Rigger
Als Rigger bezeichnet man Personen, die mit Hilfe spezieller Cyberware - der sogenannten Riggerkontrolle - die Kontrolle über Fahrzeuge und Drohnen übernehmen und sie steuern, als wären sie das Vehikel selbst. Die so übernommenen Geräte werden nur Kraft ihrer Gedanken gesteuert, während die Technik ihnen das Gefühl vermittelt, die Drohne oder das Fahrzeug selbst zu sein. Dieser Vorgang wird als "Riggen" bezeichnet.
Grundlagen
Rigger, die ihre Maschinen übernehmen, sind mehr als nur Piloten in einem virtuellen Cockpit. Die Riggerkontrolle in ihrem Kopf verbindet eine Vielzahl an Gehirnteilen, weshalb eine solche Cyberware zu den wohl invasivsten ihrer Art zählt. Springt man in ein Fahrzeug oder Drohne, dannn erhält das Gehirn Informationen von der Riggerkontrolle, die den Rigger die Maschine auch spüren zu lassen.[1]
Nach einer kurzen virtuellen Übergangsphase von ein bis zwei Sekunden, ehe die Riggerkontrolle die Signale des Gehirns übersetzt, damit die Maschine weiß, was diese zu bedeuten haben. Anschließend ist das Beschleunigen, Bremsen, Lenken, etc. so selbstverständlich, wie es für den fleischlichen Körper ist, mit den Zehen zu wackeln oder das Gewicht zu verlagern. Die Riggerkontrolle hat nämlich mehr als nur die Funktion des steuerns. Sie interpretiert auch Signale vom Fahrzeug und gibt sie dann als optische, akustische, haptische oder andere Signale weiter. Der Rigger empfindet zum Beispiel einen leeren Tank, als wäre er hungrig, Sensoren werden zu Augen und Ohren und man spürt bei der Bewegung auch die Lasten in der eigenen Balance. Schaden am Fahrzeug fühlen sich wie echte Schmerzen an.[1]
Technische Komponenten
Um zur "Maschine zu werden", sind zwei Komponenten notwendig. Die erste ist, wie eingangs erwähnt, eine Riggerkontrolle, die dem Rigger implantiert wird. Damit das Fahrzeug aber auch geriggert werden kann, ist ein Riggerinterface nötig, das in das Fahrzeug eingebaut wird - Drohnen verfügen standardmäßig über die Befähigung, "geriggt" zu werden. Sämtliche Fahrzeuge - zur Land, zu Wasser oder zu Luft - können ein solches Interface erhalten. Militär- und Einsatzfahrzeuge verfügen oftmals bereits über ein solches Interface.[2] Natürlich muss man die entsprechenden Freigaben besitzen (etwa indem man der Besitzer des Gerätes ist, das man riggen möchte oder die Freigabe erhalten haben, etwa vom Arbeitgeber), damit man überhaupt das entsprechende Gerät riggen darf.[3]
Das Riggen
Das riggen erfolgt über die Virtuelle Realität, in die der Rigger überwechseln muss.[3] Seine Riggerkontrolle bringt das nötige Sim-Modul und DNI mit, um diese Teile des Matrixzugangs zu ermöglichen.[2] Dabei kann man sich entweder per WiFi einriggen oder eine Direktverbindung per Kabel herstellen, etwa, wenn man im Cockpit eines Fahrzeuges sitzt, das man steuern möchte. Für Personen in der Matrix verschmilzt dabei das Icon des Nutzers und des Gerätes zu einer Persona. Hier ist es auch möglich, entweder per Kaltem Sim oder per Heißem Sim zu riggen - mit den entsprechenden Konsequenzen, dass man per HotSim schneller reagiert, dafür aber keinerlei Schutz vor Biofeedback besitzt. Eine Direktverbindung, die ein Rigger herstellt ist immer HotSim.[3]
Heißes Sim ist aber nicht nur gefährlich wegen Angriffen aus der Matrix auf den Rigger. Auch erlittener Schaden am Fahrzeug (oder der Drohne) selbst, werden für ihn zu körperlichem Schaden in Form von Biofeedback, weshalb man hier aufpassen sollte. Ein Rigger kann sich auch wieder aus einem Gerät ausklinken, aber wird das Gerät zerstört, während er sich darin eingeriggt hat, dann erleidet er Auswurfschock.[3] Ein Rigger kann auch ausgeworfen werden, wenn dessen Kommlink oder Riggerkonsole die Verbindung zum geriggten Gerät verliert oder das Kabel, mit dem er eine Direktverbindung aufgebaut hat, einfach rausgezogen wird. Wurde der Rigger ausgeworfen, greift der Autopilot des Gerätes ein und übernimmt die Steuerung.[4]
Da die geriggten Fahrzeuge nicht länger manuell gesteuert werden müssen, sondern nur noch auf die Gedanken des Riggers reagieren, sind Rigger normalen Piloten zumeist weit überlegen. Die Steuerung ist intuitiv und ihre Reaktionsfähigkeit um längen besser, was es ihnen erlaubt, geradezu atemberaubende Manöver zu vollführen.
