Matrixknoten
Matrixknoten waren Teil der Topologie der WiFi-Matrix nach dem Crash von 2064, bevor diese im Rahmen von Danielle de la Mars neuen Matrixprotokollen von 2075 wieder in eine Gitter-Struktur mit Hosts, Geräten, etc. umgewandelt wurde.
Grundlagen
Wenige Jahre nach der Etablierung der WiFi-Matrix, 2070, besaß so gut wie alles einen eigenen Knotenpunkt, egal ob nun RFIDs in Kleidungsstücken, kleine Prozessoren in Kühlschränken, Kommlinks in Schmuck oder riesiger Server - sie alle waren allgegenwärtig und kommunizierten im Rahmen der Matrixinfrastruktur via Glasfaserkabel, Funkwellen, Satelliten und seltener Laser- oder Mikrowellenverbindungen.[1] Selbst Personal Area Networks waren damals nichts anderes als eigenständige Knoten.[2]
Jedes computerisierte Element, welches in der Lage war, Programme und Befehle auszuführen, bildete einen Knoten - und war als solches ein Baustein der Matrix. Knoten lieferten die Rechenleistung des globalen Netzwerkes und waren auch betretbare Orte. Berechnungen, Programme, Befehle; kurzerhand, alles, was passierte, geschah, gemäß standardisierte Matrixprotokolle in den Knoten. Dazu gehörte auch das Speichern von Daten, das Herstellen von Verbindungen und das Beleben von Personas und Agenten. Ein jeder Knoten wurde von einem Betriebssystem verwaltet.[1]
Zugangs-ID
In der Hardware eines Knotens befand sich auch immer eine Zugangs-ID, die als seine Adresse in der Matrix diente. Wenn man also den Knoten finden wollte, brauchte man nur nach dessen Zugangs-ID suchen.[1]
Personalimit
Es konnten immer nur eine begrenzte Zahl von Personas gleichzeitig in einem Knoten ausgeführt werden - wozu aber nur User zählten, die von diesem Knoten aus online gingen und nicht Personas, die von einem anderen Knoten ausgeführt wurden und nun auf diesen Knoten zugriffen.[1]
Prozessorlimit
Auch die maximale Anzahl an Programmen, die ein Knoten ausführen konnte, war begrenzt. Überschritt man diese Anzahl, wurde die Prozessorleistung beeinträchtigt.[1]
Verbindung
Jene Orte, die nur wenige Zugangspunkte besitzen, etwa wegen schlechter Infrastruktur oder aufgrund vorsätzlichen Vandalismus', konnten von der technischen Entwicklung der Matrixknoten stark profitieren, in dem die vielen Benutzerknoten selbst einen Zugang erzeugten. Die engmaschige WiFi-Matrix erlaubte jeden Knoten im aktiven Modus eine ad-hoc-Lösung, bei der sie als Router für andere Knoten um sie herum dienten. Daten wurden so von einem Knoten zum nächsten geschickt, bis dann der Zugangspunkt zur verkabelten Matrix oder das kabellose Ziel selbst erreicht wurde. Somit konnten selbst Barrens akzeptabel mit WiFi-Zugangspunkten verbunden werden.[3] Siehe auch Datenübertragung.
Arten von Knoten
Man unterschied in drei grundlegende Kategorien: Peripherieknoten, Standardknoten und Nexus.[1]
Peripherieknoten
Peripherieknoten waren Knoten, die auf Geräten existierten, wie etwa AR-Handschuhe, Credsticks, Kühlschränke, RFID-Marker, Smartguns oder Überwachungskameras und waren 2070 praktisch in jedem Gegenstand vorhanden, die nicht die Rechen- und Kommunikationsfähigkeiten von Standardknoten benötigten, aber dennoch irgendwie mit der Matrix interagierten.[1]
Anders als Standardknoten konnten sie nur eine einzige Persona ausführen und auch nur Programme, für die sie gebaut wurden. Auch ihre Betriebssysteme und Peripherieknoten waren bedeutend begrenzter und zielgerichteter. Entsprechend war es nicht möglich, das mehrere User gleichzeitig eine Persona ausführen und es gab auch nur Adminaccounts für ihren Betrieb. Allerdings war es möglich, sie zu einem Cluster zusammenzufassen, um dann gemeinsam als einzelner Super-Knoten zu fungieren. Da sie gegen Hacker aber sehr anfällig waren, wurden sie zum Schutz oft mit einer Master-Slave-Verbindung einem sicheren Knoten untergeordnet.[1]
Standardknoten
Kommlinks, Cyberterminals, häusliche Telekommunikationsanschlüsse und fast jedes andere Objekt, das tragbar und in der Lage war, eine einzelne Persona und mehrere Programme oder Agenten auszuführen, waren allesamt Standardknoten.[1] Sie konnten nur eine Persona zur gleichen Zeit ausführen, erlaubten aber per Interface, diese nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen des Benutzers anzupassen.[4]
