Autofahrer-Leit- und Informationssystem: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 18. Februar 2024, 16:56 Uhr
Das Autofahrer-Leit- und Informationssystem (ALI) ist eine System zur automatischen Verkehrssteuerung in der ADL. Es ähnelt dem GridGuide-System in den Amerikas und im Pazifikraum.
Geschichte
Als sich 2039 die Anarchisten gegen die Stadtverwaltung und die Behörden auflehnten, wurde das vor Ort aktive ALI sabotiert.[1]
Das im Januar 2042 projektierte Autofahrer-Leit- und Informationssystem, für das die Allianzregierung eine Ausschreibung vergeben hatte, war ursprünglich dazu gedacht, dem "Verkehrsinfarkt auf den Straßen und Autobahnen der Allianz Herr zu werden". Mitsuhama Computer Technologies gewann die Ausschreibung vor den Konkurrenten Saeder-Krupp und DeMeKo. ALI ging noch Ende des selben Jahres in Betrieb, und wird seither von MCT betrieben, wofür der Megakonzern von der ADL - respektive dem Verkehrsministerium der Allianz - alljährlich einen hohen Eurobetrag erhält.
Während des Crashs von 2064 kam es zu einem Totalausfall des ALI-Systems, was zu hunderten von schweren Unfällen auf den Allianzautobahnen mit zahlreichen Toten führte und vielerorts Rettungsarbeiten durch die Staus über sämtliche Fahrspuren behinderte.[2]
Übernahme durch Renraku
Renraku übernahm das System gleichzeitig mit der Übernahme von GridGuide.[3] Als Renraku das System von Mitsuhama übernahm, entschied sich die Bundesregierung, den bestehenden Vertrag auslaufen zu lassen. Das Verkehrsministerium strebt eine Öffnung des Marktes an und will so weiteren (also europäischen) Wettbewerbern die Möglichkeit geben, ihre Verkehrsleitsysteme anzubieten. Mögliche Bewerber sind ESUS (respektive dessen Konzerntochter Chargeur) und Mærsk Incorporated Assets.[4]
Funktionsweise
Verkehrsleitung
Hauptfunktionvon ALI ist, wie der Name unschwer erkennen lässt, die Verkehrsleitung und entspricht damit dem amerikanischen Pendant, GridGuide. ALIs Überwachung deckt sämtliche Autobahnen, die meisten Bundesstraßen und viele Landstraßen ab. Grundsätzlich gilt: Je geringer das Verkehrsaufkommen, desto spärlicher ist auch die Sensormenge und desto lückenhafter sind die Informationen. Innerhalb von Städten, die eine komplette Überwachung haben, richtet sich die Abdeckung der Sensoren nach dem Sicherheitsgrad der Stadtteile. Wenn also nicht mal die Polizei in die Z-Zone fährt, dann wird es ganz sicherlich auch kein ALI-Wartungsteam tun.[5]
Weiterhin beherrscht ALI auch Routenplanung, was aber nur ein Nebenprodukt ist und mit jeder Mapsoft ebenso erledigt werden kann.[5]
Abrechnung
Besonders im Rhein-Ruhr-Megaplex gibt es etliche privatisierte Autobahnen, die folglich mautpflichtig sind. ALI kann auslesen, welches Fahrzeug wann wo gewesen ist und die Maut entsprechend abrechnen. Wer versucht, mittels Karte und Kompass durch die Allianz fahren will, muss feststellen, dass auf den Autobahnen ALI-Pflicht herrscht.[5]
Strafverfolgung
ALI bietet im Prinzip auch die Möglichkeiten totaler Überwachung, was aber in der Praxis aber schwer umsetzbar ist, da Rechenleistung eben doch nur endlich ist.[6] Wird man einmal von der Polizei verfolgt, dann macht sie einem mittels ALI ganz schön das Leben schwer, etwa indem sie den Motor des Fahrzeuges ausschaltet, das mit ALI eingeloggt ist oder verändert den Routenvorschlag, um stattdessen lieber die nächste Polizeistation zu besuchen. Profis lassen ALI daher lieber ausgeschaltet, wenn sie abhauen wollen. Doch es gibt auch noch andere Mittel, etwa indem stattdessen ein Sattelschlepper über alle Spuren gelenkt wird, de dann den Verkehr zum Stocken bringt - oder die Ampeln des Quarverkehrs werden kurzerhand auf grün geschaltet.[7]
Priorisierung
Eine sehr nützliche Funktion von ALI ist zudem die Priorisierung, bei der Einsatzfahrten von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten absolute Vorfahrt genießen. Auch Privatleute können sich eine Priorisierung kaufen, wodurch sie mehr grüne Ampeln genießen. Entsprechende Extrafunktionen kosten aber mehr Rechenleistung, was also tiefe Taschen braucht. Wer richtig viel Geld in die Hand nimmt und einen erstklassigen Hacker] anheuert, der kann sein Fahrzeug als Diplomaten- oder ExTer-Fahrzeug im ALI registrieren lassen - ohne Gefahr im Verzug lassen die Gesetzeshüter üblicherweise die Finger von solchen "Heißen Eisen".[7]
Nachteile
Das Ausmaß, in dem sich Fahrer in der ADL in den 2070ern auf ALI und AutoNav verlassen, kann gravierende Nachteile haben, die sogar verheerende Ausmaße annehmen können, wie der Crash 2.0 zeigte. Lokale ALI-Ausfälle und gelegentliche Hacker- oder Technomancer-Attacken auf das System verursachen in den betroffenen Gebieten oder Plexen immer wieder mal ein totales Verkehrschaos mit kilometerlangen Staus, in denen der Verkehrsfluss für Stunden meist völlig zum Erliegen kommt und sowohl Hauptverkehrs- als auch Neben- und Umgehungsstraßen komplett blockiert sind. In den Brachen und Z-Zonen der deutschen Sprawls ist ALI dagegen meist überhaupt nicht verfügbar.
