Vertrag von Karlsruhe
Vertrag von Karlsruhe |
Geschehen:
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Ort: Karlsruhe, ADL |
Zeit: 12. Februar 2053 |
Beteiligte:
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Der Vertrag von Karlsruhe - auch Karlsruher Verträge[1] - ist ein Vertragswerk, welches den Status der SOX regelt.
Geschichte
Vorgeschichte
Nach dem Crash von 2029 und den Eurokriegen in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts Europa ordentlich zugesetzt hatten, erstarkten die Konzerne immer weiter. Mit der Etablierung der Business Recognition Accords im Jahr 2042 konnten die Konzerne dann zunehmend die Regierungen überzeugen, die SOX in ihre Obhut zu übergeben.[2] Dabei kam ihnen zu Gute, dass der Kontinent immer noch in einer Rezession steckte, weshalb auch Nicht-SOX-Konzerne wie etwa Mitsuhama in die SOX hineinwollten.[3]
Diese Konzerne stellten einen offiziellen Antrag um die Kontrolle über die SOX zu erlangen, was zu enormen politischen Verwerfungen sorgte. Manche Politiker waren der Ansicht, dass man so praktisch nutzloses Gelände zu einem guten Preis loswerden könnte, während andere argumentierten, dass die souveränen Besitzrechte aufgegeben würden, für die man sich so stark eingesetzt hate. Wiederum andere wollten mehr Bestechungsgelder erhalten, als die Konzerne bereit waren, zu geben. Diese Konflikte sorgten im Endeffekt dafür, dass der Antrag eine ganze Zeit lang ins Stocken geriet, da bald schon darauf die ADL die alte BRD beerbte und der Adel Frankreichs sowieso nicht viel von den Konzernen hielt. Profitieren konnten die Konzerne dennoch, da sie diese Spielchen gewöhnt waren und es wussten, wie sie die verschiedenen Gruppierungen gegeneinander ausspielen konnten.[3]
Nach dem 2051 der Skandal um Spinrad Industries' illegale Menschenversuche in Marseille die europäische Öffentlichkeit aufgerüttelt hatte, entschieden sich selbige Regierungen, die SOX zu kontrollieren um nachzusehen, ob die angeblichen Reinigungsbemühungen der Konzerne im verstrahlten Ödland zu untersuchen. Wenig überraschend widersetzten sich die Konzerne gegenüber den unerwünschten Untersuchungen. Ein Jahr lang kam es zu Machtproben zwischen den Megakons und den Regierungen der ADL und Frankreichs, die mit einer Niederlage der staatlichen Stellen endeten.[4]
Unterzeichnung
Die Konzerne erzwangen am 12. Februar 2053 praktisch den Vertrag von Karlsruhe, mit dem die Verpachtung der SOX an den Kontrollrat festgeschrieben wurde. Nun, da sie das Sagen hatten, entwickelte sich in den nächsten Jahren ein wahrer Bauboom, bei dem etliche Arkologien aus dem Boden gestampft wurden.[4]
Mit der Übernahme der Kontrolle wurde auch die Sicherung der SOX neu geregelt. Fortan würde die MET2000 die Sicherung übernehmen, die die Special Task Force SOX ins Leben rief.[2]
Inhalte
In dem Vertrag ist festgehalten, dass das Gebiet den Konzernen für einen Zeitraum von 100 Jahren verpachtet wurde.[5]
Die verwendete Sprache des Vertrages ist bestenfalls als "zweideutig" zu verstehen, weshalb ein Gericht sowohl für die Konzerne als auch für die Regierungen Frankreichs und der ADL entscheiden könnte, die beide immerhin noch Besitzrechte haben könnten - oder eben nicht, je nachdem, wie sich entschieden wird. Aber selbst die Frage danach, welche Rechtsprechung angewandt wird, könnte nicht wirklich geklärt werden, da es sich um ein Vertragswerk zweier Staaten mit einer dritten Partei handelt, die wiederum kein Staat ist. Zudem kommt noch erschwerend hinzu, dass beim Vertrag von Karlsruhe auch noch Luxemburg übergangen wurde, was wiederum ein Schlupfloch in beide Richtungen eröffnet.[4]
Die Mitglieder des Kontrollrates, die die SOX gepachtet haben, bestehen vor allem aus den "Gründungskonzernen", die in den 2040ern den Antrag auf die Nutzung des Gebiets stellten und eigene Anlagen oder Arkologien zu Forschungs-, Test- oder Produktionszwecken in dem Gebiet besitzen. Anderen Konzernen sind der Bau und die Unterhaltung von Aktiva in der Zone untersagt, was aber zunehmend aufgeweicht wurde, nachdem NeoNET die Anlagen des früheren ECC Eurotronics-Konsortium nach dem Crash von 2064 übernahm und so einen Platz im Rat zugewiesen bekam. Weiterhin erwirkte der Konzerngerichtshof über die Autorität des Rates hinweg eine "besondere Notwendigkleit" und erwirkte so eine Sondergenehmigung für die Evo Corporation. Diese Lockerungen wurden auch von Aztechnology ausgenutzt, um seiner Tochter Dassault nach der Akquisition von Esprit Industries in den Kontrollrat zu bringen - sehr zum Ärger der französischen Konzerne, aber auch von Ruhrmetall und Ares.[1]
Endnoten
Quellenangabe
- ↑ a b Reiseführer in die deutschen Schatten S.50
- ↑ a b Schattenhandbuch 3 S.175
- ↑ a b SOX S.8
- ↑ a b c SOX S.9
- ↑ Reiseführer in die deutschen Schatten S.51
Widersprüche
Konflikt: Almanach der Sechsten Welt S.79 - Schattenhandbuch 3 S.175
Abweichung: Unterzeichnung
Laut Almanach der Sechsten Welt geschieht die Übergabe der SOX an die Konzerne erst am 6. Dezember 2053. Datapuls: SOX, bzw. Schattenhandbuch 3, welches auf SOX basiert, erhält hier Vorrang.
Index
Quellenbücher
- Datapuls: SOX ?
- Reiseführer in die deutschen Schatten, 50
- Schattenhandbuch 3, 175
- SOX, 8, 9