Implantatchirurgie

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Implantatchirurgie ist eine medizinische Disziplin, die sich mit der Erweiterung und Reparatur des meta/menschlichen Körpers durch verschiedene Technologien beschäftigt.

Teilgebiete der Implantationschirurgie

Der metamenschliche Körper alleine ist kaum noch fähig, den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts zu genügen, geschweige denn den Verwerfungen der Sechsten Welt. Er ist ein Wunder der Leistung und Resilienz, aber das genügt einfach in vielen Fällen nicht mehr.[1]

Augmentierungen sind der Versuch der weiten Mehrheit der Metamenschheit, denen die Magie verschlossen bleibt, aufzuholen und mitzuhalten. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um die Kunst, Dinge in den Körper einzufügen oder ihn auf zellulärer Ebene zu verändern, so dass seine Leistungsfähigkeit vergrößert oder neue Fähigkeiten hinzugefügt werden.[1]

Cyberware

Cyberware sind technische Vervollständigungen und/oder Erweiterungen des Körpers. So können ganze Gliedmaßen durch Cyberware ersetzt werden, die ihre ursprünglichen Aufgaben übernehmen. Allerdings gibt es auch Cyberware, die speziell für Kampf, Kommunikation oder einfach nur dem "Style" angefertigt wird.[2]

Die Implantation von Cyberware ist ein komplexes Geschäft. Ein Cyberchirurg kann zwar das Implantat korrekt platzieren, aber die tatsächliche Verbindung, der Aufbau des DNI, ist nur mit Naniten zu bewerkstelligen.[3] Selbst Allerwelts-Cyberware wie Datenbuchsen sind somit ein Wunder der Hochtechnologie.[1]

Die Naniten, die für die Implantation der Cyberware verwendet werden, sind zweierlei Typs: Coater und Threader. Beide sind weiche Naniten, basierend auf massiv modifizierten Bakterien. Threader werden als erste verwendet und haben in ihren Zellwänden metallische Ablagerungen, die ein Netzwerk nanometergroßer Fäden bildet. Gelenkt von Beschichtungen der Kontakte der Nanoelektroden eines DNI-Connectors, bilden sie kleine Kolonien, die Neuronen mit den Connectoren verbinden, bevor sie einen programmierten Zelltod sterben - ihr Stoffwechsel erzeugt ein Gut, dass sie in vorbestimmter Zeit abtötet. Nach einer nachfolgenden Enzymbehandlung zerfallen die organischen Bestandteile rasch, und nur das Metallnetzwerk bleibt übrig.[3]

Ihnen folgen die Coater, eine weitere modifizierte Bakterienart, die sich bevorzugt an diesem metallstrukturen niederlässt, bevor auch sie den vorprogrammierten Zelltod stirbt. Diese Zellen zerfallen jedoch nicht, sondern bilden eine isolierende Schutzschicht gegen die korrosive Umgebung des metamenschlichen Körpers, die Implantatkontakt und den DNI-Connector extrem langlebig macht.[3]

Cyberware ist sehr invasiv, und der metamenschliche Körper neigt dazu, solche invasiven Bestandteile abzustoßen. Viele Träger von Cyberware müssen daher zumindest anfangs Immunosuppressoren nehmen, um eine Abstoßung ihrer neuen Augmentierung zu verhindern.[4] Die Notwendigkeit einer Minderung des initialen Körperschocks und Post-OP-Traumas, das Cyberware-Augmentierungen hinterlassen, hat zur Entwicklung einer Reihe spezieller Medikamente geführt. Das beliebteste ist Cybertram. Es unterdrückt die üblichen Immunreaktionen auf neue Implantate und befördert deren Abheilung enorm.[5]

Bioware

Bioware sind aus biologischen Zellen gezüchtete Organe, die entweder eigene, kranke Organe ersetzen oder den Organismus erweitern sollen. Sie integrieren sich dabei wie andere Organe in den Körper und agieren in vielerlei Hinsicht wie ein natürlicher Teil davon.[6]

Die Implantation von Bioware ist aufgrund ihrer biologischen Natur und damit verbundener Selbstheilungsfähigkeit nicht komplexer als die Transplantation eines Organs, und damit ein vergleichsweise simpler Prozess.[7]