Was ALI nicht ist
Energieversorgung
ALI ist nicht in der Lage, Fahrzeuge mit Strom versorgen. Der Strom stammt in den meisten zivilisierten Gebieten durchaus per Induktion über die Straße im Fahrzeug, aber das ist eher dem internationalen GridLink-Standard geschuldet. Das ALI-Steuermodul meldet das Fahrzeug nur an, misst den Verbrauch und sorgt am Ende für die korrekte Abrechnung.[7]
Autopilot
Auch wenn ALI Routen planen kann, übernimmt es nicht die Steuerung der Fahrzeuge - das übernimmt das Pilotenprogramm des Fahrzeugs. ALI sendet sekündlich die aktuellen Verkehrsdaten und schlägt Routen vor, die dann aber vom Fahrer oder vom Bordcomputer verarbeitet werden müssen. Wenn also nun menschliches Versagen oder ein schlechtes Pilotenprogramm für Lackschäden verantwortlich ist, dann kann man die Schuld nicht auf ALI schieben und folglich den Betreiber auch nicht zur Kasse bitten.[7]
Benutzung
Wenn man sich nicht als Rigger in den Wagen einstöpselt, und das Fahrzeug via DNI und Riggerkontrolle lenkt, kann man entweder manuell steuern und den Strecken-Empfehlungen des Systems folgen, oder gleich ALI praktisch im Autopilot-Modus fahren lassen, und die Fahr- bzw. Reisezeit für etwas anderes wie Trideogucken, in der Matrix surfen oder ein Schläfchen nutzen.
Infolge eines Werbedeals, den MCT mit Aldi-Real gemacht hat, weist ALI die Fahrer auch immer auf den nächsten Aldi-Burger - und seit einer Abmachung mit McHugh’s in bestimten Pilot-Gebieten auch auf deren Schnellrestaurants - hin.
Alleine dieser permanente Spam ist schon Grund genug, diese Dreks-Transponder aus euren Karren raus zu reißen! | |
Konzernfeind |
Würd' ich nicht machen! - Lies mal bei "Gesetzgebung" weiter... | |
The Driver |
Kosten
In seiner Grundausstattung ist ALI kostenlos und technisch zu GridGuide kompatibel.[8]
Hacking
ALI zu hacken ist an und für sich nicht so einfach - wenn man es in der Gänze versuchen sollte. Einzelne Sender hingegen sind nicht besonders schwer zu hacken, was je nach Senderdichte aber nur Zugriff auf eine relativ begrenzte geographische Fläche gewährt. Dort kann man dann viel Spaß haben und den Verkehr manipulieren, wie man es will und die eigene Flucht decken.[7]
Probleme
Es kann vorkommen, dass bei ALI und AR-Beschilderung unterschiedliche Signalführungen einander stören, was zur Folge hat, dass das Auto einfach stehen bleibt und sich nicht mehr bewegen lässt. Besonders Köln ist von diesem Problem betroffen und die Stadtregierung ringt schon seit Jahren damit.[9]
Organisation
Betreiber
ALI wird von Renraku Computer Systems im Auftag des Amtes für zentrale Verkehrsleitung (AZV) gestellt.[8] Das AZV wiederum ist mit der Überwachung des ALI betraut.[10]
Sitz
Die nördliche ALI-Zentrale befindet sich in Hannover unter dem Verkehrsministerium. Für den südlichen Bereich gibt es in Süddeutschland eine weitere Zentrale, deren genauer Standort streng geheim gehalten wird. [11] Im exterritorialen Gebäude von Mitsuhama Computer Technologies in der Immermannstraße in Düsseldorf befinden sich der administrative Overhead und eine Verbindung zum Verkehrsministerium in Hannover; weitere Standorte sind an geheimen Orten in der ADL verteilt.[12]
Matrix
Auch wenn der physische Standort des ALI-Nexus öffentlich nicht bekannt ist, gibt es einen Zugang, der allgemeine Informationen über ALI enthält, und wo man online auch befristete Zugangscodes und dergleichen beantragen kann. Der eigentliche Nexus selbst ist aber gut gesichert und nur Servicepersonal zugänglich.[13]
