Hotel Zlatý Dukát
Hotel Zlatý Dukát Überblick (Stand: 2082) |
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Besitzer:
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Das Hotel Zlatý Dukát ist ein mieses, schmuddeliges und extrem heruntergekommenes Hotel im polnischen Stettin.
Beschreibung
Das Hotel - ursprünglich ein Prachtbau, der noch vor dem ersten Weltkrieg entstand und scheinbar in den 1960ern oder 1970ern letztmalig renoviert wurde - zeichnet sich in den beginnenden 2080ern durch gnadenlos verwohnte, mehrfach in kleinere Einheiten unterteilten, schmutzige Zimmer aus, wo sich teilweise Tapeten von den Wänden lösen und in so mancher Ecke der Schwarzschimmel wuchert. Einstmals cremefarbene Stuckdecken sind durch Staub und Spinnweben, die seit Jahren nicht mehr richtig entfernt wurden in Kombination mit Zigarettenrauch und der allgemeinen Luftverschmutzung mittlerweile von einem undefinierbaren grau-gelb-braun, und die ursprüngliche Farbe oder das originale Muster der Teppichböden auf den Fluren wie in den Hotelzimmern sind bestenfalls zu erahnen. Die Matratzen der Betten sind durchgelegen, und ebenso fleckig, wie die klumpigen Federbetten und Kopfkissen und die nikotingelben Vorhänge vor den Fenstern. In vielen Hotelzimmern funktioniert die Heizung nicht oder nur sporadisch, und das Wasser aus Wasserhähnen und Dusche im Bad ist im Sommer lauwarm und im Winter eiskalt, und man sollte es - mit Rücksicht auf die eigene Gesundheit - besser nicht zum Zähneputzen benutzen.
Die Mehrzahl der Zimmer weisen veraltete Telekoms mit Trideoprojektor auf (in den anderen wurden diese entwendet, oder sind durch Vandalismus unbrauchbar bzw. irgendwann kaputt gegangen und nie repariert worden). Das Trideobild flackert und ist häufig von Störbalken durchzogen. Empfangen kann man entweder zwei verschiedene Teleshopping-Kanäle (einen deutschen, einen polnischen), einen mit ausschließlich religiösen, katholischen Inhalten (der von einer Tochter des KOB-Konzerns ausgestrahlt wird) sowie - kostenpflichtig - die polnische Version des Bloomberg Channel (Börsen-TV), einen deutsch-sprachigen DeMeKo-Nachrichtensender, einen russischen Polit-/Nachrichtensender (Prawda-Trid) und - als Trid-on-Demand - eine Reihe von Pornos (Hard- und Softcore).
... vor dem Crash 2.0 konnte man über die Dinger auch in die Matrix gehen - wenn einen die unsichere Verbindung, die Aussicht, von UGB, GRU und evtl. zusätzlich vom polnischen Widerstand und einem der Syndikate abgehört zu werden und das Risiko einen spontanen Verbindungsabbruchs mit bei VR-Nutzung unvermeidlichem Auswurfschock nicht abgeschreckt hat... | |
BattlePole |
Minibars auf den Zimmern gibt es nicht, und jeder Hacker oder Technomancer, der sich die RFIDs der Plastikflaschen des Billigbiers auf Algenbasis von einer lokalen Tochter Aztechnologys anschauen würde, die man sich für ein paar Zloty oder einen Euro aus Getränkeautomaten ziehen kann, die auf jedem Flur stehen, wird feststellen, dass diese teilweise mehrfach editiert wurden, um das MHD des alkoholischen Getränks zu verlängern. Das Hotelrestaurant - und da besonders der Frühstücksraum - verströmt den Charme einer Wartehalle, wobei zumindest das Frühstück mit Rührei auf der Basis von Almost Egg und Soy-Bacon einigermaßen genießbar ist, wenn man mit labbrigen Soy-Waffeln anstelle von Toastbrot und extrem bitterem Soykaf leben kann. Auf Wunsch bekommt man vom Kellner - bereits zum Frühstück - einen Vodka dazu, um den Geschmack des Ersatzkaffees zumindest etwas erträglicher zu gestalten.
