Cui Tianjiu
Cui Tianjiu * 2. Juni 2062 in Paris | |
Alias | Der chinesische Tupac / Der französische Tupac |
Geschlecht | männlich |
Metatyp | Mensch |
Nationalität | halb chinesisch, halb französisch |
Zugehörigkeit | Chinese Deadly Dwarfs (Paris) |
Tätigkeit | Ganger (aktuell: Häftling) |
Cui Tianjiu ist ein Ganger des Pariser Chinese Deadly Dwarfs-Chapters, der im Verlauf des Vernichtungsfeldzugs der Pariser Batoukhtina-Organitzatsiya gegen die Gang-Filiale am 22. Mai 2078 im Alter von damals knapp 16 beinahe einem Drive-by zum Opfer gefallen wäre, und schwer verletzt von der französischen Polizei verhaftet wurde.
Biographie
Cui Tianjiu kam am 2. Juni 2062 in einem der Pariser Banlieus als Sohn eines - seinerseits bereits in Frankreich geborenen - Chinesen und einer Französin zur Welt, die einer der Familien entstammte, die seinerzeit von Monsieur de Fontainbleau von dessen Land vertrieben worden waren. - Seine Mutter, die in einem Laden für billige Klamotten als Verkäuferin arbeitete, starb als er 7 war, bei einem (wohl vorsätzlich zum Zwecke des Versicherungsbetrugs gelegten) Brand, der das Billig-Kaufhaus nahezu komplett zerstörte. Sein Vater, der in der Küche eines China-Restaurants nahe Montmartre beschäftigt war, verwand den Tod seiner Frau nicht, strengte - erfolglos - ein Gerichtsverfahren gegen den Besitzer des niedergebrannten Gebäudes an, sah sich gezwungen, in eine noch schlechtere Gegend zu ziehen, begann zu trinken, und verlor daraufhin seinen Job, als Cui gerade 9 geworden war. - In der Folge kümmerte er sich kaum um seinen Sohn, der mit zunehmender Häufigkeit den Unterricht in der École normale schwänzte, sich mit Gangkiddies herumtrieb, und zum Hang-around, Prospect und schließlich mit noch nicht ganz 14 zum vollwertigen Ganger der Pariser «Chinese Deadly Dwarfs» wurde.
Cui hatte außerordentliches Glück, den Feuerüberfall und den folgenden Motorradunfall auf dem Autobahnring zu überleben, der die Innenstadt der französischen Hauptstadt vom Bois de Bologne trennt, und der zwei seiner Gang-Chummer, mit denen er auf Peugeot-Motorrädern unterwegs war, im Mai 2078 das Leben kostete. Der Polizeiarzt entfernte ihm anschließend sage und schreibe 26 Kugeln kleinkalibriger Vollautomatik-Waffen, wobei insgesamt 36 einzelne Schusswunden an dem schmächtigen, chinesischen Norm gezählt wurden, der diese - entgegen aller Wahrscheinlichkeit - ebenso, wie mehrere Rippenbrüche und je einen Arm-, Bein- und Beckenbruch, die er sich beim Sturz mit dem für einen Jugendlichen seines Alters eigentlich viel zu schweren Motorrad zugezogen hat, überlebte.
