Initiation

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Als Initiation bezeichnet man den Vorgang, mit dem ein Erwachter Einsicht in die höheren Mysterien der Magie erlangt und dadurch seine Beherrschung der magischen Kräfte vergrößert. Außerdem erlangt er Zugriff auf neue Fähigkeiten, die man als Metamagie bezeichnet. Einen Magisch Begabten, der erfolgreich eine Initiation durchlaufen hat, nennt man Initiat.

Ähnlichkeiten

Ein ähnlicher Vorgang, den man mit der Initiation vergleichen kann, ist die Wandlung eines Technomancers, der so seine Verbindung zur Resonanz vertieft und ebenfalls neue Kräfte entwickelt.

Geschichte

Vor 2025 konnte man Magie noch nicht mal an Universitäten lernen, geschweige denn von Metamagien erfahren.[1] Bei Ausbruch des Großen Dschihad 2032 waren Metamagie und Initiation noch etwas ganz neues, und nur wenigen Eingeweihten ein Begriff. Yoon, Nishimoto, Ramanshalwa, Fjodorow und Romanescu aber auch die Österreichische Koriphäe David Singer schrieben in ihren neuesten Arbeiten zur Magietheorie gerade über die theoretische Möglichkeit dieser Dinge, und der magische Freiberufler Kajetan Schiefer war einer der wenigen, die die Maskierung ihrer Aura tatsächlich bereits in der Praxis beherrschten.[2]

Grundlagen

Initiationen sind wichtige Vorgänge, die nur Erwachten vorbehalten sind - Mundane können sie, ermangels magischer Fähigkeiten, nicht durchführen (es ist also nicht möglich, dass ein Mundaner initiiert und so etwa plötzlich magische Kräfte entwickelt).[3]

Eine Initiation wird auch nicht einfach mal eben so durchgeführt. Sie verlangt viel mentale und spirituelle Vorbereitung verlangt, abhängig davon, welcher Magischen Tradition der Erwachte angehört. Ein Hermetiker etwa würde vermutlich Monate der Erforschung eines bestimmten Aspekts der Magie investieren oder eine wissenschaftliche Dissertation schreiben, wobei ein Schamane wohl eher einer Visionsqueste folgt und dafür Hilfe von seinem Schutzgeist erbittet.[3]

Grade der Initiation

Man kann mehrere Initiationen durchlaufen, um jeweils die nächste Stufe der Initiation zu erreichen. Diese Stufen nennt man "Grade". Je höher der Grad eines Initiaten ist, desto grösser sind seine magischen Fähigkeiten. Jemand, der gerade seine erste Initiation hinter sich hat, ist ein Initiat des ersten Grades - entsprechend kann man sich vorstellen, wie mächtig jemand wäre, der Initiat des 12. Grades ist. Nach oben hin gibt es aber keine Grenze - mit genug Zeit und Aufwand könnte man also -theoretisch - ewig initiieren.[3]

Manche Traditionen haben aber auch ganz eigene Bezeichnungen für die einzelnen Grade und eigene Systeme, die sich nicht auf Zahlen stützen.[3]

Vorteile

Ein Initiat zu sein hat mehrere Vorteile: Nicht nur ein Anstieg magischer Macht ist zu verzeichnen, sondern auch die Befähigung, mächtige Metamagien zu erlernen, die wiederum seinen Pfad bestimmen, die der Initiat geht (auch wenn manche Traditionen durchaus vorschreiben, was sie lernen müssen). Weiterhin eröffnet sich nach der ersten Initiation der Zugang zu den Metaebenen, sofern der Erwachte zur Astralprojektion befähigt ist.[3] Dabei wird der Erwachte aber das erste Mal auf die mystische Entität stoßen, die sich Wächter der Schwelle nennt.[4]

Die Metamagien selbst haben aber auch noch den Nebeneffekt, dass sie einen gewissen Titel mit sich bringen - ein Initiat, der sich den Geheimnissen der Geomantie widmet, wird "Geomant" genannt, während ein Initiat mit Fokus auf Weissagung als "Wahrsager" betitelt wird.[5]

Der Initiationsritus

Wie oben erwähnt, wird eine Initiation nicht mal eben so erledigt - sie ist auch nichts alltägliches oder etwas, das man mühelos schaffen könnte. Es geht um das Ausloten der eigenen Grenzen und das Vertiefen des eigenen Verständnisses.

