Malakh

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Malakh
* 22. Januar 2044
Geburtsname Fatih Saş ibn Nihat al-Yasir
Alias Malakh
Alter 26
Geschlecht männlich
Metatyp Elf
Magisch aktiv Magus (Magier)
Vater Nihat al-Yasir
Nationalität persisch

Malakh ist ein elfischer Magus, ein Anwender der zoroastrischen Tradition aus dem Iran. Der von Natur aus blinde Elf kam am 22. Januar 2044 als Sohn eines Politikers in Isfahan zur Welt.

Lebenslauf

Kindheit und Familie

Malakhs Geburtsname ist Fatih Saş ibn Nihat al-Yasir, sein Vater, Nihat, war ein Kommunalpolitiker mit moderaten religiösen Ansichten und einem offenen Ohr für die Belange der Bevölkerungsteile, die sich eine stärkere Würdigung der persischen Wurzeln der Iraner wünschten. In den Augen der Machthaber stellte Nihat al-Yasir somit einen überaus lästigen, aber beim einfachen Volk sehr beliebten, Störfaktor dar. Fatihs Mutter war eine Gläubige der alten persischen Religion, heute gängigerweise nach dem größten Theologen und Weisen der Religion, Zarathustra, benannt. Fatih selbst wurde nicht streng religiös erzogen, da sein Vater Muslim war, seine Mutter Zoroastrianerin. Trotz seiner Blindheit, die seine Mutter aus religiösen Gründen nicht durch Cyberaugen korrigieren lassen wollte, war der junge Fatih ein lebensfrohes Kind. Da die den alten Traditionen zugeneigte Wählerschaft Nihats diese adamantene Ablehnung der Mutter gegen die Implantation bewunderte, beugte Nihat sich ihrem Wunsch und stellte stattdessen einen speziell ausgebildeten Privatlehrer an, der Fatih beibrachte, ohne Augenlicht zu leben. Die Schriften Zarathustras taten ein übriges, um den Jungen seine Blindheit zu akzeptieren.
Außer Fatih hatten die Eltern noch zwei Töchter, geboren 2041 und 2050.

Tod der Eltern und Erwachen

Früher oder später ging Nihat al-Yasir den schiitischen Potentaten der iranischen Kommunalpolitik einmal zu viel auf den Geist. Zwei seiner Wahlgegner schlossen sich im Sommer 2058 zusammen, um den Querulanten aus dem Weg zu räumen. Da sie sich seiner nicht unerheblichen Popularität bewusst waren, heuerten sie ein Team von Shadowrunnern an, um Nihat zu liquidieren. Die Runner infiltrierten das Haus der Familie und installierten einen Sprengsatz, der am frühen Morgen des 11. Juni 2058 detonierte. Nihat und seine Frau sowie die jüngere Tochter wurden getötet, die ältere Tochter und Malakh verletzt. Das Runnerteam drang daraufhin erneut in die Wohnung ein, um sicherzustellen, dass ihr Ziel wirklich tot war. Sie ermordeten die noch lebende Schwester und zögerten einen Moment, ob sie auch den blinden Fatih töten sollten, der damals gerade 14 Jahre alt war. Verwirrt und fast verrückt vor Angst vor einem zum Mord bereiten Feind, den er nicht sehen konnte, flehte er zu allen Göttern, denen er während seiner Schulausbildung begegnet war, um Hilfe und Gnade an. Er wurde gehört. Aus den Heerscharen der Geister antwortete der Dunkle König auf das Gebet, sandte dem Jungen innere Ruhe, Willenskraft und versprach ihm, er würde ihm die Augen öffnen und Beschützer zur Seite stellen, wenn er ihm nur eine Teil seiner Physis, seiner Gesundheit, dafür gewährte. In Todesangst ging Fatih den Handel ein und versprach dem Dunklen König, zu geben, was dieser verlangte, zusammen mit seiner Loyalität und dem Willen, fortan dem alten Kampf (vgl. Konzept der zoroastrischen Tradition) zu folgen. Und der Schutzpatron öffnete ihm die Augen, gab ihm einen neuen Namen und sandte aus dem Reich der Geister einen Farvash (Totengeist/Geist des Menschen herbei), um ihnzu retten. Der Geist vertrieb die Runner und rettete den Jungen aus dem brennenden Haus.
Sicherlich ist fraglich, welche Teile dieser Begegnung zwischen Malakh, wie er nun aufgrund der nach seinen eigenen Angaben stattgefunden Offenbarung hieß, tatsächlich staattgefunden haben und welche er im Zuge der höchst traumatischen Erfahrungen nur halluziniert hat, doch das Abkommen mit dem Schutzpatron ist zumindest heute eine Tatsache. Ob es tatsächlich an jenem Tage geschlossen wurde, zwischen einem gerade erwachenden Jungen und dem Herrn der Toten, ist hingegen fraglich.
Fakt ist jedoch, dass Malakh seit jener Zeit ein körperliches Erscheinungsbild aufweist, das ihn stark vom orientalischen Durchschnitt unterscheidet (siehe unten).