Steuerungshierarchie
Die Steuerung von Dingen ist hierarchisch geregelt, um nicht miteinander zu kollidieren. Die Riggerkontrolle hat immer die oberste Priorität - wenn also ein Fahrzeug geriggt wurde und jemand sitzt am Steuer, dann kann er das Lenkrad bedienen, wie er will - das Fahrzeug wird auf den Rigger hören und alle anderen, der Hierarchie untergeordneten Steuerbefehle werden abgeblockt. Nachfolgend kommt die Fernsteuerung, dann die manuelle Steuerung und schließlich der Autopilot.[2]
Riggerkonsolen
Rigger besitzen eine eigenes Stück Hardware, welches in gewisser Weise an ein Cyberdeck erinnert: Die Riggerkonsole. Diese dient einzig der Steuerung von Drohnen, Fahrzeugen und anderen Geräten, die sich riggen lassen.[3]
Berufe
Nur wenige Rigger sind hauptberuflich in den Schatten unterwegs. Viele arbeiten ganz seriös für Konzerne und größere Unternehmen.
„seriös“ und „Konzern“ habe ich schon lange nicht mehr ein einem Satz gelesen! | |
uncle sam |
Was hälst du denn so von der Draco Foundation? Die haben auch Rigger als Angestellte. Die fahren und fliegen oft Personen des Überwachungsausschusses herum. Ist dieser Personenschutz nicht seriös? Oder hast du einfach schon lange nicht mehr gelesen? | |
Wee |
In der modernen Gesellschaft können Rigger eine Vielzahl an Berufen erfüllen. Angefangen bei Berufskraftfahrer (Bus- und Taxifahrer), Chauffeure, Lieferanten, etc. - wobei diese tatsächlich nur einen kleinen Teil der Riggergemeinde ausmachen, denn die Präzision und Geschwindigkeit eines Riggers eignet sich auch für den Beruf des Schnellkuriers, als Rennpiloten, Rettungsfahrer und auch für andere, deutlich riskantere Jobs. Dort findet man tatsächlich eher Rigger.[1]
Auch große Drohnenschwärme können von Riggern entspannt aus einer Zentrale heraus gesteuert werden. Sei es Verkehrsüberwachung oder Polizeieinsätze - oftmals stehen Flugdrohnen begleitend zur Seite. Aber auch in Gefahrenzonen kommen Drohnen zum Einsatz, etwa bei der Reaktorwartung, Feuerbekämpfung, Bergabu oder Sprengungen. Auch sind Drohnen oft als erste am Tatort, da sie schneller sind und weil dies auch für die Polizeikräfte sicherer ist.[1]
Allerdings muss ein Rigger nicht auf Fahrzeuge oder Drohnen beschränkt sein. Auch Geschütztürme - wie etwa Wasserwerfer von Feuerwehrwagen oder Luftabwehrbatterien von Schiffen werden oft geriggt. Auch gibt es spezielle Riggerinterfaces für Musikinstrumente, die nur Teile der Motorik abschalten, um noch Interaktionen mit dem Publikum zuzulassen.[1]
Sicherheitsrigger wiederum stöpseln sich in das Closed-Circuit-SimSinn-System eines ganzen Gebäudes ein, um dieses zu überwachen und zu steuern.[1] So haben sie Zugriff auf praktisch alle Sensoren, Kameras, Türsteuerungen, Alarmsysteme, Selbstschuss- und Feuerlöschanlagen gleichzeitig, was extreme Multitaskingfähigkeiten erfordert. Viele Rigger, für die es selbstverständlich ist, mit einem Fahrzeug zu verschmelzen, oder ein Drohnennetzwerk zu kontrollieren, scheuen deshalb davor zurück, ein komplettes Gebäude zu riggen.
Rigger in den Schatten
In den Schatten finden sich ebenfalls einige Rigger, da sie hervorragende Additionen für jedes Team bilden. Mit mehreren Kampfdrohnen können sie mobile Einsatzkommandos bilden oder für Deckungsfeuer im Kampf sorgen. In offenem Gelände oder beim Rückzug kann ein gut ausgestattetes Fahrzeug das rettende Element sein, dass einem Team viel Kummer erspart und auch in engen Verhältnissen ist ein gut ausgestattetes Kampfmotorrad Gold wert.[1]
Doch damit hört es nicht auf: Drohnen sind hervorragend für Aufklärungsmissionen geeignet, da die Mikro- und Minidrohnen nur schwer für das menschliche Auge erkennbar sind. Große Drohnen wiederum können als Patrouillen dienen, während ein unscheinbar geparktes Auto mit dessen Sensoren ein wunderbares Mittel ist, um die Umgebung zu überwachen.[1]
Zu Guter Letzt ist ein Rigger auch eine gute Methode, um das ganze Team von A nach B zu chauffieren - besonders, wenn man die Geschwindigkeitsbegrenzungen ignoriert (oder als "Empfehlungen" abtut), während die Insassen sich Feuergefechte mit unliebsamen Verfolgern liefern.[2]
Öffentliche Wahrnehmung
Wie auch Hacker haben Rigger einige Klischees aushzhalten, wie etwa die EpSin-Team-Serie mit "Jerry Drone", einem mürrischen Zwerg, der immerzu eine gruselige spinnenartige Drohne auf der Schulter sitzen hat und mit ein paar wilden Armbewegungen einen Panzer übernehmen oder eine 747 abstürzen lassen kann.[5]
Bekannte Rigger
Für eine Übersicht bekannter Rigger, siehe Kategorie:Personen (Rigger).
Endnoten
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