Dubai
Dubai (Arabisches Kalifat) Überblick (Stand: 2073) [1] | ||
Koordinaten: | ||
Sicherheitskräfte: Dubai Police | ||
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Dubai war ein Sprawl im Arabischen Kalifat. Aufgrund des immensen Einflusses der Konzerne galt der Sprawl als Konzernenklave.
Geschichte
Salim al-Radadi, ein ranghoher VP von Daiatsu soll 2072 versucht haben, Beamte der Elektrizitäts- und Wasserbehörde Dubais zu bestechen. Das ICCB untersuchte diesen Vorgang, und machte den Vorwurf öffentlich, was - nach dem scheinbaren Suizid des Execs im Sheikh Zayed Hotel - dazu führte, dass Global Sandstorms Euphrates Solutions ein Angebot der Daiatsu-Konzerntochter Dowdell Water Technologies unterbieten konnte, und so den fraglichen Staatsauftrag erhielt.[2]
Hestabys Angriff
Die Saeder-Krupp Arkologie in Dubai wurde am 30. Juli 2073 zum Ziel eines Angriffs durch die Großdrachin Hestaby, der jedoch - nicht zuletzt dank deren umfassenden und überlegten Einsatz von Magie und Geistern - kaum (meta)menschliche Opfer forderte.[3] Die Art und Weise, wie sie die Kollateralschäden und den metamenschlichen Blutzoll bei ihrer Attacke minimiert hat, hat allerdings allen latent Magophoben und namentlich den Anti-Drachen-Aktivisten Munition geliefert, die ihr die "massenhafte, geistige Vergewaltigung" der S-K-Angestellten und -Sicherheitsleute durch die umfassenden Gedankenkontrollzauber zum Vorwurf machen, mit denen sie die weitgehend reibungslose Räumung der Arkologie vor deren Zerstörung ermöglichte.
...es scheint beinahe, dass viele ihr die Rücksichtnahme auf unschuldige Menschenleben bei der Aktion nicht nur nicht danken, sondern - im Gegenteil - sogar übel nehmen! | |
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Gerade in Nordrhein-Ruhr ließen dieser Angriff und weitere, von Schattenkräften in Hestabys Diensten ausgeführte, chirurgische Schläge die Befürchtung wachsen, auch Essen könne bei dem eskalierenden Machtkampf der beiden Drachen zum Ziel einer Attacke von Lofwyrs Feindin werden. In Dubai selbst wurde die Ruine des komplett zerstörten S-K-Hauptquartiers für den Nahen und Mittleren Osten, der die einheimischen Rasch die Bezeichnung "der Krater" anhefteten, zum Symbol einer scheinbaren Schwäche des großen, deutschen Megakonzerns, aus der seine Konkurrenten Kapital zu schlagen versuchten.
Stadtbild
Dubai war schon immer ein echter Hingucker, aber seit den 2060ern veränderte sich die Stadt nur noch mehr. Inzwischen wurde es auch als Las Vegas des Nahen Ostens betrachtet, da sich hier beeindruckende Wolkenkratzer aneinanderreihten. Im Zuge all dieser Veränderungen mussten auch allerhand Locations weichen, nur um etwas neues, bizarreres und extravaganteres ersetzt zu werden.[1]
Satellitenstädte
Weiter von der Küste entfernt fanden sich inmitten der Wüste die überfüllten, billigen Wohnungsbauprojekte, wo die Gastarbeiter lebten. Meistens handelte es sich dabei um Muslime aus ärmeren Ländern, die von dem Wohlstand Dubais angelockt wurden. Schon bald nach ihrer Ankunft mussten sie aber lernen, dass ihre Existenz kaum mehr Sklaverei war und sie in diesem Zustand gefangen waren, da sie sich eine Rückreise in ihre Heimat nicht leisten konnten.[2]
Solche "Satellitenstädte" bestanden aus aneinandergereihten, tristen Fertighäusern, die in regelmäßigen Abständen entlang asphaltierter Straßen standen und nur hin und wieder von einer Moschee oder einem Park unterbrochen wurden, womit die Ödnis kaum aufgelockert wurde. Eine jede solcher Städte waren mittels Bus- und Magnetschwebebahnlinien mit Dubai verbunden, wo die Gastarbeiter ihre Hilfsarbeiten erledigten.[2]
Politik
Regierung
