Cyberterminal
Ein Cyberterminal ist ein speziell für die Interaktion mit Computernetzwerken, vorrangig der Matrix, geschaffenes Computersystem. Insbesondere erlaubt es einem Benutzer, der über ein Direktes Neurales Interface oder Elektroden verfügt, die Virtuelle Realität der Matrix zu erleben. Das Cyberterminal kann im Prinzip auch einfach als Computer verwendet werden und wird in vielen Wohnungen als zentrale Recheneinheit für verschiedene vernetzte Systeme eingesetzt. Ein illegal modifiziertes Cyberterminal bezeichnet man als Cyberdeck. Seit der Umrüstung auf die Wireless Matrix nach dem Crash 2.0 verlieren Cyberterminals und Cyberdecks mehr und mehr an Bedeutung und werden durch Kommlinks zur Interaktion mit der Matrix ersetzt.
Geschichte
Das erste Cyberterminal wurde am 25. Juli 2026 für militärische Zwecke erprobt. Die damaligen Modelle waren Isolationskammern mit zahlreichen Jackpoints und Anschlüssen, die ein ganzes Zimmer belegten. Der Benutzer konnte so mit dem Terminal per Kraft seiner Gedanken mit den Datennetzwerken der Welt in Verbindung treten. Erste Versuche endeten allerdings damit, dass viele der Freiwilligen wahnsinnig wurden.[1]
Crash 1.0
2029 hatten Sony Cybersystems, Fuchi Industrial Electronics und RCA-Unisys Prototypen für Cyberterminals entwickelt. Das Geld stammte vorrangig von Militärgeheimdiensten. Diese Entwicklung sollte sich als glückliche Fügung herausstellen, da am 8. Februar der Crash von 2029 startete. Die USA begannen noch am gleichen Tag, eine Spezialeinheit aus bestens ausgebildeten Militärhackern aufzustellen - Echo Mirage - welches mit diesen neuen Terminals den Crash-Virus bekämpfen sollte, auch wenn schnell klar war, dass sie nichts ausrichten konnten.[2]
Das zweite Echo-Mirage-Team konnte am 30. August zunächst ebenfalls keine Erfolge gegen den Virus verbuchen, auch wenn es schon mit verbesserten Cyberterminals ausgestattet worden war. Nach 18 Minuten starben vier Mitglieder an tödlichem Biofeedback. Wissenschaftler analysierten die Daten der Cyberterminals der verstorbenen Teammitglieder und fanden einen neuen Weg, das Feedback zu verhindern. Konzernbeobachter stellten zudem fest, dass herkömmliche Sicherheitsprogramme nichts gegen eine Person ausrichten konnten, die direkt an den Cyberspace angeschlossen ist oder diese auch nur bremsen könnten. Erste Gelder flossen in Forschungsprogramme, um Wege zu finden, Hacker aufzuhalten, die Cyberterminals verwenden.[2]
Basierend auf diesen Erfahrungen etnwickelten sich die Cyberterminals weiter - sie wurden kleiner und leistungsstärker, während Echo Mirage langsam aber sicher Erfolge im Kampf gegen den Virus verbuchen konnten.[2] Nachdem das Team am 3. November 2031 die letzten Reste des Crash-Virus erledigt hatten, waren nur noch wenige Mitglieder übrig geblieben. Vier von ihnen wechselten in den Privatsektor, wobei sie die Geheimnisse über die Cyberterminaltechnologie mitnahmen. Die zweite Generation sollte schließlich am 25. Dezember 2031 auf den Markt kommen. Zu diesem Zeitpunkt waren sie nur noch so groß wie ein Schreibtisch und dank gesunkener Herstellungskosten inzwischen auch für Endverbraucher erschwinglich.[3]
2034 stellten dann Ken Roper und Michael Eld, beides Echo Mirage-Veteranen, mit ihrem Konzern Matrix Systems ihren ersten Prototypen eines Cyberterminals vor: Das Portal. Wenige Wochen, nachdem sie es vorgestellt hatten, versterben die beiden Matrix Systems-Gründer und ihre Arbeit samt Prototypen verschwindet auf mysteriöse Weise, nur um wenig später im Besitz von Richard Villiers wieder aufzutauchen. Dieser nutzte seinen neuen Besitz, um sich damit bei Fuchi Industrial Electronics einzukaufen.[4]
Fuchi Industrial Electronics präsentierte am 9. September 2036 mit dem Fuchi CDT-1000 Vision die dritte Generation der Cyberterminals, welche nur noch so groß wie ein Mini-PC ist.[5] Fast 15 Jahre später, am 10. August 2050, hatten Cyberterminals[W 1] inzwischen eine Größe erreicht, die nur noch einer Tastatur entsprachen, was die Geräte deutlich portabler machte.[6]
Ausstattung
Jedes Cyberterminal verfügt über ein ASIST-Interface und ein MPCP.[7]
Abgrenzung zum Cyberdeck
Cyberterminals werden von Deckern manchmal auch verächtlich Schnecke genannt, da ihre Leistungsfähigkeit bei weitem nicht die der Cyberdecks erreicht, mit denen Decker ihre waghalsigen Matrixruns vollführen.
Hersteller
Die meisten der großen Konzerne stellen Cyberterminals her, unter anderem Novatech Incorporated, Renraku Computer Systems und (bis zu seinem Zerfall) Fuchi Industrial Electronics.
Anwendungen
Die Einsatzmöglichkeiten von Cyberterminals sind vielfältig und reichen vom Matrixzugang, über Terminverwaltung und Multimedia-Anwendungen bis hin zur Steuerung aller möglichen Anwendungen der vernetzten Wohnung.
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.40
- ↑ a b c Almanach der Sechsten Welt S.48
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.52
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.54
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.56
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.71
- ↑ Matrix S. 17, 56
Widersprüche
- ↑ Almanach der Sechsten Welt S.71 spricht hier von "Cyberdecks", was aber die Bezeichnung für illegal modifizierte Cyberterminals ist. Daher wird hier für das offizielle Produkt die Bezeichnung "Cyberterminal" verwendet.
Konflikt: SR3 S. 207-208 -- MAT S. 17
Im Shadowrun Third Edition werden Cyberterminals als ein von einem Cyberdeck zu unterscheidenden Produkt beschrieben, das Matrix macht dagegen deutlich, dass Cyberdecks praktisch immer modifizierte Cyberterminals sind.
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