Die französische Presse hat ihn - kaum, dass diese Details durchgesickert waren - prompt als "den chinesischen Tupac" oder auch "den französischen Tupac" apostrophiert, abgeleitet von Tupac Shakur, einem nordamerikanischen West-Coast-Rapper aus dem letzten Jahrhundert, der ebenfalls eine große Zahl an Schussverletzungen überlebt hat. - Die Pariser «Dwarfs» haben diesen Beinamen für ihren inhaftierten Gang-Chummer - wenig überraschend - begeistert aufgegriffen... | |
The Artist Former Known As |
Wobei es alle Beteiligten herzlich wenig zu stören scheint, dass dem Beinamen ein Irrtum zugrunde liegt: es war nicht Shakur, der einen Kugelhagel überlebte, sondern der New Yorker Gangsta-Rapper 50 Cent, dessen Künstlername sich auf diese Begebenheit bezog, und bei dem es wohl auch "nur" 9 Schusswunden waren, während Shakur tatsächlich in Las Vegas bei einem Drive-by erschossen wurde. ...letzteres im übrigen, nachdem er ein bekanntes Mitglied der damals gefürchteten und berüchtigten «Crips»-Gang in einer Hotellobby niedergeschlagen hatte, weil der betreffende Ganger einen Chummer Tupacs beraubt hatte, der ihn in Vegas wiedererkannte, und seinen Rapper-Kumpel darauf hinwies. - IMHO auch ein Fall von aktiver Bewerbung um einen Darwin-Award! | |
American History X |
Während er - unter Polizeischutz - im Spital lag, um zu verhindern, dass die Pariser Vory v Zakone und ihre Handlanger-Gangs aus den Banlieus vollendeten, was sie begonnen hatten, und ihn doch noch umbrachten, wurde Anklage gegen ihn erhoben. Der Weg aus dem Krankenhaus führte ihn in der Folge direkt ins Jugendgericht: Mit einer dicken Jugendstrafakte, und den Vorwürfen illegalen Waffenbesitzes (er hatte selbst ebenfalls eine geladene und entsicherte Vollautomatik vom franko-belgischen Fabrique National bei sich gehabt), Betäubungsmittelvergehen (in einem silbernen Zigaretten-Etui, das er bei seiner Verhaftung bei sich getragen hatte, fand sich eine Drogen-Zigarette mit Tempo) und Hehlerei (selbiges Etui war ein Geschenk Napoleon des Dritten an einen einen russischen Diplomaten gewesen, und vor ein paar Jahren aus einem Pariser Museum entwendet worden), gab es für ihn diesmal drei Jahre Jugendhaft ohne Bewährung, womit der zuständige Jugendrichter sogar noch über das vom Staatsanwalt geforderte Strafmaß hinaus ging.
Wobei Cius strikte Weigerung, irgendetwas zu den Umständen des Anschlags, dem er beinahe zum Opfer gefallen wäre oder auch nur ein Wort zur Herkunft der Gegenstände zu sagen, die er bei seiner Verhaftung bei sich getragen hatte, auch nicht geeignet schienen, das Gericht in irgendeiner Weise milde zu stimmen...! - Oder, dass er sich - zum wiederholten Male - beim Fahren ohne Führerschein auf einem nicht versicherten Krad unklarer Herkunft hatte erwischen lassen, womit er zudem gegen Bewährungsauflagen verstieß! | |
L'Advocat |
Dafür dürfte sein Ansehen unter seinen Gang-Chummern dadurch, dass er partout nicht bei den Flics singen wollte, erheblich gewachsen sein. Die Pariser «Dwarfs» werden schon dafür sorgen, dass es ihm im Jugendknast an nichts fehlt, ihn vor Anschlägen und Angriffen durch Shestiorkas der Organisatziy beschützen, und ihm draußen - wenn er dann spätestens mit 19 wieder raus kommt - ein herzliches Willkommen im Kreise der «Dwarfs»-Ganger bereiten...! - Diesbezüglich unterscheiden sich größere Gangs erstaunlich wenig von den etablierten Syndikaten der OK. | |
Ganglander |
Du sagst es, 'lander, auch, wenn, denke ich, kein Ganger und keine Gangerin den Vergleich gerne hören wird. - Und im Übrigen: Ja, fragliche Zigarettendose hatte so'n abgebrannter Typ 'n knappes Jahr zuvor im «Cherché vôtre Fortune» versetzt, und ich hab sie dann Cui zum Geschenk gemacht, als Dank für eine unvergessliche Nacht, die er mir bereitet hat... (und als kleine Entschädigung, weil ich gewusst hatte, dass sein Drink an jenem Abend mit Galak versetzt war, und ihm nix gesagt hatte...) - Aber ich konnte ja auch nicht ahnen, dass er in dem dekorativen Etui 'n Reefer mit Clams spazieren tragen würde, oder dass dieses Geschenk ihn in derartige Schwierigkeiten bringen würde, wenn ihn zufällig die Flics hochnehmen...! | |
Jihang-Li Duprès 2079 14ieme Novembre < J-L_Duprès@FranceTelecom.fr > |
Erscheinungsbild
Cui Tianjiu ist von für einen chinesischen Norm seines Alters von durchschnittlicher Größe, und insgesamt eher schmächtig. Er hat ein herzförmiges Gesicht, meergrüne (natürliche) Augen und von Natur aus lackschwarzs Haar, das er - vor seiner Verletzung und der folgenden Verhaftung - meist hell blondiert oder henna-rot gefärbt und zu einem Pagenkopf geschnitten trug.
