Mr. Johnson: Unterschied zwischen den Versionen

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Einige Runner testen die Vertrauenswürdigkeit von Johnsons, indem sie diese bitten, ein Treuhandkonto einzurichten, welches dann von einer vertrauenswürdigen Entität - meist ein [[Schieber]] - verwaltet wird. Die Auszahlung der vereinbarten Summe erfolgt dann nach Erledigung des [[Shadowrun]]s. Lehnt der Johnson dies ab, sollte man üblicherweise auch den Job ablehnen.<ref>{{QDE|vn}} S.49</ref>
Einige Runner testen die Vertrauenswürdigkeit von Johnsons, indem sie diese bitten, ein Treuhandkonto einzurichten, welches dann von einer vertrauenswürdigen Entität - meist ein [[Schieber]] - verwaltet wird. Die Auszahlung der vereinbarten Summe erfolgt dann nach Erledigung des [[Shadowrun]]s. Lehnt der Johnson dies ab, sollte man üblicherweise auch den Job ablehnen.<ref>{{QDE|vn}} S.49</ref>
===Schieber===
Nicht jeder Johnson heuert Shadowrunner direkt an - hier kommen [[Schieber]] ins Spiel. Während Runner auf Schieber vertrauen, um allerhand Dinge und Connections zu erhalten, gilt dies aber auch für Johnsons. Ein verlässlicher Schieber mit gutem Leumund ist Gold wert, denn ein Johnson hat nicht zwingend Zeit und Wissen, um passende und fähige Shadowrunner zu finden, die eine Aufgabe auch erfüllen werden. Und ein guter Schieber hat üblicherweise auch ein Adressbuch voll mit Kontakten, von denen er weiß, dass sie bei Schwierigkeiten nicht gleich auseinanderfallen und die Aufgabe vermasseln werden.<ref>{{QDE|slfr}} S.200-201</ref>
Die Bezahlung fällt dabei auch unterschiedlich aus. Manche Schieber sind sehr persönlich involviert und erhalten vom Johnson die gesamte Summe, die dann einen Teil für sich behalten und den Rest an das Shadowrunner-Team auszahlen. Das hat den Vorteil, dass der Schieber mehr Geld erhält, dafür aber dann auch deutlich abhängiger vom Erfolg des Teams ist und ein zusätzliches Risiko eingeht. Daher muss er deutlich mehr Zeit und Arbeit investieren, um sicher zu gehen, dass die Runner die Aufgabe nicht vermasseln.<ref name="SLFR 201">{{QDE|slfr}} S.201</ref>
Alternativ kriegt der Schieber eine Provision für das Zusammenstellen des Teams und hält sich danach heraus. Dadurch mag er zwar weniger verdienen, geht aber keine weiteren Risiken ein. Wenn das Team also die Aufgabe vermasselt, dann geht ihn das nichts weiter an. Er kümmert sich um das nächste Geschäft und hält sich heraus - die meisten Schieber arbeiten daher lieber auf diese Weise.<ref name="SLFR 201"/>


==Lokale Variationen==
==Lokale Variationen==

Version vom 1. Februar 2024, 12:05 Uhr

Als Mr. Johnson oder Mrs. Johnson (oftmals auf Johnson gekürzt) bezeichnet man in den Schatten einen Auftraggeber und Ansprechpartner für Shadowrunner.

Hintergrund

Im ursprünglichsten Sinne meint der Name "Johnson" einen Mittelsmann, der zwischen Runner und Konzernen vermittelt und dabei eine gewisse Anonymität verleiht. Der Name ist bewusst gewählt, denn "Johnson" ist ein häufig vorkommender Name in Nordamerika, der diese Position prägte - ein Allerweltsname, dessen bloße Erwähnung vermutlich abertausende Personen meinen kann.

Allerdings ist dieser Begriff schon überholt, denn selbst wenn man den tatsächlichen Namen des Johnson kennt, verwendet man den Begriff dann meist nicht als Name, sondern eher als Titulatur, um dessen Anonymität zu wahren und nicht bei jeder Gelegenheit rauszuposaunen. Somit bildet der Name / Titel "Johnson" ein Äquivalent zum Straßennamen eines Shadowrunners.