Regiert wurde Dubai eigentlich von einer Herrscherfamilie, die gegenüber dem Kalifen in Riad Lippenbekenntnisse ablegte, aber jeder, der sich etwas informierte wusste bald, dass ihre Treue nur dort lag, wo das Geld ist. Die Konzerne wussten diesen Umstand bald zu ihrem Gunsten auszunutzen und die strengen Auflagen des Arabischen Kalifats zu umgehen, wodurch Dubai ihr ganz eigener Sandkasten wurde. Natürlich wusste man in Riad davon und grummelte vor sich hin, aber am Ende entschied man sich, in eine andere Richtung zu blicken, solange die Ungläubigen ihr Geld mitbrachten.[4]
Die wahre Macht in Dubai lag beim Finanzmarkt von Dubai, der einen 40köpfigen Aufsichtsrat besaß und dafür sorgte, dass kein Konzern wirklich dominant in der Stadt agieren könnte. Innerhalb des Aufsichtsrat gab es reichlich interne Machtkämpfe und kleinere Intrigen, aber der Status quo wurde dennoch behutsam aufrecht erhalten. Jene, die diesen zu ändern suchten, würden auf die harte Tour lernen, was das bedeuten würde.[1]
Außenpolitik
Der generelle Pragmatismus des Sprawls hinsichtlich des Geschäfts zeigte sich auch an den israelischen Beteiligungen in der Gegend, auch wenn die Beziehungen zwischen Israel und dem Kalifat als bestenfalls "frostig" zu bezeichnen war. Die wenig bekannte Olive Holding vereinte fast sämtliche der wenigen Juden Dubais und hatte auch eine Reihe von israelischen Diplomaten beschäftigt, um so die inoffiziellen Kanäle nach Riad offen zu halten. Die Hardliner wurden durch das offene Geheimnis zwar verärgert, aber da OH Nuyen einbrachte, akzeptierte man dies zähneknirschend.[2]
Behörden
Wirtschaft
Dubai stellte - neben Abu Dhabi - den bedeutendsten, offenen Hafen des Kalifats dar, und war ein bedeutender Bankplatz und vielleicht wichtigstes Zentrum der Konzernaktivitäten innerhalb Arabiens. - Der Jebel Ali Hafen war eine stark frequentierte Anlaufstelle für Nicamax-Frachtleviathane.[1]
Daneben war der Sprawl auch ein Hotspot des internationalen Tourismus, der mit seinen 5-und-mehr-Sterne Hotels, künstlichen Inseln wie dem "The World" und "The World 2"-Archipel, auf denen Golfplätze, luxuriöse Ferienhäuser und Bungalows errichtet wurden, und verschiedenen Themenparks schon Anfang der 2060er das Öl als wichtigste Einnahmequelle abgelöst hatte. - Die dekadenten Partygänger konnten sich der generell toleranten und liberalen Einstellung der Emirates erfreuen, während Touristen in die zollfreien Einkaufszentren strömten und die Besucher des Jumeirah-Einkaufsbezirks ihr favorisiertes Pferd auf der Rennbahn anfeuerten. Wer es es etwas traditioneller mag, der konnte auch die Souks (Märte) und Hightech-Basare besuchen, die vor Leben nur so pulsieren.[1]
Hierzu gehörte auch Medizin- und Wellness-Tourismus, da Kliniken wie das Medina Hospital und das zum indischen Universal Treatment-Klinikimperium gehörende renommierte Massala-Krankenhaus hier revolutionäre, neuartige Behandlungsmethoden gegen Krebs in der Praxis erprobten. - Der Wettbewerb unter diesen Krankenhäusern war allerdings geradezu bösartig, und wurde teilweise mit schattigen Mitteln geführt, und die Feindliche Übernahme von Universal Treatment durch Cross Applied Technologies ließ damals den offen gewalttätigen Konzernkrieg auch nach Dubai überschwappen.
Konzerne
Neben den Niederlassungen der internationalen Megakons zählte Al Lachma, Aztechnology-Konzerntochter, und größter Qualitätsechtfleischimporteur Arabiens, zu den interessanten Mitspielern auf dem örtlichen Konzernparkett: So trat Al Lachma etwa als Veranstalter einer nationalen Lotterie auf, bei der es als Hauptpreis nicht nur den irrwitzig hohen Betrag von 10 Millionen Nuyen, sondern auch ein Haus auf «The World 2» zu gewinnen gab.
Global Sandstorm, das von der lokalen Herrscherfamilie al-Shammar unter Aziz Ibn Yusuf al-Shammar beherrscht wurde, und nach dem Crash 2.0 diverse, arabische A-Konzerne geschluckt hatte, war Anfang der 2070er der bedeutendste Konzern der Arabischen Welt, und genießt als Double-A Exterritorialität.
