mitarbeitern des Senders führte, deren "hetzerischer Verleumdung" die Schuld an den Unruhen gegeben wurde.[6]

2072 kam es zu den größten Aufständen bislang.[7] Sie wurden weitgehend aus den internationalen Medien herausgehalten, und waren weitgehend unblutig, aber doch ein Schock für Japans Bürokratie. Sie begannen, als Gerüchte in Umlauf kamen, dass in den staatlichen Hilfsagenturen Nahrung zurückgehalten und gehortet wird, was zu spontaner Mob-Bildung führte und zu Überfällen auf einige dieser Stationen mit dem Ziel, die gehorteten Vorräte zu plündern. Über 20 Personen mussten, nachdem die Neo-Tokyo Metropolitan Police die Masse auseinandergetrieben hatte, in Krankenhäusern wegen erlittenen Verletzungen behandelt werden.[8]

Die Aufstände machten klar, dass die Shinto-Priesterschaft beim Wiederaufbau Yokohamas gescheitert ist. Mitsuhama Computer Technologies nutzt diese Erkenntnis, um sich aggressiv für einen Wiederaufbauvertrag ins Gespräch zu bringen, mit der nicht ironiefreien Begründung, man wisse viel über toxische Zonen aus der Zeit des Konzern in Tsimshian.[8] Tenno Yasuhito werden die Pannen und Rückschläge in Yokohama zudem zunehmend als persönliches Versagen angelastet, insbesondere von Gegnern seines Reformkurses.[9]

Wirtschaft

Wichtigster Wirtschaftsfaktor Yokohamas ist noch immer der Hafen, der nicht nur nach wie vor ein wichtiger Seehafen Japans ist,[1] sondern auch einer der wichtigsten Marinestützpunkte des Kaiserreichs. Eine der Trägergruppen Japans um die MF Akihito ist hier stationiert.[10]

Allerdings haben verschiedene Japanokons in Odaiba alternative Hafenanlagen aufgebaut, die sich inzwischen bis direkt vor Yokohama erstrecken,[9] und die der gefallenen Stadt den Rang als primären Handelshafen der Tokyo Bay abgelaufen haben, da sie nicht direkt neben einer toxisch verseuchten Zone liegen. Die wiederaufgebauten Hafenterminals und die anderen Hafenanlagen werden inzwischen zu großen Teilen von den Chinesen der örtlichen Chinatown, Yokogawa Chukagai, gemanaged.[1]

Konzerne

Der Double-A-Japanokon Yakashima Technologies hat seinen Hauptsitz in Yokohama.[11] Die koreanische Eastern Tiger Corporation spielt eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau Yokohamas, das sich noch längst nicht von den Folgen der Erdbeben im Jahr des Kometen erholt hat, da die Hafenstadt von den großen Triple-A-Japanokons vernachlässigt und von den Kami gemieden wird.[7]

Stadtbild

Nirgendwo in Neo-Tokyo ist man den glitzernden Wolkenkratzern und hypermodernen Leben so fern wie in Yokohama.[12] Große Teile Yokohamas sind praktisch ein Slum, und werden von Barackensiedlungen, Trümmerbrachen und verseuchten, ausgebrannten Industrieruinen dominiert.[1] Auch acht Jahre nach der Zerstörung leben viele Einwohner in Ruinen oder notdürftig reparierten Behausungen, oder in zu Shantytowns degenerierten Notlagern aus einfachsten Hütten. Die Versorgungssituation ist katastrophal, nicht einmal Zugang zu sauberem Wasser und eine Abwasserversorgung sind garantiert,[8] und die Arbeitslosigkeit ist hoch, da viele der alten Industriejobs in den anderswo wiederaufgebauten Fabriken inzwischen von Drohnen übernommen werden.[13]

Demographie

Bis auf die Soldaten der Japanischen Streitkräfte sind alle menschlichen Japaner, die es sich leisten können, aus Yokohama weggezogen. Statt ihnen haben sich viele aus Yomi befreite Metamenschen und Ausländer hier niedergelassen.[14] Die größten Gruppen sind Chinesen, Russen, und Filipinos.[1]

