Brandenburg

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Brandenburg
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Wappen Brandenburg.png

Hauptstadt: Brandenburg
Regierungssitz: Cottbus

Brandenburg ist ein Allianzland der ADL.

Geographie

Landschaft

Brandenburg besteht zu einem Großteil aus flachen, ländlichen und in den beginnenden 2070ern nur dünn besiedelten Regionen. Obwohl in weiten Teilen von Landwirtschaft geprägt, ist diese wegen der mageren, teilweise sehr sandigen Böden vielerorts nicht all zu ertragreich, und damit für die großen Agrarkonzerne nicht interessant. In den weiten, zum Teil nahezu unbewohnten Gebieten breiten sich verfilzte, teilweise knochentrockene Kiefernwälder unkontrolliert aus, was jeden Sommer den Nährboden für verheerende Waldbrände liefert und den riesigen Rotten agressiver Wildschweine zudem einen Rückzugsraum verschafft, wo sie sich ungehindert vermehren können. Speziell im Havelland spielt aber der Obstanbau auch in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts eine wichtige Rolle, und auch Spargel wird in der Uckermark noch in größerem Umfang angebaut. Unglücklicher Weise sind ausgerechnet einige der besseren Ackerböden durch außer Kontrolle geratene Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen oder durch undichte Mülldeponien aus DDR-Zeiten, aus denen Giftstoffe in Boden und Grundwasser sickern, unbrauchbar geworden.

Die höchsten Erhebungen Brandenburgs bilden den Hohe Fläming, der sich in anderen, höher gelegenen Allianzländern allerdings kaum als Mittelgebirge qualifizieren würde. - In einem hilflosen Versuch, einen Ausgleich für den offenkundigen Mangel an landschaftlichen Besonderheiten zu finden, warben die Brandenburgischen Tourismusbehörden deshalb noch in den 2060er Jahren mit der Bezeichnung "Alleenreichstes Land der ADL".

Der Oderbruch im äußersten Osten Brandenburgs bildet - auch wegen der Zerstörung der Deiche, die als Abwehrmaßnahme gegen die Russen während der Eurokriege zwischen 2031 und 2033 durchstochen wurden - alljährlich im Frühjahr ein einziges, großes Überschwemmungsgebiet. Der jahrzehntelange Braunkohletagebau, der spätestens mit der Montankrise zu Beginn des neuen Jahrtausends ebenso endgültig sein Ende fand, wie der Steinkohlebergbau an Ruhr und Saar, hat Brandenburg außerdem diverse künstliche Krater beschert, die mehrheitlich vollgelaufen sind, und z. T. als Badegewässer genutzt werden. Gerüchte von Süßwasserseeschlangen in einem oder mehreren dieser künstlichen Mare können getrost als Phantastereien von Paranoikern vom Schlage eines "Panic!" abgetan werden. Der Spreewald im Einzugsbereich Berlins schließlich ist ein einziges, großes Feucht- und Naturschutzgebiet, das von zahllosen Kanälen durchzogen, für sanften Tourismus genutzt und von seinen Bewohnern, der sich dort selbst verwaltenden sorbischen Minderheit, mittels Naturmagie beschützt und erhalten wird.

Geschichte

Nach der Wiederherstellung der ostdeutschen Bundesländer im Zuge der Deutschen Wiedervereinigung gehörte Brandenburg von Anfang an zu den strukturschwachen unter den Neuen Ländern. Ein Versuch, per Volksentscheid die damaligen Bundesländer Berlin und Brandenburg zu vereinen scheiterte an der Ablehnung sowohl der Brandenburger als auch der Berliner. In der Folge klaffte die Schere der Wohlstandsentwicklung zwischen dem ländlichen Brandenburg und der neuen, alten Bundeshauptstadt Berlin immer weiter auseinander. Die Ereignisse seit der Jahrtausendwende, beginnend mit den Osteuropäischen Grenzkriegen 2005 und den durch sie ausgelösten Flüchtlingswellen, dem Umzug von Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat von Berlin nach Hannover im Jahre 2022 und der Ausbruch der Eurokriege am 19. Mai 2031 haben nichts dazu beigetragen, die Situation in irgendeiner Weise zu verbessern. Große Teile Brandenburgs wurden während des Abwehrkampfes gegen die russische Rote Armee, deren Panzerkeile Berlin im Norden umgingen, zu Schlachtfeldern, die Grenzstadt Frankfurt an der Oder wurde erst evakuiert und dann von den Verteidigern bewußt geopfert, und die absichtliche Zerstörung der Oderdeiche hat die Folgen der alljährlichen Oderhochwässer seither massiv verschlimmert. Nach dem Ende der ersten Phase der Eurokriege 2033 ging der Wiederaufbau hier bestenfalls schleppend voran, da es an Geld fehlte, der Verlust Potsdams an Berlin, der Bau der zweiten Berliner Mauer und schließlich die Ausrufung des Status F in Berlin 2039, waren dann soetwas wie ein wirtschaftlicher Todesstoß für die Brandenburger. Nach der Gründung der ADL am 8. Mai 2045 war und blieb Brandenburg das vermutlich ärmste unter allen Allianzländern.

