Otaku: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. Februar 2013, 14:56 Uhr

Otaku waren meist minderjährige Personen mit der Fähigkeit allein über ein ASIST-Interface auf die Matrix zuzugreifen. Sie besaßen zudem eine intuitive Begabung im Umgang mit der Matrix, die sie trotz mangelnder Kenntnisse in Matrixtechnologie und Programmierung normalen Deckern überlegen machte. Die Otaku sind nach dem Crash von 2064 verschwunden. Seitdem sind allerdings die Technomancer aufgetreten, die vergleichbare Begabungen für die neuerrichtete Wireless Matrix zeigen.

Geschichte

Es ist unklar, wann genau zum ersten Mal Otaku auftraten. Vermutlich erschienen sie irgendwann zu Beginn der 2050er. Zu dieser Zeit lebte eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen am physischen Ort des Denver Data Havens im Pueblo Corporate Council. Die Kids waren versiert im Umgang mit der Matrix, etliche hatten sich Datenbuchsen installieren lassen und verwendeten schon in jungen Jahren Cyberdecks. Sie lebten bereits in der für die späteren Otaku üblichen Lebensgemeinschaft eines urbanen Stammes zusammen. Der Begriff Otaku kam auf und wurde später ein allgemeiner Begriff, als in dieser Gruppe auch echte Otaku auftraten. Ob sich allerdings um die ersten handelte, ist nicht klar.[1]

Genauso wenig weiß man über das Auftauchen der mysteriösen Tiefenresonanz, die nach Aussage der Otaku die Quelle ihrer Fähigkeiten war. Weitere Otaku-Stämme wurden gegründet und Gerüchte über die sogenannten "Kinder der Matrix" begannen sich langsam in den Netzen zu verbreiten. Kontroversen zwischen den Sichtweisen unterschiedlicher Otaku auf die Matrix und ihre eigene Rolle in dieser virtuellen Welt kamen auf, die aber zunächst nur geringe Bedeutung für das Leben der Stämme hatte.

Das alles änderte sich mit dem Auftreten der wahnsinnigen KI DEUS. DEUS brachte einige der Otaku dazu ihn als Gott zu verehren und anzubeten. Sie wandten sich von der Tiefenresonanz ab. Unter den Otakustämmen kam es nun zu einem regelrechten Glaubenskrieg. Tatsächlich wurden einige Otaku von DEUS und andere von «Mirage» praktisch erschaffen, wobei Mirages Otaku ungewöhnlich sind, da sie erst als Erwachsene zu Otaku wurden, in einem Alter, in dem andere Otaku ihre Fähigkeiten durch Schwund unwiederbringlich verloren.

Die Kons (von denen einige - wie Renraku - schon länger und praktisch erfolglos versucht hatten, die "Kinder der Matrix" zu erforschen) und der Konzerngerichtshof betrachteten die Otaku seit der Abschottung der Renraku-Arkologie im Dezember 2059 nun als ernstzunehmende Bedrohung. Die neugegründete Grid Overwatch Division sollte sich neben anderen Matrix-Anomalien auch um sie kümmern, und in Europa - namentlich der ADL - starteten die Konzerne 2061 mit der «Operation Erntedank» eine regelrechte Hexenjagd auf die Otaku. Dabei wurden viele Stämme zerschlagen und die, die der Gefangenname durch Konzerntruppen und -decker entkamen, verstreuten sich über die gesamte Allianz und tauchten so gut es ging unter.

Die vielleicht gefährlichsten Otaku waren jedoch jene, die unter Führung von Pax und enttäuscht von DEUS den Stamm Ex Pacis bildeten, und sich der Dissonanz als universeller Antithese zur Tiefenresonanz zuwandten, von der sie sich erhofften, ihr Schwinden aufzuhalten. Gemeinsam mit den apokalyptischen Terroristen von Winternight waren diese dissonanten Otaku entscheidend für den Crash von 2064 mitverantwortlich. Gerüchten zu Folge wurden viele wenn nicht alle Otaku, die die Mordkampagne von Ex Pacis und Winternight gegen sämtliche Rivalen Ex Pacis' unter den Otakustämmen und den nachfolgenden Crash 2.0 im Jahre 2064 überlebten zu Technomancern.

Lebensform

Slang
  • Fader
grobe Beleidigung, Otaku, der seine Fähigkeiten verliert
  • Tortoise
abfällig für normale Decker

Die meisten Otaku waren jünger als 21 Jahre, oftmals tatsächlich Kinder oder jüngere Jugendliche, und viele verehrten die Matrix wie einen Kult oder eine Religion. Sie lebten in Gruppierungen, ähnlich Straßengangs, die sich als Stämme bezeichneten. Otakus, die eine eher religiös geprägte Beziehung zur Tiefenresonanz hatten und zum Beispiel die Matrix als lebendes Wesen betrachteten, nannten sich Technoschamanen, in Abgrenzung dazu gab es die Cyberadepten.

Fähigkeiten

Die in eingeweihten Kreisen legendären Otaku-Fähigkeiten, die eine einzigartige Form der Interaktion mit der Matrix durch sog. "Channels" erlaubten, erwachten bei den "Kindern der Matrix" durch den Einfluss der Tiefenresonanz oder als Gabe einer Künstlichen Intelligenz, da die KIs offenbar auch in der Lage waren, Otaku zu erschaffen. Die Otaku entwickelten eine "Lebende Persona" die sie mittels ihres Geistes erzeugten, und die sie in der Matrix repräsentierte, und waren durch pure Willenskraft in der Lage, sogenannte "Komplexe Formen" zu erschaffen, die für sie die Funktion von Dienstprogrammen und Utilitys übernahmen. Statt Smart-(oder Dumb-)frames zu programmieren, die z. B. automatisierte Suchaufträge durchführten, wie es Decker taten, kompilierten Otaku sogenannte Sprites.

Otaku konnten sich mittels ihrer Resonanzräume im globalen Datennetz der Matrix sogenannten Wandlungen unterziehen, die man am ehesten mit einer Initiation eines magisch Begabten vergleichen kann. Dadurch erwarben sie erweiterte Fähigkeiten - die sogenannten Echos - oder konnten sich einen Daemon erschaffen, einen virtuellen Begleiter, der ihr Äquivalent zum Verbündeten Geist eines initiierten Magiers darstellte und deutlich stärker und selbstständiger war, als ihre normalen Sprites.

Öffentliche Wahrnehmung

Lange waren die Otaku eine urbane bzw. eine Matrix-Legende, und so setzte Dunkelzahn etwa in seinem Testament eine Belohnung für den Beweis der Existenz der Otaku und die Erklärung ihrer Fähigkeiten aus.[2] Mit den Ereignissen um die Renraku-Arkologie und den Crash wurden die Otaku etwas sichtbarer, aber letztlich verließen sie für die Öffentlichkeit nie das Reich wilder Spekulationen und Verschwörungstheorien.


Siehe auch

Quellenindex

Quellenangabe