Status F

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Status F
Geschehen:
Alternative Staatsform
Ort: Berlin
Zeit: 28. September 2039 - 27. August 2055
Beteiligte:
Anarchistische Bewegung Berlin
Berliner Rat

Status Fluxus (meist nur Status F genannt) bezeichnete innerhalb des anarchistischen Berlins der 2040er und frühen 2050er das ständig wechselnde Machtgefüge zwischen den verschiedenen Fraktionen der Freistadt.

Begriffserklärung

Fluxus ist das lateinische Worte für fließend und bezeichnet das herrschende, wandelbare und äußerst instabile Machtgefüge, welches zu dieser Zeit herrschte.

Der Anarchistischen Bewegung Berlin, die diesen Zustand hergestellt hatte, war es sehr daran gelegen, dass sich "sämtliche wechselseitigen Beziehungen in permanenter Veränderung befinden, sodass keine neuen Machtstrukturen im Sinne eines Status quo zementiert werden können". Sollte eine Partei den Eindruck erwecken, soetwas wie eine stabile Machtbasis aufzubauen, wurde sie sofort als "Bedrohung des Status Fluxus" eingestuft und zum Feindbild aller anderen Parteien.[1]

Dabei war das chaotische Gefüge sich stetig ändernder wechselseitiger Beziehungen aus Policlubs, Syndikaten, Sekten, Kulten, Gangs, und Konzernen durchaus funktional, wenngleich naturgemäß undurchsichtig. Wer irgendetwas in dem Gewirr erreichen wollte, brauchte die Hilfe von Informationsbeschaffern (die das fluktuierende Netzwerk von Gruppen und Allianzen im Blick hatten) und Vermittlern, die entsprechend Einfluss hatten.[1]

Vorgeschichte

Der Anfang von Status F kann in seiner Vorgeschichte auf zwei Ereignisse zurückgeführt werden. Zum einen war da der Berliner Frühling, eine äußerst brutale Polizeiaktion im Jahr 2023, die nachfolgend viel Leid bei den Protestbewegungen erzeugte und die ein langanhaltendes, repressives Klima in einem darbenden Berlin erzeugten, welches nach dem Crash von 2029 ums Überleben kämpfte.[2]

Die Bevölkerung, die die Gewalt nie vergessen hatte, brauchte nur noch einen Zündfunken, der nach der Nacht des Zorns am 7. Februar 2039 folgte. Im Gefolge der Nacht, bei der vor allem die Rassisten Federn lassen mussten, blieb die Stimmung aufgeheizt und wandte sich besonders gegen den Süddeutschen Bund und dessen Lager für Metamenschen, sowie dessen Eugenik-Programm. Die Polizei reagierte auf die sich bildende Protestbewegung abermals mit Gewalt. An die Ereignisse aus den 2020ern erinnert, reagierten die Demonstranten dieses Mal derart heftig, dass keine Gewalt ihren Zorn stoppen konnte. Berlin versank im Chaos, als sich die Anarchistische Bewegung Berlin (ABB) bildete, in der eine Vielzahl teils widersprüchlicher Strömungen sich vereinte und das herrschende Regime, welches der Ansicht der ABB nach die Demokratie nur zum Hohn und Spott vorgaukelte, stürzen wollte. An dessen Stelle sollte eine Regierungs-, bzw. Staatsform stehen, die keine Gesetze vorschrieb und die niemanden zu etwas zwingen würde, das dieser nicht tun wollte.[3]

Das Letzte Gesetz

Nachdem am 5. September der Berliner Senat zum Rücktritt gezwungen worden war, bildet sich das sogenannte Libertäre Komitee, welches am 28. September das Letze Gesetz ausrief. Dies war der Beginn des Status F.[1]

Neuordnung

Das Libertäre Komitee verblieb selbst als beratendes politisches Organ und als Diskussionsplattform unter dem Namen "Berliner Rat" und hatte eine Koordinationsfunktion ohne irgendwelche legislativen oder exekutiven Befugnisse. Öffentliche Einrichtungen wurden im Rahmen der Aktion "Treusorgende Hände" privatisiert. Fortan wurden Müllentsorgung, Feuerwehr, öffentliche Bau- und Instandhaltungsvorhaben, Energie, Post, ÖPNV und Polizei aufegelöst und diese Aufgaben von (mal mehr, mal weniger) verantwortungsvolle "Interessengruppen" verteilt, wobei es sich dabei um Kommunen, Zusammenschlüsse und manchmal sogar Konzerne handelte.[1]

