Alpenverein: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. September 2008, 21:27 Uhr
Okay, ich denke es ist wichtig, dass ihr diese Informationen bekommt, der Alpenverein ist eine paramilitärische Organisation, die irgendwo im jakutischen Hinterland operiert. Keine Ahnung, wie ihr Verhältnis zu den Gestaltwandlern ist. Aber am besten fange ich von vorne an.
Ich bin oder besser ich war Schmuggler. Wir haben im pazifischen Raum per U-Boot operiert. Die letzten zehn Jahren habe ich fast ausschließlich unter Wasser verbracht. Von den Nuyen her hat sich das wirklich gelohnt und zwar vorallem wegen der Operation, um die es hier geht. Nur bedingt Schmuggel würde sagen, aber der bestbezahlteste Kurierjob von dem ich je gehört habe. Der Käpten hat ihn irgendwie Ende der 2060er an Land gezogen. Zwischen 2063 und 2067 sind wir jedes Jahr an den russischen Patrouillen vorbei hoch ins Ochotskische Meer gefahren. Von da ging es nochmal mehrere Kilometer je nach Jahreszeit erst über das Eis, dann landeinwärts, wo wir zwei Stunden vor dem Treffen GPS-Koordinaten für den eigentlichen Treffpunkt bekamen. Der Käpten hat mich einmal zu einem Treffen mitgenommen. Wir transportierten so eine Kiste, die der Bordmagier, einen "arkanen Behälter" genannt hat, den wir jedes Jahr jeweils von anderen Kurieren an unterschiedlichen Orten übernommen hatten. Am Übergabeort trafen wir dann auf vermummte Soldaten in Wintertarnkleidung, meinem Eindruck nach überwiegend Orks. Sie hatten eine Skijägerausrüstung und übernahmen wortlos die Kiste. Wir kehrten zurück. Der Käpten kommt ursprünglich aus Österreich und er hat diese Leute auch "Alpenverein" getauft. Der Deal beinhaltete übrigens, dass nur zwei Personen und keine Magier am Übergabeort auftauchen durfen. Ich schätze, wir hätten uns daran halten sollen. 2068, kurz vor unserer nächsten Reise nach oben, hat mir der Käpten eröffnet, dass wir jeweils ein Kilo Orichalkum transportieren würden. Ich konnte das erst gar nicht glauben, aber das Zeug ist offensichtlich dermaßen teuer, dass das schon ein mittleres Vermögen darstellt. Trotzdem verstand ich den Aufwand mit dem U-Boot und dieser arkanen Kiste nicht, ein Kilo von dem Zeug hätte ich ihnen in meinen Stiefeln für ein Prozent von dem geschmuggelt, was sie uns bezahlt haben. Aber natürlich war die Sache komplizierter. Das Orichalkum hat laut dem Bordmagier irgendeine merkwürdige, "strahlende" Aura. Jedenfalls kann er das Zeug im Umkreis von einem Kilometer gut spüren, die Kiste schirmt den Effekt ab, trotzdem ist der Transport unter Wasser eine gute Idee, weil da meistens keine neugierigen Magier, außer unserem eigenen, herumschwimmen. Wir hatten übrigens tatsächlich immer wieder Probleme mit Paracrittern, vermutlich haben die das Zeug auch gespürt. Der Käpten hatte sich in den Kopf gesetzt mehr über den Alpenverein herauszubekommen. Deshalb waren bei der diesmaligen Übergabe der Magier und ich auch dabei. Wir hatten Posten hoch über der diesmaligen Übergabestelle bezogen, wo wir uns im Schnee eingruben, um uns vor den Geisterpatrouillen in der Gegend zu tarnen. Wir konnten die Position des Käptens aber immer noch einsehen. Ich hatte ein verdammt schlechtes Gefühl bei der Sache, aber es war zu spät die Aktion abzublasen. Das Treffen begann. Laut dem Magier waren die Soldaten tatsächlich Orks, Ork-Adepten um genau zu sein, sie hatten aber auch zwei Magier, einen Menschen und einen Elfen dabei. Ich werde nie den Moment vergessen, als der Magier zu mir sagte, sie wissen, dass wir hier sind. Ich sah noch den Käpten zu Boden gehen, dann rannten wir um unser Leben. Der Magier wurde sofort in einen Kampf mit den Geistern verwickelt, was mir wohl die entscheidenden Minuten erkauft hat. Wir hatten noch ein weiteren Mann, der mit einem Schneemobil in einiger Entfernung wartete. Ich wusste, dass ich gegen den Alpenverein kaum eine Chance hatte. Sie kannten das Terrain und waren offensichtlich sehr gut ausgebildet. Also tat ich das, was ich tun musste, um zu überleben. Ich funkte unseren dritten Mann an und sagte ihm, es gäbe Probleme und er solle mir entgegenkommen. Mit etwas Glück hatten sie erst zwei Leute gesehen. Bis sie erstmal jemanden verhören konnten, hatte ich Zeit um einen Versprung zu gewinnen. Wenn mein Ersatzmann in Gefangenschaft geriet, waren seine Überlebenschancen vermutlich sogar besser als meine hier draußen. Ich ließ das Schneemobil stehen, damit wäre meine "Tarnung" sowieso gleich wieder aufgeflogen, und suchte einen Weg zurück zur Küste. Ich nehme an, sie hätten mich trotzdem erwischt, wenn nicht der freigewordene Verbündete unseres Bordmagiers aufgetaucht wäre und seine Kräfte eingesetzt hätte, um mir bei der Flucht zu helfen. Nichts gegen den Käpten aber ich hatte der Sache nie getraut, weshalb ich ein Fluchtgefährt organisiert hatte. Vermutlich war das auch gut so, denn unser U-Boot oder jemand von der Crew ist im wahrsten Sinne des Wortes nie wieder aufgetaucht. Wenn ihr das lest, bin ich ... nein, nicht tot! In Sicherheit. Dieses File erreicht die Schattenmatrix sechs Monate nachdem ich in meinem Versteck angekommen bin. Es ist das Mindeste, was ich für den Käpten und den Bordmagier tun kann. Ob ihr mir glaubt, ist eure Sache. | |
J.D. |
Na, das ist doch mal ein nettes sibirisches Wintermärchen. Sehr gelungen, wirklich. Du solltest dich auf gelegentlich mal mit Tanzt-In-Der-Matrix unterhalten. | |
Sonnendorn |
Österreichischer U-Boot-Kapitän, was? Das war also seine Geldquelle ... Tja, er war schon immer ein bisschen zu neugierig der Gute... Und dir hätte ich soviel Kaltblütigkeit gar nicht zugetraut, Chummer. | |
anonymous |
Sag mal, wieviel haben sie euch eigentlich bezahlt? | |
Chromspalter |
Komm schon! | |
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