Vory v Zakone: Unterschied zwischen den Versionen
Kathe (Diskussion | Beiträge) |
Kathe (Diskussion | Beiträge) K (→Quellenindex) |
||
Zeile 54: | Zeile 54: | ||
== Quellenindex == | == Quellenindex == | ||
*{{Quelle|t:sh|{{+idx}}}} | *{{Quelle|t:sh|{{+idx}}}} | ||
*{{Quelle|uqb| | *{{Quelle|uqb|S.73-75}} | ||
*{{Quelle|dids2|{{+idx}}}} | *{{Quelle|dids2|{{+idx}}}} | ||
*{{Quelle|eids|{{+idx}}}} | *{{Quelle|eids|{{+idx}}}} | ||
*[[Die 6. Welt (Quelle)|Die 6. Welt]] S.245-246 | |||
*{{Quelle|sa|{{+idx}}}} | *{{Quelle|sa|{{+idx}}}} | ||
*{{Quelle|ss|{{+idx}}}} | *{{Quelle|ss|{{+idx}}}} |
Version vom 1. August 2008, 10:18 Uhr
Die Vory v Zakone (Воры в законе, Wory w Sakonje) ist ein russisches Verbrechersyndikat, das vorallem in Russland aber auch in Europa und Nordamerika operiert. Die einzelnen Gruppen nennen sich Vory. Ein wichtiges Zentrum ist Vladivostok.
Geschichte
Wurzeln im vorherigen Jahrhundert
Diese Art von Verbrecherorganisation, deren Name soviel wie Diebe im Gesetz oder auch Diebe, die dem Kodex folgen bedeutet, führt ihre Geschichte auf die Berufskriminellen der Stalin-Ära der alten Sowjetunion zurück.
Häh? Stalin-was? ... ich dachte, das is' der Heavy von die Atlanta Butchers... Will da einer erzähl'n, die hätten was mit der Vory am Laufen? | |
CAS-Warmonger |
Wenn Du im Geschichtsunterricht statt aufzupass'n nicht immer auf Stadtkriegs-Sites abgehangen hättest, wüßtest Du's... Das war ein wirklich ganz, ganz übler Politico bei den Russkis in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. | |
Archiv |
Damals wurden solche Berufskriminellen in der UdSSR als "deklassierte und sozialschädliche Elemente" eingestuft, und in die Gulags deportiert, bevorzugt nach Sibirien und in den südlichen Kaukasus. In der Hölle dieser Arbeitslager gediehen die wirklich hartgesottenen unter den kriminellen Häftlingen, und gelangten meist rasch an die Spitze der Hackordnung unter den Insassen, was von den Wachen nicht nur geduldet sondern sogar gefördert wurde, um die politischen in Schach zu halten. Da in der Planwirtschaft der Sowjets Mangelverwaltung an der Tagesordnung stand, existierte ein enormer Bedarf an Schwarzmarktgütern, und andererseits gab es zu jeder Zeit genügend Genossen, die gerne bereit waren, sich korrumpieren zu lassen, so dass Schiebereien und Unterschlagung in den ineffizienten Staatsbetrieben ein unvorstellbares Ausmaß erreichten. Auch Drogen und Prostitution waren Bedürfnisse, die es zwar in einer kommunistischen Gesellschaft eigentlich gar nicht geben sollte - die aber trotzdem bestanden und von den Gangstern nur zu bereitwillig bedient wurden.
Internationalisierung
Als in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts dank Glasnost und Perestroika der Eiserne Vorhang zunächst durchlässig wurde und schließlich fiel, kam die große Zeit der Vory v Zakone, die sich rasch nach West- und Mitteleuropa sowie Nordamerika ausbreitete, wo man sie zunächst schlicht als Russenmafia oder russische Mafia bezeichnete. Das zerfallende Staatsgefüge Russlands brachte knallharte Gangster hervor, die an Brutalität den organisierten Banden im Westen vielfach einiges voraus hatten, und zudem auf die übervollen Arsenale der roten Armee zurückgreifen konnten. Mit dem Ende des Staatskommunismus und der Planwirtschaft trat zudem ein neuer Typus von Kriminellen auf den Plan: Die Haie des Raubkapitalismus russischer Prägung, die sich an Rohstoffen und Industrien des alten Sowjetreichs bereicherten und als Oligarchen berühmt wurden.