Johnson werden

Im Grunde kann jede Person, die einen Shadowrun in Auftrag gibt, als "Johnson" bezeichnen. Das Grundprinzip ist dabei einfach: Wird ein Runner dafür angeheuert, einen Soykaf von der anderen Straßenseite zu holen, dann ist der Auftraggeber der Johnson. Allerdings geht es bei den Aufträgen zumeist um illegale Dinge oder aber um Angelegenheiten in rechtlichen Grauzonen.[1]

Tätigkeit

Johnsons sind (üblicherweise) das Bindeglied zwischen einer Organisation (meistens ein Konzern) und den Schatten, die sich die Finger an Stelle anderer schmutzig machen und dafür sorgen, dass diese nicht in ihren illegalen Aktivitäten überführt werden, weshalb er die Ausschau nach "freien" (sprich abstreitbaren) Mitarbeitern - also Shadowrunnern - Ausschau hält, die gewillt sind, die Dinge zu erledigen, die erledigt werden müssen.[2]

Im Zuge ihrer Tätigkeit führen sie Vorgespräche mit Runnern, heuern sie dann an und bezahlen sie auch, wenn der Job erfolgreich erledigt wurde. Im Rahmen seiner Tätigkeit liefert er zudem notwendige Informationen, die er für nötig hält, um einen Job zu erledigen. Auch kann er, je nach Umstand, sogar spezielle Ausrüstung besorgen, die beim Einsatz gebraucht wird.[2]

Neben eigenen Johnsons greifen auch einige Personen oder Organisationen auf professionelle, freiberufliche "Miet-Johnsons" zurück, die die Verbindung zwischen Runnern und Auftraggeber noch zusätzlich zu verschleiern. Ein Beispiel dafür ist etwa Gantenbein in der Allianz Deutscher Länder.

Risiko

Aufgrund der (mehrheitlich) illegalen Natur seiner Tätigkeit wird der Johnson zwangsweise nicht mehr vom Gesetz geschützt, sondern muss sich, wie auch jeder Runner, selbst um seinen eigenen Schutz kümmern. Indem man Kriminelle für die Erfüllung einer Aufgabe anheuert, riskiert man nicht nur seine Freiheit, sondern auch sein Leben.[1] Üblicherweise achten Johnsons darauf, ein sauberes Geschäft zu unterhalten, aber hin und wieder kommt es vor, dass sie auch nicht gewillt sind, zu bezahlen oder gar versuchen, die angeheuerten Kräfte loszuwerden - sei es, weil sie zu teuer sind, weil sie zu viel wissen oder weil sie den Job grandios vermasselt haben - und das sind nur ein paar Möglichkeiten. Aber das ist nur die direkteste Methode. Andere Johnsons vergeben möglicherweise Jobs, zu denen sie nicht alle Informationen liefern - etwa, wenn sie wichtige Details zur vor Ort befindlichen Sicherheit "vergessen" haben. Auch ein vorsätzlicher Betrug ist nicht unbekannt. Man sollte daher nicht blind vertrauen - aber ein Johnson kann auch eine mächtige Connection sein, wenn das Arbeitsverhältnis zueinander gut ist und man bereits mehrfach miteinander arbeitete.[3]

Allerdings ist die Mär vom Verrat mehr eine urbane Legende als praktische Realität - was nicht heißt, dass es nicht passiert, aber wenn es so häufig passieren würde, wie manche Geschichten behaupten, würde vermutlich kein Runner mehr für einen Johnson arbeiten. Stattdessen kann man sich sicher sein, dass die meisten Johnsons positiv darauf reagieren, wenn man sie gut behandelt - und den Gefallen erwidern werden.[2] Unflätiges Verhalten - oder gar Verrat gegenüber dem Johnson - kann diesen ziemlich verärgern und führt zu schlechtem Ruf[4] und vielleicht sogar dazu, dass man am Ende selbst Ziel eines Runs wird.[2]

Einige Runner testen die Vertrauenswürdigkeit von Johnsons, indem sie diese bitten, ein Treuhandkonto einzurichten, welches dann von einer vertrauenswürdigen Entität - meist ein Schieber - verwaltet wird. Die Auszahlung der vereinbarten Summe erfolgt dann nach Erledigung des Shadowruns. Lehnt der Johnson dies ab, sollte man üblicherweise auch den Job ablehnen.[5]

Schieber

Nicht jeder Johnson heuert Shadowrunner direkt an - hier kommen Schieber ins Spiel. Während Runner auf Schieber vertrauen, um allerhand Dinge und Connections zu erhalten, gilt dies aber auch für Johnsons. Ein verlässlicher Schieber mit gutem Leumund ist Gold wert, denn ein Johnson hat nicht zwingend Zeit und Wissen, um passende und fähige Shadowrunner zu finden, die eine Aufgabe auch erfüllen werden. Und ein guter Schieber hat üblicherweise auch ein Adressbuch voll mit Kontakten, von denen er weiß, dass sie bei Schwierigkeiten nicht gleich auseinanderfallen und die Aufgabe vermasseln werden.[6]