Fertigkeiten
Ungeachtet dessen, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz ausgewachsen war, hatte er sich kurz nach seinem 15. Geburtstag bei einem weniger verantwortungsbewussten Straßendoc eine Talentbuchse und gebrauchte (aber hochstufige) Talentleitungen implantieren lassen. Wenn er eine passende Aktionssoft auf Chip eingestöpselt, oder über sein eingestöpseltes Kommlink drahtlos, per WiFi-Matrix eingebunden hatte, war er außerordentlich gut darin, gefälschten Schmuck herzustellen, was neben der Pfandleiherei/Hehlerei das zweite geschäftliche Hauptstandbein der Pariser «Dwarfs» war (und ist).
...während er zum Motorradfahren nie 'ne Talentsoft gebraucht hat, da er auch ohne Fahrprüfung und entsprechende Papiere als Biker 'n echtes Ass war. - Merde! - Als wenn es nicht dicke gereicht hätte, dass die Anschläge von Tzar Alexis', Orlics und Vrilles Gangstern uns so viele gute Leute gekostet haben, mussten die Flics mit Wang und Cui zusätzlich noch zwei von uns in den Bau stecken! | |
Hau'Tse Tout - «Les CDD», Group de Paris |
Wenn's um die rein mechanische Seite der Goldschmiedearbeit und Edelsteinschleiferei ging war der wirklich fast so gut wie ich... aber wo Kreativität und eigene Ideen gefragt waren, konnte Cui mir nie das Wasser reichen. - Ist ja auch logisch: Wo soll bei Talent aus der Konserve denn auch die Kreativität herkommen?! - Und natürlich hat er - im Gegensatz zu meiner-einer - auch keine 1-A-Drohnenhand von Clockwerks mit eingebautem, ausfahrbaren Werkzeug respektive Chirurgenbesteck... Wobei das jetzt, wo sie ihn eingebuchtet haben, sogar sein Glück ist, da sie ihm die im Knast vermutlich eh' abgenommen hätten...! | |
Nau-Jo Dai - «Les CDD», Group de Paris |
Ey, Chummer: Haben Dir Deine Eltern daheim, in Macao, nie beigebracht, dass schon Konfuzius gesagt hat: "Eigenlob stinkt"?! - Aber was frag ich... - In der Sache hast'te mit Deinen Ausführungen - zugegebener Maßen - nicht ganz unrecht, Left Hand, auch, wenn Cui meist deutlich schneller gearbeitet hat, als Du, und mit den Steinen auch wesentlich sparsamer umgegangen ist... Da könntste Dir echt mal 'ne Scheibe abschneiden, ey! - Ist ja schließlich nicht so, daß wir diesbezüglich über unbegrenzte Ressourcen verfügen, so dass Du da weiter einfach so aus dem Vollen schöpfen kannst...! | |
Hau'Tse Tout - «Les CDD», Group de Paris |
Persönliches
Weiterhin steht Cui Tianjiu total auf die VR- und AR-Konzerte der berüchtigten AIdoru Immaculada Aglipay, auch, wenn die Mehrzahl seiner Gang-Chummer deren Musik einfach nur scheußlich finden (wobei der Begriff "scheußlich" in dem Zusammenhang noch diplomatisch formuliert ist...).