Publikum
Unter den Gästen sind - neben Alkoholikern und Squattern, die die Creds für ein paar Übernachtungen aufgetrieben haben sowie Tagelöhnern, Wanderarbeitern und reisenden Dieben und Trickbetrügern - auch etliche minderjährige Ausreißer, von denen sich nicht wenige prostituieren, ohne dass die Hotelleitung viel unternehmen würde, um dies zu unterbinden. Zuweilen übernachten hier auch Schläger und Vollstrecker der Vory oder der polnischen Syndikate (und selbst metamenschliche Diener des Drachen Całożerca), wenn sie inkognito bleiben müssen, bis sie einen Wetwork-Auftrag erledigt oder sonst einen Anschlag ausgeführt haben, und wieder aus der Stadt verschwinden können. - Vereinzelte Übereinstimmungen von Namen im schlampig geführten Gästebuch und realen Identitäten der Übernachtenden sind meist eher zufällig und zudem dient das Hotel einer Vielzahl von Briefkastenfirmen als nominelle Postanschrift.
Gelegentliche, in einem der Hotelzimmer aufgefundene Leichen lässt die Hotelleitung meist diskret verschwinden (wofür man einen Einstiegspunkt der Kanalisation und Kontakte zur örtlichen Ghulbevölkerung nutzt), da Portier und Management kein Interesse daran haben, dass sich die Behörden das Haus und die Gäste näher anschauen, und ihnen womöglich die Lizenz zur Führung eines Beherbergungsbetriebs entziehen oder wegen fortgesetzter Verstöße gegen die Meldegesetze eine schmerzhaft hohe Geldbuße aufbrummen. - Vor ein oder zwei Jahrzehnten soll das Hotel sogar zum bevorzugten Jagdrevier eines Serienmörders, eines Organleggerrings, der die Protektion des Rybiński-Regimes genoss und / oder eines Vampirs gehört haben.
Besitzverhältnisse
Das Hotel gehört - wie eine nicht geringe Zahl ähnlich oder sogar noch stärker heruntergekommener Altbauten in der Stettiner Innenstadt und maroder Plattenbausiedlungen - über verschiedene Strohfirmen und Beteiligungsgesellschaften zu einem Immobilien-Fonds, hinter dem das britische Banken- und Finanzkonglomerat Hildebrandt-Kleinfort-Bernal mit einer seiner Töchter steht.
Hotelleitung
Die Hotelleitung hat ein Cherkezov-Mann inne, der den Managerstuhl jedoch als reinen Versorgungsposten begreift, keinen Handschlag mehr tut, als unumgänglich, und der diverse Scheinfirmen der Cherkezovs wie Wäschedienste, Gebäudereinigung und ein Unternehmen für Leihpersonal bezahlt, ohne dass diese dafür die fällige Gegenleistung erbringen würden.
Personal
Die korrupten, permanent gelangweilten und übermüdeten Portiers (insbesondere der der Nachtschicht) können gegen ein Entgelt Kontakte zu einigen Straßendocs, Schiebern, Hehlern, Dealern, Zuhältern, Mietschlägern und verschiedenen Kontaktpersonen in den örtlichen Schatten und der organisierten Unterwelt herstellen. - Die Tarife dafür grenzen dabei allerdings an Wucher, und die Leute, mit denen sie einen in Kontakt bringen können, sind in ihrem jeweiligen Mettier durchwegs Unterklasse.
Der oben erwähnte Kellner gehörte - als blutjunger Rekrut - während des polnischen Bürgerkriegs einer militärischen Spezialeinheit unter Führung von Bartosz Kowalczyk an, die für Folter, Morde an Zivilisten und andere, schwerste Kriegsverbrechen verantwortlich war, und versteckt sich hier, da er in Warschau, Krakau und Łódź nach wie vor zur Fahndung ausgeschrieben ist.