Die Bezahlung fällt dabei auch unterschiedlich aus. Manche Schieber sind sehr persönlich involviert und erhalten vom Johnson die gesamte Summe, die dann einen Teil für sich behalten und den Rest an das Shadowrunner-Team auszahlen. Das hat den Vorteil, dass der Schieber mehr Geld erhält, dafür aber dann auch deutlich abhängiger vom Erfolg des Teams ist und ein zusätzliches Risiko eingeht. Daher muss er deutlich mehr Zeit und Arbeit investieren, um sicher zu gehen, dass die Runner die Aufgabe nicht vermasseln.[7]

Alternativ kriegt der Schieber eine Provision für das Zusammenstellen des Teams und hält sich danach heraus. Dadurch mag er zwar weniger verdienen, geht aber keine weiteren Risiken ein. Wenn das Team also die Aufgabe vermasselt, dann geht ihn das nichts weiter an. Er kümmert sich um das nächste Geschäft und hält sich heraus - die meisten Schieber arbeiten daher lieber auf diese Weise.[7]

Lokale Variationen

"Johnson" ist allerdings eine primär in Nordamerika genutzte Variante. Überall in der Welt werden eigene Varianten verwendet, die lokal eben deutlich häufiger vorkommen. Während "Johnson" also in Nordamerika ein Allerweltsname ist, würde dieser in der Schweiz oder in Indien vermutlich auf mehr Aufmerksamkeit stoßen, da der Name dort nicht so geläufig ist.

Land Bezeichnung Erläuterung
Allianz Deutscher Länder Herr Schmidt[3]
Arabischer Raum Sayid Ibrahim (oder hinter seinem Rücken nur Ibrahim) Übersetzt etwa: Mein geehrter Herr Abraham
Afghanistan/Pakistan Mr. Khan [8]
Chinesischer Raum Mr. Wu[3] u.a. in Hongkong
Frankreich Monsieur Dupont[9] (früher, seit den 2070er nicht mehr wirklich gebräuchlich[10]).
Heute: Leblanc, Martin, Beaumont, Noël, Sinclair
Großbritannien Mr. Miller oder Mr. Smith [9]
Japan Mr. Tanaka[3] oder Meisho-San (jap. Mr. Name)
Österreich Herr oder Doktor Nowak [11]
Polen (Herr) Kowalski[9]
Schweiz Herr Keller[12]
Spanien Senor Fernandéz[9]
Tschechische Republik Pan Jonáa[9]
Vereinigte Niederlande Meneer Janssen [9]
Russische Republik Gospodin Nikogo

Allianz Deutscher Länder

In der Allianz Deutscher Länder ist Mr. Johnson als Herr Schmidt bekannt. Die Verwendung dieses speziellen Alias ist sogar so archetypisch geworden, dass Runner, die selbst als Auftraggeber für andere Runner auftreten, sich als Schmidt vorstellen. Zudem fanden die "Herr Schmidts" sogar Eingang in die in den 2060ern so populäre Trideo- und SimSinn-Produktionen um «Karl Kombatmage», wo ein spezieller «Schmidt-Style-Aktenkoffer» kreiert wurde. Den gab es dann als Fan-Artikel zu kaufen, und angeblich sollen ihn gelegentlich sogar echte Schmidts benutzt haben.[13]

Konzerne

Eine Ausnahme bei diesem Spiel, bei dem beide Seiten Bescheid wissen, macht Saeder-Krupp, wo sich die Auftraggeber insbesondere, wenn es um wirklich wichtige Runs geht oder sie es mit Runnern der Top-Kategorie zu tun haben, Herr Brackhaus nennen. Ebenso sieht es in Württemberg ein wenig anders aus, wenn der Auftrag von der Württembergischen Handelskammer kommt: Dort lautet der Deckname des Auftraggebers in der Regel Häberle, oder Pfleiderer, wenn es sich um den Schmidt eines einzelnen Mitgliedsunternehmens der WHK handelt.[14]

Seit der Einführung von Shiawase Damashii bevorzugten die Johnsons von Shiawase, als Naka-udo-san bezeichnet zu werden, was so viel wie "professioneller Mittler" bedeutete. Wenig überraschend bevorzugten diese Mittler es auch, Geschäfte in Japanisch abzuhandeln.[15]


Endnoten

Quellenangabe

Index

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Romane

Deutsch Englisch