Bioware wird entweder aus Stammzellen des späteren Trägers gezogen - das nennt man kultivierte Bioware[7] - oder auf der Basis von Typ-O-Zellen[8] für verschiedene Metatypen und Geschlechter gezogen, was als Standard-Bioware bezeichnet wird.[9]

Ein Nachteil von Bioware ist, dass, auch wenn sie sich sehr einfach und nahezu von selbst in den Körper des Trägers integriert, sie das eben in der Geschwindigkeit körperlicher Heilungsprozesse tut, und das dauert einfach seine Zeit. Zudem sind oft Physiotherapien erforderlich, um den träger an das neue Implantat zu gewöhnen. Während dieser Zeit ist oft auch Bettruhe vonnöten, um die Heilung nicht zu stören. Sowohl Magie wie auch die Verwendung kultivierter Bioware können den Prozess etwas beschleunigen, aber das ist auch ein eher relativer Begriff.[7]

Auch wenn selbst bei Standardbioware die Chance einer Abstoßung nahe Null liegt, ist es üblich, einem Träger neuer Bioware eine gewisse Zeit lang Immunosuppressoren wie Zero zu verabreichen.[8]

Nanoware

Der Einsatz von Naniten im lebenden Organismus ist mit KFS wieder sehr umstritten. Trotzdem werden sie weiterhin in vielen Bereichen eingesetzt.[10] Tatsächlich sind sie eine der stillen Säulen der Technologie der Sechsten Welt - und das seit den Eurokriegen und den ersten Cyberterminals, noch vor dem Ersten Crash.[11]

In der Medizin sind Naniten schon lange nicht mehr wegzudenken. Von der Krebsbehandlung über Gentechnologie bis zu Wundheilung[12] und der Implantierung von Cyber-[3] und Bioware.[7] Insbesondere Headware und alles, was mit DNI verbunden werden muss, ist ohne Nanotechnologie schlicht nicht machbar.[12] Aber auch Kompositknochen, Talentleitungen, Reflexbooster und Dermalpanzerung wären ohne Nanotechnologie undenkbar.[11] Aber auch in der Heilung von Verletzungen haben Nanochirurgie und die weit verbreitete Verwendung von Nanotechnologie zu wie kleine Wunder wirkenden Heilungszeiten geführt - Wunden heilen so in einer Geschwindigkeit, an die vor der Einführung dieser Technologie nicht einmal zu denken war.[13]

Auch für die Funktion vieler Augmentierungen, vom Cyberauge bis zur Adrenalinpumpe, ist Nanotechnologie entscheidend wichtig.[12] Neben ihrer Notwendigkeit bei jeder Form der Implantatchirurgie ist das der zweite Grund, warum Nanotechnologie so wichtig für das Feld ist.[14]

Neben ihrer Funktion als Ermöglicher der Cyber- und Biowareaugmentierung erfreuen sich auch rein auf Nanotechnologie basierende Augmentierungen großer Beliebtheit. Ob prophylaktische Implantate oder leistungssteigendere Nanitenkolonien, Nano-Augmentierung hat viele GEsichter in der Sechsten Welt.[15] In den 2070ern erfreuen sich beispielsweise animierte Nanotatoos großer Popularität.[16]

Primitive Implantate und Transplantate

Herzschrittmacher, Knochenschrauben oder Beinprothesen sind keine Cyberware, weshalb sie auch nicht zu einer der drei "Hauptkategorien" der Implantatchirurgie zählen. Viele dieser teils uralten Technologien - Prothesen reichen bis ins alte Ägypten zurück -sind nach wie vor in Gebrauch für diejenigen, die sich nichts anderes leisten können.[17]

Ebenso werden weiterhin gerne Organe transplantiert, um beschädigte oder verloren gegangene zu ersetzen. Die meisten sind entweder Typ-O-Zuchten, die Wimps entnommen werden, oder kultivierte Klonware.[18] Allerdings werden nach wie vor neben geklontem oder gezüchteten Organersatz auch Organe von - nicht unbedingt freiwilligen - (meta)menschlichen Spendern transplantiert.[19]

Endnoten

Quellenangabe

Index

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