Eintritt in die Sechste Welt
Als in Russland dann die Neo-Sowjets an die Macht kamen, sahen die Avoritey sich dem neuen Verfolgungsdruck des wieder auflebenden Polizeistaats ausgesetzt. Viele dieser schillernden Figuren, die legale und illegale Geschäfte munter vermischten, wichen nach Westeuropa aus, wo sie sich bei ihrer Expansion mit den Kriminellen alter Schule, den Vors zusammentaten. Die, die blieben, und sich mit den neuen Machthabern arangierten, und heute der russischen Regierung zugehörig sind, wurden Rote Vory genannt, und zwischen ihnen und der Exil-Vory (oder Weißen Vory) bestand ebensoviel Hass, wie zwischen russischer und italienischer Mafia. Nach dem die Vory und die Italiener kurz davor gewesen waren, sich in den ersten zwei Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts nach heftigen Kämpfen zu einigen, kamen die Eurokriege und der Große Dschihad. Mit der Zerschlagung und Beschlagnahme vieler Mafiaaktiva in zahlreichen europäischen Ländern in diesen Jahren war auch der Traum von der Vereinigung der Syndikate ausgeträumt.
Entwicklung bis heute
Während die Vory sich in den folgenden Jahren und Jahrzehnten in Europa auf den Norden und Osten konzentrierte, fand die italienische Mafia (mit ihren Verwandten Camorra und N'drangheta sowie den südfranzösischen Gangstern in Marseille) im Süden Europas zu alter Stärke zurück. - Und überall dort, wo die rivalisierenden Blöcke an einander stießen (etwa in Frankreich, wo die Unterwelt im Norden von der Vory Batukhtinas kontrolliert wird, der Süden dagegen vom Millieu Marseillaise) kommt es häufig zu offenen Auseinandersetzungen. Weitere Gegenden, in denen die Vory die Unterwelt dominiert sind Österreich und die benachbarte Tschechische Republik, wo Tarel Cherkezov die Fäden zieht, die Vereinigten Niederlande wo die Tremaine-Guliyev-Organisation u. a. die Profite der illegalen Diamantengeschäfte abschöpft und Skandinavien mit dem Lobatchevski Syndikat.
In der ADL hatten - nach dem der mächtigste norddeutsche Avoritet Pjotr Gargaris im Gefängnis verschwunden war - in den 2060ern russische, italienische und andere ethnische Banden den Markt unter sich aufgeteilt, und traten sich gegenseitig nicht mehr auf die Füße, als notwendig. Die von Pjotrs einstigen Lideri geleiteten "Familien" der Korsakows, Grzimeks, Karewitchs und Lukowskis galten als Teil der Mafia - und von Vory sprach in der ADL praktisch keiner mehr. Das änderte sich dann allerdings drastisch, als die Pariser Organisation der Batukhtinas zusammen mit den Korsakovs Pjotr 2063 aus dem Großgefängnis Borkum befreite. Während der Nachwehen des Crashs von 2064 brachte dann ein Gangster, der in den Schatten als Damocles bekannt war, die abtrünningen Lideri/Dons der Grzimeks und Lukowskis um, versuchte Don Lupo, den Paten der Gasperis im Rhein-Ruhr-Plex zutöten und hinterließ einen virtuellen Abschiedsbrief, in dem er den Vor belastete. Die Folge war ein ausgewachsener Unterweltkrieg und eine beinahe Allianzweite Neuverteilung der Territorien. In deren Rahmen löste auch das Lobatchevski-Syndikat in Hamburg die Korsakovs ab, die lange die Unterwelt im Norddeutschen Bund beherrscht hatten, während die kroatischen Djorovics in München - eigentlich über die Türkische Graue-Wolf-Maffiya mit den Italienern verbunden - mit einem Bündnis mit der Prager Vory liebäugeln, nach dem sie sich mit der in der Vergangenheit heftigst gezofft hatten.