Ausbildung und Flucht aus dem Iran

Nach dem furchtbaren Attentat auf seine Eltern und Schwestern nahm sich Rahid, ein alter zoroastrischer Priester und Magus des Jungen an. Er war ein Gemeindemitglied der Mutter gewesen und erklärte sich bereit, den Jungen im Geheimen bei sich zu behalten und zu unterweisen. Von Rahid erlernte Malakh, den die Gemeinde nach allgemeinem Einverständnis nach dem Attentat als ebenfalls zu den Opfern gehörig angab, um ihn vor eventueller Verfolgung zu schützen, vieles über die Wege der Magie, wie sie der Zoroastrismus vorsieht und auch über die Lehren dieser alten Religion. Am gelehrigsten jedoch nahm er die Lektionen über Geister und Engel auf und er gelangte so zu einigem Wissen über die Herbeirufung solcher Wesenheiten. Es zeigte sich schnell, dass er von allen daeva und ahura, die der Zoroastrismus kennt, vor allem die Geister der Toten leicht rufen und zu seinem Gefallen bitten konnte. Vermutlich kam ihm hierbei nicht nur sein Pakt mit dem Dunklen König – unterstellt, dass er zu dieser Zeit tatsächlich schon bestand – zugute, sondern auch seine scheinbar angeborene Affinität zu diesen Geistern. 2065 schließlich musste Malakh den Iran verlassen. Aufgrund eines Streites mit seinem Lehrmeister über die Position des Königs der Toten im zoroastrischen Weltbild (Malakh, der dem Dunklen König sein Leben verdankte, wollte nicht einsehen, dass er nach den Lehren Rahids im besten Fall ein höherer Diener Ahura Mazdas, auf keinen Fall aber ein König sein könnte) trennte er sich von diesem und wechselte sogar das Stadtviertel, um nichts mehr mit der Gemeinde seiner Mutter zu tun haben zu müssen. In seiner neuen Nachbarschaft fiel er jedoch sehr schnell auf und sah sich zunächst Anfeindungen ausgesetzt, dann schließlich offener Feindseligkeit, bis schließlich einige schiitische Hardliner Brandsätze an sein Haus warfen. Malakh verteidigte sich gegen ihre Angriffe, wie es seine Kräfte ihm erlaubten – und machte sich damit zu Freiwild in den Augen aller Kräfte im Iran. Drei Tage später, in denen er häufig untertauchen und in Deckung gehen musste, saß er in einem Flieger, der ihn aus dem Land brachte.

"Dunkle Jahre"

Es ist nicht bekannt, wo Malakh die fünf Jahre zwischen seiner Abreise aus Isfahan und seiner Ankunft im Rhein-Ruhr-Megaplex verbrachte, es gibt jedoch einige Hinweise darauf, wo er gewesen ist. So kam er in der ADL bereits in Begleitung seiner derzeitigen Lebensgefährtin Shanti an, die aus Syrien stammt. Nach eigenen Angaben hat er sie in ihrer Heimat kennen gelernt, er muss also zumindest einige Zeit lang in Syrien gewesen sein. Dafür, dass er sich im Nahen Osten herum getrieben hat, spricht auch, dass er bereits vor seiner Ankunft in Europa über die Existenz der Hand von Megiddo Bescheid wusste, einem magischen Geheimbund, der vor allem anderen nach immenser magischer Macht strebt, insbesondere über (Freie) Geister. Ein Mitglied der Hand, das er bereits identifiziert hat, eine Frau namens Vaneth, stammt aus Haifa in Israel. Demzufolge kann man vermuten, dass er auch dort einmal gewesen sein muss. Der Umstand, dass Malakh ein geradezu gestochen klares Oxford-Englisch spricht, könnte vermuten lassen, dass er einige Zeit lang in England gewesen ist, es ist jedoch mittlerweile aufgeklärt worden, dass er einige Zeit bei einem englischen Forscher in Ägypten gelebt und gearbeitet hat.

Aussehen, Charakter und Fähigkeiten

Körperliches Erscheinungsbild

Malakh ist mit 1,93 Metern in etwa durchschnittlich groß für einen Elfen, jedoch unwahrscheinlich schmal gebaut und nicht besonders trainiert. Die Haut ist unnatürlich blass, sowohl, wenn man seine orientalische Herkunft bedenkt, als auch verglichen mit manch anderen - europäischen - Elfen. Mit zwei spitzen Zähnen und einem Glas roter Flüssigkeit in der Hand könnte der persische Magus sich leicht auf einer Vampir-Party verstecken. Das typisch orientalisch schwarze Haar trägt er lang und üblicherweise zu einem Pferdeschwanz gebunden. Zwei Haarsträhnen an den Schläfen stechen hieraus besonders hervor, da sie entgegen der natürlichen Haarfärbung schlohweiß sind - bislang hat Malakh nicht die Eitelkeit aufgebracht, sie zu färben, auch wenn er sie angeblich bewusst in diesem Zustand belässt, da er sie als Zeichen für sein Abkommen mit dem König der Unterwelt hält.