(Un-)recht und Gesetz

Das Letzte Gesetz verbot ausdrücklich das Erlassen allgemein gültiger Gesetze (daher auch der Name). Von nun an war jeder seines eigenen Glückes Schmied und übte, so er sich in seinen Rechten verletzt fühlte oder glaubte, Opfer eines Verbrechens geworden zu sein, Selbstjustiz. In diesem Zuge war er entweder selbst dafür verantwortlich oder heuerte jemanden an, um das (vermeintliche) Unrecht zu begleichen. Arbeitslose Beamten, die früher bei der Polizei gewesen waren, bildeten Berlins "Selbstjustiz-Trupps" (SJTs) oder engagierten sich als mietbare Leibwächter. Da jeder "Bürger" für seine eigene Sicherheit verantwortlich war, bildete man rasch allianzen in Vierteln oder mit anderen Gleichgesinnten, um Stärke durch Masse zu erlangen (was auch der klasischen Bandenmentalität entspricht). Dinge wie etwa die Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht, Jugendschutz oder Gleichbehandlung entfielen, da sich niemand darum scheren musste, konnte oder wollte.[1]

Völkerwanderung

Natürlich fand der Status F nicht bei allen Zuspruch, auch wenn viele die Idee einer Sozialrevolution unterstützt hatten. Wer konnte, verließ die Stadt mit Hab und Gut oder etablierte mit seinen gutbetuchten Nachbarn Fonds, um das eigene Viertel mittels Sicherheitsfirmen, Söldner oder angeheurte Banden zu verteidigen.[1] Mit der Ausrufung des Status F verließen viele türkischstämmige Familie Berlin und ließen sich im Großraum Frankfurt und dem Ruhrgebiet nieder.[4]

Auf der anderen Seite lockte diese neue freiheitlichen Ideale auch viele Personen an, da Berlin nun zum Zentrum des europäischen Neo-Anarchismus avancierte. Freidenker, Anarchisten, Slacker, Gesellschaftsaussteiger, Künstler und andere Subkulturen (etwa Cyber-Punks, Meta-Poser und Glamours) aus ganz Europa siedelten sich in Berlin an. Aber auch (politische) Wirrköpfe und radikale Extremisten kamen nach Berlin, bei denen die Abwesenheit feststehender Gesetze mit einer "Alles ist erlaubt"-Mentalität verwechselt wurde und die teils (meta)menschenverachtende Auswüchse hervorbrachten (wie etwa Kannibalen oder Cyber-Apotemnophile (Apotemnophilie = Sexuelle Erregung durch Amputation)).[1]

Reaktionen

In Hannover und den anderen Landeshauptstädten war man nicht gerade erfreut über die Entwicklungen in Berlin, aber die jeweiligen Regierungen mussten doch positiv feststellen, dass die Stadt als "Endlager subversiver Elemente" bestens geeignet war und man sich so eine Menge (politischer) Störenfriede entledigen konnte, die bereitwillig in der Betonoase inmitten des Brandenburger Ödlands zogen. Und über eine Lösung für das "Berliner Problem" konnte man sich so oder so aufgrund des Förderalismus und der restlichen politischen Probleme nicht wirklich einigen, zumal die frühere deutsche Hauptstadt eh finanziell und politisch immer weiter verfiel.[1]

Als dann die Allianz Deutscher Länder am 8. Mai 2045 gegründet wurde und man eine neue Verfassung etablierte, wurde Berlin erstmal politisch mit einem Sonderstatus ausgeklammert und nicht weiter in den Bundesrat vorgelassen.[1]

Shadowtalk Pfeil.png Worüber eigentlich auch niemand traurig war, denn die politischen Zerwürfnisse der jüngeren Jahre brachten der alten Bundes-, bzw. jungen Allianzregierung schon genug Kopfschmerzen. Insofern brach man sich kein Bein, als man Berlin sich lieber weiter selbst überließ und erst mal andere Löcher stopfte.
Shadowtalk Pfeil.png Sparcs - Everything we hear is an opinion, not a fact.

Ende von Status F

Der Status F kam am 27. August 2055 zu seinem Ende.[5]

Trivia

Der Troll-Protagonist der Spielserie Trog of War heißt "F" und der Erzählung der Spiele folgend ist der Status F nach ihm benannt.[6]


Endnoten

  1. a b c d e f g h i Berlin S.10
  2. Berlin S.8-9
  3. Berlin S.9-10
  4. Konzernenklaven S.152
  5. Datapuls: ADL S.14
  6. NovaPuls 2077-12-27 "Ekelhaft! So brutal ist das neue Trog of War!"

Widersprüche

Konflikt: Almanach der Sechsten Welt S.82
Abweichung: Beendigung des Status F
Laut Almanach der Sechsten Welt wurde Westberlin am 27. August von Konzernen eingenommen. Da dies aber erst im Zuge der später einsetzenden Aktion Zebra geschieht, ist dieser Logikfehler einzig diesem Werk vorbehalten. Das ältere Deutschland in den Schatten II hat hier die korrekte Darstellung, die sich auch in späteren Werken findet.

Index

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Sonstige

Deutsch Englisch