Auch amazonische Nisei|Nisei machen einen größeren Teil der lokalen Bevölkerung aus. sie zeichnen sich durch eine deutlich andere Kultur aus, wie bunte Kleidung, amazonische Kunst, und haben ihre eigenen Kulturzentren und eine Reihe von Restaurants mit amazonischer Küche. Zudem sind sie die wichtigste Quelle für BADs und andere exotischere Drogen in Neo-Tokyo.[15]

Spannungen zwischen den Bewohnern Yokohamas und den hier stationierten Soldaten sind nicht unüblich. Viele der Imperial Marines führen Gewohnheiten aus San Francisco fort und dringen regelmäßig brutal und schwerbewaffnet in die Wohngebiete Yokohamas vor, um einen Anteil an den von der Regierung verteilten Hilfsgütern einzukassieren. Eine Zeitlang nahmen die Metamenschen und Gaijin das hin, aber seit 2072 versorgen sie sich über die Triaden mit Waffen, was die Brutalität deutlich weniger einseitig gemacht hat.[14]

Unterwelt

Die Unterwelt Yokohamas wird - wie es in Neo-Tokio die Regel ist - von der Yakuza beherrscht,[16] die aber hier nicht ohne Herausforderer ist. Sowohl Triaden als auch Vory v Zakone sind in Yokohama aktiv.[17]

Syndikate

In Yokohama herrscht seit 2058 die für japanischen Verhältnisse äußerst gewalttätige Kodachi-gumi.[16] Auch die amazonisch-stämmigen Komata-kai sind in Yokohama aktiv, wo sie ihren Lehsnherren, den Mita-gumi, als wesentliche Aktivposten dienen[15] und deren Aktivitäten in Yokohama erheblich verstärken.[18] Bemerkenswert sind auch die rein metamenschlichen Inagawa-kai, die sich von den Kodachi-gumi abgespalten und dem Wanibushi-rengo angeschlossen haben.[17]

Mit dem Zuzug der vielen Ausländer haben allerdings auch fremdländische Syndikate Einzug gehalten, die mit der Yakuza um die Schwarzmärkte und anderen kriminellen Geschäftszweige konkurrieren. Bemerkenswert sind hier die die Triaden der Sea-Tou[17] und Red Dragons,[19] und die der Vory v Zakone zuzurechnenden Bratva. Die Boryokudan - eine Verbrecherbande, die sich selbst als aufstrebendes Yakuza-gumi sieht, obwohl sie offiziell nicht als solche anerkannt wird - versucht zudem, sich mit Raubüberfällen und Erpressung eine Nische im Unterweltgefüge Yokohamas zu schaffen, und gleichzeitig mit ihrer Terrorkampagne das Kodachi-gumi schlecht aussehen zu lassen.[20]

Schatten

Yokohama ist der Schatten-Hotspot von Neo-Tokyo. Viele lokale Shadowrunner haben hier ihre Behausungen, Safehouses, Verstecke und Kontakte. Die schäbigen Mietskasernen und Hotels sehen einen regen Verkehr an Shadowrunnern, und es herrscht in der Szene eine Art Omerta; man spricht nicht über diese Gäste und Aktivitäten, vor allem nicht mit Außenseitern.[21]

Gangs und Kleinkriminalität

Viele der größeren Gangs und Bosozuku werden von der Yakuza, insbesondere der Kodachi-gumi, kontrolliert. Tatsächlich sind die meisten lokalen Gangbosse Kobun der Kodachi-gumi.[22] Neben Schmuggel und Schwarzmarkthandel und der Erpressung der ortsansässigen Geschäftsleute gehören die Ausbeutung von SINlosen und illegalen Einwanderern in Sweatshops und von jugendlichen Ausreißern in der Zwangsprostitution sowie blutige Grubenkämpfe und das damit verbundene Glücksspiel/Wettgeschäft zu den Haupterwerbszweigen dieser Syndikate.[17]

Locations

Endnoten

Quellenangabe

Index

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Weblinks