Ein höchst ungesunder Flirt, der den Djorovics möglicher Weise schon bald ein Familienbegräbnis bescheren könnte, wenn die Alta Comissione das Ausmaß dieser verräterischen Liaison spitz kriegt... | |
Jacko |
Außerdem existieren gewisse Querverbindungen zwischen der Vory in der Freien Stadt Kronstadt mit ihren Piraten und den Anarcho-Syndikalisten Ost-Berlins, in die auch Dator - einer der Sysops des Berliner Schattenland-Servers - eingebunden war...
In den UCAS hingegen hat sich die Vory erst in den letzten beiden Jahrzehnten speziell im Nordwesten - aus Vladivostock kommend - in die etablierten Strukturen der organisierten Unterwelt hineingedrängt, und beginnt in Seattle und - vor Saitos Coup - auch in San Francisco langsam damit, der Cosa Nostra und der japanischen Yakuza ernsthaft Konkurrenz zu machen. Ähnlich verhält es sich auch - in kleinerem Ausmaß - in Hongkong, wo sich die Tolo-Vory einnistet. Im Athabaskan Council - einem der nördlichsten Mitgliedsstaaten der NAN - sind sie sogar die einzige der großen Unterweltorganisationen, die das Geschäft mit dem Laster betreiben. Im Nordosten Amerikas haben dagegen die Lobatchevskis aus Skandinavien einen Fuß in der Tür - hauptsächlich über die transatlantische Verbindung in den Big Apple, nach New York.
Die Rote Vory unterteilt sich in Moskau Vory, St. Petersburg Vory und Vladivostok Vory, und sowohl die Tolo-Vory in Hongkong als auch die Macao-Vory sind ebenfalls zu den Roten zu rechnen...
In jüngster Zeit etablieren sich wieder vorsichtige Geschäftsverbindungen zwischen Weißer Exil- und Roter Vory, was nicht zu letzt daran liegt, dass die Rote Vory in ihrem Macht und Einflussbereich Lieferant für diverse Waren und Güter ist, die von der Exil-Vory in ihren Territorien in West- und Mitteleuropa verkauft und genutzt werden. Dazu zählen sowohl Telesma und gestohlene Kunstgegenstände als auch junge osteuropäische Frauen, die im Westen zur Prostitution gezwungen werden, Organe von unfreiwilligen Spendern oder billige BTLs inkl. Snuff-Material, die in Russland, Weißrußland und der Ukraine produziert werden. Viele der Vors und Avoritets im Westen, die der alten Schule angehören, betrachten diese neuen (bzw. wieder auflebenden) geschäftlichen Beziehungen aber immer noch als "Verrat" und übertragen ihren Hass auf die Rote Vory auch auf die Schwesterorganisationen, die mit ihr Geschäfte machen.
Zudem scheint - spätestens seit Yamatetsus Umzug nach Vladivostock - eine sehr enge Beziehung zwischen der Vory und dem Kon zu bestehen... Drek - in Hongkong ist sogar der Anführer der Tolo-Vory gleichzeitig Kapitän bei Evos Nav-Tech! | |
Mob-Watch ...it's all kept in the Family |
Organisation & Geschäft
Im Gegensatz zur Mafia ist die Vory v Zakone nicht in einer einheitliche Hierarchie strukturiert. Vielmehr handelt es sich um "Zellen", die miteinander arbeiten. Jede Zelle bzw. Organizatsya der Vory v Zakone (ihr Äquivalent zu einer Mafia-"Familie") ist einzigartig, mit einem Vor oder Avoritet an der Spitze, der oft auch Zar genannt wird. Die Offiziere heißen Sovetnik (das Gegenstück zum Mafia-Consiglieri) und darunter Lideri, die einfachen Vollstrecker werden Shestiorka genannt.