Auch wenn nicht zwingend erforderlich, initiieren viele Magier ganz alleine in eine Richtung, ohne dass sie dabei ein Institut besuchen oder einer magischen Gruppe angehören. Dabei ist auch nicht jeder Initiationsritus gleich - abgesehen von der Magischen Tradition hat jeder Erwachte einen ganz eigenen Zugang zur Magie, eigene Ansichten, eine eigene Persönlichkeit, etc. - selbst zwei Schamanen der gleichen Tradition agieren möglicherweise unterschiedlich vor. So kann es sein, dass einer die Unterstützung seines Schutzgeistes erbittet, während sich der andere in alten Legenden und Mythen vertieft, die mündlich überliefert werden.[1]

In jedem Falle ist für eine Initiation immer eine Initiationsprüfung notwendig - diese kann nicht vor der Initiation abgeschlossen werden und sie kann auch nicht irgendwann nach Lust und Laune erledigt werden, wenn es gerade passt. Man kann sie wiederholen, aber solange man dies nicht getan hat, wird man nicht weiter initiieren können.[5]

Shadowtalk Pfeil.png Wer einige Monate als Wolf unter Wölfen gelebt hat (und ich meine das nicht im übertragenen Sinne), entwickelt eine ganz andere Sicht auf die Welt.
Shadowtalk Pfeil.png Daryl

