Piraterie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Juni 2010, 17:52 Uhr
Piraterie (engl. piracy) ist die gewaltsame Inbesitznahme von Verkehrsmitteln, Material und/oder Personen auf dem offenen Meer. Verantwortlich sind kriminelle Banden, sogenannte Piratencrews, die eine Form des organisierten Verbrechens darstellen und Piraterie meistens zur Erwirtschaftung ihres Lebensunterhalts bis hin zum Aufbau von persönlichem Vermögen betreiben. In vielen Jurisdiktionen mit maritimer Tradition ist Piraterie ein Straftatbestand, ansonsten wird sie zum Beispiel als Freiheitsentzug oder Schwerer Raub verfolgt. Eine neuere Variante ist die Luftpiraterie.
Moderne Piraterie
Piraten werden oft als eine Art Anachronismus betrachtet, dabei hat es in den meisten Epochen mit intensiver Seefahrt Piraterie gegeben. Schon in der Antike musste sich das Römische Reich mit Seeräubern im Mittelmeer auseinandersetzen und das hat sich auch nach dem Ende des sogenannten Goldenes Zeitalter der Piraterie im 16./17. Jahrhundert nicht geändert. Allerdings muss man einräumen, dass in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert die massive Aufrüstung der gegnerischen Supermächte USA und Sowjetunion auch im Bereich der Marine, ein dichtes Überwachungsnetz in den Ozeanen der Welt schuf, das den Druck auf Piraten deutlich erhöht und ihre Aktivitäten stark einschränkt hatte. Mit dem Verfall der alten Supermächte ist der internationale Seeverkehr wieder deutlich unsicherer geworden.[1]
Für den Fall, dass sich jemand die Frage stellt, was mit den Flotten der Konzerne ist, hier ein paar Antworten. Zunächstmal sind die Konzerne ohne Frage gut ausgestattet, aber es handelt sich doch um viele einzelne Akteure, die meistens nicht zusammenarbeiten. Außerdem waren die Flotten der Supermächte auch proportional wesentlich größer, man nannte es ja nicht umsonst den Rüstungswettlauf. Zurück zur "Zusammenarbeit" tatsächlich ist die zum Teil nicht nur nicht vorhanden, sondern schlägt ins ganze Gegenteil um. Einem Konkurrenten hilft man eben allerhöchstens gegen irgendeine Kompensation. Es gibt auch das amüsante tag-Manöver, bei dem ein Schiff versucht seine Piratenverfolger auf das Schiff eines Konkurrenten abzuschütteln. Und schließlich gibt es ja auch noch Freibeuterei, Piraten sind die deniable assets der hohen See. | |
Hakenfuß |
Zur Ehrenrettung der Konzerncrews muss ich sagen, das stellen sich vielleicht die Schlipse so vor und ich sage nicht, dass das nicht vorkommt, aber es gibt noch immer Ehre und Kameradschaft unter Seeleuten. | |
@miral |
Die Meere der Sechsten Welt werden also von Piraten bedroht. In der Mitte des 21. Jahrhunderts bedeutet das gut organisierte kriminelle Banden mit Waffen, Cyberware und Magie aufgerüstet, die Steuermänner sind mitunter Rigger und außer (motorisierten) Booten und Schiffen kommen auch U-Boote und Hovercrafts zum Einsatz.
Verbreitung
Hochburg der Piraterie ist nach wie vor die Karibische Liga, jedoch sind auch die Meere, die Hong Kong, die Philippinen und die Elfenbeinküste umgeben, kein ungefährlicher Ort und selbst die Nord und Ostsee werden von Piraten heimgesucht. Neben den Piraten treiben an diesen Orten auch die Mafia, die Yakuza, die Vory v Zakone und diverse Konzerne ihre Machtspielchen.
Wie schon in Zeiten des Spanischen Weltreiches im 16. und des British Empire im 18. und 19. Jahrhundert ist auch in der Sechsten Welt Piraterie vieler Orts mit politischem Freiheitskampf verquickt und verbunden. Augenfällige Beispiele dafür sind sowohl die HUK auf den Philippinen als auch der Klabauterbund in der Nordsee oder die Polnischen Kaperer, die aktiv im Kampf gegen die Rybokraten in der Nationalrepublik Polen involviert waren, oder die Piraten von Kronstadt, die sich aus Anarchisten und Deserteuren der russischen Roten Armee zusammensetzen.
Vorgehen
Wie es von allem Spezialisierungen und unterschiedliche Modi Operandi gibt, haben sich in der Piraterie ebenfalls zu unterscheidende Merkmale Beutejagd gebildet: Neben der klassischen Küsten-, Hochsee- und Flusspiraterie sind dies im 21. Jahrhundert die Hoverpiraterie in den Giftmarschen der Nordeuropäischen Küsten und die Luftpiraterie.
Freibeuterei
Exterritoriale Megakons scheuen sich nicht, modernen Seeräubern regelrechte «Kaperbriefe» als konzerneigene Freibeuter auszustellen.
Schmuggel
Piraterie und Schmuggel gehen meist Hand in Hand, und viele Schmuggler sind gleichzeitig Piraten (oder Hoverpiraten) und umgekehrt, wofür die polnischen Kaperschmuggler aus der freien Stadt Dreistadt das beste Beispiel sind. Auch Barraterie kommt auf den Weltmeeren der 2060er und 70er nicht selten vor.
Strafverfolgung
Piraterie zählt zu den absoluten Schwerverbrechen und kann die Höchststrafe - nicht selten die Todesstrafe - nach sich ziehen, wenn man denn erwischt wird. Sowohl staatliche und Konzern-Marine als auch die jeweilige Bundespolizei von UCAS, CAS und ADL und selbst Interpol betrachten Piraten als wesentliche Jagdbeute.
In anderen Regionen wie der Karibischen Liga oder auf den Kanarischen Inseln legt man hingegen bezüglich des "Krieges gegen die Piraterie" nur Lippenbekenntnisse ab, und an Orten wie Westafrika und Madagaskar stellen Piraten regelmäßige Geschäftspartner instabiler lokaler Regime und ausländischer Kons oder sogar die einzige Autorität dar. Auch die HanSec scheint manchmal die Bekämpfung von Piraterie (und Schmuggel) bei weitem nicht so aktiv zu betreiben, wie es das BKA und die Regierung in Hannover gerne sähen. So können sich die modernen Nachfahren eines Francis Drake, Klaas Störtebeker oder Blackbeard trotz der zahlreichen Feinde auch in den 2070ern noch immer auf praktisch allen Weltmeeren tummeln. So manche Shadowrunner, denen es an Land zu heiß und die Luft zu bleihaltig wird, wechseln vorübergehend - wie Pandur alias Thor Walez - oder dauerhaft - wie Kane - zu den Piraten.
Quellenindex
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Quellenangabe
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