Auch der Frankfurter Bankenverein unterhielt hier Büros.[5]
Weitere wichtige Konzerne in Dubai waren:
- National Bank of Dubai [6]
- Olive Holdings - ein Konzern mit israelischer Beteiligung, der viele Juden und Technomancer beschäftigte
Konzernpräsenzen
- Al Lachma (Aztechnology)
- Frankfurter Bankenverein
- Global Sandstorm
- National Bank of Dubai
- Olive Holdings
Gesellschaft
Religion
Trotz aller Umstände war Dubai dennoch eine sehr islamische Stadt. Man tolerierte die unbeholfenen Ausländer, aber Respektlosigkeit gegenüber örtlichen Bräuchen und der Religion konnte schnell mit einem Aufenthalt in einem Mudaween-Gefängnis enden. Entsprechend heiß war das Pflaster aber auch für Frauen, Orks und Trolle. Für Frauen hieß dies im speziellen, ein Kopftuch zu tragen und bei einem Gespräch mit einem Ortsansässigen niemals die Führung zu übernehmen. Orks und Trolle hingegen mussten sich den Vorurteilen der Bevölkerung aussetzen, die mitunter sogar in offener Feindseligkeit und Gewalt mündete. In manchen Orten wurde man daher nicht mal bedient und aufgefordert zu gehen. Die Touristenbereiche lächelten immerhin bei solchen Dingen.[2]
Kultur
Die International Defense Exhibition (IDEX) - eine der größten Waffenmessen der Welt - fand alljährlich in Dubai statt. Die zahlreichen Paraden, Flugshows und Scheinkämpfe zogen Heerscharen an Besuchern an, doch die wirklich wichtigen Dinge geschahen hinter den Kulissen in privaten Gesellschaften, wo man die lukrativen Verträge mit paranoiden Desporten, putschwilligen Generälen, Gruppen von Aufständischen Söldnertruppen und sogar rechtemäßigen Regierungen und anderen Konzernen abschloss.[1]
Sicherheit
Der Sprawl wurde auch zunehmend sicherer, vor allem im vergleich mit anderen Städten im Nahen Osten. Krieg war daher den Bewohnern der Stadt meist nur aus dem Trideo und den AR-Nachrichten bekannt.[1]
Polizei
Für die Sicherheit auf Dubais Straßen sorgte die «Dubai Police», die gerne von den Konzernen als das vertrauenswürdige, freundliche Gesicht präsentiert wurde und jeden daran erinnerte, dass es auch im eigenen Interesse war, auffällige Aktivitäten zu melden - und die meisten Bewohner akzeptieren dies auch.[7]
Die andere Seite dieser Präsentation, die deutlich seltener sichtbar war, dass die Polizei alles andere als freundlich gewesen ist. Beobachtungen durch versteckte Kameras, das Abhören auf der Suche nach interessanten Gesprächen, sowie das Auspressen von Informanten und auch Folter waren nur einige der Methoden, die die Polizei bei ihrer Arbeit angewendet hat. Auch hatte die Polizei enge Beziehungen zur religiösen Mudaween-Polizei des Kalifen, um ganz fanatisch bei der Jagd nach illegal praktizierenden Erwachten zu helfen.[7]
Kenner meinten zudem, dass die Polizei faktisch dem Konzerngerichtshof gehöre, da sie ihre eigenen Erkenntnisse diesem mitteilten.[7]
Kriminalität
Die Souks waren mitunter wahre Hotspots krimineller Aktivitäten. So konnte man etwa auf dem Gold Souk die Händler um 20 bis 30 Prozent gegenüber dem ursprünglichen Preis herunterhandeln. Der Ort stand aber auch zurecht in dem Ruf, ein Hafen für Goldschmuggler und Zentrum der Geldwäsche zu sein, weshalb Terroristen, Nachrichtendienste und mehr ein Auge auf die Goldstraße hielten. Es war also stets anzuraten, die hiesigen Personen mit Respekt zu behandeln, wenn man nicht zu Tode gefoltert werden wollte. Daneben fanden sich aber auch andere Souks, wie etwa der Souk al-Tariqa, wo die Besucher die Dinge wie Orichalkum, antike Schriftrollen oder neueste Manatech bei den Taliskrämern erwerben konnten. Aber auch einige weniger bekannte Souks boten Dinge, um die illegalen Bedürfnisse der Reichen und Mächtigen zu stillen: Drogen (die meist den BTLs vorgezogen wurden), Bunraku, Fleischpuppen, frisch geerntete Organe, etc.[1]
Die Satellitenstädte waren ein reinster Nährboden für Kriminelle, Fundamentalisten und Aktivisten. Sowohl der Neue Islamische Dschihad als auch die moderatere Islamische Renaissance-Bewegung waren bei beiden Lagern beliebt und lieferten sich immer wieder Kämpfe um mehr Einfluss. Daneben existierten noch zahlreiche andere Fraktionen, die aber meistens keine nennenswerte Rolle dabei spielten, wie die Dinge vor Ort abliefen.[8] Wenigstens eine dieser Gruppierungen diente dabei als Rekrutierungslager der Talentscouts von Saeder-Krupp, die hier junge, fähige und naive Shadowrunner suchten.[7]
Trivia
Johnny Spinrad ist in Dubai geboren.[9]
Locations
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ a b c d e f g h Konzernenklaven S.194
- ↑ a b c d e Konzernenklaven S.195
- ↑ Sturmfront S.9
- ↑ Konzernenklaven S.193-194
- ↑ Konzerndossier S.187
- ↑ Tir Tairngire 87
- ↑ a b c d Konzernenklaven S.196
- ↑ Konzernenklaven S.195-196
- ↑ Spinrad
Index
Quellenbücher
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Romane
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Sonstige
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