Basler Papiermühle
Basler Papiermühle Überblick (Stand: 2080) |
Lage: am St. Alban-Teich, Basel, SEg (Schweiz) |
Besitzer: Verein Papiermühle e.V. |
Die Basler Papiermühle existiert zu Beginn der 2080er - allen Veränderungen und Katastrophen, die das 21. Jahrhundert der Stadt Basel beschert hat - nach wie vor.
Hintergrund
In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts war die historische Papiermühle, in der Lumpen und ausgediente Textilien mittels eines Wasserkraft betriebenen Stampfwerks zu Brei zermahlen, und dann zu Büttenpapier verarbeitet wurden, ein "Museum zum Mitmachen" und als solches eine Anlaufstelle für schulische Exkursionen und Touristen-Attraktion. Während knapp 100 Jahre später zwar so gut wie keine Schulklassen von öffentlichen, Privat- und Konzernschulen hierher verirren, um im Rahmen des Kunst- oder Geschichtsunterrichts die historische Kunst der Papierherstellung aus erster Hand kennen zu lernen, und auch die Mainstream-Touristen weitgehend ausbleiben, gibt es - ungeachtet des allgemeinen Bedeutungsverlusts des Papiers und des gedruckten Wortes in der erwachten Sechsten Welt durchaus Individuen und Gruppen, die hieran ein gesteigertes Interesse haben: Magisch Begabte - namentlich aus dem Bereich der europäischen naturmagischen Szene, der Wiccaner und allgemein des Hexenwesens, aber auch manche moderne Druiden oder Hermetiker - schätzen auf traditionelle Art hergestelltes, am besten handgeschöpftes Büttenpapier als Material, um darauf ihre Formeln niederzuschreiben, und die einzelnen Bögen dann zu Grimoiren zu binden, wenn sie hierfür weder Pergament noch Papyrus verwenden wollen.
Was damit zu tun hat, dass es - gerade unter den Hexen aus der (tief)grünen Ecke - nicht wenige gibt, die Pergament als Material für problematisch ansehen, da für die Häute ja Tiere sterben mussten, während ihnen beim ägyptischen Papyrus der kulturelle Bezug zu ihrer eigenen Tradition fehlt... | |
Prof. Ungrün |
Das ist soweit korrekt, und verschafft dem Verein "Papiermühle e.V." ein Auskommen, das es ihm ermöglicht, das Historische Gebäude mit seiner schon antiken, spätmittelalterlichen Technologie zu erhalten, und notwendige Restaurierungsmaßnahmen durchzuführen. - Es geht aber noch weiter: Einzelne magisch Begabte können unter Umständen durchaus auf die Idee kommen, dass das Büttenpapier, auf das sie etwa die Kopien ihrer selbstentwickelten Verbündetenformel niederschreiben wollen, aus einer Reihe bestimmter, historischer Kleidungsstücke hergestellt sein muss, von denen sie sie sich wegen einer symbolischen Verbindung besondere, arkane Macht versprechen. - Das kann dann darauf hinauslaufen, dass betreffende antike Texilien von Kunst- und Antiquitätendieben oder Runnern aus Museen und Privatsammlungen entwendet, hierher geschafft und - unter Umständen unter begleitenden Ritualen - in einer nächtlichen Sonderschicht zu Lumpenbrei zermahlen werden, aus dem dann ein oder mehrere neue Bögen Papier entstehen. - Natürlich wird der Verein jede Kenntnis von derartigem, illegalen Tun leugnen, zumal, da die Vernichtung historischer Textilien aus Museumsbeständen zum Zwecke der Papierherstellung ja schließlich auch einen erheblichen Kulturfrevel darstellt... | |
Mag-o-Crater |
Ein geringer Teil des - regulären - Ausstoßes der Papiermühle findet sich in Form sündhaft teurer Bögen von Büttenpapier im Sortiment der Taliskrämer wie dem «Schattenmacher», die unter den zahllosen kleinen und kleinsten Fachgeschäften zu finden sind, die sich im Schatten der GENOM-Arkologie in Großbasel angesiedelt haben (während der Rest praktisch komplett in den Export geht).
Endnoten
Quellenangabe
Diese Location in Shadowrun stellt eine reine Eigenerfindung von Benutzer "Kathe" auf der Basis der historischen Basler Papiermühle in der realen Gegenwart dar, deren Fortbestand und neuer Nutzen in der Sechsten Welt jedoch nicht durch irgend eine kanonische Quelle gedeckt ist.