Innerhalb des Nexus fühlt man sich am ehesten wie bei eiem Amt. Besucher erhalten nach dem Eintritt und der Spezifikation ihrer Suchanfragen eine Virtuelle Persönliche Nummer (VPN), die mitteilt, wer für das Anliegen zuständig ist und wann diese Person Zeit hat, sofern die Automatische Information (AI) die Anfrage nicht beantworten kann. Zudem kann man mittels der VPN auch verfolgen, wie welche Anträge bisher eingereicht wurden und welchen Bearbeitungsstand sie haben.[14]
Trotzdem ist die Hauptaufgabe des Nexus nicht, Service-Anfragen und die Bearbeitung von Anträgen zu erledigen, sondern das System zu verwalten. Das bedeutet nicht, dass dieser eine Nexus das gesamte ALI-Netz steuert, aber er ist der größte und durch seinen öffentlichen Zugang auch der einzig wirklich bekannte. Hier wird offenbar, dass es hinter dem virtuellen Serviceschalter jede Menge Rechenleistung gibt und dass der Nexus trotz der immensen Datenmengen keinerlei Systemanomalien zeigt. Man sollte sich aber benehmen, denn die Sicherheit versteht keinen Spaß.[14]
Gesetzgebung
Besitzvorschrift
ALI-Transponder sind in der ADL - ebenso wie das Nummernschild - inzwischen Pflicht für alle PKWs. Verkehrsteilnehmer, die mit abgeschaltetem ALI-Transponder (oder gar ohne) unterwegs sind, müssen sich dem entsprechend auf mehr oder minder unangenehme Fragen der Polizei - und in Württemberg auch von den "Autobahnordnern" - gefasst machen. Für Runner, die keinen Wert darauf legen, dass die Behördenvertreter ihre Identität und die Fahrzeugzulassung via Fernabfrage überprüfen können, gibt es deshalb - selbstredend illegale - Transponder-Bibliotheken, die einen gültiges ALI vortäuschen und wahlweise unterschiedliche Kennungen senden. Wenn man mit eingeschaltetem ALI unterwegs ist, besteht für Polizisten sogar die Möglichkeit, das Fahrzeug durch Zugriff über das System zum Anhalten zwingen, wenn der Fahrer auf entsprechende Aufforderungen nicht reagiert.
In Groß-Frankfurt ist die Nutzung von ALI seit 2066 auf weiten Teilen der Straßen im Plex Pflicht. Auch wenn es zunächst nur eine "Erprobung" ist, soll der Zwang in der Zukunft auch in anderen Ballungsräumen wie dem Rhein-Ruhr-Megaplex und München angewendet werden.[15]
Ähnliche Systeme
Eine Abart von ALI ist das Sonar-Unterwasser-Navigationssystem (SUNS), welches Mitsuhama seit dem Crash von 2064 im Hamburger Hafen testet.[16]
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ Berlin S.9
- ↑ Systemausfall ?
- ↑ Datapuls: ADL S.28
- ↑ Datapuls: ADL S.28-29
- ↑ a b c Reiseführer in die deutschen Schatten S.12
- ↑ Reiseführer in die deutschen Schatten S.12-13
- ↑ a b c d e Reiseführer in die deutschen Schatten S.13
- ↑ a b Datapuls: ADL S.18
- ↑ Datapuls: ADL S.133
- ↑ Machtspiele - Handbuch für Spione S.156
- ↑ Deutschland in den Schatten II S.330f
- ↑ Konzerndossier S.223
- ↑ Reiseführer in die deutschen Schatten S.130-131
- ↑ a b Reiseführer in die deutschen Schatten S.131
- ↑ Konzernenklaven S.151
- ↑ Reiseführer in die deutschen Schatten S.13-14
Index
Quellenbücher
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Sonstige
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Weblinks
- Shadowiki: „Autofahrer-Leit- und Informationssystem“
- DER SPIEGEL 34/1978: Empfehlung von Ali (Achtung bei dem Artikel hat die OCR versagt, All und Ah soll Ali heißen, siehe PDF!)