Der Obshchak ist eine Art gemeinsamer Finanz-Topf oder Fonds, den jede Organizatsya unterhält, in den alle Mitglieder einzahlen müssen, und der für Schmiergeldzahlungen und zur Unterstützung von Mitgliedern dient, die im Gefängnis sitzen. Er wird Grappa Obespechine verwaltet - der Buchhaltungs- und Logistikabteilung einer Vory-Gruppierung.
Diese Truppe macht im wesentlichen das, wofür bei den Triaden der White Paper Fan zuständig ist... den bürokratischen Teil des Unterweltgeschäfts, auch wenn du diesen Vergleich weder in Hörweite der Russen noch der Chinesen laut äußern solltest, wenn dir an deiner Gesundheit etwas liegt! | |
Ling-Ling |
Die Geschäfte der Vory v Zakone reichen von Schutzgelderpressung über Drogen- und Chipherstellung und -handel, Menschenhandel, Prostitution, Schmuggel, Waffenhandel, Bandendiebstahl und -hehlerei, Kreditwucher, Wirtschafts- und Matrixkriminalität, illegalem Glücksspiel sowie Subventionsbetrug bis hin zum illegalen Handel mit magischen Gütern. Außerdem haben die Vors und Avoritets ihre Klauen auch im Organhandel: Während der Italienischen Mafia und häufig auch den Yaks dieses Geschäft zu drekkig ist, gab es in Osteuropa schon vor der Jahrtausendwende eine gewisse "Tradition" von Schauergeschichten über Organraub und illegalen Handel mit Transplantaten, anatomischen Präperaten und Blutkonserven...
Geschäftliche "Probleme" werden dabei häufig mit brutaler Gewalt gelöst, da bei den Russen Einschüchterung und Herrschaft durch Angst gegenüber dem Respekt und der familiären Bande - auf die die italienischstämmigen Gangster so viel Wert legen - bevorzugt wird. Viele Vors und ihre Handlanger haben ihre Wurzeln in der russischen Roten Armee, dem alten KGB oder unter ukrainischen und weißrussischen Söldnern und sind dem entsprechend brutal und gut mit militärischen Waffen versorgt. Bandenkriege zwischen den rivalisierenden Organizatsya werden als Razborka bezeichnet, und sind häufig extrem blutig. - Sie kommen jedoch um so seltener vor, je stärker die Gruppen der Vory von außen durch die Staatsmacht oder fremde Syndikate bedrängt werden. Um angesichts solcher gemeinsamer Gegner Streitfälle friedlich beilegen zu können, gibt es informelle Treffen - Strelka genannt - wo Probleme zwischen den Anführern geklärt werden, um Kolatteralschaden zu vermeiden, und gelegentlich große, formelle Versammlungen der Vors und Avoritets, die Skhodiki, bei denen wichtige, strategische Angelegenheiten besprochen und gemeinsame Strategien beschlossen werden...
Zwei Besonderheiten sind auch noch zu erwähnen: «Hez Music» - ein Musik-Label, mit dem die Russkis Goblin-Rock und die Orxploitation-Bewegung gnadenlos vermarkten, und dabei nicht nur massig legale Nuyen machen, sondern auch haufenweise drekiges Geld waschen, und andererseits Chimera, jene professionellen Wetworker, die früher mal ein Sonderdirektorat des KGB war'n, ehe sie sich selbstständig gemacht haben. | |
Goblin-Boy |
Quellenindex
Informationen |
Informationen |
Informationen |
Informationen |
- Die 6. Welt S.245-246
Informationen |
Informationen |