Die Beendigung des «Status F» und damit der Anarchie in einem Großteil Berlins durch die Konzerne und die Scharen von Konzernbürgern, die in der Folge seit 2055 regelmäßig als Wochenendausflügler und Shoppingtouristen nach Brandenburg strömen, haben lediglich kleinen Ecken des Allianzlandes zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verholfen: Namentlich der Spreewald, das künstliche Urlaubsparadies des in Brandenburg gelegenen zweiten deutschen Centerparks und das Städchen Wust mit der riesigen Mall des «Einkaufsparadieses» profitieren von den Berlinern, während der Rest Brandenburgs weitgehend vergessen wurde. - In Folge dessen hat sich hier durch den Crash 2.0, der in den unterentwickelten Gegenden auch nicht mehr viel Schaden anrichten konnte, kaum etwas verändert. Brandenburg ist deshalb 2072 einerseits nach wie vor ein Opfer massiver Landflucht und Abwanderung in die angrenzenden Allianzländer wie auch ins seit dem Ende des Bürgerkriegs wieder aufstrebende Polen mit seinem hohen Bedarf an Arbeitskräften und andererseits eine wahre Brutstätte für extremistisches Gedankengut von ganz links bis ganz rechts, das bei den desillusionierten Brandenburgern häufig auf fruchtbaren Boden fällt.

Politik

Die brandenburgischen Landesregierungen sind wegen der weitgehend fehlenden Industrie und der in Folge dessen geringen Steuereinnahmen und der immensen Arbeitslosigkeit meist mehr oder minder handlungsunfähig. Zudem stürzten im Lauf der Jahrzehnte mehrere hiesige Regierungen über Korruptionsskandale oder in Folge von persönlichen Affären ihrer Landesminister, wobei die sog. «Staatstheateraffäre» um die Geldwäsche der russischen Berliner Mafiafamilie der Karewitschs im staatseigenen Spielcasino nur eine von vielen war. - Daß die offen faschistische PNE hier auf 7,2% der Wählerstimmen kam, passt da ebenso ins Bild, wie die Wahlerfolge der nationalistischen DNP, die gegenüber den Polen gerne immer mal wieder die "Schlesienfrage" thematisiert, um die Stimmen der Brandenburger für sich zu gewinnen.

Landeshauptstadt und Regierungssitz

Während die Stadt Brandenburg seit einem Volksentscheid in Folge der medialen "Brandenburg für Brandenburg"-Kampagne Landeshauptstadt ist, ist das wesentlich größere Cottbus der brandenburgische Regierungssitz.

Wirtschaft

Brandenburg leidet generell unter einem gravierenden Mangel an Industrie. Unglücklicher Weise hat sich an dieser Situation, auch nach der Machtübernahme der Megakonzerne in Berlin praktisch nichts geändert, da die verantwortlichen Execs lieber dort investierten, und das Umland weitgehend ignorierten. - In Folge dessen fehlen natürlich Steuereinnahmen, was es der Landesregierung wiederum unmöglich macht, Geld in die Infrastruktur zu stecken, um Investitionen anzulocken. - Selbst dort, wo noch im ausgehenden 20. Jahrhundert große Gewerbeparks entstanden sind, findet man in den beginnenden 2070ern eher Investitionsruinen, vereinzelte Gebrauchtwagenhändler und Aldi-Real-Märkte, als Produktionsbetriebe. Die wenigen Industriebetriebe, die sich tatsächlich angesiedelt haben, bilden mehr oder weniger Inseln in der ansonsten vielfach verlassenen Landschaft: Hierzu gehören etwa ein Werk von Zeiss-Audiotek in Ratenow, das hochwertige Fahrzeugsensoren herstellt, ein Kunstfleisch-Zuchtbetrieb der ModernFood GmbH, einer 100%igen AG Chemie-Tochter bei Jüterborg im Fläming oder auch die Duko-Möbelwerke, die sich um die Lebensqualität der Metamenschen verdient gemacht haben, in dem sie auf Zwergen- und Trollmaße zugeschnittenes Mobilar fertigen. Auch eine übelbeleumundete Chemiefabrik, von der Gerüchte wissen wollen, daß sie angeblich chemische und biologische Kampfstoffe für Abnehmer in Afrika und Südostasien produzieren würde, versteckt sich im ländlichen Brandenburg.

Im Havelland hat dagegen die Nestor - dem Agar- und Lebensmittelmulti aus der CAS - zuzurechnende Ribbeck Fruit Company ihre kilometerlangen Gewächshäuser stehen, in denen ihre hybriden, transgenen Äpfel und Birnen mit Drohnenunterstützung praktisch vollautomatisiert gezogen, zur Reife gebracht und geerntet werden.

Tourismus gibt es daneben auch noch, in Brandenburg: So befindet sich bei Wust mit dem «Einkaufsparadies» die vielleicht größte Mall der gesamten ADL, und sorgt durch die Euros, die die Shoppingtouristen täglich hier lassen, dafür, daß das Örtchen sich einer Arbeitslosigkeit nahe Null erfreut und damit eine bemerkenswerte Ausnahme in der strukturschwachen Region bildet. Die «Centerparks GmbH für Schönen Urlaub» hat gleichfalls eines ihrer künstlichen Urlaubsparadiese in die brandenburgische Landschaft gebaut, wo es wegen der Steuergelder, die ins lokale Stadtsäckel fließen, wesentlich weniger umstritten ist, als sein Gegenstück am Bodensee im südlichen Württemberg. Im Spreewald lebt man gleichfalls vom Tourismus - und der Produktion natürlicher Nahrungsmittel und Bio-Produkte (einschließlich der berühmten Spreewald-Gurken) für zahlungskräftige Abnehmer - wobei man hier allerdings in Zusammenarbeit mit den Weisen Leuten der Sorben auf wesentlich umweltverträglichere und nachhaltigere Konzepte setzt...


Quellenindex

Informationen
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Weblinks