Prüfungen

Neun Pfade zur Erleuchtung
Die Neun Pfade zur Erleuchtung sind körperliche und geistige Herasuforderungen in der Physischen oder in den Metaebenen. Antworten finden sich durch Meditation oder Stärke durch Leid; sie erfordern Anstrengungen oder gefährliche Aufgaben, die potenziell tödlich sein können. Auch wenn es eine Reihe von Pfaden gibt, so müssen sie alle innerhalb von 29 Tagen (von Neumond zu Neumond) erledigt werden. Ein Scheitern erfordert, dass der Prüfling auf den nächsten Mondzyklus warten muss, um es erneut zu versuchen. Ein einmal bestandener Pfad der Erleuchtung kann zudem nicht widerholt werden.[6]
Astralqueste
Eine Astralqueste ist eine metaphysische Prüfung, bei der der Charakter des Prüflings gefördert werden soll und verlangt die Fähigkeit der Astralprojektion - oder die Hilfe von jemandem, der ein Astrales Tor erschaffen kann. Nach einer Phase der Meditiation wird der Initiat vor den Wächter der Schwelle gelangen. Der Große Vorteil dieser ungewissen Reise ist die Zeit - auch wenn für die Prüfung vielleicht Tage, Wochen oder Monate auf den Metaebenen vergehen, wird er in der physischen Welt nur einige Stunden aufbringen.[7]
Askese
Die Askese verlangt den Verzicht auf moderne Technologie und andere Annehmlichkeiten, die die Magie bringt. Für wenigstens 29 Tage muss der Prüfling nur mit seinen eigenen Fähigkeiten und Begabungen verbringen und darf nicht auf Dinge zurückgreifen, die komplizierter als einfache Werkzeuge sind. Feuerwaffen, Kommlinks, Drohnen, Fahrzeuge (außer Reittiere), Fetische, Foki, Geister (sollten diese von der Prüfung hören, werden sie bereitwillig NICHT erscheinen) - all dies ist ihm untersagt. Ein Initiat kann zudem nicht zwei Mal hintereinander in die Askese gehen.[8]
Eid
Ein Eid verlangt eine Magische Gruppe. Der Initiat legt einen Eid ab, der die Regeln der Gruppe respektiert. Dies ist relativ einfach und hängt natürlich von der Willigkeit des Initaten gegenüber der Gruppe ab; auch kann nur ein einzelner Eid als Prüfung fungieren. Man kann also nicht beliebig viele nichtssagende Eide ablegen und das System austricksen.[8] Bei dieser Art der Initiation kommt das Ritual Gruppenbindung zum Einsatz.[9]
Einsiedelei
Der Name ist hierbei Programm. Der Prüfling zieht sich aus dem modernen Leben zurück und muss sich ausschließlich Tätigkeiten widmen, die zu seiner Tradition passen; für 29 Tage lebt er auf der Straße und entsagt allen Bedürfnissen, mit Ausnahme der grundlegendsten. Auch darf er sich nicht einfach bei jemand anderem einquartieren oder sich anderweitig durchfüttern lassen, sondern muss seinen Lebensunterhalt stets selbst bestreiten. Diese Form der Prüfung funktioniert aber nicht für jene, die bereits so leben - den auch wenn es sicherlich entbehrungsreich ist, ist es für sie Alltag und keine spirituelle Hürde, die sie überwinden müssen.[10]
Geas
Ein Geas ist eine freiwillige Beschränkung, die, einmal akzeptiert wird, ewig bleiben muss. So kann es etwa sein, dass der Erwachte nur noch unter bestimmten Bedingungen zaubern kann oder dass er nur an bestimmten Orten seine Magie wirken kann. Vielleicht sind auch bestimmte Gesten notwendig oder andere Bedingungen müssen erfüllt werden - vielleicht ist es auch eine Frage der Jahreszeit.[10]
Shadowtalk Pfeil.png Da gibt es zwei ganz nette Berichte: in Japan gibt es eine sehr erfolgreiche Show, die eine erwachte Darstellerin beinhaltet. Üblicherweise merkt man ihr nicht an, dass sie zaubern kann, weil sie einem Geas unterliegt. Dieses Geas zwingt sie, eine Kabuki-Darstellung zu liefern, damit sie ihre Illusionszauber wirken kann. Der andere Fall kommt aus Tír Tairngire: Eine Elfenbardin, die nur Zauber wirken kann, wenn sie musiziert - dafür verzaubert sie buchstäblich alle mit ihrer Stimme. Verrückt, aber die Leute lieben es - inklusive mir. Inzwischen gibt es auch in anderen Elfengemeinden einige Imitatoren, die das Prinzip der sinnlichen Elfenzaubermusik feiern.
Shadowtalk Pfeil.png Sparcs - Everything we hear is an opinion, not a fact.
Opfer
Eine der extremeren Formen ist das Opfer. Hierbei opfert der Anwärter eines seiner Körperteile - ein Finger, ein Auge, einen Arm, etc. und stellt seine Narben zur Schau, was niemals korrigiert werden darf. Dabei darf der Prüfling keine vercyberten Körperteile Opfern oder anderweitig gestärkte Teile seines Körpers - ihm würde kein Nachteil entstehen. Bei dieser Form ist es aber wichtig, dass unterschiedliche Opfer durchgeführt werden, die sich auf den Körper des Erwachten auswirken.[10]
Tat
Die Tat ist ziemlich geradlinig: Der Prüfling erhält eine schwierige Aufgabe mit einem bestimmten Ziel und soll dies durchführen. Dabei hängt dise Tag mit verschiedenen Dingen in seinem Leben - seiner Vergangenheit, Tradition, magischen Gruppe, seinem Schutzgeist, etc. zusammen.[10]
Vertrauer
Diese Prüfung verlangt, dass am Ende der Intiation ein Geistverbündeter beschworen wird. Die eigentliche Schwierigkeit besteht darin, dass der Prüfling die Geisterformel ermitteln muss, mit der sich der Verbündete rufen lässt. Einzig Initiaten, die die Kunst der Anrufung erlernen wollen, können sich dieser Prüfung unterziehen.[10]
Wissenschaftliche Arbeit oder Meisterstück
Die wohl "mundanste" aller Prüfungen ist die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit oder eines Meisterstückes - aber das heißt nicht, das sie keine Prüfung wäre. Gerade Magier, die einer akademischen Laufbahn folgen, werden häufiger dieser Art der Prüfung ablegen, bei der sie ihre Erkenntnisse in einer Dissertation formulieren. Wichtig ist, dass am Ende ein physischer Gegenstand herauskommt. Die Arbeit muss auf Pergament geschrieben oder gedruckt als Buch gebunden ewrden, während ein Meisterstück ebenfalls physisch vorliegen muss - etwa als Gemälde, Büste, Notenblätter, etc. Fertige Werke weisen auch eine eigene Aura auf, die mit der ihres Erschaffers zusammenhängt und dessen Emotionen bei der Fertigstellung des Werkes. Auch Kopien können gefertigt werden, die dann später als Sympathetische Verbindung dienen. Sollten alle Kopien vernichtet werden, erleidet der Erschaffer einen metaphysischen Verlust und bekommt ein Geas verliehen, das ihn fortan begleitet - oder aber, er verliert seinen zuvor erlangten Initiatengrad. Sicherheitskopien sind daher Gang und Gäbe für diese Initiationsprüfung.[11]

Initiation in der Gesellschaft

Bildung

Diverse Schulen, die Magie lehren, verleihen oft Bachelor- oder Mastergrade der Thaumaturgischen Wissenschaft, bzw. Thaumaturgischen Kunst (BTS und MTS, bzw. BTA und MTA) an Graduierte, die ihre Facharbeit und Initiation absolviert haben. Zudem erlangt man so auch einen Doktorgrad der Thaumaturgie (ThD).[5]

Literatur

Diverse Bücher sprechen von Zugängen zu höherer Magie, wie Picatrix, das Buch von Raziel oder das Schwert des Moses.[3]


Endnoten

Quellenangabe

Index

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