Glaubenswelt und Motivation

Zwar ist Malakh kein fanatischer Anhänger der zoroastrischen Religion, doch er achtet den Glauben an Ahura Mazda, den höchsten Gott der alten Religion und bemüht sich, im epischen Kampf zwischen Gut und Böse auf der Seite des Guten zu bleiben. Er erachtet es hierbei jedoch nicht als verwerflich, auch im grau schattierten Bereich der Moral aktiv zu werden - andernfalls könnte er wohl kaum in den Schatten laufen. Doch auch er zieht an einem bestimmten Punkt die Grenze. Diese Grenze ist dann erreicht, sobald Kinder oder Jugendliche involviert sind. Er hat am eigenen Leib erfahren, wie wehrlos Minderjährige den Intrigen und Plänen der Erwachsenen und der Konzerne ausgesetzt sind und ist jederzeit bereit, ohne jegliche Bezahlung und sogar auf Kosten einer fälligen Entlohnung Partei für ein gefährdetes Kind zu ergreifen. In den Schatten ist hierzu bisweilen ein gehöriger Spagat nötig und nicht immer kann er diesen Prinzipien gerecht werden, was ihn ein ums andere Mal melancholisch werden lässt. Bemerkenswert hingegen ist seine Einstellung zu Wetwork, die er nicht per se als verwerflich oder unter seiner Würde ansieht. Auch hier ist vor allem die Frage wichtig, wer das Leben verlieren soll. Skrupellose Ausbeuter, Kinderhändler und andere moralisch abgrundtief verachtenswerte Metamenschen sind durch seinen Ehrenkodex nicht davor geschützt, dass er sich bereit erklärt, ihr Ableben zu arrangieren.

Magische Kenntnisse

Wie durch seinen Pakt mit dem König der Toten nicht anders zu erwarten, hat Malakh eine besondere Vorliebe für das Beschwören von Geistern. Hier tut er sich insbesondere im Umgang mit Menschengeistern hervor, die ihm bei kleineren Bitten stets gern zu Diensten sind und oftmals auch größere Mühen auf sich nehmen, um seine Wünsche zu erfüllen. Bei aller Fertigkeit und Autorität, die Malakh über die Diener seines Schutzpatrons entfalten kann, bleibt er nämlich in aller Regel dennoch bescheiden und freundlich, betrachtet er die Geister doch eher als Mitstreiter denn als Untergebene. Über seine exzellenten Kenntnisse auf dem Gebiet der Beschwörung hinaus hat Malakh sein geistiges Auge in hohem Maße für die Schattierungen von metamenschlichen Auren geschärft und vermag oftmals Gefühle und Intentionen treffsicherer abzulesen, als viele andere Angehörige seiner Zunft. Die Spruchzauberei war bislang weniger sein Fachgebiet, auch wenn er hier durchaus einige Kenntnisse besitzt. Erst seit er vermehrt aktiv in den Schatten unterwegs ist, hat er sich mit der Anwendung von Zaubersprüchen im Kampf befasst, zuvor konzentrierte sich sein Wissen eher auf Wahrnehmungszauberei und auch ein gewisses Maß an Heilzauberei. Im Jahre 2070 hatte Malakh noch keine Initiation erlebt, auch wenn einige Mitglieder der Dortmunder Magierszene zu berichten wissen, dass er sich darauf vorbereitet.

Soziale Kontakte und Matrixpräsenz

Auch wenn er sich in der virtuellen Realität nach eigenen Angaben sehr unwohl fühlt, greift er bisweilen darauf zurück, um Informationen zu sammeln und Wissen auszutauschen - notgedrungen, denn im Rhein-Ruhr-Plex gibt es nur sehr wenige Experten für altpersische Religion und Zauberkunst. In der Matrix trifft man Malakh in einschlägigen Foren und Data Havens als "The Blind Seer" an, das Erscheinungsbild ist dementsprechend angepasst. Außerhalb der virtuellen Welt, die er nur dann aufsucht, wenn es nötig ist, pflegt Malakh Kontakte zu diversen Kreisen von Erwachten im Plex und im Nahen Osten (diese natürlich in letzter Zeit nur telefonisch oder über Textnachrichten. Er hat darüber hinaus mit einem jüdischen Rabbi Freundschaft geschlossen, der ihn mit alten religiösen Schriften unterstützen kann, sowie mit einem Dortmunder Taliskrämer und Schieber namens Loki. Darüber hinaus gibt es natürlich seine Lebensgefährtin Shanti, die jedoch nur äußerst selten sein Haus verlässt. Shanti verfügt über die Gabe der astralen Wahrnehmung und wuchs in einer ultrakonservativen Familie in Syrien auf. Malakh hat sie vor den Anfeindungen ihrer Familie und Nachbarn bewahrt und sie mit sich genommen.