Nexus
"Nexus" ist ein Sammelbegriff für Hochleistungs-Mainframes, kabellose Multi-User-Arbeitsräume und Knoten mit hohem Datenaufkommen, welche zudem eine größere Anzahl von Programmen ausführen konnten, als es Standardknoten je könnten. Üblicherweise fand man Nexus in Matrixcafés, öffentlichen WiFi-Zugangspunkten, Konzernservern, Firmen mit VR-Arbeitsplätzen und Sicherheitsknoten, Datahavens und überall sonst, wo rechenintensive Aufgaben verrichtet wurden. Jene Server, die Nexus betrieben, gab es in einer großen Bandbreite unterschiedlicher Größen und Prozessorleistungen, was von Größenordnungen wie einfachen Laptops bis hin zu ausgewachsenen Servertürmen reichte. Je mehr Rechenleistung benötigt wurde, desto leistungsstärker und größer fiel auch die Hardware eines Nexus aus.[3]
Ein Nexus besaß ein höheres Prozessorlimit und erlaubte so auch, mehr aktive Programme auszuführen (wobei dies nicht Agenten, Intrusion Countermeasures, Sprites und E-Geister betraf). Ihre Konfiguration und Konstruktion war so aufgebaut, dass es möglich war, mehrere Personas auszuführen.[3]
Betriebssysteme
Innerhalb eines Knotens fand sich auch immer ein Betriebssystem, das für den Betrieb des Knotens zwingend notwendig war, da es verschiedene Daten verarbeitete, Ressourcen verwaltete und alle weiteren Funktionen zur Verfügung stellte, die mittels User-Input dann auch genutzt werden konnten.
Protokolle
Wann immer man mit einem anderen Knoten interagierte, wurden vordefinierte Matrixprotokolle aufgerufen. Darin ging es um grundlegendes, wie etwa die Überprüfung von Accountdaten, Zugriffsrechten und der Status der Verbindung. Anschließend entschied der Knoten dann, ob der Anfrage stattgegeben wurde oder nicht. Mittels spezieller Software versuchten Hacker, solche Protokolle zu umgehen oder für ihre eigenen Zwecke auszunutzen, um Zugriffsrechte zu erhalten, Icons zum Absturz zu bringen oder sonstige Dinge zu tun, die sie aufgrund ihrer Zugriffsrechte eigentlich nicht tun durften.[5]
Accounts
Die Zugriffsrechte auf Knoten wurden mittels Accounts verwaltet. Eine jede Verbindungs- und Datenanfragen wurde mit bestimmten Privilegien ausgestattet, welche von den Account-Informationen abhingen, welche mit der Anfrage geschickt wurden oder vom ursprünglichen Login, sofern es sich um eine Subskription handelte. Dabei unterschied man in verschiedene Arten von Accounts, je nach Status der Verbindung und auch Art der übermittelten Informationen.[5]
Standardaccounts
Ein Standardaccount besaß Login-Daten bestehend aus Usernamen und Passwort beliebiger Länge, was eine alphanumerische Zeichenfolge sein konnte oder auch ein biometrisches Muster oder gar die Signatur eines Zugangsschlüssels. Dieses Passwort wurde entweder mit der internen User-Datenbank des Knotens oder einer anderen Quelle abgeglichen und dann entweder akzeptiert oder abgelehnt. Ein Großteil der User speicherten ihre Passwörter oder Signaturen in verschlüsselten Daten auf dem Kommlink, weil diese im Regelfall schlicht zu lang und komplex waren, um sie sich zu merken. Biometrische Signaturen hingegen wurden mittels Scannern verschiedener Art direkt von den Usern eingelesen.[5]
Knotenaccounts
Knotenaccounts hingegen vergaben ihre Zugriffsrechte auf Knoten abhängig von den Privilegien, die der User auf einem anderen Knote besaß, mit dem er zum angegebenen Zeitpunkt verbunden war. So konnte etwa der Zugriff auf einen Sicherheitsknoten einen Useraccount und somit auch andere Rechte beinhalten, wie etwa Zugriff auf Kameras und Sensoren, die mit dem Sicherheitsknoten verbunden waren.[6] Eine Sicherheitsspinne, die im Sicherheitsknoten ihre Arbeit verrichtete, hatte so auch die Befähigung, auf alle Sensoren zuzugreifen, ohne sich für jedes einzelne Gerät individuell anmelden zu müssen. Der Sicherheitsknoten verschickte diese Informationen für sie weiter, wodurch die Spinne diese Geräte dann einfach benutzen und kontrollieren konnte.[7]
Zugangs-ID-Accounts
Auch konnte man Zugriffsrechte über eine Zugangs-ID vergeben. In der Praxis bedeutete dies, dass man jedes Mal, wenn ein Knoten oder ein Konstrukt mit einer bestimmten Zugangs-ID auf einen anderen Knoten zugreift, er oder es sofort sämtliche Zugriffsrechte erhielt, die mit dieser Zugangs-ID verknüpft waren. Dies ähnelte dem Standardaccount, da so der Knoten die Zugangs-ID mit seiner internen User-Datenbank abglich und beim Login die entsprechende Rechte verteilte. Ein Hacker konnte dies ausnutzen, indem er seine Zugangs-ID fälschte und den Knoten so zwingen konnte, ihm die zugehörigen Rechte zu geben.[7]
Accountprivilegien
Je nachdem, welche Zugriffsrechte ein User hatte, erhielt der User entsprechend Rechte und Privilegien, die bestimmten, was er tun durfte und was nicht. Der Administrator bestimmte die Privilegien der einzelnen Accounts, aber in der Regel tendierten die meisten Knoten dazu, immerzu die gleichen Kategorien von Zugriffsrechten zu verwenden. So unterschied man in vier Stufen von Zugriffsrechten: Persönlich, Sicherheit, Admin und Öffentlich.[7]
Öffentliche Zugriffsrechte
Bei einer Verbindung, bei der keinerlei Informationen bis auf die Zugangs-ID übermittel wurde, wurde die Verbindung automatisch auf "öffentlich" gestellt. Ein solcher Zugang erhielt ein User, wenn der den öffentlich zugänglichen Teil des Knotens betrat. Der öffentliche Account ermöglichte den Zugriff auf öffentliche Daten, wie etwa Website-Informationen, Blogs, Datenbanken, persönliche Profile, etc. Je nach Daten, auf die man zugriff, konnten mit dem öffentlichen Account unterschiedliche Rechte einhergehen, wie etwa die Möglichkeit, ohne Usernamen im öffentlichen Forum zu schreiben.[7]
Persönliche Zugriffsrechte
Der überwiegende Teil der Accounts innerhalb eines normalen Matrixknoten bestand aus persönlichen Accounts. Der wohl größte Vorteil, der damit einherging, war der Platz auf der Subskriptionsliste und ermöglichte es dem User oder seinen Agenten, den Knoten im VR- oder AR-Modus zu betreten. Alle weiteren Rechte variierten aber je nach Knoten und Account. Dies kann je nach Sinn und Zweck des Accounts Zugriff auf Dateiindizes und Dateien ermöglichen, sowie das Editieren von Dateien, die Kontrolle von Geräten, das Hochladen von Daten, sowie die Verwendung bestimmter Programme und vieles mehr.[7]
Sicherheits-Zugriffsrechte
Sicherheitsaccounts erhielten üblicherweise die Leute, die eine größere Kontrolle über ein System ausüben mussten, ohne gleich das ganze System selbst zu verwalten, wie etwa Sicherheitsspinnen, privilegierte User und Intrusion Countermeasures. Diese User konnten auf Protokolldaten und Knotenstatistiken zugreifen und allgemeine Knotenattribute wie Metaphern und Gestaltung manipulieren. Solche User konnten meisten auch Standardaccounts einrichten und löschen, Daten anderer User bearbeiten, einen aktiven Alarm auslösen und beenden, das Zugriffsprotokoll einsehen, etc. Ihre Privilegien gestatteten es ihnen auch, alle vom Knoten ausgeführten Agenten und ICs zu kontrollieren und zu lenken und sogar Hacker-Utilities auszuführen.[7]
Admin-Zugriffsrechte
Adminaccounts waren für den Besitzer oder Hauptverantwortlichen eines Knotens reserviert und erlaubten diesem alles zu tun, was auch immer er wollte. So konnte er etwa den Knoten neu starten, die Gestaltung verändern, jeden beliebigen Account einrichten oder löschen, Zugriffsrechte zuweisen oder verschiedenen Accountstufen Privilegien verleihen. Weiterhin konnten Admins auch alle Protokolldaten und Statistiken des Knotens einsehen und manipulieren, wie auch das Zugriffsprotokoll. Was der Admin aber nicht konnte, war auf Programme oder Dateien einzuwirken, von denen er nichts wusste. Um einen unwillkommenen Eindringling aus dem Knoten zu werfen, war es also möglich, zunächst das Schleicherprogramm von diesem zu überwinden.[7]
Endnoten
Quellenangabe
Index
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